Memento. Sin Beben. es durchzitterte dir Well. Ale au« dem Sachsenwalde kain die Kunde: DeS TodeSengel« Sichel hat gefällt T,n, der mit Wilhelm hat im SiegeSbiinde. ?..» sivlzr Änheitswerk einstmal vollbracht, !v ichrs zu ungeahnter Macht »»d Größe, der Einsiedler im Sachsenwalde. ist am 30. Juli 10 Uhr 45 Minuten Nacht» gestorben Alldeutsch-land und alle Deutschen trauert um Euren größten Lohn!" In diesen wenigen Worten drängt sich in nuce alle» zusammen, waS die großen Tage»-blättrr in spaltenlaugen Leitartikeln über den eisernen Kanzler brachten, die begierig von allen wieder nnd immer wieder gelesen wurden. Diese eingehenden Schilderungen des dahin-gegangenen großen Deutschen, de« Größte», seine» LebenSlaufeS, seines staatsmänniichen Werdens und Wirken» und seines alles überragenden Er-folge« enthebt uns der Verpflichtung, auf die De- j tails seine« so ereigniSr-ichen Leben« und feiner | so wirkungsvollen staatSinännisch«» Thätigkeit ein-zugehen. Aber wir wollen au» allen diesen zahlreichen Stimmen der europäischen Presse constatieren. das« seine staat»männische Größe, die selbst die eine» Richelieu. Eromwell, Pitt und Gladstvne verdunkelt, nicht uur von den Journalen der ihm freundlich gesinnten Völker und Parteien voll antrkannt wird, sonder», mit kaum in's Gewicht fallenden Einschränkungen, auch von Seite der ihm feindlichen Nationen und Parteien. Ja selbst, wider ihre» Wille», von jenen wenigen Blätter» — znr Ehre der Journalistik nnd der Menschheit sind es fast nur einige, die von diesen sich über das Niveau von Schmiel blättern erheben — die selbst vor der Majestät des Tode» nicht zuriickscheiie», ihrem giftige» Hasse freie» Laus zu lasse» und das Andenken desjenigen zu besudeln, der Milll-vnen Herzen theuer und der von aber Millionen Herzen anerkannt nnd gerühmt wird, die die Trauer Deutschlands um ihren größten Sohn, wenn auch nicht theilen, so doch würdigen nnd voll und ganz begreife». An der Spitze dieser Schmachblätter stehen — wenigen obscuren sranzösijchen Blättern und leider auch des Teinp» — die hervorragendsten polnischen Blättrr. Jed« Zeile der Schmähartikeln dieser ver-logenen Poleublätter trieft von dem Wuthgeifer dieser heuchlerischen Phrasendrescher, die mit ihrem scheinheiligen LoyalitätSgedufel den Adlerblick eine» BiSmarckS nicht täuschen konnten, weil der eiserne Kanzler ihnen die MaSke vom Gesichte riß und sie wiederholt anklagte und eS ihnen nachwies, dass sie i» alle» Staaten einen geheimen Minen-krieg führe», dessen Endziel es ist, in dem Staate, dem sie Unterthan, einen beherrschenden Einfluß zu gewinnen, um diesen durch ihre Wühlarbeit langsam aber sicher zum Verfall zu bringen und au» dessen Trümmern ihr einstiges Polenreich wieder ue» zu construieren. Aber diese schmachvollen Beschimpfungen ver» mögen den großen Todten nicht zu besudeln; sie besudeln nur jene, die — schmachwürdig genug — selbst an einer Todtenbahre ihrem Hasse nicht Einhalt zu thu» vermöge». Mit Alldentschland zittert auch in Österreich jedes deutsche Herz in bitterem Weh um den Großen, der dem Besieger der Sieger, dem allgewaltigen, unerbittlichen Tod den Tribut des ErdcnsohueS endlich zolle» mußte, wol>l nahezu ein Vierundachzigjähriger. aber doch den Wünschen, den Hoffnungen aller Deutschen viel zu früh. Wenige Monate, nachdem der entthronte, corsische Eäsar den Adlerflng seines SiegeSzugeS von der kleinen Insel Elba nach Paris genoinnien und noch davon träumte, neuerdings von dem Kaiser-throne Frankreich» Europa, ja, die Welt beh«rr-scheu zu können, erblickte BiSmarck das Licht der Welt. Aber, als er erst wenige Monate alt in der Wiege lag. erdröhnte schon der Kanounendonuer vo» Waterloo. der dem Siegestranme der hundert Tage ein ebenso jähes als unabänderliche» Ende bereitete. War da» nicht wie ein Omen? — Bei BiSmarck» Erscheinen stürzte der eiste Napoleon von der Höhe seines weltbeherrschenden Throne» und ihm ward es bestimmt, den zweiten Napoleoniden von der stolzen Höhe seine» Kaisersitze« hinabzustürzen. Als die Julirevolution in Paris auch in Deutschland eine Gahrnng der Geister veranlaßte, Serade zur Zeit des Hanibacher Festes nnd deS frankfurter Attentats, dem in Hannover die Einführung eine« echt coustitutiou »llen Grundgesetzes folgteT^vezog Juug-BiSmarck die Universität. Aber all die freisinnigen Regungen der Jugend Deutsch landS blieben ihm fremd. Ja, er bildete sich immer mehr zum stockreactiouären, pommerschen Kraut-juuker aus, der. nachdem er sich zu dem Betrieb seiner Güter zurückgezogen, bald den Spitznamen der „tolle Junker- erwarb. Zum Deichhauptmann und i» de» pommerschen Provinziallandtag gewählt, wurde er sogar zum Erwählten und Fuhrer der KrenzzeitungSpartei er-kürt und übertraf, in die zweite Kammer gewählt, beinahe die Erwartungen seiner Wähler; so schroff trat er den freisinnigen Ideen und Bestrebnnqen entgegen, wodurch er dir Aufmerksamkeit Friedrich Wilhelm des IV. aus sich lenkte. Selbst als Gesandter und Minister schien er noch denselben Ansichten zu huldigen und doch hatte sich bei ihm eine innere Wandlung bueitS vollzogen. DaS Lied, da« so oft an sein Ohr geklungen: „Was ist des Deutschen Baterland" hatte sich tief in seine Seele gebohrt. Al» Gesandter Preussens am deutschen Bundestage hatte er die ganze Mi-söre dieses zerrissenen Deutschlands kennen gelernt und ebenso wie Osterreich, das den Ehrgeiz be-saß, eine deutsche Vormacht zu sein und das Präsidium zu führen, die deutschen Interessen kläglich vernachlässigte. Da erwachte in ihm der Gedanke an ein Deutschland unter Preußens Führung, und diese erst Utovic scheinende Idee gewann immer deut-lichere Umrisse in seiner Seele, nahm immer festere Geiialtuiig an, bis sie so tief in ihm wnr-zelte, das» er sie sich zur Lebensaufgabe stellte. Und nun begann der Kampf zwischen Klein« deutschen und Großdeutschcn, der lritttt mit dem Siege Preußens endete. Aber: „Es wächst der Mensch init seinen Zwecken!" Derselbe BiSmarck, der die blutige Ainpntatio» von acht Millionen vo» Deutschland vollzogen hatte, der sich aus einem incarnierten Preußen in einen strammen Deutschen verwandelt