lür Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. -«»^G< Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 4V. Montag am 48. Vctober Ä84R. N»n dieser Zcitsctirist erscheinen wöchenllich zwei Nummern, ledcs Mal ein hliloer Nonen. Der Preis des Blatte« ist i» Laibach aanaü, haibiähria ,°> >!. Durw d>e I. t. Post unter Onuvert mit portofreier susendun« aaniiäor,« u, halbiäbria 4 il. C,M.< und wird b»!b!»br>a uorau«. Illumination «nd Feuerwerk H) u hast mich heimlich eingelassen, ' Und traulich Dich zu mir gesetzt; Sie türmten draußen auf den Gassen, Wir haben schweigend uns geletzt., Ich durfte leise zu Dir schlüpfen, Du zittertest in meinem Ar,»; Ich fühlte Deiner Pulse Hüpfen, Du warst so bang, doch liebewar,». An allen Fenstern glänzten Lichter, Und transparente Nilderreih'u; Dich hielt »us seinem Schoos Deiü Dichter, Umstrahlt »»m milden Da'mmerschein. Leuchtkugeln stieaen, Schwärmer flachten, Wir sah',, an, Himmel manchen Stern; Wir fußten, schäkerten und lachten. Von all' dem Lärme selig fern. 2 sei geseanet, trautes Stiibchen, Dos mich in stille Wände schloß. Wo ick mit »leinen» holden Liebchen So reines Glück in Ruh' genoß. Ludwig Ncchstejn, Skizze« aus Krain. 1. Der laibacher Morast und seine Entsum­pfung. Von Michael Heinto. (Forlscizuug. Eiche Nr. 4,' dieses Blattes.) Mittlerweile wurde im Jahre 4826 eine Summe von 32.148 fl. 59 V2 kr. zur Forlsetzung der Entsumpfungar­beiten angewiesen, und hierbei die allerhöchste Zufrieden­heit des Kaisers mit dem regen Eifer der mitwirkenden Ge­meinden bekannt gemacht. Hiernach wurde in diesem Jahre auf das fleißigste an der Räumung des Flußbettes gearbeitet. Das Jahr 182« rief ferner noch ein für das Werk sehr ersprießliches Ereignis; in's Leben. Es wurde nämlich, in Folge des von dem k. k. Gubernial-Rathe Joseph W a g-Ner gestellten Antrages, die sogenannte Local-Entsumpfung-Commission, bestehend aus dem k. k. Kreisforst-Commissär, Jo­hann Zaruba von Oroszowa, dem k. k. Rathe und Bürgermeister, Johann Ncp. Hradezky, dem Baudirec­tion-Adjuncten Sinn, dem Kreisingenieur Simon Foiker, dem VezirtZcommissär der Umgebung Laibachs, Possaner von Ehren chal, und Franz Galle, Inhaber der Herr­schaft Freudenthal, durch das k. k. Landes-Gubernium zu­sammengestellt. Ihre Aufgabe war: von nun an die Ent­sumpfungarbeiten bis in das kleinste Detail zu überwachen und in Evidenz zu halten; alle speciellen Arbeiten der ver­schiedenen Anteilbesitzer so zu ordnen, daß sie mit dem Grundsysteme in Uebereinstimmung blieben; die unzähligen Vorurtheile, irrigen Meinungen und böswilligen Widersprü­che, welche sich bei einer solchen Menge mitwirkender Kräfte und Menschen, von denen ein großer Theil so zu sagen, auf gar keiner Bildungstufe stand, nicht selten ergeben muß. ten, durch ihr Ansehen und Vertrauen zu beseitigen und zum Zwecke zu leiten, wobei noch insbesonders bemerkt werden muß, daß die Commission Mitglieder »icht etwa im Canzleizimmer auf der Mappe die Verhandlungen pflogen, sondern an Ort und Stelle persönlich mitzuwirken berufen wurden, Was ge­nug gesagt ist, um die mit diesem Geschäfte verbundenen Be­schwerden in's Licht zu stellen. Mic welchem über alles Lob er­habenen E,fer, und mir welcher nur aus reinem Patriotismus entspringenden'Aufopferung die Commission, Und namentlich deren Vorsteher, von Zaruba , ihren Obliegenheiten ent­sprochen, beweist das dermal am Tage liegende glänzende