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Ueber diese Angelegenheit dringen ungeheuerliche Mitteilungen in die Oeffentlichkeit, trotzdem die beteiligten Kreise, vor allem diePiusvereinspresse, mit der Wahrheit noch immer nicht herausrücken wollen, sondern die geradezu heillose Wirtschaft des Monfignore Weiß mit klerikalem Bauernspargeld noch weiterhin zu v«r-schleiern suchen. Seil der Flucht des Monsignore Weiß ist die klerikale Zentralkasse ohne jede Peilung, da niemand (auch der Monsignore Podgorc. der als slowenischer Kassenmann darum angegangen wurde, nicht) mit der durch und durch taulen Sache etwa» zu tun haben will. Zudem sollen die Bücher u n -ordentlich geführt worden sein, so daß die von Wien aus vorgenommene Revision, die die be> denklichsten Resultate ergeben habe» soll, einen schweren Stand hatte und »ur ein allgemeines Bild festhalten konnte. Wie man erzählt, sollen gegen vier Millionen Bauernspargeld nicht jatzungsgemäß angelegt, sondern der geistlichen Spe-kulation überantwortet worden sein. Auch von Ein> lagebüchersälschungen wird gesprochen. Darüber wird das Gericht Klarheit schaffen. Als Fachmann im spe-kulativen Grunderwesen kam am Donnerstag der Führer der christlichsozialen Partei, Exminifter Dr. Geßmann, nach Klagenfurt, um retten zu helfen, was noch zu retten ist. Möge er, der es vom Vermögens» (Nachdruck verboten.) JortgeeKelt. Jagd-Novelle von C. Marholm. Die Iagdfaison hatte angefangen und beim Förster Lands war der erste Gast angemeldet, ein Assessor, ein Freund des Jagdherrn, der seinen ersten Lock schießen wollte. Der Angemeldete war ein Städter, der von Wäldern nur den Stadlwald kannte und hier nur die Promenadenwege, wo er stets die neueste Mode spazieren führte. Da «S nun aber zum guten Ton gehört, etwas von der Jagd zu kennen und ein selbsterbeuteteS Gehörn als Trophäe in fein Zimmer zu hängen, so wollte er auch sein Weidmannsheil versuchen und durch Vermittelung seines Freundes, eines jungen Baron, wurde er dem Förster BartelS überwiesen. Eine größere Freude konnte dem überhaupt nicht gemacht werden als daß man ihm einen ganz „Grünen" sandte, der von der Jagd soviel wußte, als daß man ein Gewehr dazu nötig hatte und in« grimmig lies er die ganze Zeit herum und alS der Tag kam, der den erbetenen Gast bringen sollte, war kein Umgehen mit dem Förster. Wütend stand er neben dem alten KlauS, dem Faktotum der Försterei, der eben den Wagen aus der Remise zog um den Assessor von der Bahn ab-zuholen und der gerade so brummig war wie sein Herr. „Gib acht. KlauS/ sagte der Förster, „waS der „Grüner" für einer ist und wenn er irgendwo daS Genick bricht, daß eS keiner merkt und Du und das Pferd keinen Schaden kriegt, mir soll'S recht sein." „Werd'S schon machen Herr," knurrte der KlauS und fuhr ab. An der Station wartete der Jäger Dianas losen Bibliotheksbeamten zum Millionär gebracht hat, wenigstens so viel Geld hergeben, daß die klerikal» christlichsozialen Bauern nicht arg zu Schaden kommen. Wie der Grazer sozialdemokratische „Arbeitenville" mitteilt, soll Monsignore Weiß auf seinen „Kranken-urlaub", den er unbekannt wo verbringt, auch eine bedeutende Summe Geldes mitgenommen haben. — Bon dem Zusammenbruche der klerikalen Zentral fasse In Kärnten sind nur die klerikalen oder sogenannten schwarzen Raiffeifenlassen im Lande betroffen, wie zur Vermeidung von Irrtümern festgestellt werden muß. Außer den 60 schwarzen Kasse», welche der Zentralkasse angehören, gibt es in Kärnten 90 freiheitliche oder weiße Raiff-eisenkassen. welche im LandeSverbande landwirtschaft-licher Genossenschaften vereinigt sind und der Aussicht des Landesausschusses unterstehen. Bei diesen weißen Kassen und ihrem LandeSverbande, dessen Obmann der Landcsausschußbeisitzer Alois Hönlinger ist, ist alles in vollster Ordnung, ihre Gebarung ist ein« musterhafte und sie haben mit dem klerikalen Panama nicht daS Geringste zu tun. Am Samstag wurde in Feldkirchen der anch über die Grenze Kärntens hinaus bekannte „katho-lische Waisenvater" Monsignore Paul Kayser, Mit-chef der Firma Kayser und Palese, Besitzer der Antoniusbrauerei und des Antoniushotel« in Feldkirchen und des Kohlenbergwerkes Sonnberg bei Treibach, über Austrag der Staatsanwaltschaft ver-hiftet und dem Landesgerichte eingeliefert. Gleich, zeitig wurde gegen den unbekannten Aufenthaltes sich befindlichen ehemaligen kärtnerifchen Landtags- schon über zwei Stunden. Donnerwetter war das eine Gemeinheit. Er hatte doch die richtige Zeit an-gegeben? Immer und immer wieder sah er durch sein Monocle die ciiizige Fahrstraße herauf und herunter und sah endlich in der Ferne ein Gefährt im reinsten Schneckentempo ankommen. Es war zum heulen. Bor der Station hielt daS Wägelchen. „Na, mein Lieber," näselte der Assessor und sah von oben herab den Klaus an, „ich nehme an, daß Sie aus der Försterei kommen. Ein bischen reich-lich spät, finden Sie nicht auch?" „DaS macht mir nichts, Herr," knurrt« der Alte, „wir sein so noch srüh g'nug zu Haus." .Esel," brummte der Assessor leise, dann sagte er lauter: .Ihr habt aber keine Bänke noch Stühle aus dem Wagen, wie kommt daS?" „Das sein halt der Jagdwagen, worauf das kapule Wild geholt wird, daS braucht keine Stühle und auch kein« Bänke nit. Wenn Ihr Euch aber setzen wollt, ich habe 'ne Stange mitgebracht, die legen wir quer über den Wagen.* Dabei holte er eine aimsdicke Stange, an der überall noch die Aststangen saßen, ungefähr noch einen halben Zoll lang. „So", sagte er, „daS gibt 'nen feinen Sitz." „Da soll ich mich drauf setzen? Mann, das ist ja 'ne Tortur?" ,'ne Tortur?" gab der Alte trocken zurück, „ne das ist 'ne buchene!" Einen Augenblick sah ihn der Assessor starr an, dann drehte er sich um. „Der ist total verrückt," knirschte er vor sich hin, „und mit dem soll ich nach dingS da fahren?" „Sagen Sie/ sagte er dann zum KlauS gewandt, „gibt'S hier keine Autos?" abgeordneten, Direktor der „Zentralkasse landwirtschaftlicher Genossenschaften in Kärnten" und Direktor des „St. Jofef-Bereines für Kärnten," des Heraus-geberS der klerikalen Zeitungen in Körnten, Monsig« nore Gabriel Weiß, ein Haftbefel erlassen. Damit ist das „christlichsoziale Panama in Kärnten," daS seit mehr als Monatsfrist ganz Kärnten in atemloser Spannung hält und seit Wochen den Gegenstand aussehenerregender Erörte« rnngen in der Landespresse bildet, in das kriminelle Stadium getreten und eilt nunmehr seinem tragischen strasgerichtlichen Abschlüsse entgegen. Der vollständige Zusammenbrach des Kärntner christlichsozial-klerikalen GeschaftSspekulantentum, bei dem leider die klerikale bäuerliche Bevölkerung KärntenS voraussichtlich mit einem nach Millionen zählenden Verluste zum Hand-küsse kommt, ist aber von so weitgehender, nicht bloß wirtschaftlicher, sondern auch politischer Be-deutung, daß es geboten erscheint, daß auch die anßerkärntnerische Oessentlichkeit von diesen Bor-gängen entsprechend Kenntnis nehme. Es zeigt sich immer mehr, wie gut das Geld der Bauern in klerikalen Händen ausgehoben ist, nicht nur das der kärntnerischen, sondern auch der steirischen. In dieses Panama ist die ganze christ-lich.soziale Partei Kärntens vom Fürstbischof Doktor Kahn angesangen mitverwickelt und dein wirtschaft-lichen Zusammeubruche muß der politische auf dem Fuße folgen. In gewissenloser Weise hat wohl noch nie eine Partei mit den ihr anvertranten Geldern der bäuerlichen Anhänger gewirtschaftet, wie die christlich-soziale Partei KärntenS und deren Fall „AutoS, AuloS?" echote der Alte, .ne, Herr, solche hat man hier noch keine. Nur PlutoS und Karros." „Mensch," brüllte der Assessor, „Sie werden ja noch immer verrückter. Hunde meine ich doch nicht. Die Wagen meine ich — wissen Sie — die Götter wögen eS dem Menschen beibringen waS ein Auto ist — na die Wagen, wo man keine Pferde vor braucht." „Sie meinen die Dinger, wo hinten so 'nen Qualm heraus kommt und daS dann so stinkt?" „Ja, die meine ich," sagte der Assessor ver-zweifelt. „Ne, mein Herr." grinste der Alte, „die dürfen hier nicht fahren." „Dürfen nicht? Oho! Wer will das denn nicht haben?" frug der Assessor verwundert. „Die Bauern, wissen Sie," lachte der KlauS pfiffig, .die reißen die Wege auf und .... „Nette Gegend das. Und wie weit ist's zu Fuß bis zum ForsthauS?" „Wenn Sie über Buchenhain und Grünewald gehen, so 'ne fünf Stunden." Der Assessor wurde immer wütender. „Ich will doch nij't nach Buchenhain und Grüne» walt»," heulte er, „ich will ins Forsthaus." „Dann steigen Sie man auf" entgegnete KlauS ruhig. Und der Assessor mußte, ob er wollte oder nicht. Borstchttg hob er seine Rockschöße hoch und kletterte aus. Noch in der Zchwebe, das eine Bein drausea, ließ der Alte kräftig anziehen. „Au," brüllte der Assessor, „ich bin ja noch nicht eingestiegen. Gleich brech ich mir noch daS Genick in diesem jämmerlichen Nest." Seite 2 Demfch-Kßaqt Nummer 71 ist umso lieser, je voller sie früher den Mund mit der Verleumdung der deutschaatioualen Finanzwirt-schast im Lande genommen hat.. Die FoMdemokratie und die slawische Gefahr in Brsterreich. (Schluß.) So haben sich die Verhältnisse auS der Hallung der Genossen deuischerZunge heraus von selbst ent-wickelt. Die tschechischen Genosse» stellten ihr« nationalen Forderungen immer mehr in dem Vorder» gründ, eS kam bis zur Scheidung der gewerkschaft-lichen Organisationen nach streng nationalem Gesichtspunkte, eS kam dazu, daß den von deutschen Arbeitern gewählten socialdemokratischen VolkSver-tretern der leiseste Anklang anS Deutschtum übelgenommen wurde und die tschechischen Genossen für sich das Recht in Anspruch nahmen, an der Spitze der tschechisch-nationalen Parteien zu marschieren. Man hat im Prinzipe immer betont, daß den nationalen Minderheiten vor allem anderen der Schutz gegen Vergewaltigung seitens nationaler Mehrheilen ge-boten werden müsse, in der praktischen Auslegung dieses Grundsatzes ab«r nur tschechische Minderheiten gelten lassen. Die deutschen Schutzvereine, die sich ja die Unterstützung nationaler Minderheiten als Zweck gestellt haben, dürfen von den Sozialdemo-traten deutscher Zunge nicht gefördert werden DaS Mittun beim deutschen Schulverein oder einem anderen wirtschaftlichen Schutzvereine würde als Hoch-verrat an den socialdemokratischen Grundsätzen er-klärt werde». Daran denkt auch von den deutschen Genossen niemand. Und wenn er eS wagte so würde daS schärfste Ketzergericht über ihn verhängt werden Dagegen dursten dieZ Socialdemokraten tschechischer Zunge aus ihrer letzten LandeSkonserenz in Böhmen den Beschluß sassen, daß ei» besonderer