Schriftleitung: Nathan«gasse Nr. 5 (Ciatnc* Haut.z r« lechft»»»,: TiizUch (mit / uSntchlne »et E °»i>- a. Briet- 138«) Mi 11—1» ll»r ottin. ^»»»Ichntdei Bnbtn itch» lorUäflrjeb««, noinilott (iia-i«-:»m#gen MOt bttU(tfl4tijt. • ittinttgung-n nimmt dir 8«mltsi| a<><* e««ftmut« der »Dijf frft-tfOtQKii 0*et uöTtn «»lg-gk». — »ei tButorboiiigca Sffrji«-MAllt. H« .TmtXfcc ®«(tf rrfcfcfint K»« eoinitt uns Xtnnaltag «»VHkvs. V«I>1»»rk»siei-K«Ilt» M.CtO verw'ltniig: N«td«>>sgass» Nr. • (iutiu« Ha»».) BezagSbedlnziingeii! Dirch die Post ! üti ffut 11111 mit JjalcBintf n< Aalt i «(DBotlid . . . . K l-K Sostjaw# . . . . K «iqiichrl, . : . . K lr- giit« flaMant nh tdc» fi4 «» H«»»{|ttml|rrsurat>lt »»hikk« Ucrfenbnit j I- #et il Ijtea. Illujrkllrtc StwuumMUI j«!ten d>» tut «BOcfUfinBii. Mr. SO. Ml. Sonntag. 10. März 1907 32. Jahrgang. Die Deutsche Volkspartei in Wie» und die kommenden Neichsrats-mnhlen. Von Dr. Michail Gruber. Die deutschnalionale Richiung, welche sich zu den Grundsätzen der Deutschen Volk»partei be» kenn», hat um die Mitte der Neunzigerjahre dr« vorigen Jahrhundert» auch in Wien einen viel» versprechenden Ansang genommen; leider ist e» nur bei den Ansängen geblieben. Manche, die sich der Partei angeschlossen hallen, waren entweder zu unselbständig vier zu eigennützig, um bei einer Partei auszuharren, dir ihnen feine persönlich«« Vorteilt bieten konnten. Zahlreiche, frühere Deutsch» nationale widerstanden nicht den Lockungen der herrschenden Partei, brachten ti unter Verleugnung ihrer Vergangenheit br! den Chnstlichsozialen zu Aemtern und Einkommen und kehrten ihren früheren Parteigenossen den Rücken. Eine Ursache dies« Fahnenflucht muß aller» ding« auch darin gesucht werden, daß die damalige Führung deS parlamentarischkn Verbände« der Partei der Meinung war, eS sei mit Rück-sich! auf die Gesamtheit der Parteigliederung besser, in die Entwicklung der Wiener Parieiverhälinisse nicht einzugreifen, da ein Erfolg doch kaum zu erreichen sei und überdies Konflikte mit den Parteiorganisationen der Provinzen zu befürchten wären. Darin lag allerding« eine Unterstützung der Bedeutung der Wiener Vorgänge sür da« Parteiganze. Die ihrer Ueberzeugung treu gebliebenen An-HLnaer der Partei zoaen sich verärgert zurück und Ztnter Menschenfressern. Von Theodor Westmark. Wenn man irgendwo längere Zeit lebt un!> sich einer Kiiliurarben hingibt — sei sie nun geistiger oder maierieller Natur — so bildet sich für den Ort oder da« Land und seine Bewohner ein tiefer gehende» Interesse herau«. Die« Jnieiefse zeitigt dir Liede zur Scholle, wie sie im Gegensatz zum Nomaden der seßhafte Bauer empfindet. e« zenigt da« edelste aller Gesuhlt: die VaierlandSliebe. Nicht ganz so weit habe ich e« bei dem dem Genuß von Menschenfleisch huldigenden Völkchen der »Mangala' gebracht, ober eine« gewissen sympathischen Interesse« kann ich mich doch nicht entäußern, wenn ich an die armen Teufel zurückdenke, denen ich da unweit den oberen Kongo-Ufern in einem paradiesisch schönen Landstrich begegnet bin. Mit wenig Vorzügen und vielen Schwächen au«gestattet, hat der Volksstamm der Mangala vor denen, die ihn der europäischen Kultur zu unterwerfen, über Land und Meer kommen, wenigsten« »in« vorau«: .den Mangel an Ber-ständni« sür Recht und Unrecht". Wa« wir für verächtlich halten, wie betteln und stehlen, da« gilt bei ihnen sür einen höheren Grad von Intelligenz; wa« un« verabscheuungS« ließen mangels jeder zielbewußten Unterstützung I den Dingen ihren Lauf. Anhänger einer vernünftigen, realpolitischen, deuischnaiionalen Richiung gibt eS in Wien gar viele und die Ereignisse drängen nun dazu, daß die Anhänger dieser Richtung sich sammeln und sich polnisch zur Geltung bringen. Nach allge-meiner Ansicht schreitet die christlichsoziale Partei unentwegt auf der eingeschlagenen Bahn fort, welche dahinsühr», daß auS ihr eine vorwiegend katholisch-politifche wird. Auch kann eS nicht au«-bleiben, daß der bis jetzt niedergehaltene Gegensatz zwischen den städtischen und agrarischen Interessen lebendig wird und die städtischen Interessen gegen die agrarischen zurückdrängen werden. Der wertvollste Teil der Anhängerschaft der christlichsozialen Partei in Wien besteht außtr dtn ihr folgenden berufStätigen Gruppen der Be-amten und Arbeiter in den bodenständigen deutschen Schichten der städtischen Beoölkerung, welche ge» werblich, kaufmännisch und industriell tätig sind und in dem Gegensatze zum Großkapital sich mit den Christlichsozialen gefunden haben. Zu diesen Schichten der städtischen Bevöl» kerung und zu den deutschen Beamten und Ar-deitern stehen die Anhänger der Deutschen Volk«-pari« sozialpolitisch und wirtschaftlich nicht nur in keinem Gegensatze, sondern in leicht herzustellender Uebereinstimmung, klerikal sind diese Stände nicht, obwohl ihnen diese Gesinnung eifrig anzuleinen versucht wurde. Deutsche Gesinnung und deutsche« Empfinden wurde der Wiener Beoölkerung im Lause der Jahre einerseit« durch ultraradikalen Radau verleidet und anderseits durch die nationale Gleichgiltigkeit oder Feindseligkeit mancher christ» lichsozialen Führer verscheucht. Es gibt viele Ehristlichsoziale. welche die be» ganjjenen F-Hler einsehen und die Gelegenheit nicht ungern ergreifen, zu einer Verständigung zu ge» langen. Eine solche Verständigung ist vielleicht würdig dünkt, der Kannibalismus, das ist ihnen eine berechtigte und den höchsten Genuß in sich schließende Eigemümlichkei». Ich vrrwieS «inmal eine-» Neger diese scheußliche Liebhaberei, und er antwortete mir mit der gekränkten Unschuld: »Aber Moundele (weißer Mann) wie ungerecht du bist! Wir schwe'gen dazu, wenn du jeden Tag einige Ziegen köpfen läßt und sie verspeisen hilfst, aber du tust beleidigt, sobald wir un» einmal eine kleine Festmahlzeit vergönnen. Nicht einmal ein kleine» Mädchen können wir mehr schlachten, ohne daß Ihr, Moundele, un« Vorwürfe deswegen macht." . „DaS wundert Dich", gab ich zur Antwort. „Wir schlachten die Ziegen, weil wir der Nahrung bedürfen. Aber Menschea — da» ist ganz etwa» andere»."' „Warum denn aber?" „Nun, der Mensch ist nicht dazu geboren, um geschlachtet zu werden. Bedenke nur, du sitzest mil einem Freunde zusammen oder mil einem anderen Menschen, und gleich daraus schlachlest du ihn und frißt ihn aus."' »Ah, du irrst. Wir schlachten keine Menschen. Wir nehmen zu unseren Festmahlzeiten nur Sklaven, Kriegsgefangene und Lerne, die wa« Unrechtes ge-tau haben. Menschen — ah, wa« denkst du denn!" einmal möglich mit den nichlklerikalen und deutsch-freundlichen Gruppen unter dtn Chnstlichsozialen. Nicht möglich ist sie jedoch mit der klerikalen und antideutschen Richiung. welche in der christlich» sozialen Parlei sehr stark vertreten ist und jüngst in Graz in einer für die übrigen dti tfchen Par» teien gehässigen Weise sich bemerkbar gemacht ha». Zu einer Scheidung der beiden Richtungen unter den Christlichsozialen dürfte eS kommen. Und e« wäre ein Glück für die sozialreformatorische und deutschfreundliche Richiung, wenn diese Schei» dung auch recht bald einträte. Die geschichtliche Erfahrung sowohl, al« die Ereignisse der Gegenwart lehren eS zur Genüge, daß e« nicht von Vorteil ist. wenn jede Angelegen, heit politischen, sozialen und wirtschaftlichen Cha-rakter« auch von dem Gesichl«winkel beurteilt wird, in welcher Beziehung die gegenständliche Frage zu dem herrschenden religiösen Bekenntnisse steht. Die Anhänger der Deutschen VolkSpartei lehnen eS bekannllich prinzipiell ab, zu dem gläubigen Chri« stenlum in Gegensatz oder in Feindschaft sich zu stellen, wenn sie auch überzeugte Gegner de« poli« tisch-agitatorischen Katholizismus, welcher schlechthin al« Klerikal!«»»« bezeichnet wird, au« Gründen sind, die im wtsentlichen darin bestehen, daß Po-litik uad Religion nicht vermengt werden sollen. Die Deutsche Volk«partei hat zahlreiche An» Hänger in jenen gebildeten und wohlhabenderen Schichten der deutsche» Wiener Bevölkerung, deren vorige Generation noch zu den Anhängern de« Alt>Liberali«mu« gehört?. Anhänger hat die Par» »ei auch in den arbeitenden Klassen, in den Schich-ten. au» denen schon wiederholt der Ruf laut ge-worden ist, daß nur daraus gewartet wird, bi« die führenden kreise sich auch ihrer annehmen. Viel-sach sind die Arbeiier nicht überzeugt« Anhänger, sondern bloße Milläuser der sozialdemokratischen Parlei und sie sind e« nur de«halb, weil sich bis jetzt niemand um sie gekümmert hat und w il die Unkenntnis des Gesetze» jchützl in einem Kuliur-floate nichi vor Strafe. Gewiß nicht. Aber in Zen-tralafrika gib« es kein Gesetz, ul« dasjenige, welches der Besitzer dekretiert. Und die Mangala haben nichi nur kein Gesetz, sondern auch, wie schon bemerkt, nichi einmal die Erkenntnis dessen, wa« gut und böse. Im Verkehr untereinander folgen sie ganz eigenen Begriffen über daS, wa« „genilemanlrke" ist. Besuch» »in großer Häuptling einen anderen, so geschieht da« mit großem Gefolge, da« heiß», der Gast bring» nicht nur seine Weiber, Kinder und Sklaven, sondern auch seinen HauSrat und Bieh*« stand mil, eine ganze Karawane. Bei seiner Ankunft stelll ihm der eingesessene Häuptling eine Hüllt zur Verfügung und liefert ihm Brennhol; und Nahrung. Hierauf beginn» der AuSlausch der Geschenkt und nach Diesem ein leidenschaftlicher und langwährender Zwist. Jeder von den zweien behauptet nämlich, bei dem Zuerkennen der Geschenke übervorteilt zu sein. Nach stundenlangem Hin und Her vollzieht sich ebenso obligat, wie der Zwist, die Versöhnung und bei dieser stellen die Häupilinge sich gegenseitig eine ihrer Favoritinnen vor mit den mehr als ver-Kindlichen Worte»: „Mein Weib soll daS deiuige und dtin Weib das Mtinige sein." DeS Neger» hervorragende Eigenschaft ist der Diebstahl. Einen Weißen bestihlen, ist in feinen Seite 2 bürgerlichen Politiker bisher vermöge des Kurien» Wahlrechte» nicht in der Lage gewesen sind, mit den Arbeitern in nähere Fühlung zu treten Wird dem deutschen Arbeiter die Ueberzeugung bei^e-bracht, daß er nicht al« minderwertiger Volk«» genösse betrachtet wird und daß seine Lebensinter» essen