Selig simi Sie eines reinen Lcrzcn srn-, Senn sie nicrdcn ÄMes ÄngcsicHi schancn Der bethende Schüler. Ein GebethbnK Mit Genehmigung des hochwürdigstcn' schöflichcn Laibacher Ordinariates. (Ein Auszug aus dem genehmigten grösseren Manuscriple von <». V.) Laibach I84N. Verlag von Leopold Kremscher^ bürgerlichem Buchbinder. Morgengebeth. Im Nahmen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Anbethung. ^Allmächtiger, ewiger Gott, Herr, himm¬ lischer Vater, in dessen Gegenwart ich mich befinde, zu dir erhebe ich meine ersten Gedanken. Ich bethe dich in tiefster De- muth und Ehrfurcht an, ich lobe und preise dich mit Herz und Mund, als mei¬ nen Erschaffer, Erhalter, größten Wohl- thäter und höchsten Herrn. Da aber mein Lob- und Prcisgebeth gar so schwach ist, dich würdig anzubethen, so vereinige ich es mit jenem der Engel und Heiligen im Himmel, und rufe mit ihnen: Heilig, hei¬ lig, heilig ist der Herr der Heerscharen, Himmel und Erde sind seiner Herrlichkeit voll. Gepriesen sei der Vater und der Sohn und der heilige Geist, dreieiniger Gott in alle Ewigkeit. Ehre sei dem Vater und 4 dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie es war im Anfänge, jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Danksagung. Ich danke dir, o himmlischer Vater! für alles Gute, das ich an der Seele und am Leibe von deiner Güte empfangen habe. Besonders danke ich dir, daß du mich nach deinem Ebenbilde erschaffen, durch Jesum Christum, deinen Sohn, von der Hölle erlöset, durch deinen heiligen Geist bei der Taufe geheiliget, und zu der wahren, allein seligmachenden Kirche berufen hast. Ich danke dir auch, daß du mich in der vergangenen Nacht vor allem Uebel so gnädig beschützet, und bis zu dieser Stunde am Leben erhal¬ ten hast, damit ich dir dienen, meine be¬ gangenen Fehler noch bereuen und abbüßen, und das ewige Leben verdienen kann. Was soll ich dir, o mein höchstes Gut! für alle diese Wohlthaten vergelten? Aufopferung. Sieh', mein Gott! hier ist das Opfer, welches ich dir aus Dankbarkeit darbringe — mich selber gebe ich dir zum Dankopfer hin. Ich soll ganz dein Eigenthum sein. Ich opfere dir meinen Leib und meine Seele, und Alles, was ich heute denken, verlangen, reden, thun, oder leiden werde; Alles ge¬ schehe dir zu Liebe, und zu deiner Ehre und nach deinem heiligsten Willen. Ich wün¬ sche, daß du durch Alles, was ich heute vornehmen werde, geehret und gepriesen werdest. Der ganze Tag sei dir geweihet. Nimm, o Herr! dieses Opfer gnädig an. Ich weiß aber wohl, daß du mir damahls an mir Wohlgefallen hast, wenn ich nach deine» Gebothen lebe und dich nicht be¬ leidige. Vorsatz. Darum will ich heute recht fromm, fleißig und folgsam sein. Ich will mich in der Kirche recht ehrcrbicthig betragen und an¬ dächtig bethcn. Ich will mich in der Schule still und ruhig verhalten und auf den Un¬ terricht meiner Lehrer Acht geben. Ich will meinen Aeltern, oder Vorgesetzten gleicb auf das erste Wort gehorchen, und sie auf keinerlei Weise betrüben. Ich will mich öfters an die Gegenwart Gottes erinnern, und vorzüglich damahls, wenn ich versucht werde 6 eine Sünde zn begehen. Ich will mich vor jeder Sünde hüthen, besonders aber vor dem Fehler N., den ich am öftesten be¬ gehe. Ach! ich habe schon so oft gesündiget, und meinen himmlischen Baler beleidiget, heute aber bin ich fest entschlossen, mein Leben zu bessern und nicht mehr zu sündigen. Bitte. O heiligster Vater! ich kann aber aus meinen eigenen Kräften nicht gut und fromm werden, wenn du mir nicht die Gnade gibst; darum bitte ich dich recht inständig, mache du mich mit deiner allmächtigen Gnade fromm, fleißig, folgsam, friedfertig, aufrichtig, sanft, geduldig, liebevoll, schamhaftig und eifrig im Guten. Nimm von mir jede un¬ bedachtsame Leichtfertigkeit, jede neidische Eifcrsucbt, alle ungebührlichen Gedanken und Wünsche. Bewahre mich vor Nachläs¬ sigkeit, Eigensinn und ruhestörcnden Be¬ tragen, vor allen Unarten und vor jedem Fehler, wodurch ich dein Wohlgefallen ver¬ lieren würde.— O gütigster Vater! wenn es zu deiner Ehre und meinem Seelen¬ heile gereichet, erhalte mir die Gesundheit des Leibes, und bewahre mich vor allen 7 Unglücksfällcn, vorzüglich aber vor einem gähen und unversehenen Tode. Meine übri¬ gen Bedürfnisse sind dir ohnehin bekannt, die du mir gewähren wollest durch Jesum Christum, unfern Herrn. Amen. Fürbitte. Ich flehe zu dir, o himmlischer Vater! nicht für mich allein, ich bitte dich auch für alle Menschen, vorzüglich aber für meine Aeltern, für meine Geschwiester und An¬ verwandte, für meine Lehrer und Wohl- thäter, für geistliche und weltliche Obrig¬ keiten. Verleihe uns allen, was uns nach deiner höchsten Einsicht am zuträglichsten ist. Gib uns deinen himmlischen Segen durch Jesum Christum, unfern Herrn. Amen. Anrufung. Heiligste Jungfrau Maria, Mutter unseres Herrn Jesu Christi, und zugleich auch unsere Mutter! erbitte uns von deinem Sohne die Gnade eines frommen Lebens und eines glückseligen Todes. — Ihr Engel des Herrn, unsere treuen Ge¬ fährten ! erwirket uns bei Gott die Guade, daß wir uns gegen eure Einsprechungen 8 gelehrig und folgsam erweisen, und stets nach den Gebothen Gottes leben. —Auch ihr, Heiligen Gottes, deren Nahmen wir tragen! bittet für uns bei Gott, daß wir euch hier im Lebe» treulich Nachfolgen, und einst in eure Gesellschaft zur Anschauung Gottes gelangen. Durch Jesum Christum, unseru Herrn. Amen. Der Herr segne uns, und bewahre uns vor allem Ucbel, und führe uns zum ewigen Leben. Und die Seelen der Christ¬ gläubigen mögen durch die Barmherzigkeit Gottes ruhen im Frieden. Amen. Vater unser. Gegrüßet. Ich glaube. Der englische Gruß (Morgens, Mittags und Abends beim Ave Maria Läuten.) Der Engel des Herrn brachte Mariä die Bothschaft, und sie empfing von dem heiligen Geiste. Gegrüßet seist du, u. s. w. Maria sprach: Ich biu eine Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte. Gegrüßet seist du, u. s. w. Und das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt. Gegrüßet seist du, n. s. w. 9 (Abends für die armen Seelen im Fegefeuer.) Vater unser. Gegrüßet seist du, u. s. w. Herr gib ihnen die ewige Ruhe! Und das ewige Licht leuchte ihnen! Sie sollen im Frieden ruhen! Amen. Gebeth vor dem Lernen. O Gott! du willst, daß ich immer verständiger und besser werden soll. Du gibst mir auch dazu so scbone Gelegenheit, da ich nämlich das Glück habe, die Schule zu besuchen. So will ich also recht auf¬ merksam, ruhig und stille sein. Ich will alle meine Lektionen recht fleißig lernen, weil du es befiehlst. Komm heiliger Geist! erleuchte mich, daß ich alles, was ich lesen und Horen werde, recht verstehen, behalten und ausübcn möge; durch Jesnm Christum, unfern Herrn. Amen. Gebeth nach dem Lernen. O Gott! ich danke dir für die guten und nützlichen Lehren, die ich eben jetzt gelesen und gehört babe. Ich will sse nicht leichtfinnig vergessen, sondern öfters daran denken, und mich auch darnach verhalten. Gib deinen Segen dazu; durch Jesum Chri¬ stum, unfern Herrn. Amen. Iv Gcbeth vor dem Tische. Aller Augen warten auf dich, o Herr! und du gibst ihnen Speise zu rechter Zeit. Du öffnest deine Hand, und erfüllest alles, was da lebt, mit Segen.— Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie cs war im Anfänge, jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Herr! segne uns und diese deine Ga¬ ben, die wir von deiner Freigebigkeit em¬ pfangen werden. Laß uns diese Nahrung mäßig, froh und dankbar genießen; durch Jesum Christum, unser» Herrn. Amen. Gebeth nach dem Tische. Dich sollen preisen, oHerr! alle deine Werke, und deine Heiligen dich rühmen. — Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem heiligen Geiste, wie es war im Anfänge, jetzt und alle Zeit und in Ewig¬ keit. Amen. Gütigster Vater! wir sind nun von deinen Gaben gesättiget, sei dafür gepriesen! Laß uns jetzt mit neuem Eifer dir diene», und unsere Berufspflichten mit Treue und Zufriedenheit erfüllen, bis wir nach diesem n Leben zu dir gelangen, und die ewige Se¬ ligkeit genießen; durch Iesum Christum, unseren Herrn. Amen. Glaube, Hoffnung und Liebe. Der Mensch ist schuldig, sich in den drei göttlichen Tugenden zu üben: 1. Sobald er zum Gebrauche seines Verstandes kommt. 2- Oesters in seinem Leben. 3. Zur Zeit einer heftigen Ver¬ suchung wider diese Tugenden. 4. Wenn er die heiligen Sakramente empfängt. 5. In der Le¬ bensgefahr und auf dem Todbettc. Mann kann sie auf folgende Weise erwecken: Uebung des Glaubens. Ich glaube an dich, wahrer dreieiniger Gott: Vater, Sohn und heiliger Geist, der du alles erschaffen hast, der du alles erhältst und regierest, der du das Gute belohnest und das Böse bestrafest. Ich glaube, daß der Sohn Gottes Mensch geworden ist, um uns durch seincu Tod am Kreuze zu erlösen, und daß der heilige Geist durch seine Gnaden uns heiliget. Ich glaube und bekenne alles, was du, o Gott! geoffcn- barct hast, was Jesus Christus gelehret, was die Apostel geprediget haben, und was die heilige, römische, katholische Kir- 12 che uns zu glauben verstellet. Dieses alles glaube ich, weil du, o Gott! die ewige und unendliche Wahrheit und Weisheit bist, welche weder betriegeu, noch betrogen werden kann. O Gott! vermehre meinen Glauben. Hebung der Hoffnung. Ich hoffe und vertraue auf deine un¬ endliche Güte und Barmherzigkeit, o Gott! daß du mir durch die unendlichen Ver¬ dienste deines eingebornen Sohnes, Jesu Christi, in diesem Leben die Erkenntnis, wahre Reue und Verzeihung meiner Sün¬ den ertheilcn, nach dem Tode aber die ewige Seligkeit geben, und verleihen wirst, dich von Angesicht zu Angesicht zu sehen, und zu lieben, und ohne Ende zu genießen. Ich hoffe auch von dir die nöthigeu Mit¬ tel, alles dieses zu erlangen. Ich hoffees von dir, weil du cs versprochen hast, der du allmächtig, getreu, unendlich gütig und barmherzig bist: O Gott! stärke meine Hoffnung. Hebung der Liebe. O mein Gott! Ich liebe dich aus 13 meinem ganzen Herzen über alles, weil du das höchste Gut, weil du unendlich voll¬ kommen, und aller Liebe würdig bist; auch darum liebe ich dich, weil du gegen mich und alle Geschöpfe höchst gütig bist. Ich wünsche von ganzem Herzen, daß ich dich eben so lieben möchte, wie dich deine treue¬ sten Diener lieben und geliebct haben; mit deren Liebe vereinige ich meine unvollkom¬ mene Liebe, vermehre sic in mir, o gütig¬ ster Herr, immer mehr und mehr. Weil ich dich nun aufrichtig und innigst zu lie¬ ben wünsche, und es zu thun mich ernstlich bestrebe; so ist cs mir vom Herzen leid, daß ich dich, mein höchstes Gut, welches ich über alles liebe, dich, meinen Schöpfer, Erlöser und Heiligmachcr, erzürnet habe; es schmerzet mich, daß ich gesündiget, daß ich dich, meinen allmächtigen Herrn, mei¬ nen besten Vater, beleidiget habe. Ich nehme mir ernstlich vor, alle Sünden sammt allen bösen Gelegenheiten zu meiden, die begangenen Miffethaten mehr und mehr zu bereuen, und niemahls gegen deinen heiligsten Willen zu handeln. Nimm mich wieder zu deinem Kinde auf; und gib mir die Gnade zur Erfüllung dieses meines 14 Vorsatzes. Darum bitte ich dich durch die un¬ endlichen Verdienste deines göttlichen Soh¬ nes, unseres Herrn und Erlösers Jesu Christi. Amen. Erneuerung -es Taufgelübdes. Es geziemet sich, das bei der Taufe ge¬ machte Versprechen öfters zu erneuern: 1. So bald man zum Gebrauche seines Verstandes kommt. 2- Vor der heiligen Firmung. 3. Am Geburts¬ tage. 4. Oesters in seinem Leben, besonders vor der heiligen Beicht und Kommunion. Man kann es auf folgende Weise erneuern: O allerheiligste Dreifaltigkeit, auf deren Nahmen ich getauft bin! ich erneuere die Versprechungen, die ich bei der hei¬ ligen Taufe dir gemacht habe. Ich glaube an Gott, den Vater, Sohn und heili¬ gen Geist. Ich glaube an Jesum Christum, den eingeborncn Sohn Gottes, der Gott und Mensch zugleich ist, der das mensch¬ liche Geschlecht durch sein Leiden und Ster¬ ben erlöset hat. Ich glaube alles, was Jesus Christus und seine heiligen Apostel gelehret haben, und was die katholische Kirche zu glauben vorstellet. In diesem heiligen Glauben will ich leben, und ster¬ ben. Ich widersage von ganzem Herzen 13 dem Teufel, seiner Hoffart, und allen sei¬ nen Werken. Ich widersage auch allen Sünden, der Pracht, und allen verfüh¬ rerischen Lehren der Welt. Ich bin ent¬ schlossen, ein christliches Leben zu führen. Gott stärke mich in meinem Vorsatze. Amen. Es segne mich Gott Vater, Gott Sohn, Gott heiliger Geist, auf daß ich diesen meinen Taufbund bis an's Ende meines Lebens treu bewahre, und der ewigen Seligkeit theilhaftig werde. Amen. Der heilige Rosenkranz. Der heilige Rosenkranz wird in den wahr¬ haft christlichen Häusern öfters — wenn nicht täglich, so Loch an Sonn- und Vorabenden gro¬ ßer Feste, so wie auch an Sonn-und Feyertagen Abends gemeinschaftlich gebethet, wie folgt: Ich glaube an Gott u. s. w. — Va¬ ter unser u. s. w. Drei »Gegrüßet seist du Maria« darin nach dem Worte: Jesus — einzuschalten ist: 1. Der in uns den Glauben vermehre. 2. Der in uns die Hoffnung stärke. 3. Der in uns die Liebe entzünde. Ehre sei dem Vater u. s. w. 18 I. Freudenreiche Geheimnisse. Ein »Vater unser« — Zehn »Gegrüßet seist du Maria« darin nach dem Worte: Je¬ sus, jedesmahl einzuschalten ist: 1. Den du, o Jungfrau! empfangen hast. Am Schlüße des zehnten »Ave Maria« wird gesagt: Ehre sei dem Vater. Und so ist es auch bei den übrigen, nachstehenden Ge¬ heimnissen zu beobachten. 2. Den dn, v Jungfrau! zu Elisa¬ beth getragen hast. 3. Den du, o Jungfrau! geboren hast. 4. Den du, o Jungfrau! im Tempel aufgeopfert hast. 5. Den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast. Man ptlegt auch beizufügen: 6. Erbarme dich der armen Seelen im Fegefeuer. II. Schmerzenreiche Geheimnisse. 1. Der für uns Blut geschwitzt hat. 2. Der für uns gegerßelt worden ist. 3. Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist. 17 4. Der für uns das schwere Kreuz getragen hat. 5. Der für uns gekreuzigt wurden ist. 6. Erbarme dich der armen Seelen im Fegefeuer. IIL. Glorreiche Geheimnisse. 1. Der von den Todten auferstanden ist. 2. Der in den Himmel aufgefahren ist. 3. Der den heiligen Geist gesendet hat. 4. Der dich in den Himmel ausge¬ nommen hat. 5. Der dich im Himmel gekrönet hat. 6. Erbarme dich der armen Seelen im Fegefeuer. Abendgebeth. Anbethung. Allmächtiger, ewiger Gott! in tiefster Zrniedrigung bethe ich deine allerhöchste Majestät an, die einfach in der Natur und dreifach in den Personen ist: Vater, Sohn Md heiliger Geist. Ich erkenne deine al¬ lerhöchste Macht und Herrlichkeit, ich er¬ nenne meine Abhängigkeit von dir und den 2 18 unendlichen Abstand, der zwischen dir und mir ist; du bist der Schöpfer des Himmels und der Erde, ich aber ein armes gebrech¬ liches Geschöpf. Wie kann ich dich würdig anbethen? Ich vereinige mein schwaches Gebeth mit jenem allervollkommensten Ge- bethe, welches Jesus Christus auf Erden verrichtet hat. Ich lobe und preise dich mit allen heiligen Engeln und Auserwählten- Ruhm und Ehre und Anbethuug sei un¬ serem Gott in alle Ewigkeit. Amen. Danksagung. Mit tief gerührtem Herzen knie ich vor deinem Angesichte, o gütigster Vater! um dir meinen innigsten Dank für die Wohlthaten, die mir heute deine Hand gespendet hat, abzustatten. Was ich immer Gutes an diesem Tage empfangen habe, ist deine Gabe gewesen; denn sehr bedürftig ist der Mensch und gar nichts des Guten ver¬ mag er sich selbst zu geben, oder ohne deine Gnade zu vollbringen. Du hast mir die Gesundheit erhalten und die Nahrung ge¬ geben zur rechten Zeit. Unter deinem Bei¬ stände habe ich meine Berufsgeschäfte er¬ füllen können, und deiner Gnade verdanke 19 ich es allein, wenn mir etwas gut gelun¬ gen ist. Jede heilsame Ermahnung, die mir gegeben, jede gute Lehre, die mir er- theilt worden ist, jede neue Erkenntniß, die ich bekommen, jeder Fortschritt im Gu¬ ten, den ich gemacht, jedes gute Werk, das ich gethan, jeder Trost und jede un¬ schuldige Freude, die ich heute genossen habe — alles empfangene und gethane Gute, es sei groß oder klein, war ein Geschenk deiner väterlichen Liebe und Für¬ sorge, und ich preise dafür mit aufrichtigem Danke deine übergroße Güte gegen mich. — Aber, o Gott! habe ich deine Huld und Gnade auch erkannt? und erkenne ich sie zu dieser Stunde? Habe ich nicht ge¬ gessen und getrunken, gclernet und gear¬ beitet, deine Wohlthaten genossen, ohne mich an dich, den Geber zu erriuuern, au dir Freude zu haben, und dir herzlich zu danken? Oder habe ich sogar deine Wohl¬ thaten mißbraucht, und dich, meinen grö߬ ten Wohlthätcr beleidiget? Herr! zeige mir meine Schwäche und Fehler, auf daß ich sie mit deiner allvermögenden Gnade herzlich bereuen, und in Zukunft an mir verbessern könne. 2* 20 Hier erforsche dein Gewissen, wie du dich gegen Gott, gegen dich selbst, und gegen den Nächsten verhalten; ob du nicht etwa mit Ge¬ danken, Begierden, Worten, Werken und Un¬ terlassungen des Guten gesundiget hast. Frage dich, wie du die Zeit angewendet, ob du fleißig gelcrnet, ob auch Andere zur Sünde verleitet, ob du jene Sünde, zu welcher du mehr geneigt bist, vermieden, ob du die am Morgen gemachten Vorsätze gehalten, ob du das Gute wegen Gott, und nicht wegen Menschen, um von ihnen ge¬ lobt zu werden, gethan hast. Uebung der Reue. Ach, wie schwach ist doch der Mensch, um Gott treu zu dienen und ihn zu lieben! Mein Gewissen klagt mich wieder an, daß ich mich auch heute vieler Nachlässigkeiten, Fehler und Vergehungen vor den Augen Gottes schuldig gemacht habe. Vater im Himmel! ich habe gesundiget, und deine vielen und großen Wohlthatcn mit Un¬ dank vergolten. Ich bin nicht werth dein Sohn zu heißen. Doch wohin soll ich mich wenden, um Gnade zu finden? Ich kehre wieder zu dir zurück und bitte dich mit reuevollem Herzen: Vater, sei mir Sünder gnädig! Vergib mir nm Jesu, deines Soh¬ nes willen alle Uebertrctungen meines gan- 21 zen Lebens! verzeihe mir insbesondere, was ich auch hente wider dich gesündiget habe! — O du Lamm Gottes, das die Sün¬ den der Welt hinwcgnimmt, erbarme dich meiner! Vorsatz. Mit diesem Gefühle erneuere ich wie¬ der den ernstlichen Vorsatz, dir treulich zu dienen, und nach deinen heiligen Gebo- then zn leben. Ich will jede Sünde sammt allen bösen Gelegenheiten zur Sünde ver¬ meiden, ich will mich besonders vor dem Fehler N. hüthen, weil ich, diesen zu begehen, am meisten geneigt bin. Ich will auch die begangenen Fehler, so viel ich kann, wieder gut machen; ich will die mir auferlegte Buße genau verrichten; ich will mir noch selber für jene Gewohnhcitssünde, die ich auch hente begangen habe, eine kleine Buße auflegen, damit sie mir Gott verzeihe, und seine Gnade schenke, sie nicht mehr zu begehen. Bitte. O Gott! du hörst meine Vorsätze, die ich vor dir mache; ich werde sie aber nicht 22 halten können, wenn du mir nicht dazu deine Gnade gibst. Darum flehe ich mit inbrünstigem Herzen zu dir, daß du mich mit deiner allvermögenden Gnade unter¬ stützen, und meine Entschließungen stärken wollest, durch Jesum Christum, unfern Herrn. Amen. Ich bitte dich noch, o himmlischer Va¬ ter! sei du auch in dieser Nacht mein Be¬ schützer wieder alle Gefahren meiner Seele und meines Leibes. Schenke mir eine er¬ quickende Ruhe, damit ich am morgigen Tage mit erneuerten Kräften erwachen und fröhlichem Herzen meine Berufsgeschäfte ver¬ richten möge. Fürbitte. Gedenke, o Herr! in der eingcbro- chenen Nacht aller meiner Mitmenschen. Erbarme dich der Lebendigen und Abge¬ storbenen, vorzüglich meiner Aeltern, Ge- schwiester, Lehrer, Freunde und Wohlthä- ter! O laß ihnen hundertfältigen Segen zufließen, für das, was sie an mir ge- than haben. Ich empfehle auch deiner Für¬ sorge alle Leidenden und Bedrängten, alle Kranken und Sterbenden. Sei allen ein 2S Gott des Trostes und der Hülfe! Begna¬ dige jene, die ihre Sünden beweinen; be¬ kehre die Unbußfertigen; schenke Allen eine sanfte Ruhe zur Erquickung ihres Lebens, daß sie Morgen mit neuen Kräften zu deinem Dienste erwachen.. Anrufung. Seligste Jungfrau Maria! unter dei¬ nen Schutz und Schirm fliehe ich, o hei¬ lige Gottes Mutter! Versöhne mich mit deinem Sohne, empfiehl mich deinem Sohne, stelle mich einst deinem Sohne vor! — Hei¬ liger Schutzengel, heilige Patrone N. N. und alle Auserwählten Gottes, bittet für mich jetzt und in der Stunde meines Todes! Amen. Für die Abgestorbenen. Gott der Barmherzigkeit! sei auch gnädig den abgestorbenen Gläubigen, die deine Anschauung noch nicht genießen. Erhöre unser Gebet!) und ihr Flehen, laß ihr Verlangen nach dir erfüllt werden, und führe Alle, vorzüglich die, für welche ich zu bcthen schuldig bin, in die ewige Ruhe und himmlische Freude! Amen. Sie mögen im Frieden ruhen! Amen. 24 Vater unser. Gegrüßet. Ich glau-e. Der Segen des allmächtigen Gottes des Vaters f und des Sohnes -h und des heiligen ch Geistes komme über uns und bleibe allezeit unter uns. Amen. ->/ >1/ Messgebethe. Anfang der heiligen Messe. Im Nahmen des Vaters, und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. O großer, unaussprechlich heiliger Gott, Herr, himmlischer Vater! ich bin nicht würdig zu erscheinen vor deinem heiligen Altäre, den deine Engel umschweben und dich in größter Ehrfurcht anbethen. Du bist König des Himmels und der Erde, ich aber ein schwaches Kind. Du bist der hei¬ ligste und gerechteste Gott, ich aber ein fehlerhafter leichtsinniger Mensch. Indem ich auf meine vergangenen Tage zurück¬ blicke, crrinnere ich mich mit großer Selbst¬ beschämung und inniger Reue meiner vie¬ len Schwächen, Mängel und Fehler; dar¬ um schlage ich mit Wehmurh an meine Brust, und bekenne vor dir, dem allmäch¬ tigen Gott, vor Maria, der seligsten Jung¬ frau, vor dem heiligen Erzengel Michael, vor dem heiligen Johannes dem Täufer, 27 vor den heiligen Aposteln Petrus und Pau¬ lus, vor allen Heiligen, und vor dem Priester am Altäre, daß ich oft und viel- mahl gesündiget habe mit Gedanken, Wor¬ ten und Werken. Vater! ich habe gesün¬ diget, und ich bin nicht würdig, dein Sohn zu heißen. Doch vertraue ich auf deine Barmherzigkeit und Vatergüte und hoffe um Jesus willen, der dir auf eine unblu¬ tige Weise geopfert wird, Verzeihung mei¬ ner Sünden von dir zu erlangen; indem ich reumüthig zu dir zurückkchre, dich mit Inbrunst um Vergebung bitte und dir ernstlich Besserung verspreche. Vater, sei mir gnädig! Ich will künftig andächtiger, folgsamer und fleißiger zu allem Guten sein. Vater, sei mir gnädig um Jesus wil¬ len , ich will dich nicht mehr wissentlich und freiwillig beleidigen. Gloria (wenn cs gesprochen wird). Ehre sei Gort in der Höhe und Friede den Menschen, die eines guten Willens sind! Wir loben dich, wir preisen dich, wir 28 bethen dich an, wir verherrlichen dich, wir sagen dir Dank wegen deiner großen Herr¬ lichkeit. Herr Gott, himmlischer König, Gott allmächtiger Vater! HcrrJesu Christe, dn eingeborncr Sohn! Herr, Gott, du Lamm Gottes, Sohn des Vaters! Der du hinwegnimmst die Sünden der Welt, erbarme dich unser! Der du hinwegnimmst die Sünden der Welt, nimm an unser Gebeth! Der du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme dich unser! Denn du allein bist heilig, du allein der Herr! Du allein der Allerhöchste, Jesu Christe, mit dem heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen. Der Priester wendet sich zum Volke und spricht: Der Herr sei mit euch! und dünn: Lasset uns bethen. Herr, sei mit uns mit deiner allmäch¬ tigen Gnade; bewahre »ns vor allem Bö¬ sen, und verleihe uns die Kraft das Gute auszuüben. — Wir bitten dich, allmäch¬ tiger, ewiger Gott! nm alles das, was dich dein Priester eben fetzt bittet. Vor¬ züglich bitten wir dich um Nachlassung uistcrer Sünden, und der Strafen, die wir durch unsere Sünden verdient haben. 29 Verleihe uns nach deinem gnädigen Willen auch die Gesundheit des Leibes, um dir mit freudigen Herzen zu dienen. Schenke uns den Glauben, die Hoffnung, die Liebe und alle Tugenden, die wir an uns haben sollen. Dieß bitten wir durch die unend¬ lichen Verdienste Jesu Christi, durch die Verdienste und guten Werke seiner hei¬ ligsten Mutter, Jungfrau Maria, des Heiligen, dessen Fest oder Andenken heute die Kirche begeht, und aller deiner Hei¬ ligen, Der du lebst und regierest mit dei¬ nem eingebornen Sohne und heiligen Geiste von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Evangelium. In der Zeit sprach der Herr Jesus: Selig sind die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind die Sanftmüthigen; denn sie werden das Erd¬ reich besitzen. Selig sind die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig sind, die nach der Gerechtigkeit hungert und dürstet; denn sie werden gesättiget werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig 31 sind, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott anschauen. Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden; denn ihrer ist das Himmelreich. Lob und Dank sei dir, Jesus Chri¬ stus! daß du mir durch deine heiligen Lehren den sichersten Weg gezeigt hast, auf welchem ich in den Himmel kommen kann. Ich will daher mit deiner Gnade demüthig sein, die Armuth mit Geduld ertragen, und nicht reich zu werden ver¬ langen. Ich will sanftmüthig sein, mit Niemanden zanken und streiten, sondern lieber dulden und schweigen. Ich will über eigenes und fremdes Elend, über die Sün¬ den trauern. Ich will das sehnliche Ver¬ langen nach Tugend und Gottseligkeit ha¬ ben , wie der Hungrige und Durstige nach Speise und Trank. Ich will mitleidig gegen meine Nebenmenschen sein, und ihnen gerne helfen, wo ich kann. Ich will mein Herz rein und keusch erhalten und vor jeder Sünde bewahren. Ich will mit meinen Ge- schwiestern, Mitschülern und Anderen im Frieden leben, und mit ihnen nicmahls 32 zanken, oder sie sogar beschimpfen und schlagen. Ich will wegen Gott und für Gott Alles willig leiden. O Herr Jesus! bekräftige meine Vorsätze, damit ich sie auch in der That erfülle. Kredo. Wenn cs der Priester bethet, so bethe auch du das apostolische Glaubensvekenntniß: Ich glaube an Gott, den Vater u. s. w. Bei der Opferung des Brod es und des Weines. Nimm, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott! dieses reine Opfer von den Händen des Priesters, deines Dieners, an, welches er dir im Nahmen aller Christ¬ gläubigen darbringt. Auch ich opfere dir, meinem lebendigen und wahren Gott, diese reinen Gaben durch die Hände des Prie¬ sters auf für meine unzähligen Sünden, Beleidigungen und Nachlässigkeiten, für alle Umstehenden und für alle gläubigen Christen, für Lebendige und Abgestorbene. Gib, daß es mir und ihnen zum Heile und zum ewigen Leben gereiche. Amen. 33 Heiligster Vater, Schöpfer des Him¬ mels und der Erde! ich bringe dir mich selbst zum Opfer dar. Ich opfere dir meine Augen, dein heiliges Wort zu lesen und heilige, ehrbare Dinge anzusehen; meine Ohren, deine himmlische Lehre fleißig an¬ zuhören ; meine Zunge und meinen Mund, dich zu loben und anzubethen; meine Hän¬ de, um gute Werke auszuüben; meine Füße, um auf den Wegen deiner Gebothe fortzuschreitcn; meinen ganzen Leib, daß er nur für dich und zu deiner Ehre lebe und arbeite. Ich opfere dir alle Kräfte meiner Seele auf: meinen Verstand, daß er deine vollkommensten Eigenschaften und deinen heiligsten Willen recht erkenne; mein Gedächtniß, nm mich an dich und an deine Gegenwart zu erinnern; meinen Willen, daß er sich gaüz deinen heiligen Gebothen unterwerfe, die Sünde Haffe und fliehe, und dich liebe und fürchte. Dieses Opfer, ein ganz dir ergebenes, und dich über Alles liebendes Herz, wirst du,iso Gott! nicht verschmähen, sondern es, wie das Opfer Abels, gnädig aufnehmen. Durch Jesum Christum, unseren Herrn. Amen. 3 34 Zur Präfazion. Der Augenblick rücket immer näher heran, wo der König der Engel und Men¬ schen, der Herr des Himmels und der Erde, Jesus Christus, auf das Wort des Priesters auf dem Altäre erscheinen wird, um uns seine Kinder zu segnen, um uns armen Geschöpfen seine himmlischen Gna¬ den zu spenden und den heiligen Geist mitzutheilen. Herr, himmlischer Vater! wie können wir schwache Menschen dich, deinen ewigen Sohn und den heiligen Geist wür¬ dig genug loben, preisen und anbethen? Ich armes Kind kann nur einige Worte des Lobes und Dankes stammeln. Darum vereinige» wir unser schwaches Lob-, Preis- und Dankgebeth mit jenem der Engel und Erzengel, der Kerubim und Seraphim und aller himmlischen Geister, und rufen mit ihnen in tiefster Ehrfurcht: Heilig, heilig, heilig ist der Herr des Weltalls! Himmel und Erde sind deiner Herrlichkeit voll. Sei gepriesen im Him¬ mel immer und ewiglich. Sei gebenedeiet, Herr Jesu, der du zu uns kommst im Nahmen Gottes, deines Vaters. Sei ge¬ priesen im Himmel in Ewigkeit. 