Nr. 103. Dienstag am 24. Pezemöer 1878. III. Jahrgang. • JrÜiiiig. Pränuir.erations-Bodingungen. Für Silli: . . . — J5 Birrltljätzii,. . 1.60 Va*l) Utaltyjalirig . . . «4V iimott ^nftfCuu(5 t> in. »>c». rnch >» O. Qp»cl>k »ad Stoll«. k 4o.n j. ist w>«», A. ISäUr .SfitJüjJ • ia f J idach. Politische Rundschau. Cilli, 2t. Dezember. Die Weihnacht«s«rien des österr. Abgeordne-tenhause« Hoden begonnen. Seilen hat ein Paria-menl Mährens der kurzen Zeit seine« Tagen« einen solchen Stimmungswechsel durchgemacht. Wa« im erstc« Anpralle mit tem vollen Einsatz-de» Wissen« unv der Ueberzeugung gesprochen wurde, alle» ist vcrweht. ^»rturiimt moute-i und — die Regierung siegte, siegte in olle» Fragen. In Pcsl hielten am 22. trotz de« Sonntag« beide Häuser kurze Sitzungen. In Abgeordneten» hause wurde der Handelsvertrag m«t Deutschland in dritter Lesung angenommen, worauf Präsident Ghyczi erklärte, daß uumnehr die meritorischen Sitzungen bi« zum 20. Januar geschlossen werden, daß aber morgen »och eine formelle Sitzung zum Zwecke der Promulgirung der sank-tionirten Gesetze stattfinden werde. Nach den üblichen Wünschen de« Vorsitzenden an die Abgeordneten anläßlich der beoorstchenoe» Feiertage und unter Eljenrusea aus den vor» fitzenden gingen sodann die Abgeordneten auSein» ander. — Im Oberhaus« wurde der HandelSvcr-trag mit Deutschland, nachdem Erzdijchof Haynald dafür die Dringlichkeit beantragt hatte, nach belangloser D-batie angenommen. Au« Konstantinopel wird gemeldet, daj mit einer öffentlichen Irade Muktar Pascha Effendi und Ebedim Bey zu Kommissären für die griechi-sche Grenzregulirung ernannt worden sind und den-selben Oberst Djeval beigegcden wurde. >uf eine Anfrage der Pforte erklärte die französische Regierung, daß die Ernennung Savset Pascha« zum Botschafter in P.,ri« genehm sei. Eine weitere Ir»de ermächtigt den Großvezier mit Oesterreich auf Giund der öfter, eichischen Vorschläge eine defiuitive Pereinl»orung in Bezug auf Novi-Bazar adzuschtixen. Diese Frage wird al? gelöst betrachtet. Au« dem evglischen HeereSlager in Afghani« ftan kommt offiziell die Bestätigung der Nachricht, daß der Emir in der Thut sein Reich al« Flücht-ling verlassen habe. Die Ansprache, welche Kaiser Wilhelm an den Magistrat und den Gemeinderath vo.i Berlin am 7. Dezember gehalten, worin er eine religiös« Erziehung »er Jugend befürwortete, soll wie o.i« „Reuter'sche Bureau" telegrafier, einen großen Eindruck auf den Papst gemacht haben. Seme Heiligleil hat die Gelegenheit ergriffen um ein weitere« Schreiben an den Kaiser Wilhelm zu richten, in welchem er ihn zu dem T»ne dieser Rede beglückwünscht und Sr. Majestät an« Herz legt, der Kirche, die keinen andern Zweck al« ven vom Kaiser gewünschte» verfolge, »en Frieden wieder zu geben. — Ia Peter«durg wird, so läßt sich der „Pester Lloy)" au« Berlin telegrafireu, für den 26. De« zemder a. St. ein Putsch der Nihilisten befürchtet. Die« ist nämlich der Gedenktag der vor 52 Iahren auSgebrochenen Dezember-Revolution und an den Mauern angeschlagene rothe Plakate ver-kündigen off n, daß di« Rächer de« Bolle« eine Demonstration beabsichtige». Peter«durg befindet sich daher faktisch im Belagcrung«zustand. E« ver» lautet ferner, die Regierung wolle die Universitäten für diese« Jahr schließen und die Studirenden in ihren Heimat«orten unter polizeiliche Aufsicht stillen. Fürst Gortschakoff soll indessen dieser Maß» regel abgeneigt sein. Jofefine Geiger. i E« dürften ungefähr sechzig Iihr« verflossen sein, daß weiland Herr Josef Geifer »nsere Stadt betrat und uiiler den descheidennen Verhältnissen in dem noch jetzt der Fumilie