Minoritäten-fonds zu schaffen sei, der den Kamps der tschechischen Minoritäten unterstützen soll Jede lokale Organi-sation sei veipflichtet, zu diesem Fonds beizutragen. Dadurch ist nichts anderes geschaffen worden, als ein tschechisch nationaler Schutzverein, aufgebaut aus der sozialdemokratische» Organisation. DaS, was die deutschen Genossen den bürgerlichen deutschen Parteien geradezu verübeln, die Schaffung von Schutzvereinen zum Schutze der deutschen Minderheiten, eine Arbeit, die die deutsche socialdemokratische Presse tagtäglich verhöhnt und lächeilich zu mache» versucht, wird Gleichmütig drehte sich KlauS um und meinte verwundert: „Ach so. ich dachte Sie wären drin gewesen ." Endlich war er's und versuchte sich auf die knorrige Stange zu setzen. Sprang aber nach einer halben Minute wieder auf. „Solche Gemeinheit," schrie er, „dos kann kein Mensch aushalten." „Versuch'nS nur mal/' tröstete Klaus, „wenn Sie's gewohnt sind. . . „Der Teufel hol' die Gewohnheit," wütete der Assessor, „und Euch dabei " Aber der Alle hatte feinen Gaul mittlerweile in einen Zuckeltrab gesetzt und der arme Assessor mußte — mußte sich auf die Stange setzten, wollte er nicht riskieren, daß er bei dem holprigen Wege über Bord schlug. Nachmittags um vier Uhr kamen sie vor dem Forsthaus an. KlauS hatte eS verstanden aus dem zwei stunden langen Wege fünf Stunden zu machen und dazu die schlechtesten Wege ausgesucht, die es gab. Er war ehrlich müde dabei geworden und das Pferd noch vielmehr und der Assessor gar — der war kaum fähig zum sitzen und liegen und stehen, dem dünkte es am Ende seiner Kraft. In der Tür wurden sie vom Förster BartelS in Empsang genommen, dem der alte KlauS verständ-niSvoll zuwinkte, worauf sich das brummige Gesicht merkwürdig aufheiterte, fodaß er ein jovialeS „Grüß Gott" knurren konnte. Der Assessor wankte wie ein Trunkener aus daS HauS zu, von dem Förster in die Stube begleitet, wo er ihn bat an dem Tische Platz zu nehmen, wo gerade die Magd saß und ein quiekende? Schweinchen mit Milch päppelte. auf tschechischer sozialdemokratischer Seite zur Partei» sache erklärt! Wohl hat die Leitung der deutschen Sozialdcmo-kratie krampfhafte Anstregungen gemacht, um daS einheitliche Gebilde der sozialdemokratischen Parteien in Oesterreich wenigstens zuni Scheine noch zu er-halten. Sie hat mit dem früheren System« der Verheimlichung aller national»separatistischen Be-strebungen und Aktionen der tschechischen Sozial» demokratie gebrochen, sie hat sich endlich dazu verstehen müssen, von dem national-chauvinistischen Treiben der tschechischen Sozialdemokratie auch ihren Lesern Kenntnis zu geben. Sie hat dabei nichts unversucht gelassen, um die tschechischen Genossen zu überzeugen, daß ihr Vorgehen programmwidrig ist und im Gegen-satze ?u bindenden Beschlüssen der Partei steht. Das hat aber alles nichts genützt. Immer schärfer sind die tschechischen Genossen mit ihrer Forderung nach nationaler Separation hervorgetreten, sie bleiben auch nicht mehr bei der gesonderten Gewerkschastsorgani-sation stehe» und spielen jetzt als neuesten Trumpf gegen die zentrale Gliederung der österreichischen Sozialdemokratie daS Verlangen nach eigenen tschechischen Konsumvereinen aus. Der Bruch ist ein vollständiger und es wird wohl beim Zusammentritte des Abge-ordnetenhauses auch nicht mehr möglich sein,' den parlamentarischen Verband der Sozialdemokratie aus-recht zu erhalten, wie er eS bis jetzt war. Damit erscheint wohl zur Genüge erwiesen, daß die Scheidung der sozialdemokralischen Partei in Oesterreich nach einer national - slawischen und einer antinational-deutschen Gru?pe gründlich durchgesührt ist. Der Führer der Jungtschechen Dr. Kramarsch konnte in Vorausicht dieser Entwicklung vom nationalen Standpunkte mit großer Beruhigung einer Wahlreform auf breitester Grundlage zustimmen, denn er wußte, daß mit jedem Sozialdcmokraten ein entschiedener Vertreter national-tschechischer Ansprüche ins deutsche Parlament eingeht. Aus deutscher Seite bedeutet jedes sozialdemokratische Mandat einen nationalen Verlust, ja nicht bloß daS, nicht bloß eine Schwächung der deutschen Reihen, sondern unmittelbar eine Ver-stärkung der slawische» Stimmen. Die Haltung der Socialdemokraten deutscher Zunge im Parlamen hat eS ja zur Genüge erwiesen, daß diese im Widerstreite zwischen Deutschen und Slawen immer auf der Seile der letzteren zu finden sein werden. Die Bekämpsung der Socialdemokratie gestaltet sich somit zur ersten und notwendigsten Aufgabe aller deutschen Parteien Jeder Sieg, der über sie errungen wird, ist als deutscher Nationalsieg zu betrachten! „Nehmens nur Platz Herr," ermunterte er den Assessor „und langen's zu. Ich hol die Büchsen und dann gehen wir zum Anstand." „Jetzt schon," ächzte der Unglückliche, der mit Abscheu den angewiesenen Platz musterte. „Freilich, Freilich!" nickte der Förster eifrig. „Wir haben immer »och n'en Weg vor uns und wollen doch waS getan kriegen." Was blieb ihm übrig? Er war dem Förster für vierzehn Tage überliefert. Und resigniert folgte er, nachdem er noch den Rock mit einer Lodenjoppe vertaufcht. Durch dick und dünn ging'» bergauf und bergab, immer im Geschwindichritt, voll« vier «tun-den. D«r Schweiß rann ihm übers Gesicht, das schon von den Dornen blutig geritzt war. Und der Förster kannte kein Erbarmen, immer sah er gradauS. BiS eS dämmerte, da machte er in einer Tal-sohle Halt. „So," sagte er, „nun passen's aus. Don hinten kommt ein starker Bock aus dem Gehölz, den können Sie nicht sehen. Ich paß derweil hi r auf." Der Assessor, totmüde wie er war, lehnte sich gegen einen Baumstamm und lugte aus das Gehölz zu. Sehen konnte er nicht«. ES flimmerte ihm nur so vor den Augen. Wie ost hatte er scho„ die Jagd verwünscht. Er hatte sie satt und wollte — Drüben regte sich was Der Assessor zuckte zusammen. Ah dort einen dunklen Schatten der Bock. Vorsichtig ging er mit dem Gewehr hoch — krach — Ein Freudengeheul ausstoßend lies er dem Walde zu. Auch der Förster. Im Gebüsch lag die Beute — ein Jagdhund — mausetot. Der Assessor stand wie geknickt. „Herr," brüllte ihn der Förster an. . Sie sind doch gekommen aus Rehböcke zu jagen und zum Dank politische Rundschau. Inland. Graf Aehrenthal und San Giuliano. von unterrichteter Seite wird der „Wiener Deutsche» Korrespondenz" geschrieben: So wenig daran gezweifelt werden kann, daß zwischen dem Grafen Aehreuihal und dem italienische» Minister d«S Aeußern in Salcburg einige aktuelle Fragen der Balkanpolitik besprochen wurden, so ist die Bedeutung der Salzdurger Ministerzusammenkunst im wesent-lichen doch iu allgemein politischer Richtung zu suchen. Zwischen Oesterreich Ungarn und Italien besteheu zurzeit keinerlei sachliche Differenzen oder Gegensätze, die zu bereinigen wären. Wenn — nicht zwischen den amtlichen Stellen — ein gewisser Antagonismus besteht, so ist eS ein Antagonismus der Stimmungen, den aber die Pflege guter persönlicher Beziehungen zwischen den verantwortlichen Leitern der österreichisch-ungarischen und der italienischen Politik bisher immer mit Erfolg cu milder» vei mochten. Die Zusammen-fuiift in Salzburg beweist nun. daß San Giuliano in dieser Hinsicht sich vollkommen der Politik seines Vorgängers an'chließt. Nicht irgendwelche neuen kon-treten Abmachungen sind deshalb das ErbebniS der Besprechungen der beiden Minister, sondern die neu-erliche Bekundung des beiderseitigen aufrichtigen Willens, die gegenseitigen guten Beziehungen von Stimmungen und Verstimmungen srei zu halten, die, hauptsächlich in Italien, in «reisen genährt werden, die sich der Verantwortlichkeit für die weitere politi-sche Entwicklung nicht bewußt sind. Die Nachwahl für das Mandat Hofrat ftuhljes. Für daS durch den Rücktritt des Abgeordneten HofrateS Edlen v. äuklje erledigte Reichsratsmandat deS WahlbecirkeS Rudolfswert und Umgebung kan-didiert die klerikale Slowenische VolkSpartei den Profeffor Jar. Die Slowenischliberalen haben ebenfalls bereits ihren Kandidaten in der Person des Volks-schullehrers Engelbert Gang! nominiert. Hribar — wiedergewählt! Bei der am 30 v M. stattgesundenen Bürgermeisterwahl in Laibach wurde der nichtbestät gte Bürgermeister Jdjn Hr'bar mit 22 von 23 abgegebene» Stimmen abermals gewählt. Dieses Ergebnis wurde von seinem Anhange, den er auf der Galerie verteilt hatte, mit stürmischem Beisall begrüßt. So-gar ein Blumenregen war für den Helden des TageS vorbereitet gewesen. In seiner nun folgenden Rede erwieS sich Hribar wieder einmal als ein Meister in der Heuchelei und Verstellung. Mit von Rührung erstickter Stimme schloß er seine Selbstverhimmelung dasür schießen Sie meine» besten Hund tot. Wissen Sie was der unter Jägern wert war?'' Der arme Kerl konnte kein Wort sagen. Wort-loS starrte er daS Opfer feiner ersten Jagd an. „Wieviel, wie hoch " stotterte er. „Unter dreihundert Mark hätte ich ihn meinem Herrn nicht verkauft," polierte der Förster. Schweigend holte der Asiessor seine Brieftasche heraus und gab ihm vier blaue Lappen. „Da," sagte er noch immer stotternd, „und Sie erzählen nichts nicht wahr." „Ich kann schweigen," sagte der Förster, dem es verdächtig um den Mund zuckte. Der Jagdeifer war aber für heute vorbei und schweigend ging man nach Hause. Kur; vor Mitter-nacht kamen sie in der Försterei an. Mit dem Affeffor war'S völlig zu Ende. Fast tot fiel er angekleidet auf daS ihm zugewiesene Bett. Der Förster aber ging schmunzelnd zum Klau». „Den werde» wir morgen schon wieder loS, Alter, ' sagte er gut gelaunt und reichte ihm dabei zwei von den blauen Scheinen. „DaS ist für Dich und dann gehst Du morgen früh und gräbst dem Hofbauer seinen verendeten Hund in die E>de. DaS arme Vieh ist zweimal gestorben. Einmal krepiert und einmal von dem da erschossen. Aber gut war's doch." Und beide lachten geheimnisvoll. Am nächsten Morgen aber mußte der Assessor unbedingt wieder abreise». ES war ihm in der Nacht eine sehr wichtige Angelegenheit eingefallen, die keinen Aufschub duldete. Die beiden glau ten'S. Später hörten sie, der Assessor wäre vier Wochen in einer Nervenheilanstalt gewesen. üömark. Vlätter zur Unterhaltung und Belehrung flir Haus und Familie. $0B«t«os6rifaa< Arr .Vnitsche» 38«4t" in fiiffi. Nr. 36 Die 6uomurf erlctxini |eoen ionnta« al« unrnigetrllche Beitaqe für die Seiet vt Teutsche" Wach- tfni»rfn ist „Die ©übmarf" nicht fauriith 1910 irda dehrt sich eine dieser GraSebenen au«. Fern weidete eine Rinderschar; zuweilen e> klang von dort da« Anallen der d>ei Klafter langen Peitsche, mitte!» welcher der berittene Hirte etwaige Flüchtlinge herbeitreibt. Nah