^K 73. Namstag nm R7. I«ni »848. I l l y r i c n. Hai bach, am l«. Juni. Gestern Früh um 8 Uhr ist der am l0. dieses hier angekounuene und im Hotel »zum österreichischen Hos" eink>girl gewese ne Fürst !>sllo^ <)!)i-«>l«)vi<" von Serbien sa>umt Gc folge n^cl) Innsbruck abgcrnst. Lai bach, am l a. Juni. Heute Früh verbreitete sich durcb einen Post'(Zolisicr die erfreuliche ^Nach richt, daß Treviso bereits capitulirt und sich dein FM. R ^detzk y ergeben habe. Möchlcn wir im nach sten BliUte diese 9iachricht bestätigen können! -- Laiback, am »0. Juni. So eben kömmt uns ein directs Schreiben ans Neustadtl in Unterkrain zu. worin gemeldet wird, daß der dortige k. k. Gli bernialrath und Kreishauptmann, Hr. Anton von Laufen stein, am 15.Juni unter <»2 Wählern mit 75 Stinnuen zu in Abgeordneten der I. f. Stadt NeustaNl sür den Prov. ^nidtaq am ls>. Junii zu Laibach gewählt worden sey. Laib ach, am »7. Juni. Heute ist die Post aus Verona zum ersten Male wieder auf directem Wrge durch Italien über Udine mit dem Triesser Mallewagen in der Nacht hier eingetroffen. Bei der am 15. und IN, d, M. vorgenommenen Urwahl, -- die Beschickung dcö Wiener-Reichstages mit einem Abgeordneten aus der Stadtgemcinde Lciibach bttreffcnd, - ^ sind Nachrannte als Wahl »nänner des Abgeordneten qcwählt worden. Ittnlill»e;irf Laibach. I n d e r D o m p f a r r e. Im l. Wahldistricte: Hcrr Franz Galle, Herrschaftsbcsitzcr; Hcrr Fidclis Tcrpinz, Herr. schastsbcsitzcr; Hr. Dr. Mar Wurzbach, Hos. und Gerichtsadvocat, und Hr. Dr. Johann Z h ub c r, k, k. Professor. Im ll, Wahldistricte: Herr Dr. Johann Bleiweis,k. k Professor; Hr. Carl Pachncr, Handelsmann; Hr, Dr. Matthäus K autschitsch, Hof.- und Gerichtsadvocat, und Hr. Carl Na ab, t. k. Gubernial-Secretär. Imlll.Wahldi stricter Seine sürstbischöfiiche Gnaden, Herr Anton Alois Wolf; Hr. Johann Novak, Domherr; Hr. Joseph Piller, Nathspro- tocollist und Hr. Andreas Malluer, Handelsmann. In dcr Pfarr E t. Iaco b. I m I. Wa hld i stri c te: Hcrr Anton S ch n, a l z, t. k Landrail) und Hausbesitzer; Hr. Doctor Carl Ullcpitsch, k. k. Fiscal - Adjunct; Hr. Joseph Hudobiunig, k. k. Dberamtscassier und Haus. bcsitzer; Hr. Johann Märn, Hausbesitzer; Hr. Florian Ritter v. Ricdl, k. k. Staats. Buchhalter; Hr. Caspar Wierand , Hausbesitzer, und Hr. Joseph Hebhard, k. k. Gubcrnial - Registwturs - Adjunct U"d Realitätenbesitzer. Im ll. Wah ldistrictc ^ Herr Anton S a -N'assa, Glockengießer und Hausbesitzer; Hr. Joh. ^o schier, Zimmcrmcister und Hausbesitzer; Herr I- (§. Pochlin, Pfarrer; Hr. Dr.Joseph Orel, Rea-l'läteu besitzer; Hr. Carl Hoffmann, Uhrmacher Ul'd Hausbesitzer; Hr. Joseph Mayerhold, Rca-l'täteubesitzcr, '"^ H^'' Vl. Mathias Sporer, k. k. ^"bernialrath. In der Pfarr Tyrnau. Im I. Wahldistricte: HcrrIoh. Baum-Partner, Handelsmann; Hr. Joseph Debeutz, Handelsmann; Hr. Vinccnz Dollenz, Hausbc sitzn-, und Hr. Martin Gorschitsch, Hausbesitzer. Im ,l. Wahldistricte: Hr. Franz Tert- nik, Hansbesitzer; Hr. Caspcr Doberlcth, Haus' besitzer und Warenaustcger, Hr. Joseph Podkrai^ sch e g, und Hr. Michael Hren, beide Warcnausiegcr. In dcr Pfarr M a ria Verkündig u n g. Im l. Wahldistriete-. Herr Carl Holzer, Handelsmann ; Hr. Jos. Mayer, Apotheker; Hr. Dr. Mathias Burger, Hos. und Gerichtsadvocat, und Hr. Dr. Johann Klcemann, k. k. Professor. Im ll. Wahldistricte - Herr Lambert L u k -maun, Handelsmann; Hr. Michael Smole, Rea l!lätenl'esil)lr; Hr. Joseph v. Scheuch e n st ue l, k. k. Landrath und Hr. Dr. Blasins Croba th Hos und Gl'vichlsadvocat. I m I!!. Wahldistricte: Herr Ios.pl) (5 r ^ sch e n, Realitätenbesitzcr; Hr. Joseph Seuuig, Realilatenbesitzer; Hr. Alexander Dreo, Realitäten. besitzer ; und Hr. Carl Wannisch, Realitätcnbcsitzer. In der Pfarr St. Per er. Im l. Wahldistricte: Herr Mathias K l e-menz, Nealitatenbesstzcr; Hr. Carl Moos, Rc.'.Ii tatenbefcher; Hr. Andreas L n k ,n a n „ , Realitäten-besitzer; Hr. Micliael S cbust e r schi tz, Handels mann; Hr. Dr, Simon Struppi, Landesthier-arzt; Hr. Mathias Krischai, Stadt- und i^ind-rechts^iegistrator; Hr. Johann Wink'ler, Rcalitä tcnbesitzcr; Hr. Dr. Wilhelm Unger, k. k. Profes-sor, und Hr. Joseph Gcstrin, Realita'tenbcsitzcr. Im ll. Wahldistricte: Hcrr Johann Pauer, Nealitä'tenbcsitzer; Hr. Michael Ambrosch, Me^litatenblsitzer; Hr. Mathias Sw ct l itschi t s ch, Pfarrer; Hr. Nicolaus Lukanitsch, Verwalter; Hr. Longinus Blum auer, Hausbesitzer; Hr. Lucas 3 ierer, Pfarr Coopcrator; Hr. Valentin S esch u n, Pfarr Cooperator; Hr. Anton Greg orz, Psarr-Coopcrator; Hr. Martin Wellig, Realitätenbesiz zer, und Hr. Joseph Koß, k. k. Krciswundarzt und Hausbesitzer. Stadtmagistrat Laibach am lli. Juni i8^l8. Der sluvenische Verein in Laibach—zur Verständigung au die Deutschen. Jede Vvlksuntcrdrückung, durch schonungslose Gewalt oder in Folge allmälich wirkender politischer Institutionen bedingt, gibt ein unverkennbares Symp. ton ihres widernatürlichen, innern Zustandes kund. Dieses liegt in des Volkes Sprache, deren Bil^ dungsstufe das Gepräge seiner innern Organisation in volksthümlicher Entwickelung weiset. Die ursächliche Erforschung und Darstcllnng dieses hervorragenden Symptoms, im Zusammenhange mit den endlosen übrigen Erscheinungen des Stillstandes oder Rücktrittes eines Volkes, war keine Ausgabe sür die Vergangenheit, insoferne man nicht zur giganti-schen Ironie eines machiavell'schen »Princips" ftüch-ten konnte, um wenigstens-in der schroff entgegengehal tencn Richtung der Extreme die Wahrheit anzudeuten. Selbst die Gegenwart muß die allzu sehr vcr-wllndcnde treue Nachweisung aller jener zahllosen Zerstörungsmittel scheuen, welche egoistische oder tyran^ nische Hände geleitet, um die göttliche Natur eines' Volkes zu verstümmeln. Und so weit reichte diese sün. dige Einwirkung auf die Znrlickhalttmg jedes gedeih« lichen allgemeinen Fortschrittes, daß man die giftig-sten Mittel als nothwendige Arzneien gegen gewaltsinn dem 35olke aufgebürdete Krankheiten verabreichte, nicht achtend auf das langsame Siechthum, welchem ftinc herrlichsten Kräfte geopfert wurden. Bort insbesondere lassen sich die tiejcn Leidens-eindrücke eines Volkes wahrnehmen, wo dieses in ge-.beugter Unterordnung gegen ein in Sprache, Geist l,nd Gemüth gänzlich entfremdetes, seine Stellung einnahm, wo somit das Selbstgefühl und der Na-Nonalcharakter desselben durch die Zügel fremder Len-l'er geleitet wurden. C'in unheilvolles Verhängniß verfolgte fortan die südöstlichen slavischen Völker, das ihnen aufgebürdete Geschick solcher Unterordnung zn tragen, wie.-wohl die Geschichte seit der theilweise erlittenen Be-siegung durch die Hunnen und einer ähnlichen Unterwürfigkeit durch die ottomanische Uebermacht von einer feindlichen Unterjochung durch ein anderes Volk nichts erwähnt. Die größere Schuld ihrer ewigen Unterordnung, von welcher sie sich nur theilweisc in verschiedenen Zcitpcrioden durch unglaublichen Kraftaufwand in Begründung selbstständigcr Reiche zu entreißen wußten , trägt jedoch die geographische Lage ihres Län-derbercicyes im Entgegenhalte dcr äußeren staatlichen Verhältnisse. Seit dem Verfalle des römischen Ostreiches, mehr durch die Intrigue europäischer Mächte gegen den letzten Constantin, als durch die Uebermacht dcr Asiaten bewirkt, bildeten die Länder dieser Slaven ein ausgedehntes Gränzgebiet, welches als undurchdringliche Mauer gegen die wilden asiatischen Horden — und seit beinahe einem Jahrhunderte - auch gegen die weltzerstörende Pest des Orients Europa schirmte. Diese ewigen Kämpfe mit aller Aufopferung des eigenen Heiles stets rüstig geführt und rühm.-reich bestanden, schildeten wohl fortan Oesterreich und Deutschland gegen die zerstörende ottomanische Ueberflutung, welche, wie bekannt, selbst bis Wien gedrungen, auch dort durch Hilfe eines slavischen Königs vernichtet wurde, ließen jedoch das SelbMn-digkeitsgef.ihl und die Nationalcinigung in dieser für sie glorreichen Besehdung, welche sie mit Ungarn, mit Oesterreich und mit der venetianischen Republik ge. gen den gemeinschaftlichen Feind verband, nicht aufstreben, und so theilte die Verständigung dieser Mächte cin Volk unter sich, desscn fcl sen starke'Treue sür den heiligen Glauben selbst die eigene Erhebung seiner völkerrechtlichen Aufforderungen zurückdrängte. — Statt der dankbar anerkennenden Rücksicht für die endlosen Opfer und die hierdurch gewonnenen glänzenden Cr-solge, warb dieses Volk von den Nachbarstaaten al-lerwärts nur als Wächter und Krieger zum sicheren Schirme des seine Einverleibung bewirkten Staates gebraucht. Die Waffen nur handhabend mußte der kräftige Slave sein von dcr Natur ungewöbnlich gesegnetes Land meist weiblichen Handen zur Bear-beitung überlassen und die schon im 17. Jahrhunderte blühende Literatur konnte den begonnenen Aufschwung nicht verfolgen, den die wunderbare Biegsamkeit Kraft und Wohlklang dcr Sprache, so wie dcr Reich lhum an Gemüth und Phantasie bekunden. Die Besiegling der Czaarcn und Könige von Bos. nien,BuIgarien, Serbien lind derHerlzcgowina durch den nie endenden feindlichen Andrang, die Vereinigung des Königreichs von Croatien, Slavonien und Dal matien mit der Krone Ungarns, die An schließ ung des ausgedehnten Küstenlandes und seiner Inseln an die Republik Venedig, die deutsche Organisation des großen, vom türkischen Joche wiedcrcrobcrtcn Gc.-bictcs dcr Militärgränze und die deutsche Herrschast in den westlichen Theilen dieser Länder durch Anschluß derselben an die deutschen Nachbarstaaten und die Bildung eines eigenen, zcrstücktcn. von deut schcn Fürsten regierten Hrrzogthums, welches in sei-inr natürlichen, sprachlichen und historischen Abgrän-zung vom Triestcr Gebiete bis zu den Ufern dcr Drave und ihrem Eintritte in das Gebiet von Croatien ein 44 iß GanzeS bildet; alle diese sremsattigel» ?