von der sozial-reformatorisch fortgeschrittenen Deutschen Volk«parlei in Wirtlichkeit ebenso gut und besser gewahrt werden, al» von den Utopien der Sozialdemokraten, deren theoretische Förde» rungen jeder geschichtlichen Erfahrung und orga-»ischen Entwicklung widersprechen, so kann e« nicht zweifelhaft fein, daß auch nach dieser Richtung Erfolge nicht ausbleiben werden. Demnach würde eS scheinen, daß auch auf dem Wiener Boden alle Voraussetzungen vorhanden sind, welche eine erfolgreiche Beiäligung der von der Deutschen Bol »Partei vertretenen Grundsätze verheißen. B>« jetzt wurde jedoch der Wiener Boden arg. oder b.fler gesagt, vollständig vernach» la.sigt. Da» kann jedoch nicht so bleiben. Bei den heutigen Verhältnissen mit den politischen Mitteln eine» Vereine» zu arbeiten, müßte umso verkehrter bezeichnet werden, al« ja da» allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht sozusagen einen politischen Gioßbetrieb erfordert. Für die anderen, in Wien bestehenden politischen Parteien wäre e» daher eine große Täuschung und in vielen Fällen sogar ein verhängnisvoller Irrtum, wenn auf die zahlreich vorhandene und nicht abzuleugnende Anhängerschaft der Deutschen Volk»pariei in Wien keine Rücksicht genommen würde. Insbesondere bei dem Bestände der Wahlpflicht darf die Deutsche Volk»p»tei aus dem Wiener Boden von den übrigen Parteien k«ine»weg» ignoriert werden. Wichtiger al» diese Frage erscheint jedoch sür die Anhänger der Deutschen Volk»partei die Ueber» legung, wie sie sich zu den bestehenden Parteien verhalten sollen. Zunächst sollen hiebei die Ehristlichsozialen in Betracht kommen. Die zumeist heftige Segner» fchaft zu den Christlichsozialen, mit welchen früher zur Nieberwersung de» All-Liberalitmu» Kom-promisse bestanden haben, kam nicht bloß wegen de» nicht zuverlässigen Verhaltens in nationalen Dingen und nicht bloß wegen de» bei den Christ» lichsozialen immer mehr hervortretenden politi» scheu KatholiziSmu», sondern auch deshalb zum AuSbruche, weil die Ehristlichsozialen seinerzeit die Anhänger der Deutschen VolkSpartei einfach auch mit in ihren Parteibrei hineinftampfen und keinerlei politische Selbständigkeit dulden wollten. Selbstverständliche Voraussetzung je)el dauerhaften Zusammenarbeiten» ist, daß nicht die eine Pateigruppe die andere, mil der sie läi'a sein _ Deutsche Wacht will, aufsaugt oder vernichtet. Wer politische Ehre unb Charakter hat, wird sich da» einfach nicht bieten lassen und wird auch nicht zugeben, in un» würdige Abhängigkeit gedrängt oder zu bloßer politischer Echeinexistenz gebracht zu werden. E» wäre vielleicht auch vom Standpunkte der Christlichsozialen viel klüger und sür diejenigen Gruppen unter ihnen, welche nicht gesonnen waren, sich dem politischen KatholiziSmu» unterzuordnen, bei weitem förderlicher gewesen, wenn der Ein-fluß der Deutschen Vollipartei in Wien von vorn-herein respektiert und nicht unterdrückt worden wäre. Bei dem heutigen Stande der Dinge ist ein Kompromiß mit den Ehristlichsozialen wohl nicht mehr denkbar. Wa« die noii heute bestehenden Alt'Liberalen betrifft, so erscheint auf sie mehr die Bezeichnung »als, denn „liberal' zu passen. Insoweit sie überhaupt noch vorhanden sind. sind sie noch voll der an ihnen seit jeher wahrgenom-menen Ueberhebung, der sie e« zu verdanken haben, daß sie sich halten konnten. Allein gewiß sind weniger unter den heutigen politischen MandaiS-trägern, welche einer nach dem andern vom polt» tlschen Leben Abschied nehmen, al« in bft Anhängerschaft der Altliberalen noch Elemente vor» Handen, mit drnen «ine Verständigung möglich und wünschenswert wäre. Ein Zusammenarbeiten scheint nur möglich und für beide Teile vorteilhaft mit den Gruppen der industriellen Verbände, welche in die Wahlbewe-gung selbständig einzugreifen sich entschlossen haben. Da« industrielle Programm ist ein Ausschnitt au« einem zu schaffenden Programm der berus«lätigen, erwerbenden Stände. An den Sozialpolitik«!» ist nur der Name nicht unsympathisch. Wa« die Sozialdemokratin betrifft, so ist mit ihnen derzeit und infolange eine Verständigung für eine nationale Partei «»«geschlossen, al« eine nationale Partei, will sie sich nicht selbst untreu werden, an ihrem Volk«tum, an der steten Fort-entwicklung der heutigen Gesellschaft, an den Ueber-li«ferungen der Geschichte und an den Errungen-schaften der heutigen Kultur festhalten muß. Die Schönerianer treiben eine der Wellwirklich-seit so abgekehrte Politik, daß mit ihnen nichl zu rechnen ist. Die Freiall eutjchen verfügen über agitatorisch verwendbare Kräfte; allem ihre poli» tische Methode dürfte für den Wiener Boden kaum geeignet sein. Demnach glaub? ich behaupten zu dürfen, daß wieder eine Zeit g-kommen wäre, welche auch auf den Wiener Boden einer vernünftigen deutschen Politik Ersolge bringen müßte. Natürlich hängt alle« davon ab, wie die Zeit verstanden und b-nützt wird! - Nummer 20 Politische Rundschau. Steiermärkifcher Landtag. Nach kurzer Begründung durch den Abgeord» nelen Sliger wird dessen Antrag, betreffend die Notlage in der Gemeinde Walz, dem Finanzau«-fchusse zugewiesen. Abg. Bran!>l begründet seine Anträge aus Herstellung von Uferfchutzdaulen an der Mur in der Gemeinde Murdorf, Bezirk Jadenburg und betreffend die Schaffung von Begünstigungen für die bestehenden freiwilliften Feuerwehren. Ersterer wird dem LandeSkuliurau«schuß, letzterer dem Ge-meindeau«schuß zugewiesen, Abg. Hagenhoser begründet unter großer Un-ruhe den Antrag der Klerikalen auf Abänderung der Wahlordnung. Dabei kommt e« zwischen ihm und dem Abg. Refel zu deftigen Konflikten. Ad.,. Stieger begründe» seinen Aniraq aus Unterstützung der durch Hagel geschädigten Gründ, besitz« in der Ortschaf» Vorberg, Gemeinde Algen, der dem Finanzausschüsse zugewiesen wird. Die Ab«:. Bürger und Genossen beantragen die Errichtung von Ul'erfchutzbauten in den >He» meinden Köilach und Proleb im Bezirke Leoben. Im Antrage wird der Lande«au«schuß aufgefordert, die notwendigen Schritte einzuleiten, um den Bau der Userschutzsicherungen ehesten« durchzuführen. Abg. Größwang und Genossen interpellieren den Statthalter in Angelegenheit der an die Ort«» schulsond« abzusüh, enden Strafgelder und die Portofreiheit dieser Sendungen. In den W.inkuliurauSschuß werden folgende Abgeordnete entsendet: Gerlitz, Holze^ Dr. Jurlela, Koceoar, v. Kodolitsch, Dr. Kokoschinega. Freiherr v. Moscon. Ornig, Reiiter, Stiger, Stocker und Graf Slürgh. Nam-n« des SonSerauSschusseS für Gemeinde» angelegenheiten berichle» Abg. Dr. Iuriela über da« Ansuchen der Insassen der Katastralgemeinde Unter-kostreinitz um Abtrennung dieser KaiastralgemeinSe von der OrtSgemeinde Kostreinitz uno ihre Konsti-luierung zu einer eigenen Oi«gemeinde. Die Trennung wurde dermalen nich» bewilligt. Abg. Freiherr von Roktian«ky und Genossen beantragen eine Abänderung der Wahlordnung, dahingehend, laß die heute bestehende Großgrund-besitzerkurie abgeschafft und da« Wahlrecht auf alle Großgrundbesitzer mit einer Mndeststeuerleistung von 400 Kronen auSgedehrt wird; ferner wird beantragt, daß die drei Virilstimmen auf Städte, Märkte und Landgemeinden verteilt werden. Der vereinigte Finanz» und GemeindeauSschuß hat sich gebildet und den Abg. Grasen Siürgkh zum Obmann, den Abg. Freiherrn v. Fraydenegg zum Obmannstelloertreter und die Abg. Erber und Capra zu Schriftführern gewählt. £ftn6f«ipftstt0 der Deutschen ?olksp-rtti. In der Verda»d«siyun., vom b. d. M. wurden die Herren LandiegSabgeordneten Sutter zum Ob» mann, Dr. kokoschil eag zum Odmannstelloerlreler. Einspinnee zu« Schriftführer uno Capra zum Schrift-führerstelloerlre-er gewählt. In den VollzuqS^uS» steil Geschenke gemacht Hai. Und da man da« weiß verschaff» sit, jeder Rechl, so gut eS gehl. Gegen säumige Schuldner gib» e» ein sumarische» und in der Regel ganz wirks ime» Verfahren: Der Gläubiger nimmt, von den Seinen unterstütz», dem Schuldner einfach die Frau, die Kinder oder einen Sklaven weg. Die Untreue wird bei den Mangila» streng bestraft. Jit der Mann der Beifüdrer. lautet die Strafe aus eine harte Geldstrafe, im Uneinbring-lichten»»» lie wird er al» Sklave vertäust. Ist er st>o» Sklave, werden dem verführten Weid die Djien abgeschnitten. E» laufen bei den Mangala» viele L ui> mit ab^efch utienen Ohren umher. Die letzteren werden üdrigen». wenn einer sie bei einem Sirasoergehen einbüß», nicht verzehr», obschon O»ren. zumal solve von jungen Manchen, mil Palmölsauce angerichte», zu den bevorzugtesten Leckerbissen gezählt werden. Nach dieser Delikatesse komm« da» am Rost gebratene Fleisch junger Frauen, während da» von Männern, weniger be-liebt ist. Alle Kinni^alenstämme am Kongo, d. h. von Roulanga bi« Tan,.anyiki, betrachten Menschen-fleisch al« eine seltene Feftiag«speiie und bereiten sich auf den Genuß wie zu einer Feierlichkeit vor. Augen eh'r ein Verdienst al« ein Um echt. Dieb-ftaü der Neg r unier einander rot & jrojt häufig ftifna, aber doch nicht immer bestraft; bei den Mannern nicht selten mit dem Tode, bei d>» Flauen aber gen öhnlich mit Ohrenadfchneiven und Verkuus in die Sklaverei! Ein, fat>eldasie Borl eb- zeigt der Mangala für weiße Gla«flasch n. zumal, wenn sie l er sind. Bei o m deiäch'lichen Durft der Eu opäer, der imnm mehr G i« >,iäße ,»« Lan vn g», älli cer Wer« de l.y eren naiur^emaß rupid; aber al« ich vor ein'^e» Jahien noch ui>>»> Sianliy» Ae^ide »in Ma az«» in Mangala »m Kon o vane waren die ^laichen noch doch im Kur». En-s Ta«e» desuchie mich ein Manual läupiling u>u dem wohlklingenden Nauien Maiampopo in Be» ultitunf) sein r beiden ältesten F>auen. Al» er bei mir »ine Essigfl^iche von besonders weißem Glase sah, war r außer sit> vor Vergnüg,n uno bat mich in iüyr nd>n Tönen.