Resultat ihrer Leistungen. Hierbei muß auch noch erwähnt werden, daß der höchstselige Kaiser Franz aus seiner Privat­kasse dem quiescirten Kreisforst-Commissar von Zarub a eine Zulage jährlicher 400 fi. zu dem Zwecke gnädigst be­willigte, damit sich derselbe ausschließlich dem Entsumpfung­geschäfce widmen könne, und selbem durch eine anderwei­tige Anstellung nicht entzogen werde. I m Jahre <82? wurde über Strecken, welche ehedem nur der in hohen Iuftenstiefelnsteckende Fuß des Jägers betreten hatte, die in einer Länge von 520? Klaftern fast in gerader Linie von Laibach zu dem Orte Brunndorf füh­rende sogenannte sennegger Bezirksstrasie angelegt. Zur Anlegung dieser Straße gab eine in wohlwollendem Scherze über die glühende Begeisterung, womit die Entsumpfung­ "R94 arbeiten betrieben wurden, ausgesprochene Aeußerung des höchstseligen Kaisers Franz Veranlaßung. Als nämlich im Jahre 1825 der Kaiser an der Stelle, wo jetzt das Mo­nument nächst der Brücke am gruber'schen Canale auf­gestellt ist, den Plan des Morastes vor sich, über dessen Entsumpfung sich besprach, sagte der herablassende Landes­vater, auf da2 mit dem Schlosse Sonnegg einen maleri­schen Anblick bildende, am äußersten Horizont des Mora­stes liegende Vrunndorf zeigend, lächelnd zu dem Bürger­meister Hrudeczky: es wäre doch schon, wenn man von hier aus in gerader Richtung bis zu jenem Dorfe fahren könnte. Diese Worte entzündeten den Gedanken des Bür­germeisters zur That, und es gelang dem entschlossenen Manne, ein Werk in's Leben zu setzen, dessen Möglichkeit vordem Niemanden beigefallen wäre. Fünf Jahre darauf wurde der gütige Kaiser angenehm überrascht, als er, in Begleitung emes großen Wagenzuges, auf fester Scraße jene gerade Linie entlang fuhr, welche er damals mit einem Fingerzeige bezeichnet hatte. Die Schwierigkeiten, die sich hierbei aufchürmten, sind fast unglaublich, ebenso bewun­derungwürdig aber ist auch die Thätigkeic und der Eifer, mit welchen sie überwunden wurden. Vom Anfange der Straße an der Stadt bis zum lica Bache lag der Ter­rain Galeunik mit zwei >« — ? Klafter tiefen Seefenstern, im Durchmesser von 8 — 12 Klaftern, die commendlschen Teiche, ?ieplozc» genannc, nebst noch zwei andern tie­fen Stellen. Die Ufer des Baches selbst waren tief und unzugänglich. Jenseits befand sich der verrufene Terrain «I>ic» aä voll«-)«,, der beste Standort der Moosschne­pfen und der gefährlichste Gang für die Jäger, die bei dem geringsten Fehlirine bis an den Bauch in den Schlamm sanken. Diese Strecke war bei 400 Klafter lang. Endlich durchkreuzte der I^nscH Bach viermal die Straßenrichtung, und den Beschluß machie der gleichfalls bedeutende Sumpf )e«e,nov ^n6 Hei'lnam, beim Orte Brunndorf. Hier­aus geht hervor, daß der Terrain nichts weniger als zur An­legung einer Straße geeignet erschien, und auf einem solchen Boden unter gleichen Umständen nicht leicht irgendwo eine Straße angelegt worden sein wird. Aber auch diese Straße wäre ohne die Beharrlichkeit und Energie ihres Gründers, des Bürgermeisters Hradeczky, nie zu Stande gekommen, indem selbst die übrigen Mitglieder der Eni>umpfung.C°m-Mission die Ausführbarkeit bezweifelten. Als aber die Aus­führung fest beschlossen war, fand bei seiner einleuchtenden Gememnützlgkeit das Projeet solchen Anklang, daß die Insassen von 36 umliegenden Gemeinden, deren einige fast zwei Stunden entfernt sind, Hand an's Werk zu le­gen