Dinstag sen 16. Juni. A l I V r i e n. H)er Herr Vinzenz Graf v. Thurn, Inhaber dcr Herrschaft Nadmannsdorf, hat unterm 5. Juni d. I. die vom Patronate d«r besagten Herrschaft ab' hängige Pfarr Vigaun, im Laibacher Kreise, dem Cooperator am Pfarrvicariate ^Planina, Andreas Kopatsch, verliehen. TM i e n. Nachrichten aus Berlin vom ?. b. M., welche durch außerordentliche Gelegenheit in Wien eingelaufen sind, melden das am gedachten Tage um halb vi«r Uhr Nachmittags daselbst erfolgte Ableben Sr. Majestät des Königs von Preußen. Se. Maj. der Kaiser von Rußland waren am selben 2age um lO Uhr Vormittags in Berlin eingetroffen. Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Se. Majestät Friedrich Wilhelm III., Konig von Preußen, die Hoftrauer heul,, den 12. d. M,, cmge» zogen und durck fünf Wochen mit folgender Ab< wechslung, nämlich die drei ersten Wochen, d. i. vom t2. Juni bis einschließig 2. Juli, die tiefe, dann vom 2. bis einschließig 16. Juli die mindere Trauer getragen werden. — Auch werben aus Anlaß dieses TraucrfalleS auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät die beiden k. k. Hoftheater heute geschlossen bleiben. Se. k. k. Apostol. Majestät haben nachstehendes Allerhöchstes Handschreiben an Allerhöchstihren Hof-kriegsraihö - Präsidenten. General der Cavallerie Gral fen v. Hirdegg, zu erlassen geruhet.-„Lieber Graf Haroegg > vUm baS Andenken des verstorbenen Königs »Friedrich Wilhelm III. von Preußen mit besonde» »rcm Rückblick« auf die glorreiche Verbindung der «Monarchen, welch« tn» großen Welldegebcnheiteu »der Jahre l8l3, 58ll» und !8l5 begründeten, zu »ehren, habe Ich beschlossen, daß das Husaren-Negt» »menl König Friedrich Wilhelm Nr. 10 diesen Na- hmen für immerwährende Zelten führe, und baß «während der angeordneten fünfwochentlichen Trauer ..dl« Flore auf der Estandarte dieses Regiments an« „gebracht werden." »Uebrigens will Ich Sr. Majestät dem jetzt r,-»gierenden Könige von Preußen einen Beweis Mei« ,,ner Freundschaft darin geben, daß Ich die von «Seinem Herrn Vater inne gehabte ProprietärSstelle «dieses Regiments an Ihn übertrage. Sie haben „hiernach das Weitere einzuleiten." Schönblunn, den 11. Juni l850. Ferdinand m. ^>. (W. Z,) V r e u ß c n. Berlin, Z. Juni. Seit heute früh habt» sich in der Stadt wicber die beunruhigendsten Gerüchte übcr d.is Befinden des Königs verbreitet. Es foilcn in ocr Nlicht neue Symptome eingetreten sc»n, die man für ungünstig hält, und zu Tausenden sieht man jetzt die treum Bürger unter den Fenstern deS konigl. Palastes versammelt, wo sie auf tröstlichere Berichte über die Krankheit des geliebten väterlichen Monarchen warten. Gleichzeitig sieht man in jedem Augenblicke der Ankunft Ihrer Mai. dcr Kaiserinn von Nußland entgegen, die sich jederlei Art von Empfang verbeten hat, und nur den Wunsch hegt, durch ihre Ankunft den königlichen Kranken durchaus nicht zu afsiclren. Vor einigen Tagen bereits sind die beiden jüngern Töchter Sr. Majestät, die Groß-Herzoginn von Mecklenburg-Strelitz und die Prinzessinn Friedrich der Niederlande, hier eingetroffen. Mit der Kaiserinn von Nußland werden sämmtliche sieben Kinder unseres Königs hier beisammen seyn. Sonst Pflegte ein solches Zusammentreffen auch von den Einwohnern Berlins als ein Familienfest angesehen und gefeiert zu werden; diesesmat jedoch ist es mit dem wehmüthigen Gedanken an die Krankheit des Vaters der