präaumeraiiou» - Preise Für Laibach SanzMrig . . Halbjährig . Bierleljahrig. Monatlich . . - — , LO «ft. — lr. 1 » SV Laibacher Mit der Post: Bauziährig . . . S ft. — kr. Halbjährig . . . 4 „ 50 , Vierteljährig. . . 8 „ LL . FLr Zustellung ins HauS viertel- -ührig L5 kr., monatlich S kr. Smzelue Nummern 5 kr. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Ledaklion Lahnbosgaffc iiir. >!>r. Lrveditiou und Zuieralev ünreau: »ongretzplay Rr 8I<«uchha»diLi>s von I.». jtlcuimayr t- g.ipanibery, Zosertionssreisr: Für die einspaltige Petitzeile 3 oei zweimaliger Einschaltung L 5 dreimal L 7 kr. InsertionSstemvel jedesmal 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt Nr. 167. Dienstag, 26. Zull. — Morgen: Pantaleon. 1870. Preußensreundlich? Unser in jüngster Zeit unter dem Titel: „Der Stachel von Sodowa" gebrachter Leitartikel hat theils in der Presse, theils in der Ssäre der Bierbankpolitik eine so vieldeutige Auslegung gefunden, daß wir uns gezwungen sehen, denselben Gegenstand nochmals zur Sprache zu bringen. Man hat nämlich daraus den Schluß ziehen wollen, als wäre das „Tagblatt" preußenfreundlich und als habe es damit den österreichischen Standpunkt verrückt. Diese Anschauung nun müssen wir mit aller Entschiedenheit zurückweisen, und uns des näheren aus-lassen, obwohl der Hinweis auf den gedachten Artikel sowie auf den zweiten: „Jntereffenpolitik." genügen würde, da wir ausdrücklich daselbst es ausgesprochen haben; daß wir keinerlei Sim-Pathien, weder für Preußen, noch für Bismarck haben. Unser Standpunkt ist ein unverrückt österreichischer, wir gestehen, wenn wir schon unser Gefühl sprechen lassen wollen, daß wir viel lieber das Haus Habsburg jene Rolle spielen sehen würden, welche nun das Haus Hohenzollern sich durch Gewalt zu verschaffen gewußt hat, eine Einigung Deutschlands unter Habsburg Führung hätte einen in der deutschen Geschichte mit zahlreichen Lorbeerreisern geschmückten historischen Hintergrund, und hatte noch zur Zeit des Frankfurter FürstentagcS und im Juni des Jahres 1866 noch die volle Simpalhie Deutschlands. Nachdem aber Kaiser Napoleon uns zwei große Provinzen genommen und ruhig zugesehen hat, wie man uns aus Deutschland hinausgeworfen, nachdem uns Frankreich von der Stellung einer tonangebenden Großmacht zu einer Macht zweiten Ranges herabgedrückt hat, nachdem durch Frankreichs Haß gxgxn Oesterreich es dem Hause uns unsere Führerstelle zu entreißen, nun soll wenn wir Frankreich ! Hohenzollern gelungen ist, !in Deutschland auf immer es antiösterreichisch sein, grollen ? Wir bedauern es im österreichischen Interesse, daß wir aus Deutschland hinausgeworfen wurden, wir bedauern es, daß Oesterreich nicht die heutige Rolle Preußens spielt, die es zu übernehmen so osr Gelegenheit hatte und stets die Gelegenheit vermied, Dank der Unfähigkeit der leitenden Staatsmänner und der Affenliebe für das in ganz Deutschland unpopuläre Konkordat, von dem wir heute noch umarmt werden; allein trotz dieses tiefen Bedauerns, trotz alles berechtigten RachegesühleS gegen Preußen, welches heimtückisch und perfid unter Frankreichs Schutz uns zu Leibe ging, trotz alledem ist es eine Thalsache, daß sich die Einigung Deutschlands vollzieht, und daß diese Frage eben jetzt blutig entschieden werden soll. Unterliegt heute Deutschland, so ist viel Blut umsonst vergossen worden, aber Deutschlands Einigung wird sich trotzdem später vollziehen, und dann wird abermals so viel Blut fließen müssen; ist es da nicht vom menschlichen Standpunkte aus zu wünschen, daß es mit dem das erstemal vergossenen Blute genug sein möge? Wer aber da glaubt, im Falle des Sieges Frankreichs könne es Oesterreich wieder gelingen, seine alte Stellung zurückzugewinnen, der ist aus dem Holzwege. Italien ist bleibend verloren, die Wiederherstellung Polens zweifellos, eine Gebieis-vermehrung für Oesterreich höchstens nach dem Süden und Südosten zu möglich und in diesem Falle der Krieg mit Rußland unausweichlich. Deutschlands Führung aber ist verloren, dasür sorgt Napoleon eben jetzt, indem er einen deutschen Nationalkrieg hervorgerufen hat, welcher das Wunder vollzieht, daß die deutsche Nation wie ein Mann sich erhebt und Preußen eine Popularität in Deutschland verschafft, welche es bei dem notorischen Preußcnhasse in Süddeutschland nie und nimmer errungen hätte. Jetzt aber begeht Deutschlands Einigung die Bluttaufe und Preußens Rolle hiebei wirb beitragen zur Nivellirung der widerstrebenden Elemente der einzelnen deutschen Volksstämme. Das Bewußtsein gemeinschaftlichen Kampfes für die Freiheit und Einheit des großen deutschen Vaterlandes wird die Stämme inniger an einander schmiegen. Was kann das gedemüthigte, geschwächte, finanzkranke Oesterreich dagegen thun, wenn sich große welthistorische Thatsachen vollziehen? Soll es mit der Faust im Sacke schmollen oder soll es nicht vielmehr, auf sein eigenes Jnleresse bedacht, aus der Situation das für sich günstigste zu gewinnen trachten, wenn auch das günstigste weniger ist, als ein guter Oesterreicher wünschen möchte? Aus einer so nüchternen, objektiven Darstel-lnng der Sachlage, wie wir sie soeben hingestellt, kann man wohl ersehen, daß wir uns mrü- Arö in das unabänderliche der Thatsachen sügen sollen und müssen, daß wir Deutschlands