- „Moundele, gib mir die Flasche!" „Gehl nichl." erwiderte ich achseljuckend, „wo soll ich meinen Essig denn lassen?' »Trink' ihn au« !" „Er ist mir zu sauer —" „So trink' ich ihn!" »Dai.t«! Ich muß ihn auibewahren und dazu brauche ich die Flasche.' „Moundele" — Malampopo konnte gar eindringlich schmeicheln — „Moundele, gib mir die Flasche, sieh, ich gebe dir meine beiden Frauen dafür.' Da» war nun freilich ein schlechtere» Gebol, al» der brave N ge,hä >piltna in semer Unschuld sich »räum n ließ. Die beiden Huldi nen waren, wj» man in Europa mii liebentwürdlger Um-schrei ung ein paar Drachen nennt — alt, runzelig un vo>> euer „unz unveschreidliten Fa>de. Aber Herrn Maiumpopo, der ebenso närrisch verlieb» in sie, wie in die weiße Alasche zu sein schien, Matanchopo da» sah ich ein, wurde ich nicht lo», wenn ich nichi die Alaiche opferte. Der Häuptling band sie stch an die linke Seiie, etwa wie ein Kroger sich öj» Schwert umuüriet, und dann zog er mit dem seltsimen Schmuck und seinen beiden Frauen hochbeglückt von vannen. Die hanvel»..ertchtlichen Einrichtungen bei den am oberen Kongo wohnenden Slämmen sind naturgemäß überau» p imiiio. E« aibt eine Art Gericht»stelle für Klagen privatrechilicher Ar»; aber da» Richte-kollegium, bestehend au« drei der angesehensten oder ältesten Männer de» Stamme», ermangelt nie, den zu verurteilen, der die wenig» Nummer 20 Deutsche Wacht Seite 3 shuß der Partei wurden d>» Herren Landta..«» abgeordneten Sutter. Dr. Link und Stallner enl» sendet. JKc Al»ei»i,»eit in Wahlkreise ?etta»> Leibuitz. Am 5. d. M. fand im »Deutschen He,«' zu Peltau eine sehr stark besuchte Versammlung de» D-ulschen Vereine« für Peltau und Rodilsch still, die zum Teil einen sehr stürmischen Verlauf nahm. Die Versammlung nabm schließlich mu 24 gegen 21 Stimmen folgende Enlschliegung an:. „Die Teilnehmer der heuiigen Versammlung de« Deutsch n Vereine« für Peilau und Rohilsch erklären hiemit ihre volle Uebereinstimmung mil den Au«führungea de« Berichterstatter« Dr. A. Gürtler in dem Sinne. Laß eine Einigung der deuischfreiheitlichen Wähler in der Wahlwerberirage de« zehnten steirischen Wahlbezirke« stattfinden müsse und richten an die bi«deri>ien Wahlwerber Kreb«. Malik und Radl da« Ersuchen, im Interesse der Einigung von der Wahlwerbung zurückzuirelen. da eine Einigung aus keine dieser drei Wahl« werber zu erreichen ist, und beauftragen die Verein«leil«ng, sich mil den übrigen Orten de« Wahlbeziike« behus« Namhasimachung eine« allen genehmen Wahlwerber« sofort in« Einvernehmen zu setzen, sowie da« Ergebn!« dieser Bestrebungen einer allgemeinen Wählerversammlung zur Sennlni« zu bringen, zu welcher der zu verbleibende Wahl-werber einzuladen ist." pte slavische Kirchensprache. Die Laibach« Stadtväier sind gtlreu« Susstaoen und geriebene Parte-politiker. Darum haben sie die Streitfrage der slavischen Kirchtnspracht aufgegriffen und eine weitgehende Forderung ausgestellt. E« ist ihnen darum zu tun, die slooenische Geistlichkeit in der Bevölkerung al« Feiade der windisch n Nation zu verketzern. Au« diesem Grunde erklärten sie in der Sitzung de« Se«einderalt am 5. d., sich dem Ver-langen der Kroaten nach Einführung d-« allslavi-schen Goiletdienste« anzuschlieben. ja sie taten ein Uebrige« und beziichnen die slavische Kirchensprache al« ein Vorrecht samtlicher katholischen Süd» slaoen. D e Herren wissen sehr gut, daß ihnen die windische Geistlichkeit in den Forderungen soweit nicht folgen kann und da« wird bei den Wahlen gegen sie weidlich au«genütz> werben. Italien will größer sei«! Da« 1906 in Trient erschienene Werk ,L« rnoneti di Memno* (über die au« der M«ran«r Münzstätte im Xlll. bi« XV. Jahrhunderte hervorgegangen«,, Münzen) beginnt mit den Worten: .Innerhalb der cieogra-phlschen Grenzen von Italien im öderen Elschlale am Eingon e in da« Vinlschgau ist da« liebliche Städtchen Meran gelegen ...' Aus jStuöt und Land. ßillirr chemeinderat. Eilli, am 6. März 1907. Der Vorsitzende. Bürgermeist r Dr. Heinrich vonJabornegg ei öffnet die Si-iung und gedenkt in einem warmen Nachrufe des kürzlich verstorbenen Hausbesitzer» unb Weingroßhändler« Joses Pa l l o «. in welchem er bervorhebl, daß der Verstorbene seit dem Jahr« 1888 dem GtMtindeau«schiifft der Stadt Eilli ang«hört« und «ine« seiner ältesten Mxglieder war; derselbe hab« in den orschie^enen Unter-au«schüssen in vorbildlicher Weis« sür di« Jnt«r«fsen d«r Stadt g«wirkt und durch seine Anregungen, welchen Folge geleistet wurde, sei vi«l Nützliche« geschaffen worden. Al« Obmann de« Maulaussichl«-au«schusse« habe er wesentlich di« Einnahmen ge-Hoden und e« sei ihm gelungen, in dieser Richiung bedeutende Ersolge zu erzielen. Ganz besondere Dankbark«it gebühre Jos«f Pallo« sür sein Wirken al« Winschasler de« Stadto»rschöntrung«orrtin«S, in w«lchem er nicht nur sür dirs.n Verein, sondern auch zum Nutz-n der Stadt wirkte. Pallo« sei «in echt deutscher Mann gewesen und seiner müffe in echt deutscher Treu« gedacht werden. Dies« «hrende Tnlnahm« verdiene in der heutig«» Verhandlung«-schrist sestgelegt zu w«rd«n. Dirs«« Nachruf«, d«r von d«n Anwesenden stehend angehört würd«, wird allgemein zugestimmt. Zur Erledigung der Tagesordnung schreitend, berichtet der Obmann de« Bauau«schufse« Dr. Josrs Sovalschitsch über «inen Erlaß be« steiermärkischen Lande«aus>chusseS, mil wtlcht« der zur Genehmigung vorgelegte Entwurs «in«« Gesetze«, betriffend di« Einh«bui>g von Kanal'inschlautungSg«bühr«n im Stadtgebiet« zweck« Vornahme einiger Aenderungen zurückgeltitet wird. Berichterstatter verweist daraus, daß sich in dem Entwurs trilwkis« Schreibfehler eingeschlichen haben, andertrstit« zwei Bestimmungen nicht ausgenommen wurden, welche nach Ansicht de« Lande«au«schufseS aufzunehmen wären. E« betreffe die« di« Frist, in welcher die Gedührrn rinzuhebtn sind und in w«Ich«r Weise die Vorschreibung zu erfolgen hat. Dir § 13 hab« «in« genauere Fassung zu erhalten, weil d>« Eifahrung gelehrt habe, daß dose Bestimmungen hinsichtlich der Vorschreibung der Gebühren nicht genügen. Weiter« empfehle e« sich, daß »ine Bestimmung bttreff» jener Bauaründ« aujg«nomm«n werde, die noch nichl «inen Grund-buchskörper bilden; diese Anregung sei sür Eilli von besonderer Bedeulung. Der Berichierstatttr verliett sodann voll-inhaltlich den 15 §§ umfassenden, im Sinn« der obbezeichnelen Anregungen geänderten und «rgänztrn Gesetzentwurf und stellt d«n Antrag aus Annahme de«silden und Vorlage an den steiermärkischen Lande«au«schuß zweck« Unterbreiiung an d«n Land» tag zur Genehmigung und Erwirkung der kaiserlichen Sanktion, welcher Antrag einstimmig angenommen wird. Der gleiche Bericht«rftatt«r teilt weiter« «it. daß auch der Gesetzentwurf b«lr»ff«nb di« Befreiung der Neu, Um« uns Zubaulen von der Enlrichiung der Gemeindeumlagen rückgelangt sei zu dem Zwecke, zu erwägen. ob di« Diuer der Befreiung nicht mit 12 statt 8 Jahre bestimmt werden soll. Ueber An» trag de« Berichierstatier« wird auch dieser Gesetz» enlwurs dahin abg«änd«rt. daß di« Dauer der Be-sreiung von der Umlagen-Entrichtung im § I mit 12 Jahrin bestimmt wird. Schluß der außerordentlichen Sitzung. Eilli. am 8. März 1907. Der Vorsitzende. Bürgermeister Dr. Heinrich Jabornegg von Alttnfel« bringt folgende Ein-läuft zur Krnnlni«. Ein Dankschreiben b«r Frau Luife Pallo« für di« bewiesene Teilnahme anläßlich de« Hinscheiden« ihres Ehegatien. Ein Dankschreiben d;« Herrn Dr. Joses Pommer für das aus Anlaß drs Ablebens seiner Mutt«r ausgesprochene Beileid und ein Schreiben Sr. Exzellenz des Freiherr» von Chlumetzky, Ehren-bürgers der Sladt Eilli, welcher für die ihm an-läßlich d«c gewordenen allerhöchsten Auszeichnung dargebrachten Glückwünsche den wärmsten Dank ausspricht. Ferner teilt der Vorsitzende mit, daß Frau Luise Pallos au» Anlaß de« Ableben« ihre« Ehe-galten «inen Betrag von 500 K zur sogleichen Verteilung an di« Sladtarmrn übergeben habe. Weiter« habe d«r Verstorbene Herr Joses Pallo« einen Belraq von 2000 K sür d«n Bürgerversorgung«» hau«sond vermach», der in 5 Jahren zur Zahlung sällig wird. Dies« hochherzigen Spenden werd«« dankend zur Ktnnlni« genommen. Ebenso wird di« Milteilung dankend zur jiennlni« genommen, daß Herr Karl Teppei für die Stadtarmk» einen Betrag von 130 K 90 h gewidmet da«. Die in Troppau verstorbene Mmisterial-Hils«' ämtir-Oberdiretior«'W>twe Maria Lklona hat einen Benag von 1000 L in d«r Eillier Sparkasse zu dem Zwecke eingelegt, daß au« dem Zins«ntrlrägn>« diese« Betrage« da« Grab der Faonli« Sklona in Eilli durch 30 Jahr« «rhalten werde. Nach Ablaus von 30 Jahren fäll» «in T«ilb«trag von 1000 X de« Siaviarmenfond« Eilli zu. Die Verpflichtung zur Besorgung der Graberhaliung wurde de« Fräulein Wegeser auferlegt. (Wird dankend zur Kenntni« genommen.) Sodann verliest der Bürprrm«ist«r den Bericht des Stadtkontrollors Joses Schmidl über das Er» träzni« der Waste-, Platz, und Siandgelder, sowie Hundesteuer-Einnahmen im Jahr« I90ö. nach welch«« die Gesamteinnahmen gegenüber de« Vorjahr« 1905 um 42 Kionen größer ist. (Wird zur Kenntnis ge-nommen) Der Bürgermeister erklärt, daß er bei diesem Anlasse auf di« Angriffe erwidern müffe, die bezüglich der städtischen Brückenwage dahin gehtnd gemacht werden, daß dieselbe nicht orbnungs« mäßig in Stand gehalten werde, so daß die Par-seien zu Schaden gelangen. E» s'i tatsächlich nit Rücksicht auf den großen ungewöhnlichen Schnee» fall einmal vorgekommen, baß an der Seile der Wag«» Überdeckung (Brücke) etwas hineinnekommen sei. wa« «in ganz gtnaues Spielen der Wa >« augenblicklich beeinfluß!?, welcher Umstand sofort benützt wurde, um Angriffe vorzubringen, doch seien dieselben un» gerechtfertigt, da die Wage stets im besten Zustand« erhalten wird. Zur Tag«sordnung übergehend berichte! für den Rechtsausschuß dessen Obmann Dr. August Echurbi über eine Zuschrift des Bürgermeisters der Sladt Wien in Angeleg«nh«it der Stellung» nahm« zum Kartellwesen und verliest die um-fangreich« Zuschrift vollinhaltlich, woraus er den Antrag stellt: Der Gemeindeausschuß der Eiadl Eilli schließt sich den vom Gemeinderate der Stadt Wien ein-geleiteten Schritten und ausgesprochenen Ansichten, betreffend die Bekämpfung des Kartcllwesen« voll-inhaltlich an und erteilt sein« Zustimmung auch dazu, daß diese Angelegenheit auf die Tage«, ordnung be» nächsten Siädtetage« gesetzt werde. (Einstim«ig angenommen.) Für den Unlerrichl«au«schuß berichtet deff-n Od«ann Kiemen« Prost