^ ZUM Mutzen und VerMÜKen. -----—«29«—------ Freytag, den 19. Iuly 1822. Des Barons Hochzeittag: ^, (Beschluß.) ^nneihal^ sechs Monathen'nach dieser Begebenheit traf' ld Olenli^cair Vorbereitung zu einer zweyt?n Ehe; ^ dunkeln Zeichen der Trauer mackten glänzenden Ver- kungln Patz, und jeder Gedanke d^s Barons schien- ^ denz> an sein« herannahende Hochzeit verschlungen ^werd«,.. Endlich kam der Tag heran ; unter Sans "" Braus ging er vorüber; alle Augen glänzten von "^büchkeit; und endlich, erschien der Augenblick, wel- ^ den Baron mit dem neuenGegenst^nd seiner Liebe,^ ^vielmehr seines. Ehrgeides, vereinigen sollte. Alles ^ bereit; der heilige Mann, welcher dir Ehe einseg- ^'solice, hatte bereits angefangen; al^ er aber frag- ^ ^b ii-^^ih ^^,and einen Anspruch geczen w?se Ehe ' Wach«,, habe,- da rief'ein? Stimme- vom fernern En- °^s Saales —Ich!,— Die Stimme küm allen Ge- ^ärtigen bekannt vor,, aufgenommen der Braut, ^ konnte sich in dem Augenblick teiner recht darauf j ''"nen. Der Baron runzelte die Stirne. „Wer wagt' . ' wollte er eben ausrufen,^ als eine Glstalt^wischen ^" U"d die Dame glitt und rief: „Ich ,rage es! Ich '^the sif.« — H^ starrten entsetzt d>n unwillkomme- '"kochen an; cs war die Gestalt eines Weibes, an- ^wollen und entfärbt : ihre^ langen Haare tropften Nasser und ihre todtenblass n Wangen schienen die ^ "Hnung der Verwesung. Ihre-blauen, wässerigen > ^1 waren auf oen Baron geheftet, wahrend sie mjt ^^ Stimme, die durch alle Adern drang, folgende "°phenss„g: „Dcr Mondstrahl, der aufs Wasser fallt. Scheint auf dem Hochzeitbctt; Wo die Fluth, die ist deines Liebchens Grab',- Soll fließen über dein Haupt. Ich sieht? umsonst,—> du warfst mich 'nein s. » Wl> tief die Wogen rollcu; Doch' schwer soll- dieses Bubenstück' Dich noch im Tode drücken. Daim-weg.' himvea,, heut' Nacht du ruhst, Wohl in den finstern Fluchen^ Dein Pfuhl soll seyn meine verwesende Vrust,- Und. ich will deine Vraut. seyn!^ Die schreckhafte Gestalt verschwand/und derBason,^ an den des. Geistes Gesang gerichtet war, ftcl leblos zu Boden ;—aller Beystand war vergebens, er hatte' der ?adung gehorcht! lind seit dieser Zeit ist das Thal von Strathenwater der Aufenthalt des Geistes der Lady Gsenliscair; also'lasset euch erbitten/' schloß der Alte>> „und vermeidet jenen unheimlichen Fleck, denn weh' dem Manne, der auf solche vtrbothenen Dinge sein Auge, richtet." Ich muß gestehen, daß mein Vorsatz durch diese-Erzählung etwas erschüttert ward, obgleich ich sie nichri glaubte, nicht glauben konnte, aber es war nur einent Augenblick lang. Ich verbannte bald jede GeisterfurctM und tral, trotz der ernstlichen Bitten der Famiiit> mems' Wanderung an. McinHund begleitete mich und. ich ging; so schnell als mög-lich, mn vor 3?acht nach Hause zukommen. Dieß glaubte ich noch bewerkstelligen.^u können, obgleich die Sonne bereits untergegangen wm". aber noch schimmerten ihre vergoldenden Strahlen'aufs den^WoNet,,,»!,,dc dn Abend w>yn mußce. Ich setzte mich für einen Augenblick auf einen Stein nieder, um mich auszuruhen, denn ich fühlte mich sehr MÜbe^ und dachte an die wilden Erzählungen der hochländischen Sage, an Ossian, an den Geist Brumas, als es mir einfiel, daß ich wohl eben jetzt auf dem Stein der Macht sitzen dürfte. Ich sprang auf, um ihn zu untersuchen; da er aber, seiner Gestalt nach, neueren Zeiten zu gehören schien, wagt« ich es, mich wieder darauf zusetzen — da schien es mir, als nahmen alle Gegenstände um mich her eine neue Form an; fremdartige Erscheinungen bewegten sich um mich her, und ich erkannte mit Entsetzen die scheußliche Gestalt der Ermordeten, wovon man mir erzählt hatte, wie sie geschwollen, blaß und todtengleich aus dem Wasser emporstieg ! — Ich hörte sie mit ihrer gräßlichen