Einigung aus dem Grunde wünschen, weil wir in ihr eine Friedensära sür Europa ersehen, daß wir sie unter Preußens Führung nur aus dem Grunde sich voll-ziehen sehen wollen, weil wir keine Aussicht haben, die eigene Führung je wieder zu gewinnen, man kann aus unserer Darstellung wohl herauslesen, daß uns in keinem Falle Rosen blühen. Dank der Perfidie Frankreichs, welche uns geschwächt. Dank der Perfidie Preußens, welche den Schwächungsprozeß fördernd vollzog, aber das kann man nicht herauslesen, daß wir Preußen freundlich sind. Wir sind eben nüchterne und nicht Gefühlspolitiker. Wüßten wir, daß Gefühlspolitik etwas nutzen würde, wüßten wir, daß die Wünschelruthe des glühendsten Patriotismus mächtiger wäre, als Feuilleton. Die Kugelspritze. (Von einem Fachmannc) II. Die Mitrailleuse führt jetzt im Volksmunde den Namen Kugelspritze. Trotzdem es nicht genau bekannt ist, welche Konstruktion die von Napoleon erfundene Kugel-IPritze besitzt, da man absichtlich darüber ein geheim-N'ßvolles Dunkel zieht, so steht es doch fest, daß °>e nachfolgenden Konstruktionen einen Fortschritt, Mithin die Verbesserung dieser Waffe bezeichnen. , Unter den Erfindern dieser verbesserten Waffe Ngurirt Montigny, ein Belgier, und der Amerikaner Gatling. J„ neuester Zeit gesellt sich zu diesen Spritzenmännern noch der Mechaniker Feldl aus Augsburg, dessen Konstruktionsweise aber noch unbekannt ist. Die Zahl der Läufe der Revolverkanonen, wie vlefe Geschütze noch heißen, ist verschieden, und be-rriigt bei Montigny 37, bei Gatling 6 und bei veldl 4. Der Hauptunterschied des Mechanismus des Laderaumes und der Abfeuerung besteht darin, daß bei den einen ein kontinuirliches, bei den ändern ein durch die Zeit des Ladens unterbrochenes Feuer unterhalten werden kann; zur letzteren Gattung scheint die französische Mitrailleuse zu gehören. Das Ganze hat die Form eines Kanonenrohres und ruht wie dieses auf einer Laffete. Das Gerede, es könnte dieses Geschütz durch ein bis zwei Mann fortgebracht und gehandhabt werden, ist eine reine Unmöglichkeit, denn es muß, wie jedes andere Feldgeschütz leichterer Gattung, mit derselben Anzahl Mannschaft und Pferde versehen werden. Das bestätigen auch die neuesten Nachrichten aus Frankreich, nach welchen die Mitrailleuseö gleich den Vierpfünder Kanonen bespannt und bemannt werden. Die Absicht, welche man mit diesen Geschützen zu erreichen strebt, ist die den mehr in den Hintergrund getretenen Kariälschenschuß der Geschütze gegenüber dem überlegenen Schnellfeuer der Infanterie zu ersetzen. Ob diese Absicht ganz gelingen wird, muß erst die Zukunft lehren und das Geschütz seine Feldtüchtigkeit erst beweisen. Die Versuche, welche in Wien mit diesen Geschützen gemacht worden, ergaben im Durchschnitte eine Feuergeschwindigkeit von 200 Schuß in der Minute. Das Galling-Geschütz bleibt hinter jenem Montigny's etwas zurück, besitzt aber dasür eine größere Tragweite und Treffsicherheit. Aus der Tragweite und der Treffsicherheit einer Waffe refultirt ihre Wirkung. Nach der Zahl der bei den Versuchen erzielten Treffer müßle diese Waffe eine wahrhaft mörderische sein und der Glaube, daß ganze Bataillone in der kürzesten Zeit zusammengeschossen werden können, hätte eine traurige Berechtigung. Es soll in der letzten Zeit eine Mi» trailleuse-Batterie auf 500, der Keule des Abdeckers verfallene Pferde geschossen haben, und nur wenige waren nicht getroffen. Diese kurze Notiz mahnt zu einer großen Vorsicht, denn ist es auch in der That so, so hatte man gewiß Grund, darüber zu schweigen, wie die Pferde ausgestellt waren und wie lange die Batterie auf sic gefeuert hat. Zum Glücke trifft nicht jede Kugel — auch aus der Kugelspritze nicht, wie es die nichtgetroffenen Schindmähren beweisen, und das Schlachtfeld ist kein Uebungs- und Versuchsplatz. Für die Wirkung eines Geschützes, nicht nur des großen, sondern jeden Kalibers, muß die Hauptbedingung vorhanden sein, die Ausschläge des Geschosses beobachten zu können, um dann die Korrek- der Gang der Geschichte, hätten wir außerdem ein fest für einen Reichsgedanken einmüthig einstehendes Volk hinter uns, hätten wir außerdem unsere Staatskassen gefüllt, hätten wir eine für alle Eventualität ten gerüstete Armee und an ihrer Spitze tüchtige Führer, wüßten wir uns mit einem Worte der uns ungünstigen Situation gewachsen, so würden wir in den Krieg ziehen, Deutschlands Einheit aus eigene Faust Herstellen unter Oesterreichs Spitze, nachdem wir früher Preußen den Dank heimgezahlt hätten; wir würden großösterreichische Gefühlspolitik treiben, so aber bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Interessen so viel als möglich zu wahre» und statt des Gefühles den Verstand, statt des srommsn Wun< fches das praktische Interesse zu pflegen. Es ist das ein hartes Wort, aber es ist einmal so, es ist eben schwer, sich in schlechtere Verhältnisse zu schicken, wenn man einstens in besseren war. Politische Rundschau. Laibach, 2«i. Juli. Die neuesten telegrafischen Meldungen bilden in ihrer Gesammtheit ein trübes Bild der gegenwärtigen Lage und lassen für die Zukunft ein noch trüberes fast mit Bestimmtheit voraussehe». Es hat allen Anschein, als wenn der entbrennende Krieg bald noch riesigere Dimensionen annehmen und ein wirklich europäischer