hatte, der ans einem erz-reactionären SauluS zum Paulus geworden und für da« deutsche Reich die allgemeinen und gleiche« Wahlen dekretierte, derselbe Bismarck sprach im Parlamente daS bedauernde Wort: voin „halben Deutschland!" Dieses historische Wort belehrt uns. das« sich in dem eiserne» Kanzler die dritte Wmdlung vollzogen, dai« er die höchste innere Weihe al« deutscher Staatsmann empfangen habe. Das» er au» dem Kleindeutschen zum Großdeutschen em-porgewachsen sei. — In welcher Weise er dieser Erkenntnis zum Durchbruche, zur Verlebendigung verholfe» hätte, luic er sich dessen lebensfähige und dauernde Gestaltung. diese Vollendung seiner Schöpfung de» chen Reiches gedacht habe, darüber hat nun tob seinen undurchdringlichen Schleier ge- i Vt. M Wäre er Kanzler geblieben, vielleicht hätten Mnvch den Beginn zum Ausbau deS deutschen WheS miterlebt, sein Rücktritt zwang ihn sein unvollendet zu lassen. Vielleicht lüften seine Wnoiren einen Zipfel deS Schleier», der diese» HeimniS der Zukunft deckt, aber wehe un», dns» seine RegierungSthätigkeit zu früh beendet, sein Leben viel zu früt) für Deutschland und alle Deutsche» dem Sieger der Sieger zum Opfer fiel. Zu den Begräbnisseierlichkeiten Bismarcks. Die einbalsamierte Leiche Bismarckö ruht in einem schwarz polierte» Eicheusarg mit v:rsilberten Füßen, Griffen und Melalleiusatz. die seidenen Laken, Kissen und Steppdecken sind mit Spitzen besetzt. Der Katafalk ans dem der Sarg ruht, steht an der Stelle, wo früher da» Bett stand, an der Wand. An de» 4 Ecken stehen vier schwarz überzogene Säuleu mit zwei großen Girandoleu zu je 12 Lichtern und 2 Ältarleuchter, Am Kopfende steht ein Krucifix, der Fuß-boden de» Zimmer» — früher das Schlafzimmer BiSmarck» — ist mit einem schwarzen Teppich be- , legt. Dasselbe ist im Parterre des Schlosse» gegen deu Garten hinaus Rechts und links vom Ka-tafalk steht ein Jäger in Galauniform. Der Fürst trögt ein Leinenhemd nnd eil» weiße» Tuch um den Hals. Sei» Gesicht ist sehr verfallen und da die Einbalsamierung nicht ganz gehörig vorgenommen wurde, mußte der Sarg schon am 1. August »m 8 Uhr geschlossen und verlöthet werden. An» 2. August traf das deutsche Kaiserpaar um 5 Uhr 50 Minuten in Friedrichsruh ein. Dtr Kaiser legte einen prachtvollen Kranz auf den Sarg nieder. Nachden die Einsegnung vorüber war. verließ das kaiserliche Paar »ach eit.em ein-ständigen Aufenthalte Friedrichsruh. nachdem sie in der herzlichsten Weise von der fürstlich«» Fa-milie Abschied genoinmen hatten. Bekanntlich hat der Kaiser auf Wunsch der Familie in Berücksichtigung deS ausdrücklich wiederholt kundgegkbenen Willens des Verstorbenen nach einer stillen Beer-digung auf die vo» ihm geplante, svlenne Leichen-feier in Berlin verzichtet. Der Sarg mit den sterblichen Überresten des Verblichenen bleibt bis zur Volleuduug de» Mausoleums im Sterbe« zimmcr aufgebahrt. In Berlin fand Donnerstags gegen arbeiteten und wie wenig Österreich als deutsche Vormacht, die eS sein wollte, den Am-bitionen und Verpflichtungen, die eine solche Stellung bedingte, entsprach. BiSinarck fühlte sich damals noch ganz als Preuße, und der CorpSburschc ist iu ihm erwacht. Es drängte ihn. mit Österreich de» Waffen-gang um die Vormacht iu Deutichland zu thun, und al» die blutige Mensur zu Ende, als Groß-deutschlaud bei KönigSgrätz erschlagen und alS eine Utopie von de» Besiegten zu den Todten ge-warfen wuide, »vaS »vir damals alle schmerzlich beklagten, da wandelte sich der Preuße in ihm zum vollen ganz«» Deutschen. Und immer größer »vird «r vor dem stau-nenden Europa, vor den Augen aller Welt. Er, nach dessen Geburt bald die Kauo.ieu vo» Watcr-loo dröhnten, an» 15. Juni, die deu corsischen Cäsar für immer niederschmetterte», der nur von dein geeinten Europa besiegt hatte werde» können, er zeigte der Welt da« bewunderungswürdige Schauspiel, wie Deutschland, umgeben vo» Nei« discheu uud Eifersüchtigen, von allen Seiten be-droht, allein, au» eigener Kraft, den schlechte» Eopisten de« kleine» Eorporal», vor dem einst Europa erzitterte, als Gefangenen nach Wilhelms-höhe bringen ließ und das deutsche Kaiserreich begründete. Er hieß der eiserne Kanzler, aber wenn er auch eiser» war. war er doch nicht starr verrannt in Parteiansichten. Da» bewies er eben so sehr da-durch, das» er. der einstige tolle Junker, der Er-wählte der Kreuzzeitungspart«! sich später an vie Spitze der uatioualliberalen Partei stellte und sich von dieser emportrage» ließ unO ^aiir, wieder mit der Centrumspartei pactierte. um das Septenat durchzusetzen, gleichwie er auch später die Social-demokratie beiiützte, um die Freisinnigen zu be-kämpfen, al» diese sich seinen Bestr«bungen wider« setzten. Er stellte eben nie die Interessen einer Par-tei, mochte er ihr auch augehören oder ihr geneigt sei», über da» StaatSinteresse, sonder» ihm war da» vo» ihm angestrebte Ziel, die Macht-stelluug Deutschlands das Höchste und diesem opferte er jedeS Partei interefle. Darin liegt daS Geheimnis seiner Erfolge Die» machte ihn zu dem großen Staatsmanne. Er »var kein Doktrinär, er war ei» Politiker. Ihn müffen »vir allen jenen entgegenhalten, die auf Partei-Doctcinen schwören, blindlings Par teigötzni anbeten. Selbst ivo er scheinbar nachgab, war er eigentlich Sieger, wie in dem Kulturkämpfe geg>n Rom. den er nur aufgab, um da« Seplernat zu erringen, das ihm für die gesicherte Machstellung unbedingt nöthig schien. Wen» ihm dieser Pact al» der Weg nach Canoffa vorgeworfen wurde, so ist da» eine falsche Anklage. Er bewilligte da» Ende de» Lul-turkampfeS unter der Bedingung, dass Rom und die CentrumSpartei feine Bestrebungen nicht be- kämpfe». Wer de» Friede» dictiert, ist nicht bor Besiegte sondern der Sieger. Und darin mögen wir ihn unö znm Bor-bilde nehmen, indem wir den Streit bet deutsche« Parteien untereinander, derrn Kämpfe und gegenseitige Zerfleischuug. weil jede die erste Geige spielen will, unerbittlich vernrtheilen Hoch über dem Parteiinleresfe mnß un« die Sache unseres Volk»« stehe» nnd wie das In-dividiivm seine Einzelninteressen dein Ganzen opfern soll und muß. so ist es auch für die