eigenthümlichen Hause in der Postgasse ein Geschäftchen mit Schreibrequisiten eröffnet«. Er war zu Tepl in Böhmen geboren. Ueber seine Jagend selbst wissen wir wenige« zu berichten, doch darf mit ziemlicher Sicherheit au« der puritanischen Lebensweise, die er uns die Seinigen führten, ge-folgert werden, daß er schon in frühester Zeit wohl den vollen Ernst de» Leben«, doch weniger seine Freudrn kennen lernt«, lgnoti nulla cupido und Herr Geiger kann«« keine Begierden uns keine Wünsche außer jenen für da» Wachsen und Gedeihen seine« Geschäfte«, dem er so wie seine Familie in streng reeler Thäthiqkeit biS zum letzten Augenblicke vorstand. Er hatte im Regimente Bogelsang jetzt Har-tung gedient, in den Zwanzigerjahrer» di« Feldzüge in Neapel mitgemacht und sich Erfahrungen gesammelt, die bei seiner Lebenkphylosophie sein spätere« Unternehmen fördern und blühen machen mußten. Und so kam e« auch. Da« bescheiden« Geschäften, da« jedoch schon in der ersten Zeit seine« Bestehen« die meiste« der damaligen Herr-schaftlichen Kanzleien mit Schreibuleusilien ver-sorgte, begann sich allmählig zu entwickeln. Zuerst kam eine Buchbinderei dazu, und bald auch ein Buchhandel. Dir solide Wohlstand de« Hause« erfuhr nie die geringsten Schwankungen und mehrte sich von Jahr zu Jahr. Feuilleton. Typen aus Kntersteier. Naiurgeschichiliche und psychologische Studien von ?». Tigrin. 9. Der Jäger. (Timor leporum.j Der Jäger soll nach Rechten ia die Kath«' gorie der Dichter eingkthcilt werden. Eine von ihm erzählte Geschichte ist, wenn sie auch etwa« mährcheohaft klingt, oft von größerem Werth, al« eine Novelle de« 19. Jahrhunderte«. Die zarten Nuancen, in denen der Iägcr ein erlebte« Jagd-abenteuer der spannend zuhorchenden Gesellschaft erzählt, verdienen volle Bewunderung. Man vergißt darüber sehr leicht da« Unglaubwürdige an der Geschichte, zumal er den Robinsonaten die kühnsten Schwenkungen gibt und so der Gesellschaft Amüsement ia Hülle und Fülle bietet. Er malt die erduldeten Strapazen mit so lebhaften Farben au«, rechtfertiget jeden verfehltin Schuß so meisterhaft, daß man ihm in den meisten Fallen Glauben schenkt und sein erprobte« Jäger-latent bewundert. E« ist ein Fall vorgekommen, daj ein Jäger, während seiner Erzählung in Extose gerathend, der Gesellschaft zu beweisen versuchte, e« habe ihn anläßlich einer Jagd ein Wildthier mit Haut und Brin aufgefressen. Die« erinnert wohl lebhaft an dra Freiherr» von Münchhausen und seine Erzählung über da« Abenteuer, welche« ihm unsern der großen Kata-racte zugestoßen ist, woselbst ihn ein Krokodill schon im Rachen hatte, ihn jedoch, al« er sich al« litt» rarische Sammilät zu erkennen gab, mit Thränen im Auge, sofort losließ. Der Gemsbart am Hute und der Lodenrock mit Hornknöpfen sollen äußerliche Merkmale eine« passiooirten Jäger« sein. Nicht«distowtnigrr trägt auch mancher Naseweis rincn G«m«dart hinter dem Hute, der eine Gemse überhaupt noch gar nicht zu Gesichte bekam und kaum berechtiget sein dürfte, einen Hasenlauf auf den Hut zu stecken. Dieser verdient auch den Namen „Jäger' nicht und ist ein ganz alltäglicher Prahler, dessen Rodomontaden jedem Laien auffallen uud au«-nehmend untrügliche Anzeichen der Lüge an sich haben. Der Jäger von echtem Schrott und Korn ist meist ein biederer, gerader Lharacter. Er thut. da« Wild abgenommen. Niemand etwa« zu Leide und ist, wie gesagt, ein angenehmer Gesellschafter, besonder« dann, wenn er ein Literchen hinter die Binde gegossen hat. Der Pseudo»Jäger mit erkauftem Gem«bart oder ist ein aufgeblasene« Individuum, dessen alberne Erzählungen beiläufig so klingen, wie ein