Seinigen und desLandcs verbunden. Im Palais Sr. Majestät ist d!e ganze königliche Familie versammelti möchte sic doch die ankommende 490 Kaiserinn mit «rfreullchen Votschaften über bas 83e« finden des Vaters begrüßen können! Verlin, 3. Juni /5^ Uhr Abends. Schon den ganzen Tag über sind wir hier in der ängstlich» sten Spannung, die der Zustand des Königs erregt. Taufende von Menschen sind seit diesem Morgen vor dem Palais versammelt. Früh um a Uhr hatte «in Stickfluß den hohen Kranken befallen; Schönlein wurde augenblicklich geholt, der Kronprinz und die Fürstinn Liegnitz geweckt. Der Anfall ging vorüber, «rneuerle sich aber um l0 Uhr. Der Kranke hatte elne große Sehnsucht nach seiner erlauchten Tochter, d,r Kaiserinn von Nußland. Sie wurde schon ge< siern hier erwartet, doch ein Courier meldete die Ver» zögerung ihrer Ankunft um 24 Stunden. Heute Nachmittag um 4 Uhr ist die Kaiserinn eingetroffen, und, befindet sich jetzt eben beim König«. Noch steht die Volksmenge vor dem Palais,- die Wagen der Aerzte, Minister und Prinzen halten davor und fahren hin und wieder. Der Portier wird um Aus« kunft bestürmt und gibt von Zeit zu Zeit Nachricht; doch wehrt die Polizei mit Ernst und Ruhe dem zu großen Andrang. Der Großfürst und der Prinz W.lhelm (Sohn Sr. Maj.) waren gestern der Kai« serinn entgegengefahren, um sie auf den Zustand des Königs vorzubereiten. Auch Ihre kaiserliche Majestät soll sehr angegriffen und leidend seyn. Sollte die traurige Katastrophe eintreten, so wirb selten der Hintrttt eines Monarchen eine so erschütternde Theil.-nähme erregt haden als der des unsrigen. -«Nach: schrift. 6'/^ Uhr. Die Kaiserinn ist vom Könige zurück und besucht ihre Schwester, die Großherzoginn von Mecklenburg, im Schloß. Bis diesen Augen» blick hat sich im Zustand des Königs nichts verän» dert. (Allg. Z.) Frankreich. Algier, 26. Mai. Dtm Durchgang durch die Engpässe von Teniah haben sich die Araber lebhaft widersetzt, indem ste ihn mit vler Kanonen ver: theidigten, die ihnen unsere Truppen abnahmen. Die Araber hatten sich auf europäische Weise verschanzt, und sangen an, sich an die Tactik der Na-tionen des nördlichen Continents zu gewöhnen. Die Gefechte, die bei dem Uebergang und, bei dem Rückzug über d» schon vor dieser Expedition ihren Ansang genommen. Der Tadel war nur der natürliche Ausdruck der Meinung der Colonisten, welche selbst in der Umgebung von Algier nicht allein höchst gleichgültig behandelt werden, son« dcrn auch durch die ausdrücklichen Befehle des. Marschalls jeder Hüse der Truppen, die in ihrer Nähe lagern, beraubt sind. Diese nicht zu rechtfertigende Gleichgültigkeit, die sich schon bei der Rückkehr vom Biban zeigte, wo die 'Eigenthümer der Ebene den Räubereien der Araber überlassen wurden, dauert noch in diesem Augenblick fort. Nicht allein haben die Truppen Befehl, unter keinem Vorwand aus - seine Ueberreste ruhen noch daselbst. Frank, reich hat demjenigen', der über ftlbeS herrschte, die letzten Ehren nicht erweisen können. Der König hat gewollt, daß dieser Naliona'psiicht Genüge geleistet werde. Seine Regierung hat, auf seinen Befehl, von England eine Rückgabe begehrt, zu welcher sich dieseö mit edler Bereitwilligkeit verstanden, und dadurch einen eclalanten Beweis der gänzlichen Vergessenheit unserer vergangenen Kämpfe gegeben hat. .