Parteien patriotisch« Pflicht, ihre kleineren Interessen den. Ganzen, den größere» allgemeinen Volks»»» nreffen zu opfer» und nicht die Existenz, die Z». knaft ihre« VolksthumS dem streberisch?» Dünkel und der starren Willkür einzelner Parteigötzen zu opfern. Und wie in De»tschland, im deulschfranzösi-fchc» Kriege, alle deutsche» Länder ihre Partien« larinterefsen bei Seite stellten, um den gemeinsamen Feind wirksam zu bekämpfen und ihn da-her auch besiegten, so müssen auch wir jetzt, wo unser BolkSthum so sehr bedrängt ist. allen Par-tc'hader und kleinlichen Parteizwist verstummen lassen, um, durch unsere Einigkeit stark, die über-mächtigen Gegner nieder zu ringen. Wir müssen aber auch Rom und dem römischen Cleru« klar machen, was ihnen bevor-ficht, wenn diese sich »och länger mit den Feinden des Deutschthu'nS gegen un» ver-Künden, um die Teutschen zu linierdrücken. & muss ihnen gesagt werde», dass, wenn der EleruS sich nicht wie in Ungarn und wie bei den Polen, Tschechen und Slovenen mit seinem Volke in Treue verbindet, sondern mit dessen Feinde gegen uns Deutsche, eS nicht lange mehr währen wird und das Bolk wird sich von Rom und dem CleruS der das deutsche Volk an seine Gegner An die Siegreiche. 8« a ciascuno l'intcrno affanno Si laggcssc in fronte aecritto, Tanti mai, ehe i nvidia sanno, Ci sarebbero pieilt. lotutul«. DaS AblchiedSwort, D» hast eS ausgesprochen, Noch einmal, Du Verlor'ne, denk' ich Dein, Dann sei ans immer unser Bund gebrochen. Und meine Wege geh' ich ftulz allein. Denkst Du daran — eS war ein Frühlings« morgen, — Als neues Lieben unser Herz durchzog, AlS durch die Nacht des Kummers und der Sorgen Ein jäher Blitz durch uns'rc Seele flog? WaS war die Welt mir da und all' ihr Flimmer, In Dir fand ich das Leben und die Ruh, Wa» sonst noch glänzte ward zum eitlen Schimmer, Denn meine Seligkeit warst Du, nur Du! W>e hab' ich Dich geliebt, Licht meines Lebens, Du würdest leuchten, hofft' ich, ungetrübt. Doch meine schönste Hoffnung war vergebens. Das Licht ist aus — wie hab' ich Dich geliebt.' Und doch ist eine Woche kaum vergangen, Seit Du mir sagtest jenes bitl're Wort. Vielleicht denkst Du an mich mit stillem Bangen Und sprichst: „Run ist er fort, auf immer fort." Vielleicht klingt Dir an meiner Hoffnung Strande Al« wie ein Lied aus Deiner Kinderzeit. AIS wie ein Gruß au« Deinem Heimatlande, Durch Deine Seele all' mein Glück und Leid. Vielleicht, dos« Du in alten, süßen Träumen Mich »och beglückt a» Deiner Seite meinst, Vielleicht, das» neue Hoff,iu»g»blüten keimen. Vielleicht, dass Du mir eine Thräne weinst Ich weine nicht; wie auch das Herz sich f^ne« Der Stern der Dichtung leuchtet durch die Nacht, So sei Dir denn als meine AbschiedSlhräue, Als letzter Gruß von mir die« Lied gebracht. Gmnnden am Traun See, 23. Inli 1898. A. «. «intcrstelger. — 3 — verräth, lossagen. Bereit« gährt eS bedenklich und bald wird erst eine Gemeinde dann zwei und drei, zchn, hundert von der katholischen Kirche abfallen und — wie, ivenn ein Schneekorii auf den Gletschersirnen der steirifchen Hochalpen in's Rollen kommt, dann zur riesigen Lawine anschwellt und alles mit sich reißend, endlich alles niederschmetternd und vernichtend in'S Thal hinunterstürzt — so wird diese Bewegung, alles mit sich reifend, durch die Alpenländer ihre» Weg nehmen; ja. alle Deutschen in Österreich mit sich fortreiße». Und darum »löge Rom und der Elerus in letzter Stunde »och bedenken, ob sie mit oder gegen die Deutschen in Oesterreich kämpfe» wollen. Nur, der ist ein großer Staatsmann, der auch ein Politiker ist und weil Bismarck das war, ist er der größte Staatsmann gewesen, der selbst einen Richelieu, einen Cromwell, einen Pitt und Gladstone überragte Und so wuchs er auch beständig mit seinen Aufgaben. Er, der nach dem Kriege, »ach so vielen blutigen Kämpfen, so vielen herrlichen Siegen, nicht, wie die meisten Diplomaten, am grünen Tisch verlor. waS aus den Schlachtfeldern schwer erruiigen ward, sondern durch einen wert-vollen Frieden befestigte unb erhöhte, er schuf bann be» Wohlstand in Deutschland, hob baS Golb zu Tage, das in den industriellen Kräften deS Landes verborgen lag und machte so Deutsch-lands HandclSmacht ebenso wettbeherrschenb wie befsen politische Macht, so dass Deutschland heute nahezu der mächtigste, angesehenste uud reichste Staat der Welt geworden ist. Die größte seiner staatsmännischtn Thaten aber war e«, das» er, der deu deutschen Bund zerriß und die blutige Amputatiou der Deutschen Oesterreichs von Deutschland vornahm, selbst bemüht war, neue Schwache Herzen. Novelltie von Aabnel Rosa. «Nachdruck ontettn.) (3«l1f»un».) „Die Kameraden sind gerächt; dieser Fran« zose ist als tapferer Kerl gefallen. Vorwärts, jfnem Feigling nach!" rief der Korporal der Ulanen, dessen Schwenhieb den armen R. in den Saud gestreckt: den müssen wir lebendig kriegen! Hurrah!" Und sie stürmten dahin auf der Straße nach Niederhofen. Sin verhängnisvolle« Jahr war über da« schöne Frankreich dahingegangen. Ein zerstörender, menschenmörderischer Krieg hatte eS furchtbar verheert; der scheußlichste Dä-man. die Anarchie, hatte ihr bluttriefendes, flammenloderndeS Haupt erhoben unb Paris sah alle Schecken eines wüthenden. entmenschten Pö-belS in seinen Straßen toben. Endlich waren auch die niord- und brand» erfüllten Tage der Commune vorüber. Das schöne Frankreich blutete aus tausend Wunden, aber Friede herrschte wieder in seinen Landesmarken nnd die Menschlichkeit war wieder iu ihr Recht gesetzt. Wohl beklagten Tausende den Verlust ihrer tibe; Tausende weinten um den verlorenen ohn, den gesallenen Galten; Hunderte von Krüppeln schleppten sich durch die Straßen der Städte; aber herber noch als biese Leiden zehrte am Herzen beS französischen Volke« ber Gram über bk Niederlage, über bie Schändung der „großen Nation". 2. An den Gestaden de« mittelländischen Meeres, nahe bei Niz^a, sehen wir in einem lauschigen Parke, ber sich an eine reizenb gelegene, geschmackvoll erbaute Villa anschli.