33 Nach dem Sankt» s. Wir flehen also zu dir, barmherzig¬ ster Vater! und bitten dich inständig durch Jesum Christum, daß du diese Gaben, diese heiligen und unversehrten Opfer an¬ nehmen und segnen wollest: welche wir dir darbringen vorzüglich für deine heilige, katholische Kirche, daß du sie auf dem ganzen Erdkreise in Frieden und Einigkeit erhalten, beschützen und leiten wollest mit deinem Diener, unserem Papste N., und unserem Bischöfe N., und unserem Kaiser N., und mit allen Rechtgläubigen, die stch zum katholischen und apostolischen Glauben bekennen. Gedenke, o Herr! deiner Diener und Dienerinnen N. N. (Hier nenne jene lebenden Personen, für welche du insbesondere bethen willst, z. B- Aeltern, Geschwister, Seelsorger, Lehrer u.s. w.) Ich bitte dich, o Herr! auch für den Priester, der dir dieses hei¬ lige Opfer darbringt, für alle jene, die dieser heiligen Messe beiwohnen, und für welche ich noch besonders zu bethen schuldig bin. Himmlischer Vater! verleihe uns Allen das Heil der Seele, die Gesundheit des 36 Leibes und alles Nöthige, damit wir dir stets mit fröhlichem Herzen dienen, und nach dem Tode in den Himmel zu deiner ewigen Anschauung gelangen mögen. Da¬ mit du aber, o heiligster Vater! die schwa¬ chen Gebcthe deiner Kinder desto früher erhören wirst, fo vereinigen wir sie mit dem Gebcthe aller Heiligen im Himmel, mit denen wir in heiliger Gemeinschaft stehen. Sieh, gnädigster Vater! nicht so sehr auf unsere schwachen Seufzer, als vielmehr auf die mächtige Fürbitte der seligsten Jungfrau Maria, der heiligen Apostel, Märtyrer, Bekenner und Jung¬ frauen. Laß durch ihre Fürsprache unsere Tage in Frieden dahin fließen, laß uns der ewigen Verdammniß entgehen, und unter deine Heiligen und Auserwähltcn gezählt werden. Wir bitten dich darum durch Jesum Christum, unseren Herrn, der eben jetzt unter den Gestalten des Brotes und des Weines auf dem Altäre er¬ scheint, und sich dir, o ewiger Vater! für unser Heil aufopfert. Bei Aufhebung der heil. Hostie. Ich glaube, o Jesus! daß du hier 38 unter der Gestalt des Brotes wahrhaft gegenwärtig bist, ich bethe dich, als mei¬ nen Herrn und Gott, in tiefster Demuth an. Jesus! dir lebe ich; J-Pls! dir sterbe ich; Jesus! dein bin ich im Leben und im Tode. Amen. , Beim Aufheben des heil. Kelches. Ich glaube, o Jesus! daß in diesem Kelche unter der Gestalt des Weines wirk¬ lich dein Blut gegenwärtig ist, welches einst am Kreuze für uns ist vergossen worden. O heiliges Blut! ich bethe dich in tiefster Ehrfurcht an. Heiliges Blut! wasche mich von meinen Sünden; heiliges Blut! reinige mich von allen Makeln; heiliges Blut! lösche aus in mir alle bösen Begierden. Amen. Nach der Wandlung. Dank, Ehre, Preis und Anbcthung sei dir, o himmlischer Vater! für die un¬ aussprechliche Liebe, für die unendliche Er- barmung gegen uns arme und sündige Menschen, daß du deinen vielgeliebten Sohn auf die Welt geschickt hast, um uns durch ihn von dem ewigen Verderben zü 3S retten und ewig selig zu machen. Dank, ewiger Dank sei dir, o erbarmungsvoller Jesus! daß du sür uns undankbare Men¬ schen am schmähligen Kreuze unter nah- menlosen Schmerzen sterben wolltest, um unsere Sünden zu tilgen, um die Strafen, die wir durch unsere Sünden verdient haben, zu erdulden, um uns mit deinem himmlischen Vater wieder auszusöhnen. Deiner gränzenlosen Liebe, o liebreichster Jesus! war es noch nicht genug, nur einmahl am Kreuze zu sterben, sondern du opferst, dich noch täglich bei jeder hei¬ ligen Messe deinem himmlischen Vater auf, um uns elenden, undankbaren Menschen Gnade und Erbarmung zu erwerben. Ach, wie sollte ich dich nicht wieder lieben, da du uns zuvor so unaussprechlich geliebt hast? Wie sollte ich nicht die Sünde hassen und flie¬ hen, ach, die schreckliche Sünde! weil du we¬ gen der Sünden dein kostbares Blut bis zum letzten Tropfen am Kreuze vergossen hast? Ja, mein liebevollster Jesus! die Sünde will ich hassen und fliehen aus Liebe zu dir, weil du sie hassest und verbuchest. Ich will lieber sterben, als dich wissent¬ lich und freiwillig mit einer Sünde belei- 40 digen, weil du auch wegen meiner Sün¬ den gestorben bist. Ich will dir künftig ganz gehorsam sein, weil du deinem himmlischen Vater gehorsam warst, gehorsam bis zum Tode am Kreuze. O mildreichster Jesus! unterstütze mich schwachen Menschen mit deiner Gnade, daß ich meine Vorsätze auch zu halten vermöge. Gedenke auch, o Herr! deiner Diener und Dienerinnen N. N., die mit dem Zeichen des Glaubens uns vorangegangen und im Frieden entschlafen sind. (Hier nenne jene Verstorbenen, die Lu besonders der göttlichen Barmherzigkeit empfehlen willst.) Die¬ se, o Herr! und alle in Christo Entschla¬ fene, versetze an den Ort der Erquickung, des Lichtes und des Friedens durch den¬ selben Christus, unseren Herrn. Amen. Auch uns Sünder, deine Diener, die auf die Größe deiner Barmherzigkeit ver¬ trauen, laß in die Gesellschaft deiner hei¬ ligen Apostel, Märtyrer und aller deiner Heiligen kommen, durch Christum unseren Herrn. Durch ihn, mit ihm, und in ihm wirst du, Gott, allmächtiger Vater! sammt dem heiligen Geiste geehret und verherrlichet von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 41 Zum Pater nvster. Vater unser. Durch heilsamen Befehl Jesu Christi ermahnt, und durch seinen göttlichen Un¬ terricht belehrt, wagen wir zu bethen: Vater unser, der du bist u. s. w. Wir bitten dich, o Herr! befreie uns von allen Nebeln, von den vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen. Verleihe uns gnädig durch die Fürbitte der seligsten und glorreichen Jungfrau Maria, deiner heiligen Apostel und aller Heiligen die Nachlassung unserer Sünden und aller Strafen, die wir durch die Sünde ver¬ dient haben. Bewahre uns auch von zeit¬ lichen Uebeln, wenn es zu deiner Ehre und zu unserem Heile ist. Um dieses bitten wir dich durch Jesum Christum deinen Sohn, unseren Herrn, der mit dir und dem heiligen Geiste gleicher Gott lebt und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Zum Agnus Dei. O du Lamm Gottes! welches du hin¬ wegnimmst die Sünden der Welt! erbarme Zich unser. O du Lamm Gottes! welches du hin- 42 wegnimmst die Sünden der Welt! erbarme dich unser. O du Lamm Gottes! welches du hin¬ wegnimmst die Sünden der Welt! schenke uns den Frieden. O Herr Jesus Christus! schenke uns den Frieden mit Gott, daß wir uns durch keine Sünde von ihm trennen; denn nur die Sünde allein macht Unfrieden und Feindschaft zwischen Gott und uns — die Sünde macht uns zu ungehorsamen Kin¬ dern, zu Feinden Gottes. Schenke uns den Frieden mit den Nebenmenschen, da¬ mit wir, wie gute Kinder Eines Vaters, in Ruhe und Einigkeit ohne Streit und Zank beisammen leben. Schenke auch den Frieden der katholischen Kirche, und laß nicht zu, daß böse Menschen unsere gute Mutter kränkten; der du als Gott lebst und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Zur Kommunion. Herr! ich bin nicht würdig, daß dil eingehest unter mein Dach, sondern sprich nur ein Wort, so wird meine Seele ge¬ sund. (dreimahl) 4» Ja, Herr! ich bin wahrhaftig nicht würdig, dich, das allerreinste Lamm Got¬ tes, meinen Gott und meinen Heiland zu empfangen und in mein sündhaftes Herz aufzunehmen, weil ich dich öfters durch meine Leichtfertigkeit, meinen Eigensinn, meine Unfolgsamkeit beleidiget habe. Ich bereue alle meine Sünden von ganzem Herzen, und hoffe bei dir Verzeihung zu finden. Darum sehnt sich mein Herz nach dir, und ich wünsche, mich ganz mit dir zu vereinigen. Ach, dürfte ich den Leib und das Blut meines Herrn genießen, wie freudig würde ich zum Altäre hineilen, um dich, o mein Jesus! auf meine Znnge zu empfangen und auf mein Herz zu drü¬ cken. Weil mir aber jetzt nicht gestattet ist, dich im Altarssakramente zu empfan¬ gen ; so komm wenigstens geistlicher Weise, das ist, mit deiner Gnade zu mir, bleibe stets bei mir, nnd laß nicht zu, daß ich mich jemahls von dir trenne. Weder Lei¬ den noch Freuden, weder Leben noch Tod, weder Zeit noch Ewigkeit soll mich von deiner Liebe scheiden. O mein Jesus, mein Trost, meine Seligkeit, mein Gott und 44 mein Alles! dir lebe ich, dir sterbe ich, dein bin ich todt und lebendig. Amen. (Sollest du aber wirklich zur heiligen Koni' munion gehen, so bethe statt des vvranstehendeo Gcbethes die Gebethe vor der heiligen Kommw nion. die du weiter unten in diesem Büchlein findest.) Geheth des heiligen Jgnazius. Die Seele Christi heilige mich; dein Leib, Herr Jesu! speise mich; dein theu- res Blut tränke mich; das Wasser aus deiner Seite wasche mich; dein bitteres Leiden stärke mich; o gütigster Jesu! er¬ höre mich; in deine heiligsten Wunden verberge mich; in dein süßes Herz ver¬ schließe mich; von dir laß nimmer scheiden mich; vor dem bösen Feinde beschütze mich! in der Todesstunde rufe mich; zu dir als¬ dann laß kommen mich; damit ich könne loben dich mit deinen Auserwählten ewig¬ lich. Amen. Zum letzten Gebethe und Segen. Allmächtiger, ewiger Gott! wir bitten dich inständig, daß dir das Opfer, wel¬ ches wir dir dargebracht haben, wohlge- MS MS MA s-») 46 falle, uns aber zur Wohlfahrt der Seck und des Leibes gereiche. Durch unsere» Herrn Jesum Christum deinen Sohn, der mit dir lebt und regieret in Einigkeit dei heiligen Geistes gleicher Gott von Ewig¬ keit zu Ewigkeit. Amen. Allerheiligste Dreieinigkeit! erthcik uns durch die Hand des Priesters deine» göttlichen Segen. Segne mein verpichtctei Gebeth; segne meine guten Vorsätze, mei¬ nen Fleiß, mein Lernen und all mein Thun; segne mein Anliegen, welches ich nun deiner göttlichen Vorsicht gänzlich über¬ gebe-; segne meine Aeltern, Wohlthäter, Vorgesetzten und Lehrer, belohne ihre Mühe und Sorgen mit Glück und Segen, nach diesem Leben aber gib ihnen die ewige Seligkeit. Segne uns Alle der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn, und der heilige Geist. Amen. Gebeth nach der heiligen Messe- Allmächtiger, ewiger Gott, Herrhimnr- lischer Vater! ich danke dir von Grunh meines Herzens für' die große Gnade, dir du mir verliehen hast, dieser heiligen Mesh beiwohnen zu können, um mich dabei der- 47 ner himmlischen Segnungen theilhaftig zu machen. Durch deine Gnade und Erleuch¬ tung habe ich unter dieser heiligen Messe meine Sünden bereuet, und fromme Ent¬ schlüsse gefaßt, und ich hoffe, unter deinem Beistände diese guten Vorsätze auch glück¬ lich auszuführcn. Ja, mein Herr und mein Gott, mit deiner Gnade unterstützt, will ich künftig Alles meiden, was sündhaft ist, und wodurch ich deine Liebe verlieren könnte. Ich will sorgfältig über mich wa¬ chen, damit ich keine Sünde begehe. Mei¬ nen Heiland, den Herrn Jesus, will ich in Allem nachahmen, und so es thun, wie er es gethan hat. Ich will gerne zu dir, himmlischer Vater! bethcn; ich will mich in der Kirche erbaulich betragen, an¬ dächtig bethen und das Wort Gottes auf¬ merksam anhören; ich will meine Aeltern und Vorgesetzten lieben, ehren und folgen; ich will, so wie am Alter, so auch an Weisheit und Gnade vor Gott und Men¬ schen zunehmen. So hat es Jesus gethan. Auf Jesus will ich allezeit meine Blicke werfen; Jesus will ich anhängen; Jesus will ich über Alles lieben; denn er ist mein Gott und wird auch einstens mein Richter sein. 48 O mein liebreichster Jesus! du haß einst fromme Kinder zu dir kommen lassen und sie liebreich gesegnet; segne auch mich bevor ich diese Kirche verlasse, damit ich alle diese Vorsätze ausführe und dein Kind bleibe in Ewigkeit. Amen. Beichtgebethe. Anrufung des heiligen Geistes. Erbarme dich meiner, o Herr! er¬ barme dich meiner; denn ich bin ein armer, sündiger Mensch. Ich bin zwar klein und jung, und doch habe ich schon oft und viel- mahl gesündiget, und wenn ich sagte, daß ich keine Sünde an mir habe, so wäre ich ein Lügner, und die Wahrheit wäre nicht in mir. Aber wer kennt seine Sünde» alle? Nur du, o Gott! allein kennst dü Sünden der Menschen, weil nur du allein in ihre Herzen siehst. Auch meine Schwach¬ heiten und Unvollkommenheiten sind nicht verborgen vor dir, du weiß alle meine Sünden. Deßwcgen bitte ich dich, o Herr, mache mir bekannt alle meine Sünden, damit ich sie vollständig beichten und ver- 49 abscheucn könne. Ich flebe zu dir, o gü¬ tigster Vater! ich bitte dich inständig durch Jesum Christum deinen vielgeliebten Sohn, sende mir deinen heiligen Geist, daß er mich erleuchte, mein Herz rühre und mir Muth gebe, alle meine Sünden recht zu erkennen, herzlich zu bereuen und vollstän¬ dig zu beichten. Komm, heiligster Geist! und erleuchte meine durch die Sünde verfinsterte Seele, und alle Winkel meines Herzens, daß ich die Zahl und die Größe meiner Sünden und alles das cinschen möge, was ich nothwcndig habe, um eine vollständige und rcumuthigc Beicht zu verrichten. — Komm, heiliger Geist! und erweiche mein , Herz, daß ich den lebhaftesten Schmerz über die begangenen Sünden empfinden möge; flöße mir zugleich Haß und Abscheu , gegen dieselben ein, und den ernstlichen , Entschluß, sic ja nicht mehr zu begehen. , — Komm, heiliger Geist! und stärke mich, daß ich Muth haben werde, mich selbst , vor dem Priester so anzuklagen, wie ich es > vor Gott schuldig bin. Heiliger Geist! laß nicht zu, daß ich welche von meinen Sün- ' den aus Furcht oder Scham verschweigen 4 3« würde. Heiligster Geist! schenke mir deinen süßen Frieden, ein ruhiges Gemüth, festes Vertrauen auf die Verdienste meines gött¬ lichen Erlösers und die heilige Liebe Got¬ tes; dagegen aber bewahre mich vor Aengstlichkcit, Verwirrung, Zaghaftigkeit und allzu großer Furcht. Um diese Gna¬ den bitte ich dich durch Jesum Christum, der mit dir nnd dem Vater gleicher Gott lebt und regieret von Ewigkeit zu Ewig¬ keit. Amen. Vater unser. Gegrüßet. Ich glaube. Geiviffenserforschung. I. Nach den zehn Gebothen Gottes- 1. Du sollst allein an Einen Gott glauben. Gegen dieses Geboth und zwar wider den - Glauben sündiget man. wenn man nicht weiß und nicht glaubt, was jeder Mensch, wenn er zum Gebrauche der Vernunft kommt, um selig zu werden, nothwendig wissen und glau¬ ben muß: 1. Die sechs Grundlehrendes christ- katholischen Glaubens. 2- Das katholische Glau¬ bensbekenntnis 3. Das Gebeth des Herrn. 4. Die zehn Gevothe Gottes und die fünf Gebothe der Kirche. 5. Die sieben heiligen Sakramente, und vorzüglich was jene Sakra- öl mente betrifft, die man schon empfangen hat, oder auf deren Empfang man sich vorbereitet. 6. Die christliche Gerechtigkeit. Man sündiget ferner, wenn man sich keine Mühe gibt, die Re¬ ligion zu erlernen, oder sie nur ungernc und mit Zwang lernet; oder wenn man den Pre¬ digten und Christenlehren in der Kirche, dem Religionsunterrichte in der Schule ausweicht, dabei schwatzt, nicht Acht gibt und sich nichts merken will. Wenn man sich schämt bei gewissen Gelegenheiten das heilige Kreuz zu machen, den Bildnissen des gekreuzigten Heilandes und der Heiligen die Verehrung zu bezeigen, oder zu bethen, wenn es zum Gebethe geläutet wird. Wenn man auf Träume, Wahrsagereien und Zaubereien glaubt, und sich abergläubischer Dinge bedient, um ein Unglück von sich abzuwenden. Man sündiget wider die Hoffnung, wenn man nicht fest und nngczweifelt an Gott ver¬ trauet, daß er uns helfen könne nnd helfen wolle, wenn es nur zu seiner Ehre und zu un¬ serem Heile ist. Wenn man bei Krankheiten, schlechter Witterung oder Unglücksfällen wider die Vorsehung Goikes murret. Wenn man bei sich selbst denket, um sich in der Sünde zu be¬ ruhigen: wenn ich auch diese Sünde begehe, ich kann sie ja wieder beichten, Gott wird mir sie schon verzeihen, weil er höchst barmherzig ist. Man sündiget wider die Liebe, wenn man Gott nicht lieber hat, als Alles auf der Welt, und nicht bereit ist, lieber Alles zu leiden, als Gott zu beleidigen. Wenn man sich über seine 4* 32 Lösen Streiche, turch welche man Gott und den Menschen beleidiget hat, noch erfreuet, statt darüber zu trauern; oder wenn man darüber lacht, wenn Andere Böses reden, oder Unarten begehen, wodurch sie unseren himmlischen Vater beleidigen. Wenn man ungerne und nur von Anderen gezwungen in die Kirche geht, und beim Gottesdienste übcrdrüsiig, lau, träge und nach¬ lässig ist. Wenn man aus Trägheit versäumt, täg¬ lich, besonders früh Morgens und Abends, vor und nach dem Tische, und wenn es zum Gedeihe ge¬ läutet wird, Gott anzubethcn und ihm für alles Gute zu danken. Wenn man die Wohlthaten Gottes nicht gut verwendet, nicht Alles vor¬ züglich wegen Gott thut, z. B. wegen Gott fleißig bethet, lernet und folgt. Wenn man nicht öfters in seinem Leben Glauben, Hoffnung unt Liebe erwecket. 2. Du sollst den Nahmen Gottes nicht eitel nennen. Man sündiget gegen dieses Geboth, wenn man den allerheiligsten Nahmen Gottes und Je¬ su, oder der heiligsten Jungfrau Maria, oder anderer Heiligen aus bloßer Gewohnheit, ohne alle'Ehrfurcht und ohne Noth ausspricht. Wen» man ohne Roth, nur wegen Kleinigkeiten, oder gar falsch schwöret, und die unselige Gewohn¬ heit hat, seine Aussage sogleich mit den Worten »bei Gort, bei meiner Seelen u. s. w., oder gas Lurch Fluchen und Verwünschungen zu bekräfti¬ gen. Wenn man flucht, und dabei sogar das 33 heiligste Wort »Sakramente mißbraucht. Wenn man von Gott, von der wahren Religion und ihren Heiligen verächtlich redet, das Wort Got¬ tes zum Scherzen mißbraucht, die heiligen Ge¬ bräuche und Zeremonien der Kirche verlacht, Kirchenmauern, Kreuze und Bilder der Heiligen muthwillig beschmutzet und verunstaltet, die Kirchen Lurch ärgerliches Betragen entweihet, die Priester und andere Gott geweihte Personen verspottet und beschimpfet. Wenn man Las, was man Gott gelobet hat, nickst erfüllet, oder ohne Ursache verschiebet. Wenn man die auferlegte Buße nicht genau verrichtet. 3. Du sollst den Feiertag heiligen. Man sündiget gegen dieses Geboth, wenn man an Sonn- und gcbvthcnen Feiertagen dem öffentlichen Gottesdienste, der heiligen Messe und der Predigt aus Leichtsinn und Trägheit nicht beiwohnt; wenn man sich auf dem Wege zur Kirche wohin «erschaut, oder mit anderen Knaben ab¬ gibt und spielt, daß man hernach zu spät zum Gottesdienste kommt; wenn man während dessel¬ ben freiwillig zerstreut ist, vorwitzig herum¬ schauet, spielt und schwätzt und noch vor dem beendigten Gottesdienste aus langer Weile die Kirche verläßt, und Spielgesellschaften nachgeht; wenn man dem nachmittägigen Gottesdienste nicht beiwohnt, obschon man man es thun konnte; wenn man die heiligen Tage ganz, oder einen zu be¬ trächtlichen Theil derselben mit Spielen, Unter- 34 Haltungen, unnöthigen Geschäften und Müßig¬ gang entheiliget. 4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lan¬ ge lebest, und es dir wohl gehe auf Erden. Die Kinder sündigen wider dieses Geboth, wenn sie ihre Aeltcrn nicht gerne haben, ihre Schwächen nicht mit Geduld ertragen, ihnen grob, trotzig, mürrisch und mit rauhen Worten begegnen, sie verlachen, verspotten, verachten, sich ihrer schämen, ihnen Böses nachreden, sie verächtlich und zornig anblicken, hassen, ver¬ wünschen und verfluchen (wenn es auch im Stil¬ len geschieht), oder sogar zurückschlagen und ihnen Len Tod wünschen. Sie sündigen, wenn sic ihren Aeltern nicht gehorsamen in allen jenen Stücken, die nicht wider Gebothe Gottes sind; wenn sie nicht willig und gleich auf das erste Wort gehorchen, sondern sich oft befehlen lassen und ihnen zurückreden; wenn sie ihnen durch ihre Nachlässigkeit im Lernen und durch ihre schlechte Aufführung Kummer und Schande be¬ reiten, Gram verursachen, dadurch ihnen ihre Lebenstage abkürzen und sie zu früh ins Grab stürzen. Sie sündigen, wenn sie mit dem, was sie von ihren Aeltern bekommen, unzufrieden sind, ihnen nicht in der Noth nach Kräften bci- stehen und für sie nicht bethen. Auf ähnliche Weise versündigen sich die sz Kinder gegen die Stellvertreter der Aeltern als: Ziehältern, Vormünder, Quartier- und Kostge- der, Vorgesetzten, Lehrer, so wie auch gegen die geistliche und weltliche Obrigkeit. 5. Du sollst nicht tödten. Dieses Geboth lautet mit andern Worten so: Du sollst weder dich noch Andere — we¬ der am Leibe noch an der Seele be¬ schädigen oder tödten. Die Kinder beschädigen ihren Leib und scha¬ den sich selbst an der Gesundheit, wenn sie schädliche Sachen z. B. unreifes Obst essen, oder wenn sie unmäßig essen, trinken, laufen springen, große Lasten heben und tragen, sich zu viel erhitzen und gleich darauf kaltes Wasser trinken. Wenn sie unanständige Dinge thun, daß sie zu fürchten Ursache hätten, wenn es ihreAel- tern und Lehrer erfahren würden; oder wenn sie sich dem Zorne ergeben, Haß, Feindschaft, Rache und Neid in sich nähren. Sie sündigen gegen das fünfte Geboth, wenn sie sich unvorsichtig und ohne Noth in große Gefahren begeben, z. B. auf Dächer steigen, auf Bäume klettern, stch in tiefes Wasser wagen, auf dem Eise glitschen, mit Pulver, Schießgewehren, Messern und De¬ gen spielen. Sie schaden dem Nebenmenschen am Leibe und an der Gesundheit und sündigen wider Las fünfte Geboth, wenn sie Andere stossen, schlagen, mir Steinen werfen, verwunden, mit ihnen rau- 36 fen, sie zum Zorne reihen, zur Unmäßigkcit im Essen und Trinken und zu anderen Lebensgefah¬ ren verleiten. Sie sündigen noch schwerer gegen das fünfte Geboth, wenn sie ihre eigene oder des Neben¬ menschen Seele beschädigen, oder gar tödten, d. i. der Seele die Gnade und das Wohlgefallen Gottes ganz oder zum Theile rauben, und dieß geschieht dadurch, wenn sie Andere zur Sünde verleiten, oder sich von ihnen zur Sünde ver¬ leiten lassen, B. zum Stehlen, Lügen, Flu¬ chen, Schimpfen, zu bösen Reden oder unan¬ ständigen Handlungen; oder aber, wenn sie An¬ dere vom Guten abhalten, z. B. von der hei¬ ligen Messe, Predigt, Christenlehre, Schule, vom Bethen, Lernen u. s. w.; oder sonst durch böse Beispiele zur Sünde verführen und vom Guten ableiten. Gegen das fünfte Geboth sündiget auch der¬ jenige, welcher die Thiere quält und martert, oder sie gar muthwillig und ohne Noth tödtct. 6. Du sollst nicht Unkeuschheit treiben. Dieses Geboth lautet mit andern Worten so: Du sollst niemahls etwas solches denken, begehren, reden, oder thun, dessen du dich vor deinen Aeltern, Lehrern und andern guten Menschen schämest. Man sündiget also wider dieses Geboth 37 durch unkeusche Gedanken, wenn man freiwillig und mit Wohlgefallen an solche Dinge denket, die man sich vor seinen Aeltern zu reden oder zu thun nicht getraute — durch unkeusche Be¬ gierden, wenn man etwas solches wünscht, darnach Lust und Verlangen dar, dessen man sich schämen müßte, wenn es andere ehrbare Leute wüßten — durch unkeusche Geberden und Blicke, wenn man solche Dinge zeigt oder anschauet, die man sich vor seinen Lehrern zu zeigen oder anzu- schaueu nicht getraute — durch unkeusche Reden, die kein guter Mensch führet, und deren man sich schämen müßte, wenn die Aeltern und Leh¬ rer sie hörten — durch unkeusche Werke, solche Handlungen, die man sich vor ehrbaren Men¬ schen zu thun nicht getrauet. — Auch sündiget man wider dieses Geboth, wenn man seinen Leib nicht ordentlich und ehrbar bekleidet, oder freiwillig unter solchen bösen Menschen verweilet und sie gerne anhört, die von unehrbarcn Din¬ gen reden. Mein Kind! erinnere dich immer an Gott, der überall, auch in verborgensten Winkeln zu¬ gegen ist. Alles sicht und hört — erinnere dich an deinen heiligen Schutzengel, der bei dir ist; so wirst du dich gewiß schämen in Gegenwart deines himmlischen Vaters und deines heiligen Schutzengels etwas Böses zu denken, zu reden oder zu thun. 7. Du sollst nicht stehlen. Gegen dieses Geboth sündiget, wer seinen 58 Aeltern oder Andern ohne deren Willen und Wissen heimlich etwas entwendet; wer gestoh¬ lene Sachen kauft, verheimlichet, versteckt, dem Diebe hilft und am Diebstahle Antheil nimmt; wer gefundene oder entwendete Sachen dem Ei- genthümer nicht zurückstcllt; wer dem Nächsten Schaden zufügt, muthwillig etwas verdirbt, zerbricht, beschädiget, zerstört, auf dem Felde oder in den Gärten Schaden anrichtet, und den zugefügten Schaden, wenn es möglich ist, nicht erseht; wer den Nebcnmenschcn um was immer betrügt, das Geld, welches er von seinen Aeltern oder Andern für nützliche und notkwendige Dinge bekommt, vernaschet oder verspielet; wer ohne Wissen und Willen seiner Aeltern oder Versorger etwas verkauft oder verschenkt, wozu er kein Recht hat. Wenn Jemand das Geliehene abzu- kehrcn nicht sorgt. Ein Schüler, der faul und nachlässig ist, und nicht lernen will, ist ein wahrer Dieb seiner Aeltern, weil er ihnen unnützer Weise so viele Auslagen und Kosten verursachet. 8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten. Gegen dieses Geboth sündiget, wer Jeman¬ den falsch verklagt bei den Aeltern, Vorgesetzten, Lehrern, aus Neid, Zorn und Rachgicrde; wer nicht aufrichtig erzählt, wenn er über Las Be¬ tragen seiner Geschwister, Mitschüler oder Dienst¬ leute von seinen Aeltern, Lehrern und Vorgesetzte» befragt wird, damit sie die Fehlenden ermahnen, 39 zurechtweisen und bessern können; wer seinem Nächsten falsche Fehler andichtet und aussagt, und sie dann nicht widerruft; wer die Fehler Anderer ausspähet und solchen erzählt, die kein Recht haben, die Fehlenden zu bestrafen und zu bessern; wer von Anderen ohne Grund Böses denket und urtheilt, verachtet, verspottet, be¬ schimpfet und auslacht; wer Posten hin und her trägt, unter Menschen Unfrieden, Zorn, Haß und Feindschaft stiftet, wer das, was er ver¬ schuldet, auf Andere schiebet und sie verschwär- zet, um sich zu reinigen, oder um sich bei den Vorgesetzten einzuschmeicheln; wer die Fehler Anderer mit Vergnügen anhört und darüber lacht, wer aus Scherz, aus Noth oder sogar zum Schaden Anderer eine Unwahrheit aussagt. Ein Schüler sündiget wider das achte Geboth, wenn er zu Hause seinen Aeltern oder seinem Instruktor nicht aufrichtig sagt, welche Lekzio- nen und Aufgaben in der Schule aufgegeben wurden, um ste nicht lernen und machen zu müssen, und immer vorgibt, schon Alles erlernet zu haben, was er noch nicht erlernet hat. 9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hausfrau. 