tummelte sich eine Pferdeherde; die Tiere in halbwildem Zustande. Der tollkühne EstkoS aber, der ste zu hüten hatte, war zurzeit nicht unter der Schar. Er pokulierte in der Pußtaschenke, lauschte dem Gesang der schönen Mirjam, de» Wirten Tochter, die um ihrer silberhellen Gingstimme wegen weit und breit die .Heide-lerche' heißt und besprach nebenbei — „Eljen!" erscholl es jubelnd aus den Kehlen der Bauern, die die Gaststube füllten, als die Mirjam jetzt ihr Lied beendet hatte. Der CstkoS nur schwieg. Offenbar hatte er gar nicht gewahrt, daß die Sängeria zu fingen aufgehört. Und doch war er in die Mirjam rasend verliebt. Trotzdem hatte weder die Sehnsucht nach ihr. noch der rote Land-wein, der in langhalflger Flasche vor ihm stand, ihn heute in die Schenke gesührt. Grüblerisch, die Brauen gerunzelt, starrte er in sein halbgeleertes GlaS. Die Reden der Bauern gingen wie leerer Schall an feinem Ohr vorüber. Aufgeregt strich er sich den langen, zottigen schwaizen Schourrbart. Plötzlich riß er die Bunda von der Schulter und löste von der Innenseite des Schasfell» einen Fetzen Zeitung«papier der dort eingehestet war. In diesem Augenblick trat der Schenkwirt, die Arme voll langhalstger Flaschen, in die Gaststube ein. LauteS Halloh der Gäste empfing ihn. Sie waren beim Erzählen einer DiebeSgelchichte und wollten ihn als Zuhörer. Ge-spornt, die Arme aufgestützt, den Hut mit der Retherfeder, oder die Mütze im Nacken, saßen ste um den großen Gast-tisch; dampfend stieg der Tabak«rauch auS den kurzen Pfeifen, die sämtliche im Munde hatten, zur Decke auf. Hmüberäu<.end zu dem EsikoS, der abgesondert saß, stand die Mirjam da. Sie trug rote Schaftstiefel und einen kurzen dunklen Rock. Ein farbige» Leibchen und da« reiche braune Haar in einer Flechte, die über den Rücken herabhing. Unter ihrer bräunlichen Haut pulsierte heiß da» Blut und färbte die glatten Wangen, was jedes« mal geschah, wenn der EsikoS hier war. «Ich grüße dich, Gyura!" bewillkommte der Elarda« Wirt, ein martialisch blickender Fünfziger, mit der stolzen, selbstbewußte» Haltung, der auch dem niedrigen Ungar eigen ist, den EsikoS. „Warum so nachdenklich, mein Sohn? Hat die hellige Jungfrau dir etwa verhelfen zu einem guten Einfall, der deine Börse füllen wird?" lachte er und zwinkerte zu der Mirjam hinüber. Die flog plötzlich auf den Gyura zu, legte unbedenk-(ich ihren Arm um seinen Nacken und sah ihm flammend in die Augen. „Hast du mich vergessen. Gyura?" schmollte ste, während ihre volle Brust stch leidenschaftlich hob und senkte. Der Gyura war der kühnste Reiter und dement-sprechend war die Gebärde, mit welcher er da« Mädchen an sich zog. 2 „Mein Stern!" stieß er in der bilderreichen Sprache seiner Heimat hervor, „grüble ich denn nicht einzig um deinetwillen — wie ich am schlauesten die Tat ausführen könnte, die mir die tausend Gulden vollzählig machen soll und die ich besitzen muß, wie dein Vater will, wenn wir un« heiraten wollen?" Und seine Stimme dämpfend, raunte er dem MZd-chen zu: .Dein Vater hat recht geraten, Mirjam, die heilige Jungfrau hat mir einen Weg gewiesen, der meinen Beutel füllen wird! Diesen ZeitungSfetzen hat mir der Wind zugetrieben — lie«, wa« darauf steht und dann sag', ob nicht dein Gyura, der kühnste EsikoS, der Mann darnach ist, die Tat zu vollbringen." Vergebens erscholl von draußen da« laute Wie-her» der Pferde an de« Sstko» Ohr. MU einer Beharrlichkeit, die ibm sonst nicht eigen, wartete er, bi» der letzte Gast die Schenke verlassen halte. Hinter ge schlössen« Tür faßen dann der Gyura. der Wirt und seine Tochter in eifrigem Gespräch. Die Beratungen wur-den so gedämpft geführt, daß keiner de» an der Tür vorüberschlürfenden Gesinde« ein Wort verstehen konnte. Die Mirjam hatte brennende Wangen ob der Debatte; ihre Augen funkelten unternehmungslustig und dem Esarda« Wirten war die Tonpfeife ausgegangen im Eifer de« Gespräch». Der Esiko« aber la« nochmal» die Zeitung«-notiz, obwohl er ste schon fast auswendig wußte. Sie lautete; 500 Gulden Belohnung 1 Die Polizei ruft hiemit die Bevölkerung auf zur Mitunterstützung bei der Suche nach der Person de« Pariser Apachen Charle« Lepretre. Derselbe hält sich seit Wochen in den ungarischen Komitaten auf und haust und räubert hier in erschreckender Weise. Etliche Edelhöfe hat derselbe in Brand gesetzt und sech« Menschenleben sind bereit« dem Messer di« Barbaren erlegen. Insbesondere wendet sich die Polizeibehörde an die Wirte der EfardaS. da die Haideschenken von Räubern und Banditen gern al« Schlupfwinkel benutzt «erden. Der Gesuchte ist groß und kräftig gebaut, brünett, hat Adlernase und auf der linken Wange ein kleine» rote« Mal. Derjenige, welcher den Apachen Charle« Lepretre tot oter lebend der Polizeiverwaltung zuführt, erhält obige Belohnung. Der Esarda-Wirt war aufgestanden und schritt von Unruhe getrieben auf und ab. Freilich war «S so, daß berüchtigte Individuen stch die einsam gelegene Esarda gern zum Schutz gegen Verfolger erwählten. Wehe aber dem Wirten, der Verrat an ihnen übte! Brandstiftung oder Mord waren noch jedesmal die Folgen gewesen. Wäbrendde« flüsteiten der Gyura und die Mirjam eifrig miteinander. »Für deinen Vater ist da« nicht», Mirjam/ raunte der Esiko«, »aber für mich! Die 500 Gulden dazu und der Ehekonsen» ist da! Di« heilig« Jungfrau verdamm' mich, wenn mir da» Stück nicht gelingt! Denn in di« Esarda wird der Pation kommen, daS «st sicher I Abend aber muß e« sein, wenn e» gelingen soll, versteht stch, und du, Mirjam, mußt mir ein Zeichen geben, wenn e» Zeit ist —." Die Mirjam war ein echte» Kind ihre» Volke». Tatendrang und Tatenmut sind Gemeingut der Magyaren. Aber ste war auch eine echte EvaStochier und befaß deren Schlauheit. Zudem stand die Erreichung ihre» Lebens-glücke« auf dem Spiel. Jetzt stieß die Mirjam plöhlich einen leisen Freuden-schrei au«. Sie klatschte in die Hände, wie jemand, dem eine gute Idee gekommen ist. Neigte sich zu dem Gyura herab, und flüsterte an seinem Ohr. Kaum war die« geschehen, al» der EstkoS da» Mädchen ungestüm an stch riß: »Du bist klug wie keine, Heidelerche !" lobte er und seine Küsse brannten auf ihren Lippen. „Der Gedanke ist Gold wert! Also: Sobald du da» Zigeunerlied anstimmst, so ist eS da» Zeichen —." „Daß der Apache die Esarda verläßt." Die Sommernacht senkte stch auf die Pußta herab. Dort, wo die weiten Sümpfe sich dehnten, erklang da» tausendstimmige Gequack der Frösche. Der Heidelerche herrlicher Gesang war verstummt: dagegen begann der AaSgeier seinen Raubzugflug. Von einer fernen Weide-stellt her drangen verlorene Klänge — ein Schafhirt« spielte dort sein Abendlied. Dunkelschattig erstreckten sich die zur Nachtruhe lagernden Herden. Ueber Herden und Sleppm bewegte sich blaugrau der Himmel, dessen phan« tastische Wolkengebildc die sinkende Nacht verhüllte. Schon die dritte Nacht war e». die anbrach, in der der Gyura hier, unter feiner Bunda versteckt, zwischen der Pferdeschar glatt auf dem Grasboden liegend, in Er-Wartung de» Apachen durchwachte. Verzögerung reijt die Begierde, aber sie macht auch gleichmütig den Wartenden; ste stumpft die Sinne ab und ernüchtert. Der EsikoS befand sich in diesem Seelenstadium. Um so überraschter war er, al» durch Nacht und Einsam« keit jetzt ein Tritt hörbar ward. Der Schritt näherte sich rasch; er klang wie der Schritt eine» Menschen, der e» eilig hat. Ein Magyar war der WanderSmanu jedenfalls nicht, denn die Ungarn pflegen beritten den Weg über die Pußta zu nehmen. Vielleicht war der Wanderer ein fremder Reisender, vielleicht auch ein Zigeuner, der im Schalten der Nacht di« Rinderherden um ein Kalb erleichtern wollte. Der EsikoS hatte unmerklich den Kopf gehoben. Unter dem Schaffell hervor durchirrten feine Augen die Dunkel-heit in der Richtung, woher der Schritt kam. Jetzt kam derselbe näher und näher. Am Horizont waren einige Sterne hervorgetreten und erhellten schwach d«n Pfad. Doch genügend, um den Hetonfommtnben erkennen ,u lassen. Der Blick de« Gyura bohrte sich an diesem fest. Dann glitt seine Hand nach dem Riemen, den er um den Leib trug und daran ein Gegenstand blinkte. Wenige Minuten darauf trat der späte Wanderer in die Esarda ein. Hier hatte sich just da« Gespiäch der Gäste erhitzt. Bauern und Hiiten, die auf langen Bänken um den großen Tisch der Schenke herumsaßen, waren aneinander geraten und der entschlossene Wirt trat eben mit einem donnernden .Halt!' zwischen die Heißsporne. DaS Licht der über dem Tisch schaukelnden Lampe fiel voll auf den Eintretende». Da» „Halt" im Munde des Esarda»Wirten verstummte jäh und der Mirjam, die in diesen Tagen länger aufblieb, al» sonst üblich, entglitt der Becher, den ste in der Hand trug, so daß er klirrend auf dem Boden z«r° splitterte. „Herr Wirt, kann ich ein Nachtlager bekommen?" fragte der Fremde in gebrochenem Ungarisch und mit fremdländischem Akzent. „Die Esarda ist nicht darauf eingerichtet, Herr," gab der Schenkwirt mit bedauerndem Achseljucken zurück und seine braunen Wangen erschienen merkwürdig fahl. .Aber Gulya» und Kutlelflecke zum Nachtmahl brodeln auf dem Feuer--Mirjam, tisch dem Herrn auf!" Es war ein groß und kräftig gebauter Mann von wohl 23 Jahren, du; gleich darauf am Tisch« saß und von dem roten Landwein, den der Wirt ihm vorgesetzt, GlaS auf GlaS leerte. Da» brünette Gesicht mit der Adlernase zeigte einen fremdländischen TypuS und einen finsterentschl»ss«nen Ausdruck. Er trug eine blaue Bluse wie man hier zu Land« nicht trägt, und die Schirmmützr tief in die Stirn gedrückt. Dunkel färbte stch unter dem Genuß de» Weine» da» kleine rot» Mal auf seiner linken Wange. Die erhitzten Köpfe am anderen Ende de» Tische« hatten sich wieder geeinigt. Der neue Gast erweckte ihr Interesse nicht. Sie waren beim Erzählen von Schatz» gräbereien und der jüngste Zuhörer, ein kecker Bursche, warf der Mirjam. al» ste jetzt mit den dampfender, Schüsseln eintrat, eine Kußhand zu und sprudelte: „Ich weiß den schönsten Schatz und der, Mädchen, bist du!" Der Gast ließ den finsteren Blick über die Gepriesene gleiten. Langsam glühte e» in den dunklen Augen auf; aber er sprach nicht, schweigend verzehrte er da« Mahl. Mit tönernem Klang verkündete die Uhr die Mitter-nachl«stunde, al« die Bauern und Hirten gemeinsam die Eiarda verliehen. Die Mirjam war an da« niedrige Fenster getreten und stieß dessen Flügel auf. Schwül und kräulerduftend drang die Nachtluft herein. 