Stim-n e di« Werte singen, die sie an deS Barons Hochzeit gesungen. Der schreckliche Ton war mit dem Geschrey der Vogel und dem Gebrüll des Wafserfalles verm^chr; aber ich vernahm ihn deutlich vor alleu. Ich fühlte eine Unsichtbare Hand, die mich nach dem Gespenste hinzog! — Ich zitterte nichl, denn das Entsetzen hatte mich beynahe «rstavren gemocht. Ich suchte zu «den, aber Mein« Stimme versagte mir den Dienst! Mit unwider» stehbarer Gewalt wurde ich zum Wasser hingezogen, «ls ich mit Anstrengung aller meiner Kräfte zurücksprang, und da ich zugleich aus meinem unruhigen Schlafe autfuhr, befand ich mich noch immer auf dem Sieine sitzend, »vo mein Hund, des Wartens müde, mich bey den Rockzipfeln zerrte. Ich mußie an zwey Stunden da geträumt haben, denn der Mo«d war aufgegangen und schien im lieblichen Glänze auf die Wellen. Ich machte mich nun noch ein Mahl eilig auf den Heimweg, und erreichte endlich meine Wohnung, indem ich im Innern meines Herzens den dosen Feind verbuchte, der mich so longe von meinem bequemen Feuerherd entfernt gehalten hatte. Maschine um unter dem Wasscr zu schwimmen. Ein Arbeitsmann, Nahmens David Bushnel, in Saybrook in Connecticut, erfand die erste Maschine dieser Art. Es war während dem Freyheitskrieg, und seme Absicht dabey hatte die Zerstörung der damahls in den amerikanischen Hafen liegen? en englischen schisse zum Gegenstand. Pvofessor Sillimann hat dieselbe i« dem „ameritamschen Journal für Wissenschaften" aus ei«!«' anziehende Weise beschrieben. Im Jahr 1776, nne sich (der englische) Admiral Howe mit seiner Flotte M dem Meerbusen vor Neu-Vork befand, und die aus Staaten Island gelagerten Truppen Washingtons gänzliche Slreitträfie aufzureiben drohten, bach Bushnel den amerikanischen General Parson um zwey ober drey LeU-te, denen er den Gebrauch seiner Maschine lehren tönn< te, um durch sie ein oder das andere englische Schiff zu zerstören. Esra Lee, der schon Dienste auf eineM Brander gefordert hatte, ward nebst zwey andern dazu erwählt. Si< begaben sich sämmtlich nach Long 3^ lands Sund, wo die Maschine sich befand, und stellt^ längs des Ufers allerley Versuche mit ihr an; so bald sie in deren Gebrauch geübt waren, gingen sie naH Neu-York; die englische Flotte lag nebst vielen Tran^ port-Schiffen vor Staaten Isl,nd, und es ivaid beschlossen, Sergeant Lee solle in der ersten gluistig^ Nacht bey einem der Schiffe sein Glück versuchen. Na6 wenigen Tagen, Abends eilf Uhr, schifften sich <^ Mann auf zwey kleinen Canots ein, um Bush'"^ Maschine zu bugsiren; sie ruderten so nah als mögll" an die Flotte; Lee stieg in die Maschine hinein, d^ Seil ward getappt und die Boote ruderten zurück. ^ die Ebbe eingetreten war, bemerkte Lee ein Bischt spat, daß ihn di< Strömung über die Flotte hinal^ trieb. Erarbeitete dritthalö Stunden, um wiederrü^ wans zu ksmmen, und gelangte zwischen Ebb« "^ Fluch, einem Zeitraum, den die Seeleute, wegen t>t geringen Bewegung des Meeres, dos todte Wasser ««" nen, unrer den Hinteriheil eines Schiffs. Er kon"^ beym statthabenoenMondschein, die Leute «uf dem Sch^ fe erkennen, ja sogar sprechen hören. Jetzt meince el/ der günstige Augenblick sey gekommen; er schloß ^ Öffnung über seinem Kopfe, ließ, um seine MaD» zum Einken zu zwingen, Wasser in dieselbe trete"/ und tauchte bis zu dem Schiffötiel unter. Der Pl"' bestand darin, dort ein Loch zu bohren, an dew ^ mit brennbaren Materien angefüllter Kasten befe^s werden sollte, um das Schiff in die Luft zu sprenget»' Allein Lee versuchte umsonst die mit Kupfer beschlagen" Bohlen zu durchbohren; bey jedem neuen Versuchs ^ bl? Maschl'üe Von dem Kiele ab. 3e>,-. Der Tag war angebrochen, und somit seine ^^fahr dringend. Lee tauchte sogleich nochmahls unter, "'" «inen zweyten Versuch zu machen; allein das Ta.