10. Dusollst nicht begehren deines Nächsten Gut. Gegen Liese zwei Gebothe sündiget man durch Begierde nach fremden Gute, wenn man etwas, was schon einem Andern zugehört, auf 60 eine unrechtmäßige Weise an sich zu bringen wünschet — durch Neid, wenn man dem Näch¬ sten das Gute, was er hat, nicht vergönnet, und cs selbst zu haben wünschet; oder wenn man sich betrübt, da es dem Nächsten wohl geht — durch Schadenfreude, wenn man sich erfreuet, da es dem Nächsten übel geht — durch böse Gedanken und Begierden, wenn man freiwillig und gerne an sündhafte Dinge Lenket, sie wün¬ schet und begehret; wenn man sich nicht bemühet böse Gedanken und Wünsche, so wie auch seine sündhaften Neigungen zum Zorne, Neide u- s. w. zu unterdrücken. II. Nach den fünf Gebothen der Kirche. 1. Du sollst die gebothenen Feier¬ tage halten. 2. Du sollst die heilige Messe an Sonn- und Feiertagen mit ge¬ bührender Andacht hören. Gegen diese zwei Gebothe sündiget man auf die nähmlichc Weise, wie gegen das dritte Geboth Gottes. 3. Du sollst die gebothenen Fastta¬ ge halten, als die vierzigtägi- ge Fasten, die Quatember- und andere gebothenen Fasttage, auch sollst du am Freitage und 61 Samstage vom Fleischessen dich enthalten. Obwohl die Kinder zur bloß einmahligen Sättigung noch nicht verpflichtet sind; so sind sie doch schuldig von Fleischspeisen sich zu ent¬ halten. wenn sie nicht von der geistlichen Obrig¬ keit hievon eine besondere Erlaubniß haben- 4. Du sollst deine Sünden dem verordneten Priester jährlich zum wenigsten Ein Mahl beich¬ ten, und um die österliche Zeit das hochwürdigste Sakrament des Altares empfangen. Man sündiget wider dieses Gebot!;, wen» man in der österlichen Zeit keine gültige Beichte ver¬ richtet; — wenn man nähmlich nur deßwegen beichtet, um einen Beichtzetkel zu erhalten, öder auf eine unerlaubte Weise sich einen Beichtzettel zu verschaffen sucht; wenn man etwas verschweigt, um nur die Lossprechung zu erhalten und zur heiligen Kommunion gelassen zu werden; oder wenn man keine Reue über seine Sünden und keinen ernstlichen Vorsatz hat, sich zu bessern. Wenn man aus was immer für einer Ur¬ sache eine ungültige Beichte verrichtet, und so lange man in ungültigen Beichten fortlebt; so lange wird immer dieses Geboth übertreten; denn eine ungültige Beichte ist so viel als keine Beichte, — a noch viel schlechter, indem durch die ganz- 62 lichc Unterlassung der gcbothencn österliche» Beichte nur Eine Sünde begangen wird, durch eine ungültige gottesräuberische Beicht und Kom¬ munion aber drei schwere Sünden begangen werden, nähmlich: die Beicht ist ungültig und die Losprechung gottesräuberisch, die heil. Kom¬ munion Gottesraub, und das Kirchengeboth bleibt unerfüllt. Also nicht durch jede, sondern nur durch eine gültige Beichte wird das vierte Kirchengeboth erfüllt. Befrage dich, ob du dich seit Leiner letzten Beicht etwas gebessert, und die Lehren und Er¬ mahnungen deines Beichtvaters befolgt hast? 5. Du sollst an gebothenen Zeiten keine Hochzeit halten. III. Nach den verschiedenen Gat¬ tungen der Sünden. 1. Die sieben Hauptsünden sind: t- Hoffart, 2- Geiz, 3- Unkeuschheit, 4. Neid, 5. Fraß und Völlcrei, 6. Zorn, 7. Trägheit 2. DiesechsSündengegendenheil- Geist sind: 1. Bermessentlich auf Gottes Barmherzig¬ keit sündigen. 2. An Gottes Gnade verzweifeln- 3. Der erkannten christlichen Wahrheit wider¬ streben- 4. Seinem Nächsten die göttliche Gnade mißgönnen, und ihn darum beneiden. 5. Wider heilsame Ermahnungen ein verstocktes Herz haben- 6- 3n der Unbußfertigkeit vorsätzlich verharren. 63 3. Die vier himmelschreienden Sünden sind: 1. Vorsätzlicher Todtschlag. 2. Die stumme oder sodomitische Sünde. 3. Die Unterdrückung der Armen, Witwen und Waisen. 4. Wenn man den verdienten Liedlohn den Arbeitern und Tag¬ löhnern vorenthält und entzieht. 4. Dieneun fremden Sünden sind: 1. Zur Sünde rathen- 2. Andere heißen sündigen. 3. In Anderer Sünden einwilligen. 4. Andere zur Sünde reizen. 5. Anderer Sünden loben. 6. Zur Sünde stillschweigen. 7. Die Sün¬ den nicht strafen. 8. An denselben Theil nehmen. 9. Dieselben vertheidigen. IV. Nach der Unterlassung der gu¬ ten Werke. Man soll fich auch bedenken: Ob man die Pflichten seines Standes erfüllet, oder nicht erfüllet habe; ob man die guten Werke der Barmherzigkeit an dem Nächsten zu üben, oder anderes Gute, was man zu thun schuldig war, unterlassen habe; ob man alles Gute wegen Gott gethan habe? Die leiblichen Werke der Barm¬ herzigkeit sind: 1. Die Hungrigen speisen. 2- Die Dursti¬ gen tränken. 3. die Fremden beherbergen. 4. die Nakten bekleiden. 5. Die Kranken besuchen. 64 6. Die Gefangenen erlösen. 7. Die Tobten be¬ graben. Die geistlichen Werke der Barm¬ herzigkeit sind: 1. Die Sünder bestrafen. 2. Die Unwissende« lehren. 3. Den zweifelhaften recht rathen. 4 Die Betrübten trösten. 5. Das Unrecht mit Ge¬ duld leiden. 6. Denen, die uns beleidigen, gee« verzeihen. 7. Für die Lebendigen und Tobte« Gott bitten. Gebeth nach der Gewissenser¬ forschung. Ich habe nun mein Gewissen durch¬ forschet und wahrgenominett, wie oft ich dich, o heiligster Vater! beleidiget habe. Wohin ich mich wende, sehe ich Unvoll¬ kommenheiten, Schwächen und Sünden an mir; sie drücken mich wie eine schwere Last. Habe ich aber alle meine Sünden erkannt? Ach, wie sehr fürchte ich, daß meine Eigenliebe noch manche Sünde mir verbirgt oder entschuldiget! Nur du allein, o Herr! der du die Herze« und Nieren erforschest, kennest alle meine Sünden- Verzeihe mir, o barmherzigster Vater! die Sünden, deren ich mich schuldig erkenne- 63 vergib sie mir nach deiner überaus großen Barmherzigkeit durch die uuendlickcu Ver¬ dienste deines Sohnes Jesu Christi. Amen. Uebung des Glaubens. Ich glaube, o mein Gott! daß du ein streng gerechter Richter bist, der du die Guten belohnest und die Bösen bestra¬ fest. Ich glaube und bekenne, daß ich dich, heiligster Vater! durch meine Sünden be¬ leidiget, und eben dadurch deine gerechte Strafe selbst verschuldet und verdient habe. Ich glaube und bekenne, daß ich mich aus meinen eigenen Kräften von meinen Sün¬ den und durch die Sünde verdienten Stra¬ fen nicht befreien und ohne deine Gnade zu dir bekehren kann. Dn allein, o Herr! kannst mich von meinen Vergehungen rei¬ nigen, durch die unendlichen Verdienste Jesu Christi meine Schulden tilgen, und mich durch deine Gnade zu dir bekehrcir. Ich glaube aber auch, daß du bereit bist, dem Sünder Gnade zu erzeigen, der dich darum bittet. Du hast gesagt: Du wollest nicht den Tod des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe. Du hast verhei¬ ßen, an dem Tage, an welchem er zu dir 5 66 zurückkehren würde, seine Sünden zu ver¬ zeihen und zu vergessen. An diese Verhei¬ ßungen glaube ich, da ich jetzt zu dir kom¬ me, und deine Barmherzigkeit anflehe. Hebung der Furcht Gottes. Ach! ich fühle es gar wohl, daß ich nickt verdiene, die Barmherzigkeit zu er¬ halten, weil ich dich, o mein Gott! st oft beleidiget habe. Du bist gerecht und deine Gerechtigkeit läßt die Sünden nicht ungestraft. Gerechter Richter! du hast der Engel nicht geschonet, und den Sündern drohest du mit eben demselben ewigen Feuer. Ich zittere, wenn ich die Strenge deines Gerichtes überdenke. Erwecke diese heilsame Furcht immer mehr und mehr in meinem Herzen, auf daß sse mich von Sün¬ den abschrecke, und zu dir zurückführe. UeLung der Hoffnung. Obwohl ich mich entsetzte und erzit¬ tere, wenn ich, o gerechter Gott! an die Strenge deiner Gerechtigkeit denke; ss wird doch mein Herz mit Trost erfüllt, wenn ich mich an die Menge deiner Er¬ barmungen erinnere. Ich hoffe, daß du 67 mir nach deiner übergroßen Barmherzigkeit Gnade erzeigen, und um Jesus willen meine Sünden vergeben werdest. Ich erwarte mit festem Vertrauen von deiner Barm¬ herzigkeit Vergebung aller meiner Sünden, weil Jesus Christus, dein vielgeliebter Sohn, auch für mich am Kreuze gestorben ist, durch seinen bittcrn Tod für meine Sünden deiner Gerechtigkeit genug gethan, und durch die Vergießung seines kostbaren Blutes mir Gnade und Versöhnung ver¬ dient hat. Uebung der Liebe. O mein Gott, mein höchstes Gut, mein Vater, meine Liebe! wie sollte ich dich nicht lieben, da du mich ehevor ge¬ liebt hast, als ich dich lieben konnte? Du hast mich für dich erschaffen, und durch Jesum Christum, deinen Sohn, wieder erkauft; du hast mich bis auf diese Stun¬ de am Leben erhalten und meiner gescho- net, obwohl ich Strafe verdient habe; du gibst mir Zeit, Gelegenheit und Gnade meine Sünden zu bereuen, zu beichten und Buße zu thun; du bist bereit, mir meine Sünden zu vergeben, und mich in die Zahl 88 deiner Kinder aufzunehmcn; du selbst willst mein Lohn und meine Seligkeit im Him¬ mel sein. Unendlich groß ist deine Liebe gegen mich, und eben deßhalb verlange auch ich, dich aus meinem ganzen Herzen zu lieben. Und diese meine Liebe zu dir will ich dadurch zeigen, daß ich künftig hin nach deinen Gebothen leben, und dich nicht mehr wissentlich und freiwillig be¬ leidigen werde. ttebung der Reue. O mein Gott! es schmerzet mich, daß ich dich, meinen liebenswürdigsten Vater, bisher so wenig geliebt, und so viel be¬ leidiget habe. Ich bereue nun den Kalt¬ sinn, die Gleichgültigkeit, die Unempfind¬ lichkeit meines gefühllosen Herzens, daß dich nicht lieben wollte. Ich verabscheue alle meine Sünden, ach, könnte ich fie ungeschehen machen! weil mir aber dieses nicht mehr möglich ist; so will ich sie als das größte Uebel hassen und beweinen. Könnte ich sie zo hassen, wie du selbst sie Hasses Könnte ich sie mit so häufigen Bußthrä- nen vor dir beweinen, wie es die heili¬ gen Büßer gethan haben! Ersetze du, » 69 mein Heiland! was meiner Reue noch mangelt, durch jene Inbrunst und Zer¬ knirschung, mit welcher du die Sünden der ganzen Welt verabscheuet, gehastet und beweinet hast. Ich wende mich zu dir, o mein Jesus, meine Liebe! und bitte dich mit zerknirschtem Herzen: Nimm mich wie¬ der auf zu deinem Kinde, und sprich auch zu mir die trostvollen und gnadenreichen Worte: Ge!) hin in Frieden, deine Sün¬ den stud dir vergeben; aber von nun an sündige nicht mehr. Dorsatz und Bitte. Ja, mein Jesus! nimmermehr wist ich sündigen. Mit deiner Gnade will ich mich künftig vor jeder Sünde sorgfältig hüten; ich will jede Gelegenheit zur Sün¬ de meiden; ich will über mich selbst wa¬ chen, und fleißig bethen, damit ich nicht in Versuchung falle; ich will lieber das Härteste thun und leiden, ja liebersterben, als dich noch ein Mahl wissentlich belei¬ digen. Ich bin entschlossen, ein ganz neu¬ es Leben anzufangen, und von nun an bis an mein Ende alle deine Gcbotbe getreu zu beobachten. Ich bin bereit, das gemachte 70 Unrecht zu verbessern, den zugcfügtcn Scha- den wieder gut zu machen, und das ver¬ säumte Gute durch meinen Eifer wieder einzubringen. Ich will würdige Früchte der Buße bringen. Mit fester Zuversicht will ich jetzt, wie der verlorne Sohn, mich aufmachen, und zu dir, mein Vater!'ge¬ hen ; ich will deinem Stellvertreter alle meine Sünden bekennen; ich will ihr» auch die verborgensten Geheimnisse meines sündhaften Herzens aufdecken; ick will eine demüthige und vollständige Beicht verrich¬ ten. Herr! verleihe mir die Gnade, daß ich alle diese gefaßten Vorsätze kräftig voll¬ bringen möge. Herr! ich bitte dich noch recht instän¬ dig, sei du in meinem Munde und in mei¬ nem Herzen, damit ich alle meine Sünde» aufrichtig und vollständig beichten möge- Leite auch den Mund und das Herz des Priesters, damit er meinen Zustand recht erkenne, und mich aufdem Wege des ewi¬ gen Heiles führe. O Maria, Mutter Gottes, Mutter der Barmherzigkeit, Zufluckt der Sünder, Trösterin» der Betrübten, Mutter der gött¬ lichen Gnade! bitt für mich, daß ich dicke 71 Beichte so verrichte, als wäre sie die letzte meines Lebens. Heiliger Schutzengel! be¬ gleite mich zum Beichtstühle und erinnere mich an alle meine Sünden, daß ich keine zn beichten vergesse. Alle Heiligen Gottes, und ihr besonders, meine heiligen Patrone! erbittet mir von Gott die Gnade, daß ich alle meine Sünden recht beichten und be¬ reuen, die Verzeihung derselben erhalten, und Gott, meinen himmlischen Vater, nim¬ mermehr beleidigen möge. Amen. Ehe du zu beichten anfängst, mache das heilige Kreuz und sprich zu dem Beichtvater: Ich bitte euer Ehrwürden um den heiligen Segen, damit ich meine Sünden recht und vollständig beichten möge. — Ich armer, sündiger Mensch, beichte und bekenne Gott dem Allmächtigen, Mariä, seiner hochwürdigen Mutter, allen lieben Heiligen und euch Priester, anstatt Gottes, daß ich seit meiner letzten Beicht, welche vor (hier wird die Zeit genannt) geschehen ist, oft und viel mit Gedanken, Worten und Werken gcsündigct habe; insonderheit aber gebe ich mich schuldig, daß ich — (fange nun an deine Sünden zu beichten, wie du dich ror Gott schuldig erkennest). Nachdem du alle 72 Sünden gebeichtet hast, beschließe die Beicht mit folgenden Worten: Diese und alle meine übrigen mir bewußten und unbewußten Sünden, wel¬ che ich entweder selbst begangen habe, oder wovon ich Ursache war, daß sie von An¬ dern sind begangen worden, sind mir herz¬ lich leid, weil ich Gott, das allerhöchste und liebenswürdigste Gut, dadurch belei¬ diget habe. Ich nehme mir auch ernstlich vor, nicht mehr zu sündigen, und alle Gelegenheiten zur Sünde zu meiden. Ich bitte eure Ehrwürden um die priesterliche Lossprechung, und um heilsame Buße. Wahrend der Priester über dich bethet und dir die heilige Lossprechung crtheilt, erwecke uochmahls mit gerührtem Herzen Reue und Leid auf folgende Weise: Mein Gott! alle meine begangenen Sünden sind mir von Herzen leid, weil ich dadurch dich, meinen liebenswürdigsten Gott, daß allerhöchste, unendliche Gut, welches ich von Herzen liebe, beleidiget habe. Ich nehme mir ernstlich vor, mit dei¬ ner Gnade mein Leben zu bessern, und lieber alles, auch den Tod selbst zu leiden, als dich, meinen Gott, das allerhöchste Gut, mit einer Sünde mehr zu beleidigen- 73 Gib mir die Gnade zur Erfüllung dieses meines Vorsatzes! Darum bitte ick dich durch die unendlichen Verdienste deines göttlichen Sohnes, unseres Herrn und Erlösers, Jesu Christi. Amen. Nach -er Beicht. (Wenn man die Lossprechung erhalten hat.) Danksagung. Preise, meine Seele, den Herrn, und alles, was in mir ist, lobe seinen heiligen Nahmen! Preise, meine Seele, den Herrn, und vergieß nicht die Wunder seiner Huld und Gnade! Preise, meine Seele, den Herrn, der dir alle deine Sünden verge¬ ben, alle deine Schwachheiten geheilet, dich vom Tode errettet, und dich mit Gna¬ den und Barmherzigkeit überhäuft hat. O mein Gott! du bist barmherzig und liebe¬ voll, du bist langmüthig und reich an Erbarmung; du hast mir nicht wieder ver¬ golten, wie meine Sünden verdient hat¬ ten, du hast mich nicht gezüchtiget nach der Größe meiner Vergehungen. Wie sich ein Vater zärtlich seiner Kinder erbarmet, so hast du dich meiner erbarmet. Ich habe 74 meine Sünden vor dir bekannt, nnd d» hast mir sie nachgelassen. Sei dafür ewig gepriesen! Aufo pferung. Was soll ich dem Herrn vergelte« für die unschätzbaren Gnaden, die er nur erwiesen hat. O mein Herr und mein Gott! was immer ich dir aus Dankbar¬ keit geben wollte, ist ja schon von Ewig¬ keit dein. Mein Herz möchte ich dir gebe», auf daß es dich ewig liebe; doch dieses ist so schwach, so unvollkommen und dei¬ ner unendlichen Majestät keine angemes¬ sene Gabe. Sieh da, himmlischer Vater! deinen vielgeliebten Sohn, an dem du Wohlgefallen hast! Diesen opfere ich dir ans, denn er ist ja für uns am Kreuze ein Opfer geworden zur Vergebung un¬ serer Sünden, und er opfert sich uoff täglich bei jeder heiligen Messe durch die Hände des Priesters deiner heiligen Ma¬ jestät für uns arme Sünder auf. Die un¬ endlichen Verdienste Jesu Christi opfere ich dir auf, diese mögen ersetzen, was la¬ zu tbun nicht im Stande bin. Nimm die¬ ses kostbare Opfer zur Genugthunng für 7Z meine Sünden gnädig auf, und verleihe mir durch eben dieses Opfer die Gnade, mein sündhaftes Leben zu bessern und bis an's Ende nach deinem Wohlgefallen zu leben, und in deiner Gnade zu sterben. Erneuerung der Reue. Je größer die Gnaden sind, die du mir, o mein Gott! erwiesen hast, desto abscheulicher kommen mir meine Sünden vor, und desto mehr reuet es mich, sic begangen zu haben. Obgleich ich fest ver¬ traue, daß du mir meine Sünden nach¬ gelassen hast, so bin ich ihretwegen den¬ noch nicht ganz außer Fnrcht; denn sic schweben immer vor meinen Augen. Dar¬ um bereue ich sie nochmahls aus meinem ganzen Herzen, und ich bitte dich, o Vater! durch Jesum Christum, deinen Sohn, mir sie ganz zu vergeben und den süßen Frie¬ den der Seele zu schenken. Erneuerung des Vorsatzes. Ich bin nun fest entschlossen, o mein Gott! deine Gcbothe gewissenhaft und treu zu beobachten, und dich, meinen liebens¬ würdigsten Vater, nicht mehr zu beleidi- 76 gen. Ich will die Sünde verabscheuen, und vor ihr wie vor einer Schlange fliehen; ich will den Gelegenheiten und Gefahren zu derselben ausweichen; ich will wachen und bethen, daß ich in keiner Versuchung mehr unterliege. Ich will die auferlegten Bußwerke ganz genau verrichten; ich will mir noch selber etwas als Buße auferle¬ gen, und die verschiedenen Leiden dieses Lebens und die Beschwerden meines Stan¬ des zur Abbüßung meiner Sünden gedul¬ dig ertragen. Ich will nur dir, o mein Gott! leben, und nichts soll mich von deiner Liebe scheiden. Bitte. Herr! du siehst in mein Herz, du weißt alle Dinge, du kennst auch meine guten Vorsätze. Doch was kann der schwa¬ che Mensch mit seinen Vorsätzen ohne dich? O komm meiner Schwachheit zu Hülfe; unterstütze mich im Kampfe gegen die Sün¬ de, und laß mich doch nicht in meine al¬ ten Sünden zurückfallen, damit nicht mein letzter Zustand ärger werde, als es der vorige gewesen ist. Um die Gnade der Beharrlichkeit im Guten bis an mein En- 77 dc bitte ich dich, o himmlischer Vater! durch Jcsum Christum, deinen Sohn, un¬ seren Herrn und Heiland. Amen. Heilige Maria, Mutter Gottes! du hast vielen Sündern die Gnade der Buße und der Beharrlichkeit im Guten von Gott erhalten, o heiligste Jungfrau! bitt auch für mich, daß ich die Vorsätze, die ich heute gemacht habe, mit unverbrüchlicher Treue halte. —Heiliger Schutzengel! steh mir in meinen Versuchungen bei, ermahne nnd leite mich, damit ich nie wieder in die Sünde zurückfalle, aus welcher die Barmherzigkeit Gottes mich heute geret¬ tet hat.— Meine heiligen Patrone N. N., und alle Heiligen Gottes! erlanget mir durch eure Fürbitte die Gnade von Gott, damit ich in der Liebe Gottes stets be¬ harren, und nach meinen Tode in eure Gesellschaft zur Anschauung Gottes gelan¬ gen möge. Durch Jesum Christum, unseren Herrn. Amen. Gebeth nach der Beicht. (Wenn man keine Lossprechung erhalten hat.) Ach, Gott! wie unglücklich und elend bin ich! indem ich wegen der Menge mei- 78 ner Sünden und wegen der bösen Ge¬ wohnheit N. nicht würdig war, in dem Richterstuhle der Buße die Lossprechung von meinen Sünden zu empfangen, Ver¬ zeihung und Gnade zu finden. Noch lasten alle meine Sünden auf mir, noch bin ich in der Ungnade bei Gott. Ach, welch' ein Unglück für mich! Dießsoll mich demütbig, aber nicht muthlos machen; es soll mich desto mehr mahnen und anspornen, in dieser Zwischenzeit bis zur kommenden Beicht, zu meinem himmlischen Vater, von welchem ich mich durch meine vielen Sün¬ den entfernet habe, zurückzukehren, ihn um die Gnade der Bekehrung und Besse¬ rung meines sündhaften Lebens inbrünstig zu bitten, über mich selbst sorgfältigstss wachen, und die schlimme Gewohnheit N., wegen welcher ich die heilige Lossprechung zu empfangen unwürdig war, gänzlich zn unterlassen. Ich füge mich darnach ganz willig dem Urtheilsspruche meines Beicht¬ vaters, des Stellvertreters Gottes ans Erden, und ich halte mich für unwürdig- o himmlischer Vater! unter deine Kindel ausgenommen zu werden, mit ihnen a>n Tische der Engel zu speisen und die heu 79 lige Kommunion zu empfangen, weil ich dich gar so oft und schwer beleidiget habe. Ach, ich ungerathcncs Kind! wie leicht¬ sinnig und mutbwillig habe ich deine gu¬ ten Gcbothe übertreten, deine Mahnun¬ gen und Einsprechungen mißachtet, deine Güte geringgeschätzt, deine Wohlthaten und Gnaden mißbraucht, und dich, den Lie¬ benswürdigsten, gar nicht geliebt. Du gabst mir die Vernunft, um das Gute zu er¬ kennen, den freien Willen, es zu tknn; du mahnest mich durch mein Gewissen, durch meine lieben Aeltern und Lehrer, und ganz vorzüglich durch meinen Beicht¬ vater, das Gute auszuübcn, und das Böse zu unterlassen, und doch gehorchte ich nicht. Ich wußte deinen heiligen Willen, und ich erfüllte ibn nicht. Ach, wie verblendet und sthöricht war ich! Du wolltcstmich durch Güte zum Guten leiten, und gabst mir alle Mittel dazu an die Hand, sorgtest immer väterlich für mich, erhieltest mich bis auf diese Stunde am Le¬ ben, um mir Zeit zur Buße und Besserung zu lassen, und überhäuftest mich mit unzäh¬ ligen Wohlthaten; denn was ich bin, und was ich habe und genieße, ist deine Gabe vom 80 Himmel. Mit großer Langmuth crtrugß du meinen Leichtsinn und meine Undank¬ barkeit, hörtest nicht auf, mir Gutes- thun, da ich Böses that; straftest mild nicht, wie ich es verschuldet habe, sondern bewahrtest mich vor Untergänge, und biß noch jetzt bereit, mich verlornes Kindi" Gnaden aufzunehmen, wenn ich mich nur bessere und dich reumüthig um VcrzeibuH bitte. Ach, wie undankbar war ich gegen meinen guten Vater im Himmel! Du, mein Jesus! starbst um der Sünde willen am Kreuze, um uns - erlösen, und ewig selig zu machen. AW aus Liebe zu mir vergossest du bis M letzten Tropfen dein heiliges Blut; ni^ doch war mein Herz so leichtsinnig, es auf deine unendliche Liebe vergaß M dich nicht wiedcrliebcn wollte. Ach, n'u verhärtet war mein Herz, daß mich ba- bittcre Leiden und Sterben meines He^ und Heilandes nicht rühren konnte! Vater! ich habe gesündiget! ich b" nicht werth, dein Kind zu heißen. Hs^j strafe mich nicht in deinem Grimme! zü^ tige mich nicht in ^deinem Zorne! H^' gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht 81 denn vor dir kann kein Mensch sich recht¬ fertigen. Erbarme dich meiner, o Gott! nach deiner großen Barmherzigkeit, erbar¬ me dich meiner! Wende dein Angesicht hinweg von meinen Sünden! lösche aus alle meine Vergehungen! Wasche mich, o Herr! von meiner Missethat, und ich wer¬ de rein. Wasche mich mit dem Blute dei¬ nes Sohnes, und ich werde weißer als der Schnee. Laß mich deine Barmherzig¬ keit erfabren; denn auf dich vertraue ich. Zeige mir den Weg, den ich wandeln soll. Ja, o Herr! deine Wege will ich in Zukunft wandeln, d. i. nach deinen hei¬ ligen Gebotken leben. Ich will die böse ! Gewohnheit N. ablegen, und die Sünde N., welche mir der Beichtvater ganz be- , sonders verwiesen hat, nicht mehr begeh¬ en; ich will alle Gelegenheit zur Sünde meiden, den zugefügten Schaden, so gut ich kann, wieder ersetzen, das versäumte l und vernachlässigte Gute mit verdoppeltem Eifer einzubringen mich bestreben, und meine schlechte Aufführung durch erbaulichen Le- s benswandel wieder gut zu machen mich s bemühen. Ich will fleißig und andächtig 6 82 bethen und täglich diese Vorsätze in mei¬ nem Gedeihe erneuern. Doch, umsonst mache ich gute Vor¬ sätze, wenn du, o Herr! mir nicht die Gnade gibst, sie erfüllen zu können. Ohne dich vermag ich nichts; von dir unterstützt vermag ich alles, wenn ich nur ernstlick will. Darum bitte ich dich demüthigst, er¬ leuchte meinen Verstand, daß ich das Gute erkenne; entzünde meinen Willen, daß ich es vollbringe. Gib mir Muth, o mein Gott! meine begangenen Sünden zu bü¬ ßen, die künftigen Versuchungen zu über¬ winden, die herrschenden Neigungen zur Sünde zu besiegen, die standesmäßigen Tugenden zu üben, und die mich so ent¬ ehrenden Sünden zu meiden. Sollte ich aber das Unglück haben, wieder in eine Sünde zu fallen, so richte mich, o Gott! mit väterlicher Erbarmnng wieder auf, gib mir die Thränen der Reue und neue Kraft, daß ich im Guten bis an mein Ende beharre. Durch Jesum Christum, un¬ seren Herrn und Heiland. Amen. O heilige Maria, Mutter der Barm¬ herzigkeit, Zuflucht der Sünder! erbitte mir bei deinem Sohne einen wahren Ab- 83 scheu vor der Sünde, eine lebhafte Reue, sie begangen zu haben, einen festen Vor¬ satz, mein Leben zu bessern und nicht mehr zu sündigen. O heiliger Schutzengel! mahne mich, wenn ich wieder aus Leichtsinn oder Muth- Willen eine Sünde begehen sollte. O mein heiliger Nahmenspatron N., und alle Hei¬ ligen Gottes! erbittet mir die Gnade, daß ich in diesen guten Gesinnungen bis zum Tode beharren, und nach diesem Leben m eure Gesellschaft kommen möge. Durch Jesum Christum, unseren Herrn. Amen. Erneuerung des Ta ufver sprechens. Das bei der Taufe gemachte Versprechen kann man vor oder nach der heiligen Beicht und Kommunion erneuern. Die Formel dieses Ver¬ sprechens findest du auf der Seite 14. K o m mrr n L o n gebethe. Vor der heiligen Kommunion. Hebung des Glaubens. O Herr, Jesus Christus, du Sohn des lebendigen Gottes! steh' gnädig herab 6* 84 von deinem heiligen Wohnorte auf mich armes Geschöpf, da ich tief gebeugt vor deinem Altäre knie und mich vorbereite, um dich meinen Herrn und Gott, meinen Erlöser und Richter in mein schwaches Herz aufzunehmen. Mein Jesus! ich glaube an dich, ich glaube fest und unerschütter¬ lich, daß du in der heiligen Hostie, die der Priester mir auf die Zunge legen wird, wirklich, wahrhaft und wesentlich zugegen bist, mit Seele und Leibe, mit Fleisch und Blute, als wahrer Gott und Mensch zu¬ gleich. Ich glaube dieß fest und ungezwei¬ felt, weil du, o Jesus, die ewige Wahr¬ heit, selbst gesagt hast: »Ich bin das le¬ bendige Brod, das vom Himmel hcrab- gekommen ist. Wer von diesem Brode ißt, der wird leben in Ewigkeit: das Brod aber, welches ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt, das ist, meinen Leib, welchen ich für die Erlösung der Menschen hingeben werde in den Tod, werde ich auch als Speise darreichen. Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch ißt, und mein Blnt trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.