8 In einer Eeke der Gaststube saß der Wirt. Er hatte di« Mütze über dir Augen gezogrn und überließ stch offenbar dem Schlaf. Da rrlSnt« plötzlich die Stimme de« Gaste«: „Ich will die Zeche bezahlen und aufbrechen. Der Alte schläft — gibst du mir zum Abschied einen Kuß, Heidelerche, du schöne ?" Er hatte da« G-ld auf den Tisch geworfen; erhob sich und trat, die Arme ausbreitend, auf da» Mädchen zu. Heiße Begierde loderte in den vorhin so finsteren Zügen auf. „Auch ihr kennt meinen Rufnamen. Herr?" Mirjam« zuvor ungewöhnlich bleiche» G-sicht erglühte. „Laßt ab, Herr," bat ste, vor ihm zurückweichend. .Diese Lippen sind nicht mehr frei, ehrt meine Treue. — Begnügt euch mit einem Lied,' fuhr ste rasch und lebhast fort, „ich will e» euch zur Wegzehrung fingen." , Allons enfant, de ia patiie . . .!" stimmte der Gast an, ohne den Blick von dem Mädchen zu lassen. .Da» Lied kenne ich nicht, Herr,' flüsterte die Mir-jam, mehr und mehr sich dem offenen Fenster nähernd, „aber ein anvere» Lied." Und hell schmetterte sie, daß e» weit hinau« scholl über die schlafende Steppe: .Der Wind durchsaufet Pußt' und Wald, Der Mond lenkt hoch sein Steuer. Darunter macht dcr Zigan (Zigeuner) Halt, Und kocht sein Mahl am Feuer Frei ist der Lach« in Fluß und Meer, Frei ist der Hirsch auf Hügeln, Frei ist der Aar am Himmel mehr: Noch freier wir von Zügeln. Hurra l Noch steier wir von Zügeln!" Die »Wegzehrung" hatte eine andere Wirkung, al« die Sängerin erwartete. Hatte deren Schönheit den Gast entflammt, so ihre silberhelle Stimme nicht minder. Statt den Weg zum AuSgang zu nehmen, al« sie schwieg, war er mit einem Satz beim Mädchen. Wie vorhin ihr Gesang, tönte jetzt ein Schrei au« Mirjam« Munde in die Nacht hinaus. Mit zwingender Gebärde hatte der Fremd« seinen Arm um ihren Leib gelegt und neigte sein Antlitz auf daS ihre. In dem Augenblick, al» der Wirt mit hocherhobener Hand herbeigeeilt kam, flog die Tür der Schenke auf. Von rasender Eifersucht gepackt, Plan und Vorsicht hintan-setzend, stand der Estko« auf der Schwelle. Fast gleich-zeitig krachte sein Schuß durch da? Hau«. Schreiend kam da« Gesinde herbei. Haarscharf au dem Apachen vorbei, war die Kugel in die Stubenwand gedrungen, denn jener hatte im nämlichen Augenblick sich geduckt und fein« Rechte war in die Bluse g«fahr«n. Jetzt blittc «in Mrss«r in seiner Haud und drang mit Gedanken-schnelle dem Gyura in« Herz. 4 Die Mirjam schrie gellend auf und warf stch über den Geliebten, dessen Tode«röcheln den Raum erfüllt«. Die Tür drr Csarda schlug zu. Draußen hatte stch der Wind erhoben und trieb die Wolken am Horizont. Ein Schäferhund, vom Schlaf erwacht, heulte auf. Ueber der Pußta hin aber jagten, dem Lauf der Wolken nach, fliehende Füße. praktische Mitteilungen. Ein gute« Klebemittel für Jute erhält man. wenn man dem gewShnlichen heißen Kleister au« Roggenmehl etwa ein Viertel bi« ein Drittel seine« Vo-lumen« von Käsekalkkitt b iinengt, den tnar stch herstellt, indem man Quark mit Weißkalk vermengt und gut mit» einander verarbeitet. Auch Ochsenblut mit Kalk erhöht die Klebkrast sehr erheblich. Ein Mittel gegen Rost. Bereit« im Jahre 1817 wurde von Hofrat Ostander in einer Bersainmlung der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göitingen aus die Tatsache hingewiesen, daß eiserne Nägel, die jähr-hundertelang In der Nähe von Holzkohle gelegen halten, von Rost gänzlich verschont blieben. Diele Tatsache ist, wie der .Metallarbeiter" berichtet, neuerding« bestätigt worden, al« eine Menge altrömiicher SHenteile in der Nähe von Salzburg au«gegraben wurden. Ein Teil von ihnen war von Rost ganz zerfressen, ein anderer aber sah wie neu au« und ergab nach der Zusammensetzung Geräte, die, abgesehen von Sitleigentümlichkeiten, aussahen, al» seien ste gestern entstanden. Bet näherer Betrachtung ergab stch nun, daß die gut erhaltenen Teile zwischen Holzkohle ge> lagert waren. Diese hat dte gegen 2000 Jahre alten Eisern teil« also vor dem Verrosten geschützt. Schon Ostander empfahl, zum Transport von Eisen oder Stahl auf weite Entfernungen Holzkohle zu verwenden, um den Glanz de« Metall» zu bewahren; diese Beobachtung wird nunmehr auf nutzbringende Werfe verwendet werden können. Risse und Sprünge in Werkzeugen. In jedem industriellen Betrübe kommt e« vor, daß einmal ein Metallgegenstand einen Riß «ehält, s«i «« durch «in«n Schlag od«r, wie bei Maschinen, durch einen Ruck, Arbeitsüberlastung usw. Diese Risse stnd anfänglich kaum bemerkbar, gehen aber immer weiter und gefährden unter Umständen nicht nur die betreffende Maschine, sondern den ganzen Betrieb und führen auch öfter Unfälle herbei. Wir wollen nur an die KreiSsägen erinnern, wo ein weiter-gehender Riß im Blatte schon große Listigkeiten und auch Unfälle im Gefolge hatte. Da« Weit«rgeh«n de« Risses wird durch da» allbekannte Mittel verhindert, ein Loch am Ende de» Sprunge» zu bohren. Wird da« Loch jedoch nicht genau auf jenem Fleck eingebohrt, so setzt stch der Riß, entweder über oder neben dem Loch« fort. Um da» Auf» such«» de« Endpunkt«« vom Riff« zu «rlkichtrra, «mpstehlt stch die Anftuihtung der gesprung«»«» Oberfläche mit P«« troleum, da« üb«rflüssig« wird abgewischt und hierauf dir Fläche läng« de« Risse« mit Kreide eingerieben. Da« Pe» troleum, da« in den Spalten drang, schwitzt dann au« und zeigt mit größter Genauigk.it die Stelle an, wo der Riß endet und wohin da« Loch kommen muß. Keiteres Bo«haft. Kokette (zur Freundin): .Jetzt hat der Assessor mit mir getanzt, den hattest Du imm«r seufz«» hören sollen!' — Freundin: »Ja, bist Du ihm so auf die Hühneraugen getreten?" Frauenlob. »Wenn ich so denk: früher war ich n' armer Schlucker un' jetzt bln ich der Schwiegersohn vom reichen Meyer. Da« Weib ist wahrhaftig die Krone der Schöpfung I" Tochter de« Hause«: .Herr Leutnant von LI«-benow hat doch einen entzückenden Ichnurrbart — wie?" — Zofe: .Ach ja, inäbige« Fräulein, wie Seide." Im Bilde. „Meine Frau wird in ihren Sardinen» predigten poetisch." — .Dann bedient ste stch wohl de« Stabreim«?" Erklärt. „We«halb ist denn eure Kirchweih' ver» schoben worden?" — .Weil unser Dorfbader auf vier Wochen oerretft ist I" Sonderbarer Trost. Amtmann (zu einer Frau, deren Junge vom Automobil übe»sahien wurde): .Na, giämen Sie stch nicht so sehr, Huberbäuerin! Früher »der später wäre er ja doch überfahren worden!" Schlagfertig. Er: „Weib, du hast 'nen richtige» Dickkopf " — Sie: .Und der bist du!" Galant. GerichlS-Assessor: „Gnädige» Fräulein dicht verlchleiert? Schade, daß t) kein« Strafe wegen Schönheit» Hinterziehung gibt." Ein ganz Schlauer. Polizist: .Mild« gehör» samst, da« gestohlen« Pferd ist zur Stelle." — Amtmann: „Und der Dieb?" — „Der ist auch da: er paßt draußen auf den Gaul auf." De«halb. „Ja", sprach der bekehrt« Kannibalen« Häuptling, „früher pflegte ich jeden Missionär zu verzehren, d«r hierher kam." — .Da« war, ehe Sie bekehrt wurden, nicht wahr?" forschte der neue Missionär. — „Rein, eh« ich Magenbeschwerden bekam." Von der Schmiere. „HerrDirektor, ich bitte um fünf Mark Vorschuß." — .Ja, Mensch, wa« fällt Ihnen ein; wollen Sie etwa ei» neue« Theater gründen?" Ein triftiger Grund. Richttr: .Und waium leben Sie nicht mit Ihrer Frau zusammen?" — Angeklagter : „Nu, wenn Se mir immer einsperren!" Wandel. „Wie die Männer sich doch ändern! In der Brautzeit nannte mein Eduard mich seine Flamme, seinen Hoffnung«stern, seine Sonne, da« Licht seine« Le-ben«; heute hat er „alte Tranfunsel" zu mir gesagt. Nummer 71 Ventsche Wacht Seite 3 mit den Worten: »Ich würde euch beleidigen, wenn ich die auf mich gefallene Wahl nicht annehmen würde. Ich erkläre daher, daß ich — vorausgesetzt di« B«-stätiguiig — d'e Wahl zum Bürgermeister annehme' . Inzwischen hat di« Regierung bereit» geantwortet. Gestern wurde dem Bürgermeisterstellvertreter Dr. Tavcar von der Landesregierung das Dekret zugestellt, wonach der Gemeinderat der Stadt Laidach für aus» gelöst erklärt wird. An St«Ue des Gemeinderates tritt der RegierungSkowmissär in der Person d«S LandeSregikrungsrate» Wilhelm R von Laschan. Die Auflösung des GemeiuderateS hat vor allem die Liberalen, die stch noch kürzlich im „Slov«»Ski narod" in kühnen Hoffnungen ergingen, überrascht. Die Stadt ist anläßlich dieser Maßnahmen ruhig und da große Vorkehrungen getroffen wurden, dürste es auch kaum zu größeren lärmend«« Kundgebungen kommen. Ausland. Die türkischen Rüstungen. Dem „i'okal-Anztiger" wird aus Paris gemeldet: Im Ministerium des Atußern sind weder aus Kon stantinopel noch aus Athen Depeschen ernsteren In-Haltes eingelaufen. Man hält im Ministerium die Nachricht von Geschützsendungen an die griechische Grenze als durchaus zutreffend, betrachtet es auch als möglich, daß das 3. türkische Armeekorps in KriegSzustand gesetzt wurde. Man würde aber sehr erstaunt sein, wenn die Türkei ohne irgendwelche Intervention der vier Schutzmächte sich zu direkten Schritten gegen Griechenland entschließen sollte. Man verhält sich diesen Gerüchten gegenüber um so skep-tischer, als man hier besser als irgendwo anders den Geldmangel in der Türkei kennt. Der Streit um Kreta. Wie verlautet, herrscht in Kreisen der Diplo-maten der Kretamächte die Ansicht vor, daß Veni» zeloS und vielleicht auch PollogeorgiS, wenn ihre griechische Staatsangehörigkeit erwiesen ist, zur Nalio-nalversammlung zugelassen, die anderen Kreter jedoch ausgeschlossen würden. Bei der Unterredung mit dem Minister des Aeußern behauptete Gryparis, daß Ve-nizelos und Pollogeorgis hellenische Staatsangehörige seien. Die meisten Kretamächte haben bereits im Wege der türkischen Botschaften den letzten Schritt der Pforte beantwortet. Ein „vperettenkönigreich". Montenegro hat sich nun wirklich zum König-reich „erhoben" und Fürst Nikolaus sich als „König Nikolaus 1." die vom russische» Zaren beigestellte Krone aufS Haupt gesetzt, jedenfalls wird der Herrscher aller Reußen auch die Kosten der «König-lichen Hoshaltung" berappen müssen. DaS neue „Königreich" mißt rund 9000 Quadratkilometer und zählt 250.000 Einwohner, eingerechnet jene früheren Minister und Würdenträger, die der neugebackene „König" hinter Kerkermauern warf, um ihr Ver-wögen für sich „konfiszieren" zu können. Mätterstimmen zur Hrutzwahl Kriöars. Der „Slovenec" kommentiert die Wiederwahl HribarS und dessen Erklärung, daß er die Wahl annehme, folgendermaßen: „Der Gemeinderat han-delte nur logisch, als er feine Stimme auf den Mann seines Vertrauens vereinigte. Die Ent-scheidung lag allerdings bei Hribar. Die neuerliche Wahl hatte vor allem den Charakter einer perfön-lichen Satisfaktion. Durch die Annahme der Wahl oder durch deren Ablehnung hatte es Hribar in der Hand, die Wahl zu einer Demonstration gegen feine Nichtbestätigung zu stempeln oder