ßl. einen schönen Man» von hohem, schanken unb doch kräftigen Wüchse an der Seite einer überaus an-muthigrn Dame lustwandeln. beren Jugendsrische und Elasticität kaum entscheiden läßt, ob sie noch Bande zu knüpfe», bie Deutfchlanb unb Oester-reich für immer verknüpfen sollten, beim da« Bündnis mit Oesterreich und der Dreibund sinb Acte eminentester StaatSkuust. Ader eS scheint auch, als ob er kurz vor seinem Scheiden aus dem Amte eine neue Wand« lung durchgemacht habe. DaS verrieth ein Wort, daS ihm im Parlamente entschlüpfte. Er sagte wie bedauernd: „ES ist ja doch nur das halb« Deutschland!" denn eS scheint zu beweisen, dass der einstige Sieger die besiegle und erschlagene großdentsche Utopie in seiner Seele wieder zum Lebe» erweckte uub sich zn ihr bekehrt habe. Wie er sich die Vereinigung ausgedacht, in welcher Form er eS für möglich hielt, alle Deutschen in einen Bund zu vereinen, ein wirk-licheS Alldentschland zu schaffen, das hat er als unenlhüllteS Geheimnis mit in daS Grab ge-nommen. Vielleicht enthüllen eS feine Memoiren. Aber ba nnn der große Staatsmann, gleich groß an Weisheit und Kraft, dahin gegangen, kommt uns deutschen Oesterreichern, die wir seinen Heim» gang betrauern, in unserer jetzige» Bedrängnis noch die schlimme Erkenntnis, das» der einzige, der de» rettenden Ausweg vielleicht schon plante, dass seine Hilfe für immer verloren ist. Aber e« bleibt uns baS leuchtende Beispeil seines Wirkens, das Geheimnis, wodurch er alle seine Erfolge errang: Unbeugsam, beharrlich und treu zu sein in der Verfolgung seiner Ziele, denn das war sein Leitmotiv. Diesem Beispiele wollen auch wir folgen. Seien wir unbeugsam, seien wir beharrlich, seien wir treu! Dies sei unser Schwur in bem Momente, wo wir in tiefer Trauer be» Verlust beS größten Deutschen, des ersten Reichskanzler», beklagen. Er- Mädchen oder schon Frau ist; deren blendende Schönheit nicht verfehlen konnte, ihr die Hul« digung aller jener zu Füßen zu legen, die das Glück haben mochten, mit ihr in geselligen Verkehr zu treten. Diese» so elegante, so beneidenSwerthe Paar war Viconite Hector von H. und seine Gemahlin AmÄie, die wir auf dem Osibahnhofe von Paris in schmerzlichster Verzweiflung verließe». Bezüglich Hector'S hatte sich die Vermuthung des Marqui» v. R. als richtig erwiesen. DaS kluge Pferd hatte ihn glücklich nach Niederhofen gebracht, von wo er nach Paris tranSporlirt wurde. Unglück und Schmach lasteten aber so schwer auf seiner Seele, bajs er bie Nähe der Geliebten für immer zu fliehen beschloß. Seine Mutter war da« einzige Wesen, mit welchem er verkehren mochte. Diese aber, mit dem Scharsblick eint«Mutterherzen» bald erkennend, woran ihr Sohn am herbsten litt, eilte zu AmSlie und appellierte an ihre Liebe, an ihre Hochherzigkeit. Amvlie, so groß auch ihr Schmerz und ihr Mitgefühl waren, konnte sich doch eine« un« heimlichen Grauen« nicht erwehren, bei bem Gedankt», a» der Seite eines Blinben durch das ganze lange Leben schreiten zu müssen. Aber trotzdem ließen ihre Liebe unb ihr Ebelsinn keinen Augenblick verlieren; sie eilte zu Hector. Doch bieser wollte von einer Berbinbung nichts mehr wissen; baS schöne Mädchen nicht a» einen Krüppel fesseln. Er vermochte eS nicht, so glücklich ihn auch ihre GesinnungStreue machte. Aber endlich gelang eS den beiben Fraueu doch, ihn zu berede», da» hochherzige Opfer AmÄieS anzunehmen. Nach der Hochzeit, die still und ernst gefeiert wurde, bereisten die Neuvermählten Spanien und kehrten erst in ihre Heimat und nach Pari» zurück, nachdem in Frankreich wieder Friede geworden war. Wohl hatte man die berühmtesten Ärzte zu Rathe gezogen und manche Cur an Hector ver-sucht, ab stolische Majestät habe sür die anlässlich dei bevorstehenden 50 jährigen Regierum,S'JubilänniS von dcn zur Lehrerconfereny am S. Juli 184« versammelten Lehrpersonc» der Stadt Petlau dargebrachte Huldigung de» allerhöchsten Dank allergiiädigst auSzusvrechen geruht. 8t. tÄße»llichrr Vortragt Der steicrmärkischr Thierfchiitzverein in Graz imrd nächster Tage errn F. S l o v a ck , k. k. Thierarzt, nach ettau eiitscnde.l, um über Thierschntz öffentlich zu spreche». Ort und Stund» werden rechtzeitig die Maueranschläge melde». Die Filialvorstehung hält es für eine Ehrensache jede» Gebildeten und ThierschutzfreuudeS. durch ftiti Erscheine» beim Vortrage lein Jnterfse an den thiersreundlichen und mcnschcnveredeliiden Bestrebtingen de» Vereines zu bekniide» nnd ersucht nm recht zahlreiche Be-theilignng. Auch bisherige NichtMitglieder sind herzlichst willkommen 43 st. 88 kr., die Ansgaben 2159 fl. 99 kr. betrugen, sich somit ei» Verlust von 16 fl. 11 kr. ergab. Hierauf kam der Cassenbericht. Derselbe beziffert dcn Gesammtumsatz de« Vereine« auf 15499 fl. 76 fr. Am 15. Juli 1897 betrug der Casfenbestand 36 fl. 59 kr., am 15. Juli d. I jedoch 238 fl. 39 kr. An alte» Sch»lden wurden bezahlt 500 fl.. zur Ne»a»schasfu»g der Uttiformen wurde 200 fl. 17 kr. beigetragen, für Proben der Harmoniemnsik 200 fl. 64 kr., für sonstige Nenanschaffuugen und Reparaturen 163 fl. ausgegeben. )err P i «k beantragte hierauf, von der Revision der Eassagebahruug abzusehen, nachdem dieselbe in so präciser Weise durchgeführt und der Thätigkeitsbericht i» sc lichtvoller Dar-ftellung über alles AuSkm st gegebel.. Dieser Au« trag wird von Herrn oßinan n unterstützt und gelangt zur Aunahme. .Herr P : S k beantragt sodann, Herr» S ch u l f i n k. der den Verei» auch in dem abgelaufene» Jahre init außeroident-licher Mühewaltung in so günstiger Weise geleitet habe, auch für da» neue Verci»«jahr zum Bor» stand zu wähle», wcil u»ter dessen Führung das Gedeihen desselben gewiß ain alleruieifte» verbürgt ist. Der Avtrag wird mit Stimmeueiuhelligleit an-geuomnien Herr Schulfink nimmt die Wahl an, dankt für da» Vertraue» und gibt die Versicherung, das« ihn« die Interesse» de« Vereine«, bei dem er Patl)< gestanden, wohl immer am Herzen liegen weiden wd er sein Möglichste« thu» wolle, sie zu wahren, wa« mit allgemeiner Zustimmung ausgenommen wurde. Hierauf wurde» in dcn Ausschuß gewählt, die Herren: P i « k, Dr. Ägid. R a i z, I. K o l l e » z >en., K. Kratzer, A. S t e r i n g und Simon H u t t e r, worauf Herr Schulfink mit eitlem Dank an die