Mlbllcher Zeitung. Nr. 41. PlHnumtlat. fi. ll. halbj, st, 5>Hl», Mr bit ZusteNunn in« H«u« halbj, 5.« lr. Nlit der Post zanzj, fi, ,5., balbj. ? «,. Mittwoch, N). Februar. Instllion»gebUl: Für lleine In<«»t« »l» ,u « Ztllen llü lr.. grtzh«t per Heil« « lr.; bei Nftqueuzen. welche selbst wohlwollende Aemtheiler ", ^neichischeil Regierungepolitil ins Ange fassen zu mus^,l glaubtru. Mil nnerwartetrr Raschheit hat >"1 dir Bevölkerung der occnpierlen Provinzen in den ^M'l der Dinge hineingeflüiden, n»d nicht einmal ^meu jenes politischen Brigantaggio habeil sich ge- 1'!, l^'^m die besagte öffentliche'Meinnng für nn< ^'"^^ hielt voil cincni leisen Fortwnchern des mit l ^affcn in der Hand niedergeworfenen Ansstandes. der ^"^^'"^^ Virements zwischen Montenegro nnd c^. ^lttei haben fich vollzog'», ohne daß das Ge- '^ ust ocr allialiefifchen Liga Fleisch nnd Blnt an^ ^""'lM'm ^^^ ^l.oaltsain ,» die Verhältnisse ein« i/c^"' hätte. Der bulgarische Aufstand in Mazedonien l^H W,e neunenswcrlhe Thäligteit der Pforte der ch> cl ^ ^^"" ^gellen Kräfte erlegen. Die grie- >l>m ^'uzfrageu fi„d zwar weit entfernt dauon, ^u i/^^^'l^n Lösung zugeführt zu sein, aber immer- ^cr 3i. ^ ^"hnen der Verhandlnng nnd hoffentlich M'ilck ^M"l! geleitet, die ostrninelischcn und bul- >'l iiin sl ^chchililgs- und Vcrwaltuugsfragen haben ^lelfack ^^ ^"'^' eigentliche Störung, wol aber Evrli l Fövderuug erfahren. Der russisch türkische S^ ^U'eNrag, der, uu, ,uit den Worten des englischen tum. "lmc^ ä" sprechen, die letzten Spincn des Ab- nic^i '^ '''^" "'^ Stefano befeitigt nnd so den Ver- i^ "^»Prozeß krönt, zu welchem sich Nußland gegen- sah - "^" eigenen Worten hcrbeizulasfcn genöthigt ^tü!i^ ^ vollendete Thatfache und damit auch d,e ich» ^'2 der seither durch die russischen Truppen be. Nil,, ^tische» Gcbielslhcile nach den Fristbestinl« lvülV?!, ^'^ berliner Vertrages fast über jeden arg' Mjchen Zweifel hinaus sichergestellt, die , l,!"ll allerdings nicht geleugnet werden, daß ,n 9""zliche Durchführung dieses Vertrages noch ^y.Ml Schwierigkeiten und Fährlichteite'n nnter zwisck" '" ^'^' ^" Einigungstendenzcn, wie sie ztvi ^ ' ^"lgarien uud Ostrnlnellen oder wenigstens 'Hrn dem bulgarischen Theile ihrer Bevölkerung bestehen, werden die volle Wachsamkeit der Machte und eine gewisse Energie der Pforte m Anfprnch nehmen. Der neueste Zwischenfall, welcher sich dnrch die Vesetznug der Arab-Tabia durch Runläuien el> geben, zeigt, anf welch' schwankenden und unsicheren Giundlageu die zu schasseute Ordnung der Dinge i:> Oriente vorerst noch «ilhi, und von welch' ernsten Konsequenzen jede nnrorher, eschene Thatsache begleite! sein kann. Aber allerdings ncht eine gewisse Bürg schaft für die Erreichung des Zieles in dem en»^ schlofseiisn Willen der bet heiligten Mächte, den Vertrag z»> vollen Wahrheit gelangen zu lassen, und in de< Thalsache, daß auch Rußland oru Verpflichlungen demselben nachzukommen zwar hie nnd da gezögert, aber sich niemals geiadezu geweigert hat. Die abgelaufene Woche hat nn« zwei ebenso ent schirdene als antoriläre .<»tilno<,el>ungeu zugllnsten des Berliner Vertrages gebracht. Das deutsche sowol als das britische Parlameut wurden mit dein Hinweise anf die Nothwendigkeit der stritten vung der emopäischeu Beschlüsse und dem Him ,, ^ die all-geineiuen nnd speziellen Interessen, welche sich an diese Durchführung knüpfci, eröff.l't. Wenn Kaiser Wilhelm die feierliche Versicherung ausgesprochen, daß er dle gauze Macht, welche die Einigung D^^ > in seine Hände gelegt, der Idee oee eulopäü oeus u»d des Friedeus im Orient zur Verfügung stellen werde, für welche der Berliner Kongreß den concrcten Allsdruck, die bestimmte Rechtsform geschaffen, so ist das kein leeres Wort. Gerade bei der parteilosen Stellung, welche Deutschland den Inungeu im Oriente gegenüber einmmmt, ist es in erster Linie bernfrn, der objektive Beurlhriler, der fclbstlose Wächter des eurv' päischeu Iuteresfes und des elirupäischell Friedens' gcdanlcns zu sein. Es war die Präsioialmacht des Kongresses, uud die molali,cheu Rechte und Pflichten dieses Piäsidiuins nluhten die Verhandlungen dc5 Kongresses überoaileru. Sie bezichcii sich nothwendig anf die ganze Verwirklichung des Kongrcßwrrles, nnd daß Kaiser Wilhelm die Vollendung dieses Wertes zngleich mit den Anfgabrn des europäischen Friedens politisch überhaupt identificierte, verleiht der deutschen Throurcdc ihre concrete politische Aedcntuug für die Sltuatiou des Augenblickes. Nicht minder bestimmt uud uuzweideutig habeu sich Lord Beacousficld und Sir S. Vtorthcote auf den Boden des Berliner Vertrages gestellt. Schließlich ist cs der enropäifche Charakter dieses Vertrages, in welchem seine Stärke und mehr noch als seine rechtliche Verbindlichkeit, seine politische Tragweite ruht. Der ^rteuuluis dieser Thatsache — so schließt die Wiener „Moulags'Revuc", der wir die vorstehende Betrachtung entnehmen, — vermag sich selbst die russische Regierung nicht zn entziehen, wie ja gerade die jetzt schwebende Zwischenfrage wegen der Besetzung der Arab Tabia darthnt. Wenn Rußland und Rumänien .,l..,vl'2-ilig hie Berufung an die europäischen Mächte , wenn ein Reglemngso»gan wie die „Agence oie Differenz fogar schon für ihre provisorische ,.mg der Schlichtuug durch eine Botichafter- lunselenz zugewiesen wissen will, so ist d '^- weis dafür, daß dir Anerkennung der ^..,.......mg Enropa's, als der letzten Rcchtsqnelle für die Orb^ nllng der Velhältnisfe des Orients, jetzt von keiner Seile mehr prinzipiellem Einsprüche beqequet So lange nicht begründete ^! "d, daß die eine oder die >, >^e^ wisfeiisconflicte zwifchen ihrer Veitragstreue und lyren Landrsinteressen den Vertrag letzteren ^'>" > "in ge-willt sei, wird man an der stritten T «lg der Berliner Beslim wol uicht ' il. Was Rnftlano l,, , so wird sl ill der vulgarisch-ostlumrlljche» Frage t^ s- schlag geben. Es hat die Pflicht, d... »eu lHinheitslendenzen im Sinne der Berliner ^ ü- gen entgegenzutreten, und aus der Art u>,i.