nicht. Hribar entschied sich für die Annahme und dadurch ist der offene Konflikt zwischen dem Gemeinderate und der Staatsverivaltung deklariert worden. Unser Stand-Punkt bleibt unerschütterlich jener, den wir unmittel-bar nach der Nichtbestätigung der Wahl HribarS zum Bürgermeister eingenommen haben." — In d» Abendausgabe vom 3l. August registriert der „Slovenski Narod", das Organ der slowenischen Liberalen, die Auslösung des Laibacher Gemeinde-rates, enthält sich aber aller näheren Ausführungen über die weiteren Schritte, welche die slowenisch-liberale Partei in der Angelegenheit zu nnternehmen gedenkt. Die Auflösung des Gemeinderates fei, wie da» zitierte Blatt erklärt, ein Kampfruf der Re-gierung gegen die liberalen Slowenen, zu deren bisherigen offenen Gegnern nnnmehr auch die Staatsgewalt getreten fei. So vereinige sich alle», um den freiheitlichen Gedanken in Krain zu ertöten; doch gerade dieser Kampf werde die Partei gerüstet und al» sestgeschlosfeae Phalanx finden und sie werde zweifellos aus demselben siegreich hervor« gehen. In der Nummer vom 1. September befaßt sich der „Slovenski Narod" hauptsächlich mit der Person de» für Laibach eingesetzten Regierung«-kommifsärS Ritter v. Laschan, dessen Ernennung eine offene Provokation der Slowenen bedeute. Ritter v. Laschan fei der deutschgesinnteste Beamte de» Laibacher Landespräsidiums. DaS Blatt er-innert an eine Affäre, die sich vor Jahren zuge-tragen hat und die dem LandeSregierungSrate Ritter von Laschan bis heute unvergessen geblieben sei. Ritter v. Laschan hat nämlich eine an ihn ergangene gerichtliche Zeugentadnng, die in slowenischer Sprache ausgestellt war, zerrissen und dem GrrichtSdiener vor die Füße geworfen. Das Blatt behauptet, die Landesregierung habe im vollen Bewußtsein dieses Vorfalles, der sonst überall den betreffenden Be-amten unmöglich gemacht hätte, gerade den ver-haßtesten Mann mit der Leitung der Stadtver-waltung betraut. Alle» dies werde aber die liberale Partei nur noch kampfesmutiger und ihres Erfolges sicherer machen und es sei zweifellos, daß bei den Neuwahlen alle bisherigen Gemeinderäte wiedergewählt werden. Einen getreuen Freund hat Hribar im Grazer „Arbeiterwille". Dieses famose Blatt deS Doktor Samuel Schacher! setzt sich mit wahrem Feuereifer für ihn ein. DaS Bundesverhältnis zwischen den deutschen Sozialdemokraten und den liberalen Slowenen, das sich bereits bei den untersteirischen Wahlen zu erkennen gegeben hatte, tritt also auch hier in die Erscheinung. DaS Wiener „Deutsche Bolksblatt" schreibt unter anderem: „ES muß vor allem dahingestellt bleiben, ob das Mandat eines österreichischen Abgeordneten, dessen Be-sitzer dem Kaiser in der Angelobnng Treue und Gehorsam zusichert, dazu mißbraucht werden darf, um eine entschieden antiösterreichische Politik zu machen, wie dies seitens des Abgeordneten Hribar in der Zeit der An»exionskrise geschehen ist. DaS Ab-geordnetenmandat ist kein Freibrief für politische Abenteurer, es soll nicht Leuten, die mit österreichfeindlichen Elementen deS Auslandes konspirieren wollen, unbedingten Schutz verleihen." Aus und Land. Evangelischer Gottesdienst in Lichten-wald findet Donnerstag de» 8. September um 4 Uhr nachmittag im Saale des Herrn Kowatsch statt. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonntag findet nm 10 Uhr vormittag ei» öffentlicher Gottes-dienst statt. Predigt Pfarrer May. — Montag abends treffen sich Glaubensgenossen und deren Freund« im Sonderzimmer des Hotels „Erzherzog Johann". Familiennachricht. Herr Adolf Ludwig Stahl, evangelischer Vikar in Mahrenberg, hat sich mit Fräulein Frieda Pommer, Tochter des ehemaligen Reichsratsabgeordneten Professor Josef Pommer. verlobt. Bürgermeisterwahl in Luttenberg. Notar Julius Thurn wurde neuerdings einstimmig zum Bürgermeister gewählt. Die Wahl der Ge-meinderäte fiel auf die Herren M. Hönigmann, Krainz und Dr. Schwarz. Vom Postdienfte. Die Post- und Tele-graphendirektion hat den Anwärter Ludwig Wagner zum Postoffiziante» der ersten DienstalterSklasfe für Pragerhof ernannt. Cillier Männergesangverein. Wir machen nochmals auf den heute abends im Deutschen Hanse stattfindenden Festabend anläßlich des zehn-jährige» Bestandes des HauSorchesterS des Cillier MännergefangvereineS aufmerksam. Die Portrags-ordnnng verspricht auserlesenen Genuß. Den Abend beschließt ein Tänzchen. Sedanfeier. Am Donnerstag abends ver-anstaltete der Cillier Turnverein die Sedanfeier, welche von Herrn Anton Patz eröffnet wurde, da der Obmann des Turnvereines Herr Dr. Skoberue dienstlich von Cilli abwesend war. Der Borsitzende begrüßte besonder» Herrn Altbürgermeister Juliu» Rakusch und den Borstand de» Handelsgremium» Herrn Handelskammerrat Josef König, sowie außer den zahlreich erschienenen Gästen die nachstehenden Bereine: den Cillier Männergesangverein, den Männer-gefangverun ..Liederkranz", den deutschen Hoch« fchülerverband. die Ortsgruppe deS Handelsgehilfen« Verbandes «Anker", den Deutfchnationalen Handel»« gehilfenverband, den deutschvölkischen Arbeiterverband nnd den Cillier Athletik-Sportklub. Die Feier wurde mit dem Weihelied eingeleitet, worauf Herr Turnwart Josef Hölzl da» Wort zur Festrede griff. In seinen inhaltsvollen Ausführungen betonte der Redner hauptsächlich die Bedeutung der Sedanfeier für die erzieherische Tätigkeit der Turnvereine und deren Nutzanwendung für da» Dentfchtnm in Oester« reich. Seine Rede wurde von den Zuhörern mit begeistertem lautem Beifall ausgenommen. Nach mehreren ernsten und heiteren Liedern wurde diese schöne Feier geschlossen. Bürgerliche Schützengefellschaft. Sonn« tag den 4. September um 3 Uhr nachmittags wird auf der Schießstätte der bürgerlichen Schützengesell-schaft mit den Schießübungen begonnen werden. Die Herren Mitglieder werden ersucht, sich an diesen jeden Sonn- nnd Feiertag stattfindenden Uebungen recht zahlreich zu beteiligen. Den Gästen stehen Ge-wehre und Munition zur Verfügung. Fuhballwettspiel in Marburg. Wie schon mitgeteilt, findet das Gegenspiel zwischen dem Marburger Sportverein und dem Cillier Athletik« Sportklub morgen den 4. September in Marburg statt. Die Cillier werden sich gewaltig bemühen müssen, die Niederlage die sie in Cilli erlitten, wettzumachen, da die Marburger ihren errungenen Erfolg schwerlich leicht abtreten werden. Das Wettspiel finde» im Volks-garten nm 5 Uhr nachmittags statt. Ein kindlicher Einfall. Einen gelungenen Einfall hatte das achtjährige Töchterchen des k. k. Offizials Herrn Gajfchet. Ihr Bruder befindet sich in Trieft auf Besuch bei Verwandten. Von dort schrieb er begeistert von den Schönheiten des Meeres. Die kleine Virgilia ergriff gewaltige Sehnsucht nach dem Bruder und dem schönen Meere. Sie schrieb auf einen Zettel eine» Gruß an den Bruder und an da» Meer und warf ihn in die Wogleina. Sie erzählte dann ihren guten Einfall ihren Eltern und bemerkle hinzu, daß dicS die billigste Uebermittlung von Grüßen sei. denn sie habe in der Schule gehört, daß sich alle Gewässer in das Meer ergießen und das Brieschen so sicher nach Trieft kommen müsse. Zum Mordfalle BuKovZek. In Nummer 55 und 57 unseres Blattes had«n wir den Mordfall Bukovsek ausführlich besprochen. Wie sich unsere Leser noch erinnern werden, wurde drr 17jährige Johann Bukov^rk aus Stranizen bei Gonobitz vor dem Cillier Schwurgerichte wegen Verbrechens d«S gemeinen Mordes zur Strafe des schweren Kerker» in der Dauer von 7 Jahren verurteilt. Der Schuld« spruch des jugendliche» Angeklagten erfolgte auf Grund eines dürftige» Indizienbeweises mit acht gegen vier Stimmen. Die Verurteilung erregte allenthalben größte Ueberraschung. BukovZek ergriff durch seinen Verteidiger Dr. Fritz Zangger in Cilli die Nichtigkeitsbeschwerde an den Obersten Gericht»- und KassationShof in Wien. Wie wir erfahren, hat der Kassationshos dieses Urteil aufgehoben. Ein sonderbarer Protest. Bekanntlich haben sich von der Gemeinderatssitzung, in welcher Abgeordneter Hribar abermals zum Bürgermeister gewählt wurde, fünf Mitglieder absentiert, und zwar die Gemeinderäte Herren Professor Doktor Pipenbacher, der Postbeamte M. Röthl, der Eisenbahnbeamte S. Sajovic, Finanzkommissär Milohnoja und Postkontrollor Mayer, welche alle Staatsbeamte sind. Abgeordneter Hribar hat nun» mehr an den Ministerpräsidenten Freiherrn von Bienerth und den Minister des Innern Dr. von Haerdtl gleichlautende, in äußerst scharfen Worten abgefaßte Telegramme gerichtet, in welchen er be-hauptet. daß das Fernbleiben der Staatsbeamten von der Bürgermeisterwahl auf die direkte Einfluß« »ahme des LandeSpräsidenten Baron Schwarz zurückzuführen fei. Slowenen unter sich. Wie aus Laibach Semeldet wird, hat der slowenisch-klerikale Haus» esttzer Schuster den liberalen Slowenen Toufchet, mit dem er seit langem in politischer Fehde lebte, auf dem Heimwege auS EiSnern in Oberkrain mit einem Knüttel niedergeschlagen und ihn so lange mit Hiebe» bearbeitet, bis Touschek tot war. Und so etwa» will sich Kulturnation nennen! Seite 4 Heuische Wacht Nummer 71 Aus dem Reiche Hribar». Ins rechte Licht wird die Tätigkeit HribarS und seiner Freunde durch den Serbenkultus des radikalen SlowenentumS gerückt. E« ist bereits wiederholt daraus hingewiesen worden, daß in Laibach eine Agentur der serbischen Regierung besteht und daß insbesondere die Haltung der radikalen Slowenen vor und während der An-uexionSkrise aus serbische Beeinflussung zurückzuführen ist. Bon Seite der Hribar-Partei wurde dieS stets abgeleugnet und Hribar versuchte, die Tatsache, daß am 17. August während des militärischen Zapfenstreiches Hoch Serbien!