« Du, 8L mein gütigster Jesus! nahmst das Brvd in deine heiligen Hände, segnetest und brachst cs, gabst cs deinen Jüngern nnd sprachst: Nehmet hin und esset, dieses ist mein Leib, der für euch hingegeben wird (in den Tod). Dieses thut zu meinem An¬ denken. Deßgleichcn nahmst du nach dem Abcndmahlc den Kelch mit Weine und sprachst: Trinket Alle daraus: denn dieß ist mein Blut. Alles dieß, o mein Jesus! was du gesagt, und deine heiligen Apo¬ stel gclehret haben, und was uns die hei¬ lige katholische Kirche zu glauben befiehlt, glaube ich fest und »«gezweifelt und in diesem Glauben will ich leben und sterben. D Herr Jesus! erhalte und bestärke mei¬ nen Glauben. Aebung der Hoffnung. O Jesus, mein Trost, und Heil Aller, dw auf dich hoffen! Ich hoffe und ver¬ traue auf deine Allmacht und Barmher- Mkeit, daß du mir durch die unendlichen Verdienste deines bittern Leidens und Ster¬ bens in dem heiligen Sakramente der Bu¬ ße alle meine Sünden, die ich herzlich be¬ reue, verziehen hast, und daß mir diese 86 heilige Kommunion nicht zum Verderben, sondern zum Heile gereichen werde. O mein Jesus! ich erwarte auch vertrauens¬ voll von deiner unendlichen Güte, daß du mich in deiner Gnade fortwährend erhal¬ ten, und mir nach diesem Leben die ewige Se¬ ligkeit geben wirst, weil du mir alles die¬ ses versprochen hast. Du allein, o mein Jesus! kannst alles Gute geben, weil du unendlich gütig bist; du allein wirst ge¬ wiß alles Gute geben, weil du höchst ge¬ treu iu deinem Versprechen bist. O Jesus, ich hoffe und vertraue auf dich! O Jesus, vermehre meine Hoffnung! O Jesus, stärke mein Vertrauen! Nebung der Liebe. O mein Jesus, du wahrer und ein¬ ziger Liebhaber meiner Seele, was konn¬ test du noch mehr geben, um mich zu be¬ wegen, dich zu lieben? Es war dir noch nicht genug, vom Himmel herabzusteigen, die menschliche Natur anzunehmen, alle Mühseligkeiten und Leiden, selbst den bit¬ teren Kreuzestod um meines Heiles willen zu erdulden; du hast auch noch das aller¬ heiligste Sakrament des Altares eingesetzt, 87 UM mich armen und schwachen Menschen mit deinem Fleische und Blute zu nähren, um dich auf diese Weise mir ganz zu schenken und mit mir zu vereinigen. O unermeßliche Liebe! Ein Gott gibt sich mir ganz hin! welcher Gegenliebe bist du nicht würdig? So will ich dich denn lieben, o liebenswürdigstes und höchstes Gut! Ja, ich liebe dich, o mein Jesus, und mein Alles! ich liebe dich aus meinem ganzen Herzen, ich liebe dich mehr als Vater und Mutter, mehr als mich selbst, mehr als mein Leben, ich liebe dich über Alles. Hin¬ weg ans meiner Seele, ihr unordentlichen Begierden und Neigungen, nur dir allein, wein Jesus, will ich meine ganze Liebe schenken. Du gibst dich heute ganz mir, ich gebe mich ganz dir.' Nimm mich auf, um dich zu lieben; zum Beweise aber, daß ich dich liebe , will ich alle Gebothe genau erfüllen, denn nur der ist es, der dich wahrhaft liebt, der deine Gebothe hält. Wahrhaft, durch die Beobachtung deiner Gebothe will ich dich lieben, ich vereini¬ ge meine schwache Liebe mit der Liebe aller Engel und aller Heiligen, und mit jener Liebe, welche Maria deine Mutter 88 und dein ewiger Vater für dich hegen. O mein Jesus! entzünde in mir immer mehr und mehr die heilige Liebe zu dir. Uebung der Reue. Es schmerzt mich, o mein liebens¬ würdiger Erlöser, daß ich dich bisher so wenig geliebt; ja, anstatt dich über Alles zu lieben, sogar oftmahl beleidiget habe. Du allein weißt es, o Herr! wie viel Mahl ich deine heiligen Gebothe leichtsinnig iibertreten, die warnende Stimme meines Gewissens überhört, die Ermahnungen meiner Aeltcrn, Vorgesetzten, Lehrer, Pre¬ diger und Beichtväter nicht geachtet habe! Ich erkenne nun meine Sünden und Schwachheiten, die ich aus Leichtsinn be¬ gangen habe; ich bereue sie aus ganze« Herzen und nehme mir ernstlich vor, mit deiner Gnade mein Leben zu bessern und dich mit keiner Sünde mehr zu beleidigen. O mcin Jesus! ich hoffe zwar, daß du mir alle meine Sünden schon im Sakra¬ mente der Buße verziehen hast; wenn du es aber noch nicht gethan hättest: o so bitte ich dich mit demüthigem und zer- 89 knirschten? Herzen, verzeihe mir, bevor ich dich in dem hochheiligen Altarssakramente empfange; reinige du, o Reinster! meine Seele von allen ihren Flecken, bevor du dich mit ihr vereinigest; bereite du dir selbst in meinem Herzen eine würdige Stätte, bevor du darin Wohnung nimmst; denn du allein kannst meine Seele mit jenen Tugenden ausschmücken, die dir Wohlge¬ fallen können. Uebung der Demuth. Doch, wenn ich auch die Reinheit der Engel, die Heiligkeit des heiligen Jo¬ hannes des Täufers und die brennende Liebe der Apostel hätte, würde ich mich nicht getrauen, dich, o mein Jesus! in Mein Herz aufzunchmcn. Der heilige Jo¬ hannes hielt sich für unwürdig, dir die Schuhriemcn aufzulösen, d. i. d-e niedrig¬ sten Knechtesdienste zu leisten, wie sollte >ch deinen heiligsten Leib mit meiner un¬ feinen Zunge berühren dürfen? Herr! wer bin ich denn, und wer bist du? Ich bin ein schwaches Geschöpf, ein armer Sün- °er; du aber Gott der Herrlichkeit und Majestät, König des Himmels und der 80 Erde. Dich, den die Himmel nicht fasse» können, sollte ich in meinem engen Her¬ zen beherbergen? Nein, o Herr! ich bin nicht würdig. Schon dieß wäre eine zn große Gnade für mich, wenn du mich vor deinen Füßen, duldetest, und mich die Brotsamen von deinem Tische aufsam¬ meln ließest; und ich soll es wagen, meine Seele mit deinem eigenen Fleische und Blute zu speisen? Ich verdiene nicht ein¬ mahl, daß du an mich denkest, und auf mich blickest; wie soll ich mich denn unter¬ stehen, dich, großer Gott! in mein Herz auszunehmen? Nein, o Herr! dieser au¬ ßerordentlichen Gnade bin ich nicht wür¬ dig. Doch fasse ich Muth, wenn ich deine liebreiche Einladung vernehme: Kommet zu mir Alle, die ihr mühselig und bela¬ den seid, und ich will euch erquicken. Ich fasse neuen Muth, wenn ich deine Droh¬ worte höre: »Wahrlich, wahrlich, sage ich euch, wenn ihr das Fleisch des Menschcn- sohnes nicht essen, und sein Blut nicht trinken werdet, so werdet ihr das Leben nicht in euä> haben. Wer mein Fleisch ißt/ und mein Blut trinkt, der-hat das ewige Leben: und ich werde ihn am jüngste» 91 Tage auferwecken.« Diese deine Worte, v mein liebreichster Heiland! ermuthigen mich hinzutrcten zu deinem heiligen Altäre. Ich komme also zu dir, wie ein Schwa¬ cher, um von dir erquicket und gestärkt Zn werden. Ich komme zu dir, wie ein Kranker zu seinem Arzte, nm von dir ge¬ teilt zu werden von den Wunden, die ich durch Uebertretung deiner Gebothe meiner Seele geschlagen habe. Ich komme zu dir, wie ein Unreiner, um von dir von allen meinen Sünden gänzlich gcreiniget zu wer¬ den. Ich komme zu dir wie der verlorne Sohn zu seinem Vater, um von dir als Kind in Gnaden ausgenommen und am jüngsten Tage zum ewigen Leben aufer¬ wecket zu werden. Uebung des Verlangens. Ungeachtet meiner gänzlichen Unwür- chgkeit trage ich ein sehnliches Verlangen >n mir, dich o mein Jesus! zu empfan¬ gen. Dieses Verlangen nach dir hast du leibst in meine Seele gelegt. So komm denn, o liebreichster Jesus! du einzige Freude meines Herzens, du einziger Trost Weiner Seele. Wie der Hirsch nach der 92 Wasserquclle lechzet, so sehnt sich meine Seele nach dir. Komm zu mir, o Jesus! du Geliebter meines Herzens, mein ein¬ ziges unendliches Gut, mein Leben, meine Liebe, mein Alles! O möchte ich dich bald in mein Innerstes einschließen! Meine Seele verlangt nach dir, dn allein, kannst ihr Verlangen stillen. So komm, o Jesus! und zögere nicht länger, damit ich dich, o Bräutigam meiner Seele! umfange, mich gänzlich mit dir vereinige, nm nie wieder von dir getrennt zu werden. Komm, o Jesus, mein Heil, meine höchste Lust und meine Stärke! heilige und vereinige mich; beschütze mich nnd laß mich nicht von dir scheiden in Ewigkeit. Anrufung. O Maria, Mutter meines Herrn und Heilandes, wie rein war dein Herz, da du den Sohn Gottes empfangen hast! Er¬ bitte mir von deinem Sohne ein reines, demüthigcs, glaubenvolles und liebendes Herz, damit dein geliebter Sohn eine wür¬ dige Wohnung in mir finde, nnd sich nie von mir trenne. O seligste Jungfrau, meine Mutter, sende du mir deinen Sohn; aus 93 deinen Händen will ich ihn empfangen. Sage ihm, daß ich dein Diener, ein be¬ sonderer Verehrer deiner unbefleckten Jung- frauschast bin, dann wird er mich mit einer größeren Liebe an sein Her; drücken, setzt, da er zu mir kommt. — Mein hei¬ liger Schutzengel, und alle seligen Geister! bittet für mich, daß ich das Brod der Engel zum Heile meiner Seele genießen möge. — Mein Nahmcnspatron und alle Heiligen Gottes! bittet für mich und helfet wir den großen Gott und Herrn ande¬ ren, den ich nun empfangen werde. Confiteor. Bevor ich das Brod des Lebens koste, will ich noch einmahl über meine Sünden wich anklagen und mit dem Diener der Kirche sprechen: Ich bekenne vor Gott dem Allmächtigen, vor der seligen, alle¬ zeit unversehrten Jungfrau Maria, vor dem seligen Erzengel Michael, vor dem seligen Johannes dem Täufer, vor den heiligen Aposteln Petrus und Paulus, vor allen Heiligen, und vor dir, Vater (Priester)!'daß ich sebr oft gesündiget habe mit Gedanken, Worten und Wer- 94 ken; ich erkenne meine Schuld! Darum bitte ich die selige, allezeit unversehrte Jungfrau Maria, den seligen Johannes den Täufer, die heiligen Apostel Petrus und Paulus, alle Heiligen, und dich, Va¬ ter (Priester)! daß ihr für mich bethct zum Herrn unserem Gott. Amen. Sieh! das Lamm Gottes, welches hinwegnimmt die Sünden der Welt. Herr! ich bin nicht würdig, daß du eingehest unter mein Dach; sondern sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund. Herr! ich bin nicht würdig u. s> w- Herr! ich bin nicht würdig u. s. w> Nach der heiligen Kommunion. Lob und Anbethung. Lobe, meine Seele, den Herrn, und Alles, was in mir ist, seinen heiligen Nahmen. Lobe, meine Seele, den Herrn, und vergiß nicht alle seine Wohlthatcn- der alle deine Missethaten vergibt, der alle deine Schwachheiten heilet; der vom Uu- tergange erlöset dein Leben, der dich krö¬ net mit Gnade und Erbarmungen. Der Herr ist gnädig und barmherzig, langwlü 95 thig und von großer Erbarmung. Lobet den Herrn, ihr alle seine Engel: die ihr gewaltig an Kraft vollziehet seinen Wil¬ len, die ihr höret auf die Stimme seiner Reden. Lobet den Herrn, alle seine Die¬ ner, die ihr seinen Willen thuet: Lobet den Herrn, ihr alle seine Werke: an allen Drten seiner Herrschaft lobe, meine Seele, den Herrn! Hoch preiset meine Seele den ^crrn, und mein Herz frohlocket in Gott, meinem Heilande; denn Großes hat er an mir gethan. Mein Jesus, mein Hei¬ land, mein Gott und mein Alles, hat mich heimgesucht und in meinem Herzen Wohnung genommen, um meine Seele )um ewigen Lehen zu nähren, um mich mit allen seinen Gnadenschätzcn zu berei¬ chern. Mein liebreichster Erlöser! ich werfe mich nieder zu deinen Füßen, und bethe mH in tiefster Demuth an. O heiligste ^Utgftau Maria, Königin» des Himmels, Mutter meines Gottes! ihr Engel des Himmels, ihr Eherubim und Seraphim, ü)r allezeit treuen Diener des Allcrhöch- Am, helfet mir anbethen den allgewaltigen loott, der nun in meinem Herzen thront, l-vb und Herrlichkeit, und Weisheit, und 96 Dank, Ehre und Macht, und Kraft sei unserm Gott in alle Ewigkeit. Amen. (Of- fenb. 7, 12.) Danksagung. O liebreichster Jesus! wie kann ich dir genug danken für die große Liebe und Gnade, die du mir Unwürdigen heute erwiesen hast? Ich erkenne mit danker¬ fülltem Herzen das unaussprechliche Glück und die übergroßen Wohlthatcn, die du mir, o Herr! ohne mein Verdienst, aus bloßer Gnade durch die heutige heilige Kommunion, zu Theil werden ließest Dank sei dir! großer Erbarmer, mein ge¬ lacktester Jesus! Dank sei dir von Ewig¬ keit zu Ewigkeit! daß du mich, dein ar¬ mes Kind Heimsuchen, mit deiner leiblichen Gegenwart beglücken und heiligen, und mit deinem Fleische und Blute speisen und tränken wolltest. Ach, daß ich tausend Zungen hätte, womit ich dir, mein Hel¬ land, danken konnte! O mein Jesus! st oft ich Athen: schöpfe, so viel Mahl ver¬ lange ich dir Dank zu sagen, und so ost wünsche ich, dich zu loben, zu preisen und anzubethen. S7 Aufopferung. Liebreichster Heiland! was soll ich dir vergelten für die so vielen und großen Gnaden, die du mir erwiesen hast? Sieh, mein göttlicher König! zum Beweise meiner Dankbarkeit und Liebe zu -ir übergebe ich dir meine Seele und meinen Leib. Du hast dich mir ganz geschenkt, ich schenke mich ganz dir. Ich will nicht mehr mein eigen sein, sondern ich will ganz dein sein. Dir rpeihc ich alle meine Gedanken, meine Wünsche, meine Neigungen, meine Handlungen, und mein ganzes Leben. Ich will nichts Anderes denken, wünschen, reden und thun, als was dir gefällt. Nimm an, v mein Jesus! das Opfer, welches ein schwacher Mensch dir bringt, der nichts Anderes mehr wünschet, als dich zu lieben, und dir zu gefallen. Thuc mit mir und mit Allem, was mein ist, nach deinem Woblgefallen. Herr Jesus! dir lebe ich; Herr Jesus! dir sterbe ich; Herr Jesus! dein bin ich todt und lebendig. Amen. Vorsätze. O mein Jesus! ich habe dich in mei¬ nem kurzen Leben genug beleidiget; von 88 jetzt an will ich dich nicht mehr wissent¬ lich und freiwillig beleidigen. Ich will alle Tage meine Gebethc ordentlich und an¬ dächtig verrichten, mich in der Kirche im¬ mer, so wie heute an meinem Kommu¬ niontage, ehrerbiethig betragen, dasHer- nmschauen, Schwätzen und jede Uncbrcr- bietbigkcit vollends vermeiden, in der Schule auf die Lehren meiner Herren Lehrer auf¬ merksam sein, meine Lekzionen fleißig er¬ lernen, die kleinen Arbeiten, die mir meine Aeltern, oder Vorgesetzten auferlegen, ohne Murren und Zurückredcn verrichten, mei¬ nen lieben Aeltern und Vorgesetzten ge¬ horsam sein und für sie bethen, mit mei¬ nen Geschwistern und Mitschülern im Frieden leben, und ihnen alles Gute gön¬ nen, alte Leute hochachteu, arme und krüppelhaftc Menschen bemitleiden, siehst auslachen und verspotten, ich will mich überall, auch dort, wo mich Niemand sehe» wird, so ehrbar und anständig verhalten, als wenn meine Aeltern oder Lcbrer bei mir wären, u. s. w. Von nun an keine Sünde mehr! Keine Versäumung desGe- bcthes und meiner Pflichten, keine llnebr- crbiethigkeit in der Kirche, kein Fluch- »ud 99 Schimpfwort, keinen Ungehorsam, keinen Zorn, keine Ungebührlichkeit, keinen Dieb¬ stahl auch der geringsten Sache, keine Lüge, keinen Neid, keine Schadenfreude mehr! Jede Sünde will ich hassen und verabscheuen, weil sie Gott hasset, verab¬ scheuet und verbiethet. Das Gute will >ch thnn, weil es Gott befohlen hat. Ließ stnd nun meine frommen Entschließungen, die ich in deiner Gegenwart, o mein Je- Üis! fasse, damit du sie bestätigest, und damit die heutige heilige Kommunion zum unverletzlichen Siegel meines Versprechens diene. Bitten. Mein geliebter Heiland! dir ist cs Wohl bekannt, wie schwach, leichtsinnig und unbeständig ich noch bin, und daß weine bereits gemachten guten Vorsätze gar nicht in Erfüllung gehen werden, wenn wl mir nicht mit deiner Gnade beistchcst. Karnin bitte ich dich, o mein Jesus! nm venic allvcrmögcnde Gnade, welche mich Uark macht, Alles genau und aus Liebe " dir zu erfüllen, was ich versprochen °Wbe. Befestige, o Herr! was du in mir ge- 7* Ivo wirket hast. O mein Jesus! gib mir ein recht gutes Herz, welches alles Gute liebt, und alles Böse hasset. Bleibe fortwährend in mir und vor meinen Augen, damit ich durch deine Gegenwart aufgemuntert nur das denke, verlange, rede und thue, was dir woblgesällig ist; und alles unterlass, was deine Gegenwart beleidigen könnte Laß mich im Guten wachsen und stark werden, damit ich das Gute thue, wenn es noch so beschwerlich ist; das Böse aber stets unterlasse, wenn es für mich noch so anlockend wäre. Beliebtester Jesus, du Freund und Liebhaber unschuldiger, keu¬ scher Seelen! bewahre meine und beküthe mich vor bösen, schamlosen Kindern und allen Gefahren, wo ich da° Schönste, das Liebste, die heilige Keusch heit verunreinigen würde. O Jesus, mein Jesus! beschütze mich vor aller Ver¬ führung und Gelegenheiten zur Sünde. O Herr! von dir kommt jede Gabe und jedes vollkommene Gescheh um so mehr die drei göttlichen Tilgendes Glaube, Hoffnung und Liebe, ohne welch Niemand dir Wohlgefallen und ewig W werden kann; du abergibst sie nur denen, 101 die dich darum bitten. O mein Jesus, du ewige unfehlbare Wahrheit! flehentlich bitte ich dich, erhalte und vermehre in mir den Glauben an dich und an deine himmlischen Lehren, auf daß ich stets nach denselben handeln und leben möge. O mein Jesus, du höchste Glückseligkeit! stärke in mir die Hoffnung auf dich und deine Hilfe, damit ich niemahls den Muth ver¬ liere, in allen Umständen meines Lebens nach deinen heiligen Gcbothcn zu leben. D Jesus, meine Liebe und mein höchstes Gut! entzünde in mir die heilige Liebe, damit ich das Gute aus Liebe zu dir thnc; das Böse aber aus Liebe zu dirunterlasse. D Jesus, du Begnadigen rcumüthiger Menschen! gib mir den wahren innerli¬ chen Schmerz über die Beleidigung Gottes, damit jch alle meine Sünden deßwcgen bereue, weil ich dich, o mein höchstes Gut! beleidiget habe, und fortan lieber sterbe, "ls dich nochmahl wissentlich und freiwil¬ lig zu beleidigen. ,O mein liebreichster Jesus! noch ein 'Mliegen habe ich (hier trage ihm dieses Anliegen vor). Gib mir jenes N. N., was ich so herzlich wünsche; oder wende ab 102 von mir jenes Unglück N. N., welches mich so traurig macht, nur du allein ver¬ magst mir zu helfen; doch nicht mein, son¬ dern dein Wille geschehe! ich verlange nur das von deiner Güte und Barmherzigkeit, was dir zur Ehre, und mir zum Heile gereichet. Dein heiligster Wille geschehe! Fütbitten. O mein Jesus! dieser Augenblick, da du in mir wohnest, crmuthiget mich, dich um Alles zu bitten, und bei dir für alle Menschen fürzusprechen. Segne, o Jesus! die heilige katho¬ lische Kirche, wache über sie, verbreite sie auf dem ganzen Erdkreise, und beschützt sie vor allen ihren Feinden. Schenke ihr Priester und Hirten nach deinem Herzen, die uns leiten auf dem Wege des ewigen Heiles. Segne, o Jesus! den Papst N., das sichtbare Oberhaupt deiner Kirche und dei¬ nen Statthalter auf Erden; verleihe ih>n die Gnade, daß er sein Amt als oberster Hirt zu deiner Ehre vollkommen erfülle, und mit seiner ganzen Herde zum ewigen Leben gelange. ° ' 103 Segne, o Jesus, du Fürst der Hirten und Bischof unserer L-eelen! unseren Bi¬ schof N., und verleihe ihm alle Tugenden und Gnaden, die ihm nöthig sind, die Kirche Gottes, über die ihn der heilige Geist als Bischof gesetzt hat, zu regieren. Mache ihn zu einem Hirten nach deinem Herzen, daß er uns so leite, damit, wenn du einst erscheinen wirst, die Hirten und die Herde zu richten, wir seine Krone und Freude sein mögen; er aber die unver- welkliche Krone des ewigen Lebens er¬ lange. Segne, o'Jesus, du König der Herr¬ lichkeit! unseren Kaiser N., und gib ihm die Kraft und Gnade, damit er scinKai- scrthum in Milde, Gerechtigkeit und Frie¬ den verwalte, unsere heilige Religion ge¬ gen alle ihre Feinde nach Kräften be¬ schütze, die Wohlfahrt seines Volkes unver¬ drossen befördere, und einst die Krone des ewigen Reiches erlange. Segne, o Jesus! meine lieben Ael- lern, nnd vergelte es ihnen, was ich ihnen hiemahls vergelten kann. Lohne ihnen alle fhre Sorgen und Bemühungen, die ich ihnen gekostet habe. Erhalte sie, und ver- 104 leihe ihnen ein langes und zufriedenes Leben, nach dem Tode aber die ewige Seligkeit. Segne, o Jesus! alle meine geistlichen und weltlichen Obrigkeiten, und ganz be¬ sonders meinen Beichtvater, meine Lehrer, Anverwandten und Wohlthätcr, so wie auch meine Beleidiger. Gib ihnen und allen nach deiner Weisheit und Güte, was sie in diesem Leben tugendhaft und zufrieden, und jenseits des Grabes selig machen kann. Segne, o Jesus! unser geliebtes Va¬ terland; wende von ihm ab Krieg, Hun¬ ger, ansteckende Krankheiten, Ungewittcr, Ueberschwcmmung, Erdbeben, Frost, Hss gel und alles, was seine Fruchtbarkeit hindern, und seinen Einwohnern Ruhe und Wohlstand rauben könnte. Segne, o Jesus! alle Menschen. Er¬ freue alle Elende mit deiner Hilfe, tröste die Betrübten, erquicke die Kranken, be¬ freie die unschuldig Gefangenen, bessere die Missethäter, bekehre die Ungläubigen, führe die Irrgläubigen zur Wahrheit zu¬ rück, rühre die verstockten Sünder, nnv stehe bei mit deiner Gnade allen Ster¬ benden. I0Z Endlich empfehle ich noch, o mild- reichster Jesus! deiner gränzenloscn Barm¬ herzigkeit auch die Seelen der verstorbenen Ehristgläubigen, nahmentlich die Seelen deiner Diener N. N., oder Dienerinnen N. N., für welche ich zu bethcn noch be¬ sonders verpflichtet bin. Für ibre Befrei¬ ung aus dem Orte unaussprechlicher Qua¬ len opfere ich deinem himmlischen Vater dich selbst, o mein Jesus! auf, da ich dich heute in der heiligen Kommunion em¬ pfangen habe. Himmlischer Vater! laß die Strafen der Seelen, die sich noch im Rei- uigungsorte befinden, durch das kostbare Blut Jesu Christi getilget werden, und führe fix in das Paradies zu deiner cwi- MAnschauung, durch ebendenselben un¬ sren Herrn Jcsum Christum, deinen Sohn, der mit dir lebt und regieret in Ewigkeit des heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit ?u Ewigkeit. Amen. Liebesseufzer des heil. Zgnazius. 3ch liebe dich, mein Gott und Herr! D könnt' ich lieben dich noch mehr! Sieh', meine Freiheit schenk' ich dir; Schenk' Liebesfessel mir dafür. 106 Nimm mein Gedächtnis mach es rein, Es denk' an Gottes Ehr' allein. Nimm den Verstand, erleuchte ihn, Daß mir nichts Böses komm' in Sinn. Nimm meinen Willen, er sei dein, Laß unsere Herzen Eines sein. Und was ich habe, was ich bin, Ach Herr! nimm es als Opfer hin. Von dir kommt Alles mir zum Glück, Sieh', dankbar geb' ich's dir zurück; Mach' du mit mir, was dir gefällt, Es sei dir alles heimgestellt. Nur deine Gnad' und deine Lieb', Nur die, o Gott, nur die mir gib! Denn diese macht mich reich so sehr, Daß ich nichts Andres mehr begehr'. Wenn ich nnr dein bin, und du mein, Dann werd' ich ewig glücklich sein. Amcm Schlußgebeth. O Jesus, meine ewige Liebe! nu» soll ich scheiden von deinem heiligen Al¬ täre; o entlaß mich nicht, ohne daß du mich gesegnet hast! Vergib mir, o barm¬ herzigster Jesus! alle Uuandacht, alle Lau¬ igkeit, allen Kaltsinn meines Herzens und 107 Ee Fehler, die ich in dieser hochheiligen Bereinigung mit dir, beging, Laß mir diese lsimmlische Speise nicht zum Gerichte und Strafe, sondern zu meinem Heile und zur ewigen Seligkeit gereichen! Be¬ wahre alle Gnaden in mir, die ich von deiner unendlichen Güte empfing. O süße¬ ster Jesns; du heute meine arme Seele wit deinem allerheiligsteu Blute reinigtest, gestatte nicht, daß ich je wieder von Sün¬ den befleckt werde. Segne meine Augen, die dich in den heiligen Gestalten des Brotes erblickten, daß ste nichts Unan¬ ständiges schauen; segne meinen Mund, der dich empfing, daß er nichts Böses spreche; segne meine Hände, die ich zur Anbethung deiner göttlichen Majestät er- pob, daß sie nichts Ungebührliches thun; segne meine Füße, die mich zu deinem Altäre trugen, daß sie mich nicht in böse Gesellschaften unter schlechte Menschen tra¬ gen; ftgne mein Herz, das dich aufnahm, daß es nichts Verbothenes denke und be- gsdre; segne meinen Leib, mit dem du dich vereinigtest, daß er in unwandelbarer Aeuschhest dein lebendiger und heiliger Tempel bleibe; segne endlich meine ganze 108 Seele, daß sie ewiglich mit dir vereiniget sei; und ich dein, und du mein seist, und wir in Zeit und Ewigkeit vereiniget blei¬ ben. Amen. Anbethung Jesu Christi in dem hochheiligen Altars-Sakramente. Wenn du Zesum Christum liebest, so wirst du ihm öfter in dem allerheiligsten Sakramente des Altares besuchen, vorzüglich am Kommunion¬ tage. oder wenn das Hochwürdigste zur Anbe¬ thung ausgesetzt ist. und dabei kannst du dich folgender Gebethe bedienen. O Jesus, mein Herr und mein Gott! ich glaube fest und unerschütterlich, daß du hier unter der Gestalt des Brotes wahr¬ haft nnd wesentlich gegenwärtig bist mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele, als Gott und Mensch. Zwar erscheinst du meinen leiblichen Augen nicht; aber eben dieß ist gut für uns, denn wie würde es auch ein Mensch wagen dürfen, W dir zu nahen, wenn du dich als Gott sehen ließest? Niemand würde vor dem Glanze deiner Majestät, bestehen können. log Dank sei daher deiner unendlichen Liebe, die sich zu unserer Schwachheit so tief herabläßt, und unter der Gestalt des Bro¬ tes den göttlichen Glanz verbirgt, damit wir mit Zuversicht zum Throne der Gna¬ den hinzu treten. Ach, Herr, wie groß ist doch deine Liebe, daß du unter uns Men¬ schenkindern wohnen willst! Du bist bei uns, daß wir dich täglich besuchen, dir unsere Gebethe und Anliegen darbriugen können; du bist bei uns, daß wir dich »ft als unsere Seelenspeise genießen und uns mit dir innigst vereinigen können; du bist bei uns, um in unserer Krankheit Zu uns ins Haus zu kommen und auf der Reise zur Ewigkeit unsere Wegzehrung zu sein. Wer fasset diese Liebe des Schöpfers gegen seine Geschöpfe, des Herrn gegen seine Unterthaneu, diese Herablassung Vol¬ kes gegen die Menschen ? Herr! was hät- kest du uns noch mebr geben können, als du gegeben hast, da du uns dich selbst im Sakramente hinterlassen hast! Preise, meine Seele, den Herrn, und alles, was in mir ist, preise seinen heiligen Nahmen; preiset den Herrn mit mir ihr alle Geschöpfe, auch euer Schöpfer und Erhalter ist Er; na preiset den Herrn alle Völker des Erd¬ bodens, fallet vor ihm hin und bethet ihn an, denn er ist euer Erlöser, König dcr Herrlichkeit und künftiger Richter. Helfet uns, ihn loben und preisen, ihr Heiligen Gottes, denn wir schwache und sündige Menschen sind nicht vermögend, Zesum, die unendliche Liebe, den König dcr Glo¬ rie, genugsam zu preisen. Vereiniget eure reinen Lobgesänge mit unserem schwachen Lobgebethe, ihr vollkommene Freunde Got¬ tes, ihr heilige Schaaren der Engel! prei¬ set und danket mit uns, ihr von Liebes- glnt brennenden Ehcrubim und Seraphim Und du, o Gottmensch, Jesus Christus! nimm dieses Lob- und Preisgebeth, ob¬ schon es unendlich tief unter deiner Liebe und Würde ist, aus Gnade an; und da kein erschaffenes Wesen im Stande ist, dich so zu loben und zu preisen, wie du es verdienst, gelobt nnd angebethet zu wer¬ den; so lobe du dich selbst, o unendlicher Gott! Es preise dich deine Allmacht, deine grenzenlose Güte, deine ewige Weisheit, deine unaussprechliche Heiligkeit, deine un¬ endliche Liebe von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. m Liebcsscufzer und Bitten. (Nach dm hh. Franz von Sales und Alphons Liguori.) Fest ist mein Glaube an dich, o du untrügliche Wahrheit; unerschütterlich meine Hoffnung auf dich, o du unveränderliche Güte; herzlich und innig meine Liebe zu dir, o höchstes, liebenswürdigstes Wesen; >ncin Gott und mein Wohlthäter, dir will >ch ergeben sein, dich lieben und preisen mein Leben hindurch und in Ewigkeit. O Ucbermaß der Liebe! demüthigster ^e>n! verborgener Gott, ich bethe dich an. Zu gering ist ein Herz, dich zu lieben, zu wenig eine Zunge, dich zu loben! D Jesu! du weißt, was mir gebricht, und kennest meine Schwächen: gib mir ^cmuth, Reinigkeit des Herzens, Gleich- wrmigkeit mit deinem beiligcn Willen, Stärke gegen böse Gewvhnbcit, und Ge¬ such, um Alles, was mir widerfährt, um deiner Liebe willen zu ertragen. O mein Erlöser! durch jene unend- uchc Liebe, die dich zur Erde hcrabgezogen uut und am Kreuze dich sterben machte, uß auch mich ersterben in dir, damit du ewig lebest in mir. 112 O Gott meiner Seele! ich ziehe dich allen Gütern dieser Welt vor, und mir selbst. Ich überlasse mich gänzlich dir, und unterziehe mich mit Liebe und Ehrfurcht allen deinen gerechten Fügungen; damit Alles, was du in Zeit und Ewigkeit über mich verordnet hast, erfüllet werde; doch hoffe ich einst dein göttliches Angesicht und deine vollkommene Schönheit anzuschauen. Mein Gott und mein Alles! ich will Nichts suchen außer dir, denn in dir allein kann ich Alles finden. O liebreichster ter, gib, daß meine größte Sorge seh dir würdig zu dienen, gleichwie du D mein Heil so überschwengliche Sorgfalt getragen hast. O menschgewordenes Wort des ewi¬ gen Vaters, Jesus Christus! du bist au» keiner andern Ursache in die Welt gekom¬ men., als um in den Herzen der Mü¬ schen zu wohnen, welche du mit deinem Blute erlöset hast: mein Herz sei alsoga»» dein; besitze es, erleuchte es und wachs es bereitwillig zur Erfüllung deines hei¬ ligsten Willens. Allmächtiger Jesus! nimm Alles von mir, was die Wirkungen deiner Macht und 113 Güte m mir Hemmer, heile mich von aller Unlauterkeit und Untreue, erfülle mich mit deiner Gnade und Weisheit. Mein Gott, gib, daß ich dich schanc dnrch lebendigen Glauben, damit ich dich erkenne und liebe. Zeige mir deinen Wil- bsn, damit ich ihn erfülle; zeige mir end- «ch in der Ewigkeit dein göttliches und beseligendes Angesicht. Mein Gott, wenn auch keine Hölle chid Qual für die Sünder wäre, würde 'ch dennoch nicht unterlassen, dich zu lieben und für dich zu leiden. Gib, o Herr, daß uh deinem Verlangen immer entspreche, daß mir dieses Herz nur, damit ich dir ^horche, diesen Leib, damit ich ihn dir darbriuge, dieses Leben, damit ich es dir Weibe. Unendliche Macht, unterstütze meine Ohnmacht. Ewige Weisbeit, erleuchte meine mnsternisse. Unermeßliche Güte, sei nach- üchlig mit meiner Bosheit. O Güte, o dube, o Weisheit! ach/wie spät habe ich erkannt, wie spät dich gelicbct!