herbeieilten. Der praktische Nutzen dieser Straße liegt dermal am Tage, indem sie nicht nur eine neue Verbindung der Stadt mit den außen liegenden Gemeinden hergestellt, und die bequeme Einbringung und Zufuhr der Naturproducte mög­lich gemacht hat, sondern auch von den meisten Passanten nach Gottschee benützt, und in dieser Richtung ein bedeu­tender Umweg, der auf der Commerzialstraße zu machen wäre, beseitiget wird. Die Zahl der Zugthiere beträgt laut der Wegmauth-Verbuchungen im Durchschnitte jährlich auf der agramer- karlstädter-Commerzialstraße nach Laibach und zurück 49.124, wogegen in dieser Richtung jährlich 13.06? Zugthiere die sonnegger Bezirksstraße betreten, die heimischen Wirthschaftfuhren, deren Zahl als wegmauth­ frei nicht erhoben werden konnte, ungerechnet. Die Bürger Laibachs bezeigten ihrem würdigen Vor­ steher ihre Erkenntlichkeit für dieses wahrhaft meisterliche Werk durch die Setzung eines Monumentes an der Brücke über den Isca Bach, welches folgende Inschrift aufweiset: Ki^i e 5>trn««s «lureli ,le!,,ü' .VIoor, I^»il,!ic!> »ne>> M-uni»!»!'!' !>Li 5»»»e«g; t>L8«»ue!> im ^>>>>u 182^ vo!!ei! '!,'!> «!' Illl/iill« HIlllli^U-Nt I/!>!!>!>c!>>, lIi>>ßN!iUl>>5 I^lU!>,>c!>» „,>>!in>,<-M; ol!>!u,t »iNor lier 1.6>lui>z und c!ure!> lw» dnlüli-ili«!,,:!, ^>s»U!1 ?>>?>>»!!!u!i I I >-l> ,1« 0 7. K 5 , unlLl- ciom l>el>i,l/,e 8einsr Lxoel!eu»i, 6ßz I^lixloü'clnuvlü-noüi'il, I«'ieii>eri>i von 8 o I> m i ä I> u r^. l!>l«Ic. li.MlliL^Iliteu liniser l^X^XX I. umi lini^i-i» O^IlOIilKL dozliicliten «iiezo Ku>!«tz:ti'.'l55<- mit «"«>' llllei-Iiüo^^tou IlL8ic!>ti^unss am 5. .7üni i8Io . Diese ^lllsl K!>l»i!>eit l!,-!' Lii,«o r I>!»l,ll«!>3 ilM 16. Hl!>> l85,). Die Errichtung dieser Scraße war es besonders, wo­raus die Bemühungen zur Culcivirung des Morastes neuen Imvuls empfingen, da nun die Landleute die Ueberzeu­gung schöpften, daß auch die Herstellung der bequemsten Communieation auf dem Moraste durch regelmässige Stra­ßen keine Unmöglichkeit sei. Die Uebernahme von Parzel­len zur Urbarmachung mehrce sich, und die Landwirthschaft­gesellschafc errichtete in der Nähe der neuen Straße einen Musterhof. (Fortsetzung folgt.) Zur Sage vom vr. Faust. Von P. A. Budik, f. f. Bibliothekar. Was die allgemein verbreitete Sage vom Dl. Faust so anziehend macht, ist die geheimnißvolle Hülle, welche diese räthselhafce Person umgibt. Viel wurde bereits ge­schrieben und gestritten, ob vr. Faust jemals wirklich, ge­lebt, oder nur ein Geschöpf der Fantasie war. vr. Chr. Ludw. Stieglitz^) meint, daß es einen Faust gab, der als Schwarzkünstler (Nekromant) sich berühmt machte, und am Ende des ig. und am Anfange des 18. Jahrhunderts lebte. Der älteste Gewährsmann für diese Meinung ist Jo­hann Manlius"), d^ den Faust gekannt haben will. ') Fr. v. Raumer's Mol. Taschenbuch. 5. Jahrgang. " ) I,nc<,ru,u c<,!U!uuu!'2!!i collect»»««,. L>i5il. 15ÜI. 8v», R95 Nach seiner Aussage war er aus dem Dorfe Kunblingen gebürtig, und studierte zu Krakau die Magie, wo sie im großen Ansehen stand, und auch ihre Professoren hatte. Eingeweiht in ihre- Geheimnisse irrte er in der Welt her­um, und kam nach Venedig, wo er dem Volke ein großes Schauspiel zeigen wollte. Er gab vor, er werde in die Luft steigen; da packte den tollkühnen Nekromanten der Teufel,, und schleuderte ihn so gewaltig zu Boden, daß er dem Tode nahe war. Kurze Zeit nach diesem Unfälle sah man ihn in einem