-Rufe ausgebracht wurden, sogar mit Hilse einer amtlichen Berichtigung aus der Welt zu schaffen, der die Entdeckung eines Rusers allerdings aus dem Fuße solgte. Inzwischen sind noch mehrere Verhaftungen erfolgt. Nun erjährt man aber auch, daß am vergangenen Sonntag zwei ferbiscke Offiziere, Hauptmann Ristic und Major Tucovic, in Laibach weilten und bis Mitternacht mit Mitgliedern des Bereines „LjubljanSk, Zvon" beim „Russischen Kaiser" eine geheime Zusammenkunst hatten. Da gegenwärtig auch in Serbien Manöver-zeit ist, während welcher keine Urlaube erteilt zu werden pflegen, muß der Ausenthalt der serbischen Offiziere jedenfalls auffallend erscheinen. Was nun? Bekanntlich ist der fozialdewo-kratifche Abgeordnete Iodlbauer mit der Frau eines seiner Genossen durchgebrannt. Es fragt sich nun. was mit seinen Mandaten zu geschehen hat. Bezüglich deS GemeinderatSmandaces liegt die Sache sehr einfach. Zu Neujahr läuft daS Mandat von selbst ab und der Gemeinderat wird bis dahin eben auf die Mitarbeit des sechsten Socialdemokraten verzichten müssen. AnderS verhält eS sich mit dem Landtags-mandat. Iodlbauer wurde bekanntlich im Mai deS Vorjahres zum Landtagsabgeordneten in der All-gemeinen Kurie sür den zweiten Wahlkreis gewählt, der die Städte und Märkte Mittelsteiermarks (Frohn-leiten, Friedbcrg. Harlberg. Fürstenseld. RadkerSburg. Mureck, Ehrenhausen. Leutfchach. Deutsch LandSberg, VoitSberg, Köflach usw), umfaßt. Da nun der Fall, daß ein Abgeordneter durchgeht, im Gesetze nicht vor-gefehln ist, io würde der Wahlkreis, wenn Iodlbauer nicht ausdrücklich fein Manrat zurücklegt, durch nahezu fünf Jahre ohne Abgeordnelen fein. Monatsausweis des Einlagenstandes gegen Kassenscheine und EinlagSbücher der k. k. priv. Böhmischen Unionbank: Stand am 30. Juli 1910 . . K 77,764.096'13 „ „ 81. August 1910. . „ 77,781.603-56 daher Zunahme K 17.507 43 Tod auf den Schienen. Am Mittwoch wollte der Bahnarbeiter Anton Bratetz daS Bahn» geleife bei der Uebersetzung vor der Station Tüffer überschreiten als eben zwei Lastenzüge kreuzten. Bratetz bemerkte nicht den eben heranfahrenden Eil-güterzug und wurde von der Maschine ersaßt und gerädert. Bratetz, der nebst vielen anderen Ver-letzungen eine Zertrümmerung des Schädels erlitt, war sofort tot. Er hinterläßt eine Witwe. Freie Lehrstellen. An der vierklaffigen, in der ersten Ortsklasse stehenden Volksschule in Friedau (Stadt) kommt eine Oberlehrer stelle zur definitiven Besetzung. Befähigung zur Erteilung bei katholischen Religionsunterrichtes ist nachzuweisen. EinreichungStermin bis 25. September. — An der deutschen Schule im Markt Luttenberg kommt mit Ib. September eine Lehrerstelle zur provisorischen Besetzung. Bewerber um diese Stelle wollen ihre Gesuche beim OrtSschulrate Luttenberg ehestens vor-legen. — An der sechsklasstgen, in der ersten OtS-Nasse stehenden SnabenvvlkSschule in Leibnitz kommt eine Lehrerstelle definitiv zur Besetzung. Gesuche bis 24. September 1910 an den Ortsfchulrat in Leib-nitz. — An der vierklaffigen. in der zweiten OrtS-klaffe stehenden deutschen Volksschule im Markt Gonobitz kommt die Oberlehrerstelle mit den systemi-sierten Bezügen zur Neubesetzung. Gesuche bis 20. September 1910 an den OrtSfchulrat Markt Gonobitz. — An der zweiklafsigen, in der zweiten Ortsklasse stehenden Volksschule in St. Lorenzen im Paltentale kommt eine Lehrerstelle zur definitiven, allenfalls proviforifchen Besetzung. Der OrtSschul-rat gewährt unentgeltlich ein eingerichtetes Wohnzimmer und dem Lehrer steht bei Uebernahme deS Organisten-dienstes auch ein namhaftes Rebeneinkommen in Aussicht. Gesuche bis 25. September 1910 an den OrtSfchulrat St. Lorenzen, Post Trieben. — An der fechsklafsigen Volksschule in Krieglach kommt mit Ostern 1911 eine Lehrerstelle, mit der die Bezüge nach der ersten Ortsklasse verbunden sind, zur definitiven Besetzung. Gesuche bis 30. September 1910 an den Ortsschulrat in Krieglach. — An der zwei klassigen, in der zweiten Ortsklasse stehenden Volks chule in Sagorje ist die Lehrerstelle definitiv zu be-ietzen. Gesuche an den OrtSfchulrat in Sagorje biS 23. September. Der durchgeprügelte Ruhestörer. Am 26. v. MtS. wurde beim Besitzer Johann Zibret in Wodice bei Kalvbje im Bezirke Cilli der bei Bauern übliche Drefcherleihkauf gefeiert, an welchem auch der Inwohner Anton Lenaric, der Besitzer Thomas Jntifcher, der Jnwohnersohn Franz Selic, >er Besitzerssohn Joses Trupej und der KeuschlerS-ohn Michael Wrecko teilnahmen. Gegen 3 Uhr rüh des 27. August entstand zwischen Lenaric und Jntischer ein Streit, bei welchem Lenaric, der etwas angeheitert war, besonders rabiat wurde, hiebei aus >en Tisch schlug und die ganze vorher lustige Ge-ellschaft beschimpfte. Dieser Streit wurde dadurch xendet, daß Lenaric welcher wiederholt von Johann Zibret und dessen Ehegattin aufgefordert würd.', sich ruhig zu verhalten von Michael Wrecko einen wuchtigen Faustschlag inS Gesicht erhielt und schließ-lich von Franz Selic ins Freie getragen wurde. Lenaric, der fortwährend schimpfend ins Zimmer zurückzukehren versuchte, wurde von Franz Selic, Michael Wrecko und Joses Trupej von der Be. hausung des Zibret verjagt, worauf er den Heim-weg antrat. Die eben genannten Burschen be-waffncten sich aber mit je einem Prügel und Lenaric wurde, als er ungesähr 600 Schritte vom Hause entfernt war, von den bewaffnete» Burschen eingeholt, zu Boden geworfen und mit den Prügeln der-art bearbeitet, daß er bewußtlos liegen blieb Erst am Morgen des 27. August gegen 5 Uhr früh wurde Lenaric von feiner Ehegattin Anna im schwer-verletzten Zustande am Talorte aufgesunden und konnte er sich kaum mit Hilse seiner Ehegattin mittelst zweier Stöcke in seine Wohnung schleppen. Lenaric erlitt am ganzen Körper blutunterlaufene Verletzungen sowie mehrere Rißwunden. Er wurde am 29. August in das allgemeine Krankenhaus nach Cilli überführt. Die Täter, gegen welche bereits die Anzeige erstattet wurde, werden sich gerichtlich zu verantworten haben. Wegen einer Erbschaft. Am 30. August gerieten die Brüder Johann und Joses Pvtoönik in Kappeldors, Gemeinde St. Paul im Sanntal, wegen ErbfchaftSangeleg:nheiten beim Besitzer Andreas Marinz in einen heftigen Streit. Bei dieser Ge-legenheit schlug Johann Potoknik den Josef mit der Faust ins Gesicht und warf ihn in der Nähe einer Kellerstiege im Hanse des Marinz mit der-artiger Gewalt zu Boden, daß Josef Potixnik über die neun Stufen hohe Stiege fiel und daselbst einige Zeit bewußtlos am Boden liegen blieb. Erst nach Hilfeleistung von Seite des Marinz kam er wieder zu sich und stand aus. Als Joses und seine Mutter Barbara Potocnik nach Hause kamen, überfiel aber-mal» Johann Potocnik den Josef, wars ihn zu Boden, würgte ihn am Hals und schrie: „Du mußt hin werden." Der herbeigeeilt? Handelsangestellte Biktor Puncer befreite Jofef Potocnik von weiteren Mißhandlungen. ES wurde bereits die Anzeige erstattet. Im Straßengraben aufgefunden. Ein gewisser Johann Stromaier, welcher im Jahre 1893 geboren sein und aus der Umgebung von Laibach stammen soll, wurde am 1. September i» einem Graben an der Reichsstraße in Tolmein in Krain in total verwahrlostem Zustande und sast bewußtlos aufgefunden. Derselbe wurde in das Krankenhaus nach Cilli überführt, wo er heute früh plötzlich starb. Die Todesursache ist unbekannt. Mit einem Automobil flüchtig ge-worden. Vorgestern langte in Rohitsch-Sauer-brunn vom Grazer Landesgerichte der Auftrag ein, den Weinhändler Enrico Fable aus Fiume festzn-halten und dessen Automobil in Beschlag zu nehmen. Diesem Austrag liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Enrico Fable ließ sich Anfang August d. I. von der Firma Johann Puch eiuen zweizylindrigen Motorwagen im Werte von 5700 Kronen mit der Bezeichnung HI> 504 zur Ansicht und Ausprobierung gegen Angabe von einigen hundert Kronen nach Fiume senden. Mehrere Wochen vergingen, ohne daß Enrico Fable den Empsang des Automobils be-stätigte oder sonst in irgendeiner Art sich äußerte. Er wurde von obiger Firma ersucht, entweder den Motorwagen zurückzusenden oder den Kaufpreis zu bezahlen. Fable behauptete am 25. August, noch nicht im Besitze des Antomobils zu fein, weshalb er dem Ersuchen der Firma Puch nicht entsprechen kann. Die von der Firma eingeleiteten Nach-sorschungen nach dem Verbleib deS Automobils führten zu dem Ergebnisse, daß Fable sich schon seit 19. August im Besitze des Motors befindet und daß er mit demselben schon größere BergnügnngSsahrten unternommen hat. Enrico Fable versuchte auch auf alle erdenkliche Art und Weise den Motorwagen um billiges Geld verkaufen zu können und befand ich zu diesem Zwecke in Rohitsch-Sauerbrunn, von wo er nach Adelsberg-St. Peter zu reisen beab-jichtigte. Da Fable nicht Eigentümer de* Motorwagens ist, erstattete die Firma Johann Puch beim Grazer LandeSgerichte die Anzeige. Bis zur Stunde ist noch nicht bekannt, ob man das Automobil nnd seinen Führer sestnehmen konnte. Ein entmenschtes Weib. Die 27 Jahre alte Keufchlerin Maria Svorschak aus Stopno, Be-zirk Marburg, hat ihren Ehegatten Valentin Svor-fchak entmannt. Letzterer befindet sich im schwerver-letzten Zustande im hiesigen allgemeinen Krankenhause, während Marie Svorschak von der Gendarmerie ver-hastet und dem hiesigen KreiSgerichte eingeliefert wurde. Um feine Frau vor Strafe zu schützen, be-hauptet Valentin Svorschak daß er im Walde zwischen Windisch-Feistritz und Kerschbach von vier unbe> kannten Burschen beraubt und entmannt worden sei. Leichenfund. Am 31. v. M. abends fanden in Pettau die Pionniere die Leiche des in der vorigen Woche ertrunkenen zweijährigen Knaben. Wie bereits mit-geteilt, wollten die Eltern nicht glauben, daß ihr Söhnlein ertrunken sei. Sie behaupteten sest, daß die Zirkusbesitzer ihnen das Kind gestohlen haben. Wie es heißt, soll der Vater dem Zirkus nach Friedau nachgefahren sein, um dort sein Kind zurückzuverlangen. Eine bessere Rechtfertigung für die Zirkusbesitzer gibt eS wohl nicht, al« die Auf-findung der Leiche in dec Drau. Postoerkehr Enzeli—Teheran. Die Handels und Gewerdekammer Graz teilt mit, d.rß die persische Postverwaltung auf der Strecke Enzeli -Teheran nebe» dem Eilpostverkehr nun auch einen Postpacketdienst ohne RelaiS eingerichtet hat. Die Parteien, welche Wert darauf legen, daß ihre Packete nach wie vor mit der Eilpost befördert werden, haben auf den Packeten. sowie aus den Begleitadressen den Vermerk G. B. (grande vitesse) anbringen zu lassen. Pettau. (A b f ch i e d.) Der hier in den Ruhestand getretene Steuerobei Verwalter Johann Reifp feierte am Montag abendS aus Anlaß seiner Übersiedlung »ach Graz feinen Abschied. Außer dem Gemeinderat. dem Herr Reisp biS zum Abgehen angehörte, hatten sich noch mehrere Herren und Damen eingefunden, um noch einmal einige Stunden mit dem Scheidenden zu verbringen. Von mehreren Rednern wurden die Verdienste des H^rrn Reisp hervorgehoben und ihm der Dank für sein Wirken in Pettau zum Ausdruck gebracht. Ob die Staatsbeamten in dieses Lob einstimmen werden, ist mehr als sraglich, da Genannter als ihr Vertreter im Gemeinderat im Vorjahre bei der Verhandlung der diese Beamten am meisten treffenden Linsheller-Beratung nicht nur nicht dagegen war, sondern sogar das Referat hierüber inne hatte und die Annahme wärmstens empfahl. Pettau. (LandeSsenerwehrtag.) Wie bereits gemeldet, findet hier Sonntag den 4. Sep-tember der 38. steiermärkische LandeSseuerwehrtag statt. Die Sitzung beginnt um 10 Uhr vormittags im Gemeinderatssaale. Am Vorabend (3. Septem-der) wird anläßlich de» 40jährigen Bestandes der