Deutsche Macht (Arüker „Lilkicr Zeitung"). Ascheinl jeden Tonnerftag nnb €or.oto« worgrnS u»d kästet |U« Ätllt mit Zustellung :»« Hon» manattuh fU — M* ^crteljotzng ß». 1.50. daldjLvrtg ft. S.-, gaml-thng fl. . Mit Poft»«rs«ndnng vierteliahriz ß. ».«0. halbjildrig fl. ».«, ganzjährig fl. S.40. Die nn,elne «uiumcr 7 kr. Inserate nach Tarjs; bei öftere» Wirderh^lungen e»cnde». — Anonyme Zusendnnqe» nicht der^liLßchkiDet, Nr. 79. Cilli, Tolincrstaq, den 4. Cttobcr 1883. VIII. Jahrgang. Das stecht des Widerstandes. Wir haben unseren Lesern bereit« den «fliesten Rechtsbruch zur Kenntniß gebracht, dem nrr Stimmen der Minorität zum Opfer fielen, öflbst die unter den Juristen der Rechten so rodl ausgebildete Kunst der gewaltsamen Gesetzes-Interpretation vermag die Thatsache nicht zu beschönigen, daß diesmal eine klare Norm des ölaatSgrundgesetzeS nicht umgangen, sondern Meten wurde, um dem herrschenden Systeme, ins sich die Ausgabe gesetzthat, die Nationalitäten Oesterreichs nach dem Grundsätze der vertheilenden Gerechtigkeit zu regieren und Versöhnung zu Wen. durch neue Stützen zu befestigen. Der K 30 der Reichsrathswahlordnung sagt, daß eine Entscheidung über die Zulassung zur Stimmenabgabe oder über die Giltiqkeit der «bgtgcbenen Stimmen der Wahlcomission nur tarnt zustehe, wenn gegen die Wahlberechtigung einer in den Wählerlisten eingetragenen Person bei der Wahlhandlung Einsprache erhoben wird, tzme solche Einsprache kann jedoch nur insolange, aU diejenige Person, deren Wahlberechtigung «gefochten wird, ihre Stimme nicht abgegeben Hai und nur insoserne erhoben werden, als behauptet wird, daß be> dieser Person seit der Feststellung der Wählerliste ein Erforderniß des Wahlrechtes entfallen sei. Diese klare Bestimmung wurde von den vier Gentlemans, welche in der Sahlcommisfion saßen zum Grunde genommen, tun die Stimm' eines Wählers „wegen nicht | abgeschlossener Verlassenschastsabhaudlung," eine mdere deshalb, weil der Besitzer derselben wegen > Verkaufes seines Gutes in Unterbandlungen | feie, eine dritte Stimme wegen Jndigenität " ihr« Trägers zu eassiren. Sämmtliche refusirte Lähler haben ihr Stimmrecht seit dem Beginne \ kr constitutionellen Aera anstandslos ausgeübt > nit> die Boraussetzungen ihrer Wahlberechtigung Warum der .,?ailor" nach tzezas ging. Genrebild aus Texas. ■ Vier den höchsten Gesellschaftskreisen des Euates Texas angehörende Herren hatten einst den ganzen Tag den Freuden des edlen Waid-«erks oblegen und lagerten jetzt um das lodernde Äuer. an dem der Ziemer eines feisten Hirsches briet, während die Flasche fleißig die Runde «achte und lebhaste Unterhaltung beredtes Zeug-3i* von der fröhlichen Stimmung ablegte, welche »in den Jagdgenossen herrschte. Man sprach von der Politik, von den Ta« Mnignissen, von Religion, vom Steigen und Jollen der (Surfe, von allem, was das Herz mies Amerikaners bewegt, nur nicht von eigenen Klebnissen aus früheren Jahren: denn das Eaoitel der ^lntecedentien ist im Leben des echten Iraners ein gar heikles und wird selten von linein Unberufenen angeschlagen, ohne daß die nie fehlende Kugel aus dem stets bereiten Re-wtoer jeder weiteren Jndiscretion ein Ziel setzt. Schneller kreiste die Flasche, munterer das Sprüht'etter witziger Unterhaltung im Kreise um-hn, mtd : „Präsident," rief plötzlich sein Nachbar. .»aS zum Kuckuk hat Sie eigentlich nach Texas gebracht?• Der Angeredet?, ein stattlicher Herr von aristokratischem Aussehen, mit englischem Backen-tone und tadelloser Leibwäsche blickte den Fra- haben sich innerhalb dieser Zeit nicht im mindesten | geändert. Räch dreiunzwanzig Jahren erhallen vier Feudalherren den Auftrag, das als Unrecht zu erklären, was bisher als Recht bestanden hat. WaS nach bürgerlichen Begriffen als eine Schmach gilt, das haben diese Monopolisten der Noblesse leichte» Herzens auf sich genommen ; es war einfach ein Henkerdienst, den sie zu leisten hatten und sie haben sich desselben trefflich entledigt. Die Affaire im mährischen Großgrnndbe-sitze steht — man darf dies nicht übersehen — keineswegs vereinzelt da; ähnliche Vorsälle sind im lausenden Jahre bereits mehrfach sorge-kommen. Die Annullirung im mährischen Groß-grnndbesitze erregt insofern« größeres Aussehen, als sie nicht eine, sondern gleich vier Stimmen betrifft, und was eine Differenz von vier Stim-men bei der gegenwärtigen parlamentarischen Lage zu beteuten hat, ist wiederholt zu Tage getreten. Die Minorität steht nun vor der Frage, ob ihre Betheiligung an den parlamentarischen Arbeiten noch durch irgend eine Rücksicht ge-rechtfertiget werden könne. Der Oposition fällt unter gesunden StaatSverhältnifsen eine wichtige Rolle zu; wo wirklich parlamentarische Zustände herrschen, da gelingt es ihr als läuterndes Element zu wirken; ihre Kritik fällt in die Wagschale der Entscheidung, wo man sich bei Abstimmungen durch Gründe und nicht durch den kategorischen Imperativ eines ehrgeizigen Führers leiten läßt. Wo die Leidenschaftlichkeit und nicht daS Argument herrscht, da wird sie als parlamentarischer Factor ohnmächtig, a'ier es bleibt ihr noch immer dte Macht der öffentlichen Meinung, der allgemeinen BolkSüberzeu-guttg, welche ihr bei Neuwahlen das Ruder des Staatsschiffes anvertraut. Diese letzte Be-dingung und Berechtigung ihrer Existenz geht verloren sobald die gemeinsame Basis der Ge- ger einen Augenblick mitztraurisch an, als zuckten seine Finger nach der Büchse, die schußgerecht »eben ihm lag. Aber schnell besann er sich eines Bessern, da er sich erinnerte, daß er ja im Freundeskreise weile, wo jede Prüderie übel an-gebracht sei. Er blickte deshalb ins Feuer, zuckte mit den Achseln und sagte: .Ah bah, nichts, eine Bagatelle, gar nicht der Rede werth." „Ha. hm!" „Wenn Sie es denn durchaus wissen wollen, so kam ich hierher, weil der Präsident der Bank in Boston, bei der ich als CommiS angestellt war, sich rund weigerte, einen Wechsel von zehn-tausend Dollars zu bezahlen." „Was ? War die Bank bankerott?" „O, nein, sie florirt noch heute." „Ich verstehe sie, der Präsident war in-solvent ?" „Noch viel weniger." „Ja, warum zum Teufel, bezahlte er den Wechsel nicht ?" „Er sagte, er habe ihn gar nicht unter-schrieben ... und darum ging ich nach Texas." Ein humoristisches Gelächter folgte dieser Erklärung, und der Richter rief jubelnd aus: „Eine Gefälligkeit ist der andern werth; ich kam hierher, weil ich mich gern verheirathen wollte." „Wetter! Konnten Sie das nicht zu Hause?" setzlichkeit dadurch schwindet, daß die Majorität die Schranken des Gesetzes beseitigt und ihre Herrschaft durch rohe Mittel der Gewalt nach Belieben erweitert. Hier aber beginnt für die Minorität das uncodifkirte nichts desto weniger von den ruhigsten Denkern anerkannte Recht des passiven Widerstandes. So lange eine Minorität durch Verhält-niffe, welche auf gesetzlichem Boden geschaffen wurden, genöthigt ist, Minorität zu bleiben, hat eine Abstinenz-Politik keinen Sinn; denn alles parlamentarische Leben müßte aufhören, wenn sich die Opposition nur in der Abstinenz geltend machen würde. Aber ebenso bedenklich wird der Parlamentarismus, wenn sich die Minorität an den legislativen Arbeiten be-theiligt, trotzdem die Majorität das Princip der Gesetzlichkeit durchbricht, dessen Träger doch vor Allem die Volksvertretung sein soll. Die Ungesetzlichkeit wird hiedurch sanctionirt und die rohe Willkühr stillschweigend als ein erlaubtes Kampfmittel genehmigt. Es wird hiedurch gleichsam im Staate die Möglichkeit geschaffen, durch Gewaltacte zu bedeutenden Erfolgen zu gelangen. Die Sache ist um so bedenklicher, als ein einziger Fall in Zukunft eine häufige Wiederholung finden würde, wenn die Parteileidenschast ihre Blicke umherwirft, um Alles, was helfen kann, mobil zu mache». Der Rechtsbruch würde im öffentlichen Leben das Bürgerrecht erlangen und das Recht des Stärkeren müßte endlich über die Zusammen-setznng jenes Körpers entscheiden, in welchem vor Allem die Idee des Rechtsstaates, der gleichmäßige gesetzliche Schutz Aller, seine Heim-statte finden soll. Wir meinen, daß die Minorität vor einer Entscheidung steht, welche das empörte Rechts-gefühl nicht anders treffen kann, als die kalt-kritische Ueberlegung. Die Opposition stebt Ver- „Nein, meine Frau war dagegen." „Ihre Frau ?" „Nicht die, welche Sie kennen, sondern die andere in New-Hork." „A. . . a . . . h!" Die Freunde sahen sich überrascht an und wandten ihre Blicke auf den General, der bis dahin ruhig an einem Stückchen Holz geschnitzelt hatte und jetzt hastig in die Höhe sprang. „Auch ich," hob er endlich an, bin das Opfer der Verhältnisse. Da hatte ich weit weg von hier in Ohio einen bösen Nachbar, der, wie alle Welt wußte, nie von Herzen froh war, als wenn er mir einen niederträchtigen Streich spie-!en konnte. Wir waren eben, was man so ge-wöhnlich Todfeinde zu nennen pflegt. EineS AbenS traf ich ihn auf der Wiese hinter seinem Hause, und ehe ich mich dessen versah, ricß er mir den Revolver schnell aus der Tasche und schoß sich damit todt, schoß sich mit meinem eigenen