oder gar ein Weltkrieg werden wolle. In Italien demonstrirt das Lolk an vielen Orten zwar für strenge Neutralität und verhehlt seinen Groll gegen Frankreich keinen Augenblick, aber dieses wiederum hält ihm den leckeren Bissen: ..Rom" hin. und es hat ganz den Anschein, als ob die Regierung wenigstens in den Köder beißt. Das Kabinet proklamirt zwar Neutralität und erklärt. es wolle den gegenwärtigen Moment nicht benützen, um Frankreich wegen Roms Verlegenheiten zu bereiten; aber es wird wohl mit Napoleon schon handelseins sein. Bereits wurde erzählt, daß der französische Gesandte dem Kaiser Franz Joses ein Schntz- und Trutzbündniß anzubieten beauftrag, sei, und nun wird aus Florenz gemeldet, daß von dort ein Abgesandter nach Wien gehe, um den Vorschlag einer französisch-italienisch-öster-reichischen Allianz zu »verbringen. Wird, wenn das wahr ist, unsere Regierung dem einmüthigen Verlangen der Bevölkerung Gehör schenken und das verlockende Anerbieten abweisen. oder wud sie von dem Ruse nach Rache für Sodowa sich bethören lassen? Das sind Fragen, die wohl jeder Oesterreicher mit bangem Zweifel beim 2eseu obiger Nachrichten aus den Lippen führt. Aber nicht bloS Italien und Oesterreich hat sich Frankreich zu Bundesgenossen ausersehen, auch Spanien wird als sein turen in der Richtung vorzunehmen. Diese Möglichkeit ist bei den Kanonen in hohem Maße vorhanden; nicht so bei den Kugelspritzen. In der Wirklichkeit mangelt die gemessene Distanz des Uebungsplatzes, die nur durch Schätzung nach dem Augenmaße bestimmt wird, was aber nur außerordentlich schwierig sein kann, wenn man die Aufregung, den sich lagernden Pulverdampf r.-, berücksichtigt. Es kann hier der Fall Vorkommen, daß Tausende von Geschossen hinaus geschleudert werden, ohne daß sie Schaden verursachen. Gegen diesen Uebelstand dieser Waffe wird schwer anzukämpsen sein, weil die Wirkung erst nach längerer Zeit uud einzig aus den Schwankungen der beschossenen Truppe erkannt werden kann, bis dahin bleibt aber nur der tröstliche Glaube, man habe wirklich getroffen. Das Springen der Geschosse bei den Kanonen großen Kalibers ist das Regulativ für die fernere» Schüsse, und wenn hier die ersten zwei oder drei Schüsse auch fehl gehen, so werden die nächsten sicher in den Feind gebracht; auch gefährden die hcrum-fiiegenden Sprengpartikel des explodirten Geschosses einen Raum von mehreren hundert Schritten. Auch bei der Infanterie sind die Schätzungs-fehler in der Distanz von keinem so großen Nach- Verbündeter genannt, und endlich noch meldet ein Kopenhagener Telegramm, daß Länemarknur aus das Erscheinen der französischen Flotte in der Ostsee warte, um aus seiner mit Widerstreben ihm ausgezwungenen Neutralität herauSzutreten und sich den Gegnern Deuschlands anzuschließen. Ein Armee-korps von kO.OOO Mann ist bei Viborg, angeblich zu einem Uebungslager, zusammengezogen. Dem entgegen heißt cS, Rußland werde nicht dulden, daß die Franzosen bis an die Elbe Vordringen und werde in diesem Falle seinerseits den Krieg erklären. Von allen Seiten droht also ein ihatlicheö Eingreifen in den ausgebrochmen Krieg. Das ist das Bild der gegenwärtigen Lage, sürwahr trübe genug. Am Donnerstag sollen sich die beiden Ober-feldherren im bevorstehenden großen Völkerduell zu ihren Armeen vcgeben. Aus Paris wird gemeldet, daß Napoleon, nachdem die Thätigkeit des Parlaments geschlossen, an diesem Tage in Begleitung seines Sohnes zur Rheinarmee nach Metz, wie es heißt, abreisen werde, und aus Berlin kommt die Nachricht, üaß König Wilhelm mit dem General Moltke, oem faktischen Obecleiler der kriegerischen Operationen, am Donnerstag ebenfalls zur Armee avgeheu werde. Ein Beweis, daß die Vorbereitungen zur blutigen Arbeit so ziemlich beendet sein müssen und daß wir uns also, wie es voraus gesagt, mit Ende dieses Monats auf ernstere Ereignisse gefaßt machen können. Mittlerweile hat der kleine Krieg zwischen den beiderseitigen Vorposten begonnen und auch seine Opser gesorderr. Bei Saarbrück, wo man die Vorposten von der Stadt aus ganz gut sehen kann, kommen täglich kleine gegenseitige Exkursionen aus das feindliche Gebiet vor und die Bevölkerung lst in begreiflicher Aufregung. Am 20. in der Früh schoß ein Franzose auf zirke 1000 Schritt Entfernung auf einen preußischen Infanteristen. Er fehlte, ging aber, nachdem er wieder geladen, doch vor. Der Preuße ließ ihn auf ungefähr 400 Schritte herankommen und schoß dann so trefflich, daß sein Gegner gleichsam im Feuer niederstürzte, um nie wieder aufzustehen. So hat das Zündnadelgewehr bei dieser ersten Konkurrenz mit dem Chassepot sich des besseren Resultates zu erfreuen gehabt. Unser gestriges Telegramm berichtet von einem schon etwas größeren Zusammenstöße, bei dem angeblich 10 Franzosen geblieben sein sollen, und gleichzeitig wird dem beigesügt, das Zündnadelge-wehr bewähre sich. Ob das nur eine beruhigende Versicherung gegenüber den „Wundern deö Ehasse-pot" ist, oder ob es aus neuester Erfahrung beruht, wird sich wohl bald zeigen. Die Franzosen bauen übrigens auf die Wunderkraft ihrer Waffe mit un-vedingter Sicherheit. Hievon liefert ein französisches theile begleitet, weil durch die natürliche Streuung, welche durch das unregelmäßige Anschlägen der Gewehre entsteht, immeihin mehrere Treffer