- (Antcre pnsiendc Getethe Seite 99 — 106) 8 114 Andachten für die besondern Zeiten desJah- res und auf die Feste des Herrn. Die heilige Adventszeit. Der Nähme Advent ist ein lateinisches Wort, und bedeutet die Ankunft, und zwar die gna; denreiche Ankunft unseres Herrn Zesu Ehrst" aus Erden. Viertausend Jahre warteten dü Menschen auf die Ankunft des Erlösers. M Besseren und Frommen sehnten sich mit schreiblichcr Begierde nach Ihm. Endlich »ach viertausend Jahren nach der Sünde der erste". Menschen kam der heißersehnte Heiland aht die Erde. — Zum Andenken an diese Ankunst des Erlösers auf Erden hat die heilige kathom schc Kirche dievier Wochen vor Weihnachten, an ein Bild der viertausend Jahre vor Christi burt, bestimmt. — Obwohl Lieser Erlöser, Je>"° Christus, schon vor achtzehnhunderr Jahren an Goll und Mensch zugleich auf dieser Erde en schienen ist; so mußt du doch, mein Kind! ei" sehnliches Verlangen in deinem Herzen nach sus erwecken, damit er mit seiner Gnade Z" dir komme und bei dir wohne. Jesus aber wohst mit seiner Gnade nur in solchen Menschen, ihn lieben und nicht beleidigen. Darum hüu> dich sorgfältig Jesum zu beleidigen, vcrmcu und verabscheue jede Sünde, vermehre dein" Gebethe, besonders zu Ehrender seligsten Juns' frau Maria, bereite dich mit aller Sorgst IIS vor, die heiligen Sakramente der Buße und des Mares würdig zu empfangen; und so wird der Herr Zesus auch in dein Herz kommen, in demselben eine Krippe aufschlagen und darin wohnen. Gebeth. O Herr, Jesus Christus! auch ich, schwaches Kind, sehne mich nach dir, wie nnst die Patriarchen und Propheten, die da in heiliger Begierde riefen: »Thauet, Himmel, den Gerechten! Wolken, regnet chn herab!« Komm, o ewige Weisheit! und erleuchte mich, damit ich dich, und deine heiligen Gebothe recht erkenne. Komm, v ewige Liebe! und erwärme mich, damit A dich über Alles liebe. Komm, o ewiges ^ben! und belebe mich, damit ich mit dir Ms vereiniget bleibe. Komm, mein Gott, weine Liebe, mein Alles! komm und bringe °wue süße Liebe mit dir; ergieße sie, wie himmlisches Oehl, in mein armseliges ^erz, daß ich dich aus ganzer Kraft mei¬ ner Seele zu lieben vermöge. Komm, o sei mein Heiland, und mache mich Amen. Allmächtiger, ewiger Gott! wir fei- jetzt die Vorbereitungstage der gna- 8* 116 denreichen Ankunft deines Sohnes, unft res Heilandes Jesu Christi, der zu uni armen sündigen Menschen herabgekonuua ist, um uns von der Sünde und den ewigen Verderben zu erlösen und selig!« machen. So sehr hast du uns geliebetf barmherzigster Vater! daß du deinen cin- gcbornen Sohn dahin gabst, damit Jede«, der au ihn glaubt, nicht verloren geft- sondcrn das ewige Leben habe. Gib uni die Gnade, daß wir diese heilige Zeit zu" Heile unserer Seele benützen, allen Sün¬ den entsagen, für die begangenen Fehle« Buße thun, und dir eifriger dienen »ü- gen. Dieß bitten wir dich durch denselben unfern Herrn Jesum Christum, deinen Sohn, der mit dir lebet und regieret u< Einigkeit des heiligen Geistes, Gott ve« Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Die heilige Weihnachtszeit. Die Kirche feiert alljährig an Wcihna^h" das Andenken an die freudenreiche Geburten Christi, des Sohnes Gottes, und will tadus unsere Andacht erwecken, unfern Eifer erM"U tern, unseren Glauben neu beleben, unsere entzünden, und uns auffordern, Gottes Gus' Weisheit und Erbarmung dankbar anzuerkelw« 117 und zu preisen. — Freue dich, mein Kind! daß oegis Christus ein Kind geworden ist, um dich - uni seinem Beispiele zu lehren, wie du dem l nunmlischen Vater wohlgefallen könnest. Gehe I w Einfalt des Herzens zu Jesus hin, wie die , Men Hirten, bethe ihn an, Lanke ihm für die Gnade seiner Menschwerdung, die der Ursprung ' Weres Hestes ist, und bitte ihn um seinen - Segen. Gebethe. i Preise den Herrn, meine Seele, und Ees, was in mir ist, lobe seinen heiligen Lahmen! Denn heute ist der Tag, an Mn wir das Andenken an jene hochheilige uiacht feiern, in welcher Jesus Christus einem Stalle geboren worden ist. Preise een Herrn, meine Seele, und Alles, was !" mir ist, lebe seinen heiligen Nahmen! --m Kind ist uns geboren, und ein Sohn M uns geschenkt worden. Sein Nähme ist ^esns Christus, der Heiland der Welt. Wendig stimme ich in den Lobgcsang der ^"gel ein, mit dem sie seine gnadenreiche ^cburt gefeiert haben: »Ehre sei Gott in M Höhe, und Friede den Menschen auf "den, die eines guten Willens sind.« D ewiger Sobn des himmlischen Va- 118 ters! in tiefster Demuth beuge ich meint Kniec vor dir, und bethe dich an mit lr- bendigcm Glauben, mit innigster Liebe, als meinen Herrn und Gott, wie dich Maria und Joseph, wie dich die fromme« Hirten von Bethlehem, und die Weist« aus dem Morgenlande angcbcthet Halm« O Herr, Jesus Christus! um deiner unendlichen Liebe willen, die dich in das menschliche Elend herabgezogen hat, bitte ich dich, erbarme dich meiner, segne MG und reinige von allen Sünden mein Herz, daß du darin eine dir wohlgefällige Wehm statte finden mögest. So komm denn, o göttliches Kind Jesu! in mein Herz! laß mich demüthH werden mit dir, dem Demüthigenz arm mit dir dem Armen; sanftmüthig mit d>r, dem Sanftmüthigen, geduldig mit dir, dem Geduldigen. Laß mich mit dir zrineš men an Weisheit und Gnade, damit dir und deinem himmlischen Vater wobb gefallen werde. Laß mich Eins werde» mit dir in ewiger Liebe. Stille mein Ver¬ langen, dich, o allmächtiger Kinderfreund' zu besitzen; bleibe in mir, damit ich "" durch deine Gnade gestärket— dich immer IIS standhafter liebe, dir treuer diene, und in allen Dingen deinen heiligen Willen erfülle. Der du lebest und regierest u. s. w. Amen. Der letzte Tag des Jahres. Betrachte heute die Eitelkeit der Welt und Flüchtigkeit des Lebens. Hänge dein Herz sucht an Dinge, die so schnell vorüber gehen, ^enke nach über die in diesem Jahre begangenen Kunden, und bitte um Vergebung; danke auch ^ott für die erhaltenen Gnaden und Wohlthaten. Gebeth. Allmächtiger, ewiger Gott! Herr der Zeit und der Ewigkeit! steh gnädig herab auf die Gefühle und Empfindungen mei¬ nes Herzens, die ich heute am Schluffe des Jahres vor dir ausgieße. — Es ist «un wieder Ein Jahr vergangen, und ich bi» abermahls um einen großen Abschnitt iuftnes Lebens dem Tode und der Ewig¬ keit näher gekommen. Ach , wie schnell ver¬ geht die Zeit, und mit der Zeit das Leben des Menschen! »Das Leben des Menschen stiehet wie ein Schatten, und bleibt nie 'n demselben Zustande, und wie ein durch I2Ü die Luft eilender Pfeil, oder wie die ein¬ same Blume des Feldes, die heute blühet, und morgen abwelket; also sind die Tage des Menschen auf Erden, wenige und böse.« Wie Viele sind in diesem Jahn um mich und neben mir dahingestorben, die nicht an den Tod dachten, als sie in das verflossene Jahr cintratcn; und nun ist ihr Loos in der Ewigkeit auf immer entschieden! Und wie nahe bin ich vielleicht selbst, ohne es zu wissen, an den Pforten der Ewigkeit gestanden! Wenn mir aber gleich die Güte Gottes das Leben bisher noch erhalten har, so muß ich doch beden¬ ken, daß ein Jahr kommen wird, in wel¬ chem ich sterben werde; heute oder morgen wird man anch von mir sagen: er ist da gewesen, und ist nicht mehr ! Darum muh ich auf den Tod stets gefaßt sein, wcü mir die Zeit nicht bekannt ist, wann mich der Herr vor das Gericht fordern wird- Ich soll jetzt so leben, wie ich im Tode wünschen werde, gelebt zu haben. Aber ach, gerechter Gott! habe ich bisher so gr- lebt, wie ich auf meinem Sterbebette wün¬ schen werde, gelebt zu haben? dürfte ich in diesem Augenblicke ohne Furcht vor dir, 121 meinem Richter, erscheinen? Ach Herr, wie oft habe ich in diesem Jahre deine Gebothe übertreten und dich, meinen be¬ sten Vater, beleidiget! Wie nachlässig war ich in deinem Dienste! Wie leichtsinnig, unfolgsam, zänkisch, neidisch und lügen- Mt! Wie oft habe ich meine guten Vor¬ sätze gebrochen! Vater im Himmel! ich ftkenne mein Unrecht; mit reuerfülltem Herzen erhebe ich heute meine Hände zu dir, und flehe um Verzeihung meiner be¬ gangenen Fehler. Ich will mich bessern wir deiner Gnade. Vor deinem Angesichte mache ich den festen Vorsatz, meine bösen Neigungen und Begierden zu bezähmen und über mein untreues Herz besser zu Wachen. Nimm mich wieder zu deinem Kinde u», bewahre mich vor Gefahren des Lei¬ bes und der Seele, und schütze mich gegen Versuchungen und Gelegenheiten zur Sün¬ de- Dein Wille soll mir fortan heilig sein, bekräftige mit deiner Gnade meine Vor¬ sätze, daß ich sie halte, und nimmermehr abwciche von dem Wege deiner Gebothe. Endlich-bitte ich dich noch, o Herr! daß du die Verzeihung, um welche ich dich 122 am Schlüsse dieses Jahres für mich au- flehe, auch allen meinen Mitmenschen au- gedeihen lassen mögest. Insbesondere, ° mein Herr und mein Gott! vergib Jenen, an deren Sünden vielleicht ich selbst Schuld gewesen bin! Dann verzeihe insbesondere meinen Aeltern, meinen Geschwistern, mei¬ nen Wohlthätern, meinen Freunden, und Allen, die meinem Herzen theuer stud! So möge das Ende dieses Jahres für uns Alle sowohl das Ende unserer Über¬ tretungen, als der Anfang eines dauer¬ haften Friedens mit dir werden; durch Jesum Christum unfern Herrn und Hei¬ land. Amen. Noch Eines liegt mir zumahl anr Schluffe des Jahres vorzüglich am Hel¬ zen, dir, o mildrcichster gütigster Vater im Himmel! für die Wohlthaten; die ich von deiner milden Hand empfangen habe, gebührend zu danken. Nimm also hin mei¬ nen innigsten Dank für die unaussprech¬ lichen Gnaden, die mir in dem entwiche¬ nen Jahre von deiner Vaterhand in st reichem Maße zugeflossen sind! Ja, ich lobe und preise dich, o mein Gott! von ganzer Seele dafür. Für Alles, es mag groß 123 oder klein gewesen sein; ich mag cs als Wohlthat erkannt haben, oder nicht; für Isde Leitung, für Freude und Schmerz, für Angenehmes und Bitteres, wodurch du mich zu bessern und dir näher zu füh¬ ren gesucht hast; für jedes Gute, das ich gethan; für jeden Athemzug lobe und Preise ich dich von ganzem Herzen, und wünsche, daß mein ganzes künftiges Leben nichts Anderes sein möge, als ein immer¬ währender Dank für deine Güte. Amen. Es geschehe! Am Schlüsse des Jahres könnengebcthctwer¬ ben: Lobgesang des heiligen Ambros und Augustin, oder »l'o Denin Iaustumu8,« und: »Großer Gott!« zu Ende dieses Buches. Der Neujahrstag "nd das Fest der Beschneidung Zesu Christi. Gott schenket dir das neue Jahr, damit du 'lnmer verständiger und besser werdest, und, um deine Fehler abzulegen, noch Zeit habest. Danke dafür Gott; mache gute Vorsätze, und bitte ihn um leinen Segen. Gebeth. O Gott und Herr meines Lebens! 124 zu dir erhebe ich heute mein Gemiith, und bethe dich demütlug und mit kindli¬ chem Herzen an. Ich lobe und preise dich und sage dir Dank, daß du mich das neue Jahr hast erleben lassen. Andere sind dahin gestorben, Manche vielleicht sogar unvermuthet und in den Sünden gestor¬ ben; mich aber hast du am Leben erhalten, damit ich meine Fehler ablege, sie herzlich bereue, Buße thue, immer besser und frömmer werde, und einst zu dir in den Himmel komme. Aus Dankbarkeit für st große Wohlthaten, o mildreicher Gott, König'des Himmels und der Erde! nehme ich mir vor, das nun begouene Jahr dir zu weihen. Alles, was ich denken und thun werde, alle Neigungen, alle Begierden und Wünsche meiner Seele sollen dir ge- heiliget sein. Ich gelobe dir, o Gott! deine heiligen Gebothc zu halten, und dich mit keiner Sünde wissentlich und freiwillig zu beleidigen. Das vergangene Jahr soll das letzte meines Leichtsinnes, meiner Träg¬ heit, meiner Unfolgsamkeit sein. Nun will ich ernstlich anfangcn, Gott zu dienen, meinen Aeltern und Vorgesetzten zu ge¬ horchen, und die kostbare Zeit zur Ersin- I2Z ümg meiner Berufsgeschäfte treu zu be¬ nützen. Aber, o mein Gott! ich bethe im- Mr schone Worte und mache Verspre- ckumgen, und ich erfülle sie doch nicht! Sieh, o Herr! dieses ist mein Elend, aber auch meine Klage, daß mir selten wahr¬ hafter Ernst ist, immer verständiger und Mer zu werden. O Vater im Himmel! st mache denn im kommmcnden Jahre die¬ sem Zustande ein Ende, daß du mir mit dem aufrichtigen - Willen auch die Kräfte verleibest, das Böse zu unterlassen und das Gute zu thun. Gib mir den rechten ^eist, schaffe in mir ein reines Herz, erfülle mich mit deiner allmächtigen Gna¬ de, die mich bewegen und unterstützen v"rd, an wahrer Weisheit und Frömmig- eert zuzunehmen. O mein Jesus, o Heiland der Welt! deinem Nahmen fange ich dieses neue ssuhr an. Laß es für mich ein Jahr des Heiles werden. Sei du mein Führer, wenn irre gehen soll, meine Stärke, wenn 'ch schwach bin, mein Helfer, wenn ich !erde, mein Trost und meine Freude, wenn ich traurig bin, mein Erbarmer, wenn 'ch sündige, mein Bcscliger, wenn ich 126 sterbe — mein höchstes Gut, mein Eins und mein Alles. Indem ich aber für mich selbst bitte, will ich, o Herr! auch aller meiner Mit¬ menschen gedenken. O lasse das angehen¬ de Jahr Allen ein glückliches Jahr werden! Erhöre die gerechten Wünsche und from¬ men Gebethe, die heute zu dir cmporstei- gen, einem Jeden in seiner Weise! Ver¬ leihe deinen Schutz nnd Segen allen Men¬ schen aus Erden, vorzüglich aber meinen Aeltern nnd Denjenigen, für welche mich die Dankbarkeit und Liebe bethen heißet- Mein erster und bester Wunsch, den ich heute auch allen Andern wünsche, ist: Gott, der gute, allmächtige Gott, unser Vater, Jesus Christus, unser Erlöses heiliger Geist, unser Heiligmacher, s" und bleibe mit mir und mit Allen! Amen- Die heilige Fastenzeit. Die Kirche hat die Fastenzeit deßhalb ein¬ gesetzt, damit wir uns in Lieser Zeit von den weltlichen Zerstreuungen und Vergnügungen los- machcn, in unser Inneres einkehren, unsere Ver¬ gehungen erkennen, ste herzlich bereuen, beichten und für dieselben der göttlichen Gerechligkeu genugthun. Die heilige Kirche sucht uns M 127 Vuße mid Besserung Les Lebens dadurch zu be¬ wegen, daß sie gleich beim Beginne dieser hei- "gen Zeit durch ihre Diener unsere Häupter mit der Asche — dem Sinnbilde der Sterblichkeit — bestreuen läßt uno dabei spricht; »Gedenke, "Mensch! das du Staub bist, und wie¬ der zu Staub werden wirst.« Durch diese ^nnnerung an unsere Sterblichkeit sollen wir aufgemuntert werden, gleich Len Niniviten, Buße iu lhun, und durch Buße Gottes Strafgerichte bei Zeiten von uns abzuwenden. Mein Kind! obwohl Lu vermöge Leines zarten Alters zur strengen Faste, die in einer nur einmahligen Sättigung des Tages besteht, buch nicht verpflichtet bist, so kannst und sollst °u dich auch in der Selbstverläugnung üben, versage dir daher manches Angenehme aus Liebe ru Gott, mache einen kleinen Abbruch im Essen, "uthalte dich vom Naschen, vermehre dein Ge- betrachte das Leiden Jesu, vermeide jede «unde; denn die Sünde hat Jesum an Las ^cuz geschlagen. Bereite dich auf eine gute Oster- und würdige heilige Kommunion. Kirchcngebethe am Aschermittwoch. O Gott! wer sich vor dir dcmüthi- 8", findet Gnade bei dir, und wer über stine Sünden Buße thut, besänftiget dei- Zorn. Erhöre unser Flehen, und gieß' "ber deine Diener, die jetzt ihr Haupt 128 mit Asche bestreuen lassen, den reichen Segen deiner Gnade aus. Erfülle sie mit dem Geiste der Zerknirschung und der Buße; schenke ihnen, um was sie mit Weisheit bitten; befestige in ihnen, was sie erhalten, und bewahre, was sie em¬ pfangen. Durch Jesum Christum, unfern Herrn. Amen. Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den Niniviten, die im Trauergcwande und in der Asche Buße gethan, Vergebung ihrer Sünden gnädig angcdcihen lassen: verleihe auch uns, daß wir Buße wirken, wie sie, und Vergebung unserer Sünden erlangen. Durch unseren Herrn Jcsnm Christum, deinen Sohn, der u. s. w- Amen. (Bei Austheilung der geweihten Asche.) Gedenke, o Mensch! daß du Staub bist, und wieder zu Staub werden wirst- (Nach der Austheilung der geweihten Aschc.) Gebeth. Verleihe uns, o Herr! daß wir den christlichen Kampf mit einem heiligen Fasten, 129 anfangen und fortsetzen, und im Streite gegen unsere geistigen Feinde durcb Ent¬ haltsamkeit die Kraft zum Siege erlangen. Durch Christum unfern Herrn. Amen. Fastenlied. Laß mich deine Leiden singen, Dir des Mitleids Opfer bringen, Unverschuld'tes Gotteslamm! Das von mir die Sunden nahm. Jesu! drücke deine Schmerzen Tief in aller Christen Herzen! Laß mir deines Todes Pein Trost in meinem Tode sein! Jn's Gericht für Menschen treten, 3um erzürnten Vater bethen, Seh' ich dich mit Blut bedeckt, Auf den Ochlbcrg hingcstrcckt. Jesu! drücke ». s. w., wie oben. Dich zu binden und zu schlagen, 3u beschimpfen und zu plagen, Nahet sich der Feinde Schaar, Und du gibst dich willig dar. Jesu! drücke u. s. w. 9 IM Von den Richtern, die dich Haffen, Wilden Kriegern überlassen, Strömt dein unschuldig Blut Unter frecher Geißel Wuth. Jesu! drücke u. s. w. Unter lautem Spott und Hohne Seh' ich eine Dornenkrone, Die, mein Heiland! scharf gespitzt, Deine Stirne schmerzlich ritzt. Jesu! drücke u. s. w. Wundenvoll, erblaßt, entkräftet, An das Opferholz geheftet, Seh' ich, wie ein Gottmensch stirbt/ Und den Sündern Heil erwirbt. Jesu! drücke s. w. Heiland! meine Missethaten Haben dich verkauft, verrathen, Dich gegeißelt und gekrönt, An dem Kreuze dich verhöhnt! Ach! es reuet mich vom Herzen! Laß, mein Heiland! deine Schmerzen, Deines Mittlertodes Pein, Nicht an mir verloren sein. 131 Der heilige Kreuzweg. Der schmerzhafte Kreuzweg stellt Len Gang -Km mit Lcm Kreuze auf Len Schultern nach "em Kalvarienberge vor, wo er aus Liebe zu »ms am Stamme Les heiligen Kreuzes gestorben 'N, Es ist also billig. Laß man Lieser gcheim- Wvollen Andacht mit aller möglichen Zärtlich¬ st LeS Herzens und Aufmerksamkeit obliege, -mau möge diese schöne und heilsame Andacht, womit verschiedene Ablässe verbunden sind, öf¬ ters, besonders aber an Freitagen und in der völligen Fastenzeit verrichten. Es ist nicht gerade¬ lt nvthwendig, von einer Stazivn zur andern '"sehen; doch sollte man mit einem äußerlichen Zeichen, etwa mit einer Neigung des Hauptes, "on einer Stazivn zur andern sich wenden. Dorbcreitungsgebeth. O Jesus, mein göttlicher Lehrer und Erlöser! ich will jetzt andächtig betrachten, tttch welch für eine schmerzliche Weise du "ns durch dein Leiden und Sterben von rem ewigen Verderben erlöset, und uns "n Himmel wieder geöffnet hast. Ich will ""er auch zugleich bedenken, wie ich leben, ^"s ich thun, und was ich meiden soll, "«mit mir diese Andacht zum Nutzen ge- teichen werde. Ich will dir, o mein Je- 1"s! auf dem Kreuzwege der Leiden und s* 132 Widerwärtigkeiten mit Geduld und in Ergebung in den göttlichen Willen stunde haft Nachfolgen; ich will von dem Wege deiner heiligen Gebothc und deines nach¬ ahmungswürdigsten Beispieles nie abwci- chen, damit ich einst zu dir iu den Hm>- mel kommen werde. , O mein Gott nnd mein Heiland, wenn ich dein bitteres Leiden recht an¬ dächtig betrachte, und mich dabei erinnere, daß du alle diese unaussprechlichen Leiden siir unsere Sünden, also auch für meine Sünden erduldet hast; wie soll ich dann die Sünde nicht hassen und verabscheuen, da gerade die Sünde dich ans Kreuz ge¬ schlagen hat? Auch meine Sünden haben deinen schmerzlichen Tod am Kreuze ver¬ schuldet. O mein leidender, o mein ster¬ bender Jesus! ich bitte dich durch dem kostbares Blut, durch deine heiligen Wund¬ mahle, durch deinen bittern Tod, verzeche mir armen Sünder! Vom Herzen be¬ reue ich alle meine Sünden, weil ich dum das allerhöchste und allerlicbenswürd'gm Gut so schwer dadurch beleidiget hch'^ Ernstlich verspreche ich dir, mit deine' Gnade mein Leben zu bessern; ich "" 133 lieber sterben, als dich wissentlich und freiwillig beleidigen. Gib mir die Gnade zur Erfüllung dieses meines Vorsatzes! llm diese Gnade bitte ich dich durch deine unendlichen Verdienste, und durch die Für¬ bitte der allerseligsten Jungfrau Maria, deiner göttlichen Mutter. Amen. 135 Erste Stazion. Jesus wird zum Tode verurtheilt. , Wir bethen dich an, o Jesu! und Preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz past du die Welt erlöset. . Betrachte, wie Pilatus den unschuldigen Ms zum Tode verurtheilt, und wie deinHei- land dieses Todesurthcil angenommen hat, damit °u. vcn dem Urthcile des ewigen Todes befreiet wurdest. O Jesu! ich danke dir für diese große ^rbe, und bitte dich, nimm das Urtheil ewigen Todes, welches ich durch meine «linden verdient habe, zurück, damit ich Würdig werde, das ewige Leben zu be¬ iden. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gegrüßct seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. sehe dich, o Jesu, schweigen, dich die Welt verdammt zum Tod; M> dich zur Erbarmung neigen, ^lenn du als Richter kommst, o Gott! 137 Zweite Stazion. 3esus wird mit dem Kreuze bela¬ den. . Wir bethen dich an, o Jesu! und Weisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz W du die Welt erlöset. Betrachte, wie Jesus das Kreuz, das deine "Uten Sünden so schwer gemacht Haden, auf UMe Schultern gelaßen hat. . D Jesu! gib mir die Gnade, daß > dein Kreuz durch neue Sünden nicht "ech schwerer mache, und daß ich das gelinge mit einem aufrichtigen Dußgeiste irhast trage. Ilič, Gekreuzigter Herr Jefu, erbarme dich Vater unser. Gegrüßet seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. 3» sehe dich das Kreuz umfangen; Aus Liede leid'st du alle Schmach! So dist du selbst mir vorgegange»; Ich folge dir, mein Jesu! nach. I3S Dritte Stazion. Jesus fällt das erste Mahl. Wir betheir dich an, o Jesu! und preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. . Betrachte, wie Jesus, da er die Last, wo- er beladen war, nicht mehr tragen konnte, r°r Ermüdung und Schmerz niedergedrückt, unter dem Kreuze fiel. O Jesu! meine Fehltritte sind die »rsache deines Fallens. Verleihe mir die ^nade, daß ich deinen Schmerz durch den -aückfall in die Sünde nie erneuere. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gegrüßct seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. Du fällst, o Jesu! hin zur Erden, Dich drücket meiner Sünden Last; Soll nicht mein Herz erweichet werden. Da du so viel gelitten hast? 141 Vierte Stazion. 3esus begegnet seiner heiligsten Mutter. Wir bethen dich an, o Jesu! und pscisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. .Betrachte, welcher Schmerz das Herz Jesu ^Nß, als er Mariam gewahr wurde, und das ^rz Mariä, als ihr Jesus begegnete. Auch "me Sünden sind an der gegenseitigen Bctrüb- des Sohnes und der Älutter schuld. O Jesu! erwecke in mir durch die ßürbitte Mariä einen lebhaften Schmerz Eer meine Sünden, damit ich sie mein ganzes Leben hindurch beweine, und in °rr Stunde meines Todes vor dir Gnade finde. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gcgrüßet seist du. Ehre sei dem Batcr u. s. w. O Sohn, o Mutter, eure Herzen Sind ganz versenkt in Traurigkeit; Ach, theilet mit mir alle Schmerzen, Laßt mich empfinden euer Leid! 143 Fünfte Stazion. Simon von Cyrene wird gcnöthi- siet, das Kreuz Christa zu tragen. Wir bethcn dich an, o Jesu! und preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. Betrachte, wie die Juden, als sie merkten, faß Jesus nicht mehr die Kraft habe, das Kreuz «u Schleppen, ihm mit verstelltem Mitleid das Kreuz abnahmen. O Jesu! mir steht cs zu, das Kreuz M tragen, weil ich gesuudiget habe. Ma¬ che, daß ich dich wenigstens auf dem Kreuz¬ ige begleite, und das Kreuz der Wi¬ derwärtigkeit aus Liebe zu dir trage. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gegrüßet seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. ^as Krcu; will Niemand mit dir tragen, -Du, Jesu, hast es nicht vcrschuld't; konntest billig dich beklagen. Doch schweigst und trägst du's mit Geduld! 143 Sechste Stazion. 3esu Angesicht wird von der hei¬ ligen Veronika abgetrocknet. Wir bethen dich an, o Jesu! und Weisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. Betrachte, wie diese heilige Frau bemüht ^5' 3csu Leiden zu lindern, und wie dagegen rstMs bedacht war, sie zu belohnen, indem er lem Angesicht dem Schweißtuche, das sie in Len Landen hatte, eingedrückt ließ. O Jesu! verleihe mir die Gnade, Mine Seele von allen Flecken zu reini- Zrn; drücke dein heiliges Leiden tief in Meinen Geist und in mein Herz ein. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gegrüßet seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. Betrübter Jesu, Mann der Schmerzen, Ach, zeige mir dein Angesicht; Und präg' es ab in meinem Herzen, O Jesu, meiner Seele Licht! 1V 147 Siebente Stazion. 3csus fällt zum zweiten Mahle. Wir bethcn dich an, o Jesu! und preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. Betrachte die Leiden, welche Jesus bei ^eni zweiten Falle empfindet- Du verursachest ihm Lurch deine öftern Rückfälle in die Sünde. .« O Jesu! wie beschämt stehe ich vor °>r! Gib mir die Gnade, von meinen Sünden so aufzustehcn, daß ich nie wie¬ der in dieselben zuriickfallc. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gcgrüßet seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. Du fliehst, o Seele, die Beschwerden, Und Jesus trägt die schwere Last; Dein Heiland fällt für dich zu Erden, Er büßt, was du verschuldet hast. 10* I4S Achte Stazion. Jesus begegnet die Frauen von Jerusalem. Wir bethcn dich an, o Jesu! und preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. Betrachte, wie Jesus Liese Frauen ermahnt, re tollen nicht über ihn, sondern über sich selbst seinen, um dich zu belehren. Laß du mehr über ' deine Sünden, als über seine Leiden weinen Ivllst. O Jesu! gib mir die Thräncn einer wahren Rene, damit das Mitleid wel¬ ches ich über deine Schmerzen trage, mir verdienstlich sei. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Weiner! Vater nnser. Gcgrüßet seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. Ich will zuerst die Sünd' bereuen; Sie ist, o Jesu, deine Pein; Dann wirst du gnädig mir verzeihen. Du wirst mein Baker wieder sein- Neunte Stazion. 2esus fällt zum dritten Mahle. , Wir bethen dich an, o Jesu! und preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. Betrachte, wie Jesus zum dritte» Mahle eben so schmerzlich, als die beiden ersten Mahle lallt. Daran ist deine Verstocktheit, aus der du netS i» neue Sünden fällst, schuld. O Jesu! ich bin nun fest entschlossen, kleinen Sünden auf immer ein Ende zu Ulachm, um dir bei deinen Leiden Linde¬ rung zu verschaffe». Stärke mich in mci- uem Entschlüsse, und mache ihn durch deine Gnade wirksam. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Ulciner! Vater unser. Gcgrüßct seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. 2ch sehe dich schon wieder fallen^ Du fällst so hart aus meiner Schuld. Nein Rückfall dringt dir neue Qualen; O Jesu, trag' mit mir Geduld ! 133 Zehnte Stazion. Jesus wird entkleidet und mit Galle gctränket. Wir bethen dich an, o Jesu! und preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. Betrachte die Beschämung, die Jesus aus- mmd, als mau ihn durch die Einkleidung ent- rwßkc, und die Bitterkeit, die er empfand, da »»m ihm Wein mit Myrrhe und Galle gemischt, reichte. So büßt er deine Unverschämtheit und «ckerhaftigkcil. O Jesu! ich bereue die sündhaften »reuden, die ich mir erlaubt, und die "»Mäßigkeit, der ich mich ergeben habe, -öch fasse den festen Entschluß, mittelst deines Beistandes, deine Beschimpfung und Dual nicht mehr zu erneuern, und mein riinftiges Leben in Sittsamkeit und Mä¬ ßigkeit zuzubrmgen. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gegrüßet seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. Das Kleid wird Jesu abgerissen; Aus allen Wunden fließt das Blut; So muß dein Heiland für dich büßen! Sieh seine Lieb' und deine Muth! 133 Eilfte Stazio». 3esus wird ans Kreuz geheftet. Wir bethen dich an, o Jesu! und preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. ! Betrachte die außerordentlichen Schmerzen, welche Jesus erlitt, als die Juden seinen vom Blute schon ganz triefenden Leib auf dem Kreuze aus,treckten, und mittelst der Durchbohrung sei- "rr heiligsten Hände uud Füße mit Nägeln dar¬ auf befestigten. O Jesu! du leidest dicß alles für mich: und ich soll deinetwegen nichts lei¬ den? Hefte meinen widerspenstigen Wil¬ len an dein Kreuz. Ich nehme mir ernst- «ch vor, dich nicht mehr z» beleidigen, und aus Liebe zu dir alles zn leiden. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gegrüßet seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. Du mußt nicht über Kreuze klagen; Bedenk', o Christ, was du verschuld't! Dein Jesus wird an's Kreuz geschlagen; Er schweigt und leidet mit Geduld. IZ7 Zwölfte Stazion. Jesus stirbt am Kreuze. Wir bethen dich an, o Jesu! und Preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. Betrachte, daß dein Erlöser nach einer drei¬ stündigen Todesangst, am Kreuze verschieden ist, um dein Heil zu wirken. O Jesu! nachdem du dein Leben hin- Rgeben hast für mich, so ist es wohl °chig, daß ich den Ucberrcst des meinigen mr dich verwende. Dieß ist auch mein Mer Vorsatz. Nur nm die Gnade, den¬ selben ins Werk zu setzen, bitte ich dich, durch die Verdienste deines heiligen Todes. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gegrüßct seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. Du, Zesu, bist am Kreuz gestorben. Aus Liebe wählst du diesen Tod; So hast du mir das Heil erworben. Ich wist dich lieben, o mein Gott! IZ9 Dreizehnte Stazion. Der Leichnam Christi wird vom Kreuze ab genom men. Wir bethen dich an, o Jesu! und preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welk erlöset. Betrachte die Betrübnis der Mutter Got- tes, als sie den Leichnam ihres göttlichen Soh- "es erblaßt, mit Blute übcrronncn, und des -ebens beraubt, in ihre Arme nahm. O bciligstc Jungfrau! erbitte mir die Gnade, daß ich Jcsum nicht mehr durch neue Sünden kreuzige, sondern ihn durch Uebung christlicher Tugenden in mir stets lebendig erhalle. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gegrüßct seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. 3ch liege, Mutter! dir zu Füßen, Nimm gnädig an, mich als dein Kind; 2 laß mich Zcsu Wunden küssen. Und weinen über meine Sünd'. IN Vierzehnte Stazion. Der Leichnam Jesu wird zu Grabe getragen. Wir bethen dich an, o Jesu! und preisen dich; denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöset. Betrachte, wie der heiligste Leichnam Jesu mit der tiefsten Ehrfurcht in das neue Grab, welches für ihn bereitet worden war, gelegt wurde. OJcsu! ich danke dir für alles, was du gelitten hast, um mich zu erlösen, und bitte dich, gib, daß ich mich vorbereite, durch das heilige Abendmahl den Leib, den du für mich hingegcben hast, würdig zu Empfangen. Schlag deine Wohnung für immer in meiner Seele auf. Gekreuzigter Herr Jesu, erbarme dich Meiner! Vater unser. Gcgrüßct seist du. Ehre sei dem Vater u. s. w. 3ch will mit dir, o Jesu, sterben Der Welt, dem Fleisch, der Sinnlichkeit; Ich kann nur so das Heil erwerben. Nur so gelange ich zur Freud'. 11 162 Beschießung des heiligen Kreuzweges. Erbarme dich unser, oHerr! erbarme dich unser! Bittgebeth. Gott! der du die Fahne des Kreuzes durch das kostbare Blut deines Sohnes hast heiligen wollen; wir bitten dich, ver¬ leihe, daß wir alle, so wie wir uns der Ehre deines heiligen Kreuzes, eben st auch deines Schutzes erfreuen; durch un¬ fern Herrn Jesum Christum. Amen. Die Seelen der verstorbenen Christ gläubigen ruhen durch die Barmherzigkeit Gottes im Frieden. Amen. Sechs »Vater unser«, sechs »Begrüßet sem du.« mit sechs »Ehre sei dem Vater«, wovon da» letze »Vater unser« auf die Meinung des Papst» gebethet wird. Dankgcbeth. Ich sage dir Dank, gütigster Jesus! für deine Gnaden, die du mir in gegen¬ wärtiger Ucbnng erwiesen hast. Nimm dieses an zu deiner Ehre, zum Andenken deines Leidens, zur Genugthuung sst 163 meine Sünden, und zum Troste der See¬ len im Fegefeuer; laß an mir, o Jesus! den unendlichen Werth deines Blutes nicht verloren sein, sondern gib mir hier noch deine Gnade, und führe mich dann nach diesem Leben in deine Freuden. Amen. Gekreuzigter Herr Jesus! erbarme dich meiner, und unser aller. Amen. Am Palmsonntage. Eobgcsang zur Prozession bei der Palmweihe. Lob, Ehre, Dank und Ruhm sei dir, Erlöser! Christus, unser König! dem heute fromme Kindcrschaar mit Lobgesang vttlgegen wallt! Hosanna, sei gebenedeit, der du im Sabinen Gottes kommst! Sohu David's, König Israels! Hosanna in der Höhe! Lob, Ehre u. st w., wie oben. Dich preisen alle deine Himmel. Alle gelten verkünden deine Herrlichkeit. Auch dcr sterbliche Mensch wagt es im Staube, vcin Lob zu stammeln. — Lob, Ehre >- w., wie oben. 1t* 164 Mit Palmen und Zweigen eilt Ju¬ däa (das jüdische Volk) dir frohlockend entgegen. Auch wir huldigen und opftr» dir Gebethe, Gelübde und Hymnen (Lob¬ gesänge). — Lob, Ehre u. s. w., wie oben. Den leidenden Heiland empfängt heute Salem (Einwohner Jerusalems) mit freu¬ diger Ehrfurcht. Dankbar besingen auch wir heute den Fürsten des Lebens und Glanz seines ewigen Reiches. —Lob, Ehre u. s. w., wie oben. O du, dem alles Gute wohlgefällt/ du König der Liebe und Gnade! Wt Wohlgefallen hörtest du den Lobgesang der Kinder. O laß auch unsere Andacht) unsere Demuth, unsere Einfalt dir ge¬ fallen! — Lob, Ehre u. s. w., wie oben. Kirchengebeth bei der h. Messe- Allmächtiger, ewiger Gott! der du dem menschlichen Geschlechte in der Mensch¬ werdung und in dem Kreuzestode deines Sohnes, unseres Erlösers, ein Beispiel der Demuth zur Nachfolge aufgestellt hast! verleihe gnädig, daß wir seine Geduld thätig nachahmen, und uns würdig ma¬ chen, an seiner Auferstehung Theil zu 163 nehmen, durch denselben unfern Herrn 3esum Christum, deinen Sohn, der u. s. w. Amen. (Während der Priester die Passion d. r. ste Leidensgeschichte unseres Herrn nach der Er¬ zählung des heil. Evangelisten Matthäus liest, kannst du den heil. Kreuzweg bethen. Sieh Seite 134.) Geb eth am Gründonnerstage. (Das Abendmahl des Herrn.) Gütigster Jesus! der du uns durch "le Einsetzung des heiligsten Abendmahles oen deutlichen Beweis deiner Liebe und Osts kräftigste Erinnerungsmittel deines ftidcns hinterlassen hast; gib, daß wir ?lle die geheimnißvolle Speise deines Lei- oos und Blutes genießen, ohne von dank- °arcr Gegenliebe und von willigem Ge¬ horsam gegen deine Gebothe beseelt zu sein. die heilsamen Lehren des Evangeliums, du mit deinem Blute besiegelt hast, ourch würdigen Gebrauch dieser Seelen¬ messe in uns wirksam und fruchtbar wer- oen. Gib uns endlich deine Gnade, damit kl»s der Genuß dieses Liebesmahles nicht Zum Strafgerichte und zur Verdammung, 166 sondern zum Heile und zur ewigen Se¬ ligkeit gereiche. Der du lebest und regie¬ rest u. s. w. Amen. Nach geendigter heiligen Messe wird das hochwürdigste Gut in Prozession feierlich «M einen Lazu vorbereiteten Nebenaltar, oder st eine Kapelle getragen. Passende Gebethe beim Besuchen des heiligen Grabes findest du oben Seite 108. Am heiligen CHarfreitage. Während der Priester auf seinem Angesichte vor dem Altäre liegt, verrichte du folgendes Gebest: Jesus, du Sohn Gottes und Hei¬ land der Menschen! wir werfen uns hier vor deinem göttlichen Angesichte im Gei¬ ste der Demnth nieder. Segne mit deiner kräftigen Gnade dein Volk, welches durch dich erlöset, und hier in deinem Nahmen versammelt ist, damit wir in gegenwär¬ tiger Stunde der Andacht, bei der Be¬ trachtung deines Leidens und Todes, die Größe deiner Liebe für uns dankbar eim pfinden, unsere Undankbarkeit wider dich herzlich bereuen, dem Beispiele deines bens forthin treuer folgen, und so auch deiner Herrlichkeit im Himmel thcilhaftig werden. — O Gott, himmlischer Vater! im Nahmen deines vielgeliebten SohnC 167 lltten wir dich, erhöre unsere Gebethe; v«nm unsere gegenwärtige Andacht zur Versöhnung unserer Sünden und zurEr- lan«nng deiner Gnade an, damit wir dich, Md du gesandt hast, Jesum Christum, deiner Sohu, immer mehr und mehr er¬ kennen, und dich und ihn von ganzem Herzen und ganzer Seele lieben. Amen. Sobald Lee Priester sich erhoben hat, liest sr einige Stücke ans der heil. Schrift des alten Bundes und dünn die Passion oder die Leidens- sieschichte unseres Herrn nach der Erzählung des d- Johannes. Während dieser Zeit mögest Lu een heiligen Kreuzweg Lethen. Sieh Seite 134. Gebcth zu dem gekreuzigten Heilande. Sieh, o mein gütigster und süßester Jesu! vor deinem Angesichte werfe ich mich auf die Knie nieder, und bitte und be¬ schwöre dich mit der heißesten Inbrunst Meines Herzens, durchdringe meine Seele mit lebhaften Gefühlen des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe und mit einer Mabren Reue über meine Sünden, und verleihe mir einen unerschütterlich festen Killen mich zu bessern; indem ich mit kiefer Rührung und im Schmerze meiner 168 Seele deine heiligen fünf Wunden be trachte, und dabei beherzige, was v'U dir, o mein Jesu! der heilige Proper David gcweissaget hat: »Sie haben mäne Hände und meine Füße durchbohrt, s>e haben alle meine Gebeine gezählt.« Während der Verehrung des Kreuz-s, wo¬ bei zum Zeichen der Dcmuth nur die Küße dc- Gekreuzigten geküßt werden, kannst du folgen¬ des Gebeth verrichten: Gebeth vor einem Kreuze. Sei gegrüßet, o heiliges Kreuz! du glorreiches Zeichen unserer Erlösung, du Baum des Lebens, auf welchem der Ken land der Welt, durch seinen Tod, den Tod des menschlichen Geschlechtes iibcr- wunden hat. In diesem Kreuze beruh" unsere Glorie, unser Frohlocken, unsere Hoffnung, unsere Zuflucht. Mit diesen: glorwürdigen Zeichen bezeichne ich mein Stirne st, damit ich nie des Kreuzes Ehrst" wich schäme; meinen Mund f, damit/ ewig deinen Tod, o Jesu! als unsere Er¬ lösung preise; meine Brust h, auf dstp 'n rhr das Andenken deines bittern Bi¬ dens und Sterbens nie erlösche. Verleide, 169 v göttlicher Heiland! daß mir, mit diesem bciligcn Zeichen f bewaffnet, alle Nach- ^cllungen der sichtbaren und unsichtbaren Heinde nicht schaden mögen, und daß ich durch die Kraft deines Kreuzes, alle Ver¬ suchungen glücklich überwinde. Und wenn emst dieses glorreiche Zeichen am Himmel erscheinen wird, laß mir, o Jesu! dein Miges Kreuz nicht zum Schrecken, son¬ dern zum Troste sein. Amen. Gebeth am heil. Charsamstage. Erbarmender Welterlöser! dessen Leich- nach überstandenen Todesschmerzen des nahen Auferstehung im Grabe harret; wer danken dir für alle Leiden, welche du öur Rettung der Menschen ausgestanden, "ud für all das Gute, welches du uns Während deines irdischen Lebens erzeigt dass. Verleihe uns Kraft und Willen, daß u»r deinen Fußstapfen folgen, alle Hin- ^niffe auf dem Wege der Tugend bc- Mn, und bei treuer Erfüllung unserer l Mchten, gegenwärtiges Leben so endigen, M uns der Tod und das Grab nicht 'Hrecklich, sondern als ein Uebcrgang zu wem bessern Leben crwünschüch werden. 170 Um dicß bitten wir dich durch dein für uns vergossenes Blut; der du lebest und regierest u. s. w. Osterlied beider Auferstehungs-Prozession. 1. Der Heiland ist erstanden, —Be¬ freit von Todesbanden, —Der, als ein wahres Osterlamm, — Für mich den Tod zu leiden kämm. — Alleluja!*) 2. Nun ist der Mensch gerettet, Und Satan angckettct, — Der Tod HP keinen Stachel mehr, — Der Stein hl weg, das Grab ist leer. — Alleluja! 3. Der Sieger, führt die Schaaren, — Die lang gefangen waren, — In sei¬ nes Vaters Reich empor, — Das Adam sich und mir verlor. — Alleluja! 4. O wie die Wunden prangen, -7 Die er für mich empfangen, — 28m schallt der Engel Siegsgesaug — Dem Starken, — Der den Tod bezwang! -- Alleluja! Alleluja heißt in unserer Sprache: Prehei den Herrn. 171 5. Mein Glaube darf nicht wanken: — O tröstlicher Gedanken! — Ich werde durch sein Auferstch'n, — Gleich ihm aus meinem Grabe geh'». — Alleluja! 6. Die Nacht, die mich dort decket, — Bis mich der Engel wecket; — Ist kurz, dann ruft mein Heiland mich — 3n's Reich, wo Niemand stirbt, zu sich. — Alleluja! 7. O Meer der Seligkeiten! — Den Drt mir zu bereiten, — Ging mein Er¬ löser bin vor mir, — Erstandener! ich folge dir. — Alleluja! 8. Ja durch ein neues Leben — Will ich zur Höhe streben, — Wo du mit dei¬ nem Vater thronst, — Und jede gute That belohnst. — Alleluja! 9. Dann werd' ich im Gerichte, — Vor deinem Angesichte, — Von deinem Blute glänzend steh'n, — Und zu des Lammes Hochzeit geh'n. — Alleluja! 10. Alleluja! Alleluja! Alleluja! — Wie du von Tod erstanden bist, — Laß »ns ersteh'n, Herr Jesu Christ! — Alle¬ luja! 172 Gebeth. O gütigster Jesu! ich bitte dich durch deine glorreiche Auferstehung und Ver¬ herrlichung, wecke mich aus dem Grabe meiner Sünden auf; reiche mir Armseli¬ gen deine liebevolle Hand damit ichstets nach deinen Gebothen lebe, und einst ZU dir in dein himmlisches Reich gelangen möge. Dann will ich voll unaussprechli¬ cher Wonne mit Allen, die dich lieben, ausrufen: Preiset mit mir die Erbar¬ mungen des Herrn! Ich sehe und besitze Den, nach welchem sich meine Seele ge¬ sehnt hat! Ich bin nun auf ewig mit Dein vereiniget, an Den ich auf Erden geglaubt, auf Den ich gehofft, Den ich geliebt habe. Ich preise und bethe dich an, meinen Gott, der da herrschet von Ewigkeit zu Ewig¬ keit. Amen. Zur Mutter Gottes. (tlexinL ooeli laetare.) Freue dich, o Himmelskönigin«, Alll- luja! Denn der, welchen du zu trage» würdig warst, Alleluja! ist auferstaiidcN/ 173 wie er es vorhcrgesagt hat, Alleluja! Bitte Gott für uns, Alleluja! Freue dich und frohlocke, o Jung¬ frau Maria, Alleluja! Denn auferstanden ist der Herr wahrhaft. Alleluja! Lasset uns bethen. O Gott! der du durch die Auferstehung deines Sohnes, unseres Herrn Jesu Chri- die Welt zu erfreuen, dich gewürdi¬ gt hast- verleihe gnädig, daß wir durch stnie Gebärerinn Jungfrau Maria die Freu¬ den des ewigen Lebens erlangen; durch denselben Christum unser» Herrn. Amen. Gebeth am Ostersonntage. Anbethungswürdigstcr Erlöser und ^err! mit innigster Freude gedenken wir deiner siegreichen Auferstehung, wodurch °n uns ein sicheres Unterpfand unserer einstigen Auferstehung gegeben hast. Sei °wlg gepriesen, göttlicher Mittler! für alle ge unaussprechlichen Wohlthatcn und Gna- gn, die wir durch deinen Tod und deine Auferstehung empfangen haben. Unser gan- d s sei ein thätiger Dank für all "s Gute, welches wir durch dich, hier 174 und in der Ewigkeit, genießen werden. Unterstütze uns nur mit deiner mächtigen Hilfe, damit wir ganz der Sünde ab¬ sterben, uüd einzig der Tugend leben. So werden wir uns zu den höher» Freu¬ den der seligen Unsterblichkeit vorbereiten, welche wir einst mit verklärtem Leibe in dem Reiche deines Vaters genießen wer¬ den. Amen. Kirchengcbeth. O Gott! der du am heutigen Tage durch deü Sieg deines eingebornen Soh¬ nes über den Tod, uns den Eingang zur ewigen Seligkeit geöffnet hast; erfülle die frommen Wünsche, die du selbst durch deine Gnade in uns erwecket hast; durch denselben unfern Herrn Jesnm Christum, deinen Sohn, der u. s. w. Amen. Gedeihe bei -er Prozession am Feste des heil. Markus und iu der Bittwoche. Wache auf Herr! hilf uns, und erlöse uns um deines Rahmens wuleu- Gott, mit unseren Ohren haben wu^ 173 gehöret, unsere Väter haben es uns er¬ zählt. sl>8. -13.) Ehre sei dem Vater, und dem Sobne, und dem heiligen Geiste. Wache auf Herr! hilf uns, erlöse uns um deines Rahmens willen. Hierauf wird die Litanei von allen Heiligen Bethel, die du weiter unten: »Gebethe beim Nachmittägigen Gottesdienste'- findest. >ach der Litanei, und zwar nach der Rückkunft die Kirche, aus der man ausgegangen ist. werden nachstehende Gebethe knieend gesprochen: Vater unser u. s. w. . O Gott! hab' Acht auf meine Hilfe: ^rr, eile, mir zu helfen. . Es sollen sich schämen und zu Schan¬ den werden, die meiner Seele nachstreben. Es sollen zurückweichen, und beschämt !?drdcn, die mir Ucbles wollen: eilends Een zurückweichcn, und sich schämen, die A mir sagen: So recht! so recht! Aber frohlocken sollen und sich freuen wer dich Alle, die dich suchen, und die Heil lieben, sollen immer sprechen: -dchgelobt sei der Herr! Ich aber bin arm und elend: Gott 176 hilf mir! Mein Helfer, und mein Erlöser bist du: Herr säume nicht. Ehre sei dem Vater nnd dem Sohne und dem heiligen Geiste. Wie es war im Anfänge, jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Priester. Mache selig deine Diener. Volk. Die auf dich hoffen, mein Gott! P. Sei uns, Herr, ein starker Thurm> V. Wider unsere Feinde. P. Laß den Feind nichts vermögen wi¬ der uns. V. Und das Kind der Bosheit schade uns nicht. P. Herr, handle nicht mit uns nach unseren Sünden. V. Und vergelte uns nicht nach unsere« Bosheiten. P. Lasset uns bethen für unfern oberste« Hirten N. V. Der Herr erhalte ihn, verleihe ih"* Leben und Heil aufErden: und übcrgcm ihn nicht in die Hände seiner Feinde. P. Lasset uns bethen für unscre Wohlthäter- V. O Herr! du wollest allen untere! Wvhlthätern, um deines Rahmens nulle«, das ewige Leben geben. Amen. 177 P. Lasset uns bethen für alle abgestor¬ benen Christgläubigen. V. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen! P. Laß sse ruhen im Frieden. V. Amen. P. Lasset uns bethen für unsere abwe¬ senden Brüder. V. O mein Gott! mache selig deine Diener, die auf dich hoffen. P. Sende ihnen Hilfe vom Heiligthume. V. Und von Sion beschütze ste. P. Herr, erhöre mein Gebeth. V. Und laß mein Flehen zu dir kom¬ men. Lasset uns bethen. O Gott! dem es eigen ist, sich alle¬ zeit zu erbarmen und zu schonen, nimm au unser flehentliches Gebeth, auf daß uns und alle deine Diener, die wir mit Ketten der Sünden gebunden sind, deine erbarmende Güte gnädig löse. Wir bitten dich, o Herr! nimm an unser dcmüthigcs Gebeth, und schone de- ecr, die ihre Sünden dir bekennen, auf baß wir zugleich die Verzeihung und den «rieben nach deiner Güte erlangen. 12 178 O Herr! erzeige uns gnädig deine unaussprechliche Barmherzigkeit, auf daß du uns zugleich von allen Sünden be¬ freiest, und von der Strafe, die wir für solche verdienen, errettest. O Gott! der du durch die Sünde beleidiget und durch die Buße versöhnet wirst; siehe gnädig an das Gebeth deines stehenden Volkes, und wende ab die Geißel deines Grimmes, welche wir für unsere Sünden verdienen. Allmächtiger, ewiger Gott! erbarme dich deines Dieners N., unseres obersten Hirten, deines Statthalters auf Erden, und leite ihn nach deiner Milde auf dem Wege des ewigen Heiles, damit er durch deine Hilfe, was dir gefällt, begehre und kräftig vollbringe. O Gott! von welchem fromme Wun¬ sche, gute Vorsätze und gerechte Werke entspringen; gib deinen Dienern jenen Frieden, welchen die Welt nicht geben kann, damit unsere Herzen deinen Gebe-- then ergeben, und gegenwärtige Zeiten durch deinen Schutz von Feindes Furcht gesichert und ruhig seien. D Herr! entzünde unsere Herzen um I7S dem Feuer deines Geistes, auf daß wir mit keuschem Leibe dir dienen, und mit reinem Herzen gefallen mögen. I O Gott, Schöpfer und Erlöser aller Gläubigen! verleihe den Seelen deiner Diener und Dienerinnen Verzeihung aller Sünden, auf daß sie die gnädige Nachlas¬ sung, welche sie allezeit gewünschet haben, durch gottselige Fürbitte erlangen. O Herr! wir bitten, du wollest unserem Thun und Lassen mit deiner Gnade zuvorkvmmen, und selbe durch deine Hilfe fortsetzcn, damit alle unsere Gcbethe und Werke von dir jederzeit an¬ sangen, und durch dich angefangen, ge- endiget werden. Allmächtiger, ewiger Gott! der du herr¬ schest über die Lebenden und Tobten, und dich aller erbarmest, welche du aus dem Glauben und Wirken für die Deini¬ gen erkennest; wir bitten dich demüthig, daß die, für welche wir uns vorgenom- u>en, unser Gebeth auszugießen, die ent¬ weder noch in dieser Welt am Leben, uder davon abgeschieden sind, durch die Fürbitte aller deiner Heiligen nach dei- uer Güte Verzeihung aller ihrer Sün- 12* 180 den erlangen. Durch unseren Herrn Je- sum Christum, deinen Sohn, der mit dir lebet und regieret in Einigkeit des heili¬ gen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewig¬ keit. Amen. P. Erhöre uns der allmächtige und barmherzige Herr. V. Amen. P. Und die Seelen der verstorbenen Christgläubigen mögen durch die Barm¬ herzigkeit Gottes im Frieden ruhen. V. Amen. Am Feste der Himmelfahrt Zesu. Kirchengebeth. Wir bitten dich, allmächtiger Gott! verleihe uns, die wir glauben, daß dein eingeborncr Sohn, unser Erlöser, heute in den Himmel aufgefahren ist; daß wir ebenfalls mit unfern Herzen im Himmel wohnen; durch denselben unfern Herrn Jesum Christum, deinen Sohn, der u. s. w- Amen. Gebeth am heil. Pfingstfeste. (Auch vor der heil. Firmung zu gebrauchen ) Gott heiliger Geist, der du am Pfiugst- 181 tage in Gestalt feuriger Zungen über die Apostel htrabkamst, und nach der Verhei¬ ßung Jesu Christi bis au's Ende der Welt bei der heiligen Kirche bleiben willst, um uns, ihre Glieder, zu reinigen, zu er¬ suchten und zu heiligen, zu dir erheben auch wir unsere Herzen, o Vater dcrAr- Men! o Trost der Betrübten! Licht der Gläubigen! zu dir flehen wir dcmüthig: entferne aus unserer Seele alle eitle und sündhafte Liebe, und erfülle sie mit deiner Gnade. Schenke uns die Gabe der Weis¬ heit und des Verstandes, daß wir dich, sammt dem Vater und dem Sohne, im¬ mer mehr erkennen, unfern Pflichten ge¬ treu nachleben, und unser ewiges Ziel erreichen. Schenke uns die Gabe des Ra¬ ches sind der Stärke, daß wir nur das wählen, was uns zum Heile gereicht, und 'n allen Gefahren und Versuchungen dir treu bleiben. Durchdringe unsere Herzen mit heiliger Furcht, daß wir die Sünde über Alles verabscheuen. Weihe uns ein deinem Tempel; gib uns deine Gnade, baß wir stets als Kinder Gottes leben, ms wir dorthin gelangen, wo wir dir, 182 dem Vater und dem Sohne ewig dankbar werden. Amen. Bitten um die 7 Gaben des heil. Geistes. Komm, o Geist der Weisheit! er- theilc mir die Gabe der Weisheit, daß ich bei allen meinen Werken eine gute Ab¬ sicht habe, und zugleich die besten Mittel wähle, alle meine Arbeiten nach deinem Willen genau zu vollbringen. Amen. Komm, o Geist des Verstandes! er¬ leuchte meine Seele, daß ich die Geheim¬ nisse und Lehren unserer heiligen Religion durch den Glauben recht erkenne, sic ZN Herzen nehme, und stets nach denselben lebe. Amen. Komm, w Geist des Rathcs! leite mich in allen zweifelhaften Fällen, daß ich das erwähle, was dir wohgefällig ist; neige mein Herz zum Guten, schrecke cs ab vom Bösen, und führe mich auf dei¬ nen heil. Wegen zum ewigen Leben. Amen- Komm, o Geist der Stärke! gib inn- uem Herzen Kraft, daß ich alle Versu¬ chungen zum Bösen standhaft überwinde, 183 und das Gute, wenn es mir noch so schwer ankommt, kräftig vollbringe. Amen. Komm, o Geist der Wissenschaft! leite meine Wißbegierde, daß ich Nichts zu wissen oder zu kennen trachte, was mir schädlich oder unnütz ist. Gib mir wahren Eifer, die Religionslehren und die Pflichten meines Standes immer besser kennen zu lernen, und auszuüben; belehre mich auch, wie ich dieselben auf eine dir wohlgefällige Weise erfüllen möge. Amen. Komm, o Geist der Gottseligkeit oder der Frömmigkeit! bewege mein Herz zur wahren Andacht, und zur heiligen Liebe hegen Gott; bewahre mich vor Lauheit iu meinem Gebethe und im Dienste Got¬ tes; gib mir Eifer zu allem Guten, da¬ mit ich es ohne Heuchelei, um bloß Men¬ schen zu gefallen, sondern aus Gehorsam und Liebe gegen Gott nach meinen Kräf¬ ten vollbringe. Amen. Komm, o Geist der Furcht Gottes! durchdringe mein Herz mit deiner heilsa¬ men, kindlichen Furcht, damit ich dich weinen Gott und Herrn allezeit vor Au- Zen habe, das Gute aus Ehrfurcht gegen d'ch ausübe, und Alles sorgfältig unter- 184 lasse, wodurch ich den reinsten Augen dei¬ ner göttlichen Majestät mißfallen würde. Amen. F. Komm heiliger Geist! erfülle die Herzen deiner Gläubigen. K. Und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe. Gebeth. O Gvtt! der du die Herzen der Gläu¬ bigen durch die Erleuchtung des heiligen Geistes belehret hast; verleihe auch uns die Gnade, daß wir in demselben Geiste das, was recht ist, erkennen und voll¬ bringen, und uns seiner Tröstungen im¬ mer erfreuen mögen. Durch unfern Herr» Jesum Christum, deinen Sohn, der nut dir lebt und regieret in Einigkeit desselben heiligen Geistes u. s. w. Amen. Gebeth am Jahrestage der