würtemberg'schen Dorfe einsam und traurig sitzen.. Ein Gastwirth fragte ihn um die Ursache dieses Trübsinns, der um so auffallender war, als Faust früher jedem Lebensgenuße nachstürmte, und als ein aus­schweifender, zügelloser und wollüstiger Mensch bekannt war, der nur zu oft die schändlichsten Orgien feierte. Faust antwortete ihm mit warnender Stimme: „Erschrick nicht in der nächsten Nacht." — Gleich nach Mitternacht stürzte das Haus ein. Als es schon gegen Mittag war, und Faust noch immer sein Zimmer nicht verließ, reizte den Wirth die Neugier, zu sehen, was der Näthselhafte treibe? Er trat mir einigen Gefährten in das Zimmer — und was sahen sie? — Neben seinem Becre lag Faust auf dem Gesichte, vom Teufel gewaltsam ermordet. Als er noch lebte, führte er immer einen Hund, Prästigiar genannc, mit sich, der ein Teufel war. I^r. Chr. Ludw. Stieglitz hat in dem bereits an. geführten historischen Taschenbuche Raumer's eine mit großem Fleiße gesammelte Literatur zur Sage vom Dr. Faust geliefert, und es dürfte nicht unwillkommen sein, wenn ich sie mit folgenden, ihm unbekannt gebliebenen Werten vermehre. „Wahrhaftste geschieht, oder das ärgerliche Leben und schreckliche ende o,-. Iohannis Faustens, dem Zauberer und Schwartz-Künstler. Frankfurt 1Z87., 8»-" >/l)e vitü, et tl»ti5 ^Uüuui» I^mizti. Qulunil« 1571. 8«.« Michael Schuster*) erzählt: Zur Zeit des großen Sol i man habe Faust sich in der Gestalt des Prophe­ten Mahomet in das großherrliche Serail geschlichen, sei dort durch volle sechs Tage unter den Concubinen ge­blieben, welche seiner Verführungkunst gern unterlagen, indem sie glaubten, sie werden von ihm lauter Helden zur Welt bringen. I m „deutschen Volksthum" findet sich eine Sage recht ergötzlicher Arr. Als Kaiser Kar l V. sein Hofiager nach Innsbruck verlegt hatte, ließ er den vr. Faust vor sich fordern. „Bist Du ein so gewaltiger Mann, der über das Geisterreich gebieten kann", redete ihn der Monarch an, „so zeige uns den großen Alexander und sein Ge­mahl, wie sie leibten und lebten." — „Kein Sterblicher vermag Todte zu erwecken", antwortete Faust, «aber die uralten Geister haben Alexander und sein Gemahl ge­sehen, können sich daher in ihre Gestalt verwandeln, und sollen Beider Conterfei herbeiführen. Ich werde sie beschwo­ren, sobald mir Ew. kaiserliche Majestät zusagen: kein Wort mir ihnen zu sprechen, auch sie nicht anzurühren." ') Mahomcts ond Turckcn Greuel. ». 2 . ll, I . 3VN. Der Kaiser versprach Dies, und Faust verließ das Ge­ mach, um, wie er vergab, sich mit seinem dienstbaren Geiste zu verabreden. I n später Abendstunde trat Faust mit feierlichem Ernste wieder ein, im langen schwarzen Talar, mit Zau­berstab und Rauchfaß; die Thüre blieb weit offen.— „Das große Werk beginne!« rief mit starker Stimme der Gei­sterbeschwörer, breitete ein Todtentuch auf den Fußboden, kniete nieder, und zeichnete darauf wunderliche Charactere. Plötzlich sprang er wieder auf, des Grabes Farbe deckte sein Angesicht, die Lippen bebten, die Augen rollten, in wilder Verzückung schwang er seinen Zauberstab, und murmelte seltsame, geheimnißvolle Worte. Starke Spece­reien verbreiteten einen betäubenden Rauch, mehre Wachs­terzen erloschen, nur der Kronleuchter erhellte noch macc das Zimmer. Da erhob sich ein furchtbares Geräusch, und Alexander der Große, ein wohlgesetztes, dickes Mann chen, mit rothem, dichten Bart, glühenden Wangen, bli­tzenden Augen