erzielt werden. Außerdem ist noch ein anderer Umstand zu berücksichtigen: Die Streuung dieser Geschütze ist eine zu geringe, die Treffer sind zu sehr um einen Punkt konzentrirt, so daß, wenn auch ein Mann getroffen wird, gewöhnlich 3 bis 4 und noch mehr Kugeln ihn treffen, was ihn nicht mehr todt macht, dafür aber die Geschosse anderwärts verloren gehen. So wirkungsvoll als sich diese Geschütz: dort erweisen werden, wo lange uud schmale Strecken, wie z. B. Defileen oder in den Festungen die Gräben bestrichen werden, ebenso gering dürfte die Wirkung in der offenen Schlacht werden. Diese Erwägungen haben auch die österreichische Artillerie bewogen, diese Geschütze nur für die Festungen in Aussicht zu nehmen. Es ist also gar kein Grund vorhanden, bei der Nennung der Kugelspritze eine Gänsehaut zu bekommen, will man sich nicht auch ferner durch das Geheimnißvolle eine gute Dosis Leichtgläubig-kcit einsprihen lassen. Extrablatt den vollgiltigen Beweis, welches am 20. d., aus Belgien herübergekommen, in Düsseldorf gezeigt wurde; dasselbe kann zugleich als geniales Muster seiner Gattung gelten. Es lautete: „Schlacht bei Thionville. Großer Sieg der Fransen. Ehassepot hat Wunder gewirkt. Ehe die Preußen einen «schuß abfeuern konnten, lagen sie schon hingestreckl wie die Aehren durch die Sense des Schnitters. Die Preußen verloren 7000 Todte und 15.000 Verwundete." Als Ergänzung unseres gestrigen Original-Telegrammes lassen wir eine dem „Fremdenblatte" am 24. aus Fraiiksurt zugekommene Depesche folgen: Gestern Morgens versuchten die Franzosen in Balaillonsstärke die Brücke bei Wehrden zu nehmen, wurden aber von der Besatzung zu Saar-louiö zurückgeschlagen. Die Franzosen halten GerS-weiler stark besetzt und suchen die Eisenbahnbrücke am Schanzenberg zu nehmen, um die Eisenbahnverbindung mit Saarlouis zu unterbrechen. Die Füseliere des 40. preußischen Infanterie-Regiments zwangen die Franzosen zum Rückzug. Im linksrheinischen Orte Oberstein herrschte am 17. großer Jubel. Es konnte nämlich das gesummte Betriebs-Material der Trier-Luxemburger, Saarbrücker, Saarbrücken-Saargemünder und Rhein-Nahe-Bahn gerettet werden. An 60 Lokomotiven, 2000 Waggons, zum größten Theil mit Waaren aller Art, namentlich mit Kohlen beladen, gingen dort durch zum Rhein hinab; darunter etwa 200 französische Transportwagen, die jetzt gegen Frankreich gute Dienste thun müssen. Man kann sich denken, welch ein aufregendes Schauspiel dies war. In Luxemburg sollen zwei Lokomotiven, in Forbach eine geblieben sein, die nicht zu retten gewesen sind. Ueber die lakonische Meldung des gestrigen Te-legrammes, der Telegrasenverkehr sei eingestellt, erfahren wir weiter, daß die französische Regierung willens war, die internationale telegrafische Korrespondenz unter der einzigen Bedingung fortsetzen zu lassen, daß die Depeschen nicht in einer Geheim« spräche abgesaßt seien. Die preußische Regierung hat aber den telegrafischen Verkehr zwischen den beiden kriegführenden Ländern durchaus untersagt-Preußen sucht überhaupt in jeder Weise die Verbreitung von wichtigen militärischen Nachrichten zu erschweren und sich vor möglichen Nach-theilen zu schützen. Nicht blos, daß keine militärischen Berichterstatter in den Hauptquartieren zugelassen werden, oder doch nur in sehr ausgewählter kleiner Anzahl, so werden auch auf den Stationen in Dresden, Berlin, München, Stuttgart, Köln u. s. w. die Depeschen, und wenn dieselben auch noch so harmloser Natur sind, entweder gar nicht mehr angenommen, oder man nimmt sie wohl entgegen, läßt sie aber etliche Tage, bis sie völlig veraltet sind, liegen. Die Preußen nehmen auch eine Menge von Verhaftungen vor. So schreibt man aus Hannover, 21. Juli: In Hildesheim wurde der frühere Hauptmann v. Harrwig verhaftet und hier ins Gefängniß abgeliefert. Derselbe stand jetzt mit Hietzing in Verbindung uud wollte gerade wieder ins Ausland abreisen. Es sollen kompromittirende Schriften gefunden worden fein. Ferner wurden im Bremerhafen verhaftet der Geheimrath Bremer, in Osnabrück Rittmeister a. D. v. Jssendorfs. Auch eine Gräfin K. soll sich unter den Verhafteten befinden. Man beschuldigt dieselben, daß sie den Versuch gemacht haben, von der Unter-Elbe aus der in der Nordsee erwarteten französischen Flotte Lootsen und Spione für eine Landung und andere Kriegsoperationen zu ver--schaffen. Der Mitarbeiter der „Frankfurter Ztg." Hermann Vöget ist ans Saarbrücken aus militärischen Gründen ausgewiesen worden. Die französische Negierung legt ebenfalls großes Gewicht auf die Abwesenheit aller Berichterstatter aus ihrem KnegslZger, so daß sie dem englische" Kabinett hievon amtliche Mittheilung machte. aushin ist von Seite des englischen Ministen""' allen im aktiven Dienst und aus Halbsold bcfin ^ chen englischen Offizieren verboten worden, im vorstehenden Kriege irgendwo Berichterstatter-Posten zu übernehmen. Aus München 23. d. schreibt ein Korrespondent der „Tpr.": Bon unserer Armee kann ich Ihnen als sicher verbürgt folgende Daten geben: Dieselbe, im ganzen 110.000 Mann stark, wird in zwei Korps getheilt, von denen das eine in Würzburg und an der Mainlinie zusammengezogen ist, das andere mit den Kontingenten von Württemberg und Baden die Linie Ulm-Rastatt und die Schwarzwaldpässe deckt. Es