über folgende Gegenstand«: Den ersten Gegenstand b«trifft da« von de« Architekten Hivträger in Wi«n ausgearbeitet« Projekt betreffend die Erbauung einer zweiten deutschen Doppelschult für Knaben und Mädchrn (5 klaffig) in Eilli. Der Berichterstalter erörtert da« aufge» legte Projekt eingehend und berichle« über die vom UnterrichlSansschuße für notwendig erachteten Aenderungen an demselben. Der Kostenbetrag ist mil rund 145000 K veranschlagt. Der Unter-richlSausjchuß stellt den Antrag, daß der Gemeinde-auischuß grundsätzlich dem Projekle seine Zustim» mung erteil«, daß dasselbe im Sinne der vom UnlerrichlSausschuße. beantragten i Abänd-rungtn richtig gesollt und auch dir Kostenberechnung richtig gestellt werde, woraus die Angklegenhtit neuerding« dem Gimeindeausschusse zur endgiltigen Beschlußfassung vorzuleg«» sei. An der sich hirrüber «nlspinnenden sehr ein» gehenden Äechselrede beteiligen sich der Reihen» folge nach die Gemeindeausschüße Max Rauscher, Karl Teppei, Dr. Joses Sovatschiisch. Franz Donner und Anton Paul sowie der Berichterstatter und «« wird schlikßlich der Antrag de« Unterricht«-aulschuffe« «it dem von G. A. F. Donner und Dr. Josef Kooalichilsch gestellten Zusatzanträgen, daß den noch durchzuführenden Borberatungen auch die Unterausschüße 3 und 4 (Bau und Finanz) beizuziehen sind. Einstimmig angenommen. Da« k. k. Bezirksgericht Cllli ersucht um die Bestellung von Aemeindewaisenrälen sür die in E,lli wohnhaften Walien und Pflegebefohlenen. Der Berichterstatter teilt mit, daß e« sich um die Bestellung von Waisenräten sür 245 Kinder handle, Hiezu sei eine große Anzahl von Personen ersordrrlich; der Unterausschuß 2 stellt d«n An« trag: E« seien vorerst Personen zu ermitteln, die für da« Amt ein«» Wais«oralr« geeignet sind und auch den Willen haben, ein solche« Amt zu über« nehmen; sodann sei der Akt durch da» Stadtamt an den Ge«eindeau»schuß unter Namhasimachung der Person«» zurückzuleit«n. (Wird angenommen.) Weiler« beantragt der Unterautschuß 2 durch seinen Berichterstatter Slemen« Prost, daß «it der f. t. allgemeinen Unt«rsuchung«anstalt für Lebensmittel in Graz auch sür das Jahr 1907 ein Berlrag abzuschließen sei, nach w«lch«m di« Anstalt im Laufe de« Jahre« 3 Leb«n«miiitlunttr» suchungen unvermutet vorzunehmen hat und hiesür «inen Pauschalbetrag von 1S0 X erhält. (Wird angenommen.) eür den Bauau»schuß berichtet deffen Obmann osef Kowalschilsch. Johann Tekautz «sucht um die Bewilligung zur Herstillung eine» Zubaue» zu seinem Hause Nr. 14 in der Brunnengaffe und um die Bewilli« gung der Ueberlragung seiner Gastgewerbekonzession in diesem Zubaue. Der Berichterstatter stellt nach eingehender Er» örlerung de« Eachoerhall«» den Antrag: ES sei die Herstellung de« Zubaue« nach dem vorgelegten Plane gegen einen auszustellenden Rever«, daß für den Fall, al« da« alte Hau« seinerzeit zur Abreißung gelangen sollte, die vorgeschriebene Baulinie auch bezüglich de« Zubaue« eingehalten werbe, zu be» willigen. Gleichzeitig wird im Einvernehmen mit dem Gewerbeau»schuff« ausgesprochen, daß der OrtSbedarf für dir Konz«jsionSüb«rtragung vor« Handen fei. Diese Anlräz« werden mit Slim«en« Mehrheit angenommen. Ebenso wird über Antrag de» Bauau»schuffe« de« Matthäu» Sinkowilsch der Umbau seine» Haus«» in Lang«nf«lb bewillig«. Weiter» berichtet der Referent über «in vor» gelegte* Projekt, betreffend die Regelung (Ver-fchönerung) de» Bismarckplatzes vor de« Bahnhöfe Seite 4 und btr Ringstraße. Nachdem in die vorgelegten Pläne Einsicht gerommen und dieselbe« oo« Be« richterstatter eingehend «önert worden waren, wird über Antrag de« BauautzschufseS beschlossen, daß da« Projekt A) im Prinzipe nebst be« Kosten voran« schlage angenommen und der Bürgermeister ermächtig« wirb, «u der Südbahngefellschaft »nd de« anderen in Betracht kommenden Faktoren wegen Aufteilung der kosten in Verhandlungen zu treten. Für den Finanzausschuß bericht« dessen Ob' mann Maz Rauscher und e« werden über die die«, sall« bestellten »oliägt folgende Beschlüsse gefaßt: Da« Ansuchen der VerlagSanstalt Salzger um Einschaltung ver Stadt Eilli i» da« illustrierte Lexikon wird abgewiesen, weil diese Einschaltung ohnedie» bereit« vurch da« Handelsgremium in Eilli für die Jahre 1906 und 1907 erfolgt ist und auch bezahl« wurde. Dem Ansuchen der »erheiratete» städtischen VolkSschullehr« um Bewilligung ein»« Wohnung«-gelde« wird keine Folge gegeben, weil der Voran« schlag sür 1907 hinsichtlich der Post Schale über« lastet ist. Dies« Antrag wurde «it 15 gegen 4 Stimmen angenommen. Abgelehnt wurde» die Eingaben de« Vereine« zur Hebung de« Fremdenverkehre« in Prachatitz und de« Vereine« zur Unterstützung von Rekon» vale«zenten de« allgemeinen Krankenhause« i« Graz um Beitritt al« unierftützende« Mitglied und zwar mit Rücksicht aus dt« vielen Verpflichtungen, welche die Stadtgemeinde gegenüber den hiesigen Ort«-vereinen hat. Für den GewerbeauSschuß berichtet dessen Ob. mann Karl Mörtl. Dem Ansuchen de« Johann Maichin »« Be-willigung eine« Standplatzes a« Hauptplatze in Eilli zum Rösten von Kastanien wird tder ge. stellten Antrag unter den vorgeschriebenen Be« dingunge» staitgegeden. Frau Anna Weber sucht u« die Erteilung ein« Konzession zu« Betrübe ein« Volksküche im Hause Nr. 11 Neugafse an. Der Verichierstatt« teilt mit, daß die Ei, ich ung einer Volksküche ohn» Au«schank an und für sich sehr wünschen«wl«aulnchl«-u«schuß berichtet reffen Obmann Rutols Costa Kahn »nd e« werden üb« Die gestellten Anirä e folgende Beschlüsse ge'lßt: Die Dienst «künbigung de« Einnehmer« an der Bavnhoimauilinie Karl Scham! wird zur Kenntnis genommen und die Stelle de« Bewerber Aloi« Hub« probe > eise verliehen. Die MauiatfindungSansuchen be« Dr. Alfred vchellanb.r, G-o.g Saischek, Franz Skasa, Franz Deutsche Wacht Schwarz. Anton Fasarinz, Jakob Pachole und de« Bierdepott KoSl« werden abgelehnt. Der Bericht üb« da« Maui»rträ.,»i« im Jihr« 1906, welch'« gegenüber dem Vo jähr» ein Mehr von K 924 43 «giebt, wird zur genehmigende» Kennt»,« gen»««»». Ueber Antrag de« Schlachthau«»Verwalt»ng«. au«schuss<« b»rch dessen Odwann Karl Teppti wird d»m Schlachtha»««aschinist»n d« Monal«gehalt von 100 K auf 120 K erhöh«. Der Gemeindea»«schuß Dr. Josef Kooa«fchi«sch stellt den Antrag, daß anläßlich der Verhani» lungen mit der Südbahn dieselbe ersucht werde, bei« Eisenbalzndurchlasse gegen Tüchern den Fuß« steig z» erhöhen und durch ein Drahtgitter von ver Fahrbahn zu trennen, d««it endlich di» Gefährdung d« Passanten befeitigt werde. G-A. Karl Teppti befürwortet di-se» Antrag, welch« z»rn Beschlusse erhoben wird. Schluß der öffentlichen Sitzung. Kodeofall. A« Donner«tag früv starb hier Herr Michael R a m f ch a k. Sieuerexekulor d. R. i« S4. Leben«jahr» nach kurze« Leiden. Da« Leichenbegängnis findet Sonntag um 4 Uhr in Tüffer, wodin die Leiche überführt wird, statt. A?»»geNsche $«mri«t». Heute, Sonntag, findet in d« EhristuSkirch« der Hauptgo«te«dienst mit ein« Paul Gerhardt-Festpredigt de« Herrn Pfarrer May abend« 6 Uhr (nicht wie bi«her 5 Uhr), der KindergotteSdienst vormittag« II Uhr statt. — Die Passion«andacht wird immer Freitag 5 Uhr i« evangelischen Ge« in^esaale abgehalten. Misitir Arihschoppen Ltonzert. Heute Sonn-tag findet vo» 10—1 Uyr im Hot ! Stadt Wien ein Konzert der Kapelle de« Ins.-Reg. der Belgier Nr. 27 statt. Hiebet gelangt auch da« P»»«igam« Bockbier zu« Anstich. Fio«zert. Heute Sonntag findet i« Hotel Sladl Wien ein Konzert der städtischen MusikoereinSkapelle mit folgender Bortrag«ordnung statt. 1. „Schürn« Dibibu« oalltral* Marsch von A. Jschpold. 2. Ouoerture zur Oper: «Die diebische Elster' von G. Rossini. 3. ») „Wiener Blut' Walzer von Johann Strauß, d) „Russischer Marsch" von Johann Strauß. 4. Große Opernsantaste von Ludwig Schachenhof«. 5. „Vor dem Spiegel" (Petit« Valse) von Richard Eilenberg. 6. ,AS der Zeit der jungen Liede' Po'vourri von R. Komzak. Pause. 7. Ouoerture zur Operette: „Prinz Methu falem" von Johann Strauß. 3. „Tre»liebchen' Walzer von Emil Waldteufel. 9. Po poucii au« der Operette: .Da« Spitzentuch der Königin" von Jodan» Strauß. 10. „Serenade rnauretoue" von Richard Eilenberg. 11. ») Walzer a»« der Operette: „Taufend »nd eine Nacht" von Johann Strauß, b) „Eupi'o".Lied von Franz Lehar. 12. „Im Maiengrün" Marsch von Max Schönherr. E« wird die« da« letzi« Konzert sein, da« i» den Räume» de« Hotel« Siadt Wien gegebt» wird, nachdem der Saal i« naher Z« t einer anderen Bestimmung zugeiührt wird. Spende« f»r die Airmellnle Haie« gewidmet. Die Herren Regula'S Nachfolger. Zanusch. Antlei »nd Achleitner Brot, die Herren Georg Skodern» »nd Habian Rind«lung», Herz, Kalb«, köpf, die Frauen Zamparutti und Dirnberger Schinken, Speck. Herr Johann Terschek einen Sack Kartoff«'. Allen Spendern und edlen Wohl-äiern, welche Di« städt. Wärmftude mit milden Gabe» unterstützten, sei nochwal« der «ärmst« Dank au«, gesprochen. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß in Anbetracht der herannahenden mild«»« Jahre«, zeit, die Wärm»stube a« «. März für heuer ge« schlössen wurde. Ktttztisch« Mtrmest»!«. Die Unterzeichneten sprechen hi»r«it den deutschen Frauen, welche durch ihr« Opftrsr«udigk«it und Mildtäiigk« t im h«urigen langen Winier wieder so segensreich wirkten und di« armen Schulkinder mit warmer MiitagSkast beglückten, namen« der Beieilten den aufrichtigsten, herzlichsten Dank au«, danken gleich» zeitig auch allen GSmern der Suppenanstalt und diuen ste, diese WohlfahrtSeiarichiung noch fernerhin kräf ig fördern zu wollen. Eilli, am 9. März 1907. Für die städt. K»ab,noolt«schule: Jalob Goriup. Für di« städt. Mädchen Volksschule: Josef L. Weiß. AreiwiSige Aenerrnehr. Bei der Au«« schußiitzung der sre,will>g«n Feuerwehr a« 3. d. wurden zu« Gerätemeister Haupi«annsttlloertrel«r Herr P«i« D «rganz, zu« Eäckelwart Herr G. Stiger, zu« Berein«arzt Herr Dr. G o« litsch, zu« Requisitenmeister Herr Kardinal gewählt. Zu« Schlif.führtr wurde, da der di«« Nummer 20 h«ige Schriftführer Herr Balogh mit Eiit. schiedenheit erklärte, die auf ihn gefallene Wadl nichl annehmen zu können. Herr Kardinal und zum Slello««reter Herr Michael A l t z i«b» l e r. zum Brudrrladekaffi« Herr Johann Bern» gewählt. Pe«!sch»ökkischer ^eßitfe»»erß«»ö He»". Sonntag den 10. d. M. nachmittag« l/ti Uhr findet im B«rbanb«heim „zum Stern" die ordern« liche Monat«oersamml»ng ft«tt und werden d>« Mitglieder dring nd «rs»cht. hirz» pünktlich uno roüzädlig zu »rscheinen. Aom 7»ftdie»>l«. Dem sür da« Postamt Graz 2 «nannitn Postkontrollor Gustto Gollufch in Eilli wurde der Dienfttauich mit dem Post» kontrollor Oihmar Skerianz in Eilli bewilligt. Aon der Südvah». Dm Oberinspektor Haus«, StationSaorftana auf b-m Grazer Süd« vahnhofe. wurde der Tiirl eine« kaiserlichen Rate« verlieben. 