^el)errschun-gen, Usurpationen und Negicrungsverschiedenheiten, über dnen theilweise" unmenschliche politische Einwi^ kungcn sich andere Gelegenheiten zur Erörterung bieten werden, geben den Beweis, daß Jahrhunderte und alle Wucht der Tyrannei, aller Einfluß fremd, artiger Elemente und Interessen der Slaven Gemüth und Zunge nicht entkräften konnten, der Welt zu künden, daß sie ein Volk bilden, dessen wicdcrer-wachtes Selbstgefühl durch den entflammenden Geist des großen kaiserlichen Wortes sich erhebt zum gleichberechtigten Genusse der allbelebenden, endlich geklärten Sonne einer constitutionellen Freiheit. Doch, wie es scheint, will man, daß der bei weitem größere Theil der Bevölkerung des Kaiser, staates auch nach der allgemeinen gleichförmigen Erhebung der Völkerrechte die Nolle der Unterordnung fortspiele; da stets und überall vom Anschlüsse und Festhalten des vereinten Oesterreichs und Deutschlands, aber—außer Böhmen — nirgends von Gestaltungen gc sorderter völkerrechtlicher Anforderungen, welche der tzonstitutionsact als Folge in sich schließt, Erwähnung geschieht. Statt in gegenseitigen Erklärungen der gleichen Nationalberechtigungen die geebnete Bahn zu verfol-gen, da doch Oesterreich und mit ihm Deutschland gerade in den slavischen Völkern eine sichere, ihm stets ergebene Stütze findet, werden niedrige, Haß nur brütende Anwürfe gegen slavische Völker ge-schleudert, deren natürliche Folge immer schroffere Entfremdung verursacht. Krakau's und Galizicns Versuche zur eigenmächtigen Erhebung, und selbst die scheinbare Eonsti-tuirung eines sclbstständigen Regierungskörpers in der Hauptstadt Böhmens, sind Parteikämpse, welche das Volk nirgends theilte, und in welchen man sich vergeblich abmühen wird, das Getriebe eines pl)antasti-schen Panslavismus herauszuwühlen, oder auch nur tinen Zusammenhang mit den südöstlichen Bestrebun. gen für dieNationalitäts Erkenntniß herauszufinden. Diese sind es, welche die Slovcnia mit ihren Nachbarprovinzen aus dem Grunde der allgemeinen constitutionellen Berechtigungen anregt, und welche nur als ein ausgesprochenes Lebenszeichen ihres Selbst gcfühls, schon als ein feindliches, den Deutschen entgegenwirkendes Element angesehen werden will, weil «S die Bestrebungen einer Einigung ihrcr heterogen zersplitterten Theile zur gleichen Anerkennung der Sprache und Nationalität wünscht und zu fördern sich berechtiget hält. (Schluß folgt.) Allerneueste Nachrichten. Kai bach, am l7. Juni. So eben ist uns sol gendc Nachricht zugekommen: Padua ist von unsern Truppen genommen, König Albert hat die Vlo« kade Triest's gemißbilligt, dafür aber den Angriff der Stadt anbesohlen. Wien. Wir Ferdinand d-dc, haben Wir Uns be. wogen gesunden, diesen Verfügungen nachträglich Un-sere landessiirstliche Genehmigung zu ertheilen. Hiernach ist die Nationalbmlk ntbst der in der Verwechslung ihrer Noten in Silbergeld eingetretenen ^ . Einschränkung berechtigt, Noien zu Eine m und Zwei ! Gulden auszugeben, Ferner ist Jedermann gehalten, die Noten der priv. österreichischen Nationalbank bei allen Zahlungen nach ihrem vollen Nenmverthe an-zunehmen. Wenn jedoch die Zahlung in Gold- oder in ausländischen Silbermünzen gebühret, so ist sie, nach der Wahl des Schuldners, in diesen Münzen oder nach dem Werthe der letztern, wie er zur Zeit der Zcchlung besteht, in Banknoten zu leisten. Die Bestimmungen über die Beschränkung der Notenverwechslung gegen Silbergeld, und über die Verwendung der Banknoten zu Zahlungen haben nur einstweilen, und so lange die gegenwär tigcn a usicrord entlichen Um stände dauern, zu gelten. Sollten die Bestimmungen nicht vor dem Zusammentritte des ersten Reichstages außcr Anweu-dung gesetzt werden; so machen Wir es Unserm Ministerium zur besonderen Pflicht, dem gedachten Reichs tage die entsprechenden Gesetze zur Feststellung dieser wichtigen Angelegenheit in Vorschlag zu bringen. Gegeben in Unserer kaiserlichen königlichen Haupt und Residenzstadt Wien am zweiten Juni im Eii^ tausend achthundert acht und vierzigsten, Unserer Nei chc im vierzehnten Jahre. Ferdinand m. p. (^ 8) Sonlmaruga, Krauß, Justiz-Minister. Finanz-Minister. Man schreibt der „Frankfurter Obcrpostamtszci tung« aus Wieu: Unsere wackern Freiheitskämpfer der Aula wollen freiwillig die Stadt verlassen. Weder Groll, noch sonst ein mißliebiges Gefühl führt zu diesem Beschlusse, Man will, wie es scheint, in der srcicn schönen Natur leben, nachdem man in den engen Straßen unter dem Druck der schweren Athmosphärc einer großen Nesioenz aus den Banicaden gekämpst hat Der Minister des Innern hat jenen Studenten, welche die Stadt verlassen wollen, Reisegeld angebe ten. Wir sehen die akademischen Jünglinge gerne auf einige Zeit fortziehen, denn sie werden dazu beitragen, die mißliebigen, arglistigen Gerüchte, die man über Wien in den Provinzen geschäftig verbreitet hat, auf ihren wahren Gehalt zu rcduzircn. Sie werden als Vermittler, als Friedensboten in die Provinzen ziehen, die ohnehin bereits angefangen haben, die Täuschungen zu würdigen, in welche sie eine gewissenlose rcactionärc Partei zu^verstricken suchte. Ocsterrcichischcs Küstenland. Das „Iourn. des österr, Lloyd" v. 15. d. M. bench-tet Nachstehendes aus Trie st v. 14. Iuui: Ein Beucht aus E aorle setzt uns in genaue Kenntniß über Alles, was eine vereinte feindliche Flotte dort ausrich-ten wollte und nicht ausgerichtet hat. Der Vorfall verdient, des höchst seltenen Gegensatzes halber, eine genauere Schilderung, eine lobcnswerthe Erwähnung, da es sich um die Leistung eines mit 6it schweren Geschützen ausgerüsteten Geschwaders handelt, welches einen muthigen Kampf gegen eine einzige zwölf-psündige Kanone unternahm. Am 2. Juni um 4 Uhr Nachmittags langte eine combinirte Flottille, bestehend aus .'