> ^nje, wie es dieser Pflicht zn entsprechen, wie ei msbejon' dere all' >l No- lableuvl, ....... ,, w,rd sich ein Maßslab furdle Loyaluat seiner Msichten und die (iorreltheit seiner ofsizicllen nnd nichtofftziellen Politik gewinnen lassen. Die Vorgange in Frankreich. Der Amnestie - Ausschuh des französischen Abgeordnetenhauses ernannte den der Amnestievorlage günstigen Abgeordneten -'!"'------ zu seinem BeriHt- erstatte,. In den Bei. ,.n des Ausschusses habe» sich die Mmislcr oel ^ust>z und oe» Iuuern, Le Royer uud Marc^re, bereit ertlält: 1.) ,n den Art. 1 der Vorlage die Bestimmung aufzunehmen, daß derselbe sich auch auf den Putsch vom 3i. Oktober Itt7o und auf die revolutionären Vorgänge in Mar-seillc uud in den Ost-Pyrenäen erstrecke; 2.) daß em fernerer Artikel ausdrücklich verfüge, auch in Zukunft solle keinerlei Verfolgung mehr wegen Theilnahme am Eummuue-Aufstcmdc eingeleitet werden. Nach der Absicht des Ministerinm« und den von ihm bereits getroffenen Vortehrungcu werden in drei Monaten von der Amnestie nur noch diejenigen Individuen ausgeschlossen sem, bereu Velbrechen schlechterdings nie verzicheu werde» taun, oder welche sich noch jetzt offen als Feinde der lHrfellfchaft zu erlenueu geben. Wen» dle Vorlage votiert würde, so würden nur noch etwu lXX) Cummuneverurtheilte in Numca bleiben. Was d,e Zmilleton. ^lera oder auf dunklen Wegen. Numcnl von Ed. Wngnc». (Fortschunss.) dicl, n> '^ '"ln erzähle mir von den Beweisen gegen ^' water." bat Alexa. , >.6s war erstenz die Thatsache, daß ich bis ^esrn!^ ^^^ ä^ Uhr nicht iii Nleiilein Zimmer ge "leiste' ^""^'"^' baß ich zu dicfcr Stunde vom Keller, blitte,!«^' ^" ^^''^ "'^'"^ Bruders gesehen wnrde; l", „',/ '^ Wnnde an mciilcr Hand uild das Blut ^lch/ "' Kleidern; viertens dir Rachedrohungen. ^'»fle„H >. ^^/" meinen Brnder ausgestoßeli hätte; ^«rd s l, ^ ^!!"d' '"'lchen ich zl.r' Veriibuug des btt 5i.i"^! c deines Ärnders Heirat trieb mich ans ^M,s '^"' zerstörte meine Hosfmmgen anf die ^h^bmi^^"!'^^^ "U''"e Znl'mft und sehte niciner ^Nlal i 'l?""' H"lt. lHr hatte mich nnd meine Und I, c ^lkldigt. Ihre Familie winde enttäuscht ^indez Ä^dn' ^'" über »leine lHrliicdrignng. Meines ^eiiiini l?>"ls"l '""lde verändert sein.' Alles dieses Grü,,d" ,^°"e ^"' "as die Menschen überwältigende k'^'s M^'?^^^ """'u Ostens die Aussagen "leinen, ^, ^s Rev. Mr. Amory, welcher von Minen ,.5 "''geladell '""'. bei der Trauung zu hron "'.'^ welcher erst spät a.n Abend in Mont ^"lde, "'^. /r sollte am Morgen nlit meinem "" «lrche fnh»^, ^ vierzehn Meilen entfernt — die nächste Kirche von der Heimat der Braut. Er fchlief in einem Zimmer dem meines Arudeis gegenüber. In der Nacht erwachte er von dem Klang l'antev Stimmen in meines Arnders Zimmer, richtete sich anf nnd sah nach der Uhr. Es war zehn Minuten vor zwei. Er horchte; es war ihm klar, daß ein Wortwechsel in meines Bruoer» Zimmer staltsand, und es wnrdr laut und heftig gesprochen, besouders von Seiten des 'Marquis. E,- h^tf <>iuc Stimme antworte», welche er als die meimge zn erkennen glaubte. Dann wurde es still. Er glaubte, daß ich zu dieser unpassenden Stunde zu mmiem Bruder gc-gana/n war, um eine Verständigung anzustreben, nud daß allcs gut sei. 6r legte sich wieder nieder nnd schlief ein. Nnn rechne alle diese Umstände zusammen: Des Rev. Mr. Amory's bestimmte Ertlärnng, daß er meine Stimme zehn Minnten vor zwei Uhr in dem Wortwechsel mit meinem Binder hörte, des Keller !»liste>s bischworene Anssage, daß er mich um zwei Uhr var der Thür meines Bruders sah; dann das ärztliche Gutachten, daß mein Brnder um zwei Uhr einwrdet wnrde, — der Zustand des Leichnams führte zn dieser Annalime, Doch das war »och nicht alles, was gegen mich zeugte. I» der Hand des Ermordeten befand sich ein Stückchen Kammertuch - die ansgrzacktr nnd abgerissene Ecke eines Taschentuchs, welches er im Todes' kämpfe wahrscheinlich erfaßt hatte nnd das ihm ent^ rissen nwrd.'n, so daß der Zipfel in feiner Hand ge. blieben war. Diefer trug eineu meiner Namenszüge. Der audcrc Theil des Taschentuches wurde später von einem Polizisten im Kamin meines Zimmers arfnnden, geschickt versteckt nnd halb verbrannt; doch das Ende, von welchem der Zipjel abgerissen, war unversehrt. Das Taschentuch gehörte mir, Alexa, aber wie es an die Stelle oder wie das Stück in die Hand meines Bruders kam, begreife ich nicht. - Noch mehr: Die Mordthat war mittelst eines " it. Ilmand erinnerte sich, daß ich eim „., . ...,^. ....oe-srssen und als ein Eurwsum aufbewahrt hatte. Es wurde danach gesncht, nnd ein Polizist fand den Dolch in dem Astloch eiuer großen