verdorbene« Schnarrwerk in einer Orgel. Obschon mein Schatz an Aphorismen noch nicht erschöpft ist, so nehme ich dennoch von dem geehrten Lesern und Leserinnen Abschied. Die Ver» anlassung dozu gibt wir der Umstand, daß die Spalten unter dem Strich in nächster Zeit denn doch zu anderweitigen geistigen Produkten verwendet werden dürsten. Wir werden un« wohl noch oftmal« per-sönlich und im Geiste begegnen — vielleicht schon in nächster Zeit, die Ihnen, wenn irgend möglich, eine kurzgefaßte Skizze einer „unfreiwilligen Mensur im Eltfantengasthofe" vorführen wird. Honny soit, qui mal y pense ! Indessen „glückliche Weihnachten" und „froh-liche« Neujahr!" Der Geist der Sparsamkeit de« Verewigten, der sich auch in seiner Eigenschaft al« Gemeinde->u»schuß dokumeniirte. wurde oft Herde intrrpre« tirt, doch Geiger Halle nun einmal den Grundsah. daß Jedermann durch ernste und ehrliche Arbeit bei ein,,« Genügsamkeit eS zu einem gewißen Wohlstände brirgeu müsse. 511® er starb ging sein bedenlente« Vennd-gti, an seine ihn einzig überlebende Tochter I o s e f i n e über, welche obzwor stelS krank und schwächlich du» väterliche Geschäft fortführte und demselben mit voller Hingade und praktischer Fach-kennlniß vorstand. Am '23. d. M. morgen« stirb nun Fräulein JosefineGeiger. Nur einige Minuten eh: ihr edle» Herz zu schlagen aufzehör, halte, er-klärte sie ihre letzte Willensmeinung., durch welche ein Drillheil ihre» beulenden Ver-mSqen« a» die hiesige deutsche Kirche übergeht. Durch diese großartige lestameniarische Schenkung wird nunmehr die so sehr angezweifelte Vollen-dung de» Thurme» dieser Suche schon in dem nächsten Jahre fit vollziehen. Äir hoffen, daß i an bei der 9lu»!flt)Tttiig sich strenge an die be reirS vorhandenen, vorzüglichen Pläne des ge-wiglen Architekten Gustav Lahn halten wird, um so mehr, al» seinerzeit die Staats- und Kunstauloritäten unseres l'andes den diesbezüglichen Zeichnungen allseilig das größie Lob spenseten. Und so hat unsere Stadt durch da» hochherzige Fräulein Geiger ein Geschenk erhallen, dem ein zweites seit dem Jahrhunderte, in dem die mächtigen Grasen von EiUi ihre Sannstadt mit den großartigsten Gnadeubeweisen bevachten. nicht an die Seite gestellt werden kann. Dem Gemeinderalh legen wir e? dnngenbst an« Herz alle» aufzubiethtn, damit das Andenken an die edle Sliflerin mich den kommenden Generationen erhalten werde, damit auch jcöec bestich er der deutschen Kirche noch in den fernsten Tagen dar^n erinriert werde, daß die Dame, die aus diesem ärmlichen GotteShause eine prächtige Andacht»-stätle schuf, die den ruinenh-slen Thurm zu einer Zierde unserer Sla»l werden ließ, tie au ü da« freundliche Seelsorgerhaus erflehen machte, eine brave Tochter Eilli'S war, und I 0 se f i n e G e i g er An jenem Festtage aber wo die hellen Kirchenglocken zum ersten Male erklinge« iu-er unserer L tadi. da kann ter verklärte Schatte« der Spenderin, ihr Werk segnend, un» mil stiller zurufen: Noch dauern wird'» in spälc« Tagen Und rühren vieler Menschen Ohr Und wird mit den Betrübten klagen Und Kimmen zu der Andacht Chor. An den Dergeu. Sine Novelle aus Sleiermart von Harriel. (i>. Fortsetzung.) Kaum war dem alten Mann der Name entschlüpf!, so sprang da« junge Mädchen von der Bank auf uud ehe Jemand wußte was sie bead-sichligle, zog sie ein vorhin gepflückte» nun auf den Hut befestigte« Alpenkraut von demselben und schleuderte eS mit dem lachenden Ruf iu die Tiefe: „So meine schöne Bergfrau. ich grüße tich!" Ein Schrei, daß »Ue entsetzt in die Höhe fuhren, war die Antwort auf Florencen« muth-willigen Gruß. „O Herr Gott sei uns