- Sie wissen, daß sich der Prinz von Ioinville nach St. Helena begeben soll) «r wird durch den Canal an die Küsten Frankreichs zurückkehren, der Sarg wiid dann auf ein Fahrzeug gebracht werden, welches geeignet ist, die Seine bis Paris hinauf zu fahren; endlich wird er nach den Invaliden gebracht weiden. Die Regierung will dieser Uebertragung ei« ne Feierlichkeit geben, welche der Ehrfurcht und der Bewunderung der Völker entspricht. — Unler dem Dom wird sich daS Grabmal erheben; es soll ducch die, Formen und den Stoff, wo möglich, dem Zahn der Zeit widerstehen. Die Insignien des Souverains sollen mit dem Degen deö Feldherrn auf den Grab» stein gelegt werden. Welcher mehr erhabene Ort könnte wohl die Ucberreste Napoleons aufnehmen? Wcr könnte wohl je so kühn seyn, um sie zu entheiligen, durch jene Kernwache zu dringen, welche unsere tapfern Heere ohne Unterlaß liefern werden, um über sein Grab zu wachen? — Wir legen Ih< n«n. meine Herren, das Gesetz vor, welches der Ne» yierulig die Mittel zur Ausführung geben soll; vielleicht wird der vorgeschlagene Credit nicht zureichend sepn. Zuschüsse werden dann nothig seyn, und von Ihnen begehrt werden. Der Deputirtenkammer war dieß nicht unbckannt; aber sie hat den ursprünglichen Entwurf der Regierung beibehalten wollen; und wir wissen zu gleicher Zeit, daß eS Ihr Wille ist, daß der Staat mit einer Frankreichs, welches er reprä-sentirt, und mit eincr desjenigen, dessen Andenken cr ehrt, wütdigcn Größc handle. Dieser Gedanke ist auch der Ihrige, wir zweifeln nicht daran, meine Herren!__DasKaisetlcich ist nicht nichrj d!t Ideen. die Institutions» deS Kaiserreichs, werden nichl wieder erstehen; Frankre,ch ist für immcr ron diesem Recurs an die absolute Gewalt befrnl, die ver. zweifelte Ressource der Nationen, welche die Anarchie zu erdrücken droht. Aber es ist immer stolz auf je-nen unsterblichen Ruhm, den es seinem Heldenmulhe und dem Genie Napoleons verdankt: ndtdlvisl'on lagerte bei der Einsiedelei von San Marcos, im Angesicht von Morella und anderthalb Stunden vom Hauptquartier. General Aptibe stand wit der dritten Division zu Chiva, die vierte Divi-sion war zu Horcajo. Die Resignation der Solda» ten mitten in dieser peinlichen Lage wird als musterhaft geschildert. Espartero soll die Leiben seiner Krieger redlich getheilt und ihnen durch Festigkeil vorgeleuchtet haben. — O'Donnell war nach der Besitznahme von Cantavieja über Ares und Ccui auf San Mateo marschirt, wo sich ein bedeutendes CorpS Carlisten und Cabrera selbst befinden soll. (Oest. V.) Telegraphische Depesche. Bayonne, Zt. Mai-Am 25. Mai ist das vorgeschobene Fort San Pedro bei Morella mit 12 Officieren, 265 Soldaten und vier Kanonen in die Gewalt der Truppen der Königinn gefallen. Andere kleine Forts wurden von dem Feinde verlassen, der keinen großen Widerstand mehr leisten wird. (Monit.) Ein sonderbares Erei'gniß, daS viel zu denken gibt, bereitet sich in diesem Augenblick zu Madrid. Die Königinn hat plötzlich den Einschluß gefaßt, ihre Tochter unter dem Vorwand, ich weiß nicht, welches Uebelbefindens, selbst in die Bader von Cal-das, bti Barcelona, zu führen. Was bedeutet diese improvisirte Reise, diese Reise an die Gränze, und so zu sagen in das Hauptquartier Espartero's, diese Ileise, die, wie man sagt. dem spanischen Ministers um als ein Befehl angekündigt wurde, dem nur die Ausführung folgen durfte? zwei Minister nur sind, sagt man, bezeichnet, Ihre Majestäten zu begleitan, vnd d