Eiche, welche nahe vor meinem Bruders Fenster stand, Die Klinge paßte zur Wunde. Der Mörder hatte meine Waffe zu seine» That gebraucht nnd sie dann vom offenen Fenster nach dem Banm geworfen, wobei sie wahrscheinlich in das Astloch gefal'len war. Dn siehst, Alexa, die Kette der Ueberführungen war vollständig; doch zum Ueberfluß sagte noch ein Parlarbeiter ans, daß, als er zu später Stunde ein Mädchen d 'jeS aus dem Dorfe heimgebracht, die Uhr a/. „...l schlug, als er sich von derselben trennte. Er eilte zurück nach seinem Hanse, blieb aber m, der Ecke des Parkes stehe» und blickte noch einmal nach dem Schlosse. Da sah er beim schwachen Schein eines ' ,es in des Mar- quis Schlafzimmer einen M , Fenster treten, welcher jedoch fast in demselben Augenbllck wieder verschwand. Der Arbeiter befand sich m <">""'> lwt-fernnnsl. auch hatte er den Mann nur > 's gesehen, aber er behauptete, daß die ^"'" ^-n Mannes der meinigen gleich fei. Diese lch">w<" Beweise, wenn auch nur aus theilweise miwesentl.äeu Umständen heiqeleitrt, ,ibe>M.,ls" ""<>. die es ymlen. von »leine, Schuld Meine Gattin kam mcht zu nm. 3N0 Eontumaccs betteste, so könne man die Zahl der» selben in runder Ziffer auf 2400 schätzen- von ihnen gedenkt die Negierung 1800 zu begnadigen, so daß also auch von diesen nur 600 von Frankreich ferngehalten blieben. Diese Eröffnungen machten einen ersichtlich günstigen Eindruck. Das Comite für die Unterstützung der Amnestierten veröffentlicht in den Blattern folgenden von Victor Hugo, Louis Blanc und den Präsidenten des Pariser Geinrinderathes und des Generalraths des Seine-Departements, Thulic und Mathe, gezeichneten Aufruf: „An unsere Mitbürger! Unter den ihrem Vaterlande wiedergegebenen Verurtheilten befinden sich manche, die durch mehrjährige Leiden erschöpft zurückkehren. Andere haben infolge ihrer langen Abwesenheit ihr Brod verloren. Es muß dafür gesorgt werden, daß weder die einen aus Mangel an Beistand noch die anderen aus Mangel an Beschäftigung sterben. Für die Kranken uud Gebrechlichen bitten wir um Unterstützung, für die Gesunden um Arbeit. Es ist dies eine Frage der Menschlichkeit. Wir sprechen im Namen des Unglücks; jedes großmüthige Herz wird uns erhören." Man wird bemerken, daß dieser Aufruf — zum Unterschied von dem ersten — einen viel bescheidenern Ton anschlägt und ganz offen an das Mitleid appelliert, welches hier in der That die einzig richtige Instanz war. Auch ist eine lange Reihe von Senatoren, Abgeordneten und Gemeinderäthen diesem Aufrufe beigetreten. Am 14. d. M. empfing der Präsident der französischen Republik eine schutzzöllnerische Deputation der „Association de l'Industrie Fran^aise", welche ihm die moUvierte Bitte vortrug, die nationale Arbeit durch wirksame Compensatiouszölle gegen die fremde Eoncurrenz zu schützen. Namhafte Vertreter der französischen Textil-, Steinkohlen-, Maschinen- und Schiff-bau-Industrle führten dabei der Reihe nach das Wort. Da einer der Redner darauf anspielte, daß das neue Ministerium auf Grundlage , freihändlerischer Verabredungen gebildet worden sei, beruhigte ihn der Präsident mit dem Bemerken, die Frage solle von dem Kabinet ohne Vorurtheil geprüft und alle Interessen sollten berücksichtigt werden. Herr Grevy fügte hinzu, Handel und Marine seien die wichtigsten Elemente des nationalen Vermögens und verdienten daher die besondere Obsorge der öffentlichen Gewalten; die einschlägigen Fragen seien sehr heikel und verwickelt, aber dle Regierung werde sich nur von den Bedürfnissen des Landes bestimmen lassen und die Sache der nationalen Arbeit nicht preisgeben. Die Deputation nahm aus dieser Audienz einen sehr befriedigendeil Eindruck mit. Der französische Senat wählte den greisen Grasen Montolives, einen ehemaligen Minister Lmiis Philipps, der sich unter der Fahne seines Freundes Thiers zur Republik bekehrt hatte, an Stelle seines verstorbenen Mitgliedes Paul Moriu mit 153 vou 157 abgegebenen Stimmen zum lebenslänglichen Senator. Aus dem englischen Parlamente. Das englische Parlament wurde bekanntlich am 13. d. M. mit einem Resume der politischen Lage seitens der leitenden Minister eröffnet. Im Oberhause gab der Premier Lord Beaconsfield, im Unterhause der Schatzkanzler Sir Stafford Northcote die betreffenden Erklärungen ab, an deren spitze selbstver- ständlich das Unglück am Cap figuriert. Die bemerkenswerthe Rede Lord Beacons fields liegt nun ihrem vollen Wortlaute nach vor. Der Premier sagte: „Alle unsere Gedanken und Empfindungen beschäftigen sich in diefem Augenblicke mit der jüngst erhaltenen Schreckensnachricht aus Südafrika. Es Würde unklug sein, die Wichtigkeit dieser Nachricht zu hoch oder zu uieder anzuschlagen. Es ist ein militärischer Unfall, ein schrecklicher militärischer Unfall, allein ich glaube, wir dürfen fagen, daß dies auch alles ist. Es ist keine militärische Niederlage, welche einem Mangel der Energie oder der Hilfsquellen des Landes zuzuschreiben ist; ein zufälliges Ereignis, über das ich nichts mitzutheilen habe, was Eure Lord-schaften nicht schon durch die Zeitungen erfahreil haben. Das einzige Sichere, was wir wisscii, ist die Tapferkeit unserer Truppen; dieselben haben, wie sie es stets gethan, die treueste Hingebung bewiesen. D>> Gefallenen werden im Angedenken behalten werden; allein wir dürfen