Pettaner Freiwilligen Feuerwehr ein FestkommerS abgehalten. Auf der Tagesordnung der Sitzung stehen außer den üblichen Berichten und Wahlen ein Bericht und Antrag deS Vorstandes über die Haft» Pflichtversicherung durch den Verband. Bericht über die Unfallversicherung, über die Sterbekaffen. über die Bildung eines österreichischen SamariterbundeS, ein Antrag deS FeuerwehrbezirkeS Frohnleiten wegen Ausarbeitung von Vorschriften und Belehrungen über den Feuer Wehrdienst, dann noch Anträge deS Feuer« wehrbezirkeS Marburg aus Abänderung der Dienst-alterSabzeichen und deS VerbandSausjchufseS über die Abhaltung deS JubiläumSfeuerwehrtageS im J>chr 1911 in Graz. Windifch-Feistritz. (Abschiedsabend.) Die Mitglieder des Turn- und FeuerwehrvereineS Windifch Feistritz versammelten sich Samstag den 27. August in Neuholds Festfaal zu einem Abschieds-abend des GeschäftsleiterS Rupert Jeglitsch. Herr Petzolt feierte vor einer großen Schar Getreuer Herrn Jeglitfch als einen strammen Turner und Wehrmann und bedauerte daS Scheiden dieses deutschen Mannes ausrichtig. Obmann der Südmark-Ortsgruppe, Herr Buchhalter Watzeck, widmete Herrn Jeglitsch als treuen Südmärker Worte der Aner-kennung. stellte ihn alS Muster deutscher Treue hin, der jederzeit den geraden Weg wählte. Solche Männer brauchen wir im bedrohten Lande. Herr Dr. Mühl-eisen, in feiner Eigenschaft als Obmann der Schul-vereinsortSgruppe, schilderte Freund Jeglitsch als Kummer 71 biederes und langjähriges Mitglied der Ortsgruppe und gab der Hoffnung Ausdruck. daß er in seinem neuen Bestimmungsorte Marburg die Reihen stärken und die SchulvereinSsache pflegen werde. Herr Jeg-litsch dankte, sichtlich gerührt, für die anerkennenden Wor?e und versicherte, daß er sehr schwer von der schwerbebauten Scholle ziehe. In seinem Herzen werde mancher Name weiterleben und wenn seine Gedanken sehnsuchlig über den Bacher hinweg gegen Süden schweifen werden, dann tragen sie immer und immer wieder die Bitte zu euch: „Laßt das heilige, schwarz« rot-goldene Banner in der lieben kleinen Feistritzer-Stadt, wo wir eS mit Müh« und Not schirmen, niemals sinken!" Eine von Herrn Petzoll eingeleitete Kneipe bildete den Schluß der würdi e» Feier. Wenn man dem Scheidenden nach lojährigcr Tätigkeit am hiesigen Platze allseits soviel Liebe und Treue ent-gegenbrachte, wenn so manches Äuge seiner Mit-arbeit«? und Freunde kündet, daß sein Scheiden nicht gleichgütig ist. so ist dieS nur ein Beweis, daß er stets den rechten Weg gewandelt ist Er hat f«in« beste Jugendkraft bei uns geopfert und er kann gewiß sein, daß wir seiner stetS gedenken. Nun denn, so gehe «r mit ungebeugtem Mut« und deutschem Gottvertrauen und wir alle wünsche» ihm ein auf' richtiges Wohlergehen und bitten ihn, sich recht oft an das deutsche Windisch-Feistritz zu erinnern. Heil ihm! F. Arbeitsnachweis für Reservisten. Um der im September zur Beurlaubung gelangenden Mannschaft des Heeres und der Landwehr daS Erlangen eines landwirtschaftlichen Dienstplatzes oder einer Stelle für gewerbliche Arbeiten k. zu erleichtern, sord-rt die Arbeitsvermittlung des Landesverbandes für Wohltätigkeit in Steiermak, Graz Hofgasse 14, diesmal im Vereine mit dem Zweigvereine Steier-mark der österr. Gesellschaft vom „Silbernen Kreu e" die Arbeitgeber auf, solche Stellen, welche im Sep-tember zur Besetzung kommen, längstens bis 1. September in der Kanzlei der Arbeitsvermittlung, Hos-gasse 14, schriftlich oder mündlich (telephonisch Telephonnummer 2207) anzumelden. Die Arbeit». Vermittlung wird diese offenen Stellen zur Kennt-«is der Urlauber bringen. Die Anmeldung hat zu enthalten: Die Art des Dienstplatzes, den Lohn, den Zeitpunkt des Dienstantrittes und die genaue Adresse des Arbeitsgebers. Die Durchführung der Ver-mittlung erfolgt vollständig kostenlos. Tagesneuigkeiten. (Wiederverhaftung eines gefährlichen Einbrechers.) Durch Zufall gelang es am 26. August in Salzburg den gefährlichen und berüchtigten Apotheken-Einbrecher Eduard LooS wieder zu verhaften. LooS hatte in vielen Apo-theken mit großem Geichick eingebrochen, darunter in einer Grazer Apotheke und in der Apotheke von Brück. LooS ist End« Juni aus dem KreiSgenchtS gesängniffe in Feldkirch in Vorarlberg entwichen und hat eine abenteuerliche Flucht unternommen. Er durchschwamm damals den Rheinstrom, und da von dem Flüchtigen trotz aller Nachforschungen keine Spur zu entdecken war, glaubte man schon, daß er bei diesem gesährlichen Unternehmen den Tod ge-funden habe. Dem war allerdings nicht so Eduard LooS errang sich die Freiheit und setzte seither seine eigiNtumSgefährliche Arbeit in ausgiebigster Weise fort. LooS besaß bei seiner Verhastnng bei 200 Kronen Bargeld, die aus einem Einbruchsdiebstahle in Hallein herrührten. LooS wurde dem Landes-gerichte in Salzburg eingeliefert. (Dr. Crippen im Spital.) AuS London 31. v. M. wird gemeldet: Der Verteidiger Doktor ErippenS wurde heute verständigt, daß Erippen ins Spital des Gefängnisses in Brixton überführt worden ist. Dr. Crippen ist durch die Auf-regungen der letzten Wochen sehr hergenommen und einem Zusammenbruche seiner Nerven nahe, doch kann von einer ernsten Erkrankung nicht die Rede sein. (Ein Geldbrief mit 19.600 Kronen gestohlen.) In Graz ist beim Poftamte Brücken-kopsgasse ei» Geldbi'ies mit 19.832 Kronen Inhalt abhanden gekommen. Als Dieb wnrde der Post-diener Robert Herbsthofer eruiert. Herbsthofer war beauftragt, de» Postbeutel vor der Abfuhr desselben an das Hauptpostamt zu plombieren. Bei dieser Gelegenheit praktizierte er den Geldbries mit 19,832 Kronen auS dem Geldbeutel heraus und steckte in denselben ein schon vorbereitetes Kuvert, das mit wertlosen Drucksorten ausgefüllt war. Die Post- Deutsche Wacht manipulantin Keime!, die neben Herbsthofer stand, hatte von dessen verdächtigen Manipulation nichts gemerkt. Herbsthofer trat hierauf aus die Straße hinaus, wo ihn fein Bruder Michael erwartete, der Zivilkleider mitgebracht hatte. Diese wechselte der Postdieuer aus einem Anstandsorte in der Andregasse, wo später auch die Amlsuuisorm des diebischen PostdienerS vorgefunden wurde, um. Die Brüder Herbsthofer begaben sich nun zur Geliebten des jüngere» Bruders Michael. Unterdessen war der spoliierte Postbeutel auf dem Hauptpostamt« ein-gelangt, wo der Abgang des vou der Grazer Getreidefirma Pollak und Sohn aufgegebenen Geld-brieses, der an eine Wiener Firma adressiert war, festgestellt wurde. Es wurde sofort bei der Sicher-heitSbehörde die Anzeige erstattet, welche die beiden Detektivs Jiibstl und Pregaud mit der Ausiorschuiig deS PostdiebeS betraute. Durch Zufall gelang diesen die Festnahme der Diebe. Als die Detektivs närn-lich um 11 Uhr nachts auf ihre» Fahrrädern durch die Schönauergajse fuhren, ninßten sie absitzen, da ihnen das Licht in den Laternen ausgegangen war und sie von Sicherheitswachleuten deshalb äuge-halten wurden. In diesem Augenblicke fuhr ein Fiaker daher, auf desien Kutschbock ein Dienstmann saß. Den Polizeiagenten kam das Gefährte ver-dächtig vor; sie hielten es an, und in der Tat saßen im Fond des Wagens die Brüder Herbsthofer. Die beiden Brüder gaben zwar unrichtige Name» an. wurde» jedoch bald auf der nahegelegenen Wachstube agnoSziert. Bei der Leibesdurchsuchung fand man bei ihnen sast den ganzen defraudierleu Beirag; es fehlten im ganzen etwa 46 Kronen. Die Brüder Herbsthofer wurden deni Landesgerichte eingeliefert. Auch die Geliebte des Michael Herbsthofer wurde in Hast genommen. _ Herichtssaat. Die Giftmordaffäre in Laibach. Bor dem Schwurgericht in Laibach begann am Mittwoch die auf vier Tage anberaumte Verhand-luiig gegen den des Giftmordversuches an feiner Mutter angeklagten Kaufmannes Franz Hladnik ans Trieft und dessen Gattin Emilie. Am 3 April d. I. bekam Frau Marie Hamerlttz ein auf dem Poftamte Laibach aufgelegte» Paket, dessen Begleitadresse die Unterschrift Dr. Levienik in Laibach trug. Zugleich erhielt Frau Hamerlitz einen mit Dr. Levienik unter» fertigten Brief des Inhalts, sie solle fünf Stück der ihr zugeschickten Pillen einnehmen, welche ihr Blut stärke» werde,. Frau Hamerlitz war schon im Be-griffe, von dem ihr übersendeten Mittel Gebrauch zu machen, nahm jedoch aus Vorstellung ihres Gatten, dem die ganze Medikamentüberseudung ver-dächtig vorkam, davon Abstand. Das Paket wurde deshalb retonruiert und Dr. Levienik verständigt, daß seine Sendung nicht angenommen wurde. Dr. Levienik, ein tatsächlich in Laibach etablierter Arzt, vermutete bei Erhalt des Schreibens, das er sich nicht zu erklären wußte, weil er nie ein Paket an Frau Hamerlitz gesendet, sofort, es handle sich um einen Bubenstreich oder ein Verbrechen und übergab den Brief der Staatsanwaltschaft, welche die Pillen-sendung konfiszierte. Die Untersuchung ergab, daß die Pillen mit Rattengift (Arsenik) angefertigt waren und solche Mcngen des GisteS enthielten, um einen Menschen zu töten. Der Verdacht, der Absender der Giftpillen zu sein, wendete sich sofort gegen den Sohn ans erster Ehe der Frau Hamerlitz, Franz H'adnik, mit dem die Mutter schon seit Jahresfrist nicht verkehrte, da er sich gegen ihren Willen mit Emilie Tolaszi vermählt hatte. Alle Personen die Hladnik kennen, schilderten ihn als des Verbrechens fähig. Der Verdacht wurde auch dadurch gestärkt, daß die Schachtel, iu welcher da» Gift verpackt war, die italienische Aufschrift: „Carnponi senta valore" (Muster ohne Wert) trug; Hladnik lebt aber in Trieft. Die weitere Unterfuchnug bestätigte den Verdacht, daß Hladnik seine Mutter zu ver-giften versuchte hatte und daß seine Frau Emilie mitschuldig sei. Der Sensal Giovanni Pianzentini aus Trieft gab bei Gericht an, daß er den Brief mit der Unterschrift des Dr. Levienik auf den Namen Marie Hamerlitz. und zwar auf Ersuchen und in Gegenwart des Franz Hladnik, nebst zwei Vignetten und den Frachtbrief geschrieben habe. Da Pianzentini der slowenischen Sprache nicht mächtig ist, sagte ihm Hladnik, es handle sich um einen Spaß mit einem Fräulein, daS nicht wissen dürfe, wer den Brief geschrieben habe. Den von Pianzentini ge-schriebe»«» Brus erhielt Frau Hamerlitz, während der von ihm geschriebene Frachtbries verschwunden ist und der vorhandene Frachtbrief von der Hand der Emilie Hladnik herrührt. Hladnik leugnet seine Seite b Schuld und beschuldigte den Pianzentini, die giftigen Pillen auS Rache abgesendet zu haben. Hladnik diente bei der Marin« und hatte nach seiner Dienst« zeit gemeinsam mit seiner Mutter einen Weinhandel betrieben, der gut ging. ES gesiel ihm jedoch in seiner Heimat nicht und so übersiedelte er nach Trieft. Er besaß