gnädig!" muruelte der alte Ma»n sich bekreuzend. „Fürchten Sie die Folgen de» Uebermuthe«!" „M*ch! mir mit Euren Bemerkungen da» arme Kind nicht verwirrt, alderne», abergläubisches Volk. Traurig genug wer an solchen Erzählungen Geschmack findet!" „Beruhigen Sie sich doch. H-rr von Wanken!" rief Leon, indem er aus ei»e Felsspitze deutele: „Dort sitzl die unschuldige Ursache, dieser all-gemeinen Alteraüon; jener kleine, sich bestünl'ig bewegende ichwarze Punkt— rührt von einem Nachtvogel her, der in diesen Lüften haust/ Meine Chronik. Cilli, 2*. December. Dekorirung.) Die vor dem Feinde ge-bliebenen Offiziere de« 27. Insanterie-Regiment« Oderlieutenant Viktor Wagner und Lieutenant Frau; Weinbergcr erhielten, und zwar der Erstere den Orven der eisernen Krone dritter Klasse mit der KriegSdekarotion, ver Letztere da« Militäroer-dienstkreuz mit der ?lasse in festlicher Weise über-geben. Die hiesige Fuerwehr veranstalte un» diescu Anlasse im Gastliose zum „Modren" eine Felikneipe, die auch der Bürgermeister mit seinem Befute beehrte und tie äußerst animirt verlies. (Der hiesige Iuristenverein) veran-staltete gestern Seinem Mitgliede Herr» Bezirks-richter Walter ans Anlaß seiner Uebersrtzung nach Rohilsch im „Erzherzog J-Hann« -ine Abschiedsfeier, die in animirtester ivcifc vellief. (Versetzung.) Die k. k. Finanz-Landes-Direktion für Ste>crmark hat den k. k. ^teuer» amlSadjunkien «jrievrich Echmirt über sein Ansuchen von Franz nuch Eilll übersetzt. «Konverfationsabend) Wie ausunse-rem Jnscraleniheile ersichtlich, sindel in der Neu-jahrSnacht in den Lokaliläten des Sasinovereines ein Konv:rsalionen mit einem Tanz-kränzchen statt. DaS gewäolt: uns ».niiegende Programm läßt einen interessant:« Aben? erwarten. (Pariser Glassolografien) Wie be- reit« erwähnt, hat der Besitzer Per Gla«sol>'grasicn. um vielfachen Wünschen nachzukommen, die Dauer der Ausstellung bi« inklusive 1. Januar vei-längert. Von den Wiederholungen dürsten wol die Schweizer Partien aus den zahlreichsten Besuch Anspruch machen. Die Bilder von der Montblanc-Besteigung, die unter Beihilfe von 10 Führen vom Pariser Fotografen L. Favre im Juli 1875, unter außerordentlichen Schwierigkeilen aafge-nommen wuroe», bieten aber auch, durch die herrliche Wiedergabe der ewigen Schneefe.der und pittoresken Glelfcherformationen, allen jenen, deren Verhältnisse e« nicht gestalten, die'e großartigen Naturfzeoenen au Ort und Stelle zu bewundern, einen reichlichen Ersatz. (Zu Tode gestürzt.) I" St. Mar-in bei Cilli hat der Faßbinder Martin Braischko durch einen Sturz von der Dreschtenne seinen Tod gesunden. Dummer Vogel!" rief Herr von Wanden, feinen ganzen Zorn »un gegen die F:!«spitze schleudernd „ich wollte ich könnte dir den Hal« uuitrehen, daß du nie mehr barmlose Wanderer schrecken sollst." „So ganz harmlo« war die Ursache nicht!' rief Leon, der sich von den Andern etwa« entfernt hatte und jetzt, i in Ada« Nähe, sich an einen Felsvorsprung lehnend den Blick hinan« über die mondbtglänzu Landschaft schweifen ließ. „Sie machen wohl gar meinem Kinde einen Vorwurf!" rief von Wanden „statt diejenigen anzuklagen, die alleinige Schuld an dieser wider-lichen Scene tragen!" „Wen soll ich anklage»? vielleicht den Führer? Trägt er die Schuld an Florencen» unweiblichen Scherz? Mir liegt nicht» ferner, al» solchen Erzählungen nur »imäüernde Begründung aus Wahrheit einzuräumen, doch wozu dort, wo ein beschränkter Sinn einmal daran festhält ihn aus so muthwillige Art eines Besseren belehren zu wollen. Ich wette diese Scene yat den Mann noch mehr in seinen irrigen Ideen bestärkt, jetzt erst gewinnt seine Sage an