28«rn»»|j. S-it einigen Ta^en wandert eine hi |\« Spcachlehierin al« Agkntin der Deutschen« fl.ss« im Priesterkleide van Hau« zu Hau« und nötig» deutsche Frauen »nb Mädchen zu« Beillitt zu eine» klerikalen Frauenoereine, wobei sie sich auf zwei adelige Dame» beruf:. Diese „klangvolle»" Namen dienen sozusagen al« Kö «, der aber bei unseren verstände« Frauen nicht verfangen wird. Ta die Beireffende auch davor nicht zurückscheut. arme, bedürftige Mädchen um Gaben »«zugehen, so fe, vor ihr gewarnt. Hcffenilich kommt sie ein« mal an die „Recht>n*. die ihr dir nötige Beleh» ruiig zuleil werden lassen. Der UnterrichtSminist« hat a> geordnet, daß am 2Ü. d. M. der Unterricht an sämtlichen Mittelschulen und staatlichen Lehr-anstalten zu entfallen ha«. ^»rnisonowechsek. Da« Reich«krieg«ministeri»rn hat bei den i» der die«ieiiig>n Reich«hälste statio« nierten Korp« sür den Herbst und da« Frühjahr eine Reihe von Truppenverschiebunge > angeordnet. Im Bereiche de« dritten Korpt kommt da« 56. Jnfameriebrigade-Kommando von Laibach »ach Görz. Abmarsch am 3. April; die 5. Kompagnie de« P>oni«rbaiaillon« Nr. 15 von Peltau nrch Pola. nach den Herbftüdnngr». Hvaffeaüinng der Ltndweyr. Dir erst« Einb«rusung«tag zu den diesjährige» Waffen« Übungen der nicht.kliven Mannschaft d« k. k. Landwehr für daS Lancwelzr'Iiisanterie.R giment Klagenfuri Nr. 4 wurde vom 15. April auf d-n Ib. Mai verlegt. Die übrigen EinderufungSiage erleiden keine Aenderungen. Evangelilch« Aamilie«ate»d. Gestern abenb« fand im Hotel Slao» Wie» »ach längerer Paust wieder ein evangelischer Fa«ilienab«nd statt, der jedoch zu« Unterschiebe von feinen Vorgänger» «ehr den Eharakter eine« VortragSabeabeS hatte. Herr Pfarrer May richtete an Die zahlreich Er« f chienrnen herzliche Worte der Begrüßung »nd stellte ihnen den Missionär Herrn Rott«ann vor. der durch viele Jahre hindurch i« dunklen Erdteil u. zw. vornehmlich an der Goldküste wiikte. Herr Rottmann, freundlichst bearüß«, berichtigte zunächst den Irrtum, daß er gebürtig« Afrikaner fei; er fei zwar Mulatte, doch fei feine Wiege in der Schweiz gestanden und sein« Aulbildung hab« « ,« Harn« bürg erhalten. In feinem Vortragt, der mit der Vorführung von L>ch>dild«rn verband«» war, bot «r «in« Schild«»»« von Land und Leute» i» Jndi«n, daS ihm zwar aus eigener Anschauung nicht bekannt ist, üb« da« «r jedoch durch den brieflichen verkehr «it Missionären, die im Lande der Hindu« wirke», eingehend unterrichtet worden sei. Di« Z»hör«, wciren von d«« sesselnden Vortrage hoch befriebigt. Eine für die H«iden«ifsion viranstaltete Sammlung ergab 45 Kronen. $i» 3f»sofr»«l i» die L»ft g.ffoxe». Am 7. d. M. snij um 6 U»r 50 M".»,en. sa»d in Spielfeld, in schalldamme'.« Pulv« werk, «in Zünzschlag «tau. durch welchen zw«> A'dtii« ge« lödtet und ach, Huiitu zersttu würben. Von einem Augenzeugen wird der Tagespost berichte«: Da« etwa 400 Schritte sü^wän« von d« die Ortschasie» Straß und Spielfeld verbindenden Murbrücke i« den Murauen gelegen« Pulveiwerk besteht au« mehreren Objekten, sowie den Wohnung«» her Ar-bett«. Zur Zeit be« Zünbschlage« waren etwa sich« Arbeit« im Werke tätig. Während einige Leute daS Pulver zuiruaen, waren zwei mit de« Stampfen beschäftig«. D<« eine Vermutung über den Grund des Unglückes geht nun dahin, daß die mit dem Stampien beschäftigten Arbeiter die« zu kräftig besorgte», fodaß et zur Entzündung kam Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. $«ii«Ucis5rifofl< bet ^Deutsche« Wacht" in Eilli. IQ-** 1H -Di» Süd war»' «faein; jetxn Sonnlaq al« unrniqelittche «eilaqe |ür die Leser 1sW7 JOX. Iv [(_ der .Deu«s»en Wackt". — Einzeln ist .Die Sodmart" Nicki läuflicb Angeworben. Erjähluiig von Lothar Brenkendorf. (Fortsetzung) Nun war Ixn Mannschaften besannt gegeben worden. daß sie nach Ablauf von zweimal vieruild-zwanzig Stunden ihre Reise antreten würden, und jeder, der irgendwo in der Welt Angehörige oder Freunde hatte, die sich für sein Schicksal interessierten, beeilte sich, chnen einen letzten brieflichen Abschiedsgrus, zu senden. Rudolf Hildebrandl hatte bis dahin kein Lebenszeichen in die Heimat gelangen lassen, und es war seine Absicht gewesen, sich auch weiter in Schweigen zu hüllen. Eltern und Geschwister hatte er nicht mehr; die wenigen freunde, die er sich schon während seines glücklichen iebeStraumes durch starke Vernachlässigung fast ganz entfremdet hatte, gedachten feiner wohl kaum noch, und eS gab für ihn in der Tat leine Veranlassung, ein letztes Lebewobl nach Teutschland iu schicken, wenn er nicht etwa den Wunsch hegte, Mathilde von der selt-samen Gestaltung seines Schicksals in Kenntnis zu setzen. Diesem Wunsche aber konnte er. wenn auch nach langem Kämpfen und Zöger», in der Tat nichl widerstehen. Einem früheren Kollegen, von dem er genau wußte, daß er nicht zögern würde, die interessante Neuigkeit weiter zu verbreiten, teilte er in kurzen Worten mit, waS aus ihm geworden sei und einer wie ungewissen Zukunft in dem fernen Weltteil er entgegengehe. Er trug ihm Grüße für alle die Freunde auf. von denen er in diesem Leben wohl keinen wiedersehen werde, und wenn er es auch vermied, Wnllenwebers oder seiner Nichte Erwähnung zu tun, so hegte er doch nicht den geringsten Zweisel, daß sein ehemaliger Chef einer der ersten sein werde, dem der Empfänger von dem Inhalt des Briefes Kunde gab. »Mag sie den« wissen, daß sie eine nochmalige Begegnung nicht zu fürchten und für di« Ruhe ihres Herzens nichts mehr von mir zu fürchten hat/ dachte er voll trotziger Bitterkeit, während er den Umschlag verschloß. Nach allem, was er inzwischen gehört hatte, glaubte er selber nicht mehr an die Möglichkeit einer Wiederkehr aus Indien, und es war nicht eine komö» diantenhaste Redensart. sondern sein voller Ernst gewesen, wenn er daS Schreiben mit dem Wunsche beendet hatte, man möge ihn daheim fortan unter die Verschollenen zählen. — Am nächsten Tage wurde das für Batavia be-stimmte Kommando mit der Eisenbahn von Harderwyk nach Amsterdam befördert und hier, ohne daß eS den Soldaten zuvor gestattet worden wäre, einen Fuß in die Stadt zu setzen, im Zwischendeck eines JndienfahrerS eingeschifft. Bis der Dampfer die Anker lichtete, wurde es ihnen verboten, an Deck zu kommen, und erst, al» d>" kerne Küste bereits in Dunst und Nebel verschwamm. börte man auf, sie wie Gefangene zu behandeln. Jetzt hatte man ja keine Desertion mehr zu befürchten unb durste den armen Burschen um so eher einen kurzen Freiheitsrausch vergönnen, als man ja recht wohl wußte, daß es für die meisten von ihnen der letzte in ihreniiungen Leben war. Wer noch etwas von seinem Handgeld übrig be-halten hatte, der ließ es während dieser Seereise darausgehen, um im lärmend fröhlichen Kreise gleich-gestimmter Kumpane wenigstens auf Stunden zu ver-geffen, was er daheim zurückgelassen und waS drüben seiiier »vartete. Und da die Vorgesetzten, soweit es sich ohne eine zu starke Verletzung der militärischen Disziplin tun ließ, beide Augen zudrückten, ging es in der Messe des Zwischendecks oft wüst geling her. Die rohen unfc unlauteren Elemente, für die der niederländische Kolonialdienst die letzte Station eines verpfuschten Daseins bedeutete, machten sich jetzt, wo die straffe soldatische Zucht ein wenig gelockert war, auf's unangenehmste bemerklich, und Rudolf wurde oftmals zum unfreiwilligen Zeugen von Szenen, die ihn anf'S äußerste anwiderten und abstießen. Weil die seinen Spürnasen seiner immer durstigen Kameraden sehr bald herausgebracht hatten, daß er über viel be-beutendere Geldmittel verfügte, als irgend einer von ihnen, wurden sie nicht milde, offen oder verblümt an feine Freigebigkeit zu appellieren, und wenn er sich nicht zu einem Gegenstand ihres Haffes machen wollte, mußte er den immer unverschämter auftretenden Anforderungen wohl oder übel entsprechen. Aber schon nach Ablauf der ersten Tage gewann er es nickt mehr Über sich, selber an den wüsten Trinkgelagen teilzunehmen, d»e von seinem Gelde veranstaltet wurden. Und als einige besonders widerwärtige Gesellen Miene machten, ihn wegen seines vermeintlichen Hochmuts zu verspotten, ließ er ihnen eine so energische Abfertigung zu teil werden, daß sie, aus Furcht, ihn vollends zu erzürnen, für die Folge verstummte». Aber er »var inmitten des ausgelassenen Hausens nun so einsam nnd so ganz auf sich selbst gestellt, wie nie zuvor in seinem Leben. Und der Schmerz über sei» verlorenes Glück, die Rene über seine unbedachte, fast wahnwitzige Handlungsweise nagten in dieser tröst-losen Verlassenheit immer grausamer an seinem Herzen. Während ihn das Schiff mit jeder Umdrehung der Schraube weiter und weiter von jenen Stätten entfernte, die ihm jetzt, von dem verklärenden Zauber der Er-innern«« nmwoben, doppelt lieb und teuer geworben waren, lehnte er oft stundenlang unbeweglich an der Reling des Dampfers und starrle traumverloren in die Unendlichkeit des CjeanS hinaus. Wie seine Reise- 2 geseUfchast nun einmal vefchafsen war. tonnt« «S ihm nur willkommen sein, daß niemand sich um ihn kümmert«, »nd doch hatte er ein«» tciln«hmmden, tröstenden, ermutigenden Wortes niemals so sehr b«-durft. alS gerade jetzt. Bis zur Einfahrt in den Kanal vo» Suez ivar eitel Jubel und Fröhlichkeit auf dem Indieusahrer gewesen. Nun aber begannen die lärmenden Aeußerungen einer schier unbändigen Lustigkeit allgemach zu verstummen. Xie furchtbare unerträgliche Gluthitze