Revolver todt, ohne Zeugen, und bloß, um mich zu kompromittieren. Hat man je von solcher Bosheit gehört?" Die Jagdgenossen schüttelten eifrig den Kopf. „Ich war so wüthend auf den Menschen, daß ich sofort aus und nach Texas ging . . „O, die Welt ist schlecht, die Welt ist schlecht!" Der Pastor hatte die ganze Zeit, die Jagd- 2 Hältnissen gegenüber, wo sich die staatsmännische Rücksicht nur darin äußern kann, sich zurückzuziehen. Unser Strafgesetz legt in gewissen Fällen jedem Bürger die Verpflichtung auf, bei eigener Straffälligkeit. gewisse Verbrechen zu verhindern. Diese Verbrechen sind gegen das Wohl des Staates gerichtet. Unter einer ähnlichen Ver-pflichtung steht jetzt die Minorität. Sie wird mitverantwortlich für das Verbrechen gegen die Majestät des Rechtes, auf dem alle, staatliche Ordnung beruht, sobald sie den Boden nicht meidet, der durch das Verbrechen entweiht ist. Nach dem Römischen hat in keine»! anderem Volke das Rechtsgefühl, der Sinn für Gesetz-lichkeit, einen so mächtigen Ausdruck gesunden, als bei dem Deutschen. Mögen unsere Vertreter auch dieses UmstandeS gedenken und dafür sorgen, daß der Wahrspruch nicht zu Schanden werde, den der letzte deutsche Kaiser unseres Herrschergeschlechtes auf die Pforte feines HaufeS setzen ließ: Justitia fundameutuin regnorum. Aundschau. [Herr D r. Franz Ladislaus Rieger ist ei»» Schädiger der tsche-ch i s ch e n N (r t i o n!] Der Erbringung des Beweises für diese schwere Anklage ist die Broschüre gewidmet, welche der jungtschechische Publicist. Herr Dr. Eduard Gregr unter dem Titel: „Ein verhängnißvoUes Wort" hat er-scheinen lassen und mit deren Inhalt wir vorderhand blos durch einen telegraphischen Auszug bekannt gemacht wurden. Das ver-häugnißvolle Wort ist, wie wir bei dieser Ge-legenheit erfahren, von niemandem Geringeren als eben von dem Schädiger der tschechischen Nation. Herrn Dr. F. L. Nieger gesprochen worden, und zwar damals, als er den Muth halte, zu bekennen, daß jeder gebildete Tscheche der deutschen Sprache mächtig sein müsse. Herr Dr. Gregr bestreiket dies jedoch. Seiner Ansicht zufolge ist die Kenntniß der deutschen Sprache nicht nur kein unerläßliches Bedürfniß für einen Tschechen, der als gebildet gelten soll, sondern geradezu ein Nachtheil, um nicht zu sagen ein Unglück, sowohl für die tschechische Nation, als für — Oesterreich. Demzufolge ist es auch ganz natürlich, daß Herr Dr. Gregr die Ver-nachlässigung, bez. Unterlassung des Unterrichtes m der deutschen Sprache an den tschechischen Mittelschule» billigt. Die tschechischen Schul-jungen, welche die Schnle verlassen, ohne ein Wort deutsch zu verstehen, sind die Säulen, auf denen die glorreiche Zukunft der tschechi-schen Nation und des Kaiserthums Oesterreich beruht. Jedes deutsche Wort, das sie — sei es auch nur zufällig — kennen lernen, ge- „Deutsche Wacht." fährdet diese Zukunft; denn ... die gänzliche Unkenntniß der deutschen Sprache würde Preu-ßen die Lust benehmen, Böhmen zu annectiren und die Frage der Gleichberechtigung der Spra-chen mit Einem Schlage zu lösen. — So der Hannswurst, genannt Dr. Ed. Gregr. Ueber den Unsinn, welchen er in seiner Broschüre auskramt, auch nur ein Wort zu verlieren, wäre pure Zeitverschweudung. wenn man nicht wüßte, daß dieser Unsinn nicht blos in dem Kopfe eines Gregr spuckt, sondern auch die Alttschechen erfaßt hat, deren chauvinistische Krankheit sich von der der Jungtschechen kaum im Grade unterscheidet. Der ganze Unterschied liegt lediglich darin, daß die Iungtschechen lo-gischer, die Alttschechen dagegen schlauer cal-culiren. Herr Dr. F. L. Nieger kennt seine Pappenheimer besser, als Dr. Gregr: er weiß, wor-nach ihr Sinn gerichtet ist, und darum nimmt er bei allen seinen Reden, Handlungen und Ab-stimmungen Rücksicht auf die Aemtersucht der Nationalen. Und aus diesem Grunde und nur aus diesem Grunde hat er den Ausspruch ge-thau, welchen Herr Dr. Gregr in perfider Weise den Nachsatz verschweigend, ein verhängnisvolles Wort nennt. Herr Rieger hat zu seinem Schrecken wahrgenommen, daß die tschechische Nation welcher Brauner einstmals mit Recht nachsagte, daß sie eine Ueberprodncrion an lbureaukratischer) Intelligenz ausweise, in Folge der Vernachlässigung der deut-schen Sprache nicht mehr so brauchbares Beamten« Material producire, wie ehedem. Diese schmerzliche Wahrnehmung preßte ihm das verhängnisvolle Wort aus, da er ader zu wenig Muth und zu viel Chauvinismus hat, beschränkte er sich nicht darauf, zu verlangen, daß die Tschechen deutsch lernen, sondern fügte auch noch die von Herrn Gregr unredlicher Weise todtgeschwiegene Förde-rung hinzu, die Deutschen Böhmens müßten tschechisch lernen. Diese chauvinistische Ueber» schätzuug des tschechischen Jd>oms ist aber nicht um Ein Haar vernünftiger, als die Forderung Gregr'S die Tschechen an der Erlernung der deutschen Sprache zu hindern. Ja die letztere bat vor der ersteren insofern« einen Vorzug, als sie sich der Vergewaltigung einer anderen Nationalität enthält und brutalen Zwang nur gegen die Mitglieder der eigenen Nationalität übt, der Eine» wie der Anderen liegt aber die eben so chauvinistische als falsche Hypothese zu Grunde: Die Deutsche und die tschechische Sprache sind — weil »ach dem Gesetze gleich berechtigt — auch im Leben gleichwerthig. Herr Rieger zieht daraus die Consequenz: Der Tscheche muß deutsch und der Deutsche tsche.t>isch lernen. Herr Gregr da-gegen: Der Tscheche braucht nicht deutsch und der Deutsche nicht tschechisch ,n lernen. Vom Standpunkte des um die Wahrung der Rein- tasche unter dem Kopfe, auf dem Rücken gelegen und, anscheinend ohne aus die Unterhaltung zu achten, mit stillem Lächeln den Mond betrachtet, der langsam sich über den fernen Horizont er-hoben. Warum er den Beinamen deS Pastors erhalten, wußte eigentlich so recht niemand zu sage», vielleicht, weil er immer so salbungsvoll sprechen konnte, oder weil er stets eine weiße Cravatte trug oder sein Geld nur zu fünf Pro-cent auslieh ... den Monat. „Ja, die Welt ist schlecht und hochmüthig," begann er endlich sein, Beichte. „De hatte ich im guten alten Kentucky eine fromme Gemeinde, die zufrieden wir, mit niir jeden Sonntag in einer Scheune Gottesdienst abhalten zu dürfen. Eines Tages fuhr der Hochmuthsteufel in sie hinein, uud es verlangte sie nach einem schönen GotteShause auS künstlichem Ziegelstein und geschnitztem Holze, wie man sie wohl in großen Städten, diesen Brutstätten des Lasters zu sin-den pflegt. Heimlich traten sie zusammen, sammelten Geld und brachten mir mit triumphieren-der Miene dreißigtausend Dollar«, um dafür das sündhafte Kirchlein zu bauen. Ich war ganz außer mir über diesen Hochmuth, aber entschlossen, ihn im Keine zu ersticken, nahm ich das Geld . . „Und r „Ging nach Texas." Lustig prasselte das Feuer, fröhlich kreiste die Flasche in der Runde, und wer das Lachen derJagd-gesellen hörte, der mußte sich gestehen, daß eS doch keine gemüthlicheren Menschen gebe, als in Texas. Z>as Stavierkllmpern, ein Heiden unserer Zeit. Singe, wem Gesang gegeben; aber spiele um GotteS willen nicht jeder, der sich ein Cla-vier kaufen kann! Als im vergangenen Jahre die Wafferfluthen am Rhein vielen Schaden angerichtet hatten, viel kostbares HauSgeräth, viele werthvolle Möbel verdorben waren, hörte man, daß auch eine Menge Klaviere ins Wasser gerathen und ganz unbrauchbar geworden seien. Da rief bei Gelegenheit ein oft genug durch musikalische Leistungen gemißhandeltes Menschen-kind : „Wenn doch alle diese Leierkasten ertrunken wären, damit man endlich vor der Klimperei Ruhe hätte!" Ja, vor der Klimperei! Wer die auS der Welt schaffen könnte, dem sollte vom ReichsgesundheitSamt eine ehrenvolle Anerken-nnng zn theil werden, denn er hätte sich um die Gesundheit seiner Mitmenschen ein großes Verdienst erworben. Nicht Jedem ist es beschieden. allein in einem freistehenden Hause zu wohnen; man hat Nachbarn linlS und rechts, über und unter sich Miteinwohner, und selten ist die Straße so breit, daß die gegenüberliegenden Häuser außer Gehör- 1883 heit seiner Nationalität besorgten Deutschen Böhmens ist daher die Gregr'jche Deduction annehmbarer als die Rieger'sche; denn jener zufolge werden die Deutschen nicht gezwungen wider ihren Willen und ohne daß sie sich davon einen Nutzen versprechen tschechisch zu lernen und es sind eventuell die Tschechen selbst, welche den Schaden tragen, der sich aus der Vernach-lässigung der deutschen Sprache ergibt, während nach der Theorie Riegers die Deutschen ge-zwungen wurden, ein Idiom zu erlernen, dessen practische Verwerthbar?