Deutung." Bei den letzten Worten wauote Leon da» Haupt und fein und Ada» Bück begegneten sich, aber nur eine flüchtige bekunde ruhten die Augen ineinander — doch e» war ei i tiefe», wortlose» Einverständnis). (Selbstmord.» Am 15. d. M. ha: sich der Insasse isran\ Laisch in der Gemeinde Saku-schag. Bezirk Pettau. in feiner Woh.i^ube wäneend der Anwesenheit seine# Weibe« an einem auf :em Querbalken des Piafono» befestigten Strick; er hangt. (Polizeibericht.) Nichts zum 19. d.M. wurden dem Winzer Stermliisch in Patschenberg aus unoeriperrlem Sülle eine scmmelsärbige, mittelgroße, guigenährle Kuh im Werlbe von fcO fl., dann in der Nacht vom 22. auf den 23. d. M. auS dem versperrten Keller d:r Gransbesitzerin Maria Gologranz zu Ogoreuz a. d. SüSbahn 3 Eimer Wein nebst 1 Faß, und NachtS zum 29. v. M. au» v:rsp rrlem Keller der Elisabeth Slannig in Olti-chnizderg 40 P'und Schwein» s-tmalz und 1 Eimer Wein entwe'>ei; ferner wurde de n Auszügler Georg Krinlschilich!n Pav-reazen ans unverspernem Behältnisse uin 27. v. M. Nacht» 2 Bienenstöcke nebst Bienen u'd am 1. d. M. au» dem Bu eau de« Telegrafenamtes am Marburger Süol'abnhofe dem Alo:» Beuger ein blauer langer Tüffeirock im Werthe von 30 fl. durch unbekannte Thäter gestvylen. Di« soeben erschienene Nummer 12 be» illuslrirttn Familiendlalte» »Die Heimat", l>'. Jahrgang 1378,79 tiithdll: Ritter vom Geld? Roman in zwei Büch-rn. V.'n Theobor Schifi. (Fortsetzung^ - Illustration Weihnachten Orignalzeichnung von I. Dolleschal. — Enem. Geschichte eines arabischen Mädchen». Von C von Vincenli. (Fortsetzung ) — Neu« Gäfte im Schon--Irninner Tliergaien. I. 31. Bacciocco. — Einsam (üne WeihnachlSerinnerung von F. Groß- — Unsere soldaien in Zworuik. Ein Lagerbild von A. Makarrwicz. — Illustration: Die Skala Contarini in Benedig. Nach einer Fotografie aus Holz gezeichnet. — MoSlemitische» Lrbenleden. Cultuskizze aus Dodru«'a. — Au» aller Well (Sine „Berkannte". — Zusammenschweifsen durch Druck. — Der fteiermärkische Kunftverein in Gra,.) — Feenarchileklur in Venedig. (BilVerklarung.) Von Dr. H- K^bdcbo. — Abonnement» auf die „Heimat" vierteljährlich l sl. 20 kr. mit Posloeriendung t ft. 4S kr. — auch in Heften » 20 kr (am 15. und letzten eüitS jeden Monates) Durch alle Buchhandlungen und Postanftallen »u beziehen. Manz'sche Hof:, Verlag; und Univ. Buchhandlung Wien. Kohl-markt 7 (Expedition der „Heimat" tzeilerstätte 1.1 Buntes. sFestredner gesucht!) Unter viesem groß und fett gedruckten Titel steht in den „Münchener Neuesten Natrichtea" iolgend.« Inserat: „Zu einer größere-, Fes'ivität (Ruckkunft eines Künstler») wird eine volllommen entsprechnide PersSnIickteil gebildeten Stande» gesucht, die eine g.dieg>.ne und ausführliche Emp'ang?rede zu ha.len hätte. Noble« Honorar und Vergütung, event. Spesen. Gest. Offerte mit genauer Adresse uud Bedingungen Der alte Herr hielt mne. und sah üderrascht nach der Stelle hin wo Ada saß. der kleine Strauß, ten ihr Resi al« Andenken mitgegeben, war plötzlia, ihren Händen entfalle», während sie mit eischrockenem G-sich^»auSsruck lUUb Leon hinüber starrte, 6er junge Mann trat rasch an sie heran uud hob die Blume» ans. Dabei siel sei» B>lck aus die Zeichen« mappe, sie enthielt zwei Worte in Go.dtell>.rn, die in der klaren, mondhellen Nacht deutlich zu entziffern waren und lauteten: „Aoa Schwarz." Dieser unscheinbare Einband war dem ver-waisten Wäschen ein theure« Vermächtmß au die liebe, gute Mutter, deren Bild wie ein Traum au« dem dunklen Schoß der Vergangenheit in der Seele der jungen Waise fortlebte; Erinnerung zieht immergrüne Ranken um da» Gewesene und schmückt der