Heil- Firmung. Mit wahrer, inniger Freude erin¬ nere ich mich an jenen überglücklichen Tag, an welchem ich vor ... Jahren das Sak¬ rament der heiligen Firmung empfieng- Ich habe das Vertrauen, daß ichdamahw dieses heilige Sakrament, weil ich »och I8Z unschuldig war, auch würdig empfange» habe. Der heilige Geist kam über mich herab, der mich mit seiner Gnade stärkte, damit ich den christlichen Glauben stand¬ haft bekennen, und nach demselben lebe» möge. Ach, Gott! hätte ich doch mit der Gnade des heiligen Geistes stets mitgcwirkt, und sie bis auf den heutigen Tag in mir be¬ wahret. Mein Gewissen klagt mich an, daß ich den heiligen Geist oftmahl durch meine Sünden betrübet, und eben da¬ durch seine Gnade in mir vermindert, oder sogar ausgelöscht habe. O Gott, mein himmlischer Vater! mit zerknirschtem Her¬ zen bitte ich dich, erneuere in mir die Gnade des heiligen Geistes. Sende ihn wieder herab über mich, den Geist der Wahrheit, daß er meinen Verstand er¬ leuchte und mein Herz von allem Bösen reinige. Ick will mich bemühen, künftighin mit seiner Gnade zur Besserung meines Le¬ bens mitzuwirken; ich will mich künftighin vor allen Sünden, vorzüglich aber vor der Sünde N. (z. B. Lüge, Fluchen, Schim- dstn, Ungehorsam, böse Reden und Thaten) hüthen, weil ich durch diese am öftesten bon heiligen Geist betrübet habe. Stärke 186 diesen meinen Vorsatz, o gütigster Vater! und sende mir deinen heiligen Geist, da¬ mit er meine Schwachheit unterstütze, mir Mnth und Kraft zum Guten verleihe, meinen Lebenswandel rein und unsträflich mache, mich alle Wahrheit lehre und mich zu einem wahren Jünger Jesu Christi um¬ schaffe. Amen. Wir bitten dich, o Herr! du wollstt den heiligen Geist in unsere Herzen ein¬ gießen, durch dessen Weisheit wir erschaffe" worden sind, und durch dessen Vorsehung wir regieret werden. Durchglühe, o Herr! unsere Niere" und unser Herz durch das Feuer des Heu ligen Geistes; damit wir in Keuschheit des Leibes dir dienen, und in Reinigtest der Seele gefallen. Durch unfern Herrn JesuM Christum, deinen Sohn, der mit dir lebt und regieret in Einigkeit desselben heiligen Gei¬ stes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen- Am heil. Frohnleichnamsfeste. Gebcth. O Jesu, unser göttlicher Heiland und Herr! sieh' gnädig herab auf den feierst- 187 chm Triumph, welchen dir deine heilige Kirche heute bereitet. Erneuere, reinige, heilige mein Herz; flöße mir Ehrfurcht und heilsamen Schrecken vor diesem hoch¬ heiligen Geheimnisse ein, auf daß ich bei diesem feierlichen Thriumphznge jede Un- gebührlichkeit, alles unanständige Betra¬ gen, vorwitziges Herumschauen und Schmä¬ hen sorgfältigst vermeide und Allen zur Erbauung diene; erwecke in mir herzliche Andacht, damit ich dich im Geiste und in der Wahrheit aubethe; mache mich durch deine Gnade würdig, an dieser feierlichen Prozession zu deinem Lobe und deiner Ver¬ herrlichung Theil zu nehmen. Wir feiern heute das Gedächtniß je- "er gehcimnißvolleu Leidcnsnacht, in wel¬ ker du mit deinen Jüngern das Oster¬ lamm des alten Bundes zum lebten Mahl ^est, und du selbst das Osterlamm des ucuen Bundes wurdest, indem du das jOrot in deinen wahren Leib, und den ^rin in dein wahres Blut durch dein allmächtiges Wort verwandeltest. Dadurch ^reitetest du für die deinigen Alle ein 'himmlisches Gastmahl, und stiftetest in' Zitter heiligen Kirche ein ewiges Denk- 188 mahl deines Lebens, Leidens und Todes. Wir bekennen laut und feierlich unser» Glauben an deine wahre, wesentliche und wirkliche Gegenwart in diesem allerheilig¬ sten Sakramente, und bethen dich öffent¬ lich an; wir freuen uns mit hoher Freude, daß du mit dem Lichte deiner bimmlischcn Lehren die Finsternisse des Unglaubens und der Unwissenheit vertrieben hast; wir freuen uns, daß Millionen und Millionen Menschen auf der ganzen Welt dich an- bethen, dir heute Triumphe bereiten und dadurch das Bekenntniß ablegen, daß du Christus, der Sohn Gottes, der Erlöser der Welt und König des Himmels und der Erde bist. O erhabener Gottmcnsch, Jesus Christus, König der Könige, Herr¬ scher aller Herrschenden! du bedarfst Zwar dieses äußern Gepränges nicht, welches dir heute von den Gläubigen bereitet wird- Ein reines, andächtiges Herz ist dir an¬ genehmer als Rauchwerke, Lichter und Zierden; der Gehorsam gefällt dir mehr als Opfer, d. i. äußerliche Gaben, die dir Menschen darbringen. Jedoch verwarfst du auch nicht den Jubel frommer Seelen, welche dich einstens in feierlichem Einzuge 189 in die Stadt Jerusalem begleiteten, und dick als den langersehnten Messias be¬ grüßten. Darum, o ewiger König des himmlischen Jerusalems! verleihe, daß un¬ sere Andacht nicht bloß äußerlich, sondern der Ausdruck des inneren Glaubens rin¬ der innerlichen, unsichtbaren Liebe und Andacht sei, die in unseren Herzen bren- uet. — Herr! wir bitten dich auch, ver¬ zeihe jenen leichtsinnigen Menschen, die dich heute durch ihr unanstäudiges Betra¬ gen, durch ihre Andachtlosigkcit, durch ihr vorwitziges Schauen und Drängen belei¬ digen und deiner göttlichen Majestät gar zu wenig Ehrfurcht bezeigen — verzeihe 'Men, denn sie wissen nicht, was sie thun. D Herr! laß dein heiliges Sakrament, w welchem wir heute laut und feierlich °«ne wahre, wirkliche Gegenwart beken¬ nen und anbethen, uns allen Kraft und ^vost im Leben und Tode gewähren, und suhre uns durch deine Gnade so durch dieses Leben, daß wir würdig werden, d'ch einst un Himmel, mit dem Vater und °e>» heiligen Geiste von Angesicht zu An¬ gesicht zu schauen, anzubethen und zu prei- >en iu alle Ewigkeit. Amen. 19« Frohnleichnamslied. O Engel Gottes! eilt hernieder, Und menget euch in uns're Lieder, Der Tag ist festlich uns und euch. Das Himmelsbrot, das wir heur' ehren, Mit dem sich uns're Seelen nähren, Dieß Brot macht Mensch und Engel gleich O kommt, so wie ihr einst im Saale, Bei Jesu letztem Abendmahle, Erstaunungsvoll zugegen war't; Ihr sähet dort das Brot Ihn brechen, Ihr hörtet Ihn mit Liebe sprechen: Dieß nehmt vor meiner Himmelfahrt. Dieß ist mein Leib, den will ich schenken, Es sei zu meinem Angedenken, So oft ihr, Freunde, dieses thut. So oft ihr dieß Geheimnis handelt, Wird Brot und Wein wie jetzt verwanden In eures Meisters Fleisch und Blut. O Abgrund unbegriff'ner Güte! War's nicht genug in einer Hütte Für uns das Licht der Welt zu seh'«? Die Zeit von mehr als dreißig Jahren Verachtet, arm und in Gefahren Mit Undankbaren umzugeh'n? 191 Die Kranken nicht genug zu heilen, Trost, Rath Gesunden zu ertheilen, Der Weisheit Lehrer uns zu sein, Für uns in frecher Henker Händen Das Leben und die Qual zu enden, Uns von der Hölle zu befrci'n? O nein, es wallen neue Triebe Der ewig uns vcrheiß'nen Liebe 3n nnsers Heilands treuer Brust. Die lehren Ihn das Mittel finden, Eich uns noch enger zu verbinden, «ei Menschenkindern sucht er Lust. Er laßt 'bis an das End' der Zeiten «ei uns sich einen Sitz bereiten, «ns seine Neigung darzuthun. Der Gottheit Schimmer einzuhalten, «erhüllt Er sich in Brotsgestalten, ünd will in unfern Herzen ruh'n. O Christen, laßt uns Blumen pflücken, ^nd Tempel und Altäre schmücken, Das Rauchfaß hauche süßeu Duft, Die Priesterschaft im Feierkleide verkündige der Kirche Freude, D>e Glocke schalle froh zur Luft. uns mit Dank und Jubelliedern Liebe Wunderwerk erwiedern, Dem dieser Tag geheiligt ist. 192 Ehre dir im Sakramente, Nach dem sich einst die Verwelk sehnte, Der du zu uns gekommen bist. Laßt heilig, heilig, heilig! schallen Dem Menschenfreunde, der vor Allen Bei seinem Christenvolke wohnt, Dem Lamme, das in Broteshülle, Mit aller seiner Gnadenfülle Auf unfern Prachtaltären thront. Du bist es, Herr, Gott uns'rer Väter, Du Brot der Starken, unser Retter, Du bist's in deines Priesters Hand; Wir fallen, bcthen an im Staube, Das Äug' ist blind: doch sicht der Glaube, Dein Wort ist ihm ein Unterpfand! Erbarmer! laß uns nicht erröthcn, Wenn wir in Leibs- und Seelennöthen Zu deinem Tabernakel slieh'n; Gib heut und immer deinen Segen, Laß Fürst und Volk auf ihren Wegen Vor dir in deinem Frieden zieh'n. Sei stets auf dieser Lebcnsreise Geprüfter Christen Scelenspeise, Gebencdcites Himmelsbrot! Und dann in deinem Fricdenskusse, In deinem seligen Genüsse Vollend' uns einstens unser Tod. 193 Andere Gebethe zum allerheiligstcn Altars¬ sakramente. Siche Seite 108. Anrufung des heil. Geistes. 2m Anfänge des Schuljahres und vor je¬ dem wichtigen Geschäfte zu bethen. Komm, o heiliger Geist, du Liebe des allmächtigen Vaters und seines ein- gebornen Sohnes! erleuchte meinen Ver¬ stand und erwärme mein Herz, damit ich das Gute recht erkenne und auch voll¬ dringen möge. O heiliger Geist! du siehst und weißt es besser, als ich selbst, wie sehr ich deines göttlichen Beistandes be¬ dürfe; denn ohne dich vermag ich nichts. Nur du, o Geist des Vaters und des Sohnes! kannst mich erleuchten und zu Eem Guten bewegen, nur du kannst alle Krankheiten meiner Seele heilen, nur du kannst alle bösen Neigungen, die mich be¬ herrschen, wegräumcn und alle Uebel, die Ulich bedrohen, von mir abhalten. Ja, du kannst aus mir schwachen und unwürdi¬ gen Geschöpfe einen Gott wohlgefälligen Menschen machen. Darum bitte ich dich, h göttlicher Geist! mit demüthigem und "'brünstigem Herzen, gieß aus über mich 184 deine siebenfachen Gaben der Weisheit, des Verstandes, des Rathes, der Stärke, der Wissenschaft, der Gottseligkeit und der Furcht des Herrn. O gnadenreicher, heiliger Geist! ich lasse nicht ab, zu bitten, bis du mich erhörest und mit deinen Gna¬ dengaben in mir wohnest. O heiliger Geist- wohne in mir, treibe mich zum Guten an, damit ich allezeit den Willen des Vaters im Himmel thue; lehre mich bethcn, strei¬ ten und siegen über alles Böse, damit ich durch Gcbeth und Tugend die Liebe Got¬ tes erlange, und verdienen möge, einn in den Himmel ausgenommen zu werden, wo du, mit dem Vater und Sohne gleiche Gott, lebest und regierest in alle Ewigkeit- Am em Herr, erhöre mein Gebeth. K. Und laß mein Flehen zu dir kommen- Lasset uns bethen. O Gott! der du die Herzen der Gläu¬ bigen durch die Erleuchtung des heiligen Geistes gelehret hast; gib uns in demsit- ben Geiste, was recht ist, zu versteht und seines Trostes uns allezeit zu erfreuen- O Herr! entzünde unsere Herzen nm dem Feuer deines Geistes, auf daß w>e I9Z mit keuschem Leibe dir dienen, und mit reinem Herzen gefallen mögen. O Herr! wir bitten, du wollest un- serm Thun und Lassen mit deiner Gnade Morkommen, und selbe durch deine Hilfe fortsetzen, damit alle unsere Gebethe und Werke von dir jederzeit anfangen, und durch dich angefangen, geendiget werden. Durch Jesum Christum unfern Herrn. Amen. A^.Die göttliche Hilfe bleibe allezeit bei u»s. ff. Amen. Lobgcsang des heil. Ambros und Augustin. i Bei der Danksagung nach geendigtem Schul- 'Me, und bei anderen Gelegenheiten zu ge¬ brauchen. D Gott, dich loben wir; wir bekennen dich als unseren Herrn. ^>ch, den ewigen Vater, verehret der - ganze Erdkreis. rufen alle Engel, die Himmel und alle Mächte; rufen die Cherubim und Seraphim ohne Aufhören zu: 13* 186 Heilig, heilig, heilig ist der Herr Gott der Heerschaaren. Himmel und Erde ist voll von der Grö¬ ße deiner Glorie. Dich preiset der verherrlichte Chor der Apostel, Dich die lobwürdige Menge der Propheten, Dich das glänzende Heer der Blutzeugen. Dich bekennet die heilige Kirche in der ganzen Welt, Als den Batcr einer unermeßlichen Majestät, Deinen verehrungswürdigen, wahren und einzigen Sohn, Auch den heiligen Geist den Tröster. Christus, du König der Glorie, Du bist der ewige Sohn des Vaters. Um uns zu erlösen, nahmst die menschliche Natur an, und scheutest nicht den Schooß der Jungfrau. Du hast dem Tode den Stachel genom¬ men, und den Gläubigen das Him¬ melreich geöffnet. Du sitzest zur Rechten Gottes, in der Herrlichkeit des Vaters. Wir glauben, daß du als Richter kommen wirst. Wir bitten dich also flehentlich: komme 197 zu Hilfe deinen Dienern, die du mit kostbarem Blute erkaufet hast. daß sie unter deinen Heiligen in ewiger Glorie gezählet werden. Herr, errette dein Volk, und segne dein Erbtheil; Und herrsche über sie und erhöhe sie ewiglich. Täglich preisen wir dich, Und loben beständig deinen Nahmen, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Herr, du wollest uns doch diesen Tag vor der Sünde bewahren. Erbarme dich unser, o Herr, erbarme dich unser! Deine Barmherzigkeit komme über uns, die wir auf dich gehoffet haben. Herr, auf dich habe ich vertrauet, ich werde nimmermehr zu Schanden wer- - den. Lasset uns preisen den Vater, und den Sohn, mit dem heiligen Geiste. H Lasset uns ihn loben und hoch erheben in Ewigkeit. Herr, erhöre mein Gebeth. Und laß mein Flehen zu dir kommen. Lasset uns bethen. Allmächtiger, ewiger Gott! dessen r»8 Barmherzigkeit ohne Gränzen und dessen Gute unerschöpflich ist; wir danken dir für alle Wohlthaten, die du uns erzeigt hast, und flehen zu dir, daß du uns deine Diener, die auf deine Vaterhuld vertrauen, noch ferner durch deine Hilfe erfreuen, vor allem Uebel bewahren, und durch deine Gnade zur Seligkeit leiten wollest. U>n dieses bitten wir dich durch Jesus Chri¬ stus deinen Sohn, unfern Herrn, welcher mit dir und dem heiligen Geiste gleicher Gott lebet und regieret.von Ewigkeit zu Ewigkeit, k. Amen. Die göttliche Hilfe bleibe allezeit bei uns. H-. Amen. Gebethe zur h. Mutter Gottes. Gebeth des heiligen Ildephons. Ich komme zu dir, o Mutter meines Gottes! und bitte dich, du wollest nur Verzeihung meiner Sünden erlangen und machen, daß ich von aller Schuld befreit werde. Erbitte mir die Gnade, daß ich mich durch die Neigungen meines Herzens mit deinem Sohne auf das innigste ver¬ einige, mit deinem Sohne, weil er mein 199 Gott ist, und mit dir, weil du die Mut¬ ter meines Gottes bist. Amen. Kebethdes h.Thomas vonAqnin. O glückseligste und süßeste Jungfrau Maria! die du voll Erbarmung bist, ich empfehle dir meine Seele und meinen ^'eib, meine Gedanken, meine Worte und Werke, mein Leben und meinen Tod. O meine Gcbietherinn! hilf mir und stärke mich gegen die Angriffe des Teufels, er- lange mir eine wahre und vollkommene mebe, damit ich aus ganzem Herzen dei- tton geliebten Sohn, unfern Herrn Jesum Christum liebe, und nächst ihm dich über alle Geschöpfe Hochschätze und verehre. O tuesne Königin,, und Mutter! bewirke durch deine mächtige Vermittlung, daß ich diese mcbe bis zum Tode bewahre, und führe du mich alsdann ein in das Vaterland dor Seligen. Amen. Gcbeth des h. Alphons Liguori. O Himmelsköniginn! die du, über alle Aöre der Engel erhoben, Gott am näch- umi bist, ich armer Sünder begrüße dich aus diesem Jammerthale und bitte dich, 200 du wollest deine mitleidsvollen Augen auf mich hinwenden, denn wohin du blickest, da verbreitest du Gnaden. Ich liebe dich und seufze nach jenem seligen Augenblicke, da ich dich im Himmel sehen und loben werde. O Maria! wann wird der selige Tag anbrechen, da ich der Mutter meines Gottes zu Füßen fallen, und jene Hand küssen werde, die mich so oft vor der Hölle bewahret, und mir selbst da noch so große Gnaden erthcilt hat, wo ich ver¬ diente verlassen zu werden? Hier auf Er¬ den bin ich undankbar gegen dich gewesen, geliebte Königin«! aber wenn ich in den Himmel komme, dann werde ich nicht mehr undankbar sein, dann werde ich die ganze Ewigkeit hindurch dich so sehr lieben, als es nur in meinen Kräften steht, und mei¬ nen Undank wieder dadurch gut machen, daß ich die ganze Ewigkeit hindurch dich preise und dir danke. Vor allem danke ich Gott, der mir ein so großes Vertrauen auf das Blut Christi und auf dich einssößt- Du mußt mich retten durch deine Fürbittt bei deinem Sohne, du mußt mich durch deine Fürsprache von meinen Sünden be¬ freien, du mußt mir Erkenntniß und Kraft 201 erlangen, den Willen Gottes zu erfüllen, du mußt mich in den Himmel geleiten. Das Alles haben deine treuen Diener von dir gehoffet, und keiner ist betrogen wor¬ den. Nein, auch ich werde mich nicht irren, «Maria! es wird mir zu Theil, du wirst wir zur Seligkeit verhelfen. Bitte deinen Sohn Jesum^ wie auch ich ihn jetzt darum °iste, daß er um seines bittern Leidens willen in mir dieses Vertrauen (und die Liebe Gottes) erhalte und vermehre; denn alsdann werde ich gewiß die ewige Se¬ ligkeit erlangen. Amen. Gebeth ,rm einen seligen Tod. O süßeste Mutter Jesu, heiligste Jung- ttau Maria, meine barmherzige Fürspre- cherinn! ich bitte dich, eile zu Hilfe mir armen Sünder, bevor der Tod mich über¬ rascht, auf daß ich nicht unvorbereitet diese Welt verlasse. Bitte für mich, o gcbene- «eite Jungfrau! um des bittern Leidens Und Sterbens deines geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesu Christi willen, daß '4 die Sünden verabscheue, dem Teufel Und seinen Werken entsage, meine Sün¬ den wahrhaft bereue, aufrichtig und de- 202 rnüthig beichte, und zur Buße die Leiden meiner Krankheit (die mich etwa treffen wird) geduldig ertrage, Gott wohlgefällig werde, meinen Nächsten liebe, nnd mir deinem Sohne versöhnt aus dieser Welt scheide. O seligste Jungfrau Maria, Mut¬ ter Gottes! erweise mir in jener Stunde Barmherzigkeit, wenn meine Lebensgeister erlöschen und meine sterbende Zunge dich nicht mehr anzurufen vermag; wenn meine Augen kein Licht mehr wahrnchmen und meine Ohren sich keiner Stimme mehr öffnen. Gedenke alsdann, o gütige Jung¬ frau! der Bitten, die ich jetzt vor dir aus¬ gieße, und komme mir in jener letzten Noth zu Hilfe, damit ich von den Gefährten des Satans befreiet und zu den getreuen Knechten und Freunden Christi, deines Sohnes, gestellt werden möge. Amen. Vater unser. Gegrüßet. Gedeth zum heil. Schutzengel. Heiliger Engel, von dem himmlischen Vater zu meinem Schutze bestimmt f ich danke dir für alle Liebe und Sorgfalt, womit du über mich wachest, und ich rufe dich an: sei du mein besonderer Fürbitter 203 und trage alle meine Anliegen, Nethen und Gebethe vor den Thron Gottes! Bewahre mich durch die Kraft, welche dir Gott verliehen hat, vor allen Gefahren des Leibes und der Seele; schütze mich gegen alle Feinde meines Heiles; mahne, warne, strafe mich, wenn ich unfolgsam und ungelehrig gegen deine Einsprechun¬ gen bin; treibe mich zum Guten an, halte wich, wenn ich strauchle; hebe mich auf, wenn ich falle; weise mich zurecht, wenn ich irre gehe; und führe mich wieder in die Arme Gottes zurück. O Keil. Schutz¬ engel! erlange mir die Gnade, stets in der Furcht und Gegenwart Gottes zu wan¬ deln, damit ich vor dir, dem reinen Geiste, immerdar reines Herzens bleibe. Ich will deinen Einsprechungen, der Stimme meines Gewissens folgen, nnd nicht den Reihun¬ gen der sündhaften Lust und der Verfüh¬ rung. Wenn mir etwas Böses in den Sinn kommt, will ich mir selbst sagen: »Der Gngel Gottes steht dir zur Seite; ehre seine Gegenwart, schäme dich vor ihm, betrübe ihn nicht, und treibe ihn durch diese Sünde nicht von dir; denn sonst werde er dein Ankläger vor dem Herrn 2vä sein.« O welche Freude wird es dann für mich sein, wenn ich dir, o Engel des Herrn! folgsam bin, und an deiner Hand, nach diesem Leben, zu Gott kommen werde ! Dort oben werde ich dir, mein himmli¬ scher Führer und Beschützer! recht innig danken, und wir werden mit einander unfern Gott anbethen und lobpreisen in ewiger Liebe und Seligkeit. Amen. Gebeth zum heil. Joseph- Heiliger Joseph, Nährvater Jesu Ehri- sti und keuscher Bräutigam der jungfräu¬ lichen Mutter Maria! zu dir flehe ich; deinem Schutze empfehle ich meinen Leib und meine Seele; trage Sorge für mich, wie du in deinem Leben auf Erden für Jesus und Maria Sorge getragen hast- Bitte für mich um die Gnade, daß ich mit keiner Sünde Gott beleidige; entferne von mir alle Versuchungen und Anreitzun- gen zu jener Sünde N., zu welcher ich am meisten geneigt bin. Erbitte mir Muth und Entschlossenheit, jeder Sünde mit aller Kraft und Gewalt zu widerstehen, weil uur durch Gewalt das Himmelreich gewon¬ nen wird. —O heiliger Fürbitter, nimm 20Z mich als dein Pflegekind in deinen mäch¬ tigen Schutz, wache über mich, bis meine Augen sich im Tode schließen. Du hattest das beseligende Glück, unter dem Bei¬ stände Jesu und Mariä zu sterben; o bitte für mich, daß auch ich einstens unter dem Schutze Jesu und Mariä sterbe. Lebend und sterbend empfehle ich mich in eure Hände, v Jesus, Maria und Joseph! Wenn sich einst meine Seele von dem Leibe trennet, dann seien meine letzten Worte und Gedanken: Steht mir bei, Jesus, Maria und Joseph! Amen. O Gott! der du den heiligen Joseph zum Bräutigam der seligsten Jungfrau Ma¬ ria, und zum Pflegevater deines geliebten Sohnes, unseres Herrn und Heilandes, Jesu Christi erwählet und ungeordnet hast: wir bitten dich, du wollest uns durch seine Fürbitte die Reinigkeit der Seele nnd des Leibes verleihen; damit wir unbefleckt und mit dem hochzeitlichen Kleide gezieret, zu der himmlischen Hochzeit mögen zugelassen werden. Durch denselben Herrn Jesum Christum. Amen. 206 Zum heiligen Aloisius. Patron der Jugend. Heiliger Aloisius, Muster und Vor¬ bild wahrer Rcinigkeit und eines gottge¬ fälligen Lebens! mit inniger und ehr¬ furchtsvoller Ergebenheit, aus Liebe zu meinem Heile und aus Begierde, deiner Keuschheit und Unschuld nachzufolgen, er¬ wähle ich dich heute zu meinem besonder« Schutzheiligen und Fürsprecher bei Gott, wozu dich für die Jugend das Oberhaupt der Kirche (Papst Benedikt der Dreizehnte) selbst aufgestellt hat. Sieh, ich bin fest ent¬ schlossen, deinem schönen Wandel auf Er¬ den als meinem erhabenen Vorbilde nach- zulcbcn und nie in eine — besonders schwere — Sünde bedachtsam einzuwilligen. Vorzüglich aber nehme ich mir vor, nie mit einem Gedanken, Worte oder Werke Etwas zu thun oder zuzulassen, was der Keuschheit zuwider wäre. Ich will mich auch sorgfältigste Hütchen vor jenen ausge¬ lassenen, bösen Menschen, die Unanstän¬ diges reden und thun. — Ich bitte dich deßhalb vertrauungsvoll, o unschuldiger Jüngling, heiliger Aloisius! du wollest mich ! 207 heute zu deinem Schutzkinde annehmeu und mir in allen Gefahren und Versuchungen dieses Lebens beistehen. Bitte also für mich, daß ich überall in der Furcht des Herrn lebe, nie etwas Unanständiges begehe, anschaue, vorwitzig und mit Wohlgefallen anhöre, oder denke, sondern mich überall schamhaftig verhalte, und die Reinigkeit meines Herzens sorgfältig bewahre. Ich empfehle dir meinen Leib und meine Seele, mein Leben und meinen Tod, sammt allen Meinen Anliegen und Nöthen. Laß nicht hach, für mich bei Gott zu bitten, bis sch dorthin gelange, wo ich dich in deiner Herrlichkeit sehen, und die Krone der Un¬ sterblichkeit empfangen werde, um mit dir den barmherzigen Gott durch alle Ewig¬ keit zu lieben und anznbethen. Darum bitte 'ch dich, durch jene inbrünstige Liebe zu Gott, durch jene zärtliche Liebe, welche da zu Jesu^ dem Gekreuzigte» und dem hochheiligen Altarssakramcnte getragen, Endlich durch jene eifrige Liebe, die du zu Maria der jungfräulichen Mutter, und für das Seelenheil der Menschen geheget hast. Amen. Af. Bitte für uns, o heiliger Aloisius. 208 H.-. Auf daß wir würdig werden der Verheißungen Christi. Kirchengebeth. O Gott, du Ausspender himmlischer Gaben! der du in dem englischen Jüng¬ linge Aloisius eine wunderbare Reinigkeit mit einer eben so großen Büßfertigkeit vereiniget hast; verleihe uns durch seine Verdienste und Fürbitte, daß wir ihm in der Büßfertigkeit nachfolgen, dem wir in der Unschuld nicht nachgefolget sind. Durch unfern Herrn Jesum Christum. Amen. Zum heiligen Nahmenspatron. Heiliger N., du auserwählter Diener Gottes bist mir bei der heiligen Taufe von der Kirche zu meinem besondern Be¬ schützer und zugleich auch zum Muster der Nachahmung bestimmt worden. Darum wende ich mich mit vollem Vertrauen zn dir, als meinem Schutzheiligen, und bitte dich um deine Fürsprache bei Gott. Bitte für mich und erwirke mir die Gnade, al¬ les, wozu ich mich in der heiligen Taufe verbunden habe, genau zu erfüllen, «ach deinem Beispiele als ein vollkommener 20S Christ zu leben und in der Gnade Gottes zu sterben, damit ich mit dir zur Anschau¬ ung Gottes gelange; durch Jesum Chri¬ stum unfern Herrn. Amen. Gebethe. bei dem nachmittägigen öffentlichen Gottesdienste. Litanei von allen Heiligen. Herr, erbarme dich unser! Christe, erbarme dich unser! Herr, erbarme dich unser! Christe, höre uns! Christc, erhöre uns! Gott Vater im Himmel, — erbarme dich unser! Gott Sohn, Erlöser der Welt, — erbarme dich unser! Gott heiliger Geist, — erbarme dich unser! Heilige Dreifaltigkeit ein einiger Gott, — erbarme dich unser! Heilige Maria, bitt für uns! < Heilige Gottesgcbärcrinn, Heilige Jungfrau aller Jungfrauen, Heiliger Michael, Heiliger Gabriel, 14 210 Heiliger Raphael, bitt für uns Alle heiligen Engel und Erzengel, Alle heil. Chöre der seligen Geister,^/" Heiliger Johannes der Täufer, — bitt. Heiliger Joseph, — bitt für uns! Alle heiligen Patriarchen und Propheten, — bittet für nns! Heiliger Petrus, — bitt für uns! Heiliger Paulus, Heiliger Andreas, Heiliger Jakobus, Heiliger Johannes, Heiliger Thomas, Heiliger Jakobus, L Heiliger Philippus, ! ^> Heiliger Bartholomäus, Heiliger Matthäus, Z Heiliger Simon, Heiliger Thaddäus, Heiliger Mathias, l Heiliger Barnabas, l Heiliger Lukas, Heiliger Markus, Alle heiligen Apostel und Evangelij sten, ' Alle heiligen Jünger des Herrn, l Alle heiligen unschuldigen Kinder, v 211 Heiliger Stephanus, A Heiliger Laurenzius, > Heiliger Vinzenzius, ) —H Heilige Fabianus und Sebastia- nus, Heilige Johannes und Paulus, Heilige Kosmas und Damianus, / Heilige Gervasius und Protasius, »S Alle heiligen Märtyrer, Heiliger Silvester, Heiliger Gregorius, Heiliger Ambrosius, Heiliger Augustinus, Heiliger Hieronymus, t Heiliger Martinus, HL Heiliger Nikolaus, / Alle heiligen Bischöfe und Bekenner, bittet. Alle heiligen Lehrer, bittet für uns! Heiliger Antonius, Heiliger Benediktus, kD. Heiliger Bernardus, Heiliger Dominikus, » Z Heiliger Franziskus, l L Alle heiligen Priester und Leviten, bittet. Alle heiligen Mönche und Einsiedler, bit¬ tet für uns! 14* 212 Heilige Maria Magdalena, Heilige Agatha, Heilige Lucia, s-Z, Heilige Agnes, Heilige Cacilia, 1« Heilige Katharina, Heilige Anastasia, / Alle heiligen Jungfrauen und Witwen, bittet für uns! Alle Heiligen Gottes, bittet für uns! Sei uns gnädig, verschone uns, o Herr! Sei uns gnädig, erhöre uns, »Herr! Von allem Uebel, i Von aller Sünde, Von deinem Zorne, 1 Vom gähen und unversehenen Tode,lA Von den Nachstellungen des Teufels,kZ Vom Zorne, Haß und allen bösen Willen, Von dem Geiste der Unlauterkeit, - Vom Blitze und Ungewitter, Von Pest, Hunger und Kriege, » Von dem ewigen Tode, A Durch das Geheimniß deiner heiligem Z Menschwerdung, > Durch deine Ankunft, I Durch deine Geburt, Durch deine Taufe und dein heil. Fasten, / 213 Durch dein Kreuz und Leiden, Durch deinen Tod und deine Begräb- niß, i Durch deine heilige Auferstehung, Durch deine wunderbare Himmelfahrt,^ Durch die Ankunft des heiligen Geistes! des Trösters, Am Tage des Gerichtes, , Wir arme Sünder, wir bitten dich höre uns! Daß du uns verschonest, l Daß du uns verzeihest, Daß du uns zur wahren Buße bringen, wollest, ! Daß du deine heilige Kirche regieren I und erhalten wollest, Daß du den obersten Hirten und alle! Stände der Kirche in deiner heil.