und strengem Angesichte schritt herein. Ihn deckte ein schöner, vollkommener Harnisch. Er trat zum Kaiser, und bückce sich in tiefer Reverenz. Dieser wollte ausstehen und ihm die Hand reichen; aber Faust winkte, daß er dieß nicht chun sollce. — Hierauf verbeugte sich d,e Erscheinung, und ging wieder zur Thür hinaus. Bald darauf erschien auch die Gemahlin im blauen Sammerrock, mit goldener Stickerei und Perlen geziert. Sie war schon und lieblich anzusehen; ihr Wuchs hoch und schlank, ihre Haltung majestätisch. Als sie nun der Kai­ser Kar l lange angestaunt, fiel ihm ein, daß er irgendwo gelesen, die reizende Frau habe im Nacken eine große Warze gehabt. Er stand auf, sie näher zu besichtigen, ob solch Wahrzeichen auch zu finden sei? Die Dame senkte augenblicklich den Kopf und Hals, damit er die Warze ge­nau erkennen könnte, neigte sich dann tief, und verschwand aus dem Zimmer. Der Geisterbeschwörer war so angegriffen, daß er erst nach geraumer Zeit die volle Besinnung wieder erhielt. Sein Gaukelspiel haue den Kaiser sehr belustiget; auch trieb Faust noch viele lächerliche Possen am Hofe, und erhielt eine reichliche Belohnung. (Abschluß folgt,) Neues. (Die Idee eines großen deutschen Postver­eins.) Die „allgemeine Theaterzeitung" vom 23. August theilt Folgendes aus dem „Gesellschafter" mit: „Schon seit 1811 giebt es eine förmliche Literatur über das Post­wesen, welche durch die englische Pennypost plötzlich das Ansehen eines TheileS von allgemeiner Weltliteratur be­kam. Zwei schöne Ideen liegen der Sache zu Grunde: 1) Wie schön wär's , wenn unsere Briefe mcht so viel koste­ten! 2) Wie schön wär's, wenn die 13 deutschen Postbezirke (31 Postbezirke, wenn man jeden Bundesstaat, welcher die taxische Regie ausschließlich aufgenommen hat, als je einen abgesonderten Bezirk betrachtet) in einen allgemei­nen deutschen Postverein zusammengeschmolzen wären! Was würde, wenn diese beiden schönen Ideen sich verwirklich­ten, das Volk an Porto sparen, was würde da fleißig correspondirt werden, wie würden Erkenntnisse in allen Zweigen des Wissens und befruchtende wechselseitige An­regung der Geister frisch durcheinander laufen! Das Um­ K»O packen, Auswechseln, Berechnen, der Aufenthast an den liche Schilderung ein anschauliches Bild dieser so seltenen, als seltsamen Kränzen, und als die Noch und Pein, die daran hangt, Erscheinung zu geben, über deren Natur und Entstehungart die Wissenschaft die Kosten, des Geschreibsel, könnte ein deutscher Post­nur wenig haltbare Hypothesen darbietet: desto wünsckcnswcrthcr wäre es, Verein wegschaffen, und alle die Waaren, Personen, wenn dadurch eine des Gegenstandes würdige wissenschaftliche Behandln,,» Briefe, materielle und ideelle Güter würden freudig und »nd Erklärung dieser bei u,ns verhältnißmäßig häufigsich wiederholenden Phä­nomene angeregt, und das Ergcbniß solcher Forschungen zur öffentlichen rasch hin und her laufen, wie das Blut in den Adern Kcnntniß gebracht würde. eines gesunden, frohen Menschen. Ungezweifelc, seil 4 8i i ausgemachter Gewinn, ein Fortschritt, ein Riesenforcschricc Historisches Tagebuch. — aber, ja aber! Der Deutsche ist ein Aber-Mann!" — Zusammengestellt von eine», Landpriester. (Hundswolle.) I n dem gewerbsamen Belgien wer­ den jetzt aus Hundswolle die solidesten Strümpfe verfer­tigt. Man glaubt, daß dieser neue Industriezweig theils die strengen Gesetze gegen da? Hundehalcen mildern, theils den reichen Gewinn der Schafzucht herabdrücken dürfte.