damals 7000 Kronen von seiner Mutter und 13.000 Kronen als Erbteil seiner Frau. Ferner liehen ihm seine Schwäger Thomas und Josef Tolaszi 12.500 Kronen, so daß er über 30.600 Kronen versügte. In einem Jahre hatte Hladnik diese 30.000 Kronen verschwendet nnd über 40.000 Kronen Schulden gemacht. Er gründete ein wanderndes Kinematographentheater, als er da» mit nicht reüssierte, eröffnete er in Trieft einen Ball» fpielplatz. Ohne sich um die Unternehmungen zu kümmern, hielt er sich zumeist in Kaffeehäusern und Vergnügungslokalen auf; schließlich verkaufte er den Spielplatz um 4000 Kronen, obwohl er 20.000 Kronen darin investiert hatte. In Trieft galt Hladnik als vermögender Mann und genoß Kredit, den er in betrügerischer Weise ausbeutete. Die Schristsachver-ständigen erklären, daß diese Briese von Hladnik selbst stammen. Die Anklage sucht aus all den Indizien nachzuweisen, daß der Angeklagte im Ber« ei» mit seiner Frau den Giftmordvcrfuch unternommen habe. Als die Mutter des Angeklagten, Frau Marie Hamerlitz, den Saal betrat, stürzte sie vor dem Platze des Verteidigers ihres des Mordesversuches au ihr beschuldigten Sohnes, Dr. Rauniear, weinend zusammen und mußte a»S dem Saal« getragen werden. Der Angeklagte Franz Hladnik ifl voll-kommen ruhig und kaltblütig. Seine Mitangeklagte Frau Emilie, die von Dr. Swigej verteidigt wird, weint während der Verlesung der Anklageschrift nn» abläfjsg vor sich hin. Beide Angeklagte erklären sich in dem Verhör für nichtschuldig. Belastend sagt der Kronzeuge Pianzentini auS. Dieser sagt auS, daß er Hladnik kenne. Er sei mit ihm in Geschäft»-Verbindung gestanden und habe oft bei der Be-schaffnng von Darlehen zu desien Gunsten unter-handelt. Hladnik habe ihm Mitte März deS lausenden Jahres «nicht, einen Brief abzuschreiben. Er kam hieraus in di« Wohnung deS Hladnik und schrieb dort ein slowenisch verfaßtes Schreiben ab. Zeuge Pianzentini schilderte die Wohnung des Hladnik und den ganzen Vorgang mit sicherer Ge-nauigkeit und sagt aus, daß er nicht gewußt habe, was er abschreibe, da er die slowenische Sprach« nicht verstehe. Ans Befragen bezüglich des Briefes antwortete Hladnik, daß es sich um einen Scherz mit einer Dame handle. Der Sachverständige im Schriftfache kais. Rat Prf Franke gibt fein Gut-achten dahin ab, daß das Schreiben an Frau tamerlitz nnd die Abschrift des Schreibens, die ianzentini vor dem Untersuchungsrichter niedrige» schrieben hat, von ein und derselben Hand, von Pianzentini herrühre. Der Sachverständige sagt weiter ans, daß beide Abschriften der Briese an den „Piccolo" von der Mitangeklagten geschrieben sind. Nach dieser Aussage ist die Angeklagte ganz febrochen, so daß ihr Verteidiger sie zu besänftigen ucht. Die Aussage» der anderen Zeugen sind be-langloS. Gestern wurde über die Diebstähle und Wechselreiterei des Hladnik verhandelt. Die Schluß« reden haben bereits begonnen. CoffeTnfreler Bohnenkaffee ohne jede schicklich« Wirkung, speziell auf Hera und Nerven. Der Kaffee für die vielen Tau« ■ende, die tonst Kaffee aus Ge« sundhcrtsrück« sichten nicht trinken dürfen. Blitchungnv - Überall crhUltllch. I Seite 6 E»ca*jo,f Wach« Nu»mcr 71 Deutsche Volksgenossen! Nach jahrelanger freudig geleisteter Arbeit und Dank der opferwilligsten Beihilfe national bewußter Volksgenossen ist der Bau de« Deutsche« Hauses bi« ,vr Bollendung gediehen. Die prächtigen Räume de« stolzen Baue« find ihrer Bestimmung übergeben worden. Freigemutr«, frische«, völkische« Leben ist in da« Hau« eingezogen, da« für da» ganze deutsche Cilli und alle Freunde dieser Stadt, sür die deutschen Vereine, für alle Schichten der deutschen Bevölkerung bestimmt ist, al« Heimstatt deutschen geistigen Streben« und deutscher Lebensfreude, al« Pflegestätte deutschen Wesen« in den Südmarken de« deulschen Gebiete«. Da» Hau» ist erstanden durch rühmenswerte Leistungen an Geld und Gut und Arbeit, bei denen deutsche Einigkeit und Brüderlichkeit herrlich zu Tage traten. Jetzt gilt e« da« Geschaffene zu erhalte» al« stolze« Bild völkischen Leben«, al« Sammelpunkt aller Deutschen au» nah und fern, so daß jeder deutsche Volksgenosse mit aufrichtiger Freud« und mit Begeisterung die herrlichen Hallen betritt. Dc« Deutsch« Hau« so zu erhalten, dah e« unser aller Stolz und Frrude ist, da« Leben lm Deutschen Hause so zu gestalten, daß e« da» völkische und wirt-fchaftliche Gedeihen Deutsch Cilli« in bedeutungsvollem Maße fördert, da» ist eine Ehrenaufgab« für die Deutschen Cilli« und aller Deutschen, die treu zu Cilli stehen! In erster Linie obliegt diese Ehrenpflicht den deutschen Bewohnern Cilli«. ES gibt wenige Städte auf deutscher Erde, in welchen die nationale Opferwil-ligkeit so sehr die Gesamtheit beseelt, wie unser kämpf-umtoste«, allezeit siegreiche« Cilli, wo in bewunderung«' würdiger Weise arm und reich, hoch und nieder freudi-die schwersten Opfer bringt am Altare de« deutschen VolkStumS und auch für da« Deutsch« Hau» Opfer ge-bracht wurden, die der Bewunderung und dauernden Danke» wert sind. Deutsche Cilli» I An diese bewährte Opferwillig-keit, die unserer Sladt so viel Segen gebracht und ihr in allen deutschen Landen einen ehrenvollen Namen gemacht hat, appelieren wir. Da» Deutscht Hau» bedarf dringend Eurer Opfer e« stellt an eure Leistungsfähigkeit, an Cure Heimat-liebe und Euren gesunden nationalen Sinn hohe An-fotderungen, höhere, al« ste j« an Euch herange-trete« sind. Wahret und heget Euer schönstes Kleinod: Daö Deutsche HauS! Trage Zeder nach feinen Kräften sein Echerflein hin »um Deutschen Haust. Werdet Mitglieder, Gründ«!, Stifter dt« Vereine« Deutsche« Hau», strömt in Scharen in die schönen Räume ** kurz vereinigt Euch in liebender Sorge um diese» stolze Werk, da« unserer Stadt und dem ganzen Balerl»nde zur Zierde und Ehre gereicht. Seid in diesem hehren Ziele ein einig Volk von Brüdern l Jeder tue seinr Pflicht, keiner bleibe zurück! Heil Cilli immerdar l Der Ausschuß de» Bereiors Deutsches Hans, Cilli Anmerkung: Spenden und Beitrittserklärungen werden vom Zahlmeister Herrn Josef Jarmer, entgegengenommen _ Hingesendet. 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Man benutze darum nur diesen, achte aber besonder« daraus, daß viele wertlose Nachahmungen existieren und »«rlange immer den echten Globu« Putz-Extrakt in Dosen mit Schutzmarke Globu« im rote» Streifen, er« hältlich tu alle» Spezerei, Drogen- etc. Handlungen. Moderne Hautpflege. Ein schöner reine Teint wird besonder« von dem zarten Geschlecht mit Recht al« ein wertvoller Besitz geschätzt. Wer ihn aber nicht hat, sondern mit unreiner Haut kämpfen muß, wird gewiß gerne vernehmen, daß e« ein höchst einfache« Mittel zur Beseitigung dieser Hautmängel gibt. — Während man früher glaubte, durch Deckmittel wie Puder, Schminke usw. abhelfen zu können, welche die Poren der Haut verstopfen und so da« Uebel schlimmer machten, ist man jetzt zur Einsicht gekommen, daß eine wirksame Hautpflege nur darin bestehen kann, die Haut vor allem frisch zu erhalten und kein harte«, kalk-haltige« Waffer zum Waschen tzu verwenden, sondern «in, dem Regenwaffer möglichst ähnliche«, weiche« Wasser. — Die» erreicht man leicht und zuverläffiz, indem man dem Waschwaffer ein wenig von Mack'« Kaiser-Borax beifügt, welcher nicht nur antiseptisch und reinigend wirkt, sondern bei regelmäßigem Gebrauch der Hau« natürlich« Frische, Reinheit und Zartheit ver-leiht. 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AM» Vor Nachahmungen wird gewarnt I -WM Man verlange ausdrücklich Dr. Bngel'sches Baldrianum. Seite 8 Deutsche Wacht Nummer 71 --kD Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. Die Cillier Gemeinde-Sparkasse befindet sich im eigenen Anataltsgebäude, Ringstrasse Nr. 18. Die Spareinlagen werden mit 4C/. verzinst; die Renten-Steuer trägt die Anstalt. Der Einlagenstand betrug mit Schluss des Jahres 1908 K 11.076.02904. Auf Verlangen folgt die Sparkasse, gegen Erlag von K 4 als erste Einlage, eine HeimsparkaBse aus. Darlehen auf Hypotheken werden mit 5°/„, Wechsel-Darlehen mit 5'/,"/, und Pfand-Darlehen gegen 5°/# Verzinsung gegeben. Die Sparkasse vermietet eiserne Schrankfächer (Safes) unter Verschluss des Mieters und unter Mitsperre der Sparkasse zur sicheren Aufbewahrung von Wert-Effekten; übernimmt aber auch offene Depöts. Nebenstelle und Giro-Konto der österr.-ung. Bank. Für den Parteien-Verkehr sind an allen Wochentagen die Amtsstunden von 9—12 Uhr vormittags festgesetzt. Die Direktion. 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Der Schlüssel der Sparbüchse wird von der Sparkasse zurückbehalten und hat der Einleger in ihm beliebigen Zeiträumen die Büchse der Sparkasse zu übergeben, woselbst in seiner Gegenwart die Gessnang erfolgt und das Geld gezählt wird. Der vorgefundene Betrag na ums in das mitgebrachte Kachel eingelegt werden und darf am gleichen Tage eine Behebung nicht erfolgen, an jedem anderen Tage ist die Behebung bis auf den Betrag von K 4.— frei. Die Bestimmungen Ober die Ausgabe der Heim-Sparkassen sind den bezügliches EinlagebQchern beigeheftet. Bei Bestellungen von auswärts sind ausser dem Mindestbetrage von K 4.— noch 80 Heller Iflr Porto beuuachliessen. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli hofit auf die weiteste Verbreitung dieser schon viel bewährten, volkswirtschaftlich und ersiehlich wertvollen Einrichtung. Sparkasse der iladlgemeiiide Cllll. rf? rf? rf? «■§? rf? rf? rf? MM- «4» = Drudtau^träge = f in jeder beliebigen Husfuhrung | bei massiger Preisanstellung. 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Blattes 16748 Steierm. Landes - Bürgerschule Cilli. Die Aufnahme der Schttler für das Schuljahr 1910/11 findet an. 9. und 10. September I. J. von 9 bis 12 Uhr vormittags in der Direktionskanzlei der Anstalt statt. Die eintretenden Schüler haben das letzte Schulzeugnis, sowie ihren Geburtsschein mitzubringen und sind von den Eltern oder deren Stellvertretern vorzustellen. . , Direktion der Landes-Burgerechule Cilli A. Paul. Lehrjunge aus gutem Hause, deutsch und slowenisch sprechend, wird im "Warenhaus Brüder Reitter in Windischeraz aufgenommen, Rewandte Frau redegewandt und tüchtig, wird als Veitreterin einer modernen illu-Btriiten Frauen- und Familienzeit-schuft gesucht. Geeignete Bewerberinnen finden eine dauernde gut bezahlte Position. Offerten unter .Frauenerwerb* an die Annonzen-Expedition Eduard Braun, Wien, 1. ltotentnrmstrasse 9. 16780 10 Kronen täglich Leichter Verdienst für Jedermann iu Stadt und Land, auch in gan* kleinen Orten. 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