stehen bis jetzt über 50.000 Mann im Felde. Das Festungsgebiet von Ulm ist heute unter Wasser gesetzt und die Offiziersfamilien verlassen die Stadt. Ein Landeshilssverein, unter dem Protektorate des Königs, ist gebildet und besitzt noch aus dem Jahre 1866 Kapitalien von mehr als 100.000 fl. Kolossale Vorräthe an Wäsche, Betten und anderen Hilssmateriale stehen demselben zur Verfügung und werden täglich durch freiwillige Beiträge vermehrt. An Seite dieses Vereines tritt ein Frauenverein in Thätigkeit, den die Königin-Mutter leitet und den die angesehensten Damen des Landes unterstützen. Wenn hiedurch für die Pflege der Verwundeten alles Nöthige vorgekehrt ist, so ist man andererseits auch darauf bedacht, den mittellosen Familien der Landwehrmänner, die plötzlich von der Arbeit ins Feld rücken mußten, nachhaltig zu Hilfe zu eilen. Ein Verein junger Männer, besonders solche, die zum Kriegsdienste untauglich sind, hat sich zu diesem Ende erfolgreich zusammengethan. Der depossedirte HerzogAdolsvon Nassau hat für den ausgebrochenen Krieg sich dem Könige von Preußen zur Verfügung gestellt. Ueber ^ Veranlassung gehl der Berliner „Post" aus zuverlässiger Quelle folgende Mitlheilung zu: „Kaiser Napoleon hatte an den Herzog die Anforderung gestellt, sich unter seinen Schutz zu begeben, und ihm für den Fall des Eingehens auf diesen Vorschlag die Wiedererlangung Nassau'S zugesichert. Herzog Adolf hat darauf geantwortet, daß er sehr ^»>hl wisse, was er als Deutscher dem deutschen ^aterlandc schuldig sei, und stellte unmittelbar nicht "ur sich selbst dem Bundes-Oberseldherrn zur Disposition, sondern veranlaßte auch den Prinzen Ni-tolaus, seine Dienste dem Vaterlande anzubieten." Nach einer Mittheilung des Generalpostamtes des norddeutschen Bundes ist in den regelmäßigen wahrten der Postdampfer von Bremen und Hamburg nach Newyork eine Unterbrechung eingetreten, daher alle Korrespondenzen nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika bis auf weiteres auf dem Wege über Belgien und England abgefendet werden. Aus dem französischen Lager finden wir in der „Köln. Ztg." einige interessante Details. Un-te>m 21. d. schreibt man derselben: Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Feindseligkeiten zwischen Trier und Saarbrücken, ihren Anfang neh- Die Kommunikation zwischen der Mosel- und Nheinarmee soll durch zwei Lager aufrechterhalten werden, von denen das eine Saint Avold, das andere in Bitsch errichtet wird. Das Hauptquartier des Kaisers wird sich in Nancy befinden. Um das kaiserliche Quartier wird sich eine Reserve-Armee gruppiren, welcher auch die kaiserliche Garde zuge-lheilt werden wird. Die beiden letzten Mtrailleu-i°n sind gestern von Fort Montrouge abgegangen, kw diese Mordwaffen von ihrem Erfinder, einem Kavallerie-Kapitän, montirt worden sind. Mit dem, k>as man über diese Schießmaschinen in Umlauf setzt, verschone ich Sie heute noch lieber als früher, dlst das, was berichtet wird, wahr, so werden wir leider in allzu kurzer Zeit Gelegenheit haben, uns davon zu überzeugen; ist es nicht wahr, so mag ich ^icht dazu beitragen, diese Mithen zu verbreiten. Lager von Helfaut bei St. Omer ist in Stand Okseht worden und wird ein beträchtliches Truppen-^orps aufnchmen. Die Mobilgarde der Norddepar-^uients wird ebenfalls in demselben ausgebildet werden. Die Ausschiffung der afrikanischen Armee in -Marseille dauert fort. Die betreffenden Truppen werden fämmtlich nach Straßburg instradirt. Das 1. Marine-Jnsanterie-Regiment wird aus Cherbourg erwartet. Es soll für den Dienst der Kanonenboote aus den Rhein bestimmt sein. Ueber diese schwimmenden Batterien, welchen eine so große Rolle zugewiesen ist, schreibt man vom Rhein: „Die mehr erwähnten schwimmenden Batterien, mit deren Montirnng man in? Straßburger Hasen beschäftigt ist, sollen dazu bestimmt scin, den Uebergang französischer Truppen über den Rhein zu erleichtern, deutsche Häfen zn blokiren und hauptsächlich Mainz von der Wasserseite anzugrei-sen. Sie haben einen Tiefgang von 1 '/z Fuß, sind mit je einer Kanone armirt und mit 15 Mann und einem Führer besetzt. Aus Paris belehrt uns der Telegraf, daß während die Journale der Proklamation des Kaisers Beifall zollen, der Enthusiasmus für den Krieg gegen Preußen in ganz Frankreich im steten Steigen begriffen sei. Der Eintritt von Freiwilligen und die patriotischen Beiträge nehmen angeblich ungeheuere Dimensionen an. Die französische Regierung lehnte laut einem Berliner Telegramme der „Tr. Ztg." den Vorschlag des Washingtoner Kabinels behufs Schonung der norddeutschen Postdampfer ab, nur Handelsschiffe mil Ladungen für die französische Regierung werden geschont. Gutem Vernehmen nach ist die Einberufung der Landtage für den 16. August in Aussicht genommen, wie auch dem beschleunigteren Zusammentritte der Delegationen Aufmerksamkeit zu-gewendet wird. In Pest sand eine große, von dem „Bürger -klub" einberusene Volksversammlung statt, welche sich für die unbedingte Neutralität erklärte. Der „Bürgerklub," von dem erbgefscnen Bürgerstande gebildet, hat sich schon früher in gleichem Sinne ausgesprochen. Die Wähler Deals haben mit den Kundgebungen sür die Neutralität begonnen, die anderen Städte und Distrikte werden bald Nachfolgen. Wiederholt wird aus K o n st