Todten Häupter mit unverwelklichea Kränzen. — Erinnerung rief in dem jungen Baron plätz-lich die Vergangenheit wach, und mit ihr einen Namen, den er unzählige Mal von den Lippen seine« Vater« vernommen, der in sehr trauriger Verbindung mit einem einsligen Freuase de» Hause» stand; aber in rce'cher Beziehung sollle er zu dem jungen Mädchen stehen? Doch ja, jener Äann halte eine Tochter, ein allerliebste» kleine» >Itäsch-n, mit welchem er oft gespielt h:tte, wenn eS mit skiner schönen Mutier nach FlSrdheim kam, un? e» hieß — Ada — jene» «in» ver'chwana aber nach sind sofort bejtidjntt mit ö. R. 155143. an die Expedition einzusenden." Der betreffende Künstler wird sich dadurch gewiß höchlich geehrt fühlen! «Ein Vorschlag zur Güte.) Die Be- Besitzerin einer Menagerie in Pari« giebt in öffentlichen «lättern folgende Idee »um «esten^ Sie geht nämlich »on dem Gedanken au«, daß einst O-pheu« durch seinen Oe,ang und sein Cpiet die wilden Thiere bezthmt und somit bewiese» habe, nicht dlo« die Macht des Gesang«. sondern auch die Empsünglichteit der wilden Tdiere für Gesang. Sie beruft sich ferner auf ihre eigene Er-f^hiung, dnjt ihre wilden Tbiere beim Erschallen giner und sympa.hischer Stimmen freundlich weiden, näher lommen und vergniigt lauschen, während sie bei gegentbeiligen Stimmen böse werden, heulen, davonlaufen oder gegen den Sänger loefahren. Um nun dem Streit ler Kritik und de» Publikums über gute und schlechte, sympathische oder nichtsympathische, reine und un« reine Stimmen ein Ende j« mache.:, schlägt die Menageriebcsitzcrin vor, jeden Sänger und jede Särgerin vor ihren öffentlichen Auftreten in der Men-gerie Probe singen tu lassen, um au» dem Verhalle» der wilden Thiere ein untrügliche« Mittel zur Beurtheilung der Stimme zu erhallen. Ob die Zsee praktisch ist, kann man nicht sogen; originell aber ist sie gewiß. (Musikalischer WeibnachtSgruH ) Dem .,-steriiner Tageblatt" wird au» Meiningen gea eldel, daß die dortige Ho'k»p:!le „auf höheren Ükfehl" am Weihnachteabend >n Bayreuth dem Meister Wagner ein Ständchen bringen muß. Alle Vorstellungen, besonders der von dieser Maß-reges betroffenen Familienväter, alle Bitten, sie diese« größte aller Familienfeste im Kreise ihrer Angehörigen feiern ;u lassen, sind erfolglo« gelt esen. Welche Einflüsse -m Sp el gea-esen sind, um den gegen seine Angestellten sonst so woht> wellenden Herzog so unerbittlich zu stimmen, dürste eher vermuthet al« «uszesprochen weiden. Die letzte Hoffnung setzen die betroffenen Musiker jetzt nur noch aus den Meisur selbst, von dem sie er« warten, daß er wohlwollend genug sein werde, «ine Huldigung au-zuschlagen, die nur auf Kosten der Äuesührenden möglich ist. Vielleicht kommen Nife Zeilen noch zeitig genug, um der .Ovation auf höheren Befehl" oerzubeugen. Oder man be-willige der verurlheilten Hofkapelle wenigsten« mildernde Umstände und begnüge sich damit, dem Meister in Bayreulh den musikalischen Festgruß au« Liei ringen per Thelephon zuklingen zu losi-n. (Gastronomische Konzerte.) «u-t> in Amerika haben kia»>erkonjerie Einige« von ihrer früheren Anziehun^«kraft eingebüßt. Doch Loch- dem To?e beide Eltern mit einer alten Verwandten spurlos aus !