^ Religion erhalten wollest, , Daß du die Feinde der heiligen Kirche/ demüthigen wollest, t Daß du den christlichen Königen undt Fürsten Frieden und wahre Ei-I nigkeit verleihen wollest, Daß du dem ganzen christlichen Volke Frieden und Einigkeit verleihen/ wollest, / erlöse uns, o Herr! L wir bitten dich, erhöre uns! 214 Daß du uns selbst in deinem heiligen Dienste stärken und erhalten wol¬ lest, Daß du unsere Gemüther zu himmli-! schen Begierden erhebest, Daß du unsere Gutthäter mit den ewi-I gen Gütern belohnest, Daß du unsere und unserer Brüder,' Freunde, und Gutthäter Seelen von der ewigen Verdamniß erret-, ten wollest, Daß du die Früchte der Erde geben und erhalten wollest, Daß du allen abgestorbenen Christ¬ gläubigen die ewige Rübe ver¬ leihen wollest, Daß du uns erhören wollest, Du Sohn Gottes, O du Lamm Gottes, welches du bw- wegnimmst die Sünden der Welt, — verschone uns, o Horr! O du Lamm Gottes, welches du Hw- wegnimmst die Sünden der Welt, — erhöre uns o Herr! O du Lamm Gottes, welches du bw- wegnimmst die Sünden der Welt, — erbarme dich unser, o Herr! wir bitten dich, erhöre unsl 21S Christe, höre uns! — Christe erhöre uns! Herr, erbarme dich unser! — Christe, erbarme dich unser! — Herr erbarme, dich unser! Later unser u. s. w. Und führe uns nicht in Versuchung; Hb. Sondern erlöse uns von dem Uebel. Amen. Gebeth zum hochwüodigstcu Gute. (Wenn es ausgesetzt ist.) Hst Du hast ihnen Brot vom Himmel gegeben, tz-. Das alle Annehmlichkeit in sich enthält. Lasset uns bethen. O Gott! der du unter dem wunder¬ baren Sakramente das Andenken deines Leidens hinterlassen hast: wir bitten dich, verleihe, daß wir die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes so verehren, daß wir die Frucht deiner Erlösung ohne Un¬ terlaß in uns empfinden mögen. 216 Gebeth für das allgemeine Anliegen der ganzen Christenheit. Allmächtiger, ewiger Gott, himmli¬ scher Vater! sieh an mit den Augen dei¬ ner endlosen Barmherzigkeit unsern Jam¬ mer, unser Elend und unsere Noch. Er¬ barme dich aller Rechtgläubigen, für wel¬ che dein eingeborner Sohn, unser Herr und Heiland, Jesus Christus, in die Hände der Sünder freiwillig gekommen ist, und sein kostbares Blut am Stamme des hei¬ ligen Kreuzes vergossen hat. Durch diesen Herrn Jesum wende ab, gnädigster Va¬ ter, die wohlverdiente Strafe, gegenwär¬ tige und zukünftige Gefahren, schädliche Empörungen, Kriege, Theuerung, Krank¬ heiten und betrübte elende Zeiten. Erleuchte und stärke in allem Guten geistliche und weltliche Obrigkeiten und Regenten, da¬ mit sie Alles befördern, was zu deiner göttlichen Ehre, zu unserm Heile und zum allgemeinen Frieden und zur Wohlfahrt der Christenheit gedeihen mag. Verleihe uns, o Gott des Friedens! wahre Ver- 217 einigungim Glauben, ohne alle Spaltung und Zertrennung. Bekehre unsere Herzen zur wahren Buße und Besserung des Le¬ bens. Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. Gib uns Hunger und Eifer zu aller Gerechtigkeit, damit wir als gehorsame Kinder im Leben und Sterben dir ange¬ nehm und wohlgefällig seien. Wir bitten dich auch, wie du willst, o Gott! daß wir bitten sollen, für unsere Freunde und Feinde, für Gesunde und Kranke, für alle betrübte und elende Christen, für Le¬ bende und Abgestorbene. Dir, o Herr! sei empfohlen all unser Thun und Lassen, unser Handel und Wandel, unser Leben und Sterben. Laß uns deine Gnade schon hier genießen, und einst dort mit allen Auserwählten erlangen, da wir in ewiger Freude und Seligkeit dich loben und eh¬ ren mögen. Gebeth für den Papst. Allmächtiger, ewiger Gott! erbarme dich deines Dieners N., unseres obersten Hirten, deines Staathalters auf Erden, und leite ihn nach deiner Milde auf dem Wege des ewigen Heiles; damit er durch 218 deine Hilfe, was dir gefallt, begehre und kräftig vollbringe. Gebeth für den Bischof. O Jesu! Fürst der Hirten und Bi¬ schof unserer Seelen, wir bitten dich er¬ fülle unfern Bischof N. mit deinem Geiste. Gib ihm einen lebhaften Glauben, eine unerschütterliche Hoffnung, eine thätige Liebe, himmlische Weisheit und unerschro¬ ckenen Muth. Mache ihn zu einem Hirten nach deinem Herzen, der uns so leite, daß wir bei deiner Ankunft zum Gerichte, welches du über den Hirten und die Herde halten wirst, seine Freude seien, und er die unverwelkliche Krone des ewigen Le¬ bens erlange. Gebeth für den Kaiser. O Gott! du Beschützer aller Reiche, verleihe deinem Diener unserm Kaiser N., daß er deine Macht, durch welche er sieget, erkenne und verehre, damit er, weil er durch deine Anordnung Landesfürst ge¬ worden ist, auch durch deinen Schutz al¬ lezeit mächtig seie. 2IS Gebeth für Lebende und Abge¬ storben c. Allmächtiger, ewiger Gott! der du herrschest über die Lebenden und die Todten, und dich aller erbarmest, welche du aus ihrem Glauben und Wirken für die Dei¬ nen erkennest: wir bitten dich demüthig, daß die, für welche wir uns vorgenommen, unser Gebeth auszugießen, die entweder noch in dieser Welt am Leben, oder da¬ von abgeschieden sind, durch deine unend¬ liche Güte, auf die Fürbitte aller deiner Heiligen, Verzeihung aller ihrer Sünden erlangen. Durch unfern Herrn Jcsum Christum, deinen Sohn, der mit dir lebet und regieret in Einigkeit des heil. Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Für die allgemeinen Bedürfnisse 5 »Vater unser«. 5 »Gegrüßct« und am Ende 1 »Ehre sei dem Vater«. Laurctanischc Litanei zur Ehre der seligsten Jungfrau Maria. (An Samstagen und Frauentagen zu bethen.) Herr, erbarme dich unser! 220 Chrifte, erbarme dich unser! Herr, erbarme dich unser! Christe, höre uns! Chrifte, erhöre uns! Gott Vater im Himmel, — erbarme dich unser! Gott Sohn, Erlöser der Welt, — er> barme dich unser! Gott heiliger Geift, — erbarme dich unser! Heilige Dreifaltigkeit ein einiger Gott, Heilige Maria, — bitt für uns! Heilige Gottesgebärerinn, Heilige Jungfrau aller Jungfrauen, Mutter Christi, Mutter der göttlichen Gnade, Du allerreinste Mutter, Du allerkeuscheste Mutter, Du unbefleckte Mutter, Du ungeschwächte Mutter, Du liebenswürdige Mutter, Du wunderbare Mutter, Du Mutter des Schöpfers, Du Mutter des Erlösers, Du weiseste Jungfrau, Du ehrwürdigste Jungfrau, Du lobwürdigste Jungfrau, Du mächtige Jungfrau, bitt für uns! 221 Du gütige Jungfrau, Du getreue Jungfrau, Du Spiegel der Gerechtigkeit, Du Sitz der Weisheit, Du Ursache unseres Heils, Du geistliches Gefäß, Du ehrwürdiges Gefäß, Du vortreffliches Gefäß der Andacht, Du geistliche Rose, Du Thurm Davids, Du elfenbeinerner Thurm, Du goldenes Haus, Du Arche des Bundes, Du Pforte des Himmels, Du Morgenstern, ' Du Heil der Kranken, Du Zuflucht der Sünder, Du Trösterinn der Betrübtest, Du Hilfe der Christen, Du Königinn der Engel, Du Königinn der Patriarchen, Du Königinn der Propheten, Du Königinn der Apostel, Du Königinn der Märtyrer, Du Königinn der Beichtiger, Du Königinn der Jungfrauen, Du Königinn aller Heiligen, bitt für uns! 222 D du Lamm Gottes, welches du hinweg- nimmst die Sünden der Welt, — verschone uns, o Herr! O du Lamm Gottes, welches du hinweg- nimmst die Sünden der Welt, — erhöre uns, o Herr! D du Lamm Gottes, welches du hinweg¬ nimmst die Sünden der Welt, — erbarme dich unser, o Herr! Christc, höre uns! —Christe, erhöre uns! Vater unser. Gegrüßest seist. Gebethz nm hoch würdig st en Gute. (Wenn es ausgesetzt ist.) Du hast ihnen Brot vom Himmel gegeben. A. Daß alle Annehmlichkeit in sich enthält. Lasset uns bethen. O Gott! der du unter dem wunder¬ baren Sakramente das Andenken deines Leidens hinterlassen hast: wir bitten dich, verleihe, daß wir die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes so verehren, daß wir die Frucht deiner Erlösung ohne Un¬ terlaß in uns empfinden mögen. 223 Zur Mutter Gottes. Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärcrinn! verschmähe nicht unser Gebeth in unseren Nöthen, son¬ dern erlöse uns jederzeit von allen Ge¬ fahren, o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittle- rinn, unsere Fürsprecherin»! versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns deinem L-ohne vor. HI Bitt für uns, o heilige Gottes- gebärerinn! Hb. Daß wir würdig werden der Ver¬ heißungen Christi. Gebeth. Wir bitten dich, o Herr! gieß deine Gnade in unsere Herzen, damit wir, die wir durch des Engels Verkündigung die Menschwerdung Christi, deines Sohnes erkannt haben, durch sein Leiden und Kreuz zur herrlichen Auferstehung gesich¬ tet werden. Zum heiligen Joseph. HI Bitt für uns, o heiliger Joseph! 224 H?. Daß wir würdig werden der Ver¬ heißungen Christi. Gebeth. Wir bitten dich, o Herr! laß uns durch die Verdienste des Bräutigams dei¬ ner heiligsten Gebärerin» geholfen wer¬ den; damit wir das, was unser Vermö¬ gen nicht erhalten kann, durch seine Für¬ bitte erlangen. 8r»Ivv Sei gegrüßt, o Königin», du Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsere Süßigkeit und unsere Hoffnung, sei ge¬ grüßt! Zu dir rufen wir elende Kinder Evä, zu dir schreien wir seufzend und weinend in diesem Thale der Zähren. Nun denn, unsere Fürsprecherin»! wende deine barmherzigen Augen zu uns, und nach diesem Elende zeige uns Jesum, dff gebenedeite Frucht deines Leibes, o gü¬ tige, o milde, o süße Jungfrau Maria. Bitt für uns, o heilige Gottes- gebärerinn! Daß wir würdig werden der Ver¬ heißungen Christi. Gebeth. Allmächtiger, ewiger Gott! der du den Leib und die Seele der glorreichen Jungfrau und Mutter Maria, damit sie würdig werde, die Wohnung deines Soh¬ nes zu werden, durch die Mitwirkung des heiligen Geistes zubcreitet hast; verleihe uns, daß wir, die wir uns in ihrem An¬ denken erfreuen, durch ihre milde Für¬ bitte von allen bevorstehenden Ucbcln und von dem ewigen Tode befreit werden. Hierauf folgen die Gebethe für den Papst, Bischof, Kaiser und für das Anliegen der gan¬ zen Christenheit, Seite 216 bis 219; dann wer¬ den 5 »Vater unser« und 5 »Gegrüßet« gede¬ ihet und mit »Ehre sei dem Vater« beschlossen. Kirchengesange. I. Meßlied Zum Introitus. 1. Wir werfen uns darnieder Vor dir, Gott Sabaoth, Erhöre uns're Lieder, Da wir nach dem Geboth Dir dieses Opfer bringen; Verleihe nun, daß wir Es andachtsvoll besingen Und Wohlgefallen dir. 2. Den Tag vor Jesu Leiden, Beim letzten Abendmahl, Indem er wollte scheiden Aus diesem Jammerthal, Hat er das Brod gebrochen, Und ansgcthcilt den Wein, Gesegnet und gesprochen: Dieß thut und denket mein. 6. Er sprach: Nehmet hin und esset, Dieß ist mein Fleisch und Blut, 227 Damit ihr nicht vergesset, Was meine Liebe thut. Mich opfernd will ich sterben Am Kreuz zum Heil für euch; Wer an mich glaubt soll erben Mit mir das Himmelreich. 4. O Herr! dieß Opfer steige Zu dir mit Wohlgcruch, Damit dein Herz sich neige Zu deines Volks Gesuch, Wir opfern nicht mehr Kälber, Wie Aaron einst gethan, Nein, Jcsum Christum selber, Der uns versöhnen kann. Znm Gloria. 1. Gott Vater! dir gehöret Lob, Ruhm und Dank und Ehr', Was uns'rc Rübe störet, Gestatte nimmermehr. Auf Erden laß uns grünen Den Frieden jederzeit, Daß wir dir fröhlich dienen. Von Furcht und Angst befreit. 2. Der du der Menschen Sünden Gebüßt am Kreuzesstamm, 15* 228 Laß uns Erbarmen finden, O Jesus, Gottes Lamm! Gelobt mit Mund und Herzen Seist du, Gott heil'ger Geist! Der du in Angst und Schmerzen Den Frommen Trost verleihst. Zum Evangelium. 1. Aus Gottes Munde gehet Das Evangelium, Auf diesem Grunde stehet Das wahre Christenthum. Gott selber hat's gclchret, Der nicht betrügen kann; Wohl dem, der's gerne höret, Und es nimmt willig an. 2. Sein Wort zeigt uns die Wege Zum Himmelreiche an; Er weiset uns die Stege, Zu gehen diese Bahn. Herr! drücke deine Worte Tief in die Herzen ein, Daß wir zur Himmelspforte Zu kommen würdig sei'n. Zum Credo. 1. Wir glauben und bekennen, Daß aus höchst weisem Rath 229 Gott, den wir Vater nennen, Die Welt erschaffen hat. Von ihm ist ausgcgangen Sein Sohn, der Jesus heißt; Er war als Mensch empfangen Durch Gott, den heil'gen Geist. 2. Maria hat geboren Als Jungfrau dieses Kind, Sonst wären wir verloren, Wir, die wir Sünder sind. Er litt an Leib und Seele, Schloß sterbend seinen Lauf, Stand aus des Grabes Höhle Am dritten Tage auf. 3. Er ward hinaufgenommcn Zu Gottes rechter Hand, Wann er wird wieder kommen, Ist uns zwar nicht bekannt: Doch kommt er einst, zu rächen, Und wird von seinem Thron Ein billig Urtheil sprechen, Zur Strafe und zum Lohn. 4. Wir glauben nicht alleine, Daß eine Kirche sei, Wir stimmen der Gemeine Der Heiligen auch bei. 230 Die Sünde wird vergeben Durch Christi Diener hier; Der Leib steht auf zum Leben, Geht ein zur Himmelsthür. Zum Offertorium. 1. Herr, laß doch diese Gaben Dir wohlgefällig sein, Die wir geopfert haben, Es ist nur Brod und Wein; Doch wird's verwandelt werden In Christi Fleisch und Blut, Das ist uns hier auf Erden Und den Verstorb'nen gut. 2. Wir opfern dir den Willen, Herz und Gedanken auf; Hilf uns, daß wir erfüllen In unserm Lebenslauf, Was du uns, deinen Kindern, Zu thun befohlen hast. Nimm weg, was uns kann hindern, Nimm weg die Sündenlast. 3. Wir legen dir zu Füßen, Auch unser Hab und Gut, Und was wir hier genießen, Das Leben, Leib und Blut. 231 Gib uns bald kühlen Regen, Bald warmen Sonnenschein, Und laß durch deinen Segen Die Felder fruchtbar sein. Zum Danktus. 1. Laßt uns gen Himmel schwingen, Zum Helfer in der Noth, Und drcimahl heilig singen Dem Herrn Gott Sabaoth. Herr! Himmel und die Erde Sind voll von deinem Ruhm; Hilf, daß bekehret werde Das blinde Heidcnthum. 2. Das wir hernach zusammen Dir uns're Herzen wcih'n, Und voll von Liebesflammen Dir ein Hosanna! schrci'n. Herr, der in deinem Nahmen Kommt, sei gcbencdeit! Die Engel sagen: Amen! Jetzt und in Ewigkeit. Nach der Wandlung. 1. Hier bcth' ich auf den Knieen, Verborgner Gott! dich an; 232 Ich will mich nicht bemühen, Das, was du hier gethan, Durch Sinne zu begreifen; Dein Wort muß mir allein, Um hier nicht auszuschweifen, Der Grund des Glaubens sein. 2. Die Gottheit war bedecket Allein am Kreuzaltar; Hier aber ist verstecket Die Menschheit auch sogar. Dieß Denkmahl deiner Güte, Dieß wahre Himmelsbrod, Erinnert mein Gemüthe, O Herr! an deinen Tod. Z. Wasch' mich von meinen Sünden, O Jesus, durch dein Blut, Und laß mich Gnade finden, Du allerhöchstes Gut! Laß bald den Vorhang fallen, Erschein' im vollen Licht, Und zeige mir und Allen Dein glänzend Angesicht. Zum Agnus Del. 1. Erfreut euch fromme Seelen! Ein Wunder ist gescheh'«: Der Herr will sich verhehlen, Kein Auge kann ihn seh'n; 233 In Brod und Weinsgestalten Ist Jesu Fleisch und Blut Auf dem Altar enthalten, Dieß größte Seelengut. 2. Verdeckt ist hier zu finden Das wahre Osterlamm, So aller Menschen Sünden Getilgt am Kreuzesstamm; Es ist der Seelen Speise, Wie uns der Glaube lehrt; Sie nährt uns auf der Reise, Und wird doch nicht verzehrt. 3. Wenn wir das Leben schließen, Und dieses Himmelsbrod Recht wohl bereit genießen, So kann der bitt're Tod Uns Christen nicht erschrecken; Es ist ein Unterpfand, Daß Gott uns wird erwecken Mit seiner starken Hand. 4. Herr Jesus! deiner Liebe Sei Ehre, Lob und Dank! Weil du nach ihrem Triebe Zur Speise und zum Trank Dein Fleisch und Blut gegeben, In Brodsgestalt verhüllt, 234 Daraus für uns das Leben Und reine Freude quillt. 5. Entzünd' in uns Verlangen Nach diesem Sakrament; Herr! laß es uns empfangen, Wenn sich die Seele trennt. Laß uns in Frieden fahren, Von allen Sünden rein, Zu deinen Engelschaaren, Und ewig bei dir sein! Zum Segen des Priesters. 1. Da wir nunmehr gehöret Die Messe, wie man soll, So sei auch Gott gechret! Er mach' uns» segensvoll, Und laß es sich gefallen, Was wir allhier gethan; Er bleibe bei uns Allen, So sind wir wohl daran. 2. Gott wolle uns behüthen, Daß uns an diesem Tag Des bösen Feindes Wüthen Nicht schädlich werden mag; Er laß uns ohne Sünden Einst stehen vor Gericht, Damit wir Gnade finden Vor seinem Angesicht. 23S II. Meßlied. Zum Kyrie. 1. Hier liegt vor deiner Majestät, Im Staub die Christenschaar, Das Herz zu dir, o Gott! erhöht, Die Augen zum Altar. Schenk uns, o Vater! deine Huld, Vergib uns uns're Sündenschuld; O Gott! von deinem Angesicht Verstoß uns arme Sünder nicht! Verstoß uns nicht, Verstoß uns Sünder nicht! 2. Wir haben, Herr! dein Gut verschwend't, Wie der verlorne Sohn, Die Sünde hat uns so verblend't; Doch schau von deinem Thron Mitleidig her auf unfern Schmerz, Verwirf nicht ein zerknirschtes Herz, Entzieh' die Vatcrhnld uns nicht, Und sende uns dein Gnadenlicht! Dein Gnadenlicht, Dein göttlich's Gnadenlicht! 3. Wir sind ja deiner Hände Werk, Der Schöpfung unterthan; O! gib uns Schwachen Kraft und Stärk', 236 Sieh uns in Gnaden an! Hier bringen wir auf dem Altar Dir ein Versöbnungsopfer dar. O Gott! der Werth des Blut's ist groß, Das einst dein Sohn für uns vergoß, Für uns vergoß, Am Kreuz für uns vergoß. Zum Gloria. Gott soll gepriesen werden, Sein Nahm' gebenedeit, Im Himmel und auf Erden, Jetzt und in Ewigkeit: Lob, Ruhm und Dank und Ehre Sei der Dreieinigkeit! Die ganze Welt vermehre. Gott! deine Herrlichkeit! Zum Evangelium. Aus Gottes Mnnde gehet Das Evangelium, Auf diesem Grunde stehet Das wahre Christenthum. Gott selbst ist's, der uns lehret, Der Weis- und Wahrheit ist; Der seine Lehren höret, Wie glücklich ist der Christ! 237 Zum Kredo. 1. Allmächtiger! vor dir im Staube Bekennt dich deine Kreatur! O Gott und Vater! ja ich glaube An dich du Schöpfer der Natur! Auch an den Sohn, der ausgcgangen, Von dir gczeugct, ewig war, Den, von dem heil'gen Geist empfangen. Die reinste Jungfrau uns gebar. 2. Und Jesus Christus ist gekommen, Daß er versöhne uns mit Gott; Er hat die Schuld auf sich genommen, Und litt für uns den Kreuzestod; Erstand, besiegte Tod und Hölle, Fuhr zu des Vaters Rechten auf, Und wird, als Richter jeder Seele, Einst prüfen unfern Lebenslauf. 3. Ich glaube, Gottes Geist regieret Die wahre Kirch' und Christenheit; Ein büßend Schaf, das sich verirret Flicht hin zu der Barmherzigkeit. Am großen Tag wird's Fleisch erstehen. Jetzt, Heil'gc! helft uns insgemein; Daß wir mit euch zum Leben gehen, Miterben Christi ewig sein. 238 Zum Offertorium. 1. Nimm an, o Herr! die Gaben Aus deines Priesters Hand, Wir, die gesündiget haben, Weih'n dir dieß Liebespfand. Für Sünder hier auf Erden, In Aengsten, Kreuz und Noth, Soll dieß ein Opfer werden Von Wein und reinem Brot! 2. Nimm gnädig dieß Geschenke, Dreieinig großer Gott! Erbarm' dich unser; denke An Christi Blut und Tod! Sein Wohlgeruch erschwinge Sich hin zu deinem Thron; Und dieses Opfer bringe Uns den verdienten Lohn! Zum Sanktus. 1. Singt: heilig, heilig, heilig Ist unser Herr und Gott! Singt mit den Engeln: beilig Bist du Gott Sabaoth; Im Himmel und auf Erden Soll deine Herrlichkeit Gelobt, gepriesen werden Jetzt und in Ewigkeit! 239 2. Wir singen froh zusammen Von ganzer Seel' erfreut; Der kommt in's Herren Nahmen, Der sei gebenedeit! Hosanna in der Höhe! Gepriesen sei der Herr! Dem großen Gott geschehe Sein Lob von Meer zu Meer! Nach der Wandlung. 1. Sieh, Vater! von dem höchsten Throne, Sieh gnädig her auf den Altar! Wir bringen dir in deinem Sohne Ein wohlgefällig Opfer dar. Wir fleh'n durch ibn, wie deine Kinder, Und stellen dir sein Leiden vor; Er starb aus Liebe für uns Sünder: Noch hebt cr's Kreuz für uns empor. 2. Er hat für uns sich dargegeben, Für alle Menschen insgesammt, Beim Vater, daß wir ewig leben, Vertritt er setzt das Mittlcramt. D Jesu! höre unsre Bitte, Steh' unsrer Schwachheit immer bei; Auf daß dein Leiden, deine Güte An uns niemahls verloren sei. 24« Zum Agnus Dei. Betrachtet ihn in Schmerzen, Wie er sein Blut vergießt! Seht! wie aus Jesu Herzen Der letzte Tropfen fließt. Er nahm hinweg die Sünden, Er trug all' uns're Schuld; Bei Gott läßt er uns finden Den Frieden, seine Huld. Zur Kommunion. O Herr! ich bin nicht würdig, O Herr! ich bin nicht würdig, Zu deinem Tisch zu geh'»; Du aber mach' mich würdig, Du aber mach' mich würdig, Erhör' mein kindlich Fleh'n! O stille mein Verlangen, Du Seelenbräutigam! Im Geist dich zu empfangen, Im Geist dich zu empfangen, Dich wahres — Dich wahres — Dich wahres Osterlamm! Zum letzten Segen. Nun ist das Lamm geschlachtet, Das Opfer ist vollbracht, Wir haben jetzt betrachtet, Gott! deine Lieb' und Macht; 241 Du bist bei uns zugegen, Aus deinem Gnadenmeer Ström' uns dein Vatersegen Durch dieses Opfer her! Lied bei einer Danksagung. 1. Großer Gott! wir loben dich, Herr! wir preisen deine Stärke, Dor dir neigt die Erde sich, Und bewundert deine Werke; Wie du warst voll aller Zeit, So bleibst du in Ewigkeit. 2. Alles, was dich preisen kann, Cherubim und Serapbincn Stimmen dir ein Loblied an; Alle Engel, die dir dienen, Rufen dir stets ohne Ruh': Heilig, heilig, heilig! zu. 3. Heilig, Herr Gott Sabaoth! Heilig, Herr der Kriegesbecre! Starker Helfer in der Noth! Himmel, Erde, Luft und Meere Sind erfüllt mit deinem Ruhm; Alles ist dein Eigenrhum. 4. Der Apostel Christi Chor, Der Propheten große Menge 16 242 Schickt zu deinem Thron empor Neue Lob- und Dankgcsänge; Der Blutzeugen große Schar Lobt und preis't dich immerdar. 5. Auf dem ganzen Erdenkreis Loben Große und auch Kleine Dich Gott Vater! dir zum Preis Singt die heilige Gemeinde, Sie ehrt auch auf seinem Thron Deinen eingebornen Sohn. 6. Sie verehrt den hcil'gen Geist, Welcher uns mit seinen Lehren Und mit Troste kräftig speist, Der, o König voller Ehren! Der mit dir, Herr Jesu Christ! Und dem Vater ewig ist. 7. Du des Vaters ew'ger Sohn, Hast die Menschheit angenommen; Du bist auch von deinem Thron Zu uns auf die Welt gekommen, Gnade hast du uns gebracht, Von der Sünde frei gemacht. 8. Nunmehr steht das Himmelsthor Allen, welche glauben, offen; Du stellst uns dem Vater vor, Wenn wir kindlich auf dich hoffen. 2L3 Endlich kommst du zum Gericht, Zeit und Stunde weiß mau nicht. 9. Steh', Herr! deinen Dienern bei, Welche dich mit Demuth bitten, Die dein Blut einst machte frei, Als du für uns hast gelitten; Nimm uns nach vollbrachtem Lauf Zu dir in den Himmel auf. 10. Sieh dein Volk in Gnaden an; Hilf uns, segne, Herr! dein Erbe, Leit' uns auf der rechten Bahn, Daß der Feind es nicht verderbe; Hilf, daß cs durch Buß' und Fch'n Dich im Himmel möge seh'n. 11. Alle Tage wollen wir Dich und deinen Nahmen preisen, Und zu allen Zeiten dir Ehre, Lob und Dank erweisen. Gib, daß wir von Sünden heut Und vor allen Lastern sein befreit. 12. Herr, erbarm', erbarme dich! Ucbcr uns, Herr, sei dein Segen! Deine Güte zeige sich, So wie wir zu hoffen pflegen. Auf dich hoffen wir allein, Laß uns nicht verloren sein! 16* Unterricht, wie man dem Priester bei Verheil. Messe dienen soll. Nachdem der Priester angelegt ist. nimmt der Diener das Meßbuch, und geht dem Prie¬ ster chrerbiethig vor. Bei dem Altäre nimmt ec von dem Priester das Birct, macht mit ihm die gehörige Verbeugung, darnach legt er das Buch auf das Küssen, das Biret aber an einen Ort neben dem Altäre, und kniet auf die linke Seite an der untersten Stufe. — Darnach fängt der Priester au: In nomine patri«, et Pilii, -j- et 8piritus sancti. ^men. Hiermit soll sich auch der Diener mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes bezeichnen. Priester. Introibo sä altare Oei. Diener, ^ä veum, hui imti'liest st'uven- tütem meaw. Das o wird vor e und i wie L, sonst aber immer wie k ausgesprochen. 245 P. ^uäien ms Deus, st äisesrns enu- 8nm msnm <1s§ente non 8nnetn: ab Iiomins iniMO st äoloso srus me. D. tzuia tu es Vsu8 fortitüäo men: qunre ms repuli8ti, st (junrs tri8ti» inesäo, 6um ntL/Zit ms inimieu8. P. Lmitte iueem tuam st veritntvm tunm: ip8N me äeäuxerunt , et nä- äuxerunt in montsm 8nnctum tuum, el in tnbsrnsculn tun. D. Lt introibo nci nltnrs Osi: »6 keum, (jui Irstisient Mvsntutem msnm. P. Oonütebor tibi in eitbnrn Veu8, Oeu8 meu8: sjunrs tri8ti8 68 snimu men, st ljunrs oonturbn8 ms? D. 8psrn in l)oo, tjuoninm ncllius eon- iitsbor illi: 8niutsre vultu8 mei, st V0U8 IN6U8. P. Klarin patri, st pilio, st 8piritui 8nneto. D. 8isut ernt in prineipio st nune st 8empsr, st in 8sseuln 8mculorum. ^msn. P. Intrnibo n nostrum, totiüsssue Lcelesim suse sanetm. Am Ende eines oder mehrerer Gebethe spricht der Priester laut: P. Der omniu smeulu sseculorum. D. ^men. P. Dominus vobiscum. D. lLt cum špiritu tuo. 230 P. 8ur«um eoreln. D. DLl)omu8 ud Dominum. P. 6i-LliL8 SZ3MU8 Domino Doo N08tro. D. Di^num et ,ju8tum e8t. Zum ,,8r»»üt,,8" gibt der Diener mit dem Glöcklein ein Zeichen, so auch zur und bei der Wandlung. Wenn der Priester nach der Wandlung mit der Hand an die Brust schlägt und halblaut sagt: verläßt der Diener die obere Stufe des Mares, und geht an seinen Ort. Bald darauf sagt der Priester laut: P. Dor vmniu ssoeula 8sooulorum. D. ^mon. P. Dt no nos incluea8 in tontntionom. D. 8oä Ii'born no8 u mnlo. Nachdem der Priester die heilige Hostie ge- theilt hak, sagt er: P. Dor omnin 8socultt 8roculorum. D. ^men. P. Dux Domini 8it 8omxor vobi8oum. D. Dt cum 8pi'ri1ii tuo. Wann der Priester wieder die heilige Hostie sammt der Patene in die Hand nimmt, drei¬ mal)! mit der Hand an die Brust klopfet und dabei die Worte spricht: 8III» «lizr-iiis", soll der Diener drcimahl mit dem Glöcklein ein Zeichen geben. Nack der Kommunion des Priesters, wenn auch Andere zur heiligen Kommunion gehen wollen, gibt der 2Zl Diener mit dem Glöcklein ein Zeichen, bethet das „O«1it«o»", antwortet dem Priester auf die Absolution zweimal,! ,^»>v»", und gibt dann mit rem Glöcklein dreimal,! ein Zei¬ chen: 1. Mahl bei den Worten oder „Sieh! das Lamm Got¬ tes" oder ^l»rx»j« koslijo", 2- und 3. Mahl bei den Worten: .»,»»>;»«! no» «»i» iliAnii«", oder „Here! ich bin nicht würdig", oder ,,ko1,»o,l »I- 1i»i n««?i»". Nach der heiligen Kommu¬ nion gießt der Diener ein wenig Wein in den Kelch, und bald darauf über die Finger des Priesters zuerst Wein und dann Wasser zur Ab¬ waschung; hernach überträgt er das Meßbuch von der Evangelien-Seite auf die andere Seite des Altares, und macht im Vorbeigehen die ge¬ hörige Verbeugung, und begibt sich dann an seinen Ort- Wenn stch der Priester zum Volke wendet. P. Dominus vobieum. D. Lt eum špiritu tuo. Am Ende der Gcbethe. P. Der omnia smeuln smeulorum. D. ^men. P. Dominus vohiseum. D. M eum špiritu tuo. P. Ite M'ssa est, oder: Leneäiesmus Domino. D. Deo Arstiss. 232 Zn der Osterwoche werden zum „Ite und zum „»««, Kkirtlr»«" zwei ,^II«Iuji» hinzugethan. Zn der schwarzen Messe sagt der Priester: P. ke^uiesennt in pnce. D. 2^men. Wenn der Priester das Meßbuch nicht zu- gethan hat, so wird es auf die Evangelien-Seite übertragen. P. Leneäient vos omnipotens Deus, Dnter, etlssilius, et8piritus snnctus. D. 2^men. P. Dominus vobiscum. D. Lt eum špiritu tuo. P. Initium oder 8e(juentin snneti Lvnn- §elii seeunclum u. s. w. D. (Dorin tibi Domine. Am Ende des Evangeliums. D. Deo gratis«. Wenn der Priester am Ende der heil. Messe Andere kommuniziren will, gibt der Diener mit dem Glöcklein ein Zeichen, bethet das u. s. w., wie oben Seite 251. Am Ende der heil. Kommunion. P. Dnnem