an ti n op el die vollständige Aussöhnung des Mustafa - Fazyl mit seinem Bruder, dem dort anwesenden Vizekönig von Egipten, gemeldet. Mustafa zedirt alle feine Ansprüche auf den egiptifchen Thron an den Vizekönig gegen eine durch 40 Jahre zu zahlende jährliche Rente von 60 Tausend Franken, auch verpflichtet er sich, nach Egipten nicht mehr zurückzukehren. Zur Tagesgeschichte. — Se. Majestät der Kaiser hat am 23. d. M. den Aufenthalt von Laxenburg nach Schönbrunn verlegt. — Die noch in Wien weilenden Studenten der Universität und des Polytechnikums versammelten sich Samstag Abends zu einem fröhlichen Abschiedskommerse. Zwei Studenten regten die Einleitung einer Subskription für die verwundeten Krieger der deutschen Armee an. Die sofort in Zirkulation gefetzten Subskriptionsbogen ergaben einen Betrag von nahezu 400 fl. — Die Walzerkompositeur-Dinastie Strauß hat eine ihrer Zierden verloren. Der Zweitälteste des be rühmt gewordenen Trifoliums, Josef Strauß, ist in Folge einer Gehirnlähmung am Freitag in Wien gestorben. Josef halte seit Jahren unter dieser Krankheit gelitten, doch unterschätzte er dieselbe. Josef Strauß war am 25. August 1827 zu Wien geboren, studirte am Schottengimnasium und besuchte später das Politechui-kum. Nachdem er diese Schule absolvirt hatte, leitete er den Bau einer Spinnfabrik zu Truman, wurde dann Beamter in der Specker'fchen Maschinenfabrik am Tabor, von wo er 1853 durch die Krankheit und die nothwendig gewordene Badereise seines Bruders schied, um die Leitung der Kapelle zu übernehmen. Er dirigirte 1862, 1869 und zuletzt 1870 statt Johann die Konzerte zu Petersburg. Im Jahre 1858 vermalte er sich mit Karoline Pruckmeier, einer Wienerin, aus welcher Ehe ein Mädchen, das heute im zwölften Lebensjahre steht, stammt. Sein erstes öffentliches Debüt als Musiker und Kompositenr fand im Wiener Volksgarten statt und da er gar keine Lust hatte, die musikalische Laufbahn einzuschlagen, betitelte er, bezeichnend genug, seine ersten Walzer: „Die Ersten und die Letzten." Der große Erfolg, welchen er fand, munterte ihn zu weiteren Kompositionen auf, die bis auf 282 Opera amvuchfen, unter denen : „Die Wiener Kinder", „Freudengrüße", „Serafine", „Liebe und Wein" und das reizende „Frauenherz" die beliebtesten geworden sind. Sein letztes Werk waren die „Tanz-Prioritäten." — In dem Öberösterreichischen Jndustrieorte Steyr haben am 22. d. anläßlich der Proklamirung der Unfehlbarkeit des Papstes sechzehn in der Gewehrfabrik des Fabrikanten Wörndl beschäftigte Arbeiter ihren Austritt aus der katholischen Kirche angezeigt. Wie ferner gemeldet wird, ist dort, sowie in Graz ein massenhafter Austritt aus der katholischen Kirche zu gewärtigen. — Gegen die Jnfallibilität des Papstes beabsichtigt, nach der „Politik," auch die Bürgerschaft von Smirie in Böhmen dem Konsistorium der Köuiggrätzer Diözese ein geharnischtes Memorandum vorzulegen, worin kurz und bündig dargethan werden soll, wie sich dieselbe diesem neuesten Akte der römischen Hierarchie gegenüber für die Zukunft zu verhalten gedenke. Außerdem soll demnächst ein besonderes Komitee zusammentreten, welches an die Bevölkerung jener Gegeud einen Aufruf erlassen wird, sich von Rom loszusagen und in den Verband einer anderen Kirche zu treten. — Das sind die Früchte der jesuitischen Schlauheit. — Der berühmte Augenarzt Prof. Gräfe ist in Berlin gestorben. — Als ein Beweis für den Patriotismus, der alle Deutschen beseelt, theilt ein Ungenannter in der „Times" mit, daß von 500 deutschen Auswanderern nach Amerika, die am vorigen Freitag an Bord des „Eimbria" von Hamburg in Havre angekommen waren, der größere Thetl, auf Empfang der Neuigkeit von der Kriegserklärung sofort wieder nach Deutschland umkehrte, trotzdem sie fast alle bona käs Auswanderer, somit von jeder Verpflichtung zum Dienste frei waren. — Herr G,, ein reicher Bankier und Vorsitzender mehrerer großen industriellen Gesellschaften in Paris, hat zwar viel Glück in finanzieller, desto mehr Unglück aber in häuslicher Beziehung. Die hübsche Madame G., erzählt man, hat das Glück schon manches schmachtenden Herzens gemacht und führt hinter sich stets einen wahren Kondukt von galanten Männern. „Du solltest deiner Frau untersagen, sich so bloß zu stellen," sagt ein Freund zu dem gequälten Ehemann. — „Ganz wohl, Bester; ich sollt' es, aber ich kann» nicht: die Herren da sind sämmtlich meine Aktionäre." Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenz. Gottschee. (Herr Lukas Svetec und die Katzenmusik der Gottscheer.) Gleiches Recht für alle. Diesem Grundsätze scheint Herr Lukas Svetec nicht zu huldigen. — Während er nämlich die ihm im Markte Reifniz aus Anlaß seiner Kandidatur sür den Landtag am 19. März 1867 von dem Gasthause des Jakob Arko dargebrachle Katzenmusik als den berechtigten Ausdruck des Volksunwillens gegen seine Bestrebungen im Landtage ruhig hinnahm und sich damit begnügte, am 20. März vor Tagesanbruch seine Rundreise in die Psarrhöse anzutreten und sich auf solche Weise den Bewohnern von Reifniz, welche während der Katzenmusik auch die Fenster zertrümmerten, entzog, hat er wegen der ihm Heuer in Gotischer dargebrachten Katzenmusik die Anzeige bei dem Strafgerichte gemacht, obwohl letztere, ohne daß Fensterscheiben eingeschlagen