! Dampfern, einer Fregatte, 5 Kanonier-Booten, 8 Piroghen und mehreren Bragozzi vor (äaorlo an, und begann unmittelbar nach Ausstellung der sämmtlichen Fahrzeuge das Bambardemem des Ortes, das l '/^ Stunden fortwährend unterhalten wurde, Von den 79 Kanonenschüssen, die in diesem Zeit räume abgefeuert wurden, trafen nur «0 drcißigpsün-oige Granaten die Stadt, ohne übligens dort bedeutenden Schaden anzurichten. Die beiden Kirchen, die Batterie und ein Privathaus litten hiebei am meisten. Von den ltt Granaten sprangen nur 3, aber keine von allen zündete. Dieses Feuer von Seite der Schisse wurde von der einzigen zwölspfündigcn Kanone auf dem Walle vor der Stadt erwiedert, und zwar durcb 2« Schüsse, von denen 14 theils das Dampfschiff, theils die Fregatte bedeutend beschädigten. Dem Ober. kanonicr, Earl Karoly, der als Vormcister mit Gc schicklichkeit und bewunderungswürdiger Gemüthsruhe l ein Geschütz beoienle, qebliytt da^ Veioienst dieses wohlgelclteten Feuers, dessen unglaubliche Wirkung den Hcind in solches Staunen versetzt haben muß, daß er, ohne auch nur eine Ausschiffung zu versuchen, nach Betrachtung d,r Wallachen-Garnison, die am Ufer sichtbar wurde, bei Einbruch der Nacht wieder hmnsegelte, nachdem sein Erscheinen sich eine denkwürdige Seite in der Chronik Eaorle's erworben hatte. Tricst ist blokirt! Gestern Abend um 7 brachte ein Parlamentär der feindlichen Flotte die be» treffende, folgendermaßen lautende Notification. An Sc. Erc. den Herrn Altgrasen von Salm, Gouverneur Tricst's und des Küstenlandes. Excellenz! Die unterzeichneten Admirale haben die Ehre, Ew. Ercellcnz die Erklärung des Blocus von Trieft zu übermitteln, damit Sie dieselbe dem Handelsstande mitzutheilen und das eigene Mmisterium davon in Kenntniß zu setzen belieben. — Sie haben die Ehre, sich mit der vollkommensten Hocbachtung zu nennen. Vom Ankerplatz außerhalb der Küste von Trieft, den 8. Juni 1848. Ew. Excellenz . gehorsamste und ergebenste Diener Bua, Contre-Admiral. Albini. Blök ade-Erklärung gegen Trieft. Die beiden commandircnden Admirale der sar. dinischen und venetianischen Schisssdivisionen, geleitet von den philantropischen Absichten ihrer Regierungen und erfüllt von der Achtung für das geheiligte Völ-kerrccht, welche die civilisirten Nationen ehrt und aus. zeichnet, hielten sich bei ihrer Kreuzung im adriati-schen Meere zur Vertheidigung der italienischen Un-abhängigkeitssachc an den Grundgedanken, für den Handel keine Störung herbeizuführen, noch auch den Verkehr der Kauffahrteischiffe von irgend welcher Flaggr, die österreichische mit inbegrisscn, zu belästigen. Daher würden sie, in Uebereinstimmung mit diesen Grundsätzen, sich zu jeder Art von Rücksicht zu Gunsten der Stadt Trieft verpflichtet halten, falls dieselbe bloß mit Haudelsangelegenheitcn beschäftigt und in ihrem friedlichen Charakter verharrend, sich jeder militärischen Operation enthalten hätte. In Erwägung jedoch, daß die Stadt Trieft wcit entfernt, ausschließlich eine Handelsstadt zu blei.. ben, die Function eines Kriegsplatzcs übernommen hat; indem es durch ein Eastell und mehrere Batterien befestigt worden, mit einer zahlreichen Garnison besetzt ist, eine Division Kriegsschiffe aufgenommen hat, die, fliehend vor dem italienischen Geschwader, durch Hilse der österreichischen Lloyd's. Dampfer sich jetzt auf der Nhcde in Angriffsstcllung befindet; in-dem es die Küste und die Höhen mit Kanonen besetzt, um das System des Kreuzfeuers zu verstärken; indem es sich der auf Kriegsfuß ausgerüsteten Dampf, boote der Handelsgesellschaft des iiloyd bediente, um die Blokade von Venedig ausrecht zu erhalten und jede Art kriegerischer Unternehmungen zu erleichtern ; indem cs bisher Mittelpunct der gegen die Küste von Venedig gerichteten Feindseligkeiten und Ausgangs-punct für alle Beförderung von Truppen, Proviant-lind Kriegsmaterial gewesen ist; indem es in der Nacht vom tt. Iuui ohne die mindeste Herausforde» rung das Feuer gegen das italienische Geschwader eröffnete, eben als dieses sich anschickte, Anker zu wcr> sen, um den Tag daraus Unterhandlungen mit de»n Gubernium einzuleiten; indem cs ungeachtet des Schwei« gens der Flottenbatterien fortfuhr, Kanonenschüsse ab« zufeucrn, von denen einige beim Rückprallen die sa» dinischc Fregatte „St. Michaele« trafen; in Ervä-gung ferner, mit welcher Heftigkeit man sich von Seiten der österreichischen Armee auf italienischem V^ den schlägt, erklären die beiden Admirale, sich beru. send aus ihr Kriegsrecht und gestützt aus die Aus-sprüche der geachtetsten und anerkanntesten Publiciste", der Stadt und Rhfde von Tiiest, die Blokadc für alle Schisse unter österreichischer Flagge, beginnend vom »5. des laufenden Monals Juni; indem sie 44R schließlich den Ans^n,', c^ ?