auch der heroischen Tapferkeit nicht vergessen, welche die Ueberlebenden gezeigt haben. Die Erinnerung an das Verhalten jener achtzig Leute, welche zwölf Stunden lang auf einem Verlornen Posten 4000 Feinden die Stirne boten und dieselben schließlich zurückschlugen, mag als ein Beweis gelten, daß der englische Soldat noch vom alten guten Schrot und Korn ist. Alles, was ich für den Augenblick über den Gegenstand sagen kann, ist. daß Sie, wie ich hoffe, schon am Samstag, jedenfalls aber am Montag in den Besitz sämmtlicher Papiere kommen werden, welche die Ereignisse bis zum gegenwärtigen Augenblick aufzählen. Wir haben die nöthigen Schritte gethan, zu welchem jeder, der mit der Leitung der Geschäfte dieses großen Staates betraut gewesen wäre, sich nothwendiger- und uuverzüglicherweise hätte entschließen müssen. Wir haben Maßregeln getroffen, daß Truppen nach dem Eap geschickt werden, welche die Verluste mehr als aufhellen. Ich kaun nur noch die Hoffnung aussprechen, daß diese Maßregeln »ild die Tapferkeit unserer Truppen den Dingen in Südafrika recht bald ciue andere Wendnng geben möchten, als dies heute der Fall ist. Das Vorausgeschickte ausgenommen, läßt sich behaupten, daß unsere Be-ziehuugen zum Auslande als befriedigend zu betrachten sind. Die Fortschritte, welche die Ausführung des Berliner Vertrages gemacht hat. den wir als die Grundlage eines dauerhaften Friedens iu Europa be-trachteu, sind regelmäßig, sicher und beträchtlich; der größte Theil der Bestimmungen dieses Vertrags ist bereits ausgeführt worden. Durch den kürzlich abgeschlossenen russisch - türkischen Suppleliieiitarvertrag sind dle letzten Ueberreste des San Stefano-Vel träges entfernt worden; die russische Armee befindet sich bereits auf dem Rückmarsch, nachdem der Austausch der Territorien in Kleinasien vor sich gegangen. Die montenegrinische Grenzfrage ist ohne Blutvergießen gelöst und die bosnische Besetzungsfrage praktisch zu Ende gebracht worden. „Auch die griechische Fraa/ wird den Entscheidungen des Kongresses entprechend gelöst werden. An den Sultan sind große, fast übergroße Ansprüche gemacht worden, uud die Schwierigkeiten sind nicht zu übersehe», gegen welche er anzutampfeu hatte. Durch die Ernennung Mithad Paschas zum Gouverneur von Syrien hat er einen neuen Beweis gegeben, daß er es ehrlich mit den Versprochellen Reformen meint. Be- sie fchrieb mir nicht einmal; mein Kind wurde auf mein Verlangen nicht zu mir gebracht; mein Vertheidiger rieth mir, mich fchuldig zu bekennen. Niemand glaubte meinen heiligen Äetheiierungen meiner Unschuld. Meine Bitten auf Nachforschung nach dem wirtlichen Mörder wurden nicht beachtet oder bald aufgegeben. Die Geschichte machte ungeheures Aufsehen. Bei der Hauptverhandlung war der Gerichtssaal von Zuhörern gefüllt. Die Geschwornen waren nur eine halbe Stuude abwesend und brachten den Ansspruch des „Schuldig". Infolge dieses Aussprnches erkannte das Gericht auf Todesstrafe, auszuführeu durch den Strang." „Eine furchtbare Kette von Beweisen," sagte Alexa gedankenvoll; ihr Gesicht war todtenbleich, als sie die Schwierigkeit der Aufgabe erkannte, die sie übernommen hatte. „Ja. Seitdem meine Gemahlin und ihr Vater meine Flucht bewerkstelligten, habe ich bis jetzt nicht die geringste Hoffnung gehabt, daß das nngerechte Urthell aufgehoben und mein guter ehrlicher Name wieder hergestellt werden würde. Ich floh, um meiner Gattin und dir den Schimpf meines schmachvollen Todes zu ersparen. Der Gefangenwärter entkam nach Amerika nnd ist nicht ergriffen worden. Er hatte für seme hllfe eine ansehnliche Summe erhalteil und ist hoffentlich wohlhabend und glücklich. Meine Gattiu erwirkte eine Scheidung von mir und wird bald wieder heiraten; der Fluch des Mordes lastet hauptsächlich auf mir und dir, Alexa. Das Geheimnis zu erforschen, steht nicht in meiner Macht. Wer tödtete meinen Bruder? War es ein Einbrecher, der die In> welen stahl, oder einer der genannten fünf Männer? War es sonst jemand, auf den kein Verdacht fallen konnte? Eins ist gewiß: in dem Moment, als ich an der Thür von meines Bruders Zimmer stand, laq dieser bereits ermordet ill seinem Bette oder doch in den letzten Zügen. Während ich vor der Thür stand, war der Mörder im Zimmer, lauschend, den blutigen Dolch in der Hand. Bedenke — nur eine schwache Wand zwischen ihm und mir!" „Hattest dll einen Feind, Vater?" „Nicht. daß ich es wüßte. Das zerrissene Taschentuch, wclches sich im Kamin meines Zimmers faud und von welchem ein Stückchen die Hand meines Bruders hielt, war mir gestohlen worden, ebenso der Dolch, um den Verdacht auf mich zu lenken. Es schien mir, als sei das Ganze das wohlgeplante Wert eines Feindes, aber ich tonnte gegen niemanden Verdacht schöpfen, — nur, daß ich manchmal leise dachte, Renard könnte die That verübt haben. Diese,! mochte ich nicht leiden, und er wußte es." „Ich muß mir das alles ins Gedächtnis ein-prägen," sagte Alexa, „denn zu Papier bringen darf ich es nicht. Der Schein war allerdings stark gegen dich, und ich kann mich nicht wundern, daß Fremde dich schuldig glaubten; aber daß die Frau, welche dich liebte, auch an deine Schuld alanben konnte, scheint mir unglaublich. Sie kannte dich so gut. sie mußte wisseu, daß du zu einem Mo>d unfähig warst. Ich könnte dich eilier schlechten