Vereinigte LalbaOer Zeitung. Ged^kt mit Edlen von Kleinmaycr'schen Schriften. Dienstag den 25. August i 3 i 5. Wien. >^m von dem k. k. Minister der auswaNi-^en Angelegenheiten am n. d. aus Paris abgefertigter Kadinets-Kouricr bringt die Nachricht, daß daselbst eine ofWeUe Anzeige aus London eingetroffen war, vermög welcher der Telegraph aus ^lymouth am 8. die erfolgte Einschiffung Bonapartes auf den Nor-tbumberland und dessen Abreise nach St. Helena gemeldet hatte. Dcr Obcr-Kommandirendc Fcldmarschall Fürst zu Sckwarzenberg, hat den auf dem Marsche zur Armee nach Frankreich begriffen gewesenen k. k. Eavallerie-und Infanterie-Regimentern, wovon «in Theil schon über Ulm vorgerückt war, vermittelst Courier den Befehl entgegen geschickt, den Rückmarsch in die k. k. Staaten ohne Verzug anzutreten^ In Folge anderweitcr Bestimmungen, welche zu gleicher Zeit von Paris aus an den k. k. "Hofkriegsrats) gelangt sind, ist der größte Tbeil 3er/im Inneri» der Monarchie im Werke begriffenen militärischen Rüstungen, so wi^ auch die Ergänzung der Gallischen Reserven und der zweyten Landwehr-Bataillonen eingestcUl, endlich auch die vor-lausige Nachricht gegeben worden, daß die ersten Landwehr-Bataillonen, dann auch die Grenz-Truppen,, vor allen von der Armee in die k. k. Staaten -würden zurückbeordert werden, uud daß sova«, bey den zweyten Landwehr-Bataillonen , nnt.r den gewöhnlichen Bedingungen, d'c Beürlaubnngen zum Betriebe der Lanhwirchschaft cingclcitct wcr^ dw könnten. (W. Z.) Kriegsschauplatz. ^5<' Am 28 Iul. hat sich die Festung Marien? bürg im Hcnncgau, auf die nemlichcn Bedingungen, wie Landrecies, an die Preussischen Gruppen ergchen. Die Festungen Landau und.Bitsch sind von den Preussen berennt. Einige AusfaUe aus Landau sind von^ihnen zurückgeschlagen worden. Ein am 22. auf den 23. statt gehabtes Bombardement, hat in der Stadt vklen Schaden gethan. Sie hat noch die Zfarblge Fahne. Nachrichten aus Basel zufolge begegnen sich sett dem mit General Rapp geschlossenen Waffenstillstände die Kommandanten und Ossiziere wechselseitig sehr höflich 5 und obgleich die Festungen noch blokirt sind, erhalten die Französischen Ossiziere öfters Erlaubniß, Spaziergängc in solche Gegenden zu machen, welche von Ocstcrrcichcrn besetzt sind, die bey solchen Gelegenheiten öfters bewirthen. Am /;. August trafen imOestcrreichischen La? ger mehrere Stücke Belagerungsgeschütz aus Frankreich ein, die gegeu Hüniugeu bestimmt sind. Am 6. Morgens gingen durch Basel niedrere Wageu mit Schanzkörben nach, dem Lager von Hüningen. Gegen Klein-Hünin-gen wnrde noch immer heftig geschossen. An demselben Tage, so wie am 7. hatten sehr lebhafte Scharmützel m der Gegend vouBoing-librc und Ncudors Statt, wo vondcnOesler-reichern Batterien errichtet werden. Die Schwcitzcr Scharsschützen bcstreichen mit ihren Doppelhackcn die Walle von Hüuingen wo sich die Franzosen nur mit 5ch gleich groß; ein neues Zeichen, da^ abcc ebenfalls unbeachtetbliev. Um 11. Uhr wicderbolte der Tambour seine lärmende Einladnna. an das Volk sich zur Ruhe zu begeben, well Se. Maj. nun auch schlafen wolle. Niemand borte darauf. Endlich erscheint eine Runde der Nationalgarde, und ibr gelingt es mit Mühe, den Tuillerimgar-ten zu saubern. Doch, da es ihr nichtmöglich war, das Tanzen zu Verbindern, so tanzte sie endlich selbst mit. Erst nach Mitternacht verlor sich die freudentrunkene Menge unter beständigen Rufen' Es leb, der König! und unter dem Gesang: Es lebe Heinrichs/!