des Rote» Meere« legte sich lähmend auf alles Lebendige am Bord des Schisses. Den Mannschasten wurde der in diesen Re-gioiieu höchst gefährliche Genuß geistiger Getränke ver» boten. u»d man sah überall nur niatte. apathische, leidende Gesichter. Auch ein paar ernste Krankheitsfälle kamen jetzt vor. und am zweiten Mittag nach dem Passieren des Kanals verbreitete sich im Zwischendeck die Kunde, daß einer gestorben sei. Es war der Schweizer, der sich zugleich mit Rudolf tildebraudt hatte anwerben lassen, ein stiller, gutmütiger ursche. Welcher Art sein Leiden eigentlich gewesen sei. wußte auch der Arzt Nicht zu sagen. Gegen übend schon Sud die Bestattung deS Toten nach seemännischem rauche statt. Aus ein Brett gebunde» und mit eisen,en Gewichten beschwert, wurde seine irdische Hülle nach kurzer, schlichter Trauerzeremouie in das Meer versenkt, und während der ganzen Dauer der Reise war es auf dem Schiffe nicht jo sill hergegangeil als an diesem Abend. Namentlich Rudolf, dessen Gemütsstimmung ohnedicS ein« so gedrückte lind niedergeschlagene war. fühlte sich durch da? traurige Vorkommnis im innerste!» Herzen erschüttert, und obwohl er den Gestorbenen kaum gekannt hatte, war ihm so trüb und bang zu Sinn, alS hätte er einen lieben Freund verloren. Aus die eisern« Brüstung gestützt, stand er ganz allein auf dem Vorderdeck, als er sich zu feiner Ueber-rafchung plötzlich von einer tiefen, ernsteil Männer-stimme in deutscher Sprache angeredet hörte. .Sie denken an den Glücklichen, der jetzt da unten aus dem Meeresgrunde ruht, und Sie beneiden ihn um das Los. das er gezogen hat — nicht wahr, Kamerad?" Der Sprechende ,var für Rudolf ein völlig Fremder. Er war nicht in Harderwyk gewesen, sonder» mit einem anderen Kommando an Bord gekommen. Da er sich seit dem ersten Tage der Reise von den übrigen abgesondert und niemals an «iner der üblichen Schwelge-teien teilgenommen hatte, war er nur wenig beachtet worden, und Rudolf Hildebrandt hatte bisher kein Wort mit ihm gewechselt. Als er jetzt auf die unerwartete Anrede hin erstaunt aufblickte, nahm er zum erstenmal wahr, daß der Mann ein auffallend sein geschnittenes, intelligentes Gesicht hatte, und daß seine ganze Er-scheinung sich trotz der gleichmachenden Uniform sehr vorteilhast von den zumeist recht plumpen Gestalten der anderen unterschied. Zugleich sah er auch den finsteren Ernst in seinen Zügen, den seltsamen Blick seiner tief« liegenden dunklen Augen und daS eigentümliche nervöse Zucken, das, während er sprach, um seine schwermütig herangezogenen Mundwinkel spielte. Wäre er ihm an irgend einem anderen Orte begegnet, so hätte er diesen Fremden wahrscheinlich viel mehr unheimlich als sympathisch gesunden; jetzt aber, nachdem er seit einer Reih« von Tagen nichts als rohe und gemeine Reden ver-nomme». berührte die gewählte Ausdrucksweise eines offenbar gebildeten Mannes sein Ohr wie der Gruß «ineS lieben Freundes. «Wie sollte ich den Aermften beneiden, Kamerad?" gab er zurück. „Glauben Sie denn, daß es sein Wunsch war. zu sterben? Hätte er all die Mühsal und Plackerei des harten RekrutendiensteZ erst ans sich zu nehmen brauchen, wenn er nichts anderes wollt« und erhoffte als dies?' Der finstere Gefährt« lehnte fich nun ebenfalls an di« Reling und verschränkte di« Arm« über der Brust. .Was der arme Narr sich wünschte und woraus er hoffte, kann ich nicht wissen, denn ich habe ihn nicht gekannt. Tas aber weiß ich, daß eS das Schicksal mit »hm besser gemeint hat. als mit irgend einem von un». Oder halten Sie es für einen Gewinn, daß wir noch einige Wochen oder Monate hindurch ein Hundcdaiein führen dürfen, um dann unter dem Messer eines Atchiueien zu verbluten oder — was viel wahrscheinlicher ist — am Fieber langsam zu vertrocknen?* «Sie sehen unser« Zukunft zu düster. Kamerad! ES mag ja sei», daß dem einen oder dem andern «in solches Schicksal beschiede» ist, aber wir werden doch wohl nicht alle drüben ans Batavia bleiben " .Nein — nicht alle. Einer unter zehn pflegt in der Tat seine kontraktliche Dienstzeit zu überstehen. Der Himmel bewahre Sie und mich davor, daß wir zu diesen Glücklichen gehören.' Rudolf fragte nicht, wie dieser Fremde dazu komme, ihm den Tod zu wünschen. Es war etwas in diesen letzten Worten geivesen, das ihn erschauern machte. Die bange Beklommenheit, die seit dem Tode des Schweizers aus ihm lastete, schnürte ihm mit verstärkter Gewalt das Herz zusammen. .Sie sind, wie eS scheint, über die Verhältnisse, denen wir entgegengehen, sehr genau unterrichtet," sagte er nach einem kurzen Schiveigen mit gepreßter Stimme. Und der andere neigt«, ohne ihn anzusehen, bejahend daS Haupt. „Ganz genau. Ich habe mich darüber bei Leuten erkundigt, die es wissen müssen. Außerdem war «s ja ost genug in unseren deutschen Zeitungen zu lesen." .Was war darin zu lesen? «ie begreifen, Kamerad, daß dies eine Sache ist, die mich sehr interessiert." „Gewiß, ich begreife es, und ich will Ihnen kein Geheimnis daraus machen. Der dritte Teil der aus Europa Angekommenen liegt schon nach den ersten Tagen oder Wochen im Lazarett, und die Widerstandsfähigeren halten es höchstens ein paar Monate aus, bevor sie dem unvermeidlichen Klimafieber ihren Tribut entrichten. ES heißt, daß die Kranken ant verpflegt werden, und ich will es glauben, denn sie haben der niederländischen Regierung ja ein hübsches Stück Gels gekostet. So geht also nur ein kleinerer Teil gleich beim ersten Anfall zu Grunde. Aber für die übrigen bedeutet die scheinbare Wiederherstellung mir eine Ver-längerung der Dual. Denn selbst an den sogenannten günstigen Orten werden sie in kurzen Zwischcnräumen immer aus's neue von der Krankheit befallen, und das Spiel wiederholt sich so lange, bis sie endlich durch eine tödliche Leberaffektion von ihren Leiden erlöst werden. Aber es können natürlich nicht alle alt diesen .günstigen' Orten bleiben. Gerade uns Deutsche schickt man mit Vorliebe aus die Stationen im Innern oder an der sumpfigen Küste, wo ohne Ausnahme jeder Europäer erkrankt, wenn er nicht das zweifelhaste Glück hat. von einer aus sichere», Hinterhalt abgefeuerten Kugel ge-troffen zu werde». Finden Sie es nach alledem noch imnier wunderbar, daß ich diesen Schweizer um seinen ruhigen Schlaf auf dem Meeresgrunde beneide?' Ein Frösteln ging trotz der tropischen Hitze über Rudolfs Leib. .Tas klingt freilich viel granfiger als alles, was man mir bisher erzählt hat. Aber — ver-zeihen Sie die Frage, Kamerad — wenn Sie schon müde» deutsche» Zeitungen über diese Dinge unterrichtet waren, wie konnten «ie sich dann entschließen, in eine dem sichere» Tode geweihte Trupp' einzutreten?" Ter andere antwortete nicht sogleich. Er starrte unverwandt vor sich hin und strich dann mit der feinen weißen Hand langsam über Stirn und Augen. »Ich? Nun, ich hatte eben meine besonderen Orilnde, und vielleicht werd« ich Ihnen später einmal er-zählen, welche. Sie aber, junger Freund. Sie hätten sich ein bessere» Lo» erwählen können, als du».* Das waren fast dieselben Worte, die ihm jener aus Batavia heimgekehrt« Soldat am Abend seiner Ein-stellung zugeraunt hatt«, und jetzt begriff Rudols ihren Sinn freilich gut genug. Mii d«r Gewalt der Ver-zweiflung packte ihn die Rene über sein wahnwitziges Beginnen. „Ich inufj von Sinnen gewesen sein, als ich es tat.' murmelte er. .Seit Wochen schon frage ich mich vergebens: warum?" Die düster brennenden Augen deS seltsam«» Kameraden wandten sich ihm zu. .Irgend ein schweres Herzeleid war eS, da» Sie dazu getrieben hat — nicht wahr? Ich habe Sie schon seit dem Tage beobachtet, an dein wir beide auf dieses Schiff kamen, «m unser« letzte Reise zu machen, und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß Sie keiner der beiden Kategorien an-gehören, aus denen sich im großen und ganzen unser« ausgezeichnete Tnlppe zusammensetzt. Sie sind weder ein Verbrecher noch ein abenteuerlustiger Knabe. Nur eine unglückselige Stunde der Verzweiflung hat Ihnen den verhängnisvollen Entschluß eingegeben. Ich will mich nicht in Ihr Vertrauen drängen, und wie di« Dinge einmal liegen, kann ich Ihnen ja auch weder Rat noch Hilfe versprechen. Aber eS gibt Menschen, die es schon als Trost und Erleichterung empfinden, sich anderen mitzuteilen, und wenn Sie zu diesen gehören, dürsen Sie sich meiner Teilnahme wie meiner Ver-schwiegenheit versichert halten." So lange hatte Rudolf den freundlichen Zuspruch eines Menschen entbehrt, dessen Geiste»- und Herzensbildung der seinigen angemessen war, und so schwer truger an seinem Kummer, daß er jetzt in der Tat der Versuchung nicht widerstehen koimte, sich zum erstenmal alles von der See!« zu reden, was ihn in seiner Ein« tamkeit so oft schon der Verzweiflung nahe gebracht >atte. Er erzählte diesem Manne, den er noch nicht «inmal nach seinem Namen gefragt hatte, die ganze Geschichte seines jungen Lebens, darin es ivohl an Torheiten und Berirrungen nicht gefehlt hatte, dessen Sünden aber mit diesem trostlosen Abschluß doch vielleicht allzu hart bestraft wurden. Ernst und aufmerksam hörte ihm der ander« zu. nur hier und da eine kurze Frage einwerfend, die für die Aufrichtigkeit seine» Interesses sprach. AIS Rudolf geendet, legte er ihm die Hand auf die Schulter und sagte: „Sie haben sich um einer nichtigen Ursache willen Ihr Dasein verdorben, mein Freund, und ich verstehe es wohl, wie hart Sie unter dieser Erkenntnis leiden nittffen. Aber Sie sind trotz alledem noch immer ein«r der Glücklicheren auf diesem Schiff«.' , .Einer der Glücklicheren?* fragte Rudolf bitter. „Nun, wenn ich unsere Kameraden ansehe, will es mir wahrhaftig nicht so erscheinen.' .Weil sie übermütig und ausgelassen sind? Weil sie lärmen und sich berauschen? Ach. glauben Sie es mir, junger Mann: gerade die lautesten unter diesen Burschen sind oft die elendesten und bemitlcidenS-wertesten. Wenn man. wie ich. die Wohltat nächtlichen SchlnmmerS nicht mehr kennt, kann man zwischen Mittrenacht und Morgendämmerung da unten im Zwischendeck manche lehrreiche Beobachtung machen. Und ich wiederhole es Ihnen: die Tränen, die Sie Ihrem leichtfertig hingeopicrten Glück nachweinen, sind die bittersten nicht. Erst wenn Sie die brennenden Tränen kennen würden, in denen sich zuweilen auch des verstocktesten Verbrechers Gewissen Lust zu machen sucht, erst dann dürsten Sie sich m Wahrheit zu den elendesten unter den menschlichen Kreaturen zählen.