«! in dem vorliegenden Fall gleich Null ist. [Bevorstehende Verisicatio it.] Aus der dreisten Manier, mit welcher im Organ der böhmischen Feudalherren, dem „Vaterland" die Ungesetzlichkeiten bei de» am 29. v. Mts. stattgehabten Reichsraths-Erfatzwahlen vertheidigt werden, ist zu entnehmen, daß die Gewählten entfernt nicht daran denken, ihre bemakelten Mandate niederzulegen. Die feudalelericale Partei hält auch heute die Fiction aufrecht, daß sie berechtigt war, die Stimmen vier liberaler Wähler zu cassiren und sonach die Herren Baron Badenfeld und Graf Lützow als correct gewählt erscheinen. Die derzeitige Majorität deS Reichs-rathes wird also doch in die Lage kommen ihr entscheidendes Volum üder den Brünner Wahlact abzugeben. Wie dasselbe aussallen wird, ist nach den Erfahrungen, welche man in Betreff der Wahlen des oberösterreichischen Großgrund-besitzeS gemacht hat. nicht zweifelhaft. Auch die bemakelten Mandate der Herren von Badenfeld und Lützow werden versicirt werden. Clexicus Clericum non decimat, [Ungarn giebt n a eh.] Die Eroaten haben erreicht, was sie gefordert haben. Die zweisprachigen Wappen, die unter Militär-Assistenz angebracht wurden, werden wieder entfernt und durch solche ersetzt werden, welch« keine ungarische Umschrift tragen. Die Aufhe-bung des königlichen Comiffariats und die Er-nemurag eines Banns werden vom ungarischen Minister-Präsidenten in Aussicht gestellt, und allem Anscheine nach dürften diese Maßnahmen der Beseitigung der ungarischen Wappen bald nachfolgen. Tie Beseitigung der administrativen Mißbräuche hat Herr v. Tisza gleichfalls zuge-sagt, ebenso wie er sein Einverständniß zur Entsendung von Regnicolar Deputationen aus-gesprochen hat, welche jene Gravamina dir Crocten in Berathung ziehen solle», für deren Abstellung die Kompetenz der ungarischen Regierung nicht ausreicht. [Die Unruhen in C r o a t i etu] Der „Kiujer WarzawSki" schreibt: Dem Anschein weite liegen. Nun ertönen ab«r rund herum, nach-«inander oder auf einmal, die musikalischen Uebungen: da werden in Zweiviertel-. Dreivier-tel-, Biervierteltact Etüden. Sonaten. Tänze, und der Himmel weiß was sonst noch geklimpert. Bon der Strömung und dem Unoehagen, den solch' ein musikalisches Durcheinander jed^m geistig Beschäftigten oerursacht, will ich noch gar nicht reden; wir Menschen müssen, wenn wir miteinander leben wollen, uns gegenseitig ertra» gen lernen; aber die Erregbarkeit der Nerven hat ihre Grenzen, und käme nur der Arzt zur Zeit der musikalischen nachbarlichen Leistungen zn seinem nervös überreizten Kranken, so ver-ordnete er wahrscheinlich nicht mehr Stahl. Chinin und Phosphor, sondern eine andere Wohnung. Freilich ist kau« noch eine solche ohne musikbeflissene Nachbarschaft aufzufinden. Und mit der Quälerei im Hause ist's nicht genng. Man will ihr in dem kleinen Garten hinter dem Hause entfliehen; aber siehe: die ganze Reihe nachbarlicher Fenster ist geöffnet, und in voller Deutlichkeit und Disharmonie strömen die Töne heraus, vor denen man sich so gern retten wollte. Der Anstand, menschenfreundliche Rücksicht, oder < die Polizei sollte» verbieten, bei offenen Fenstern zu spielen. In einer thüringischen Stadt, ich glaube in Weimar, ist man in letzterer Weise j eingeschritten und wer bei offenen Fenstern spielt, muß «ine Mark Strafe zahlen. 1883 »ach entwickelt sich der Aufstand in Kroatien im patriotischen» österreich-freundlichen Sinne, »dem er die Volksmasse» um den kaiserlichen Zdler schart. In Wirklichkeit aber wollen die I UtfRtw der Unruhen nur anarchische Unruhen I hervorbringen und die Grundlagen der tmalisti* schen Verfassung erschüttern, welche heute in der Havö5uraischeu Monarchie in Geltung ist ^prös nnus le ilelugo — denken die inneren und aus-»artigen Aufwiegler. Wenn nur alles aus Rand mit» Band geht! Dieses Ziel hat auch der Ge-danke, den Prinzen Peter Karageorgewitsch zum Präsidenten rines Dalmatien, Slavonien, Croanen, \ Bosnien und die Herzegowina umfassenden groß-l aoatischen Reiches auszurufen. DieseCandidatur ist «m so capriciöser, als der Prinz weder Croate »och Dalmatiner, sondern vielmehr Serbe ist. ! „Chaos" — das ist die Losung, und wenn die Agitatoren auch ihren Zweck nicht erreichen, so soid sie doch schon zufrieden, die Kräfte der Regierung wenigstens auf länger- Zett hin lahm gelegt zu haben. Jrankreich. ^Heilige G a st s r e u n d-schast!] Die .yehartikel der französischen Presse gegen den vom Teutschen Kaiser zum Inhaber eines Uhlanenregimentes ernannten Röntg von Spanien haben bei einem Theile der Bevölkerung von Paris fruchtbaren Boden Minden. Als der König von Spanien am 29. Sept. in Paris eintraf, wurde er denn auch von einer großen Menschenmenge durch ein ohrenzerreißendes Pfeifen und durch fast betäubende Rufe: „Rieder mit dem Uhlanen, nieder mit Alfons!" empfangen. Run. da es geschehen, werden allerdings in der franzöfi» schen Presse diese Ausschreitungen des nationalen Chauvinismus tief bedauert und die Bedeutung derselben abgeschwächt. Servien, [Eine Katastrophe in eicht.] Das Ministerium Pirotschanac hat demissionirt. Bei der Verisication der Skupsch-lina-Wahlen wurden sechzehn Mandate, dar-unter sich elf für die Regierung günstige be--fanden, für unailtig erklärt. Die oppositionellen Abgeordneten sind fest entschlossen, den Kamps bis aus'S Aeußerste zu »reiben. Die Krise spitzt 'ich immer bedenklicher zu und hat ängstlichen Gemilthern sogar den Schreckensruf „Bürger-krieg!" ausgepreßt. Der König soll beabsichtigen. dem Anstürme der Radikalen Widerstand zu leisten und uöthigensalls die Verfassung zu suspendiren und mit Hilfe eines farblosen Ge« schäftsmiuisteriums das Land durch ein strain-bus Reprcssionssystem im Zügel zu halten. Rußland. [91 t h i l i st ische «."] Während rußische Agenten unentwegt die Südslaven ha- Vielleicht wird dies« löbliche Verordnung tan feinfühlenden Polizei Reichsgesetz. Es würde »ich zum Schutze der Claviere dienen. Denn Roll) lehrt beten, und wenn der Mißmuth und die Noth, welche die musikalische» Quälereien bereiten, endlich in Klagegebeten zum Himmel aufschreien, so wird selbst der alte Apollo über dm Mißbrauch seiner Kunst erzürnt, legt seine Lyra fort und ergreift den Bogen, und wenn cr auch nicht in antiker Weise die Barbaren, die sich an der edlen Musika versündigen, mit seinen Pfeilen tobtet, so zertrümmert er doch jckenfalls die Marterwerkzeuge, die Cl viere. Währcnd nun der gepeinigte Zuhörer schon schlimm genug bei dem Musikeifer unserer Zeit za leiden hat und sich oft nicht anders helfen kann, als indem er sich die Ohren zustopft, was bekanntlich auch kein wohlthuendes Gefühl ver-«sacht, sind Ausübenden, die und da meine ich besonders die Kinder, noch viel schlimer daran. Wiederholt werden Klagen wegen Ueber-bürdung der Schüler erhoben; sie sind die bren-a«ide Frage, für welche Eltern. Pädagogen und Aerzte ihre Stimme erHeden. In einzelnen Fäl-len wird wohl von jüngeren Lehrern und Lehrer-innen in zu großem Berufseifer zu viel verlangt worden sein: im ganzen scheint mir aber die Lösung der Ueberbürdungsfrage nicht in, sondern außer der Schule zu liegen, und jedenfalls sin-dtt im ganzen und besonders bei der Er- „Pnrfftfe Macht." ranguireu. rumort im Czarenreiche wieder der Nihilismus. Man erzählt, es seien an verschie-denen Orten Rußlands zahlreiche Ofsiciere verhaftet worden, nachdem bei Charkow eine große Riederlage von Waffen, Schießpulver, Dynamit und Sprenggeschossen und außerdem eine Menge vo» revolutionären Schriften. Druckerei-Requisiten und chiffrirten Correspon-denzen entdeckt wurde. Weitere Nachforschungen führten zur Entdeckung des Fabricationsortes für das den Revolutionären nothwendige Dy-namit, u. zw. iabricirte man dasselbe in Kol-pino, dicht bei Petersburg, dem Standorte uud Uebungsplatze der technischen Truppen des Petersburger Armeebezirks. Mau cousiscirte daselbst eine Quantität von mehr als 100 Zollcentner Dynamit. In Folge dieser Entdeckung wurden darauf in Petersburg uud Umgegend 38 Marine- und 17 Artillerie- und Sappeur-Officiere verhaftet und sofort in die Peter-Paul-Festung transportirt. In SimbirSk verhaftete man einen Artillerie-Oberstlieutenant, der unter den Bauern der Umgegend Propa-ganda machte und einen sehr großen Einfluß unter denselben besaß. Korrespondenzen. Wien, I. October. (O. C.) [Eine A n-t r i t t s r ed e.] Der neuernannte Superintendent der reformirten Diöcese Wien, Herr Otto Schack, hielt gestern gelegentlich seiner Installation eine Antrittspredigt, in welcher er der Behauptung entgegentrat, daß das Evangelium in Oesterreich noch immer unter dem Drucke leide. Gleichwohl nahm cr Veranlassung der Beschwerde über die der Verbreitung des Evangeliums entgegenge-setzten Hindernisse Ausdruck zu geben und constatirte, daß die evangelischen Gemeinden durch die neue Schulgesetzgebung allerdings in eine mißliche Lage versetzt wurden, bezüglich welcher vorläufig nur die Hoffnung auf Abhilfe bestehe. Die betreffenden Stellen machten auf die zahlreich versammelte Zuhörerschaft sichtlich einen tiefen Eindruck. Auch der Herr SectionSchef Pozzi, der in Vertretung des „verhinderten" Herrn Unterr-chtsministers der Feier beiwohnte schien sich des Eindrucks nicht erwehren zu können, welche die Erwähnung der reactionären Schnlnovelle hervorrief. War er doch auch der Bevollmächtigte des Herrn Ministers v. Conrad in jener Sitzung des Schulausschusses des Abgeordnetenhauses. in welcher die Regierung ihre Proskyncsis vor den Clericalen vollzog. Er war Zeuge, ja