>er Residenz. ,O, find Sie die Tochter de« Hefrathe« Eck-varz. jenes Manne«, der sich in meine« Vaters Hau« vergiftet?" flüsterte Leon, während ein schmerzii^e» Zucken durch de« Mä chensGesicht gieng uuo sie in stummer Oual beide Hände vor die Brust preßte. Sollte sie mit einem kalten: „Rein' antworten. wo die Beantwortung seiner Frage in ihren trüben Zügen lag? Leon tratt plötzlich einen Schritt zurück — diese Fremde wagte e». mit einem entehrten Namen ihr Haupt so hoch und stolz zutragen! >va sprang von ihrem Felesitz ewpor. Mit welchem Rechte ruhte der Blick de« jungen Manne«, ihre» einstigen Spielgefährten, mit dem Au»druck der Verachtung auf ihr? >oa faßte ihr Haupt zwischen beide Hände; der Name ihre« Vater« ist kein entehrter. Sie trat an den Fel«spalt heran, und sich mit der einen Hiud an dem Gestein festhaltend, neigte sich ihr Haupt weit vor. indem sie mit finsteren Blick in die Tiefe starrte: Wie das schäumte und brauste! Wer sich da hinabstürzte in den bodenlosen Ab-gründ, der wußte nicht« mehr von dem Leben und seinen Oualen! Der Körper de« jungen Mädchen« lehnte sih immer weiter vor. die Hand auf dem Felsgestein ließ in ihrem Drucke nach. — Da fühlie sie ihren Arm berührt: ,Wa« wollen Sie thun!" fie wandte rasch das Haupt, Leon sah in »in geisterbleich-« Antlitz: „Ach iJ; errathe! Sie wollien da uLten." — er hielt inne. fFortsetzunz folgt.) kanzerle sind neu und erfreuen sich eine« unze-heuren Ansprüche«. Eine Miß Dodd au« Schott-land hat sie in die Mode gebracht und sie hat die Sache fürwahr nicht Übel angepickt. Vorerst hat sie ein Kochbuch herau«gegeden, da« in Hin-weis aue praktische», billige«, nahrhafte« und schnelle« Kochen nicht« zu wünschen übrig läßt. So t. B. enthält diese« Buch verschiedenartige Rezepte, wie m^n für fech« Peifonen ein au«-giebige« Mahl mit fiinfundzwanzig Cent« herzu-stellen im Stande ist. Und die Sache ist kein HumbugAls Illustration diese« Verfahren« hält Miß Dodd gegenwärtig in den Sälen der .Christian assoniation of Young men* in New-Asrk Vorträge und unterstützt dieselben praktisch, indem sie da«. «aS sie lehrt, auch zugleich kocht. E< ist unglaublich, mit »elcher Schnelligkeit. Einfackkeit und Sauberkeit sie im Ingesichte deß Publikum« kocht und zug'eich do,irt. So rationell ihr Kochen ist. so klar, bündig und faßlich ist auch die Art ihre« Vortrage«. Die im Saale be-reiteten Speisen finden reißenden Absatz, nalür-lich gegen sofortige Bezahlung. Nur ist Angebot »,"d Nachfrage bisher noch in keinem richtigen V-'bältnih. denn über die Hälfte de« Publikum« muß sick mit dem Duft begnügen. * ämmtliche Errichte sprechen durch ihre Schmackhafligkeit für Miß Dodd'« Theorie. Mit diesem Cyklu« von Wochenabenden erachtet die Reformatrice der Ga-stronomie ihre Mission jedoch uech lange nicht al» erfüllt. Ihr Streben geht vielmehr dahin, ein, Art Koch-Universität mit einem Laboratorium zu begründen, w" Icder und Jede au? praktischem Wege rasch erlernen kann, wie man selbst mit be-scheiden?« Mittel» für seine und der Seinigen gesunde und schmackhafte Ernährung Sorg- tragen kann. Weil aber dadurch in vielen Fällen dir Apotheke entbehrlich gemacht werden dürste, ist an-zunehmen, daß Miß Dodd'« gemeinnützige» Streben sich vieler Anhänger erfreuen wird. Lourse der wiener Vörs- vom -21. Dezember 1878. Ans dem Gerichtösaale. Haupt?erhandlungen am 28. De,ember 1878. SamSteg 28. Polfche Anton. Gewalt-tdätigkeit IV. Fall-«; Pulko Anton. Diri'st"Hl; Srebolnik Thoma«, Betrug; Mikelitsch Bartho-lomä. Körperbeschä>igung; Weselak Johann, KörperbeschSdigung; '^endar; Mathäu», Körper-besckädigung; Sooatsch Johann. Veruntreuung. » » 18(50« Elaa'S-Anlrhenslose l^ol diente...........72.90 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 01.90 in Silber . 63.— 113.75 -------- . 787.— 2 Erc^itactien...........221.5)5 London............II 7.25 Siluer ............1(K).1"> ^btotfond'or.......... U.36 k. f. Münzducaten........ 