ÜIokadc süc alle ande, Flaggen aus den 15. Juli festsetzen. Bua, Contre-Admiral Albini. Se. Erc. dcr Gouvernelir des Küstenlandes ha, folgende Bekanntmachung erlassen: Da von Seiü des Commandanten der feindlichen Flotte der Stad< und der Nhede von Trieft dcr Blocus angekündel ward, so erschicn es nothwendig, die Stadt und den Hasen in Belagerungszustand zn erklären. Während ich dieß zur öffentlichen Kenntniß bringe, beauftrage ich zugleich die k. k. Polizcidircc tion, das k. k. Hasenamt, den k. k. Centralmagistral der Sanität, das Commando der Nationalgarde und den k. k. politisch - öconomischcn Magistrat zn Triest, sich unmittelbar unter die Befehle des k. k. Militär-Commandanten dcr hiesigen Stadt und Provinz, des FeldmarschaU-Lieutenants Grafen Gyulai, zn siel len, in Allem, was die Ausrechthaltung der öffcntli chen Ruhe, die Localpolizci des Platzes, des Hafens und der Markte und im Allgemeinen die von der augenblicklichen Lage erforderten Vertheidigungs und Sicherheitsmaßregeln betrifft. Trieft >I. Inni «848. Der Gouverneur des österrrich.-illyrisch. Küstenlandes Robert Altgvaf zn Salm. Se. Excellenz dcr Gouverneur des Küstenlandes hat nachstehende Ankündigung erlassen: Das Commando der feindlichen Flotte hat von der Blokade-Erklärung gegen die Stadt und die Mhede von Trieft eine besondere Mittheilung an sammt: liche hier rcsidircnde Consuln fremder Mächte gemacht. In dcr dießsäUig an dieselben gerichteten Znschrist kommt folgende Stelle vor: „Da der Fall sich ergeben konnte, daß die italienischen Seedivisioncn wäh-rend des Blocus irgend eine Miütäropcration gegen Trieft unternehmen, so haben die Admirale die Ehre, wegen der für angemessen zu haltenden Maßregeln Sie davon in Kenntniß zu setzen." Da man dieß als die Vorankündigung eines seind' lichen Angriffs gegen Trieft bei Nacht oder bei Tage bc. trachten muß, so erachtet es der Unterzeichnete al>' seine Pflicht, die ganze Bevölkerung davon in Kennt niß zu setzen; ihr übrigens versichernd, daß alle Maß-nahmen zur kräftigsten Vertheidigung des hiesigen Platzes getroffen worden sind und wie bisher aus den wirtsamen Beistand sämmtlicher Einwohner zählend. Trieft l-4. Juni «848. Der Gouverneur des austro - illyrischen Küftenlandcs. Robert Altgraf von Salm. Lombard -Vcuctianischrs Königreich. Das „Journal des österrcich. Lloyd" vom l 4. Juni meldet: So eben (Abends lim scchs Uhr) trifft das englische Dampsboot »Spitfire«, von Venedig kommend, mit dcr Nachricht ein, daß Vicenza von unseren Trup pen bereits genommen worden ist und Padua bom kardirt wurde. — Neuesten Nachrichten aus Montag na na vom 7. Juni zu Folge, hat sich FM, Nadetzky, nachdem er Verona und Mantua mit starken Besatzungen verschen, mit seiner ganzen Macht ins Vcnctianische begeben, um diese Provinz dem öfter' reichischcn Scepter wieder zu gewinnen. Dasselbe Blatt vom ,5. d. M. enthäll unter der Aufschrift: Trieft 14. Juni, folgende Nachrichten vom Kriegsschauplätze-. Viccnza ward von den ^, k. Truppen an» 1U. d. M. angegriffen. Es wurden 80 Bomben hin «ingeworsen, u»d die Höhen genommen. Darauf ca-pitulirte die Stadt, wobei die päpstlichen Truppen unter dem Commando des Generals Durando sich jenseits des Po zurückziehen mußten. Sc. Erc. der Feldmar!chall Graf Radetzky War bei der Verhandlung zugegen und kehrte dann Nach Verona zurück. Er ließ dort das zweite Armee Corps unter dem Bcschl dcs Marschall - Lieutenants b'Asprc, der eine Brigade nnter General-Major Simbschen durch VaUarsa und Schio beförderte, Mn diese Straße zu öffnen, und sich mittels fliegen der Corps mit der unter meinem Befehl stehenden Armee in Verbindung gesetzt hat. ' ' Beim Angriff auf Viccnza veilor dcr Feind »800-2000 an Tl'd^i, verwundeten und Gesänge ' nen, srcbs Kanone,, und eine Fahne. Wir haben den Tod von 500 Tnps.-rn zn beklagen, darunter dcr Generalmajor Fürst Taxis, und dcr Oberst Ka-vanagh vom Infanterieregiment Franz Carl, Die Obersten Kopal und Reischach sind verwun drt. Insgesammt zählen wir 20 Höhcrc Offiziere an Todten und Verwundeten. Drei Brigaden unter dem Befehle dcS Feld marschall Lieutenants d'Asvre, nebst der schweren Artillerie befinden sich gegenwärtig in Viccnza. Von meiner Seite wird das allseitig eingeschlos fenc Trcviso zur Uebergabe aufgefordert. Im Weige rungssalle wird es bis zur Unterwerfung bombardirt werden. — Von meinem Hauptquartier zu Spro siano l2. Juni 1848. Der k. k. Fcldmarschall Lieutenant und Com-mandant des Rcservecorps: Welden. V ö l) m e n. Das „Const. Blatt« meldet ausPrag vom 8. Juni: Vorgestern wurde eine Militär Parade am In-validcnhau^platzc abgehalten; Niemand weiß warum und weßhalb. Dabei wurden dem commandirendcnGenc ral, Fürsten Windischgrätz, der bei unserer Bürger schaft von früher her eben nicht besonders beliebt ist, von dem gesammten Militär Lebehoch's zugerufen, unseres Erinncrns der erste Fall einer derartigen Demonstration des Militärs Nach der Parade wurde — so sagt das Gerücht — eine Artillerie Batterie in die Josephs-Caserne, eine andere gestern Früh auf den Wyssehrad gebracht. Wir fragen: »wozu? und ge gen wen?'