noch mehr, er wa? das Werkzeug der Regierung bei jenem denkwürdige«! Umschwung und er ist wohl darum auch besser als irgend ein Anderer in der Lage die Berechtigung der Schack'schen Beschwerden zu ermessen. Sr. Excellenz ziehung der Mädchen eine Uederbürdung durch den Musikunterricht statt. Gewöhnlich beginnt der Musikunterricht mit dem achten oder neunten Lebensjahre; dann werden wöchentlich zwei Stunden genommen, dazu kommt anfangs täg-lich eine halbe, später eine ganze Stunde üben; das sind wöchentlich fünf, resp, acht Stunden für einen Gegenstand. Ferner kosten noch die mehr oder minder weiten Wege zum Lehrer oder zur Musikschule viele Zeit, und da die Musikstunden sich nicht immer an die Schul-zeit anschließen können, so wird auch noch manche zwischen beiden Unterrichtsgegenständen liegende Zeit vertrödelt, und es gehen, ganz mäßig ge-rechnet, auf den Musikunterricht wöchentlich zehn bis zwölf Stunden; das steht zu keinem Ver-hältnisse zu den anderen Unterrichtsgegen-ständen. Wie jede Arbeit, so consumirt auch die musikalische ein gewisses Quantum von Kraft, und man muß nur darauf achten, wie erschöpft und matt blutarme, bleichsüchtige und nervöse Mädchen nach den Musikstunden aussehen; sie greifen entschieden mehr an, als irgeno ein an-derer Unterricht, und während bisher oft auf Rath der Aerzte Verminderung der Schulstunden und häuslichen Arbeiten verlangt wurde, fangen dieselben nun auch an. den musikalischen Ueber-bürdungeu entgegenzutreten. Und nun die Pein und Qual, welche die 3 Freiherr von Conrad mag wohl heute Freude empfunden haben, gestern am Erscheinen in ver resormirten Kirche verhindert gewesen zu sein, denn auch ihn hätte die Anspielung aus die famose Schulnovelle kaum sonderlich angenehm berührt. Wodurch war denn aber Sr. Excellenz verhindert? Es wäre wohl unsinnig anzunehmen, daß er Furcht gehabt habe durch die Theilnahme an einer von Reformisten veranstalteten kirchlichen Feier die Sympathien der Herren Fürsten Alfred und Alois Liechtenstein und Consorten zu ver-scherzen. Viel wahrscheinlicher ist es, daß er es als geradezu inbrünstiger Freund des Schul-wesens vorzog. Zeuge der feierlichen Einweihung und Eröffnung der neuen Bürgerschule in Neu-lerchenfeld zu fein, welche um dieselbe Zeit vor sich ging, als Herr Schack in der reformirten Kirche installirt wurde. Und in der That melden die heutigen Morg^nblätter, daß bei der Feier in Neulerchenfeld der Herr Unterrichtsminister durch Herrn SectionSchef Fidler vertreten war. Da eS unmöglich ist, gleichzeitig an zwei Orten zu erscheinen, bleibt man besser ganz zu Hause. Pcttau, 2. October. (Orig.-Corr.) [Ver-fügung der Schulbehörde.j Im Vor-jähre ist es bekanntlich den flovenifchen, aus Krain importirten Hetzern gelungen, die Majv-rität der unter steiermärkisch.'»Lehrerschaft für föde-ralistische Hirngespinste zu gewinnen und gegen den Unterricht im Deutschen aufzustacheln. Im Verlaufe der hier stattgehabten officiellen Leh-rerconferenz wurde auf Antrag eines aus Krain hierher gekommenen sanatischcn Gymnasial-Lehrers, der über die Ueberflüssigkeit deS deut-schen Unterrichtes an den Landschulen der Unter-fteiermark referirte, mit großer Mehrheit der Antrag auf Ausmerzung des Deutschen aus den Schulen angenommen. Die Erbitterung, die sich über diesen Beschluß sogar unter der wendi-schen Bevölkerung bemerkbar machte, und die Proteste gegen ein den Interessen des Unter-landes gerade entgegengefetztes Auftreten der vom Volke bezahlten Lehrer haben dann man-chen Landpädagogen eines Besseren belehrt. Als aber endlich die Bürgerschaft von Pettau auf das nachdrücklichste die Entfernung der slavophilen Lehrer von ihren deutschen Stadtschulen verlangte und allerlei Beschwerden über slovenische Umtriebe einzelner Bolksbilvner bei den competenten Corporationen einliefen, da lernten auch die ausschlaggebenden Factoren der Schulbehörde einsehen, daß es nicht mehr angehe, die deutschen und deutschfreundlichen Lehrer der untersteirischen Städte und Märkte, die im Dienste der deutschen Unterrichtssprache stehen, durch fanatische Päda-gogen aus den diverfen Dorfschasten majorisiren zu lassen. Die Schulbehörde ordnet nun an. daß Musikübungen meistens den Kindern verursachen; es ist wunderschönes Wetter, der Sonnenschein lockt in» Freie, aber Mama ruft: „Mein Kind, du mußt erst üben \" „Ich habe meine fehlerhafte Arbeit noch einmal zu machen," seufzt das Kind. „Ja. übe nur erst, und dann mache die Arbeit," lautet die Antwort. Nun wird schlecht geübt, und nachher aus Unlust und Müdigkeit noch schlechter ge« arbeitet. Zu dem übermäßigen Aufwande an Zeit und Kraft für den Musikunterricht kommt auch noch, daß cr unbedingt der kostspieligste ist; es wird viel mehr Geld für denselben ausgegeben, als für den ganzen vorigen Unterricht; er verschlingt. wenn er mehreren Kindern in einer Familie zu theil wird, ein ziemliches Capital, und diese unverhältnißmäßig große Ausgabe er-fordert dann oft nach andern Seiten hin sehr empfindliche Einschränkungen. Und was ist nun schließlich der reelle Ge-winn aller Opfer. Arbeit und Anstrengung? Ich glaube sicher nicht zu niedrig zu greifen, wenn ich behaupte, keine zehn Procent der Musiklernendm bringen es zum erfreulichen Hausgebrauch der edlen Kunst. Bon eigentlichem Virtuosenthum, von glänzendem Spiel in Con-certen oder andern öffen tlichen Productionen, sowie von der Fähigkeit, Clavierunterricht zu er- 4 für Pettau eine eigene officielle Lehrerconserenz, die von jener für Frieda» und die übrigen Be-zirke getrennt zu sein bat. stattzufinden habe. Dadurch hat man den Wünschen der städtischen Bevölkerung entsprochen und weitere slovenische Einmischungen, die den Untericht in deutschen Stadt- und Markt chulen beirren könnten, un-möglich gemacht. Solche Trennungen der Conse-renzen stehen auch anderwärts bevor. Windisch - LandSberg, 2. October. (O.-C.) [Zeichen der Bessernngj Trotz aller Agitationen der dunklen Liga wurde nunmehr beschlossen, hier einen neuen Schulbau aufzu-führen; die Ausführung desselben wird auch mir unbedeutenden Kosten verbunden sein, da der schulfreundliche Apotheker und Realitäten-besitzer, Herr Sigmund Baczulit, von seiner mitten im Markte gelegenen Realität die ent-sprechende Baustelle unentgeltlich der Schule abtrat; es sei daher dankbarst dieser munisi-centen Handlung zum Besten der Schule ge-dacht. — Wer sind aber hier die Gegner der Schule oder überhaupt jeder Aufklärung? Die Bauern entschieden nicht, denn wenn sie schon opponiren, so thun sie dies nicht gegen die Schule, sondern nur gegen die leidigen Kosten; die verbissensten Gegner sind jene wenigen „Bürger", die in ihrer Jugend nichts ge-lernt, obwohl sie dazu Gelegenheit hatten, die ihr Leben mit den seltsamsten Allotrias aus-füllen: ihnen ist jeder Gebildete ein Dorn im Auge: sie empfinde« eine stete Aversion gegen jede geistige Anregung und für jede Zeile, welche sie zu schreiben genöthigt sind, benö« thigen sie einen fremden Anwalt; die Leute wollten eben nichts lernen. Diese Sorte des hiesigen sonst gesinnungsiüchtigeu, wackeren BürgerthumS ist es. die die Landleute auf die erbärmlichste Weise terrorisirte, was um so leichter war, als diese Dunkelmänner in stetem Verkehre mit den würdigen Mitgliedern unserer immer streitbaren Kirche sich befanden. Da-durch konnte auch ein kleiner Einfluß aus die Landbevölkerung gewonnen werden. Obwohl die Streiter im Herrn sich dieser anrüchigen Allianz zu schämen beginnen, so wird das liebevolle Verhältniß — eingedenk, daß der Zweck die Mittel heiligt — sorgfältig weiter gepflegt. Durch allerlei Manöver, die auf die Tasche und Geiinnungen der Bauern von un-sereu leitenden Dunkelmännern und deren Mit-Helfern ausgeübt wurden, sind Erstere sehr er-nüchtert worden und wenden sich mit Abscheu von dem Treiben der weihrauchunistosfenen Gilde ab. theilen, wollen wir zunächst schon ganz absehen; das Gesagte ist überhaupt nicht an Diejenigen gerichtet, bei denen ein hervorragendes Talent, ein warmes Interesse für Musik von vorn-herein mehr als Mittelmäßiges erwarten läßt, da soll man die schönen, himmlischen Gaben mit Opfern und mit Ausdauer pflegen, und die wirklich musikalischen Leistungen werden dann auch bei Denen das musikalische Gefühl bilden belfen, wo bei geringerer Anlage die eigene Ausübung besser unterlassen werden sollte. Die Mittelmäßigkeit und das, was noch bedeutend unter derselben ist, ist das Bedenkliche in der Kunst, und beschwert das Leben, anstatt es zu verschönern. Manches junge Mäd-chen hat sich vom achten bis zum achtzehnten Jahre seines Lebens mit Clavierspiel geplagt, und es ist recht viel Geld für Unterricht und Noten ausgegeben worden. Schließlich verstum-men die Töne ganz, denn das erwachsene junge Mädchen hat in seinen geringen Leistungen reine Freude; es findet neben mancherlei ge-selligen Anforderungen weder Zeit noch Lust, die musikalischen Ouälereien fortzusetzen. Viele treiben noch «brenhalber. und weil es »un schon so viel gekostet hat, und Mama und Papa es ganz besonders wünschen, bis zur Verheirathung noch ein wenig Musik; zur Ausstattung gehört auch noch ein Clavier, aber man kann die Tage im Jahre zählen, an welchen die junge HauS- Deutsche Nacht" Kleine Chronik. [Ueber das Denk uia l auf dem N i e d e r w a l d] veröffentlicht das amtliche „Centralblatt für die Bauverwaltung" einen Aufsatz, der über die Herstellung, den Trans-port uud die Kosten desselben manche intereffante Mittheilungen enthält. Große Schwierigkeiten bot der Guß der einzelnen Stücke; das größte, der untere Theil der Germania, war so »»»fang-reich, daß für dasselbe 325 Centner Metall in Fluß gebracht werden mußten. Im Ganzen wurden über 1500 Center Erz in Fluß gebracht, und bei den Formaroeiten für die Germania 1460 Körbe Holzkohlen, 540 Centner Schmied-kohlen. 