5.6t) ltX.1 Reichsmark.........57.85 Mit 1. Jänner 1879 beginnt ein neues Abo--ncment auf die wöchentlich zweimal erschnnei c „Aillier Zeitung" und zwar lostet dieselbe: Für Cilli mit Zustellung in« Haus: Monatlich st. —.öi> Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig * 3.— Ganzjährig » 6.— Mit Postvcrsendung (Inlauo): Vierittjährtg st. 1.^ Halbjährig „ 3.2^» (ganzjährig * ^.40 Irne P. T. Abo-iuente». deren Momuuuui mit al. Der. d. I. zu Ende geht, ersuchen w.r um sofortige Erneuerung, damit in oer Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Vibuiiiiiftration bcr „Cillier Zeitung" CiiMino -\rereiu. Den P. T. Mitgliedern de,s C'asino- Vereines diene zur Nachricht, dass die gefertigt« Direktion für Dienstag den 31. December einen COMMTIONS-ABEND ut TANZ in den Casino-Vereinslokalitäten veranstaltet. Man erscheint in einfacher Toilette. Anfang; präcis« am 8 Uhr Abends.TfQ Cilli. 17. DacomW 1878. 574 Die Direktion. fremden • Verzeichniß. Vom 18. bi« 24. Dezember. £> o t e I Ee,berj0g Johann Josef Wanig. Weinbündler. Gurtseld. — Baron Boljinger, Privat, Pettau. — Heinrich Schott, Direktor, Wien. Hotel Ochsen. Joses Reinisch, Reisender, Wien. — Jakob Pavia, Agent. Görz. — Aböls Pichler, Kausmann, Linz. Alfred Bamberger, Kaufmann, Wien — Josef Lebaritlch, Geschäftsmann, Luttenberg. — Joses Wols. Inhaber der Leichenbektatwngs-Anstalt, Marburg. — Dr. Adols Lewq, Advokat. Wien. — Dr. Franz Zistler, Redakteur, flyraz. Gast kos Engel. Anton Emola, Privat, Schönslein. — Joses Krapec, Bezirk?seldn>ebel, W. Gra,. — Anton und Johann Reinprecht, Viktualienhändler, Marburg. — Maria Langer, Privat, Marburg. < Kunstausstellung Patlier Glas - Photographien. Am 25. und 26. Dceembcr int ausgestellt: XVHL Serie: Savoyen und Montblanc - Besteigung. Ära 27. und 28. December ist ausgestellt: XIX. Serie: Belgien, Schweden, Norwegen. Zu sehen: Hauptplats Kr. 107 Im Gewölbe. Geöffnet t&glieb von 10 Uhr Vormittags bi» 8 Uhr Abends. Kntr^e UO kr. 519 Abonnementskarten für lOmal. Entree fl. 1.50. Mu Praktische Weiaclits- li Mji zu bedeutend herabgesetzten Preisen empfiehlt Job. I. Lacher in Marburjf. Aller Gattungen Tischler- und Tapezierer-Mobel, Salon-Gat nitnren, Ottoaians, Di->4 j li vans, Balzak, Ruhbetten, elastische 0 Betteinsätze von 8 fl. angefangen, Ross-I l f haar - Afriqu - Matrazen, Chifonnters, I Betten, Credenz-, Trimoan-, Wasch- ' ■ und Schnblailkääten, Schreibtische, An- kleide- und Toilett-Spiegeltische etc. ete. in grosser Auswahl, sterkaiteu, illustr. 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Es find nun i Monate, daß ich gegen mein Lungen-leiden ^Tuberkulose) Ihre Malzpräparate mit dem besten Erfolge gebrauche, (Alle anderen gegen dies« «rankheit seit zwei Jahren angewendeten Mittel zeigten sich ganz Die bei solchen Leiden stet» im Gefolge stehenden Rebenliantheiten, als: Fieber, nächtliche Schweche und Appetitlosigkeit, habe ich seit dem Gebrauche dieser aus-gezeichneten echten Höfischen Malz Präparate gänzlicb verloren. Sie werden eS daher begreiflich finden, daß mi- nach solche» Erfolgen Alles daran gelegen ist, die begonnene Kur, von der ich mir gänzliche Heilung meines Leidens verspreche, so.»setzen zu können, Folgt Bestellung, Hochachtungsvoll Frau; Pranner, Hahngajse 10, l. Stock. Wien, den 22. Lktober 1S77. SZt « Wiederverkäufer »rhafte» Rabatt. Generaldepositeur sür Steiermark M. Fitz, Herren« i'.asse. Erg». — Berkauisstelltn : I» Cilli: Ios. Kupfer-febmid, Apoth.! in Marburg: bei Hrn «önig, Apoth.; in Pettau bei Hrn. Pirker und W.Äraz Hrn. lkirdil. EicKiiitB YisitMen ^ **•' ^i Her Buchdruckerei des Jntl.illU ttakU < || IM i llll grliefrlt AtaneMts tär die werdep in der Buchdruckern von Johann Rakuseh ('ntiTt>sr<,n