* Di« Stimm« d«S Mannes hatte sich seltsam ver-ändert, während er so sprach. Sein Gesicht war ivieder von Rudols abgewendet. und dieser glaubte wahrzu-nehmen, daß sein Körper wie von «in«m Fieberschauer grschüttell wurde. Er wußte nicht, wa» er ihm ant-warten sollte, und es gab eine lang«, peinliche Stille, bis der Unbekannte sich mit einemmal hastig zu ihm kehrte. .Es ist spät, und ich will mein Lager aufsuche«. Vielleicht plaudern wir gelegentlich wieder ein Viertel-stündch«n. Gute Nacht, Kamerad!* Rudolf streckte ihm seine Hand entgegen, doch der andere schien es nicht zu sehen. Mit langen Schritten 5ing er bet Treppe zu. die in das Zwischcndecl inabsührte; der Zurückgebliebene aber fühlte sich nach diesem sonderbaren, jähen Abschluß ihres Gespräches beklomniener und niedergeschlagener denn zuvor. Wohl sah er während de» weiteren Verlauf» der langen Reise den Mann noch oftmals wieder, und er hörte auch aus gelegentlichen Aeußerungen der Kanie-raden, daß er Simmer heiße und vor seiner An-Werbung Ingenieur im Rheinland gewesen sei; aber keiner von ihnen schien das Bedürfnis nach einer Fort-setznng der an jenem Abend angeknüpften Bekanntschaft zu fühlen. Ueber einige flüchtige, inhaltlose Worte, die gelegentlich im Vorbeigehen »wischen ihnen getauscht wurden, kamen sie nicht mehr hinaus, und zumeist schritten sie aneinander sogar mit stummem Gruße vorüber. Was sie trennte, war die instinktive Scheu zweier Mensche», di« sich in einer unbewachten Stund« gegenseitig zu tiefe Einblick« in ihr Inneres gestattet haben. 6. Kapitel. Sobald der Dampfer im Hafen von Batavia vor Anker gegangen war. begann die Ausschiffung der an Bord befindlichen Truppen. Schon vorher war den Leuten durch eine kurze, aber eindringliche Ansprache de» befehlenden Offiziers klar gemacht worden, daß die Tag« der milderen Disziplin nunmehr vorüber feien, daß die straffe niilitärisch« Zucht ivieder an die Stelle der stillschweigend geduldeten Freiheiten trete, und daß jeder Verstoß gegen die Vorschrift oder Subordination (ortan aufs strengste geahndet werden müsse. Es herrschte denn auch eine ziemlich gedrückte Stimmung unter den Ankömmlingen, und auf dem Marsch nach dem Stadtteil Weltevreden. wo sich die großen Kasernen befinden, gab es nur ernsthafte, trübselig dreinschauend« Gesichter. Mit banger Erwartung sah jeder den kommend«« Ereignissen entgegen, denn so weit waren doch inzwischen alle über die ivahre Natur der Dinge aufgeklärt worden, um zu »vissen, daß die Bestimmung der Station, an die ein jeder geschickt werden würde, fast gleichbedeutend war mit einer Bestimmung über Leben und Tod. Aber die Auswahl der für die Ablösung oder Er-aänzung der einzelnen Besatzungen bestimmten Mann-schasten erfolgte nicht, wie die meisten es erwartet hatten, schon am ersten oder ziveiten Tage. Man ließ die Leute vielmehr zunächst allerlei Exerzier- und Gefechtsübungen machen und gönnte ihnen iiu übrigen ziemlich viel Ruhe, damit sie sich von den Strapazen der langen Seereise zn erholen und vielleicht auch ein wenig zn akklimatisieren vermöchten. Räch Ablauf einer Woche erst fand die mit nochmaliger ärztlicher Unter-inchung verbnndcne Musterung statt, aus tÄrnnd deren dann nach dem Maße ihrer Brauchbarkeit die Verteilung der Nenangeivorbenrn erfolgen sollte. 4 Belehrendes. Unterhaltendes, Heiteres etc. «twak. Lagerfeuer. vom Rauche umfchmtlt, Müde Schläfer, ganz enge gesellt. Auf sein Gewehr der Posten sich stützt. Durch die Lücher der Fahne blitzt Zu ihm ein Sternbild herab. D, wie lange währt solch« Nacht. Und am Morgen erdröhnt die Schlacht. Wirst von der Kugel du ausgelöst? Deutsches Her,, erwarte getrost Sieg oder schweigendes Grab! Karl Pröll. Soldk»rn«r. In manchen Dingen haben wir eine Ueberkultur! in anderen steht uns noch ein völliger Barbarismus gegenüber. DaS betrifft namentlich des Menschen Verhalten gegen die Tiere. Gerechter Himmel! AuS wie vielen Marterstunden der Ti«r« lötet der Mensch eine einzige F«stminute der Zunge zu-sammrnl ^ Jean Paul. D«r untrüglichste Gradmesser für die Herzensbildung eines Volkes und Men-schen ist, wie sie die Tier« btlrachten und behandeln. Berlhold Auerbach. Sin Festtag fall dich stärken Ja deines Werktags Werken; Daß du an dein« Geschäfte Mitbringest ftische Kräfte. Du darfst nicht in den Freuden Die Kräfte selbst vergeuden: Neu sollen sie er sprieße» Aus mäßigem Genießen. Rückrrl. « fehlt der Mensch und darum hat er In und«. SS haben gute weise Menschen sich Dazu gebildet, daß sie den Gefall'nen Mit leichter Hand erheben, Irrende Dem rechten Wege leitend näher dringen. Goethe. T«r Jüngling reifet zum Manne: Besser im Stillen reift er zur Tat oft. als im Geräusche Wilden schwankenden Lebens, das manchen Jüngling verderbt hat. Goethe. Vertilge» vo« Ungeziefer in Blu> me«töpfeu. Zu diesem Zweck empfiehlt sich ein« ungefähr 20 diS SO Grad warme Abkochung von Quassia oder Wermut und geflossenen Roßkastani.n, welche auf die trockene Erd» gegossen wird. In wenigen Minuten kriechen sämtliche Würmer an die Oberfläche. Petroleumflecke auS Marmor ent> fernt man dadurch, daß man »ine Mi-schung von zwei Teilen Soda, einem Teil gefchlemmtem Bimftein, einen Teil fein-gepulvertem Kalk zu einer Pasta macht und mit dieser den Flecken abreibt und mil Seife und Wasser abwäscht. Staubflecken ans Porzellan, welche sich besonders auS Vertiefungen und Ecken schwer entfernen lassen, reibt man mit seinem Kochsalz am leichtesten fort. Handschuhwäsche. Den aufs Sparen angewiesenen HauSirauen wird daran ge-legen fein, die Ausgaben für Handschuhe, soweit eS möglich, zu beschränken. ES handelt sich darum, die Handschuhe weich, geschmeidig und glänzend zu erhallen, weil sie dann viersach längere Dienste tun, als wenn man das Leder austrocknen läßt und durch schlechte« Aufbewahren die Form verdirbt. Die gute Behandlung der Hand-fchuhe ist ebenso einfach wie lohnend. Zu-nächst näht man auch die geringst« Oefft nung einer Naht augenblicklich und dauer-haft zu. Beim Fortlegen zieht man sie wieder in ihre Form und legt sie flach zusammen, nicht, wie man die» gewöhnlich tut, in einen Knäuel umgekehrt zusammen-geballt. Bon Wichtigkeit ist, nur Waren bester Qualität zu lausen: der hohe Preis wird durch die Güte des Materials und die solidere Arbeit, sowie durch di« hier-mit bewirkte längere Tragezeit reichlich ausgewogen. Schwarz« Handschuhe feitet man nach vierzehnlägig?m Gebrauch mit seinem Olivenöl vermittelst eines Schwamm-«denS von außen an. Gelbfarbige Hand-schuhe, sowie anderSsarbige tauckt in in in Glyzerin und reibt sie gleichmäßig mit einem Svalleballen. Schwedisch« wäscht man mit einer Mischung von in Milch gekochter weißer Seife; in diese Mischung taucht man ein Stückchen Flanell, mit dem die Handschuhe gut gewaschen und ge-rieben werden. Um die Seife zu enlsernen, spült man mil warmem Wasser, indem man sich eine? kleinen SchwämmchenS be-dient, nach. Man trocknet sie mit einem leinenen Tuche ab und läßt sie auf der hölzernen Hand vollkommen trocken wer-den. Bei seidenen und Zwirnhandschuhen pflegen die Fingerspitzen schnell zu reißen; um dies zu vermeiden, legt man etwa-? Walle in die Fingerspitzen. Konservierung von Holzwerk, Zaunpfählen >c. Feingeriebenes Zinkoxyd wird mit Leimwasser verrieben und aus den betreffenden Gegenstand gestrichen. Ist dieser »ach zwei bis drei Slunden ge. trocknet, so wird mit sehr verdünn!« Lösung von Chlorzink in Leimwasser not» malS gestrichen. Zinkoxyd und Chlorzink bikmeter trockenes Holz ersetzen, bei Jeu-erung mit trockenem Holz sonach «in Ku-bikmeter ersparen. Gegen Flecke von Zucker, Schleim. Stärke, Mehl ic. Ganz einsacheS AuS-waschen mit warmem Wasser, in welchem eine Kleinigkeit venetianische Seife gelöst ist. Wie man sein Schnhzeug stets ge-fchmeidig und wasserdicht erhält. Man schmelze in einem Gefäß russischen Talg, Bienenwach», RizinuSöl und Tran zu gleichen Zeilen. DiefeS Gemisch bringe man in kochende« Wasser, bi« sich alles gut miteinander verbunden hat. Falls die Masse nach dem Erkalten zu steif ist. koche man dieselbe unter Zusatz von etwas Oel nochmals aus. Dieselb« Mischung ist auch mit Vorteil sür Lederfoffer, Riemenzeug u. dgl. anzuwenden. AuS der Nolle gefalle«. Arzt: „Ja, ja, gegen Ihre erfrorene Rase läßt sich wenig tun: rot bleiben wird sie wohl immer I" — Palient (bestürzt): .Auch wenn ich von jetzt an nur noch Wasser trinke?" Immer im Beruf. Reisender: .Herr Lehmann, ich bitte hiemit um die Hand Ihrer Tochter Rosa." — Schwiegervater in »p«: „Ist Ihre Liebe auch echt?" — Reifender: „Herr Lehmann, aus Ehren» wort, daS Beste und Dauerhafteste, was in diesem Artikel geliefert werden kann." Nummer 20 Deutsche Macht ®rüt 5 Ilerbabnys Verstärkter Sarsaparilla-Sirup It» echt Vch»y»»rk« Seit 32 Jahren eingeführt und besten» bewährt. Ausgezeichnetes Abführmittel. Beseitigt Hartleibigkeit und deren üble Folgen. 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Waren sie nur eine kurze Spanne Zeit drinnen geblieben, wäre auf da« von ihnen getragene, mit Pulver gtsüllie Faß auch nur ein Funke gefallen, fo wären auch sie re»ung«lo« verloren gew-sen. I hl um« stehen sie, durch ein glückliche« Sefchick gereitei, selbst lies erschüttert von der Schwere de« Unglück,«, die Bahre ihrer Ardkil«koll«gen. ver im kräsiigsten Manne«aller dahingeraffien Pulverarbeiier Polz und Aarner, leKlerer verh-iralet. eine Witwe mit mehreren Kindern, beide ihr« Tliern gramgebeugt hinterlassend. Ein Bild der Zerstörung bietet die Ui>nlück«stätte. Die stärksten Eisenleile liegen ebenso wie dicke Bäume zerrissen herum. Den Arbeiter Polz schleudern die Wucht de« Zitndschlage« mittn durch da« Gehölz etwa sechzig Schrille über die Unglück«stätle dinau«. wo man ihn gänzlich ver» kohlt und verstümmelt fand; eine sedlende Hand wurde vergeblich gesucht. Aus den Wipfeln der höchsten Bäume flattern Kleidung«stöcke der Verun» glückten, im Schnee ließen Schuhieile u. dgl. m. Da« zweite Lp'er lebte zwar noch eine Stunde. Der eilend« auf dem Platze erschienene Regiment«» arzt der Mililärunierrealschule zu Snaß leiste!