Rathao»gafle Str S tcutbe« Rt. »l, ttmarlu. Ve,»zSde»ta«im«e» C«nt Me ftfi Sfto.m - ...»»» titkisfa« . . . • K « 4» imtmrti. . . . K 12-W «r— f»*t« sttj f&f n tut Me m» MrlHnta «iajrimttc UoaacmcsH QfltfTi btl iot ntttellaa* Cdirittlritnig: N-lha»Sgasse Rt. S. >(!(>!•« *». tl, utirnla G»r« liglich nut lilutat tn G-sr» ». fkwt-Siflc »» It—l» a»« ttota. H »tarfitcü wertn mOt irM jfjft-ai, santnlgie »«- I« >o»qe» mit > mmmt »,« (kcamltaaa jtgra •ttr4 iicB4 der biHigfl M-(tftf n »»i»rn> «m?9« 8d BMng°(an4rern Leonhard Adelt schreibt dem „Berliner Tage-Hatt" au« dem KriegSpressequartier: . . . Ich kam in Begleitung eineS GeneralftabShauptmanneS der D'vision Hinke, von den Levdenern und Gra-zcrn auf de» Kaftelivrch zu den Südsteirer», die auf der Grenzhöhe dem Sattelpaß von Konieczna gegenüberlagen. Die Russen sandten 15 Zentimeter» Granaten üter den Berg zu unseren Batterien, die der hohe, roigestrichene Kreuzbaum eine» Kruzifixe« schirmte. Eine Granate schlug wenige Schritte von unstie« Aul» ein, daS Reißaus nahm, eine andere fuhr in das Schulhaut des Dorfes, das sich nach der Sitte dieser Gegend nicht an der Paßstraße, sondern seitab davon in einem Bachtal hinzieht, lötete drei Mann und verwundete iechs. Wir schwenklen zu Fuß von der Straße ab und folgten einem Waldwege, der zu einem Forsthause aufstieg. Der Wald war unten voll Schnee, oben abgetaut »nd schwarz. Aus der weißen Decke blitzten Biil lauten obne Zahl. Ein Minenwtrser wurde om Wege ausprobiert, er glich einem alten, umgedreh» ten Brunnenrohr, die Ekrafitbombe machte einen lrägcn Bogen, dann qualmte zwischen den Weih-oachlsbäumkn weißer Rauch. Im Forsthause erwartete nnS der Komma»« »ant des Polaer Regiments, Oberstleutnant Hoßner, «w unS selber auf die Lammhöhe zu führen. Zwi scheu den GoiteSmauern leuchtenden Schnees gingen «ir ungefährdet zu den Eskimobergen der Feld-wachen vor. die hinter Maschinengewehren. Astver-haue» und Stacheldrahtjäunen seindlicher Ueberfälle gewärtig waren. An einer Stelle machte der Ber» Eillt. Mittwoch den 24. März 1915 und beseitigt. Zn der Champagne nördlich von Beau Sejour trieben unsere Truppen ihre Sappen «folg-reich vor und hoben mehrere französische Gräden aus Dabei nahmen sie eine» Offizier, 2V9 unver-mundete Franzosen gefangen. Die von zwei Alpen-jägerbataillonen tapfer verteidigte Kuppenstellung auf dem ReichSackerkopf wurde gestern nachmittag im Sturme genommen. Der Feind halle schwerste Ber» luste und ließ drei Offiziere, 250 Mann, 3 Maschinengewehre und einen Minenwerfer in unseren Händen. Französische Gegenangriffe wurden adge> ichlagen Um die Antwort aus die Untaten französi» scher Flieger in der elsäfsischen Stadt Schleitstadt ein-dringlicher zu gestalten, wurden heute nacht aus die Fe'-ung Paris und den Eiienbahnknotenpunkt Com-piegne durch Luftschiffe einige schwere Bomben adde-warfen. 22. März. Ein nächtlicher versuch der Fran-zosen, sich in den Besitz unserer Stellung ant Süd-Hange der Loreito Höbe zu setzen, schlug sehl. Auch in der Champagne, nördlich von Le MeSnil, miß» glückte ein sranzösifcher Nachtangriff. Alle Bemüh-ungen der Franzosen, die Stellung am Reichsacker« köpf wieder zu gewinnen, wäre» erfolglos. Die Kämpfe gegen die Russen. Die Russen in Memel. 