200 Centner Coaks. 4592 Centner Gips und Ziegelmehl, 34.000 St. Ziegelsteine ic. verwendet. Noch schwieriger als der Guß gestaltete »ch der Transport. In früheren Jahren waren mehrfach Gußstücke in annähernd gleichem Um-fange und gleicher Schwere von München nach Amerika gesandt worden. Man hatte sie auf einen Wagen von 500 Center Tragkraft geladen, auf Umwegen, namentlich mit Umgehung der Städte, deren Thore man nicht passiren konnte, bis Mannheim gefahren und dort auf Rhein-schiffe geschasst. Die Hoffnung, in derselben Weise die Germania an den Rhein schaffen zu können, mußte aufgegeben werden, weil sich herans-stellte, daß heute weder Straßen noch Fuhrwerke für die Beförderung so schwerer Frachtstücke ausreichen. Da erbot sich die General-Direction der bairischen Verkehrsanftalten, einen Sonder-zug zu stellen, welcher, weil die Stücke vielfach über das Normalmaß weit hinaus gingen, nur fahren durfte, wenn kein anderer Zug entgegen-kam. Zunächst wurde ein Schablonenzug abge-lassen, für welchen Hunderte von Kandelabern, Telegraphenstangen und dergleichen Hindernisse beseitigt werden mußten, dann setzte sich in der stacht vom 27. zum 28. Juni der aus sechs Wagen bestehende Sonderzug in Bewegung und gelangte, nachdem nur mit großer Mühe die Donaubrücke bei Donauwerth, sowie eine weitere Brücke und ein Tunnel, dessen lichte Oeffnung nicht ausreichend war für das Durchfahren des Zuges, passirt war, nach viertägiger Fahrt nach Aschaffenburg. Die preußischen Staatseisenbahn-behörden verweigerten aber die Weiterbeförde-rung, doch erklärte sich die hessische Ludwigsbahn bereit, die Gemania nach Worms ui.d dann auf ihren Trajectschiff.n nach Rüoesheim zubringen, io wurden die letzten Hindernisse beseitigt. [Keine deutschen Capläne.) Aus Neubistritz wird der Krumauer „Volksztg." ge-schrieben: Der hiesige Stadtrath sah sich aus Gründen, die man im ganzen deutschen Südböh-inen wohl kennt, veranlaßt, an das Budweisti Konsistorium das Ersuchen zu richten, es niöch- frau ihm Töne entlockt. Sie ist ebeu, trotz jähre-langem Musikunterrichts, nicht musikalisch ge-bildet, denn sonst würde sie an ihrem eigenen Spiele Freude haben, und es würde ihr ein Bedürfniß sein, das Angefangene fortzusetzen. Die Bedeutung der Musik soll gewiß nicht unterschätzt werden. Schon die alten Griechen hielten die Musik als wesentlich wichtig sür eine höhere und allgemeine Bildung. Im Mittelalter umfaßte die höhere Bildung die söge-nannten sieben freien Künste, nämlich das Trivium: Grammatik, Rhetorik und Dialectik und das Ouadrivium: Musik, Arithmetik, Geometrie und Astronomie. Heute müßte man Den-jenigen einen Barbaren nennen, der den Bil-dungSwerth der Musik gering anschlüge, und eS ist doch sicherlich mehr, als bloße Modesache, wenn so viele Eltern meinen, sie müßten ihre Kinder — wenigstens die Töchter — unbedingt Clavierspielen lernen laffen, da, wenn auch die eigenen Leistungen von geringer Bedeutung blieben, der Unterricht doch wesentlich das Ver-ständniß der Musik fördere. Es ist hierbei nun aber zu erwägen, ob dieses Resultat nicht auch ohne jahrelange, monotone, seelenlose Klimperei zu erlangen wäre. Viel gute Musik hören, mehr den Gesang üben, wie es bei unseren Großeltern in einfacher, aber herzerquickender Weise geschah, und bei 1883 ten in die mit Ausnahme einiger Beamten gznz deutsche -tadt Neubishritz, wenn schon nicht deutsch gesinnte, so doch solche tschechische Capläne geschickt werden, welche der deutschen Sprache vollkom« inen mächtig sind. Auf diese Eingabe erhielt Herr Bürgermeister Merth folgenden characterischen Bescheid des Consistoriums: „Löblicher Stadtrath l •solche Capläue, die der deutschen Sprache voll-kommen mächtg wären, kann Ihnen das Consi-storinm aus dem einfachen Grunde nicht geben weil eS solche nicht hat und nicht haben wird, so lange die deutschen Studenten auswärtige bessere Einkünfte den einheimischen schlechteren vorziehen und so lange der gegenwärtige einspra» chige Gyninasial^Unterricht nicht derartig abge-ändert wird, daß die böhmischen sd. i. tschechi-chen» Studenten sich auch die deutsche Sprache vollkommen aneignen. Capitular-Consistorium Budweis 13. September l 883." [Confiscationen.) Mehrere Provinz-blätter sind wegen Abdrucks einer Correspon-denz über die jüngsten Ersatzwahlen im mähri-schen Großgrundbesitze, in welcher darauf angespie.'t wurde, daß der Herr Statthalter Graf Friedrich Schönborn seinerzeit dem indi-schen Erbschwindler Baron Pawel-Rammingen seine Protektion zuwandte, coasiscirt worden. Daß es dem Herrn Grafen Schönborn unan-genehm ist, an diese Episode erinnert zu werden, leuchtet uns vollständig ein. und waren wir in Rußland, würde es uns auch nicht in Erstau-nen fetzen, wenn die Beamten den einem hohen Herrn mißliebigen Zeitungen ihre Allmacht fühlen ließen. Wir lebeen aber doch wohl nicht in Rußland und es muß doch wohl erlaubt «ein, von Dingen zu sprechen, die in öffentlicher Verhandlung vor einen, k. k. Strafgerichte (Innsbruck) zur Sprache gekommen sind? Es gereicht uns zur Befriedigung, mittheilen zu können, daß die Mehrzahl der von der beregten Maßregel betroffenen Blätter den Einspruch er-hoben haben, und wir werden nicht ermangeln, seinerzeit von den hierüber erfließenden Erkennt-nissen Nötig zu nehmen. [Wallfisch sang.) Auf den Shetland' Inseln haben die armen Fischer einen glücklichen Fang gemacht. Am Freitag 'Morgen sahen sie eine Heerde von Wallfischen im Meere ihr Spiel treiben. Die Fischer setzten in mehreren Boolen aus. umzingelten die Heerde und jaqten sie dem Strande zu. Als bald daraus die Ebbe eintrat, blieben die Wallfische im seichten Wasser zurück und konnten nicht mehr die hohe See gewinnen. Alsbald begann ein furchtbares Blutbad. Bis zum Gürtel im Wasser stehend, stachen und hieben die Fischer mit Speeren und Beilen aus die armen Thiere ein, von denen ihnen nicht weniger als 28 zur Beute fielen. entsprechender geistiger Reife etwas Theorie der Musik treiben — das würde sicherlich bildender fein, als etwa schon vom achten Lebensjahre an. ohne Talent und ohne verständnißvolleS Interesse, wöchentlich so und so viele Stunden nehmen und dreimal so viele Stunden üben und üben! _ Die leidliche Fingerfertigkeit ist keineswegs musikalische Bildung. Es ist auch nicht immer die klare Absicht der Eltern, diefe bei den Kin-dern zu erstreben, sondern — „weil die Kinder der Nachbarn und Verwandten anfangen, Cla-vier zu lernen, müssen es unsere nun auch!" Manches junge Mädchen würde gewiß mehr Freude und Erfolg haben, wenn es seine Mußestunden auf Sprachen, Zeichnen Malen und dergleichen verwenden dürfte, statt fort und fort die Tasten zu schlagen. „Eirses schickt sich nicht für Alle", sagt ein altes Sprichwort, und wenn Ausländer, besonders die Briten, auch die gute Meinung haben, daß jeder Deutsche ein geborner Musiker sei. so wollen wir doch mit deutscher Wahrhaftigkeit erklären, daß wir alle wohl Freude an guter Musik haben, aber doch lange nicht alle beanlagt sind, etwas GuteS darin zu leisten, und daß eine unsern Anlagen und Verhältnissen entsprechende Be-fchränkung in der Ausübung der Musik der Gesundheit unserer Jugend, den Zuhörern und der Musik selbst von großem Vortheil sein würde. 