bisherige» Ausschüsse, die Stad!gemei»de, die Spender und VereinSmilgliedcr, die Versammlung schloß. Bei der constituiereuden Versammlung wurden erwählt: Zum Vorstand-Stellvertreter Herr Dr. Ät>ydiu» R a i z. Gymnasiallehrer; Schriftführer Obkilehrer Herr A. Stering; Easficr Herr Josef K o l l c n z seu.; Jnstrumcnteii.Inspektor Karl Kratzer; Archivar Herr W. Pi«k; Ökonom Herr Siino» H u t t e r. pass«0llsspiel in Höritz.) Die Auffuhrung des Paisionsspiele« am 31. Juli fand unter großer Theilnahme bei gut besiichtem Hause statt. Die nächste Darstellung ist Sonntag den 7. August Am 14. uud 15. August ist ein Kaiser-jubiläumSsest, auf welches hier besonders aufmcrk» sam gemacht wird. Die Festordnnng ist folgende: Sonntag den 14. August »ach der Passionsspiel-Vorstellung um 7 Uhr al»ndS auf dem Markt-platze Feitcoucert, auSgesührt von dcr fürstlich Schwarze» berg'schen Bergcapelle. Gesang«vorträge. Feuerwerk, Volksbelustigung Montag de» 15. August 6 Uhr Früh Weckruf, Frühcoucert i» de» Park-anlagen nächst den, Theater, um 10 Uhr im Schauspielhaus? Jnbiläumssestaufführung des Böhmenvald-PassionSspieleS. Demselben geht voran ein Prolog »nd JnbiläumS-BolkSsest im Parke nächst dem Theater. 2 Musikkapellen, Festspiele. Volksbelustigungen aller Art. Da die Volksfeste im Böhmerwalde. durch ihre Sitte» »»d Gebräuche, die da vorgeführt werden, btsonders sehenswert sind, so ist der Besuch derselbe» schr z» empfehlen. Genaue Festordnuug uud Programme verfeudet auS Gefälligkeit daS Gemeindeamt Höritz im Böhmerwalde. (Ein iutkrrssantrr pro^ß) ist nnnmehr, wie uns gefchriebeu wird, beendigt worden: Die „Erste Osnabrücker Patent Kochherd-Fabrik Albert Stecke" war im vorigen Jahre von der Herd- und Ofensabrik Küpperbusch und Söhne in Schalke in Westsale» wegen unlauterem Wettbewerbs verklagt worden, weil die erstgenannte Firma ihre Fabrikate mit „30 Proz. Kohlen-eriparnis" anpries. Die Schalter Firma wurde bereit« im 1. Termin kostenpflichtig abgewiesen und legte Berufung bei dem OberlandeSgericht ein, welche» Sachverständige ernannte, welche die Herde beider Firmen unter ihrer Auf« ficht feuern ließen. E« wurden zwei Kochherde gleicher Größe an zwei gleichziehenden Schorn« steinen aufgestellt. Jedem Herde wurde die gleiche Quantität Kohlen zug.wogen, eigen« dazu an-gefertigte Wasserbehälter wurden ebensall« mit den gleiche» Quantitäten Wasser gefüllt, hierauf beide Herde zugleich angkfeuert, »m auf Wasser-Verdampfung erprobt zu iverdeu. Da» Resultat war für dc» Steckefche» Sparherd außerordentlich günstig. Letzterer verdampfte 30 Proz. Wasser mehr und blieb über 2 Staude» länger gebrauch«» fähig. Es ist festgestellt, das» der Steckesche Herd nicht nur 30 Prozent, sondern sogar 60 Prozent Kohlenersparui« gegenüber dem K.'scheu erzielte. Einige Wochen vor UrtheilS-Verkündung zog die Firma K. ihre Berufung zurück und wurde im Termin vom OberlaudeSgericht in sämmtliche Kosten verurtheilt; somit ist daS Urteil des Land-gerichtS Osnabrück rechtskräftig geworden. — Dieser A»sga»g des Prozesses bedeutet einen Sieg der deutschen I u d u st r i e. Herr Albert Stecke fing im Jahre 1886 eine kleine Kochherdfabrik an. welche sich immer mehr ver« größerte. bis es jetzt Herrn S. gelnngen ist. durch Umwandlung in eine Gesellschaft niiter der Firma B ü n d e r E i s e n w e r t. Bünde i. W., seine Kochlierdfabrikatio» in weit größerem Umfange zu betreiben, indem da« Bünder Eisenwerk mit de» »euefteii Maschinen. Emaillierwril, Ver»ickelung«anstalt, Eisengießerei u. f. w. an«» gestattet wird.___ Mittheilungen aus dem Publicum. Die 3 Herren Radfahrer von Pettau. welche am 24. Juli d. I. abends im Gasthause de« Herrn Josef S e e l in St. Johann am Drauseld die zivei blecheinen Placate. welche an der Wand mit Nägel befestigt waren und von der Fahrrad-sabrik Franz Neger au« Maiburg stammen, trotz Mahnung de« Herrn Gastgeber« herabge-rissen uud entwendet haben, werden dringend er-sucht, dieselbe» unverzüglich a» ihre srühere» Plätze anzubringen, widrigenfalls gegen sie die gerichtliche Anzeige eingeleitet wird. Hochachtend Franz Neger. (Lrdrnsorrlichrrniig.) Wir machen unsere Leser auf die Annonce der Gothaer LebenSver» sicherung«bauk aufmerksam, welche auf unserem Platze von Herrn A. Baader vertrete» wird. Die außergewöhnlich günstigen Bedingungen, verbunden mit der größtmöglichen Sicherheit, welche diese Anstalt gewährt, verpflichte» uns. das Augenmerk unserer Leser anf dieselbe zu richten. The Premier Cycie Lo. Lisl. (Hillmann, Herbert & Cooper.) Uferb» In- ! Coventry Eßer Doos in. | (England). (Böhmen), (b. Nürnberg.) Jahres production 60.000 Fahrräder. 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Der Gruppenvorstand. K i n d e r-W ägen in allen Ausführungen und Preislagen empfehlen zu billigsten Preisen Brüder SLAWITSCH, Pettau. Kein grosser Krach! e. iidem auf »oli.ln Ba-,i. »ind wir im 8laml<\ noch fönend benannt« llrltanni» H Itxr-Gmltnr, Iw-MieuJ aus W Sticken um den uncrhttrt blllici'n Frei« tob nur S. (40 In Jedermann ab»"ßed»u, » Sttl k Irin te BrlU»nii T»f»l»M««r mit » hl enrllaclier Kllnjr, 6 Stack »mm. Srtii'Me «» einem btück, « HtOek imrr Srltan«leSllb»r-8p«lMlS*«l, II Stack am«. Brlta*ala-SMb#r-ICaW*4W»l, I Stack an»r. SHtMaia-Sllbar-SapOMMMpfir, I Stack amer. Brltmala-Sltbar ■llcheohäpftr, * S tick amf , BrIUMla-SIlbtr-Elarbaobcr, • Stuck enn ininlma 6.60 nb/.ig*bcn »» Ilritanma-Sitber tat »in durch um) durch vrrim», Metall, wal.-I dleee. 