worden sind, vor sich ging. Wenn nun Herr Svetec über die Katzenmusik der Reifnizer schwieg, so ist sein Schweigen höchst wahrscheinlich dem Umstande zuzuschreiben, weil ihm entweder slavische Katzenmusiken behagen, oder weil er wohl die Slaven, aber nicht auch die Deuischen zu einem derartigen Ausdrucke des Volksunwillens sür berechtigt hält. — Wir sind jedoch der Ansicht, daß Herr Svetec schon aus Konsequenz über die Katzenmusik in Gottschee hätte schweigen sollen, weil er sich durch seine Anzeige nur eine neue Blöße gab. Lokal-Chronik. — (Klerikales Pelotonfeuer.) Die Konkursausschreibung der neuen Lehrerstellen an den Parallelklassen der städtischen Knabenschule hat kleine Explosionen hervorgerufen, welche zuerst in der „No-vice", dann in ihrem deutschen Kammerdienerjournal und schließlich im „Slovenski Narod" verpufften. Und zwar wurde, um eine halbwegs hörbare Detonation zu bezwecken, eine freche Lüge als Zündsatz benützt, welche uns als Witz zu dumm, als Lüge zu gemein erscheint. Die witzigen Herren behaupten nämlich, daß die Lehrer, welche um die genannten Stellen kompetiren, einen Revers über ihr Verhalten bei künftigen Wahlen ausstellen müssen. Unsere Leser werden uns Dank wissen, daß wir auf solch albernes Getratsch keine Antwort geben, wir erwähnen die Sache nur deswegen, um zu zeigen, zu welchem Aberwitz Gehässigkeit und Böswilligkeit führen könne, und welche Waffen es seien, mit welchen unsere Gegner kämpfen. Weiters wird dem gläubigen Publikum der „Novice" vorgelogen, es habe der Gemeinderath den Katecheten Ros mann an der St. Jakobsschule, wo derselbe zugleich die provisorische Direktion besorgte, von dieser Stelle enthoben, weil er bei der letzten Landtagswahl nicht sür die liberalen Kandidaten gestimmt habe. Nun aber wisse» die Klerikalen sehr wohl, daß nach dem neuen Botts» schulgesetze die Direktion an den Volksschulen einem der Oberlehrer gebührt, als welcher sicherlich der vom bischöflichen Ordinariat bestellte Katechet nicht anzusehen ist. Weiters ist den Patronen der „Novice" sehr wohl bekannt, daß die Stadtgemeinde Laibach in Folge der ungerechten Verweigerung deö Landtages, die Dotation der Lehrer an den Parallelklassen der hiesigen Normalschule auf den Normalfchulfoud zu übernehmen, von der Regierung zur Uebernahme besagter Gehalte verpflichtet wurde. Weiters ist es notorisch, daß die Katecheten mit der geringsten Stundenanzahl bedacht sind, und es wäre aus Ersparungsrücksichten wünschenswerth, daß der Religionsunterricht an der St. Jakobsschule und an den Parallelklassen der Normalschule von ein und demselben Katecheten übernommen würde. In dieser Richtung wurde ein Gemeinderathsbeschluß gefaßt und werden weitere Verhandlungen mit dem Konsistorium gepflogen. Dieser ganz korrekte, durch das Volksschulgesetz und die finanziellen Verhältnisse der Stadt gebotene Vorgang wird nun von den Klerikalen als Parteigehäsfigteit des Gemeinderathes verdächtigt. Wir halten es für überflüssig, auf solches böswilliges Gekläffe weiter einzugehen, denn eben unser Gemeinderath hat bereits bei Stellenbesetzungen, und zwar bei oer Reorganisation der Magistratsbeamten in glänzender Weise feine Objektivität an den Tag gelegt, indem er einen notorischen Parteigegner, welcher sogar in gehässigster Weise gegen die einzelnen Mitglieder des Gemeinderathes vorgegangen ist, mit Gehalterhöhnng und Avanßement bedachte. Wie aber die klerikalen Herren bei Besetzungen Vorgehen, haben wir am besten bei Ernennung des Landesausschußkonzipisten gesehen, bei dem man im Parieiinteresse von der mangelnden Qualifikation absichtlich Umgang genommen hat. Es ist sehr zweckmäßig, vor seiner Thüre zuerst zu kehren, so lange Unrath davor liegt. — (Im Prozeß der Stadt Laibach) gegen das Land, betreffs der Spitalskostenfrage, fand gestern die Verhandlung beim Reichsgerichte statt und wird morgen das Urtheil publizirt werden. — (Die Verlosung der 10 Treffer) der Filiale des österr. Kunstrereines in Laibach findet Sonntag den 31. d. M. statt. Die Treffer sind in der Handlung des Herrn Josef Karinger zur Besichtigung ausgestellt, woselbst noch immer Lose zu 30 kr. per Stück, vier Stück 1 fl., zu haben sind. — (Die Jahresprüfung im Waldherr'sch en Institute) wurde auch Heuer vor einem zahlreichen Auditorium, bestehend aus Vertretern der Schulbehörde, Eltern der Zöglinge und ändern Jugendfreunden, besucht und durch die Anwesenheit des Herrn Landespräsidenten Conrad von Ey Kes- feld beehrt. Die Schüler zeigten ein richtiges Ver-ständniß der Lehrfächer, welche nach den jetzigen Anforderungen der Volksschule in den Kreis des Primär-unterrichtes gezogen werden. Der Jnstitutsinhaber Herr Wald Herr hatte durch Herbeiziehung tüchtiger Lehrkräfte und durch Beschaffung von Lehrmitteln alles aufgeboten, um mittelst einer umsichtigen pädagogischen Leitung auf Grundlage des Anschauungsunterrichtes bei den Schülern das selbstthätige Interesse an den Unterrichtsgegenständen zu wecken. Nicht nur in den obligaten Fächern erwiesen die Zöglinge sich als tüchtig geschult, auch in den außerordentlichen Lehrgegen-ständeu, als z. B. Stenografie leisteten einzelne noch im Knabenalter stehende Zöglinge vorzügliches. Den Schluß der Prüfung bildete die Deklamation eines sinnigen Festgedichtes, worauf