Handlung liicht fin fähig halten, Va!er. Wie ist es möglich, daß ihr Vertrauen nnd ihre Liebe in dieser Zeit der Prüfung wankend werden tonnten?" (lsortsehulig folstt,) ziiglich Cyperns sind dem Hause die nöthigen Papiere vorgelegt worden; ich enthalte mich aller weitere» Bemerkungen. Die Wahrheit wird sich selber zu ihrem Rechte verhelfen; zu erwähnen habe ich jedoch noch, daß die Staats« uud Privatdomänen des Sultans m deil Besitz und die Macht der englischen Regierung übergegangen sind, und daß die Einkünfte EyPM" scholl nil ersten Jahre unserer Verwaltung einen beträchtlichen Ueberschuh nachweisen. Ferner muh ich a"s die bedeutenden Dienste Ihrer Majestät Botschafter >» Konstantiuopel aufmerksam machen und den Verdienste» eines ehemall'gen und vielleicht zukünftigen patriotischen Gegners Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich wüßte niemanden, der mehr als er die zwei bedeutendes Eigenschaften — Energie und Gednld - - besäße. IH mache das Haus hierauf aufmerksam, weil die geschwächte Gesundheit desselben seine zeitweilige Mcl-berufung erheischen. Bezüglich der ungewöhnlich zah^ Stockung des Handels glaube ich mittheilen zu tonne», daß eine fühlbare Wendung zum Besseren bemerkbar ist; erfreulich ist die Bereitwilligkeit des Landes, durch freiwillige Uilterstützuugen dem allgemeineil Nothstand abzuhelfen. Bezüglich Afghanistans glauben wir unsere»! Zwecke, die Sicherstellnng der drei großeil Heerstraße, welche von Indien nach Afghanistan führen, erreicht Z" haben. Wir besitzen jetzt eine Grenze, welche unser Reich für immer unangreifbar inacht." Zum Schlufse unterbreitet der Premier das legislatorische Programm der Regierung; bas selbe umfaßt: ein Meuterelgesetz, einen Strafcodcz. ein Eoncursgesetz, eiu Gesetz für die Verbesserung »>»" Amendierung des suiumarischeil Gerichtsverfahre»"' Eisenbahügesetz, Kreisordliuiigsgesetz, Vorlage zur E>>^ führung des großen Schwurgerichts-Gesetzcs »' ^ laud, eine Steuerschätzuugsbill und einen Entwurf" Reform der Armeilpflege in Schottland. „IlM ^ jcstät Regierung", fuhr Reduer fort, „hätte g"" noch andere Fragen vor das Haus gebracht und Wl dies gegebenenfalls auch thun, allein die Erfahru»« hat gelehrt, daß sie mit ihren Maßregeln inch! i weit gehen darf. Der Geist der Kritik, welcher ">' einem andern Orte herrscht, macht das DurchlirM" von Gesetzvorlagen mehr und mehr schwierig. >'^ habe mein Versprechen erfüllt nnd ill Uebereiusttt"' nluug mit deil Gewohnheiten des Parlaments da» hohe' Haus mit den Absichten der Regierung betank gemacht." , s Nachdem der Premier geendet, nahm der FM . der Opposition. Earl Graiiville, das Wort. ^ l den britischen Waffen im Zululaud zugestoßene UN glück wolle er jetzt uicht discutieren, da die bis jeß vorliegendell spärliche!» Mittheilungen ein Urlheil üve die Katastrophe nicht erlaubten. Doch müsse er M von vornherein gegen die Annexionspolitik verwähle»» welche die Regierung jetzt in allen Welttheilen i adoptieren scheine. In dem Bestreben, die ^^e , britischen Waffen sowie die Sicherheit der engM? ^ Unterthanen ill Südafrika aufrechtzuerhalten, wer der Regierung indeß die herzliche Unterstützung Opposition nlcht fehlen. ^, Im Unterhause gab der Schatztanzlel ^ klärungeu ab, die völlig identisch sind mit delijenlg ' welche Lord Beaconsfield den Pairs machte, und "^ halb keiuer Wiederholung bedürfen. Der Krieg in Südafrika. England rüstet mit fieberhafter Erregung,.^ die Scharte am Eap auszuwetzen. In säulMUlA, Arsenalen werden die Vorbereitungen für die >^ sendung von Verstärkungen mit größter Nühw >, betrieben, Vler der größten Dampfer der 6"?A Flottille siild von der Admiralität in Dienst W^ um die Truppen nach Afrika zn befördern. ^. ^n befürchten ist, daß in der Eap-Eolonie Mang" z Pferdeu eintreten könne, so werden von England , für Kavallerie nud Artillerie die Pferde mitgeuo'^t werden. Vor lniudestens 14 Tagcn ist an die MA. der Verstärkungstruppen allerdings nicht zu d,^^ Ans Calcutta wird gemeldet, daß sich auch ^ ^ dische Regierung erboten habe, ein Trnppeilcoilt" U ^ nach dein Cap zu schicken. Im Kriegsmiliistewl' ^ solgendee Telegramm der Königin eingegange"» ^, bin aufrichtig betrübt über die Nachricht von be>" „,< lüfte unserer braven Truppen und drücke deren 6 sch, den mein Beileid aus. Es ist mein herzlichster >w ^» daß dies das letzte Mißgeschick unserer Truppe" ' möge." l,p Ueber die militärische Organisation d/r O ^, Kaffern melden englische Blätter: „Die TU^d zahl, die König Cetewäyo ins Feld schicken ka"l, ^.< nach verschiedenen Berichten ans 4<>,0()0 """'„ffB' schätzt, thatsächlich umfaßt sie die gesammte i j„l fähige Bevölkerung drs Landes. Nur Sv""" " ^ Alterthum ein ähnliches Beispiel eines ml)' ^^, Krieg organism ten Staates. Jeder IüngnW ^F sobald er das fimfzehnte Jahr volleildet l)",^,stc Reflimeute einverleibt und nach einjährim'in ^^e einem militärischen .Nraal, deren es zwölf >'" W-sM, zuloiliinaudiell. Die Zulu-Armee »mMi' .