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Und da die Pettauer Montags-Zeitung auf allen Gebieten: Politik, Kunst, Wissenschaft, Literatur, Landwirtschaft und Gesellschaftsleben, Neues und Interessantes und Originalarbeiten — keine Nachdrucke — bringt, auch in ganz Österreich, Deutschland, der Schweiz, vorzüglich aber in Steiermark in den ersteren Kaffee- und Gasthäusern und Hotels aufliegt, so finden die Ankündigungen die allergrösste Verbreitung bei allerbilligsten Preisen und liegen eine ganze Woche auf. Die Verwaltung. ®rull Gerücht ... o, sei ohne Sorge, ich werde es niemand verraten, ich wollte Dich nur fragen, ob ich Dir vielleicht ... ich sah eben beiden Herren von Weddern und den Lberndorser Besitzer so ieirrlich und ernst bei Dir vorkomme» Verfüge Dn ganz über mich, ich will mich gar nicht in Deine Geheimnisse drängen, »ur vt»n Du mich branchit ..." .Gut, Onkel, ich nehme es an, ich werde die Herren auf Dein Hmmer schicke», Deiner Diskretion bin ich doch sicher, die (Jltrrn ..." .Auf Ehrenwort, lieber Neffe," klang es versichernd zurück, .bin auch einmal juug gewesen, kenne die Pflichten des Standes, ü« etwas mit dem dicken Liebe»? Ich sah ihn so verstört vom voie fahren?" Nachher, lieber Onkel, nachher, dir Herren warten, ich spreche »Mi« abends bei Dir vor." Damit entfernte er sich hastig. Auch beim Souper wollte e» lu keiner rechte» Fröhlichkeit kommen. Das Wetter war kühl geworden, man blieb im Salon »nd unterhielt sich mit musikalischen ni> deklamatorischen Vortrügen. Liga sang dir große Arie aus einer Epoche machenden in-»reisanten Oper. Der Text des Musikstücke» handelte von der , sucht eine» liebenden Mädchens, das gewahr geworden ist, nie ihr Bräutigam sie mit einer andern betrügt. Nicht klagend, 'icht wehmutsvoll kam da»: .Ach jene beiden, sie lieben sich," von ihren Lippen, nein, drohend, Rache fordenid und Rache ver-sprechend. Ihre Blicke waren bcini Vortrage nicht auf die Noten gerichtet, nein, sie wanderten von einem znm andern, beobachtend, funkeliid. »Sehr schön hast D» das gesungen, Olga," versicherte Lncian galant, er war sich bewußt, ihr eine Höflichkeit sagen z» müsse», ich hätte nie geglaubt, daß Du so viel Leidenschaftlichkeit im Ans-druck finden könntest." .Leidenschaft geht mit Wahrheit der Einpsindnng Hand in Hand," versetzte sie, ihn mit den schönen Augen begehrlich an-schauend, .ich kann deshalb die Besonnenen nicht sehr gnt leiden ... ah, Linda wird etwas deklamiere», was wird e» sein? Nnn pass' anf, Vetter Lncian, nnn kommt die Abkühlung." Lindas Organ war zart, aber sie trug sinnige, lyrische Ge-dichte ungemein anziehend vor, und Tante Mollt» namentlich liebte ed, Gribels, Heyfes nnd andere stimmuugsvollc Poesie» vo» ihr zn höre». .Dulde, gedulde Dich sein," hob sie eben an, .über ein Ctiind-lein ist Deine Kammer voll Sonne." „Langweilig," rümpfte Olga die Nase nnd gesellte sich zn Tante Mila, die auch nicht wenigtr wie entzückt von der allgemeinen Spannung war, mit der man dem sei» nüanrierten, innige» Bor-trage lauschte. »Höhe und liefe hat Luft unb Leib, Sag ihm ab, dem thdrichte» Neid, ..^.Andrer Bram, bringt andre Woune, Iitlbe, gedulde Dich fein, Ueber ein Zliindlein Ist Leine ttauimer voll Sonne." Lucian stand in Gedanken versunken, fast regungslos am Fenster. Tort hinter dcn grünen, im ersten Frühliugsfchiuuck prangenden Bannten sah man noch die letzte» rötliche» Wolke» vom Sonnen-Untergang. Wen» das niajestätische Gestirn am andern Morgen die hellen Strahle» in die behaglichen, schöne» Räume werfen würde, wie würde es da»» »in ihn stehen? Sollte ihm das Ge-schick günstig sein, oder mußte er mit seinem 2'litte für die Züchtigung eines Bnben einstehen? ... .Dulde, geduld? Dich fein." Mit einem unendlich liebevollen Blick umfaßte er «och einmal die Gestalten seiner Teuren, dann beim allgenteine» Anfbruch um-armte er, feine tiefe Bewegung verbergend, die Eltern, und begab sich ans sei» Zimmer. Bis tief in dir Nacht hinein brannte da» Licht in demselben. Vergebens versuchte Herbert Einlaß zu gewinnen. .Laß mich noch allein, mein Bruder," bat Lncian, .ich habe zn thun. Morgen früh will ich Dich sprechen." Und der Morgen kam. 5. Noch hingen die Guirlande» von den Festtagen in Gardcnhvs an de» Pforten, noch duftete» die Blumen in den Gemächer», die Glocke» läuteten, dieselben Glocken, die vor wenigen Tagen dem seligen Paare ihren Rns sandten, die sie in die Kirche führten, »in ihre Dankbarkeit dem Weltenlenker zu offenbaren. .Höhepunkt menschlichen Glücke»," hatten viele gesagt, Fra» Mollt» hatte es nicht hören mögen. .Kinder, Freunde, seid still," hatte sie gebeten, .wir wollen alles thun, die unverdiente Gnade zn verdienen. Ihre feine», weiße» Finger hatten sich oft zum Gebet gefaltet, ihre Lippe» hatten gebeot vor Dankgcsühl, wenn sie den teuren Gatten, die hoffnungsvollen Söhue sah — und nun ... ein Schuß, ein dumpfer Knall, ein schwerer Fall und mit ihm fiel ei» reiches, volle», hoch gepriesenes Familienglück, mit ihm floh die Freude, der Friede» von der Schwelle des Hauses. Das Glück der Garden, bn<» fast sprichwörtlich geivordi'», es lag im Stand. „Mollh, mein Weib, halt aus," rief der starke Leu mit brechen->cr stimme, als er der ahnungslosen Gattin dir lodrskunde über-brachte, halt Tich an mir »nd ach' nicht von »iir, gemeinsaui wellen wir träne», was der llnersvrschliche »ns auferlegt." Bor den Lhren der Fran brauste es, niit abwehrenden .Händen liielt sie den Mann von sich, als könne sie ihn nicht in ihre Nahe tummeit lasse», war die Welt denn mit einem Mal verwandelt... rief es dn neben ihr, nicht in der Ferne, nicht überall: Tod, Mord, war's nicht Blnt, das sie vor sich sah, träuinte sie ... .Rüttelt mich ans," rief sie bebend vor Zeelrnangst. „ich will nicht träume», wozu das Schreckliche ... Leo sieh mich nicht so an ... wer? ... wer?" Und mit dem Klagelant .mein Lncian" lag sie besinnungslos am Boden. Wenige Stunden später hielt sie das bleiche Hanpt in ihren schwachen Armen. .Mein Svlni, mein heißgeliebter Sohn," wimmerte sie. „Tn von »ns gerissen ... nicht dnrch Gottes rniende Hand, nein, durch wahnsinnige Menschensahuugeu, Tn Gott, der Tn ihn »ns znr Freude, zum 3tol.