-3«slichr ward immer heller, und die Gewißheit, daß ^', würde er wahrgenommen, den feindlichen Kähnen bHt entgehen könnte, nöthigte ihn, sein Vorhaben ^fzugc!)?,,, und auf feinen Rückzug bedacht zu seyn. ^ Mußce mehr wie vier Meilen ourchsieuern, allein ^'e Fluth «rar ihm günstig. Auf der Höhe von Gouer-^l's Island gerieth er in Gefahr: sein Compaß war ^derben, er mußte den Kopf ans dem Wasser stecken, "w sich zurecht zu sinden; die Soldatenwache auf Go-"tlnorS Island erblickte Etwas auf dem Meer schwim-^en, mehrere Hundert Mann versammelten sich an lein Ufer, diesen unbegreiflichen Gegenstand zu bctrach-^l<; einige bestiegen sogar ein Boot, um sich der M«-l^inf zunähen. Lee ergriff das letzte Rettimgsmittel: ^ löste die Brandmaschine ab, und ließ sie fortschwim-"'kli, in der Hoffnung, die Soldaten sollen sie auf-^"gen und durch ihr berühren deren Auöbcuch veran-^!ie». Dir Soldaten waren aber zu klug; sie schöpften "erdacht, betrachteten die befremdliche Erscheinung ei-"° Zeitlang von fern und ruderten wieder ans Ufer. Lees Absicht, die Aufmerksamkeit von sich abzulen-"", gelang ihm, er schwamm in seiner Maschine ungestört bis an die Stadt, gab sein Signal und stieg ^ücklich ans Land. Der Kasten mit dem Feuerwert '^wam„, an Governors Island vorbey, in den Ostfluß ^"ein, und brach dort mit ungeheurer Gewalt aus, ^ d"ß ^ unermeßliche Wassermassen und große Bal-^, aus denen sie gezimmert war, empor schleuderte. 'Neral Putnam, der mit mehreren Ofsicicrs am Ufcr """d, wür dessen Zeuge. D i e N e g e r. DleNeger, welche die Habsucht derEuropaer a„ den ""^en nicht bloß verdorben har, sondern auch noch immer ""f die schändlichste Art ihrem Vaterland« entreißt, um "^ iu einem Daftyn voll Arbeit und EIendj,zu führen, M sind vo« den Europäern wenig gekannt, die st.' nu? im Zustand der Erniedrigung zu sehen Gelegenheit ha-ben. IhrHauptwohnort ist Soudan und Sencgambien; dort gibt es große Flüsse, dort breiten sich unermeßliche Seen aus, und erheben sich majestätische Wälder, überall Wasser, frische Schatten und bebaute Felder; da wach« sen jene außerordentlich großen Bäume, die Kolosse des Pflanzenreichs; da bewegen sich die gigantischsten Thiere der Erde. In diesen fruchtbaren Himmelsstrichen, die unablässig von dcn Strahlen der Sonne erwärmt werden, gewähren das Wasser, die Luft, die Psian-zcn, das Innere des Vooens , die Spalten der Felsen, die Betten der Flüsse und Bäche, die Tiefen der Seen und Moräste das Schauspiel einer fortwährenden Zeugung; die Natur erschöpft ihre Kräfte nicht, und die Phänomene des Lebens biethen sich den Augen jeden Augenblick unter tausenderley verschiedenen Gestalten und Farben dar. Die Neger besitzen diese Länder; sie machen eine Menschenra^e aus, die wesentlich von allen andern verschieden ist. Die Neger weichen noch mehr durch ihre Sitten, ihren Charakter, ihre Gewohnheiten lind Neigungen, als durch ihre physische Gestaltung von den Mauren ab, deren Nachbarn sie doch sind. Der Neger, mit einer Sorglosigkeit, der nichts gleichkommt, und mit außerordentlichem Leichtsinn begabt, kennt weder das Unangenehme der Entbehrungen, noch die Sorgen deS Ebrgcitzes; wegen seinem herrlichen Climc» unl» fruchtbaren Boden, braucht er i-.icht, um seine Bedürfnisse zu befriedigen, lange Reisen zu unternehmen, oder in mühsamen Arbeite», auszuharren. Zu sseinen Füßen wächst Indigo und Baumwolle ohne Cultur; eine halbe Elle Zeug ist seine Kleidung ; einige Baumstämme, Stroh und Blatter machen sein Haus, ein aulgehohltel Stamm seine Pirogue. Zwanzig Tage Arbeit reichen jährlich zur Cultur seiner Felder hin, die seine wesentliche Nahrung hervorbringen. Mit drin Alter von 16 Jahren wählt er sich eine Gefährtinn, und unter seinem brennenden Himmel fühlt