^ict gimeuler. deren jedes feine eigene Umsmiii uuo ^s. besitzt. Dic Organisation aller ist genau die ^M, Sie werden m rechte und linke Flügel em^ 361 deren jeder von einem Flügeloffizier befehligt wird, und diese Flügel sind wieder eingetheilt in 8 bis 10 Kompagnien mit je einem Hanptmanne und 3 Sub-alteruoffizieren. Von den 33 Regimentern bestehen 18 aus verheirateten, 15 aus unverheirateten Leuten. Die ersteren rasieren ihre Köpfe und umwickeln sie dann mit einer Binde ans Thierfell ^- Leopard- oder Ottttsell herrscht vor; sie führen weiße Schilde. Die unverheirateten Regimenter tragen das Haar frei und führen schwarze Schilde. Exercieren ill nnscrm Sinne ist der Zuln-Arniee nnbetannt, adcr sic führen einige wenioe einfache Bewegungen mit Leichtigkeit nnd ^chnelligtcit aus. Ihre Disciplin ,st indeß äußerst streng. Im Dienste wird das Anstreten aus den, Miede ulil Too bestraft, welche Strafe überhaupt bci o?m geringsten Vergehen verhängt wird. Alle Offiziere haben bestimmte Dienstpflichten', und die Lente ge horchen ihnen ohne Zögern. Der Transportdienst 'ist äußerst einfach. Raüo'nen für drei bis vier Tage. bsstehend ans Mais oder Hirse, werden von einer Keihr Knaben oder Weiber nachgetragen, die auch Matten, Munition und Decken bringen und eine klehherde treiben helfen. „Die Zulns greifen stets in Halbmondformation an, die Flauten ihrer Feinde umfassend, auf den sie eu> stetiges Schnellfeuer eröffnen, sobald er umzingelt 'st. Wenn sie auf etwa 200 bis .'500 ?)aros heran^ gedrungen find, machen sie unter lantem Kriegs' geschrei einen Anstnrm, und nachdem sie hierbei ihre Assegais oder Sperre geschlendert haben, hanen sie mit lhrrn kurzen Schwertern ein. Diese Taktik erinnert kuiigermaßen an die der römischen Legionäre, die auch erst im Anstürme ihre Pllen schlenderte!, und dann znm Schwerte griffen. Daß die Znlus Tapfer« «it besitz?» uud nuch an Strategie nicht verächtliche Gegner sind, dafür habeu sie bei' Rorte's Drift oder Mandufana hiureichende Äeluelse gegeben. D>e iuili- frischen Kraals der Znlns sind thatsächlich befestigte Depots, wo die verschiedenen Regimenter zu ihre» jahrlichen Uebungen fich versaniinelu oder zur Mobili» '^Uiiig il,l Kriegsfalle. Der Kraal ist gewöhnlich '^ ^lards in« Dnrchuiesser uud nmgeben mit emem Saline von Pallisaden und Flechtwerl, ungesähr fünf wch lM), schwierig zu dnrchbrcchel, nild schwerer noch ^ stürmen, da er rings mit einem Glacis von ^achelbirnbä'nmen, Dornbüschen uiid audcren unan. 2enehmcn Hiildernissen umgeben ist. Innerhalb dieses ß"Ms fi,^ hi^. Hiitteu der Leute errichtet, nnd ein "merer Ring im Centrun, ist gewöhnlich für das "'") vorhaild'cn. Der Kraal des Köiiigs ist Ubendi 3?^, Undini, fast in der Mitte des Landes. Sechs ^Miellter, an Zahl etwa 7000 Mann, sind hicr be- Widig untergebracht, Ein anderer liedelltellder Kraal M einige Meilen nördlich von Rorte's Drift. ^"kser war das Hanpllinarlier Sirayo's, eines BrN' derz Cetewayo'S. Der Kraal ward tnrz nach Eröfs- !!!!Ng der Feindseligkeiten verbrannt und ein Sohn ^'rayo's dabei gctödtet. Sirayo wledernm soll es ^Niesen sein, dem die Engländer ihre ncnerliche Nie^ Dringe zu danten haben. Die meisten anderen Kraale !l»d in der Nähe von Undini, so daß der Kömg stets lkN's Truppen inspirieren kann. Ais vor kurzen, be- Ilanden die Waffen der Zulus aus verschiedeuartigeu alten Musketen. Letzthin befahl aber der König, daß leder Soldat sich mit einen: Hinterlader versehe. hausende von Gewehren wnrden deshalb bald in De- 'agua-Bai gelandet und gingen in die Hände der Nuluz »her. Die portngies'ischen Behörden waren auße, stände, den Handel zn verhindern. Die Waffen ^lllen meist von englischen Händlern." Hagesueuiglieiten. ^. - (Dr. Franz Schusella - Katholik.) Hl ^'"'"' V latter melden, ist ncnlich der bekannte publicist Dr. Schusella ans seinem Krankenlager vom ""'tschkatholicismns in den Schuh der katholischen >rche, der er ursprünglich angehört hatte, wieder zll-^gelehrt. Zeugen des kirchliches Actes waren Hof-"ly AlfonS Klinkowstrün, und der Sohn Schnselka'S. 2. "' (Die Katastrophe in Teplitz nnd y"t-) Das l. k. Rcvierbergamt Brüx hat an das ^"erbauiniiusterium in Wien das nachstehende Tcle-llrmll», gesendet: „Brüx.. 10. Februar. 11 Uhr 50 Mi-^ ' /'"'"'twgs. Wasser steigen fort. Wasserhrbung Nll^ .^"^anaen der Trplitzer Geologen eingestellt, weil j^ ""steinen der Wasser in Dl.x das Erscheinen der lckvi ^. '" ^vl'b erwartet wird. Tagkranz des „Fort-stä,^ ^'"" ^"er höher als Stadtbadqnelle, Wasser-Nde ^,1 sl Uhr abends: „Düllinger" 12. „Fort. Nie/ ' "^lsun" N^ ^Victoria" X. „Gisela" zehn S ,"' 7^ Den, „Präger Tagbl," wird der Bericht der sack. >' "t>l>" Dr. Laube und Wulf mitgetheilt: „Dao ii^'"""'">^l' Gutachten, das Professor Lande und besaal !"',"'""b '"'l '^'" ""^h Bergrath Wolf abgab, sei' , ' dlchdie cunstatierteu Thatsachen danach angethan dak'^, em leerer Raul» geblieben, welcher ge üllt werden mußte; anfangs geschah dies durch die Rieseuquelle bei Ossegg; als diese lein Wasser mehr hatte, kam die nächste Quelle daran, und das war die Teplitzer Stadtbadquelle, welche zwar in Tevlitz selbst entspringt, aber nach dieser Richtung hin sich abzweigt. Die Frage, wauu ist die Rückkehr der Ouclle, d, h, das Hervorkommen ill früherer oder wenigstens approximativ gleicher Höhe zu gewärtigen, wäre uuu dahin zu bcant^ Worten: bis ein Rückstau in dem „Döllinger"-Schllchtc stattfindet. Dieser Rücksta» wird nun aus natürlichem Wege, d. h, von selbst geschehen oder muß forciert werden. Auf natürlichem Wege wird derselbe geschehen, wenn das Wasser in den Schachten zum Stehen gebracht werde» wird, bis also