\ gegeben, Dn hast ihn nicht genommen .. . Elende Wesen, nicht wert, Teilt Ebenbild zn heißen, die ihn gereizt, die ihm die Mordwaffe in die Hand ge» drückt, die ihn von nns gerissen, ach wann wird es ausgerottet werden, wann, das Gebot der falschen Ehre, Ehre. Ehre. Tas Phantom, was kann es gelten, was kann es wert sein, wie viel kann es wiegen, wenn zwanzig Worte eines betrunkenen oder grenzenlos dummen, nngrbildeten Menschen seine Bedeutung in Frage stellen können. Hat dcn» «iemand auf Erden die Macht, das erlösende Wort zn sprechen, das Tausende dem elenden Tode entreißt, das dcn Mord verbietet, ja de» Mord." llnd zwischen all den Klagen küßte nnd nmarnlte sie den Toten, blies Atem in seine starre» Hände und streichelte die braunen Haare. .Weine Tich mir ans, mein Weib, abcr dann summ," bat der erschütterte Pater, ..komm zu Herbert, er hat sein Zimmer noch nicht verlasicn. er ist wie gebrochen. Wir wolle» nns gegenseitig ausrichten, wir haben ja noch unsern Herbert, wir sind ja nicht ganz verlassen. So lange sind wir unanssprechlich glücklich ge-wese».' Perdirnte» wir beim ein Ansnahmeschicksal, ist es «utS denn verbrieft worden siir ewige Zeiten?" .Ich habe das Gesiihl, Leo," sagte die unglückliche Frau, „als könnte ich ans Erden nichts weiter mehr thun, als weinen, als müsse ich für alic Mütter mitweinen, die ihre Kinder nns dieselbe elende Art verloren ... und Leo ...," nun starrte sie den Gatten niit bejammernswertem, hilflosem Ausdruck a». „Wenn Gott das Schreckliche geschehen lassen konnte ... wie leicht ist's möglich . .. daii auch unser letzter, daß Herbert ims entrissen wird, dann sind wir allein, einsam, verlassen." ..Wir müßte» uns mich dann beugen, meine Mollh — aber so entietzlich wird das Geschick ans nicht heimsuchen." Taun gingen sie gemeinsam zu Herbert, der sich dem dumpfen Schinerz noch nicht entreißen konnte. Tie halbe Nacht hindurch hatte er vergeblich gebeten, Einlaß zu dem schreibenden Bruder zn bekommen, erst gegen Morgen hatte Lneian ihm die Thür ge-öffnet und kurze Zwiesprache mit ihm gehalten. „■schlagen hättest Tn den Schurken sollen, mit dcr Reitpeitsche niederhauen, bis er liege» geblieben .. „Ten Gast des Paters ... i» unserm Hause! Und das sagst Tn, Herbert, Tn, ein Soldat!" „Tein Leben gegen jenes — ah, es ist nicht auszudenken, Lu-cian, welches volle Glück hat Dir die Zukunft aufgespart." »Meinst Tu, Herbert?" hatte da der Bruder so eigentümlich gefragt. Pielleicht würde mir anch viel Leid, viel Enttänschnng zn teil werden, ich glaube niclit, daß ich sie würde tragen können. Toch nnn komm, die Zeit ist da, Lnkel Ulrich ist schon früh zur Stadt, um den Arzt mitznb''i»gen, ein anderes Gesicht, Herbert, ein anderes Gesicht, es geht doch nicht gleich nm Leben und Tod." Ter Arzt war nnniiv mit in die Parklichtung genommen worden. Ulrichs Persöhnnngsversuche hatten keinen Erfolg gehabt. Es war ein Kampf anf Leben nnd Tod, nnd die erste Kugel Achims hatte das Herz des edlen Jünglings durchbohrt. „Fluchwürdig, entsetzlich," stöhnte Herbert. „llnd doch ist's eines Edelmannes würdig," erwiderte der Ge-heinirat, „LnrianS Tod ist ein würdiger, er starb für die Ehre seiner Familie." Lieben hatte sich ihm genähert und versuchte ei» Wort zu sprechen, stolz drehte lllrich vou Garden ihm deu Rücken. Was konnte de» jetzt Ueberflüssige ihm noch nützen! Tiefe Stille herrschte im schlösse, dcr Abcnd war nahe, an ein Zusammensein der erschütterten Familienmitglieder abcr war nicht z» denken Linda hatte lange am Ruhebett der schluchzenden Tante gesessen, ihre Stirn gekühlt, ihr Erfrischungen angebvlen; wie ein liebevoller Hausgeist glitt sie vo» einem zum andern: »in berts Nähe vermied sie, in allein Kummer, den >!e so tief, fl, . mitfühlte, drängte sich die Empfind»»« ein: mische Tich » seinen Schmerz, Tn darist es nicht, heut' gehören nur die l. uud der Sohu zu einander. Im Zwielicht kam sie auf ihren Samaritergäugeu auch zu • > die iu wilden, ungezügelten Schmerzausbrüchen de» erste» ^ das erste Entsetzen hinweggeweint, sich seht in schwarze »nd spitzen drapiert hatte nnd dcr Evnsine mit Resignatio gegentrat. Liebevoll umfaßte Linda die bleiche Trauernde. .Will Tu ihn nicht »och einmal sehe», Llga?" fragte sie „(•: ist ganz unverändert." Das Mädchen schüttelte sich. „Nein," rief sie, „ich kann keinen Toten fchcn, laß tttirf', kann nicht." „Es würde Tich ruhiger machen, wenn Tn die liebe», iii'.\vn Züge siehst, sie sind nicht entstellt, es ist, als ob er schläft, iß glaube, er hat es um Tich verdient." .L Gott, er hat mich ja so tief geliebt," rief Llga, „er fat es mir noch gestern unter heiße» Küssen gesagt. Mein Lebe». '!«.l ist vernichtet." Tante Eniilie, noch »nangenehnicr in dem düsteren, In .1 Kleide nnd dein starrcn Tranerantlih aussehend, kam ins Zim Ihr übergab Linda die weinende Llga. „Ja, das ist ein schweres Unglück," klagte Emilic in pustn Tone, „dcr liebe Gott zeigt doch »och immer seine Macht a» ;i sündigen Menschenkindern. Es hat ja ancl» alles deu Kops . loren; ans meinen schwachen Schultern liegt die Rieseiibürde. in. es ist ein erhebendes Bewußtsein, fo vielen Gebeugten Troß ».!) Stütze sein zu können. Also er liebte Tich wirklich, arme siz-und er hatte es Dir gesagt, und Dn ..." „Ach. Tante Mila, ich verehrte ihn, ich hielt ihn hoch, v . „t ich anch ans meinem tiessten Herzen Herberts liebes Bild nie bannen konnte, und er, Lncian, ich glaube, er wußte es, er geduldig nnd wartete, ach, was soll nun ans mir werden?^ Selbst in dem schmerz um den Dahingegangenen vcrie»^!.» sich ihre Namr nicht. Sie übersah in ihrer Klugheit die > i:;;: Situation nnd legte sich ihre Rolle znrecht. Um nicht durch'.. : 1; zu werden, hatte sie sich selbst von dem Bater nicht sprechen Uii.z wolle». „Laß mich allein, Tante Mila," bat sie und küßte der all» Jungfer wie demiitSvoll die knöcherne Hand, „ich muß Vers» ;; mit mir fertig zu werden." Linda war in den einsamen Garten geeilt, ihr übervolles 'itj mußte Erleichterung haben; keinem der so schwer Getroffene» woüit sie mit ihrem Knnimer wehe thun, ihr Mitleid mit den ai. ..i Eltern, ihre Einpfindnngeii für Herbert, löste» sich i» eine» Thri :: ström. A» sich, a» ihre Zukunft dachte sie nicht, die trn Gegenwart nahm sie ganz in ihren Bann. In ihren Schmerz versunken, lehnte sie tut den Stamm 1 ;i.: altcu Linde, deren Land so oft die glückliche Familie bescl', . harte. Sie hörte nicht die näherkommenden Schritte, pl> fühlte sie, wie sich eine Hand liebevoll ans ihr Hatlpt legte, sie, wie eine mitleidsvolle Stimme flüsterte: „Mein armes meine arme, arme Linda." Leo von Garden war es, an dessen Brust sich jetzt da weinende Mädchen warf. „Lnkrl Leo," schluchzte