— (Ritier von Treves in Venedig) hat ein Ge­mälde von Paolo Veronese, die Abtretung der Sou­verainecäc über die Insel Cypern an die Republik Vene­dig durch die Königin Catharina Cornaro im Jahre 1,89 darstellend, von dessen Sohne Carlo vollendet, der Klein­kinderbewahranstalr in Venedig geschenkt. Dieses Gemälde bildet einen Treffer in der Lotterie, die 8000 Nummern zählen wird. Die Ziehung soll am 30. December d. I . in Venedig Statt finden. Jedes Bittet tostet 2 fl. C. M. Dem Gewinner ist eine Ablösungsumme von 2000 fl. zugesichert. Beschreibung einer im Hafen von Triest beobachteten Wasserhose. (Aus dem österreichischen Lloyd.) Diese merkwürdige Erschein»«« zeigte sich am 24. September, gegen «l, Uhr Morgens, auf der Höhe von Nartolomeo, die Schiffer mit Schrecken, wie die Anwohner der See mit Staunen erfüllend. Sie bestand darin, daß sich aus den Wolken mit dumpfe», donnerähnlichcn Geräusch eine schlanke Wassersaule niedersenkte, das ihr entgegenstehende Mecrwosser in nährende Bewegung setzte und es in Form eines Kegels gleichsam magnetisch empor­zog, sich mit demselben so Vereinigend, daß beide nur eine Achse hatten und einen Schlauch bildeten, der sich allmälig mit Wasser füllte und zum Um­fange eines starten Baumstammes anschwoll. Während ungefähr sechs Mi ­nuten hatten sich zwei solcher Säulen neben einander in parallel schiefer Rich­tung, jedoch nur ein System bildend, erzeugt, mit trichterförmigem Knauf an den Wolken und mit de,» Fuß im aufgewühlten Meere haftend. Dieses Säulenpaar bewegte sich mit dröhnendem Getöse, schneller als ei„ segelndes Schiff forteilend, dein Wolkenzuge nach, während sich unlen, wie aus ko­ chendem Wasser eine Masse dichten Dampfes entband. Zwei übereinander gestellten, archimedischen Schraube» gleich, nur in der Mitte durch einen durchsichligen Streif getrennt, schienen die Wolle» das in Dampf zersetzte und folglich vom Salz befreite Meerwasser wirbelnd zu heben und aufzusaugen, wonach ein Theil des Horizontes sich immer dichter umzog. Die Schiffer, die aus der Nähe des furchtbaren Phänomens zu ent> rinnen suchten, waren von, Schreck wie gelähmt, und schon schien eines der fliehenden Boote in den wirbelnden Schlund der Wassersäule gerissen, gehoben und in den tiefsten Meeresgrund geschleudert, als der bange Blick des Beschauers es wieder auftauchen und dem Kreise der Vernichtung sich glücklich entringen sah. Hierauf riß die Wassersäule in der Mitte ab; der obere Theil erhob sich langsam zum Knauf, der noch geraume Zeit als eine bauchige Erhöhung sichtbar blieb, um sich erst später zu entladen. Eben s, senkte sich der untere Theil zur See nieder, und langsam perschwand auch hier der Dampf, der einen Umkreis von etwa in Klafter Durchmesser ein­genommen haben mochte. Um diese Zeit bemerkte man auf dem Slrand­lvege einen feinen Staubregen, wie er solche Erscheinungen immer begleitet, und gewöhnlich in der Nähe der Säule als Hage! niederfällt. Auch dürfteder am selben Tage zwischen Prewal d und Planin » niedergegangene Woltenbruch als eine Fortwirkung dieser Wasserhose zu betrachten sein, da bekanntlich große elektrische Spannung und ungewöhnliche Wiiterungerschei­nungen diesem außerordentlichen Phänomen vorangehen und folgen, wie locht selten solche Wasserhosen in ihren, sprungweise» Fortschreiten sich übel die Ufer hinaus und weit hin