20. März. Aus der Ostfront verlief der Tag verhältnismäßig ruhig. Die Russen haben Memel besetzt. 21. März. Zwischen > Omulew und Orzyc wurde ein russischer Angriff abgeschlagen, wobei wir zwei Offiziere, 600 Mann zu Gefangenen machten. Zwei ruffische Nachtangriffe aus Zednorezek brachen in unserem Feuer zusammen. 22. März. Aus Memel sind die Russen gestern nach kurzem Gesechte südlich der Stadt und hart-näck'gem Straßenkamps wieder vertrieben worden. Unier dem Schutze der russischen Truppen hat hier russischer Pöbel sich an Hab und Gut umer Ein- bindungsweg einen scheuen Bogen: dort lagen 19 lote und angefrorene Russen unter dem Schnee. In das Tal waren die Dörfer Zdynia und Konirczna gebettet, auf den Waldhöhen gegenüber, nach Lipna z». hatten sich die Ruffen eingegraben, deren ein-zelne als schwarze Punkte sichtbar wurden. Auf dem weißgedeckien Abhang lief, als habe er Sem-meringbesucher statt schießender Russen vor sich, Major Medikus Ski. Wir äugten, längs de« Wald-randeS streifend, durch das Glas nach den Russen. Wenig später sahen wir einen Wols. ES war ein alter, starker Wolf auS dem Gebirge, grau, mit weißlichem Behaug. Er trabte zwischen den ver-kiümmten Buchen, die im Winde ächzien, und stutzte, als er »nS erblickle. Ich fand ihn, für einen Hund, recht groß. Der Major, die Skier abgeschnallt, rief feinem Burschen zu: „Bring mir den Revolver aus der Biiia!' Der Hund wartete das nicht ab, und ich ersuhr, daß e» ein Wolf sei. Waren eS die Maultiere, die der Wolf ge-wittert hatte, war kS da« Liittagefsen selber, da« sie zu Berg gelragen hatten? Es gab noch andere Feinde, die den Steirern ihr Mittagmahl mißgönnten — vielleicht nur deshalb, weil auch sie nichl minder hungrig als dis alte Raubtier waren. Folgendes geschah: die Kochkisten sind abgeladen, die Mann'chast klappert erwartungsvoll mit den blechernen Menageschüsseln. Die Schüsseln füllen sich mit Suppe, Duft und Dampf, die Leute löf» f«l.>> daß es eine Lust ist. Da — das feine Schwirren russischer Flintenkugeln ist in der Lust Die Offiziere rufen: „Alles in die Deckung I" Solort taucht alles unter. Ein biederer Südsteirer aber, der gerade auf Borposten abgelöst »st und erst jetzt hin» 40 Jahrgang. wohner vergriffen, Privateigentum auf Wagen ge» laden und es »der die Grenze geschafft. Ein Bericht über diese Vorgänge wird «och veröffentlicht werde». Nördlich von Maiiampol erlitten die Russen bei ab« gewiesenen Angriffen schwere Verluste. Westlich de« Orzyc bei Jednorczek und nordöstlich von Pra«. znqSz sowie nordwestlich von Ciechanow brache» russische Tage«- und Nachtangriffe unter unserem Feuer zusammen. 420 Gesängen« blieben bei diesen Kämpfen in unserer Hand. In Galizien. 20. März. An der Karpathenfront haben keine besonderen Ereignisse stattgefunden. In einigen Ab-schnitten war lebhafter Gefchützkampf im Gange. Nordwestlich Nadworna wurde ein Nachtangriff mehrerer russischer Bataillone, der bis aus hundert Schritte an unsere Stellungen herangekommen war, blutin abgewiesen. An den übrigen Teilen der Ge-sechtSsront in Südostgalizien herrscht verhältnismäßig Ruhe. In Polen und Westgalizien hat sich nicht« ereignet. Die tapsere Besatzung von PrzemySl unter» nahm gestern seit längerer Zeit einen AuSsall. Diesmal in östlicher Richtung. Sie »ras aus starke feindliche Kräfte und zog sich nach mehrstündigem Gefechte hinter die Gürtellinie zurück. 