durch einen Ausgleich des Wassers die frühere Spaunung wieder hergestellt sein wird. Dieser Zustand wird nnn eintreten, bis die Schachte vollends mit Wasser gefüllt fein werden. Ein Auspnmpeu der Schächte verzögert die Rückkehr der Quelle, Wie das Wiedersprudelu der Quelle zu foreieren wäre. darüber läßt sich Professor Laube nicht aus. da er der Ansicht ist. daß man diese Gewaltmaßregeln nicht benöthigen werde." — Die „nisten von den neunhundert Arbeitern, die durch die Inundation der D»x Ossegger Kohlenwerte brodlos geworden, sind bereits in anderen Werten in Arbeit genomine» worden. Von dem bisherige» Ausbleiben der Quellen werden, wenn es sich in den jetzigen Dimeiisio« nen erhält, betroffen: in erster Linie die Stadtgemeinde Teplitz, deren hauptsächlichste Einnahme die Bäder und Taxen bildeten uud welche erst vor wenigen Jahren das Kaiserbad mit großen Kosten neu ausführen und den Knrsalon renovieren ließ! ferner der Fürst Clary-Aldringen, welcher gleichfalls, und zwar erst während dieses Winters, wieder ein großes zweistöckiges Bade-»nd KnrhanS anfführen lieh; dann die israelitische Cnltnsgemeinde. sür welche es einen Ausfall von jährlich eirea Al><)(1 fl. bedeuten würde, und endlich eine ganze Reihe Privater, theils Gastwirths. theils Hansbesiher in der eigentlichen alten Stadt Teplih, welche sich um d»s Stadtbad gruppierten. Weniger gefährdet sind die neueren Straßen, welche Teplih mit Teplitz-Schiinau verbiuden, Natürlich würde jedoch indirekt die ge-sammte Bevöllcrnng leiden. Die Niedergeschlagenheit ist denn anch eine allgemeine. Das Theater ist seit i:> d. M. bis auf weiteres und jedenfalls noch für die nächsten zwei Abende geschlossen. Das Thcater gehurt der Stadtgemeinde Teplitz, wurde von derselben vor fünf Jahren mit einem Aufwande von circa 4U0,l><)0 Gulden erbaut und seither theils verpachtet, theils in eigener Regie betrieben. Gegenwärtig ist letzteres der Fall. — (Der Prozeh der Kaiserin Eugenie.) Vor dem Pariser Ziviltribunal kam dicsertage der Prozeß der Kaiserin Eugenie uud ihres Sohnes, des früheren kaiserlichen Prinzen, zum Austrag. Man entsinnt sich des Ursprunges dieses Prozesses, bei dem es sich darum handelt, daß die Kaiserin das chinesische Museum, das sich gegenwärtig in Foutainebleau befindet, ferner einc Waffensammlnng. die früher dem Kaiser gehörte .()W, Nu» ist nber die Hucbt diele» durc s sei» Gefieder werthvollen Vogels auch nach Australien verpflanzt worden, und die Acclimatisationsgesellschaft in der Kolonie Victoria kann bereits, nach anfänglichen Mißerfolgen, über glückliche Erfolge berichten. Die Straußenweibchen legen jährlich 20 bis ^5i Eier, und deren Ansbrütuug wird theilweise auf künstlichem Wege bewerkstelligt, nm die Zahl der Jungen rascher zu vermehren. Diese letzteren, die schon in Hühnerglöße aus dem Ei schlüpfen, liefern schon im ersten Jahre brauche bare Federn; zweimal jährlich werden den Straußen die Federn abgenommen, und ein Männchen liefert deren jährlich für circa 350, und ein Weibchen fiir 150 Francs. — (Eine Quittung über empfangenen Lehre rgehalt) vom Jahre Itt^ii lautet wörtlich: „Endes Vnder Zogner Belenndt, baß ich von dem Verordneten Bürgermrister, Matthais Kessen. Eine Viertel IahrS Be Soldung Zu recht empfangen habe. Nämlich: Ein Gulden füufzehn Kreuzer. H.l'tuin Egloßhaimb; den 10. Novembris anno 1W2. Schulmeister alda Theobald Zeyhr." fokales. — (Pers onalveränd erungen i » der Laibacher Diözese.) Der Pfarradminiftrator in Horjul, Herr Fr. Dolinar, wurde zum Pfarrer daselbst ernannt. Gestorben sind die Herren Valentin Sever, pensionierter Pfarrer in Untcrfernig, und Michael Win-discher. Pfarrer in Nassrnsuh. — ^Hasino-Unterhllltung.) Die Direction des Casinovereins hat. da die am ersten " !c,en Gesellschafteabende veranstaltete Tombola >. Anklang gefunden, den von mehreren Seiten ausgesprochenen Wünschen Rechnung tragend, für den heutigen Gescllschastsnbenb abermals eine. wie wir hören, diesmal noch reicher ausgestattete Tombola in Aussicht genommen, an welche sich wie gewöhnlich der Tanz anreihen wird. — (Schnln ach richt) Heute beginnt an den hiesigen Mittelschulen sowie an den mit der Lehrerund Lehrerinnen-Bildungsanstalt verbundenen Uebungs schulen das zweite Semester. — (Gcwinsta ussl el lung) Wir wir dem von der Leitung der Effeltenluttcrie zugunsten des Lai-bacher Sicchcw und Mädchenwaisenhauses uns über» sendeten ersten Gewinstoerzeichnisse entnehmen, ist die Unternehmung bereits im Besitze zahlreicher, zum Theil werthvoller Gewiustspenden. Auch seitens drs Aller» höchsten Hoses find außer deu von uns bereits er» wähnten Spenden der beiden Majestäten noch Geschenke eingelangt von den durchlauchtigsten l. l. Hoheiten Erzherzog Carl Ludwig, Erzherzog Albrecht, Erzherzog Rainer und Maria Theresia, Herzogin von Württemberg. Der beiläufige Werth sämmtlicher bisher vorhandenen Gewinstgcgenstände beträgt 2000 fl. und sind noch zahlreiche weitere Spenden in sicherer Aussicht. Die Gewinste sind im Siechenhause zu einer Ausstellung gruppiert und können gegen ein geringes Entree von 5) kr. zugunsten des Lotteric. _.., ,' Holdrente 75-20. ungarische Goldrente --—. Fest, Handel und Wolkswirthschastliches. «udolfSwerth, l7. Februar. Die Durchschnitts - Prelse stellten sich aus dem heutigen Markte, wie folgt: """ fi, > lr, i fi- lr- Weizen pr. Hektoliter 6 90 Eier pr. Stück . . l» Korn „ — — Milch pr. Liter , . — ° Gerste .. — .