1883 sAus dem Bienenleben.) Dr. H. Müller hat die Beobachtung gemacht, das, die Bienen eine ganz besondere Vorliebe für blaue, rothe und gewisse violette Blumen haben, schar-lachrothe und orangenfarbige jedoch ängstlich ver-meiden. >E i n merkwürdiges Phänomen> ist jüngst in mehreren Ortschaften der Präsi-dentschasten Madras und Bombay beobachtet worden und hat uiiter den Abergläubigen nicht geringe Bestürzung verursacht. Einige Tage hin-durch bot di» Svnne eine entschieden grüne Farbe dar. Der RegierungS-Astronom schreibt die Erscheinung den über Süd-Indien dahinzie-henden Wolken von Schwefeldämpfen aus den javanesischen Vulkanen zu. I^Der Sklavenhandel in Maroco.) In Tanger wird der Sklavenhandel so lebhaft wie je betrieben. Seit der zweiten Woche im April d. I. sind 71 Sklaven auf dem Markt-platze verkauft worden, und noch viele andere privatim. In Casaplanca kam unlängst ein Sklavenhändler an, der eine „Heerde" Sklaven wie Vieh durch die Straßen trieb und sie zum Verkauf ausbot. Es befanden sich darunter Knaben und Mädchen von acht Jahren an aufwärts, sowie Männer und Frauen im Alter von 18 bis 4» Jahren. Es wurde festgestellt, daß sieben der Kinder aus ihren heimischen Dörfern geraubt worden seien. [F älsch u ii g.j Das angebliche alte Bibel-Manuskript, welches ein Mr. Shapira in Jern-salem der britischen Regierung für die Summe von einer Million Psund Sterling angeboten, hat sich bekanntlich als eine Fälschung erwiesen. Man vermuthet, schreibt „Um die Welt", daß vhapira von der biblischen Familie „Sapphira" abstammt und daß das Lügen sich in der Familie erhalten hat. sEin halbversteinertes Schi ff.) In der Nähe von Sandwich, in der Grafschaft kent, unfern der Stelle, wo der Fluß Stour sich ins Meer ergießt, wurde dieser Tage ein seltsamer Fund gemacht. Die Schifffahrt im Bette des Fluss. S stieß kürzlich aus Hindernisse. Tie Hafenbehörde in Sandwich befahl, der Ur-sache nachzusorschen, und es ergab sich, daß sie in einem Lugger bestand, der vor mehreren hnn-dm Jahren versunken sein muß. Das Fahrzeug war im Schmutz des Flußbodens eingegraben und halb bedeckt. Daß das Schiff lange Zeit im ! Flußboden zugebracht hat. ist durch den Um-stand bewiesen, daß ein bedeutender Theil des Holzes versteinert ist. Der Lugger hat einen Ge-halt von 40 Tonnen; er scheint Schmugglern angehört zu haben und von der Kugel aus einem Mauthschiff getroffen, in der Mitte deS FluffeS gesunken zu sein. Eine vierzehnpfündige Kugel stak im Holzwerk des Schiffes, und mehrere Eteinkrüge alter Form, sowie Packet« mit ver- > faultem Taback fanden sich im Innern. Einer dn Krüge war so gut geschlossen und versiegelt, i daß sein Inhalt, ein sehr stark riechender Liqueur, ! der Einwirkung des Wassers entgangen ist. ^Englische Soldaten.) Bekanntlich zibt es in England Schiffe, wo jug-ndliche I Verbrecher und Thunichtsgute zu Matrosen er-zogen werden, die später in die königl. Marine I eintreten und meistens, Tank der strengen Dis-I ciplin, tüchtige Seeleute abgeben. Es ist in der neuesten Zeit der Vorschlag gemacht worden, > ähnliche Anstalten zur Heranbildung von Sol-! baten zu errichten. Es ist behauptet worden, daß der Vortheil, welcher aus dem Erziehungssystem der Marine erwächst, ebenso gut der stehenden Armee zugewandt werden könne. Es ist jedoch noch fraglich, ob die Armee dadurch gewinnen würde. — Die Desertion, welche in der Marine zur Ausnahme gehört, ist in der Armee die Regel, und Jungen, welche eine regelrechte Erziehung in einer Anstalt genossen, würden voraussichtlich einen besseren Markt finden, als im Heer. Welches Element übrigens in der englischen Armee vorherrscht, auch ohne den regelmäßigen Anschuß auS den Strafschulen. beweist folgende Anekdote: Ein Detective wurde kürzlich nach Aldershot gesandt, um in einem Milizregiment «ine Persönlichkeit ausfindig zu machen. Der Bolizeibeamte marschine die Reihe auf und ab, ..Deutsche Wacht." blieb schließlich vor einem der Soldaten der Hinteren Reihe stehen und schaute ihn scharf an. „Run," rief schließlich der erzürnte Oberst, „das ist unmöglich der Mann, den Sie suchen. Es ist der beste Soldat in meinem Regiment. Den kennen Sie doch wohl nicht?" — „Rein," sagte nach einer Pause der Detectiv, „ich kenne ihn nicht; 'S ist der einzige Mann in Ihrem Regiment, den ich nicht kenne; mich wundert, woher der kommt!" sH ü b fche Wah l.) Die „Denve r Tribune" theilt mit, daß der Häuptling der Arapahocs den hübschen Namen .Wildes Schwein" führt, s.-ine Tochter heißt „Fräulein Schwein"; das ist aber nicht richtig, denn eigentlich müßte sie doch „Fräulein Ferkel" heißen. sD e r N a ch f o l g e r M a r w o o d 'S) des jüngst verstorbenen englischen Henkers, um dessen Stelle sich bekanntlich an 300 Personen gemeldet, wurde in London dieser Tage von Alderman Polydor de Keyser und Alderman Savory g?-wählt. Die Wahl fiel auf einen Schuster Namens Berry, der Marwood einmal in Leeds vertrat. Der neue Henker hat sich bereits einen Galgen-strick aus — Seide anfertigen lassen und be-hauptet, daß er mit diesem Strick und einer von ihm erfundenen Schlinge das „Aeußerste in der humanen Henkerei" zu leisten im Stande sei. ^Amerikanischer Humor.) Der Redacteur eines westlichen Blattes hatte bei der Beschreibung einer von den Honoratioren des Countystädtchens veranstalteten Rvnnioo danaante das Tanzen der besseren Hälfte des Majors X. mit den lieblichen Bewegungen einer von Fliegen attagnirten Kuh verglichen, für welche Tact-losigkeit der Major von dem Zeitungsmenschen Genugthuung verlangte. So erschien er denn in Begleitung seiner beleidigten Gattin und eines — Revolvers im Redactionsbureau und forderte den Verantwortlichen auf. die poetische Natur des Gleichnisses zu erklären. Der Redacteur bat die Dame, den Schleier zu lüften. Das wurde gewährt, und sie sagte: „Run, mein Herr, erwart? ich, daß Sie um Entschuldigung bitten!" — „Um Entschuldigung bitten? Natürlich!" rief der Redacteur, griff nach seinem Hut und sprang zur Thüre hinaus. Der erstaunte Major sprang ans Fenster und rief den Davoneilenden nach: „Halt! Herr, Sie haben um Entschuldigung zu bitten!" „Ganz recht, ich werde es im Augen-blick thun!" — „Was soll das heißen?" brüllte der erzürnte Major, indem er seinen Worten mit einer dem Fliehenden nachgesendeten R-wolver-kugel größeren Nachdruck verlieh. Die Antwort darauf kam. als sich der Redacteur eben um die Ecke salvirte: „Sehen Sie denn nicht, daß ich gerade im Begriff bin, zu diesem Zwecke die — Kuh aufzusuchen!" [Eine rachsüchtigeDienstmagd.) Aus London wird geschrieben: „Mrs. Jane Erichaed, Nr. 76. Lison-Growe wohnhaft, hatte vor einigen Tagen ihr Stubenmädchen entlassen. Als sie eine Stunde nach Verabschiedung des Mädchens ihre Toilette machen wollte, ver-mißte sie zu ihrem Schrecken ihr — Gebiß. Zwei Tage darauf erschien in mehreren Blättern «ine Annonce des Dienstmädchens, Elisabeth Wittrow, worin sie ihre ehemalige Herrin um Verzeihung bittet, daß sie ans Versehen die falschen Zähne mitgenommen, und ihr mittheilt, daß sie die-selben heute noch per Post relournieren werde." Locates und Urovinciates Cilli, 3. Cetober. ^Auszeichnung.) Dem Präsidenten des steiermärkischen Pferdezucht-Vereines, Rittmeister a. D. Carl Haupt, wurde in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung der Landes-cultur der Orden der eisernen Krone dritter Classe mit Nachsicht der Taxen verliehen. sC i l l i e r G e m e i n d e r a t h.) Freitag, den 5. d. findet eine Gemeinde-Ausschußsitzung statt. Auf der Tagesordnung derselben stehen: Mittheilungen der Einläuft und Bericht der IV. Section. ^D er Director des Marburger Gymnasiums,) Herr Joh. G u t s ch e r, kommt in gleicher Eigenschaft an das erste 5 Staatsgyninasium in Graz. Director Gutscher war durch 26 Jahre, davon 13 Jahre als Direaor, am Marburger Gymnasium thätig und zählte zu den sympathischesten und beliebtesten Persönlichkeiten der genannten Stadt, an deren Aufschwünge er sich werkchätig be-theiligte. [Neue T e l e g r a p h e n st a t i o n.) In Wöllan wurde am 1. October eine postcom-binirte Telegraphenstaiion eröffnet. sDeutsche Bürger aus Marburg) haben an das Festcomite zur Enthüllung des Germania Standbildes svlgende Depesche ent° sendet: „Zu dem großen und erhebenden Na-tionalseste, das Millionen mächtig bewegt, sen-den wir als Wächter deutscher Art und Sitte im fernen Süden die treuesten Brudergrüße. Der Germania, welche als Idee der Zusammen-geHörigkeit aller deutschen Zungen nun verkörperten Ausdruck in Erz und Granit erhält und als begeisterndes Wahrzeichen vom hohen Sockel weit in die Lande schaut, bringen wir ein donnerndes Hoch!" Darauf erhielten sie folgende Antwort: „Rüdesheim. 28. Septb. Vom deutschen Rhein Nach Oesterreich hinein Senden wir dankbaren Gruß und Handschlag, Den Gott sür unser Bündniß segnen mag. Alberth Dilthey." sStadttheater in Marburg.) Man schreibt uns aus Marburg: Director Westen eröffnete die Reihe der Vorstellungen am hiesigen Theater mit Adolf l'Arronge's breiartigem Lustspiele „Die Sorglosen", einem der neueren und wir müssen gestehen, weniger bedeutendem Werke dieses gemüthlichen Dich-ters. Der Vorstellung voran ging die Ouver-ture zu Nicolai'S „Lustigen Weibern", welche von der Theatercapelle unter der Leitung ihres neuen Kapellmeisters Herrn Gerasch, entsprechend executirt wurde. Die Regie des Lustspieles führte Herr Heinritz. dessen Rolle je-doch zu unbedeutend war. als daß man daraus auf die Verwendbarkeit dieses Herrn schon jetzt schließen könnte. Das gleiche Urtheil gilt von Frau Ellinger und Herrn Milan. Von den Damen, die sich in erster Linie um den schönen Erfolg des Stückes verdient gemacht, nennen wir Frl. Löffler und Frl. Benisch, welch' letztere die Partien der komischen Alten wohl gut aus-füllen wird, während Frl. Löffler warme Töne anzuschlagen versteht. Als Sentimentale trat Frl. Rucker ohne besonderen Erfolg auf. Frl. Maiiian ist wieder engagirt und spielte ihre Rolle zufriedenstellend. Von den Herren er-wähnen wir Director Westen, der — bei seinem Erscheinen sympathisch begrüßt — seine Rolle unter allgemeinem