21. März. An der Karpathenfront kam eS gestern zwischen dem Uzloke» Passe und dem Sattel vo» Kenieczna zu heftigen Kämpfen. Schon nachlS zu» 20. d. veriuchten feindliche Ableilungea durch über« rafchendes Begehen einzelne unserer Stützpunkte z» nehmen. Sie wurden überall unter großen Berlusten abgewiesen. In den Morgenstu-iden wiederholte» sich die russischen Angriffe in großem Umsange. Die sich entwickelnden Kämpfe dauerten in einigen Ab-schnitten den ganzen Tag über an. Bi« zum Abend waren die gegen unser« Stellungen am San bei Smolnik und Alsopagony vorgegangenen russische« Kräfte zurückgeschlagen. 1070 Mann wurden gefangen. An den übrigen Fronten hat sich nicht« Wefentlichc» ereignet. zukommt, macht auf der ungedeckten Böschung nach feinem Kommandant hin Front und sagt mit Ste«-torstimme: „Melde gehorsamst, Herr Oberstleutnant, ich beschwere mich — ich habe keine Menage bekommen " „Willst Du wohl in die Deckung!" „Ich beschwere mich." „Du wirft erschossen werden!" „Ist mir egal — ich beschwere mich.-Er ist nicht etwa obstinat — er suhlt sich nur im Recht und ist gekränkt, daß man ihn um sei» Mittagessen bringen will. Die kleine Episode paßt zu den anderen, die man mir erzählt: Drei Land-wehrmanner fallen bei dem Sturm auf Lipna den Russen in die Hände. Am anderen Tage kehren sie zurück — mit siebzig Russen, die sie überredet haben, sich von ihnen — den Gefangenen — gefangennehmen zu lassen. Ein gesangener Slowene wird von dem Russen, der ihn eSkorliert, um Ziga-retten angegangen. Er versprich«, sie zu holen, läuft zu dk» Seinen zurück und lacht den leichtgläubige» Bussen au«. Ein anderer Südsteirer sieht sich, mor» g«»S au» einer Höhle tretend, einer russische» Patrouille von sieben Mann gegenüber. Ohne Uebereilung langt er sein Gewehr aus der Höhle, schlägt an und nimmt alle sieben gesungen. Dana ist da noch — eine Sehenswürdigkeit für sich — ein sechzehnjähriger Korporal, ein Pole, der führt die schweiften »nd gefährlichsten Patrouillenausgabe» mit abenteuerlicher Umsicht und Gewandtheit au«. In den Pausen geht er aus Rassensang und kommt gewöhnlich mit zwanzig, dreißig Gesängen«» zurück. Er hat die kleine und große Silberne Tapferkeit«» Seite 2 22. März. Nach viereinhalbmonatiger Einschließung am Ende ihrer Kraft angelangt, ist die Fe. stung PrzemySl am 22. b. in Ehren gefallen. AIS die Berp siege voriäle Mitte dieses Monats knapp zu «erden begannen, entschloß sich General der Jnsan-terie von KuSmanek zum letzten Angriffe. D>e Aus-fallStruppen brachen am 19. d. zeitlich morgens Über die Gürtellinie vor und hielten in siedenstündi-gem Gefechte gegen starke russische Strafte bis zum äußersten stand. Schließlich zwang die Ueberlegen-heil ber Zahl zum Zurückgehen hinter die M'rtel» linie. Zn ben folgenden Nächten gingen die Nüssen gegen mehrere Fronten von Pizemy»! vor. Diese Angriffe brachen gleich allen früheren in dem Feuer der tapfer ver»eidigten Beiestigungen zusammen. Da