> Dieses Gerücht mag die Ursache gewesen seyn, daß man gestern im St. Wenzelsbadc eine Volksversammlung hielt, welche zwar nicht so zahl reich, wie bei anderen Gelegenheiten, besucht, aber ,ncht weniger interessant war. Zwei Vcrhandlun gen waren besonders wesentlich. Zunächst kam die schon in einer früheren Versammlung besprochene AdelZvertrctuna. zur Sprache. Die Petitiou we-qcii Abschaffung der Adelsoevorzngung in Bezug aus die Vertretung am Landtage hatte man noch immer nicht zzdcm National. Ausschüsse ^übergeben tonnen; man beschloß daher abermals, dieß durch eine Deputation zu thun. Dann faßte man den Beschluß, Se, Majestät zu bitten, daß er den Fürsten Windisch-grätz aus Prag entferne und die Würde eines com--mandircnden Generals Sr. k. Hoheit, dem Erzherzog Carl Ferdinand, übertrage. Um aber diesen Anträgen mi größeres Gewicht zu geben, wird für den Dinstag cine Monstreversammlung ausgeschrieben werden. — Unsere Studentenschaft berieth gestern, ob sie nicht auch eine Deputation nach Wien schicken sollte, um die Wiener über die unter den Prägern herrschende Stimmung aufzuklären und uns von dem jetzt 4. Juni bringt als neueste Nachricht: Ueber die Vorgänge in Prag gehen uns von einem Augenzeu> ^ gen eben folgende Berichte zu: Schon seit mehreren Tagen ging das Gerücht unter der czechischen Partei herum: Am Dinftag nach Pfingsten werde cs zu einem Zusammenstoße kom- men. Aeußerungen, wie: „Ohne Blut geht es mcht ab", — „Wir müssen Thaler svrechcn lassen" u.s.w., waren in dcr Swornost ziemlich allgemein. Samstag den «0. d. M wurde eine grcße Aula. Versammlung im Carolinum abgehalten und beschlossen, vom Com-mandirendcn FML. Fürsten Windischgrätz eine Batterie Kanonen zum Gebrauche für die Stadt, und den Rückzug der am Belvedere, Lorenzberg und Wyssehrad consignirten Truppen und Batterien zu verlangen. Der neue Bürgermeister, Hr. Wanka, ging sofort an dcr Spitze einer Deputation zum Hrn. Commandircndcn, crhiclt jedoch bezüglich der verlang-len Batterie eine abschlägige Antwort. Der Psingst-sonntag verging ohne sonderliche Störung. Montag oen 12. Nachmittags zog eine Abtheilung der Swor-„oft unbcwassnct über den Graben zum Pulvcrthurm und von hier in die Zeltncrgasse, wobei slavische Na' tionallicdcr gesuugen wurden, in denen hie und da der Name Windischgrätz auf satyrischc Art eingefloch-ten ward. Als die Menge vor dem Gcnrralcomman-do anlangte, gebot man ihnen von Seite des Mili-tärs Stillschweigen, und nachdem dieses Gebot gänzlich unbeachtet geblieben, stellte sich eine Abtheilung Soldaten mit gefälltem Bajonnctt den Sängern ent-gegen und verwehrte ihnen den Weg. Hierdurch zum Rückzug gezwungen, zerstreute sich die Menge nach allen Seiten und eilte in die Wohnungen um Was« sen. Mittlerweile stellte sich am Graben eine Abtheilung Militär in der Gegend, wo die Swor-noft ihren Sitz hat, in Position, während gleichzeitig aus den Fenstern des Swornost. Locales Tische Stühle u. dergl. auf die Straßen geworfen und zur schleunigen Errichtung einer Barricade benützt wur den. Da sich hicbci in Kurzem eine zahlreiche, theils bewaffnete, theils unbewassnete Menschenmenge ein-fand, so gab das Militär eine blinde Decharge. Es wurde zwar behauptet, daß jeder zehnte Mann geladen hatte; indeß siel von der Gegenpartei nicht ein einziger Mann. Auf die blinde Decharge des Mi' litärs wurde sogleich aus den Fenstern und von der Straße mit Kugeln geantwortet, und an mehreren Orten wuchsen die Barricaden, obgleich im Ganzen schwach, doch ziemlich zahlreich enwor. Nun ergriff auch das Militär energischere Maßregeln. Aller Orts, wo der Kampf anging, wurde von beiden Seiten scharf geschossen. Am Roßmarkt und den bedeutenderen Plätzen fuhren Kanonen aus, mit deren Hilfe die Barricadcn demolirt wurden. Der größte Theil dcr Praqer Deutschen schlug sich sogleich auf die Seite des Militärs und kämpjte mit diesem gegen die Cze-chen. Am erbittertsten war dcr Kampf in der Alt» stadt, wo die engen Gassen und die Barricaden den Durchzug dcr Deutschen und des Militärs zum Altstädter Brückenthurm und von hier aus die Klein scite sehr erschwerten, und ihnen so manches blutige Opfer kosteten. Indeß blieben sie für den Tag die Sieger. Die Gemalin des FML Fürsten Windischgrätz wurde aus einem Fenster des Gasthofes zum „goldenen Engel«, angeblich von einer böhmischen Amazone, erschossen. Dcr Sohn dcs FML. und Oberst Ho hen eck wurden verwundet. Viele Officiere blieben auf dem Platze, dagegen hatte man den Gra, sen Tbun und Mchrcre Mitglieder dcr prov, Regie-lling gefangen. Dinstag den 13. früh Morgens sendete der Tommandirendc einen Parlamentär mit einer wrißen Fahne von der Kleinscite auf die Altstadt hinüber und forderte die Czcchen zur Unterwerfung unter Androhung dcs Bombardements auf. Da man dcr Aufforderung kein Gehör schenkte, so wurden vor der Hand 20Kartätschen V) auf die Alt- und Neustadt geworfen, uud als auch dieß nichts fruchtetete, so ließ )er FML. Fürst Windischgrätz sbige zwei Pra-icrstadte bis »0 Uhr Morgens vhne Unterlaß bom-.'ardircn, wobei an mehreren Orten Feuer ausbrach. — Während dieses Bombardements wurde der ultra- ') Gcit wann werden denn bi, Kartusche» geworfen? — G»ft wol)! htisttn Glaoalei, ooer Bomben, Anm, l>. ^,d. 442 radical? (5zcche Faster, dcr N'genamtte m^dniu'döh mische Herzog, deffcn Fran und Töchter in Amazo-nentracht cinhergchen, auf eincr Barricade erstochen. Die Abendbeilage zur »Allgemeinen österrcichi schen Zeitung" vom l4. Juni schreibt. Nach einer an den Minister des Innern aus Prag eingelangten tele graphischen Nachricht vom 14. d. M. um 2 Uhr Mittags sind den Aufrührern Bedingungen gesetzt worden, zu deren Ausführung nunmehr geschritten wird; die Barricade« sind thcilweise abgeräumt und in der Stadt herrschte bei dem Abgänge der Nach richt Nuhe. Ueber die nähere Veranlassung der ausgebroche nen Unruhen fehlen noch verläßliche Auskünste. Der Gubernialvrasident Graf Thun ist bereits seit gestern wieder auf freiem Fuße. Salzburg. Salzburg, 8. Juni. Vor einigen Tagen drang eine Rotte Gesindel, dem sich auch mehrere Gemeine des Infanterie.Regiments Ferdinand von Este beigesellt hatten, plündernd und sengend von Steier-mark nach Iungau herüber. Einer war bereits in Weibskleidern und mit Zündmaterialien bis gegen 51,'adstadt gekommen; am letzten Sonntag ward zu Tamsweg die Sturmglocke gezogen und die Notte, nachdem selbst von Radstadt Bauemschützen herbei geeilt waren, in einem Thale bei Tamswcg ange griffen und theils gefangen genommen, theils zer streut. Am Montag eilte eine Abtheilung vom Infan. tericregiment Großherzog Baden dahin ab. Am 6. wurden hier in der Nacht durch das hiesige Festungscommando mehrere militärische Geiseln, welche vor einiger Zeit von Kusstcin Hieher ge kommen waren, plötzlich in Wägen und unter militärischer Begleitung nach Linz abgeführt. Von einer Abreise der Kaiserin - Mutter nach München, von der die „Augsburgrr Allgemeine" jüngst-hin sprach, ist hier noch nichts bekannt. Am 6. fand hier auch ein Zusammentritt der lnrsiqcn und benachbarten Geistlichkeit Statt, um sich über die Haltung, die bei gegenwärtigen Zeltumständen zu nehmen wäre, zu besprechen. Dieselbe sprach sich insgesammt gegen den Domplcdigcr Sander und seine letzte Predigt aus. 5l n g a r n. Der »Pesiher Spiegel" vom <». d. M. schreibt : »Wie wir hören, ergreift unsere Regierung sehr vcr-söhncnde Maßregeln gegen Kroatien. Man wird die Zuschriften an Kroatien und Slavonien in ungarischer, croatischer und ,'<».^». serbischer Sprache versassen und sie vl<>« - vl'!-u!» bloß in croatischer, l««p. serbischer Sprache empfangen u. s. w. Solche löbliche Zugeständnisse sind einer erleuchteten Negierung, wie die unsrigc, vollkommen würdig, und es steht zu erwarten , daß man auch gegen dic deutsche Bevölkerung in Ungarn und Siebenbürgen gleich billige Rücksich. ten beobachten werde. Nur das könnte dem großen, herrlichen, gesegneten Ungarn wahres Glück und Ge deihcn bringen; alle snne Völkerschaften würden dann wie e i n Mann fest stehen, um das geliebte Vater land zu kräftigen, zu starken und gegen was immer für einen äußern lind innern Feind zu vertheidigen. Frankreich. Das „Iourn. des österr. Lloyd« vom l5.d. M. cnthält folgenden Bericht aus Paris 5, Juni: Der energische Protest der fremden Konsuln in Trieft, bei Gelegenheit der feindlichen Dwhbewegungcn von Sei ten des sardo-neapolitanischen Geschwaders, hat hier in allen Kreisen Beifall und Anerkennung gefunden. In diesen Bcifalläußerungen liegt natürlich eine in directe Mißbilligung der Schritte des französischen Eon-sularagcnten. Daß die bei dem Proteste bethciligten Consuln vollkommen nach Recht und Billigkeit han. delten, bedarf wohl kaum der Erwähnung. — Barcelona ist weit mehr als Trieft mit Befestigungen oe>' sehen, indem es von dem Kastelle von Monjm uild den Forts Atarazanso vertheidigt wird; nichtsdestoweniger er^ hob dcr französische Consul, M. iiessepo (gegenwärtig bev. fr. Ministeram Hose von Madnd)zuerst seine Stimme gegen das im Jahre »842 von Seiten Espartcro's unternommene Bombardement von Barcelona. Hiezu kommt noch, daß es sich damals lediglich um einen Schritt der Regierung gegen ihre eigenen Unterthanen handelte, während in Tuest ein Act dcr Feindseligkeit zwischen zwei sremden Mächten in Frage steht, wobei die fremden Consuln nicht allein vollkommen berechtigt, sondern verpsiichttt sind, durch ihre ^nM'vmtim, die Nclilralitat des Handels ausrecht ,u erhalten ?c. ?c. Vcffcntlicher Dank. Der Nationalgardc-Vcrwaltungsrath erfüllt ei->le angenehme Pflicht, indem er hiemit zur öffentlichen Kenntniß bringt, daß in Folge seiner Einladung zu der am 12 Juni im Colliscum abgehaltenen Abend Unterhaltung von dem wohlthätigen Publikum Lai-bachs 167 geschmack - und werthvolle Spenden sül einen Glückshasen eingingen, und daß die so zahl' reich besuchte Abcndunterhaltung im Ganzen einen Ertrag von........«34 fl. 52 kr. abwarf, daß die Unkosten nur . . 44 „ 8 » betrugen, weil so viele Leistungen unentgeltlich geschehen, und daß sonach ein Rcincrtrag von......590 st. 44 kr. M Anschaffung von Instrumenten für die Musik der Nationalgarde erübrigte. Allen Jenen, die zu diesem erfreulichen Resultate gütig beigetragen, dem Herrn Colliseums ),nha-ber Witlialm, der die Localitaten so bereitwillig unentgeltlich einräumte und mit bedeutenden Kosten für diesen Zweck erweiterte, so wie jenen Herren Garden, die dem Arrangement des Festes ihre Be. mühungcn widmeten, sich jedoch die namentliche An führung verbaten, wird hicmit der verbindlichste Dank dargebracht. Da übrigens diese Abendunterhaltung vom ver-ehrten Publikum so beifällig ausgeiwmmen wurde, da mehrere Prämien ungewonnen zurückblieben, meh->cre Gcwnmste von den Gewinnern rückgeschenkt und einige Gegenstände nachträglich gespendet wurden, so wird in ein Paar Wochen wieder eine musikalische Abendunterhallung veranstaltet, und dabei die Ver-losung dieser Gegenstände, ihrer Widmung gemäß, vorgenommen werden, wozu die Einladung seinerzeit geziemend erfolgen wird. Die noch nicht abgeholten gezogenen Gewinnstc wollen gefällig bis 24. d M. in der Handlung des Herrn A. L. Seegcr abgeholt werden. Vom Vmvaltungsrathe der Nationalgarde. Laibach am l4. Juni «848. Sühnl- Verleger: In«. 3ll. Gdler v. Kleinmayr. — Verantwortlicher Ncdacteur: Leopold Kordesch. M^A" Der heutigen Zettung ist eine besondere Beilage angeschlossen. Anhang zur Lattacher Zenunq. staurs vom lg. Juni !8«8 Slaa,»'a>u»,trsr„l» »u 5 ,'Ql «in CM.) 6j d«tt» deltl) . 2 >)2 . . 54 >j4 Darl. mit Verl.v. ) ,854 für 5o > ft (>>, (5 M.) K20 t>,no ttlto lU3y für «5« fi. , , >65 3^ »U>,n,s Stal»l »Bai!t>.> >Odl,^. zu « »j» <>l't. 49 Od!>osfa>Nl»tl. c»«r a!t,r» ^o>,'' »u ? >>» .^ l — bardlscht» Schulde» , der >,, >u » »»4 ^, ^ — .»or«», u»l> G«»ua N> fahrt zu 5oo fi. C. M.....45- ft. in C. M K. S. Lotto.nel)unsten. In Trie«! am l^. Juni 1«l8: 87. 28 27 25, ^3 Die nächste ^ichun^ wird am 2«. Juni R8zH in Triest gehalten werden. ^remven » Anzeige b,r hi, 7 ?l.:gesomn,,ne n und ?l bg er elst < n. Den l5. Illn» 18^«. Hr. Joseph Bu>,yewacz, Vicegesvan; — Hr Fl-iMi Stal,dl,a,', t. Gei!chts.?iss>' bell Glaf o. Nugent; — Hl'. L^dwl^, G>af o. Cr. dödy, — und Se. ^rcellen; Baron v, Iella<^«'>, Feld-lNiirschaU Vleltteliclnt »„d 3)<»>nlS von Croatien; alle 5 oon Agran, nach Innsbruck. Am 14. Hr. Georg Göschen , Privat, p?" G>'"h nach Trieft. — Hr. Franz Benedict, Besihel', von D'iest »ach C,lli. -^ H>'. Georg Bzojakvlls, ?idnoc?t.' nach Wie». — Hr. Pi,och>, Kallfmalii,, von Wien nach 3 l lest ?lm l5. Hr. Franz C>is,an, , ^iegoj!a»t, „on Wien nach Trieir. — Hr. Christoph Opmch, Neqo-^iant, n^ch Tiiest, — Hr. Alphoüs ?. Cons», Besiy^-, non (i>)örz nach C,'U». — Hr, Ph,lil'l> Ca l Hüschf.'Id, B^flyer, von Triell nach Nolntsch — Hr. AIo,ö Mai'-I)lügo, Handelsmann, von Tuest nach Wle». Veije'ckniß vrr hier ^clstorbcncn. De„ X. Inni l9^^!. Anton Hribar, geiuefen.r Soldai, alt 5.'i Ii'h'e, on Civll - Spital Nr. l, a>» der Au^ehriüia. Den 9. Johann Kos:, Inwohner, alr ^'. Jahre, ,m Clvll - Spital Nr. l, an der i?u»<;e»suchc. De» l i, De», Hr». ?)?>chael DiNlitz, Schuhma-cl>>Meister nnd Hau^besiße,, sein Kind Malia, all 3'/4 Jahr»', ln der St. Peters Voistadt. Nr. ,0li, a„ c>er ^nngencnczlindunq. — Dem Iobann Blas; i,'öl)»llilscher u»d Han^'esll).!', feine O^ttln llisnla. alt «3 Jahre, in der St, Peters-Vorstadt Nr. I3, an der LlNissenoclelternng. Den 12, Johann Kalitsch, Inwohner, alt 24 Jahre, m der Tlrnaii'Vorstadt Nr. 7l, an der Lun-gensllcht. — Jacob Martinz, Anfieaer u»d Hanöl-esi« her, alt 7l Jahre, ln der Krakau-Vorstadt Nr, 5l, am Schlelmschlaq. — Dein Carl Burschih, T»schle>'' aesellen, sein Kl»d A»lon, a!t ^'/^ Jahre, l„ der Stadt Nr. 4l, an ^alichskropheln. Den ,^. Dem Valentin Pesdir, Ziinmermann, sein Sohn Matthäus, alt 6 Jahre, ,u der Stadt Nr. Hl, an, Zehlfieber. Den ,5. Alois Schuschaik, Verqolder, alt 35 I.'hie, i,5 ,„ der Stadt Nr. IN5 „henst gefundfi, N'oldsn, und wurde gerichtlich beschaut. Z, Nll<9,. l2) A n z e i g c. Der am Ufer des (Nradaschza-Bacdes, ln dcr Tyrnau - Vorstadt stehende Schoppen, ist für Michael! l. I. zu vermuthen. Nöthigenfalls könnte auch die crste Heufechsung unter SeparadBedinq-nlssen unterbracht werden. Auch ist eine Stadtwaldwiese, von "''<:.. 4Joch, zu zwmnaltger M-mahd, zu verpachten. Nabcre Auskunft l)el Gefertigtem, Nr. 122. I. Mayerhold. Wohnung zu vermiethen Am Hauptplahe Nr 235 ist eine Wohnuna, dchel)ei,d aus 3 Zimmern, Küche, Speis und Holzlege, m,t oder vlM> Vinrichtuna, stündlich zu vergeben,