« ihm, so weil alß möglich, ä-ztliche Hilfe, die ober vergeblich war; kaum eine Slunde nach dem Spreng-schlag hatte auch er au«kerungen. Gendarmerie von Spielfeld uno Siraß hielt die Ordnung auf-recht. leitete die ersten Borerhebungen «in und ver-onlaßte da« Erscheinen der neindt unier dem gleichen Namen zu bilden. rnil|n.J PA;JA Ml »*r«|. M« II. »70 ttt Wrt« Hit iOUIcirU " v6IU6 »Uiijnt unk Hoben. Fra»kound »chun TcrxoUt in« Ha«» adicfrtt. «eich« m«i>ee»u»»«»l »mgeixiid. Keldfn- Fabrik*. Urnntbers. Zürich. Appetitlosigkeit, Verdauungsmängel werden durch periodisches Trinken von Rohitscher „TeaiPelqnelle" am einfachsten behoben. B«i älteren oder chronischen Zuständen dieser Art ist „Ttyriaqwrllr" (stärker) vorzuziehen. Pie slevische Presse in Hekerreich. Im heurigen Jahre erscheinen in Oesterreich 1058 (?) tschechisch«, 344 polnische, 68 slooenische, 54 kroa» tische »nd 79 serbische Zeitschriften. Die ungarischen Slooak-n haben 18 Zeirichrislen. £i»c „Htajerc" Aersammluug in War-vurg. Am Sonntag findet im Marvurger Kasino eine .Slajerc"-Versammlung statt, aus deren Taaeiordnunq ein Vortraq de« Herrn Schrift» leitn« Karl Linhart au« Pettau über .Zweck und Aufgabe der deutschfreundlichen Bewegung in ten Unterlanden" steht. ?e?p»tilcher Sieg. In Galdenhosea, Gericht«-beziik Mahrenberg siegten die Pervaken bei den Gemeindewahlen in allen drei Wahlkörpern. Da« nahe Kärnten. in dem die Slove^en in der letzten Zeit größer« Erfolge erzielten, macht feinen Unheil-vollen Einfluß geltend. ' Wieder ei» Wirt t« Hlarodut da« verkracht. Die Gastwirl» im Narodni dom werden von den hiesigen slooenischen Machthabern ge-wöhnlch au« Krain verschrieben, wahrscheinlich weil die hiesigen Fachleuie w nig Vertrauen zu dieser Wirlschaft haben und nicht ihr Geld opfern wollen. Und sie tu» recht daran, denn bi« jetzt Hai »och jeder abgewirifchaft. Der letzte Wirt, auch ein edler Krainer, ist mit Hinlerlassuna einer bedeutenden Schuldenlast wieder nach Laibach zurückgewandert und feine Gläubiger, di« da« Nach» sehen haben, können sich bei den Herren Slovenen» führern bedanken. Wie wir hören hat da« Gasthau« ein k. k. Gericht«offizial übernommen. Wie sich dies mit der Stellung eine« k. k. Beamten verträgt, überlassen wir der Beurteilung unserer Leser. Kine «eue ?e«sto» in ZßAezta Die Arzten«witwe Frau Greie Gohn. hat in Abbazia die herrlich gelegene Villa Schlosser sür »ine Reihe von Jahren gepachlet und in eine vornehme Pension umgestaltet. Sie führt, wie wir au« dem un« vorliegenden Prospekte erfahren, gute Wiener Küche und ist bemühl, ihren Gästen ein sreund» liche« Heim zu bereiten. Gegen Katarrhe der Athiaungisrgsn, b«i Hotten, Schnupfen, Heiterkeit and anderen HalitfTectionen wird ftntlichers «it* MAII2Ü utarlt* für sich allein, oder mit warmer Milch vermischt, mit Erfolg angewendet 4560 Derselbe Obt eine mildlösende, erfrischende und beruhigende Wirkung aus, befördert die Sehleim-absonderang and ist in solchen Fftllen besten» erprobt. L Loser's Touristenpfcstcr Du best« und siebente Mittel gegen Hühneraugen, Schwielen etc. ia*s« Hauptdepot: L. Schwenk's ApotM«, Wlei-lekUlug. _3-_, Luser's SÄ verlange K 1.90 Zn besiehe! dnreb alle Apotheken. X>ie Jede Erfindung der Neuzeit. Al» da« Fett immer tenrer wurde, befanden sich alle tüchtigen Hausfrauen in einer unangenehmen Lage, denn ohne reichliche« Fett kann selbst die beste Köchin nicht viel ««»richten und außerdem wurde es immer mehr bekannt, daß der Körper, besonder« die Lunge, zu ihrer Gesundheit und guten Entwicklung viel Fett brauchen. Nun ist eS bekannt geworden, daß die Eingeborenen in den tropi-schen Ländern da» Fett d«r Koko«nüße für Speisezwecke benutzen. Die .Lere«"-Werke in «ußig a. d. Elbe ließen in der Süds« große Quantitäten dieser nützlich«» Frucht aufkaufen, per Schiff nach Hamburg bringen, von wo sie in den bekannten Elbekähnen bi» an die Fabrik gelangen. Au» dem Fett dieser herrlichen Nuß und nur au» dieser allein wird da« köstliche „CereS" Speise-Fett ohne jede Beimengung erzeugt. E» ist hell-weiß, von feinem Geschmack ohne jeden Nebengeruch, durchau« appetitlich und daher besten« zu empfehlen. Frauen und Kinder sowie Männer mit schwachem Magen, ziehen e« jedem andern Fett vor. — Krapfen mit ,ßere«* Speise Fell zub«r«itrt, find wohlschmeckender und leichter verdaulich al« alle anderen. fletttzllcli oeachütit! Jede Nachahmung strafbar! Allein echt ist nur Thierry's Balsam all der frftnen Honnenecbatraarke, lt od. 6 Doppelflaechen od. 1 froeee Spestnlflneehe mit PAtentverechlum K 6.— Thierry's Geitifoliensalfae fegen alle, noch m> alten Wunden, Bai« «ftndungen, Verleitungen etc. t Tiefnl K 8,60. Tereendunf nur fef«n Nachnahme oder Yoruueanweleunf. Diene bilden Hausmittel sind als Ale beut»*u allbekannt o. allberühmt. Beate Linas en adreeeiere man an: Apotheker i Thierry ii Pregrada bei Rohltsch-Saaerbmnn. DopoU ta den «eilten Apolhekea. Broechiren mit Taaaanden Original . Daakechrelben grati» und franko. ICH DIEN| Allein Echtar Baisia s» «■ ll^TI ATWirrytl Wl J1nk«r-Paia*£xpelltr ist alt v«r,»glichst« sch»«e»ft»'lle»b« «■> nblritrabe fflntrikna« Iti E» k»W,«OS» aflgernttnannfannt; pm «nifi »on 80h. St 1.40 und 2 » tumäii« «n «Ksm «zwthftaa. Beim Einkauf dies«« itbml Mls Mta Hm*-mitte« nehme ma> wm C*i$iam QUxböi ta Ech-chi-ln »it aastet e«U—.Hasse-an, baut ist mem sichet, d, nttttsi DU lr. Ii|ltn Kpchck p» ü I UttsG»t»tzst,a»« Rtl MS »etfeak oferravattdo j China-Wein mit Eisen. Brei». A.U>l«UiiB( Wi»n ISO*: 8U«4»pr«l» und Ehnt-diplom nr foldeoen lftdiUle. Kräftigiini;sinittel für Schwächliche, Blutarme und Kekonvalenaonten. — Appetit-anregendes, nervenstärkendes, blut verbesserndes Mittel. T*rst(ij«k«r (baobaack. üab»r 6000 iratlieJie ü«t*chl.a. J. 8EKKAVALL0, Trieste-BareoU. UUlob In da» ApotbakM In n»achan : i. L i K 2.60 aa4 n I t i I 4.80. Gelte 6 NeuijÄ? 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Ei« «svpo» Mir. 3.1« lang, komplette» Herren- Xijag (iHotf, Hoje » Wilet) gebend, tostet nur I Koupon 7 JÜcoiiftt 1 Koupon 10 SfTOnttt 1 Koupon 12 Kronen 1 Koupon 15 Kronen 1 Koupon 17 Kronen 1 Koupon 18 Kronen 1 Koupon 20 Kronen •tu Keil»!.'« ia fiHEotw» galon.Biniuj K 80'-, IntU tUerjlrttr. i», edHahaaiganit >«. >«. wtkntet u bnaie l»arfaOtilo-'KuCctUje Se«Tijttaf«hm. «. it. ott[«btt bic »U» nd unv 1oii& " iSiegel-Imhof in Brunn. Hinter srit s «l iraiw Die Vorteile der Privatkundschaft, Stoffe direkt bei der Firma Siegel-Imhos am Fabriksorte z« bestellen, sind bedeutend. Fixe billigste Preise. Große AnSwatzl. Mustergetreue, ausmerksamste Aussührung, auch kleiner Auftrüge, in ganz srischer Ware. Prof. Pawlow hat nachgewiesen dass der gesunde Appetit der erste und mächtigste Erreger der sekretorischen Magennerven ist. Hervorragend magenkräftigend und appetitanregend wirken die echten Brady'schen Magen-tropfen. 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Nr. 51, wornach die Uebertretungen der Melde Vorschriften mit 10—200 K oder mit Arrest von 1 bis 14 Tagen zu bestrafen sind, eindringlichst in Erinnerung gebracht. Hiezu wird bemerkt, dass schon jede Ueberschreitung der dreitägigen Frist eine strafbare Uebertretung begründet und das* die Anmeldung nicht nur der Dienstboten sondern auch der gewerblichen Hilfearbeiter nnd Lehrlinge beim Stadtamte zu erfolgen bat und dass die Anmeldung der gewerblichen Hilfsarbeiter und Lehrlinge bei der bezüglichen Genossenschaft und Krankenkasse keineswegs ausreichend ist, da gemäss § 88 Absatz 2 der Gewerbe-Ordnung die polizeilichen Meldevorschriften durch dieses Gesetz unberührt geblieben sind. Stadtamt Cilli, am 28. Februar. Der Bürgermeister: 12882 Dr. ton Jabornegg. SINGER Nähmaschinen für alle erdenklichen Zwecke, nicht allein industrieller Art, sondern auch für sämtliche Näharbeiten in der Familie, können nur durch uns bezogen werden. Man achte darauf, dass der Einkauf in unseren Läden erfolgt. Unsere Läden sind sämtlioh an diesem Schild erkennbar. SINGER Co. Nähmaschinen-Akt.-Ges. CILLI, Bahnhoffgasse Nr. L. ■ ^ . . (t( ■ . ^ ^ . Geschäfts - Eröffnung. Erlaube mir hiemit den hochgeehrten P. T. Bewohnern von Cilli u. Umgebung die ergebenste Mitteilung zu machen, dass ich mit 15. Februar in der Ecke der Grazergasse (Chiba-Haus) ein Modisten- Geschäft errichtet habe. — Indem ich mich den hochgeehrten Damen bestens empfehle, gebe ich die Ver-Sicherung, dass es stets mein Bestreben sein wird, nur mit erstklassigen Waren, billigsten Preisen und durch aufmerksame Bedienung entgegenzukommen und bitte um zahlreichen Zuspruch. Hochachtungsvoll 12874 Josefine Glanz (bisher 8 Jahre Modistin in der Firma Chiba). K itSpv «ijts .«j*. .y» ,> "" 1 Lebensversicherungsbank a. G. Bestand an eigentlichen Lebensversicherungen Ober 1054 Mill. Kronen Bisher ausgezahlte Yerichernngsnnminen ,, 547 „ „ Die «tela hohen t>brr«rhüaar kommen nnver-kftrit dien Vensleherunsanehnterii zugute, bisher wurden ihnen 267 Millionen Kronen zurllckgewührt. Sehr cfiniitlce VernlcherunjcHbedlnKunicen : Uiiverfallbarkeit sofort, Unanfechtbarkeit nnd Weltpolice nach 12744 2 Jahren. Prospekte and Auskunft kostenfrei durch den Vertreter der Bank: AllgllSt l'illtCIV Sparkasse-Beamter in Cilli Beste erprobte billige Betriebskraft für die Landwirtschaft^. Industrie 12768 Bernhardt'55 Petrolin-Lokomobile und Motore arbeiten um die Hälft« billiger als Dampfmaschinen nnd erfordern keinen ge-prüften Muschini*t«n, sind konzes»ionsfrri aofstellbar, absolut betiiebs»ich«r, machen keinen Rauch, keinen Knsa, keinen Geruch. ron 10 bis 100 Pferdekräfte. j31111gr»te EetrletoalexAft d.er öegrea.wast von 0-8 bis 3 Heller pro Pferdekraftstunde. Motoren- und Maschinenfabrik G. Bernhardt'8 Söhne, Wien XII., Schönbrunnerstrasse Nr. 173/C. Vertreter: Josef Leopold Czerny, Cilli, Herrengasse 28. *nle