Beisalle durchführte. Herr v. Rvmay scheint viel Talent zur Characteri-sirung zu besitzen. Herr v. Rosen, obwohl et-was indisponirt, erwies sich als tüchtiger, rou-tinirter Darsteller für Liebhaberrollen. Der Erfolg war, wie fchon erwähnt, ein schöner und kargte das sehr zahlreich versammelte Pu-blicum mit Beisallsbezeugungen nicht. Möge die Erwartung, daß das Publicum die Bestre-bungen der Direktion durch anhaltende Theil-nähme unterstütze, kein frommer Wunsch bleiben. sB e g n a d i g u n g.) Der vom hiesigen Schwurgerichte zum Tode verurtheilte Tag-löhner Mathias Puschauer aus Deschno, wel-cher seinen 4jährigen Knaben im Drau-Fluße ertränkt.', wurde begnadigt und hierauf zu einer Kerkerstrafe in der Dauer von 8 Jahren verurtheilt. sO s s e r t v e r h a n d l n n g.) Im Straf-Hause zu Pettau findet am 10. October. Vor-mittags 10 Uhr. die Offertverhandlung be-züglich der Sträilingsverpflegung statt. sD r. G r e g o r e c) würd« seiner Stelle als Chef-Redacteur der „Südsteirischen Post" in Gnaden enthoben. Das genannte Blatt veröf-fentlicht diese Thatsache mit nachstehendem En-trefilet: „Ein langjähriger, sehr geschätzter Mitarbeiter dieses Blattes scheidet heute, überbürdet von anderen Berufsarbeiten, zu unserem großen Leidwesen aus der Redaction. Wir ha-den jedoch die Hoffnung, daß diese bewährte Feder uns, wen» sie die nöthig« Muße hat. auch fernerhin unterstützen wird." 6 [25 u c a t c n a l S V e r r S t h e r.] Bei den letzten Krawallen in Croatie» wurde auch die Behausung deS israelitischen Handelsmannes David Fritz in Bednja ausgeplündert und die Wertheim'fche Casse um 500 fl. nebst diversen Ducaten erleichtert. Vor einigen Tagen wollte nun ein Croate namens Franz Pintaritsch in einem Geschäfte zu Rohitsch zwei Ducaten wechseln. Da man jedoch über die Provenienz der Goldfüchse Verdacht hegte, so ließ man den Genannt?» arretiren. Bald stellte es sich auch heraus, daß die Ducaten auS der Casse des erwähnten Jsraeliten stammten. Derselbe erkannte sie auch bereits als sein Eigenthum. Wie man sieht, haben die Croaten auf fteirifcher Seite wenig Glück. [® ch u b b e n> t g u 11 g.s Im abgelaufenen Monate wurden durch das Cillier Stadtamt 42 Schüblinge expedirt. Die Zahl, der vom ge» nannten Amte selbst gefällten Verschiebungser-kenntnisse betrug l8. ch nichts laut. Montag, den 1. Lctober. ^Betrug.) Der siebzehnjährige Grundbesitzerssohn Franz Rebernig aus Johannesberg hatte geständiger-maßen am 29. Juni sich eigenmächtig aus dem Elteruhause entfernt, sich zu dem mit seinein Vater in Geschäftsverbindung stehenden Blas Loppart begebe» und demselben uutcr dent Vorwande. cr käme im Austrage des Vaters, ein Darlehen von 250 fl. entlockt. Auf gleiche . Weise hatte er Tags vorher dem Grundbesitzer Andreas Grögl eine Summe vo» 320 Gulden herauszulocken versucht. Dieser Versuch schei-terte indeß an der Vorsicht des Letztgenannten. Nach deni Wahrspruche der Geschworenen wurde Franz Rebernig wegen Verbrechens des Be-truges zu schwerem Kerker in der Dauer von einem Jahre verurtheilt. (T o d t s ch l a g.) Am Abend des 29. Juli d. I. kam es zwischen den Bergarbeitern Franz Korber, Michael Kapla, I. Janeschitz und L. Korinöek in einem Hrastnigger Gasthause zu einem heftigen Wortftreite. Als Johann Janeschitz dann mit seinem Weibe nach Hause ging, folgten ihm die Genannten. In unmittelbarer Nähe seines Wohnhauses kam es zu einer Schlägerei, bei welcher Franz Korber dem Franz Jane-schitz mit eine»! Zauupflocke einen derartigen Hieb auf den Kops versetzte, daß der Getrof-fene, in Folge Zertrümmerung des rechten Schläfenbeines, am 31. Juli starb. Franz Korber wurde daher über Schuldspruch der Geschworene» zu siebcnjährigeni schwere» Kerker verurtheilt. Dienstag. den 2. October. (Noth-z.» ch t.) Der 32jährige ledige Hausierer Stefan Sefcik aus Trencsi» in der Slovakei wurde wegen des genannte» Verbrechens, begangen an einem 11jährige» Mädchen, zu schwerem Kerker in der Dauer von vier Jahren vernr-theilt. Münzverfälschung.) Der 16jäh-rige Grundbesiyerssoh» Alois Golob aus Gra> bische hatte im Laufe des vergangenen Win-terS mittelst Guß in von echte» Münze» ab--genommenen Fonnen, aus Zinn, Blei und Zink zwei österr. Eingulden-Stücke gemacht. Hiezu wurde der Genannte vom Taglöhner Anton Walland aus Podpccina, welcher ihm auch das Blei verschaffte, animirt: die Ver-ausgabung der Falsisicate soll von der Winzerin Maria Rebernak versucht worden sein. Nach dem Verbiete der Geschworenen wurde Alois Golob zu schwerem Kerker in der Dauer von sechs Monaten. Anton Walland zu solchem in der Dauer von 18 Monate» verurtheilt. Maria Rebernak dagegen wurde von Schuld und Strafe freigesprochen. Hkotkswirtyschafttiches. sDie alten Gulde n-N o t e »] sind mit I. d. außer Eours getreten. Sie werden von den gewöhnlichen Staatscaffen nicht mehr „Deutsche Wacht" angenommen und muffen nur bei der Reichs-Central-Cafse in Wien zur llmwechslung in neue „Einser" präsentirt werden. fDer Warenverkehr Ungarns im Mo nute Inli.s Nach dem Ausweise deS ungarischen landesstatistischen Bureaus be-trug die Einfuhr 204.004 Stück und 1.188.263-25 Meter«ntner im Werthe von 28.298.042 fl., die Ausfuhr dagegen 6.244.904 Stück und 2.062.5N'56 Metcrcentner im Werthe von 30,929.082 fl. und ergibt sich deninach ein Ueberschuß der Ausfuhr um 2.631.040 fl. In der Ausfuhr zeigen die Hauptziffern: Getreide und Mahlproducte mit 9.560.333 fl.. Wolle und Wollwaaren mit 5.370.419 fl., Schlacht-und Zugthiere mit 3,984.763 fl., Holz und Kohle mit 2.542.139 fl., Gemüse. Obst und Pflanzen mit 1,987.411 fl., Getränke mit 1.207.628 fl. sZwei neuere Weizen-Varietä-ten.j So wie man durch Kreuzung unserer HauSthiere durch edlere Raren eine veredelte Viehgeneration erzielt, ebenso erhält nian ent-weder durch künstliche Befruchtung zweier Pflan-zenarten oder durch stete Auswahl und Aussaat der schönsten und vollkoniinensten Körner neue, veredelte Varietäten. Dies gilt namentlich von Blumen. Gemüse- und Getreidesorten. Was die Letzteren betrifft, hat »mn in Amerika, England uud Deutschland neuester Zeit viele, neue Weizenvarietäten gezüchtet, welche sich theiliveise in Böhmen und Mähren vorzüglich bewährten. So hat sich der vou M o l d in Schottland gezüchtete und stets verbesserte Weizen seit dem Jahre 1881 in Böhmen sehr gut accliniatisirt. Dieser Weizen bestockt sich »»gemein stark (20 bis 30 Nebenfpröß-linge). hat schöne 15—18 Cm. lange Aehre» uud starke. 150—180 (5m. hohe Halme. Die Körner sind gelblich und groß. 1 Centiliter ('/ioo Liter) enthält 197 Körner, welche 73 Gramm wiegen. Der Mold'sche Weizen ist äußerst erträglich. „Von 4% Kilogramm dieses Weizens" — schreibt Herr Schi» in Lan bei Taschitz —„erzielte ich I'/« Hektoliter (136 Kilogramm) schöner Körner; also 24mal so viel als die Aussaat betrug. An Körnergröße zwar kleiner, aber an Gewicht viel schwerer ist der sogenannte deutsche Juliweizen, den Herr C. Branke in Biendors gezüchtet hatte. Der Juliweizen erfordert gerade nicht den beste» Boden, sondern ninmit auch mit weniger gutem Boden vorlicb. Der Weizen ist unbegrennt und zeichnet sich durch hohe Halme (120—130 Cm.) und hohe Aehre» (15—20) Cm). Der Juli-weizen reift regelmäßig um 3 Wochen früher, als der englische Weizen, lagert nicht und wird vom Brand nicht heimgesucht. 1 Centiliter dieses Weizens enthält 234 Körner, welche ca. 82 Grainni wiegen. Ueber seine Fruchtbarkeit äußert sich Herr Klaus in Neuhos (Mähren) wie solgt: „Von 20 Kilogr. Aussaat erhielt ich 316 Kilogr. schwerer Körner, die sehr fein-hülsig sind." Beide diese Weizensorten cultivirt auch mit dem günstigsten Erfolge die landwirth-schaftlich« Versuchsstation in VeSna bei Pardu-bitz (Böhmen) und überläßt bereitwillig zum Kultnrversuche 5 Kilogr. dieses oder jenes Weizens zu fl. 1.60 de» Landwirthen zur wei-tere» Vennehrung. sWei»-Ausfuhr auS Italien.^ Der Wein-Export ist in fortschreitender Ausdeh-»ung begriffen; er betrug vom 1. Januar bis 31. August d. I. 1.716.449 Hektoliter, d. i. eine ganze Million mehr als in der entsprechen-den Periode des Vorjahres. Der Hebung des Weinexports wird jetzt groß? Aufmerksamkeit gewidmet und das kürzlich erwähnte Projekt der Enichtung von Weindocks am hiesigen Platze durch den bekannten Exporteur Cirio wird von der italienischer Presse mit großer Befriedigung aufgenommen, weil man sich auch hiervon eine» Einfluß auf die Ausfuhr italienischer Weine verspricht. Cirio rechnet dabei vor allen Dingen auf einen größeren Absatz nach Deutschland. Bis-her giengen nämlich alljährlich große Quantitäten italienischer Wein« »ach Frankreich, wurden doN verarbeitet und kamen dann als leichte französische Bordeauxweine nach Deutschland. Man will nun 1883 künftig die Verarbeitung. die bisher auf dem Umwege über Frankreich geschah, gleich in Mai-land selbst vornehme», und hofft, dem deutsche» Geschmack und der deutschen Gewohnheit Rech-»ung tragen zu können." < Markt»Durchschnittspreise) ovm Monate September 1883 in Gilli: per Hektoliter Weizen fl. 8.30 Korn fl 5.70, Genie fl. 4.—. .Hafer fl. 3.25. Äufumj fl 4.!H>, Hirse fl. 6.18. Haiden fl. 6.18, kr. Angekommene Kremde. Hotel Erzherzog Johann. I. Haupimann, Reisender. Agram. Dr. C. Äusserer. Gutsbesitzer, Lichlenivald. M Schidlos. Kunsthändler, W-Eiscrt, Fabrikant, Dr. H Kregczy, k. f. Kerichlead,unct. f. Wien. to. RanSbnrg, k. k. Lberingenieur, Graz Hotel „Koscher." L- Diamant. Reis.. Praq. ß. Grill und E Weber-bofer. Lehrers. Admoitt. L- Schlesinger, «aufm., Mar-bürg. Wenzl und F. PoUat. StauHtu\e. F. Weiner. •wilv f» 3Bi«n. A. Rudersdorf, t f. Postexpedientien u. «. HiiUerlebet, Privat f. Sohn. Graz. Dr. Äohm. k. k. Bezirtsarzi, RudoliSwerth. 6. Greiner. Kausm, Boqlar LukaS «n»et. Geistlicher. Mieqcr. Georq Mu/.evi^. k. k. iZseldivebel, Peiiau. Hotel Elefant. G. Herrmann. Reis.. Wien. Maria Höller, Privat, und H. «ogler. Feuerwerker, s. Gattin, Pola G a st h o f S t a d t W i«n. A. Letli. Lehrer, .«arfreit. M. Zam?io, Privat, s. Frau. Laibach A Gracher, Commi», Hamburg. Gasthof gold. Engel. Fr. «ollar. Hunnann. Pöltschach. Joses Menschik Hausierer, Graz. Joh. Zedla.ek. Brauer. Aörz. Johann Hedl, Tischlermeister, Agram. Kourse der Wiener T»örse vom 3. October 1883. Goldrente .... ... 7840. Einheitliche Staatsschuld in Roten 78.90 „ „in Silber . 99.50 Märzrente 5% ........ 93._ Bankactien .......841._ Creditactien . . ... 291.80 London wifta........119.80 ^iapoleor.d or ........ 950.'/, '. k. Münzducaten ....... 5.67 100 Reichsmark.......58.70 XI o 1883 Deutsch, Wicht, r" „VIIK URESSIA>1" Lebens-Versicherungs-Gesellschaft in London. Filiale für Oesterreich. Wien, Gitwlnstriuuw 1, ii» Hause der Gesellschaft. Rechensoliafte- Bericht von* 1. Juli 1*50 Mm Inrl. 3». Juni 1881. fc'i,a ♦...... * • * * • . .......................ft. 74,122.865.— Jahreseinkommen au» Prämien und /ins-en.................... 14.886.404.8O Auszahlungen für Versicherungs- und Rentenvertrtge, Rückkäufe etc. seit 1848 117ÄJ6.639.80 In der letzten zwCdfmoiiatlichen Gescliäftsperiode und bei der Gesellschaft für..... 59,712,005'_ neue Anträge eingereicht, wodu-ch der Gcuamrotbetrag der in den letzten 28 Jahren eingereichten Anträge «ich aus mehr als................. 1.00:!,400.000'_ stellt * ' Vom I. Juli IHM! I>Im Inrl. SO. Juni IWN2. . ....... ...........................fr. 79,368.882.80 Jahreseinkommen ans Prämien und Zinsen . . ................... 15 412 821*75 Auszahlung"!! für Versicherung»- und Rentenverträge Rückkäufe etc. seit 1848 ^128,300'göo — In der letzten zwölfmonatlichen GescliÄftsperiode wurden bei der Gesellschaft für . . . . 67 185.575_ neue Anträge eingereicht, wodurch der Gesammtbetrag der in den letzten 20 Jahren eingereichten Anträge sich auf mehr als . ................ 1.130 500.000-— stellt. Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prämien-Versicherungen ans den Todessall mit 80 Percent Gewinnanteil oder auch ohne Antheil am Gewinn, ferner gemischtes und auf verbundene Leben; schliesst Renten» und Ausstattung.*-Verträge ab; gewährt nach dreijährigem Bestehen der Polizen den Rückkauf für Polizei, auf Todesfall oder gemischt, welche liiern beiechtigt ind, oder stellt für l'olizen auf Todesfall nach dreijährigem und für Aussteuer-'Versicherungen nach fünfjährigem Bestehen rednzirte Polizen acs. für welche dann keine weiteren Zahlungen zu leisten sind. 64—12 1 r spei te und alle weiteren Aufschlüsse werden ertheilt durch die Herren Agenten und von dcm| Genoral-Atfunten nir Krnln nni'nini'k. Valentin Zeschko. 66—12 Tricster-Strassc Nr. 3 in Laibach. Wer Teich werden will, frage frauico an unter Adresse „Austria" 23, postlagernd Hauptpost Berlin. 528 8 vierhundert tafeln. X b QJ ^ «s <0 ^ °- ,2 3 - Cj . ^ O *"0 5 c QQ (o s ^ ^ 2 Z c- ^ '3QNV8 01 «3QO 31J3H OVZ DRUCKSORTENLAGER BUCHDRUCKERE! X I ** »» »* »» «* »» »* »» «» **! ff# #* :»»»»«««»»#«gffg,tt-»» »»»«#»♦*♦»»»*»» «* #v «» ff» »ff #ff #* W4 1*0 • s »# **| #« ## »« *# #» #* ## ## »» *« ## |»*| #^ #» *# ## *# *» »# »» *# •* ♦» ♦# H *♦1 »* ## #* *ff *♦ *• *» fc» »# »» «« »o »ff »# ». - •**55?***#*e5$**5#e#25*$SS222252»!52f?52?fS2f;!f *9 I __****** -*»»»»»»* „fest • S •<>»»» I «==•>*< Rtickwrtirtes LAGER für Schüler der städtischen Volksschulen: elastische & Schiefertafeln, Griffel, Stahlfedern, Federhalter, Lineale, Schwämme, Tinte, Schreibpapier, Diverse Schreibhefte. fe=i #« »# #4». ••I ff»! »« #» »» ff» ff» «• »ff Po »» ff» #» «« »# ff» ff« ff« »# ♦ d ff» ♦ »! ff# fr» »ff »ff ff» ff* ff# «ff »» ff« ff» «ff »ff ff* »ff »ff ff# »» »ff »ff »ff »ff »# 3ff. fff »; »»i ff» ff# #» ff» * ♦ ♦ ♦ K ♦ 1 ♦ H i ♦. I r H R 1f L j r u n L l Lu I lu r 1 L für die städtischen Volksschulen sind zu haben bei .1. 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Von dem Resultate werden die Antragsteller sofort verständiget und hat der Ersteher den 10% Kaufschilling sogleich zu erlegen. Auskünfte werden in der Amtskanzlei der utidt. Sparkasse bereitwilligst ertheilt, sowie alldort auch die Kaufbedingungen eingesehen werden können. Spartasse der Slaätiemeioile Cilli, 551—3 am 1. October 1883, ZDie ZDirection. i Soeben begann zn erscheinen und sind Probehefte in jeder Buchhandlung vorräthig: Die Elektricität im Iienke der Menschheit. Eine populäre Darstellung der magnetischon und elektrisohen Naturkräfto und deren praktischen Anwendungen. iTaolj. dem g^ffen.-wä.rtie'e». Staaad.p-jjaicte d.er bearbeitet von Dr. Alfred Ritter von Urbanitzky. Mit ea. ROO Illustrationen. 18 bis 20 Lieferungen A 8 Bogen. Preis jeder Lieferung 30 kr. — 0O Pf. = 80 Cts. — 36 Kop. Der Inhalt de« vollständigen Werkes, wird, kurz zu aminengefasst. folgender sein; In wenigen /ugen .-m gedrängter Ueberblick über den Gang, welchen die Erforschung der Elektricität und des Magnetismus genommen hat; hierauf folgt die Erklärung der magnetischen Grunderscheiuuagen, die hrzeugung und >\ lrkung der Magnete und daran reiht sicti die Besprechung der Elektrieitäts-Er2eu-gung durch Reibung. Di>» wichtigsten Erscheinungen und Gesetze der Keibungselektricitftt, der galvanischen Elektricität und der Wirkungen des elektrischen Stromes bilden die nächsten Abschnitte und bringen die Grundlehren des Magnetismus und der Elektricität zum Abschlüsse. Hiermit sind jene Urundlagen gegeben, welche zum Verständniss der praktischen Anwendungen unbedingt gefordert werden müssen. Der zweite Theil umfasst nun die praktischen Anwendungen, und zwar zunächst die hlektricitäts-Eneuger oder Generatoren, als Batterien und Maschinen. Daran reihen sich die verschiedenen Verwendungen de« elektrischen Stromes zur Beleuchtung, in der Galvanoplastik zur Kraftübertragung. in der Tclegraphie, Telephon!« u. s. w. Auf diese Art soll auch dem Laien Gelegenheit gebotenwerden, sich mit den Errungenschaften der Elektricität in ausreichender Weise bekannt zu macheu. Durch alle Buchhandlungen zu beziehen. — Lieferung l und 2 überall vorräthig- 536—3 WOHNUNG, ganzer I. Stock allein, 3 grössere uud 3 kleinere Zimmer sammt Zugehör, darunter 1 grosser Keller, ist vom 1. November zu beziehen. Anfrage Bahuhofgasse 162. 531— 500 Gulden 5M_1S zahle ich dem, der beim Gebrauch von Rösler's Zahn-M11111Inasser ä Flasche 35 1er. jemals wieder Zahnschmerzen bekommt, oder aus dem Munde riecht. Wh. KÜNlrrs Kflle. Eeliiiard lVInkler, Wii»n 1., Regierunesgassc 4. Nur echt in Cilli bei J. Kupfersohmld, Apotheker. VrokvVfätter gratis u. franko jixxjmux. „Der Aauenlfteund. ' (Erscheint irden 2. un» 4. Sonittist in Monat. Präilumeratto»: Ganzjährig fl. 1.50. — Halbjährig fl. —.80. Einzelne Rummer 10 fr. Administration: (Sittt, Herrengasse -3fr. 6. ??rsve5fätter gratis a. franco LIEBIG's KUMYS (Steppenmilch) 243—52 ist Uut Gutachten medic. Autontäten heul es, diiit. Mittel bei Habschwindsncht, Lungenleiden (Tuberculose. Abzehrung. Brustkrankheit), Magen-, Darm- und Bronchialkatarrh i linsten mit Auswurf). Rückenmarkschwindsucht, Asthma, Bleichsucht. allen S< hwirheninsiiindei, (namentlich nach schweren Krankheiten). Dr.Hartung's Kumy's Anstalt Berlin S. Kommandantenstrasse 56 veraendet Liebig a Kumys Eztract mit Gebrauchsanweisung in Kisten von 6 Flacon an ä Flacon 1 Mk. 50 Pf. excl. Verpackung. Aerzüiche Brochüre über Kum.vs-Kur liegt jeder Sendung bei. Wo alle Mittel erfolglos, mache man vertrauensvoll den letzten Versuch mit Kumys Allgemeine gewerbliche Fortbildungsschule in Cilli. Kundmachung. Von Seite des gefertigten Stadtamtcs wird zur Kenntnis* gebracht, dasft die Einschreibung der Lehrlinge in die hiesige allgemeine gewerbliche Fortbildungsschule Sonntag, den 7. Oktober 1. J., Vormittags um 9 Uhr in der Kanzlei der städtischen Knabenvolksschule stattfinden wird. Die L«hrherren haben unter eigener Verantwortung strenge darüber zu wachen, dass ihre Lehrlinge sich nicht nur rech t z « i t i g zur Aufnahme melden, sondern auch die Schule während der vorgeschrie-beren Jahrescurse regelmässig besuchen. Sta,d.tAMit Cilli, am 3. Oktober 1883. 553—2 Der Bürgermeister: IDx. 2STecl5:errn.aaaz3. mp. Eigenthum. Druck und Verlag von Johann Rakusch in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max Bcsozzi,