über das feste Land fortwälzen, wo sie gleich wirbelnde» Orkanen Alles rings verwüsten, bis sie mit Donnerkrachen zer­platzend die Landschaft überschwemmen. Es hält schwer, durch eine oberfläch­ »2. Oktober «4V2 erblickte man von der Enidcckungffottille des CoIumbu s festes Land von Amerika, nämlich die Insel Wuanachoni, welcher Columbu s in Verücksichtigung der Gefahr, in welcher er bei der meuterische» Schiffsmannschaft schwebte, den Namen 5i>n 8'Iv.ulnre gab. lö?6 starb Kaiser M a r i», il i a n II. l». Qctobei l?üu wurdc in der Pfarre St. George» in Kram Lucas Bürger , nun Ur. 8. 8. I'neulugilw »ud Domprobst zu Laibach, geboren. l?Y5 erstürmten die Ocssc, reicher unter W u r m se r die Ncißenburger-Linien. l8iz besetzten die Oesterrcicher unter Baron Aspcrn die Stadt Triest mit Ausnahme des Castells, welches der französische Oberst von Rabi e noch besetzt hielt. «4. Oct ober «Nu? wurde in Wien, eigentlich in Schönbrunn, der Friede zwischen Frank­reich und Oesterrcich geschlossen. «ll!1 decrelirle Napoleon aus Schönbrunn die Orgonisirung der illyri­schen Provinzen. l»40 machte das erste zu Laibach erbaute Dampfschiff die erste Probefahrt auf de», Laibachflussc. lz. Otto ber. 1Ü81 verschied in Laibach Johann Ludwig Schönleben; lü!8 zu Loibach aus einer achtbaren Familie entsprossen; er war Ur. 8. 8. I'lx-ul«. ziu«, Domdechant und Verfasser einer Geschichte von Krain. !82n starb Karl Philipp Fürst von S chw a rzcn be rg, f. f. österreichi­scher Feldmarschall. iü. Ort ober. t7W übersiedelte Fürst Hannibnl von Porc in sammt Familie von Karlstadt nach Laibach. IN05 wurde zu Preßburg die ungarische Insurrection zu Gunsten Ocster­rcichs beschlossen. l»°9 von, 16.— ly. hatte die sogenannte Vauernjügd zu Neustadt! in Un­terkra in Statt, bei welcher Gelegenheit gegen wo Bauern —meistens unschuldige, die an, 16. October (Montags) auf den Wochenmartt kamen-von den Franzosen unter General Zucchi erschossen, und in die eben hochangeschwollene Gurt geworfen wurden, weil man sie als Insurgenten, und in den in llnterkrai» auftauchenden ölufstoui! Verflochtene betrachtete. Ei» Aufrührer war in die Capitellirchc ge­kommen und hatte Sturm geläutet, wurdc aber gleich erschossen. Dieses gab die Veranlassung, daß dann jeder auf dem Platze zum Vorscheine kommende Bauer wie e>» Wild gleich niedergestreckt wurde; l2 fiele» im Capitelgebnude, und 2? Leichen fand man nach gefalle­nem Wasserstaude am Ufer der Gurk. Es war bereits Ordre gege­ben, alle Ortschaften, deren Bewohner der Insurrection bezüchtigel wäre», zu», warnenden Beispiele niederzubrennen. St. V>it bei Sittich und Verschli» waren bereits eingeäschert, und Treffen nur durch die Fürbitte des Pfarrers gerettet, als in der Nacht von, >?. zu», 2u. die Depesche über den an, 14. October zu Wien abgeschlos­senen Frieden anlangte, und die beiderseits aufgeregten Geniülhcr beschwichtigte. «7. October. 'N°o wurdc in Laibach mit einer gedruckten Kundmachung von der provi­sorische» Landesregierung der in Wien am l4. October abgeschlossene Friede verkündet. Die Kundmachung ist gegengezeichnet: Vu et «pnrouve üuwut ciue certüie. I>e Lnl°, L">, 6u»," 8ur,l^' dnmte LurüLue^ cl' Hi>Iier3 m. I>. »«24 waren die Ortschaften an der Kulpa, besonders bei Möttling, durch das Austreten dieses Flusses in große Gefahr versetzt. «8. October. I8l2 wurde die berühmte Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasuik.