Deutsche Macht. Öe .tatji#! Bricht" rrlAcini jrWn eottntaj anb ronnrrttrig mnrjm« »n» foft« lamm! b« S»imla««bellaae »Die gabmatt" für SiOi mit gufttOunj in» Hau« monatlich st. —Aö, v,ertelj«»tt> st. IM, haldpüdri, %• t—, 4«mHWäls *- ••—• SKI ®oSlt,«« iwtbcn nach Xarli b»rf«lttTib»8un«».|ln Italien bn ,\n- uitb »U4la»dc4 iMtmfi *njfl|irn >«,»-»«>. I» It'.II Ivolltn lohte born SennUtt der „Deuiichen Kiait Herrn IS. Deich*. Hauptplaf 4. ebcwTbtg abaegrlwn •«Wti. »enterst« gttst: Mittwoch unb SamOtoq 10 Uhr Norm,«»?. SpredHUmbrn -0» 11—12 »br «»rmlilng» un* oon V !> 11 br »achmillas,». S i> 11 f 11 < 11 u n mb Sonntag). — Xediunatunrcn Und portofrei. — vcrlchle, btrai SVnaTfer de» DUtactnic imVfjutil («nb. »wen nicht Knli« Ücheizt »erten, «iMtunftc werben auch In der BuchtanMunji bei Herrn Any Solch berdtwiilijifi ertheilt. Nr. 25. Cilli, Donnerstag den 38. März 1895. XX. Jahrg. Mezugs-Hintadung. Die kräftigste Waffe deü Deutfchthums im Unter-lande ist die „Deutsche Wacht". In dem Kampfe, welchen die Stadt Cilli gegen die mit Hetzen, in der Kutte verbündeten Gegnern fichrt, tritt die „Deutsche Wacht" iich eins und solidarisch mit dem Bürgerthume der Stöbt fühlend, rücksichtslos für die städtischen, von schleichenden Feinden bedrohten Interessen ein. Die „Deutsche Wacht" l»zt insbesondere in der Cillier Gymnasial-Trage ihr möglichstes gethan um die deutschen Ztammesgenossen allerorten darüber aufzuklären, «tck gefährliche, die Existenz des DeutschthumS m Untersleicrmark bedrohende Bedeutung dieselbe hat. Die „Deutsche Wacht" wird auch fernerhin ten Kampf fürs Deutschthum Untersleiermarks und btr stobt Cilli unentwegt weiterführen. Die „Deutsche Wacht" wirb den nationalen Gegnern, welche den Ruin alte deutschen Gemeinwesen des Unterlandes her-teiführen wollen, stets in nachdrücklichster Weise Widerstand leisten. Die Beilage der „Deutschen Wacht": „All-gemeine Mittheilungen über Land- und Forstwirtschaft" bietet dem Ökonomen eine überaus erwünschte Hilfe. Die Beilage: „Die Süd mark" sorgt für daS belletristische Bedürfnis der Leser. Ankündigungen, welche billigst berechnet werben, finden bei der großen Auslage wirksamste Verbreitung. Die „Deutsche Wacht" kostet sammt den Beilagen „Allgemeine Mittheilungen für Land-und Forstwirtschaft" und „Südmark" für Cilli mit Zustellung ins Haus: monatlich . fl. —.55 vierteljährig. fl. 1.50 halbjährig . fl. 3.— ganzjährig . fl. 6.— mit Postversendung: vierteljährig. fl. 1.60 halbjährig . fl. 3.20 ganzjährig . fl. 6.40 Hochachtend dir Schristlritung und Verwaltung. Die Msmarck-Ieier. E. T. Es prasseln wahre Hagelschauer von Ver-leumdungen ans die Veranstalter der Bismarck-feiern in Oesterreich herab. Zuerst torkelte nur ein officiöses Blättchen ziemlich ungeschickt auf dem ge-spannten Seile denunciatorischer Redensarten umher, mit denen es den Beweis versuchte, dass die Feier des achtzigsten Geburtstages des Begründers des deutsch österreichischen Bündnisses ja eine ganz schöne Sache sei, aber in Oesterreich doch unter-bleiben solle. Diese stilistischen Ungeschicklichkeiten einer von officiösen Empfindungen beivegten Journalistenseele hatten aber nicht jenen von in der Länge ihrer AvancementSwartezeit kurzsichtig gewordenen Hofräthen erwarteten Erfolg. Das zu frühe Hineinblasen in eine im Herzen aller Deutschgefinnten Oesterreichs und insbesondere jener Steiermarks glimmende, heilig gehaltene Sache, ließ aus der Glut helle Lohe schlagen und so standen denn plötzlich jene Kreise vor der Thatsache des impulsiven Erwachens einer gewaltigen Bismarck-Bewegung. Mochte man nun maßgebenden Ortes der ver-nünftigen Erwägung Raum gegeben haben, dass aus harmlosen Feiern gewöhnlich dann erst Demon-strationen werden, wenn man den Versuch macht, sie mit Mitteln der Gewalt zu unterdrücken, oder war'S ein anderer Grund, ofsiciöserseitS wurde den Vorarbeiten zur großen Feier kein Hindernis in den Weg gelegt. Nur dann und wann erscholl das zahnlose Ge-keuch eines einstigen Taffeereptilü, nur dann und wann noch ein leises Gewinsel in „staatsmännisch" geleiteten Organen. Von Graz aus wurde wieder das Signal zur neuen Hetze gegeben, einer der bissigsten Köter des Clericalismus schlug Lärm und — die Solidarität der Hunde und Clericalen im Heulen ist bekannt. Bald kläffte und gurgelte, brüllte und quitschte es aus den allerschwärzesten Winkeln Tirols, ebenso wie aus jenem Hause in der Albrechtgaffe in Graz. Man kennt den Typus der österreichischen clericalen Journalisten — jene Herren, welche für guten Gehalt der Reaction gerne Friseurdienste leisten. Aus diesen Kreisen heraus erscholl ein un-sinniges Gezetter über „Vaterlands- und Hoch-verrath". In Tirol brachte dieser papierene cfcuif feton. ver vottor im Hochgebirge. Es ist sechs Uhr früh. Der Doctor schläft noch. Er ist spät in der Nacht von einen» beschwerlichen itrankengange heimgekommen. Auf den verschie-denen Steigen und Waldwegen wird sonntäglich gekleidetes Bauernvolk sichtbar; sie wollen zur Frühmesse. Manch einer schwenkt seitwärts vom jtirchwege ab zu dem „Doctorhäusl". Tapp — tapp, so macht'S im Hausflur. „Er schlaft," bedeutete die leise in der Küche herumhantierende Wirtschafterin dem Bauern-knechte. „Er soll ausstiahn!" kommt es zurück. „flamm spater! Nach der Frühmesa ist Zeit giniag!" „Na, dort muass i Keg'l scheib'n!" Die Wirtschafterin macht keine Miene, den Djctor zu wecken, der Knecht macht keine Miene, Mi. gehen. Er lehnt sich an das Fenster der Haus-flut und zieht sein Pseifengestemm herfür. Die „Häuserin" verlässt auf einen Augenblick das Hau«, um die Hühner zu füttern. Da nähert sich der Knecht der Zimmerthür. Zuerst legt er das Cqr an dieselbe, dann versucht er, durch oaü Schlüsselloch zu gucken. Schließlich drückt er an der Schnalle und tritt ein. „Hoi! Ausstiahn — hörtö!" Der Doctor rührt sich nicht in seinem Bette. „Der Saggra schlaft aber!" Der Knecht fasst sich ein Herz, tritt an das Bett heran und rüttelt den Doctor am Arm, bis er erwacht. Sein erstes Wort ist ein Fluch auf den zudringlichen Bauernknecht. Der lächelt blöde und zieht sich langsam zurück. Er weiß, dass der Doctor nun vor Aerger nicht mehr schlafen kann und bald aus den Federn fein wird. Und so ist es auch. „Also, was fehlt?" „Ja, der Goglbauer schickt mi her." „Nun?" „'s Kreuz thuat ihm soviel weah." „Was denn sonst noch?" „Und lätz ist ihm — und es war ihm halt oft, als wenn er speib'n sollt, und decht wieder net a, und nach« . . „Was denn weiter?" „Und nacher im Maul hat er an G'schmack, als wenn ein Dutzend Bettler d'rin übernacht' hätt'." Der Doctor legt sich diese seltsame Kranken-geschichte etivas zurecht und bereitet für den Gogl-bauer eine Medicin. Wie er sie dem Knechte ein-gehändigt hat, meint dieser, sich gegen die Thür zurückziehend: „I bedank' mi schön. Geld hat er mir koanS mitgeb'n, warum, feil woaß i net. Er werd schon selber Modi mach'n, hat der Gogl g'sagt. Jatz wia und wann der Gogl da Modi mach'n werd', woaß i a wieder nit. — Pfüat Gott! Wohlauf löb'n!" Und draußen ist er. Ein altes Weiblein mit geblümtem Kopftuche und faltenreichem Rocke windet sich durch die halbgeöffnete Thür herein. Der„Bua"ist marod. Breitspurig setzt sie dem Doctor den Fall auseinander, ihm beständig Winke und Fingerzeige gebend, was es nach ihrem Dafürhalten sein könnte. Der Arzt händigt ihr ein kleines Fläschchen ein. Dreimal täglich fünzehn Tropfen sollte ihr Sohn nehmen. Die Bäuerin hat schon früher das Fläschchen argwöhnisch und geringschätzig gemustert. Aus die Weisung hin fährt sie aber zwei Schritte zurück. „Was fallt Enk denn ein! Mei Bua is ja a Eselslackl, Herr, a Holzknecht. Wenn der dös Flaschl af amal austrinkt, g'langt'S ihm net bis zum Mag'n und wenn er 's ganze Glasl z'sammt dem Stopfl a no mit aberschluckt, g'spürt er a no nir davon — was sein für so an Mensch'n Tropf'n I Mit so was darf i ihm net hamkom-inen, er jaget mi davon! Muater, hat er g'sagt, wenigstens a alte Halbe voll muass er dir geb'n, sunst nimmst es nit!" Der Doctor versucht dem Weiblein zu erklären, wie auch ganz geringe Dosen eine starke Wirkung auszuüben vermögen. Die Bäuerin nickt beständig zustimmend mit dein Kopfe und meint: „Ja, ja — wird fein!" Zum Schlüsse aber stellt sie das Fläsch doch auf den Tifch zurück und trippelt mit 2 „Deutsche Wacht" 1895 Terrorismu», der leider in Oesterreich nicht ein-flufSloS ist, eine Anzahl Professoren der InnS° brucker Hochschule dahin/ ihre auf eine Biömarck-Adresse gesetzte Mannesunterschrift zurückzuziehen-Bloß einer blieb fest und der eine soll seine Ge-sinnungstreue durch eine Maßregelung büßen. Und auch in Graz hat die clericale Hetze bereits ähnliche Erfolge aufzuweisen. Der fanatische Hass der clericalen Volksfeinde gegen den größten deutschen VolkSmann, der die zu den anstrebenswertesten Postulaten eines frei-sinnigen Staates zählenden Maigesetze schuf, ist erklärlich und begreiflich. Begreiflich ist, dass, wo die »xihre Phrase nicht mehr ausreicht, sich die im Munde dieser Herren — nach jesuitischem Lehr-satze — ja nicht als Sünde sich präsentierende Lüge zu Hilfe genommen wird aber sehr unbegreif-lich wäre es, wenn wirklich diese hasserfüllt« Hetze Eindruck auf die maßgebenden, auf die Regierungs-kreise machen würde. Die Bismarck Feier wurde und wird in Steier-marck nicht als eine „preußenseuchelnde" — wie der lächerliche Fachausdruck lautet — Demonstration gedacht. Sie bedeutet in den Augen jener, welche ihre Veranstaltung in die Hand nahmen, nichts weiter als eine von Politik weit entfernte natio« nale Feier. Wie man etwa Goethe und Schiller in allen deutschen Gauen feiert, so wollte man BiSmarck in Steiermark feiern, als die geivaltige Verkörperung deutschen Volksgeistes. Es wäre ge-wisS nicht klug, wenn man officiöserseits sich so stellen würde, als glaube man daran, dass allen den zahlreichen österreichischen Bismarckfeiern ein mit dem österreichischen StaatSgedanken unverträg-lich« unpathetischer Kern innewohne. Unb ganz besonders in Untersteiermark hat die Bismarck F«i«r wohl vor allem den Zweck zu zeigen, dass dort noch immer Deutsche in großer berück-sichtigenswerter Zahl wohnen. Vielleicht tritt in Untersteiermark sogar die allgemein nationale Be-deutung der Feier gegenüber der localdeutschen in den Hintergrund. Hier ist die Feier ein Protest dagegen, dass der von altersher dem starken und kerndeutschen Oesterreich angehörige Boden nun derart gedüngt und umgeackert wird, dass Worten: „I siach schon, wir zwoa mach'n koa G'schäst miianand," zur Thür hinaus. Nun kommt aber einer, der Thaler im Kasten hat, der breit« behäbige Dornhofer. Man merkt es schon von seinem schallenden Uhrgehänge und dem protzigen Tritte, das» er em „Schwerer" ist. Der Doctor athmet ordentlich auf. Endlich ein-mal einer! Mit welch innerlicher Freudigkeit er von den Klagen und Beschwerden des Bauern Notiz nimmt — weiß er ja doch, das« eS in diesem Falle unbedingt ein Honorar absetzt. Wie Engelsmusik tönt die Frage des Dorn-hofers an sein Ohr: „WaS bin i schuldig?" „Vierzig Kreuzer!" Der Bauer hatte früher über Heiserkeit geklagt, nun schien sie plötzlich beseitigt. „Was?" schrie er mit einer wahren Bären-stimme. „Vierzig Kreuzer zahl' ich dem Schmier-berlugges, wenn i ihn zu aner kranken Kuah hol! Da san zwoa Sechser!" Heftig wirft er die zwei Zehnkreuzerstücke aus den Tisch und verlässt in höchster Entrüstung das Zimmer. Bei der Thür raisonniert er noch: „Saggra! Dö Docter sein aber aufs Geld! A Kreuz ist's auf Gottes Erdbod'n!" Der Doctor starrt mit stierem Blicke aus die zwei schmutzigen Sechser und unterdrückt gerad« noch rechtzeitig einen derben Fluch. Denn schon wieder geht die Thür auf und ein schiefes abgearbeitetes Bäuerlein stolpert herein; einen großen Sack, den er auf der Achsel mitschleppt, hat er in der Haus- darauf die giftige Schlingpflanze des Panslavis-mus sich auftanke. Wenn unsere nationalen Gegner cs für nöthig finden, in einer Versammlung gegen die BiSmarck-Feier als unpatriotisch zu protestieren, so ist das Heuchlerische ihres Vorgehens in die Augen springend. Unpatriotisch! Jene Herren, welche beim Klänge eines russischen Wortes vor Entzücken außer sich kommen, deren Herz bald vom Zivonimierreich, bald von der Herrschaft des All« slaventhumes träumt, und deren Mund diesen Herzensträumen oft und oft Ausdruck gibt — jene Herren werfen andern Unpatriotismus vor! Die Deutschen Untersteiermarks haben nie vergessen und werden nie vergessen, dass sie Oesterreicher sind. Und darum fühlen sie es, dass sie auch in Sachen der Bisinarck-Feier auf der Hochwacht des Reiches stehen, das hier das geftäßige All-slaventhum zu unterwühlen sucht. Wir Deutsche in Untersteiermark, wir feiern mit dieser Feier die Unzertrennbarkeit des alten, traditionell deutschen, von einem deutschen Fürsten beherrschten Oesterreichs, wir geben durch diese Feier die Erklärung ab, dass wir nie für jene niederträchtigen allslavischen Phantasiegebilde, deren Einfluss auf die slavische Bevölkerung immer be-merkbarer wird, zu haben sein werden. Ocster-reich und Deutschland müssen nebeneinanderschreiten, ihre Traditionen fesseln sie aneinander. Dies hat Bismarck klar erkannt und dämm die Schaffung des gegenwärtigen innigen Bundes der beiden Länder angestrebt. Darum feiern wir Bismarck.! Wälmsches und böhmisches Deutschtkum. Der Verein deutscher Techniker „Sudetia" in Brünn beabsichtigt, einen Festcommers zu Ehren des 80. Geburtstages des Fürsten Bismarck zu veranstalten. Er richtete daher, wie es seit einiger Zeit geschehen muss, ein gestempeltes Gesuch an den hohen mährischen Landes-Ausschusü mit der Bitte, ihm die Benützung des AugartensaaleS an dem angegebenen Abende, selbstverständlich gegen zu Bezahlung, gestatten. Am 22. März nun er-hielt der Vertreter der „Sudelia" eine ablehnende flur abgeladen und sein Büblein dabei als Wache aufgestellt. „Mit Verlad, Hear Docter, jaß möcht' i gar schön um die Rechnung bitt'n!" Der Doctor schlägt in seinem Notizbuche nach. Er hat vor nun bald Jahresfrist das Weib des Wieserbauern im G'wänd an Lungenentzündung behandelt. „Die Rechnung beträgt fünf Gulden und dreißig Kreuzer." „Ah so!" Das Bäuerlein verschwindet auf einen Augen-blick aus dem Zimmer und kommt bald keuchend, den schweren Sack auf der Achsel, wieder zurück. Hinter ihm drein sein Bübel, ebenfalls ein Säck-chen schleppend. „So, Hear Docter! Mit'n Geld sein wir freilt schlecht b'stellt, aber da bring' i dritthalb Staar Erdäpf'l!" Wie er das saure Gesicht des Doctors bemerkt, setzt er entschuldigend bei: „Erdäpf'l kann man alleweil brauch'n!" Dann nimmt er dem Buben das kleine Säck-chen ab und stellt es mit den Worten: „So, und da ist a Sackl Haber," auf dem Schreibtische aus. „Um Himmelswillen," schreit der Doctor wü-thend, „bin ich denn ein Ackergaul?" „O, beileib nit! Aber Haber ist alleweil guat, moan i!" „Wofür, wenn ich fragen darf?" Erledigung des am 8. l. M. eingereichten Gesuches. Von der Gnade einiger weniger Personen, be-merkt dazu das „Deutsch« Blatt", hängt es ab, den Saal zu benützen, der, wie auch Bürgermeister Dr. Aug. R. v. Wieser im Landtage bemerkte, für die gesammte Bevölkerung Mährens, und zwar auf Kosten des Landes geschaffen wurde. Wer diesen Herren nicht genehm ist, kann einreichen, daran hindert ihn niemand, aber bewilligt wird ihm einfach nichts. Deutsche Studenten der Heimat, also akademisch« Bürger der einzigen Hochschule Mährens, wollen den Saal benützen und der hohe mährische Landes-Ausschuss schlägt ein solches <5e-such ohne Angabe eines Grundes rundweg ad. Nicht einmal soviel sind solchen Herren deutsche Hochschüler wert, dass diesen der Grund angegeben wird, warum sie sich in dem Saale nicht ver-sammeln dürfen, der nicht für Adelige und gewim Günstlinge, sondern für alle Mährer ohne Aus-nähme gebaut wurde. In einer der Sitzungen, in welcher die Maß-nahmen des Landes-Ausschusses bezüglich des Au-gartensaaleS zur Sprache kamen, bemerkte ein Ab-geordneter, Dr. Ed. Ulrich, es fei zu erwart«, dass der Landes-Ausschuss nach wie vor in libe-ralster Weise die Benützung des Saales gestalten werde. Der Landes-Ausschuss hat nun in der That echt liberal gehandelt, indem er deutschnationalen Studenten die Thür vor der Nase zuschlug und ihnen zurief: „Hier habt Ihr nichts zu suchen/ So geht ein deutscher Landes-Ausschuss deutsche« Bittstellern gegenüber vor! Wir sind fest überzeugt, dass tschechische Bittsteller von den Herren Grase» Vetter. Graf Belrupt, Dr. Promber. Dr. Frmdl und Ritter v. Manner die freundlichste Zusage erhalten hätten und mit dem Complimente ent-lassen worden wären, das» sich sämmtliche Hern» Lande» - Ansschuss - Beisitzer eine besondere Ehre daraus machen, den Tschechen dienen zu können. Auch der Brünner Turnverein, an dessen Spiye bekanntlich Vicebürgermeister Rohrer steht, hat da» Gesuch der „Sudetia", die Turnhalle zur Ab-Haltung der Biümarck-Feier benutzen zu dürfen, abgeschlagen. Es darf diese mährischen Vertreter eines sonder baren Deutschthums nicht wundern, wenn unter solchen Umständen in den Alpenländern und be-sonders in Steiermark, ivo für eine glanzvolle Begehung der Feier das möglichste gethan wirb, naheliegende Gefühle erweckt werden. Ist es denn wirklich wahr, dass der Liberalismus den nationalen Geist tödtet? In Nordböhmen nicht. Dort hat der Au«-schusS des Deutschen Nationalvereines im Ge- „Ja mei, zum Haberfchleimsupp'n koch'n! Ist, glaub' i. soviel g'sund!" Freundlich grinsend entfernt sich das Bäuerlein unten vielen Bücklingen mit seinem Bübel, richt ohne vorher dem Doctor noch eingeschärft z» haben, er möge ja nicht vergessen, die leer«, Säcke wieder zurückzustellen. Der Doctor spriaqt wie besesien im Zimmer auf und nieder. Da« Hafersäckchen packt er mit grimmer Faust u»b schleudert es in die Eck«; dem Kartoffelsack versetzt er einen Fußtritt, dass er d«r ganzen Länge nach auf den Boden hinplumpst. „Sind noch Patienten draußen, Theresc?" ruft er in nervöser Erregung zur Thür hinaus. „Na, nir is mehr da I" antwortet die Witt-schafterin. „Gott sei Dank!" „Aber der Schusterbub hat die Stiesel bracht und lasst gaute Osterfeiertäg wünsch'n; soll i ihm a Trinkgeld geb'n?" Der Doctor nimmt das Honorar des Dorn-hofer und überreicht es Theresen. „Geben Sie ihm das!" Dann befiehlt er, die beiden Säcke aus seinen Augen zu scharten und ballt verzweifelnd bis Fäuste gegen sein Doctordiplom, welches, in einen schwarzen Holzrahmen gespannt, ober seinem Schreibtisch« hängt. K. Schönherr. 1895 ..?e»tsche Wacht" 3 ZZismarck-Aeier. Sonntag den 31. März um 8 Uhr abend« findet in der Jndustriehalle der Fest-Commer« zur Feier des 80. Geburtstages des Fürsten Bismarck statt. Die Fest-red« hält der Reichsrathsabgeordnete Herr Professor Dr. Paul Hofmann v. Wellenhof. Die Vereine werden ersucht, die Anzahl der gewünschten Eintrittskarten dem Obmanne Dr. R. v. Planner ehren, welcher den deutschen Namen zu der höchsten Ehre in der Welt gebracht hat und dessen vmühungen es gelungen ist. das deutsch-öster-nichische Bündnis zu schaffen, einen Friedensbund, der die beiden großen stammverwandten Reiche, rie auch die Monarchen und die Anneen mit einem kräftigen Freundschaftsbande umschlossen hat, ta jede Spannprobe aushielt und von Jahr zu Jahr sich inniger und fester knüpft. Die großen Auszeichnungen, welche unser Monarch dem gigan-tischen Staatsmanne im Laufe der Jahre zutheil «ttben ließ, sie legen das schärfste Zeugnis dafür ab, dass man in den höchsten Regionen des Reiches den hervorragenden Anteil, welchen Bismarck an der Schaffung des segensreichen Bündnisses ge-mmmen. voll zu würdigen versteht, und dass dort »den jede Bitterkeit über die Ereignisse von 18tttt «erschwungen ist. wie ja auch jeder einsichtige Deutsch-isterreicher, und möge auch sein patriotisches Ein-finden noch so sensibel sein, sich mit den aus jenes unglückliche Kriegsjahr folgenden Verhältnissen langn ausgesöhnt hat und ein treuer Anklänger des Bündnisgedankens geworden ist. Ein Volk, da« seine großen Männer ehrt, ehrt nur sich selbst. Deshalb haben sich die Deutschen der ganzen Welt zusammengethan, um aus dein seltenen Anlasse des 80. Gebunstages ihres Heros ihre geistige und culturelle Zusammengehörigkeit zu be-kräftigen. Der Nationalverein, zu dessen Aufgaben die Hebung und Vertiefung des nationalen Ge-danken« gehört, erfüllt eine Pflicht, indem er den großen Tag nicht vorbeigehen lässt ohne eine Ehrung Bismarck's, der die Deutschen lehrte, ait echtem Stolze, ohne Chauvinismus, sich ihrer Willmmung zu rühmen. — Um der geplanten Feier, welche Gelegenheit geben ivird, den natio-»alen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, den Charakter eines nationalen Familienfestes zu geben, wird auch auf die Theilnahme deutscher Frauen gerechnet. Der deutsch-böhmische Liberalismus hat eben seine nationalen Tenditionen noch nicht vergessen I vie Frau in Japan. ?er japanische Gelehrte Dr. Tetsustro Jnouy^ tnell in Berlin über Sitten und Gebräuche seines l^erlande« einen Vortrag. Besonders interessant imd seine Mittheilungen über die japanesische Frau. Während in den meisten Staaten Europas die Zahl der Frauen die der Männer überwiegt, isl das Verhältnis im Lande des Sonnenaufganges das umgekehrte: unter den etwa 38 Millionen Emwohnern Japans sind die Männer um etwa 400.000 den Frauen voraus. Und da überdies die Viel-ehe gesetzlich gestattet ist, weist die Gattung „alte Jungfer** nur wenig Vertreterinnen auf. Die japanische Frau gilt dem Europäer im allgemeinen nicht gerade für schön; der Japaner wird dies Urtheil natürlich nur in beschränkter Anwendung zu dem seinigen machen, doch erklären selbst europäische weisende, das« es auch in Japan Frauen in »licht geringer Zahl gibt, die unserem Schönheitsideal »ade kommen und an Weiße der Haut mit Nord-länderinnen ivetteifern. Die Kleidung ist, wie be-kennt, eine überaus einfache. Die Zähne färben sich alle Japanerinnen blendend schwarz, die Lippen werden mit Vorliebe blendend roth ge-beizt und die Backen so weiß als möglich geschminkt. Nur auf dem Lande trägt man auch roth, ein zirtt« Rosaroth auf. Seltsamer ist der Gebrauch, der gleichfalls allgemein verbreitet ist, sich die Augenbrauen zu rasieren. Diese Sitte stammt aus China, wo sich die Frauen in gleicher Weife ent-stellen, ober nur zu dem Zwecke, um mit Tusche künslliche Brauen zu malen, die glänzender schwarz sind, als die natürlichen. Von diesem Ersatz weiß die Japanerin nichts. Noch weiter in dieser Hin-sicht gehen die Nonnen in den buddhistischen Klöstern, die sich den ganzen Kopf rasieren. Es muss aber gesagt werden, dass die sowohl hier wie im Folgenden angedeuteten Gebräuche viel-fach bereits im Aussterben begriffen sind; die europäischen Sitten und Moden greifen mehr und mehr Platz, besonders in den vornehmen Kreisen. Die Stellung der japanischen Frau ist eine durchaus untergeordnete, sie erhebt sich selten über die einer Dienstmagd des Mannes. Und daher spielt die Frau in der Gesellschaft auch keine irgendwie erhebliche Rolle; wenn sie in derselben gelitten wird, ist hier die äußerste Zurückhaltung geboten, wie denn überhaupt der Wert einer Frau nach ihrer Bescheidenheit und Züchtigkeit geschätzt wird. In Gegenwart anderer einem Manne die Hand zu reichen oder gar mit Männern zu tanzen, wird der Frau als höchstes Vergehen ausgelegt. Auch in der Bildung steht die Frau im Durchschnitt weit hinter dem Manne zurück. Nur die Töchter vornehmer Stände besuchen auf drei Jahre die Elementarschule, auf weitere drei Jahre die höhere Bürgerschule, wo sie hauptsächlich Lesen, Schreiben und Chinesisch lernen. Für die-jenigen, welche sich weiter bilden wollen, bestehen aber auch Töchterschulen und Lehrerinnen-Seminare. Im Alterthum soll die Erziehung der Frauen eine bessere gewesen sein als jetzt. In den höheren Kreisen verbringt die Frau ihre ganze Zeit mit Theetrinken, Kartenspielen, Musicieren, Gedichtschmieden und mit Theaterbesuch. Die Theatervorstellungen dauern in Japan ge-wohnlich von sieben Uhr morgens an bis in die Nacht hinein: doch sind die Zwischenccte so aus-gedehnt, dass sie zum Spazierengehen, Essen !c. genügend Zeit lassen. Die Rollen, auch die der weiblichen Gestalten des Dramas, werden nur von Männern gespielt; in der Zeit aber, als das Schauspiel in Japan eingeführt wurde, herrschte die merkwürdige Sitte, dass die Frauenrollen von Männern, die der Männer stets von Frauen durchgeführt wurden. Erst die sittlichen Mifsstände, welche dieser Wirrwarr im Gefolge hatte, veran-lassten die gegenwärtige Einrichtung. Allgemein verbreitet ist unter den Frauen auch das Tabak-rauchen aus langen BambuSpseifen, da« ihnen selbst in Gesellschaften gestattet ist. Zur Heirat gelangen die Frauen fiir gewöhnlich schon im frühen Alter, oft bereit« mit vierzehn und fünfzehn Jahren. Die Heiraten werden fast durchweg« nur von den beiderseitigen Eltern der zu Vermählenden geplant und abgeschlossen, und zwar stet« unter Beistand eines Vermittler«. Dieser hat auszuforschen, ob das betreffende Mädchen die wünschenswerten Eigenschaften der Keuschheit, Sittsamkeit und Be-scheidenheit, und ob der Mann Fleiß und Spar-famkeit besitzt. Auf Reichthum wird fast gar kein, auf Gleichheit de« Standes wenig Wert gelegt. Sind die Erkundigungen befriedigend ausgefallen, so erklären die Eltern ihre Kinder ohne weitere Ceremonie für verlobt. Der Verlobung folgt die Hochzeit sehr bald nach. Die Kinder haben gar kein eigenes Bestimmung«-recht, da der Vater unbeschränkter Herr und Ge- 4 ..Deutsche Wacht" 1895 Aus Stadt und Fand. Thomas Wöty •{% In Marburg starb am 24. d. der Begründer der dortigen Bier-brauerei- und Malzsabrikfirma, Herr Thomas Götz, im hohen Alter von 7» Jahren. Der Ver-blichene, eine sympathische und hochgeachtete Per-sonlichkeit, hatte sich vor ungefähr fünf Iahren nach langer arbeitssreudiger und erfolgreicher Thätigkeit von den Geschäften zurückgezogen und das große Etablissement seinem Lohne, Herrn Anton Götz, übergeben, der es unter der alten Firma sortsührt. An seiner Bahre trauern vier Söhne und vier Töchter. Die Beerdigung fand Mittwoch um 4 Uhr nachmittags bei zahlreicher Betheiligung statt. (Sin Ausflug der Teetion „OTiUi" des AlpcnvereineS. Bei der letzten MonatSversamm lung der Section „Cilli" des Alpenvereineö wurde über Antrag des Dr. Stepischuegg beschlossen, die nächste Monataversammlung mit einem Ausflüge zu verbinden. - Demnach soll also am 28. April ein Ausflug über Weitenstein zur Pfarre St. Jodok auf dem Ziosiak unternommen werden «Rückfahrt über Neuhaus), an welchem sich voraussichtlich viele Mitglieder des Vereines be-theiligcn werden. Das Coftümkränzchen des <5asino Vereines, welches letzten Samstag vor sich gieng, hatte, wie wir vernehmen, den allergelungendsten Perlaus. Ein ausführlicher Bericht kann infolge einer sehr zur Unzeit eingetretenen Erkrankung unseres Ballberichterstatters erst in der nächsten Nummer gebracht werden. Vorderhand soll bloß verrathen werden, dass von den zahlreich er-schienen«» prächtigen Masken insbesonders eine Zigeunerin und eine Sonnenblume gefielen. Mangel an Ltrassällen. Der Ausfall der diesmaligen SchivurgerichtSIltzung erfolgte, »vie wir erfahren, »vegen Mangel an Straffällen. Familien-Abend der Tiifferer Lieder-tasel. Am 24. März veranstaltete im Saale des Hotels Horiak die Tüfferer Liedertafel einen heiteren Familien-Abend, welcher zu den gelungensten Ver anstaltungen dieses rührige»» Vereines gezählt lverden kann. Die zum Vortrage gebrachten zwei Chöre „Carneval-Schivänke" und „Im Wald und auf der Heide" zeigten, dass der Verein unter der beivährten Leitung des Herrn Chonneisters Karl Valentinitsch bestrebt ist, sein bestes Können einzu-setzen, um das deutsche Lied im Unterland« zu pflegen. Zum Gelingen des Abends haben die Einzelvorträge der Herren Stöckel, Tschetina, Ha»»s und Theodor Drolz sehr viel beigetragen. Beson- drer in seiner Familie ist. Infolge dessen koi»»mt es überaus häufig vor, dass die Kinder einer unerwünschten Heirath durch Selbstmord sich ent-ziehen; auch die Entführung eine» Mädchens, das einen anderen als den ihr zu»n Gatten Auser-sehene» liebt, durch den Geliebten ist kein seltener Fall. Gelingt sie, so fügen sich die Eltern fast iinmer in das Geschehene und lasten den eigenen Plan fallen. Zu dein Leibgedinge der Frau gehören stets einige Schränke »nit Kleidern, Küchen-geräthen, Musikinstrumenten »ind Gedichtsainm-lungen. Neben der eigentlichen Gattin noch »nehrere Nebenfrauen zu heiraten, ist jedem Japaner erlaubt; diese Kebsweiber dürfen jedoch mit der Haitptfrau nicht in einem Haufe »vohnen, und die Vennählung mit ihnen erfolgt ohne jede Ceremonie. Der Scheidung stehen in Japan gar keine Hindernisse entgegen; sie braucht nur beim Bezirksvorsteher angemeldet zu »verden und ist damit vollzogen. Trotzdeln kommt es nicht allzu oft dazu, weil die japanesische Frau »nit ungemeiner Treue an ihrein Gatten zu hängen pflegt. Ueberhaupt ist der Familiensinn ein so ausgeprägter, dass zahlreiche Frauen und Mädchen sich nicht scheuen, wenn Mann oder Vater in materielle Noth gerathen sind, ihre Ehre für Geld preiszugeben oder sich als Slavinnen zu verkaufen. Die gegenwärtige Negierung ist freilich nach Kräften bestrebt, dieser Unsitte zu steuern, und »vie auf allen anderen Gebieten, so auch aus diesem mit Erfolg. ders gut gefielen „Sie sucht einen Mann" (Stöckel und Tschetina), „Frauen Emancipation" (Hans und Theodor Drolz) und der „Raritäten-Sammler" (Hans Drolz). Sie mussten auf allgemeines Ver-langen wiederholt »verden. Großer Dank gebürt mich dein Fräulein Marianne Drolz und Herrn Franz Waldhans, die die Clavierbegleitung zu den Einzelvorträgen »»nd Chören mit großer Fertigkeit und guter Auffassung besorgten. Frau Wiedenhiiber sang mit reiner klangvoller Stimme einige Lieder und fanden besonders ihre glockenreinen Jodler rauschenden Beifall. Auch das Haus-orcheiter des Vereines unter der beivährten Leitung des Herrn Stationöchefs Hecke! trug durch exaktes Spiel viel zum allgemeinen Gelingen des Abends bei. Tpenden ans Anlasö der BiSmarek-Feier. In den deulschgesinnten Kreisen Steier marks wird man folgenden», aus Graz gemeldeten Beispiel »vohl Folge leisten: Der Advoeat Herr Dr. Franz Hiebler hat zur Feier des «0. Geburts-tages Bismarck's dem Vereine „Südmark" und dem Schulpsennigfonds des Steiermärkischen Volks-bildungövereines je den Betrag von 5 fl. gespendet. Insbesondere der wackeren „Süd m a r k" sollte gedacht »verden! Hochwasser bei (filli. Die letzten Regengüsse hatten ein rasches Schmelzen der in der Um-gebung unserer Stadt lageniden Schneemassen bezweckt und die im Frühjahr immer etwas unge-berdige Sann trat Dienstag srüh aus ihren Ufern. Vorerst drang das Wasser in den u»»teren Tbeil des Stadtparkes, tiefergelegene Beete und den Promenadeweg überschwemmend. Ebenso wurden die Gärten hinter der Schulgasse ain linken Sann-user vom Wasser inundiert, »velchea auch in die Keller verschiedener Häuser eindrang. Die Fluten der Woglajna stauten sich zurück an der Stelle, wo sie in die Sann einmündet, so dass dort die Geivässer einen weiten See bildeten. Die Woglajna verließ gleichfalls ihre Ufer und überschwemmte angrenzende Wiesen und u. a. auch den Eisen-bahndurchlasö. Die Situation »während des Hochwassers war aber gar nicht gefährlich und abends war bereits ein ganz erhebliches Sinken des Wassers zu melden. Selbstmord eines theistesgestörten. Am 15. d. M., nachmittags, »vurde der ledige, 52 Jahre alte Keuschler Kraber in St. Lorenzen W.-B. von seiner Magd in der Tenne erhängt gefunden. Derselbe soll nach Aussage der Magd schon seit Wochen geistesgestört gewesei» sein. Die Leiche des Unglücklichen »vurde nach vorgenommener Obduction am dortigen Friedhofe beerdigt. Verbrechen oder Selbstmord. In Leskoivetz ist Freitag den 22. d. M. das Wohn-haus und Wirtschaftsgebäude des WagncrS Johann Schmigotz (Jupiter) abgebrannt, ohne, »vie die „Pettauer Zeitung" meldet, dass »nan sich die Entstehung de» Brandes erklären kann. Der Genannte wurde todt im Brunnen aufgefunden. Die Erhebungen über diesen Fall, der »nit dem unlängst im Friedauer Bezirke vorgekommenen einige Aehnlichkeit hat, ist im Zuge und dürften feststellen, ob da ein Selbst»nord oder ein Ver-brechen vorliegt. Jiint Austritt ans dem fteirischen BiSmarck Ansschnss genöthigt? Aus Graz wird gemeldet. Universitäts-ProfessorDr. Kratter sei vom UnterrichtSininister Dr. Madejski, dem Vertreter des Polenclubs in» Coalitionö»ninisterium, nach Wien beschieden und ihm dort bedeutet worden, er müsse aus dem Bismark Ausschusse austreten. Diesem Winke habe Herr Dr. Kratter Folge geleistet. (?) Es wird abz»»warten sein, ob diese Nachricht sich bestätigt. Vrand. Aus Luttenberg wird geschrieben: Infolge unvorsichtigen Gebarens mit Feuer an-lässlich der Brantwein - Erzeugung brach in der Küche des Keutfchers Martin Koroschetz in Unter-kotzian, Gemeinde Kapellen, am 21. März, nachts 2 Uhr, ein Brand aus, »velcher de»» Dachstuhl des Wohngebäudes nebst allen am Dachboden besind-lichen Gegenständen und Nahrungsmitteln verzehrte. Der Brand ergriff auch die Schweinstallung und die Dreschtcni»e, sowie die Stallungen und Tenne des Nachbars Josef Bellak und legte alle diese Objecte in Asche. Menschenleben »varen au« diesem Anlasse nicht gefährdet, und gelang auch Ick Rettung des Viehstandes bis aus vier Stück Hühner. Der verursachte Schaden betrögt bei Martin roschetz 1000 fl., bei Josef Bellak 700 fl., welch» bei ersterem eine Versicherungssumme von 400 i, bei letzterein eine solche von 300 fl. gegenübersteht. Zur <5illier «iymnasinm-Frage. „Slo-venski Narod* erhielt dieser Tage von eine» in Cilli lebenden Slovenen einen mit „In Cilli oder nirgends!" übertriebenen Aufsatz, lxa wir folgende Stellen entnehmen: „Es ist ein« bekannte Thatsache, dass der Schüler viel leichter und sicherer eine fremde Sprache erlernt, ire»» er sozusagen gezwungen ist, sich wn' etwa zwei Meilen südlich von dem Versammlungsorte auf dem Flusse um die Ecke und ließ ihr infernalisches Instrument ertönen, das auf Meilen hinaus mit seinem Gebrüllt, Geächze und Heulen die Luft erzittern machte. Stummer Schrecken malte sich auf den Gesichtern der schwarzen Sünder. Die Geschichte kam zu unerwartet und plötzlich. Die Augen des Bekehrers nahmen die Gestalt von Vollmonden an. Schweigend starrte er auf seine Herde hinab und lauschte gespannt auf den Spec-takel. Ebenso Entsetzt sahen sich die schwarzen Brüder und Schwestern in ihre gegenseitigen geiitreichen Gesichter. Alles hob die Ohren nach diesem fürchterlichen, noch nie gehörten Geräusche. Dann griff der Seelsorger nach seinem Chapeau-claque, und sich iveit zu seiner Gemeinde hinüber-beugend, rief er: ,Das ist er, er will uns alle, das ist der Teufel. Ich erkenne ihn an seiner Stimme. Was ich Euch nun sagen soll? Brüder, »nacht, dass Ihr fortkommt, macht, dass Ihr in den Wald hineinkommt, Schwestern. Der Teuiel kommt! Ihr müsst laufen, beten und renne». Und ich, ich gehe mit Euch/ Und Hirt und Herde liefen, als wenn der Teufel ihnen sch» auf den Haken säße, in den Wald hinein." Schrifttum. Ein Buch, das so ganz sür unsere Bevölkerung geschaffen ist, welches auf Billigkeit und praktische Benützung sieht. Für eine Mark 777 Anweisung«» geordnet und leicht fassbar, sich aneignen zu könne«, ist gewiss für jedermann, der im Verkehr mit seine» Nebenmenschen sich leicht der Unschicklichkeit oder «st der Lächerlichkeit preisgeben will, von unschätzbare Werte. Ein nützlicheres Geschenk für groß und kle«, können wir uns nicht denken. Wer es schon erfahre», dass, wenn man in fremder Gesellschaft, in Haupt, städten. mit besseren Ständen verkehren soll, der kleinste Fehler im Umgange nicht unbeachtet bleibt, uns besonders sür Herren oft schwere Folgen haben kann, die eine Existenz in Frage zu stellen vermögen, wir» das Erscheinen eines solchen lehrreichen Buches mit Freuden begrüßen. @3 ist bekannt, das« im öffenl-lichen Verkehr immer die Fehler hintendrein gerügt werden, ohne dass dieselbe!» zur Kenntnis der fehle»»-den Person gefangen. Ja, es kommt auch vor, da»* jahrelang die gleichen Fehler begangen werden und der Betreffende auch dafür bekannt wird, ohne dass derselbe eine Ahnung davon hat. nur sofortigen unfehlbaren Erzeugung s&rarnt-licher Spirituosen, ferner Tafclliquaure und Specialitäten liefere ich in brillanter Qualität. 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