^ > Nmdflcisch pr. Kilo . - 4« Hafer „ 2 25 Kalbfleisch „ - 60 Halbfrncht „ — — j Schweinefleisch „ — " Heiden „ 4 20,, Schöpsenfleisch „ - 17 Hirse „ — — i,Hähndcl pr. Stücl . -^" Kulunch „ 3 90 Tauben „ . -^ ^ Erdäpfel prMeter-Ztr. - — Heu pr, 100 Kilo . - ^ Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . — "" Erbsen .. --------Holz. hartes, ftr.Kubil- Fisolen „ — — Meter .... 2 ?l Nindsschmalzpr.Kilo — 90 — weiches, „ ^ ^ Schweineschmalz „ — «<) Wein, roth, pr.Heltolit. 7 "" Speck, frisch. .. - 56 — weißer, .. ? ^ Speck, geräuchert, „ — — Angekommene Fremde. Am 18. Februar. Hotel Stadt Wien. v. Littrow, t. t. See.Inspeltor. s. Familie, Pola. — Tschinkl. Tnchsabritant. und Knmft, Lichtenbach "" Laclner s. Gemahlin. Gottschee. — Syz. Fabrikant. <^"z-'^ Löwinger. Kaufm,. Kanischa. — Trinll, Wünsch. Msch»'. Kflte- Günther. Ncis.. und «null. Inspektor. Wien. H,tel Europa. Anf Elisabeth. Wien. — Merter, Marburg. -^ Rubinio, Italien. ., Mohren. Kasten, Maule. Pirl und Stert, Coha. — Globoiml, Neumarltl. Verstorbene. Den 17. Februar. IuliuS Schindler, Tuchfabritt' Arbciterslind, 2 I.. Petersstraße Nr. «0. Auszehrung. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 3 « « ^H^ 3 >^ " " « «>Z H "Z 3^ K? » ^5° 2^ ____^s-K ^ ^ ^ ^>___^ '7U.Mg. 715 46 - 0-2 NW. schwach! bewölkt ^ 10'^ 18. 2 .. N. 7l4!)4 ^. 0 6 windstill Schnee Ne««"' 9 „ Ab. 71« 34 4. 0 2 NW, schwach bewölkt Sch"" Düster, unfreundlich; vormittags Regen, nachmittags dichA Schneefall. Das Tagesmittel der Warn« -j- 0 2". um 0 5« "v" dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottsmar Vambers- b'Ur äie lii68ig6N ä.dl)nnonton liegt us^ eiuo LücliLraiiöLigo der k'innu, Iß. v. li.lo^ M2vr ^ l. ttamd«^ dt'i ^m s?nli?vll1>l ^'/"' ^' Februar. (1 Uhr) Tic Vörse befand sich in schr angenehmer Stimmung, welche in einer zuversichtlichen Haltung des GesammtmarkteS und insbesottbcl ^^z^ll^ccl^l. auch ,n fester Tendenz des Rentenaeschästes Ausdruck sand. 5 ', 1 V u , «elb «vale Papierrcnte .......62 45 62 55 Eilverrcnte........63 35 63 45 Woldrente.........75 - 7510 Lose. 133»........303— 30? - „ 1354........10050 110 , I960........114 _ 11450 . 1860 (zu 100 fl.) . . . 125 - 125 50 . 1s64........149 _. 149 50 Un«. PramieN'Nnl.....8225 82 50 'Nedit.L..........16275 163- Nudolfs-L.........,5 60 15 90 Prämicnanl. der Stadt Nien 92 75 93--DonaU'Regulierungs'Lose . . 10450 10475 Domänen »Pfandbriefe . . . 14259 143.^ Oesterr. Schatzscheine 1881 rück» zahlbar.........99. _ ^0 — Oesterr. Schatzscheine 1882 rückz. 98-. 98 25 Ungarische Goldrente .... 8360 83 70 Ungarische Eisenbahn.Anlcihe . iu2 - 102 50 Ungarische Eiscnbahn^Anleihe. Cumulativslücke......101 75 102 — Ungarische Schaßanw. vom I. 1874..........118- 11820 Uulehen der Stadtgemeinde Wien in N. V......9625 9675 «elb Na« TrundentlastungS'Vbllgatisnen. Viihmen.........102- 103 — Niederüsterreich......104 50 105 — Galizien.........8575 8625 Siebenbürgen.......75 25 76 25 Temeser Vanat......75 50 76 25 Ungarn..........8050 8125 Actlen van Vanlln. Anglo'österr. Vanl..... 97 25 97 50 Kreditanstalt ....... 220 80 220 50 Depositenbank....... I60 l6i>- Kreditanstalt, nn«ar..... 219 50 219 75 Oesterrcichisch - nngarische Nant 791— 793- Unionbanl ........ 6475 65 — Vertehrsbailk....... 106 . 106 50 Wiener Bankverein..... 105 25 105 75 Nclien von transport Unterneh» mungen. Nlfiild.Vahn .......11725 117 75 Donau.Dampsschiff..Gesellschafl 508 510 -Llisabetb.Nestblllln.....l«.^^ 1«.^7li «elb War« Ferdinands. Nordbahn . . 2060-2065 — Franz.Ioseph.Nahn . . . .12950 130 — Galizische Karl. Ludwig. Vahn 219 50 220 -Kaschau.Oderberger Nahn . . 10250 103 -Lcmberg'Czcrnowitzer Nahn . 122 50 123- Lloyd - Gesellschaft.....573 — 581- - Oesterr. Nordwestbahn . . . 113 25 113 75 Rudolss.Nahn.......119 11950 Staatsbahn........247 — 247 50 Südbahn.........67 50 68 — Theih.Nahn........190 - 190 50 Ungar..galiz. Verbindungsbahn 82— 82 50 Ungarische Nordostbahn . . . 116 50 117 — Wiener Tramway.Gesellsch. . 174 59 175' - Pfandbriefe. Mg.ö'st.Aodentreditanst,(i.Gd.) 110 60 110 80 „ ., ,. (i.N.'V.) 96 50 96 75 Ocsterrcichisck - ungarische «anl 100 15 100 25 Ung. Äoocnkredit.Inst. (N..V.) 95 50 95 75 PrloritätsVbliaationeu. Elisabeths. 1. Ein.....93 70 93 90 Ferd.'Nordb. in Silber . . . 10425 10450 Franz-Joseph. Bahn .... 8850 8875 cylll. Karl-Ludwig-V.. 1. Em, 100-' lU,75 Oesterr. Nordwest-Bahn . . 8750 °< Siebcnbürger Nahn .... 63 75 °",^, Staatsbahn I. Em.....160 75 »" ^, Züdbahn 5 3«/.......112— "5.95 5«/.......99- " Devlse». Auf deu«sche Plätze..... 56 95 ^.^. London, kurze Sicht .... 1169" "5 ,5 London, lange Sicht .... H?'„I ^6 36 Paris ... ..... 4635 4" Teldlsrten. ««.d ^'" ft. Dukaten.. . 5 fl. 5?'/,kr. 5 si" .^ ^ Napolconsd'or . 3 „ 33 ^ " ^ Deutsche Reichs« ^ g5 ^ Noten .... 5? , 60 . b? . ^ . Silbergulden . . 100 ^ — ^ l0V « Krainische Orundentlastungs-Obligallc" /^ ^r!nn!.,n^^!„,^- Meld 9150. Huair «achtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papierrente 62 45 bis 62 50. Tilberrente 6340 bis 63 50, woldrente 75 10 bis 75 20. Kredit 220 30 bis 220 50. Angl» "' " 97 50, London 11,6 90 bis 117 I.'', Napoleons :>33 bis 9 33',. Silber l00— bi»z 100 .