er nicht ein Mahl die verzehrende GlutK des GeschlechtSrriebes. Ruhig im Schooße seiner Familie, die Veigangenheit vergessend, zufrieden mit der Gegenwart, ohne Sorgc für bic Zukunft, stießt fein Leben in der Ruhe einer wollüstigen Harmlosigkeit hin, di« sein höchstes Glück auö«acht. Vloß während der Kühle der Nacht« und'bey'm Sch^iü des Mondes drückt er seine Freude zum Ton der Instrument« durch seine cadenzirten Bewegungen a»S. Alles ist für diese glücklichen Volker eine Veranlassung zu Festen und Zerstreuungen; die Cecclnolnen, der Empfang von Fremden, die Geburten, die Hochzeiten, die Verehrung ihrer Götter, selbst ihre Leichen-feyerlichkeiten endigen sich mir Gesängen und Tanzen. Auf diesem so fruchtbaren Boden haben sich die, Neger außerordentlich v^mehrt, und zahlreiche Nationen gebildet; einige, und zwar die civilisirresten derselben, haben sich zum Islamismus gewenoet, dcs-sen Dogmen sie einstellen; andere haben ihren alten und großen Aberglauben beybehalten. Wenigstens hat. «ber doch das Beyspiel einer mildern Religion in Se-negambien und Soudan alle jene gran'amen Vorur-tbeile und blutigen Gewohnheiten abgeschafft, die den Reisenden, der m's Innere von Guinea, und. Con^o-dlfngt,. so mit- E/ltfetz.en erfüllen. 3?eues Rcttungsmittel bey Feuersgefahr. Herr, John Murray hat einen Pfeil zur Führung einer seine von- einem gescheiterten Schiff« aufs> Land, oder von' dort auf's. Schiffe erfunden, welcker aus einer gemeinen Flinte geschossen werden kann.. Der Pf?il ist aus Eschen,, oder aus anderm leichten, Holze verfertigt und muß locker im Laufe sitzen, weicher mic weniger Pul-ver als gewöhnlich geladen wird. Der Pfeil ist drey, bis vier Fuß langer als der Lauf,, «n der Spitze mir Etsen beschlagen, in welchem sich, «in-Loch zur Befestigung der Leine befindete Das un-lere Ende paßt in eine Vertiefung ein, welche ftlt Ruf, dem Pfropf sitzen muß. Die Leine bricht nie, und di« Entfernung, wie weit ein solcher Pfeil mit seiner Log-Leine geschossen werde«» kann, betragt im Durchschnitt. 23o> Fuß ; bey einer Gelegenheit wurde eine eiserne Muthe 355 Fusi wett geMe^en. Auch kann der, Pfeil über, brennende Häuser geschossen und durch die varan befestigt« Leine, ein« Strickleiter von der anHern Seite auf'sDach hinaufgezog-n werden ; ein leich-tts, Mittel,, um. den Einwohnern heraus zu helfen:. Blumenkalender. D>e Winterlevkojen, welche mcm ebenfalls im März säet, werben lm August in Töpfe gesetzt. Diese und andere Pflanzen, welche man durchwintern will, lößt man im Herbste j0 lange als möglich im Freyen, und wo es irgend angeht, bringt man sie in mäßig warme Stuben, —' in Kellern und tiefen Gewölbern halten sie sich zwM'/ aber sie, werden auch sehr tränklich. Gegen die >va^ mern Frnbll'ngstage, gewöhnt man sie allgemach att tie freyere Luft,, durch Öffnung der Fenster u. f> w' Ein mäßig gutes Land, en, sonniger Stand, ist die^ sen Blumen am zuträglichsten. L i ch n i s. Die Blumen» sind hochroth» und' balleliförmig' Wegen ibrer Farbe nennen sie die Landleute an manchen, Orten : brennende Liebe. Sie haben gerne einen mntelmäsilg^ /inten und etwas tühkw Boden. MaN' vermehrt sie durch Zertheilung del' Windeln im August oder September. Die. einfachen Sorten, l«id Weil ich,-------Glasermelsirr bin! — E h a r a d e..' (Zweysylbig)., An einen Freund. Hass du die Erste schön und gut gefunden, So ist in ibr das Zweyte dir beschert, Das Einfalt oft, m nächtlich trüben Stunden, Veraebsns uou der Unterwtlt begehrt; Doch hat der Klang des fyanzen dich ssebunden Und sonst für dich die Erste keinen Werth, Dann weh' der (Kasten, wenn dahin geschwunden Das Ganze, was du nur au ihr geehrt. Auflösung der zweysylbigen Charade in Nro. 27. Wohlstand. Gedruckt bey Ignaj Aloy,« Hdlen von Kleinmay.r.