sie, „welch ein entsetzliches Ung> Thränen tropften auf deit dunklen Scheitel der Weinende» l starke Man» weinte mit ihr. Er wußte es ja jetzt durch Hei wußte es zum Teil ans Luciaus hiutcrlassrucit Schriften, seiner Frau verborge» bleiben sollte, daß gerade Lindas weg. Gemüter sich erhitzt hatten nnd der böse Streit ansgebrochen der flli'chlbare Streit, der ein so schlimmes Ende genommen hatte alle» das Wort abgenommen, nie mit seiner Gattin da zn spreche» und es vor allem der nnschuldigen Linda zn verbc Diese konnte sich das Perhalten der meisten nicht erkären. Man schritt stumm und still, wie an eitler Perbreclirri» Über: nm so wohlthnender berührte Linda die Herzlichkei Lheims nnd dankbar küßte sie seine Hand, ats er ihr sagte ein Telegramm an Hans in die Umgeblmg von München gangen sei, das ihm den Unglückssall melden sollte. „Tann kommt er sicher." sagte sie zuversichtlich. .0, wie mein Bruder mit den Tahingeschiedenen jammern? doch Lnk« ! die Mutter, die weiß es wohl »och nicht?" Sie sah fragend zu ihm auf. „Nein, Kind, ich wollte sie nicht durch eine Trpeiche crsltn 1 »nd zn einem Briefe habe ich keine» Mut. Willst Dn es : . nehmen? Deine milde, vorsichtige Art wird das Richtige n, ! aber sage ihr, sie soll nicht komme», sie hat genug Schwere litten, weshalb soll sie de» Jammer hier mit uns durch! ! tnfieOD TOorro. «intabrt in Me Bucht. Der Hase» von Ta»Iiaß» dc vnba. » Frühjahr 1HI.H ist der Engländer John Seinor, welcher Bankerott gemacht hatte, wegen Verhehlung seine» Vermöge»» und falscher Angaben durch den Strang in ?>ork hingerichtet worden; die» ist seit dein Jahre 1701 da» erste Beispiel der Strenge der Besetze England» gegen betrügerische Fallissement«. St. Durchschaut. .Lieber Onkel! Leider kann ich heute zu Deiner kleinen Tamengesellfchasl nicht kommen, da ich die fürchterlichsten Zahnschmerzen habe. Dein »teil«.- Lieber Reffe! Komm nur ruhig im einfachen G«stllichast»a»z»gc. — wie Deine Vetter» Karl und Fritz, welche auch lhre Frack» versetzt habe». Tein vntel- Ansichten über Pflege des Zchnurrbart». Sine hohe Meinung vom Werte eine» Schnnnbart» hatte der sranzüsische Schriftsteller Jean Saiut Folr, wel> cher im Jahre 1601 In einem Buche über die Erziehung junger Männer wörtlich folgende» schrieb: »Ich habe eine gnt» Meinung von einem jungen Menschen, der sich die eifrigste Mühe giebt, einen schbne» Schnurr» bart zu erhalte». Die Zeit, welche er dazu verwendet, ihn in Ordnung zu erhalten, ist keine»weg» verloren, sonder» doppelt gelvon-nen. Je mehr ein Jüngling seinen Schnurr-bart angesehen und gepflegt hat, desto mehr wird sei» Geist sich mit wackeren »nd mutigen Entschlüssen und Sedanke» nähren unb stärken und er ln Laufbahnen gerate«, bie ihn hoher Veredelung, Ehrenstelle» «nb allge-meiner Hochachtung entgegenführen. Wo ist dle »er»««sche»e Prinzessin? Heißer glühe, Sonnenstrahl. — elfier glühe, Sonnenstrahl, — Daß die Weit nicht barbe» müsse; Wein am Berg «nb Korn im Thal, Harre« bel«er Glutenktss«. Heißer, heißer, Sommerluft, Laß die golbne« Wellen stießen, Laß der Rosen Füll' «nd Tust Purpur auf die Flure« gieße«. Heißer, heißer, M»tag»glut, Wälz' Hera« bie glühe« Funken, Bi» ber alte« Erbe Blut Wieber Lebenlkrast getrunken. Heißer sprüh«, Feuerballl Denn bie Herze« sl«b erfröre«: »alt ist'», kalt Ist', überall Nnb ble Liebe ging verlöre«, Treu unb Glaube find erstarrt, Ein .'«ist ist da» vertraue«, Fri« - .ib steht die Welt «nb harrt Hoher Slut, um aufzutauen. Komm'. o komme, süßer Gast. Liebe weck' mit bei«»« Küsse«! Haben allzulange fast T«iner schon entbehren müss»«. Pauline Schanz. Zchrecklich. »Warum fahre« Sie eigentlich nicht SRofc?" — »Weil Ich kein Frt»«d von revolutionären Einrichtungen bin." — »Wie «el««« SI« da»?" — ,R«, »(» Rad Ist d»ch «>«« Umslurzmaschiie." Meltau bei Gurken. In b«n Mistbeeten entsteht ber Meltau ln der Regel bei ««ge* nügender Bobenwlirme ober burch Begieße» mit kaltem Wasser Man kunn bem Uebel am besten baburch steuern, baß man bie b<-sallenen ^.«ll« mit Seifenwasser abwüscht, dem man etwa» Schwefelblumen durch chen der Mischung beigesetzt hat. Im freien Lande, wo Meltau gewöhnlich eine Folge naßkalter Witterung ist, hilft znweile« da» Begieße« ber Pstanzen mit einer Abkochung der Blatter be» Hoilunberftrauche.'. welcher ma« etwa» Schwefelpulver zn' t. F.-lßige» Behacken nnb Behäufeln «ns »eilen auch ein Guß von fiüsstgem X0..tt r trügt sehr viel zur Gesnnbheit unb K.äftlgung ber Pflanzen bei. Insektenstiche klnnen led«n»geftihrllch werben, wen» ste I«, Halse und Schlunbe während be» Schlucken» von Getränken unb Früchten beigebracht werbe«. E« giebt n«r ein Mittel, da», sofort angewandt, plötzliche Erleichterung bringt: Sobald man spürt, baß man Im Munbe ober Halse gestochen ist, so nehme man einen Zheeldffel voll Kochsalz, mit etwa» Wasser angefeuchtet, unb verschlucke e» langsam. Geschwulst ««b Schmerze« verschwinbe« I« kürzester Zeit. Die» elnfache Mittel hat scho« manchen vom Tobe errettet. Reinigung lackierter Präsentierteller. Lackiert? Präsentierteller darf man nicht mit heißem Wasser reinigen, weil sonst ber Lack springt unb sich abblättert. Man nehme ein weiße» Läppchen, gieße barans einige Tropsen Del unb reibe bamit so lange, bi» ber Teller trocken Ist. Sieht er schmierig au», so stände man etwa» Mehl barauf «nb poliere e« mit einem welchen trockenen Lappe« ad. Rätsel. Ta» hehrste bin Ich Wohl auf Erden, Turch mich nur kannst du selig werde». Nimmst du da» erst« Zei» chen mir, <ÜtV ich Im Sommer Schatten die. Jutin» galt. Logogriph. Mit» bi« ich «I« Ruh«««. MI« V nenn ich «in ha» t«» Wotfc Kimm dich vor mir mit K fn acht. mit K tsf» au» Metall gemacht g y. Bilderrätsel. «ustlsuug folgt tu nächster Nummer. Auslösungen aus voriger Wumrntr: de» Ltldrnrilsll»: Wtflfalt», Induftri». Rinquarttenm«, Stellte», Brintlsl, lugustua. Oaktvtu«, Kl«ml, ffedornuk : Wit»m*N-BI1|ln(ien; - dr» Vilderrätsel», t«r Un-dntiflare siebt aus der höchsten Stufe menschlicher ibeed«rv»i». «Ue Aeaie «oet>ed«t»eu. «erantwertllche Redaktion Bon Ernst Pfeiffer, gedruckt und hrrau»pegedcn von Srclntr »- Dfttncr in eiuiigan