die Vertheilung der Ehrenmedaillen an die ausgezeichneten Schüler erfolgte. Allen Teilnehmern an der Prüfung wird dieselbe in angenehmer Erinnerung verbleiben. — (Todtschlag, nicht Schlagfluß.) Die von uns gestern ausgesprochene Bemerkung, daß der gestern früh todt aufgefundeue Gärtner des Herrn v. Gariboldi wahrscheinlich am Schlagflusse gestorben sei, wurde von der gestern vorgenommenen Sektion nicht bestätiget. Ein Schädelsprung ist Zeuge dafür, daß hier ein Verbrechen vorliege. Aeußerlich war mit Ausnahme einer Hautabschürfung an der Schläfe keine Verletzung wahrnehmbar, der Tod wurde daher wahrscheinlich mit einem einzigen Schlage plötzlich herbei-gesührt. Es sind die gerichtlichen Nachforschungen bereits in vollem Zuge. Bestimmter Verdacht ist noch nicht aufgebracht. — (Unglücksfall.) Bei dem Ausfluge des Sokol nach Josefsthal hat sich ein Bauernbursche, der zur Begrüßung der Vorübergehenden aus einer Pistole schoß, den Daumen der rechten Hand weggeschossen. Eingesendet. Seitdem Seine Heiligkeit der Papst durch den Gebrauch der delikaten liövrüöseiörö äu glücklich wieder hergestellt und viele Aerzte und Hospitäler die Wirkung derselben anerkannt, wird niemand mehr die Heilkrast dieser köstlichen Heilnahrung bezweifeln und führen wir die folgenden Krankheiten an, die sic ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten heilt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Häniorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blut-aussteigeu, Ohrenbrausen, Uebelkeit unv Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Rsvaleseiörs bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Zertif. Nr. 73.416. Fasen in Steiermark, Post Pirkfeld, 19. Dez. 1869. Mit Vergnügen und pflichtgemäß bestätige ist die günstige Wirkung der Revaleseiörs. Dieses vortreffliche Mittel hat mich von entsetzlichen Äthcmbcschwerden, beschwerlichem Husten, Blähhals und Magenkrämpsen, woran ich lange gelitten, befreit. Vinzenz Steiner, Pens. Pfarrer. In Blechbüchsen von V? Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — RsvLlkseisre OkooolLtöö in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, sür 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 57ö Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldschmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfuineur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagenfurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Oberranzmeyer,Grablowitz; in Marburg F. Kollet-uig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachuahme. Witterung. Laibach, 26. Juli. Nachts heiler. Morgens sast ganz bewölkt. Vormittags Ausheiternng, mäßiger Südostwind. Wärme: Morgens 6 Uhr -s-12.0°, Nachmittags 2 Uhr-s-20.9" (1869 > 22.2; 1868 20.0°) Barometer im fallen 325.62'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme 16 3", um 0.6" über dem Normale. Angekommene Fremde. Am 25. Jnli. Welisch, Kansm., Wien. — Millaric, Wien — Mally, Lederer, Neumarktl. -- Killer, Besitzer, Neumarktl. — Daneo, Besitzer, Seffana. — Röthel, Hof-Meister, Wagensperg. — Dachauer, Kanfm., Sissek. — Ehrenreich, Ponovik. 11,1,»>>I. Jnhasz, Eisenhändler, Graz. — Hribar. — Pajk, Gutsbesitzer, Heggenberg. — Ramor, Pischetz. — Rieglovsky, Privat, Reifniz. — Bacher, Monteur, Graz. — Gostner, Monteur, Graz. — Bcnetisch, Monteur, Graz. — Miljevitsch, Priester. — Saner, Kanfm, Ka-nischa. - - Hanisck, Private, Villach. — Snoy, Gasthausbesitzerin, Jll.-Feistriz. IRot'. Christine v. Guari, Private, Triest. Gedenktafel über die am 2 7. Iuli 1870 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Ancnik'sche Real., Verh, BG. Laibach. — 3. Feilb, Kepic'sche Real., Zirklach, BG. Krainburg. --3. Feilb., Kemperle'sche Real., Stein, BG Stein. — 2te Feilb., Gerkmann'sche Real., Godii, BG Stein. — 2. Feilb., Nik'sche Real., Stockendorf, BG. Tschernembl. — 3. Feilb., PerovKek'sche Real., BG. Laibach. - 2. Feilb., Lebeuicnik-sche Real., Zaoerh, BG. Egg. — Relizit. Srebotnik'scher Real., Lueg, BG. Senosetsch. - 1. Feilb., Bobuar'sche Real., Winklern, 17M fl, BG. Krainburg. — I. Feilb., Strezek'scke Real., BG. Laibach. — I. Feilb., Jarc'sche Real., Piavce, 2068 fl.. BG. Nassenfuß. k^ei'gsmkni - l'spiei' zum Obsteindunsten per Elle 24 und 30 kr. bei (286—2) t LaiiiiSvr. Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (16-122) heilt brieflich der Lpezialarzt für Epilepsie Doktor O. ILtlll««!» in Berlin, jetzt: Louiseustraße 45. — Bereits über Hundert geheilt. I Wiener Börse vom 25. Juli. Geld Ware Perc. österr. Wäbr. . — dto. Rente. öst.Pap. 5i.—! üi.LS dto. dto. öst.in Silb. j 5^.75 so.— ia!ionalban! . . . 64S--!»5o.— ireditanstalt . . . »06.50 i<>7-!!. ö. EScompte-Gef. 7»o.—!7iv.— ünglo-österr. Bank .165.— 165.50 0-st. Bodencred..«.-j L>0. Oest Hiwoth.-Bank59.-, 60.— dteier.EScompt.-Bl-! —.— »ais. Ferb.-Nordb. .! 1870 1875 Hüdbahn-Gesellfch. . 172.5s I7Z.— tais. Elisabeth-Bahn. 171.- I7S -arl-Ludwig-Bahn I94.-l1S5— Kiei-enb. Eisenbahn . 148.— 149., r-if. Franz-JosesSb.. i8S.— ikz.— künsl.-Barcser L.»B. —____! Uföld-Fium. Bahn . 141.—I4i.— Nkavülirlsks. Nation, ö.W. verlosd. 83.50 84. Ing. Bod.-Creditanst.! ' 88.— »Ilg.öst.Bod.-Credit. 10S.50 104.— dto. in 3SI. rück». .. 85.— 8S.— Geld War- Oest. Hypoth.-Rank. I rLorltLts-Odll^. Südb.-