nach dem Aussall am 19. b. auch die äußerste Be-schränkung der Verpflegsration nur einen dreitägigen Widerstand gestattete, hatte der FestungSkommandant mittlerweile den Besehl erhalten, nach Ablauf dieser Frist und nach Vernichiung de» Kri«gSmai«ri>tl» den Platz dem Feinde zu überlassen. Wie ein Flieger der Festung meldete, gelang es talsächlich, die KortS samt Geichütze», Munition und befestigten Anlagen zu zerstören. Dem opsermutigen AuShairen und dem letzten Kampfe der Besatzung gebührt nicht minderes Lob al« ihrer Tapserkeit »n den irüheren Stürmen und Gefechten. Diese Anerkennung wird auch der Feind den Helden von PrzemySl nicht versagen. Der Fall der Festung, mit dem die Heeresleitung seit längerer Zeit rechnen mußte, hat keinen Ein-sluß aus die Lage im Großen. Bei der Feldarmee dauern die Kämpfe im Karpalhenab chuitt vom Uz« sokeipaß diS zum Sattel von Konieczna an. Der Kampf um die Dardanellen. Das türkische Hauptquartier veröffentlicht einen Bericht, welcher besagt, baß in den Dardanellen vollständige Ruhe herrschte, und bie Meldungen über die Zerstörung der englischen Panzerschiffe „Jrresistible" und .Afrika", sowie über die Beschädigung eine» anderen Panzerschiffes und die Ver-nichtung eines feindlichen Torpedobootes bestätigt. Die an den Forts angerichteten materiellen Schäden find geringfügig. Unsere Batterien sind nach wie vor bereit, in Aktion zu treten. Die Mannschaft»-Verluste sind unbedeutend. Die englische Admirali St meldet, daß die bri tischen Schlachtschiffe .Jrresistible' und „Ocean" sowie da« französische Schlachtschiff „Bouvet" durch Minen in den Dardanellen zum Sinken gebracht worden seien. Die Verluste an Menschenleben seien auf feiten ber Engländer nicht schwer, doch sei sast die ganze Lesatzung deS „Bouvlt" umS Leben ge-kommen. Außer den bereit« eingetroffenen zwei neuen englischen Linienschiffen werden fünf neue franzö-fische Schlachtschiffe erwartet. Nach Meldungen au« Touedo» und Mitylene sind die Verluste der ver-bündeten Flotte infolge des letzten Bombardement« größer al« urfpiünglich angenommen wurde. Der .Inflexible" liegt schwer beschädigt an der Nordecke von Tonedo». Der „Gaulois" liegt bei der Insel medaille und ist für die Goldene vorgeschlagen. Er hat auch schon da« Eiserne Kreuz — dafür, daß er mit feiner Korporalfchaft eine Batterie von sechs Geschützen eroberte, den Hauptmann niederschoß unb fünfzig Mann gefangen nahm. Nach der Mannschaft aßen auch die Offiziere. Wir waren im Horsthau« bei ihnen zu Gast, und der Raum war so beengt, daß die jüngsten unter ihnen pagengleich hinter unseren Stühlen standen — und hatten boch alle schon die Feuertaufe und den Ritterschlag der eisernen Zeit. Wir tranken — in der Schwarmlinie! — Sekt, der von einer Liebesgabe übrig war, und tranken — wa« noch seltener ist — auS dem unverseuchten Bergquell, der beim HauS entspringt, herrlich mundendes, herrlich erfrischende» Wasser. Wir fanden heraus, daß wir uns vor vier Monaten in der Schlacht bei Nowe Miasto schon begegnet waren; dat Regiment war singend «n uns vorbeimarschiert — da» Lied war fremd und schwermutSvoll gewesen, wir halten ge-fragt und erfahren, daß es Slowenen waren, die in ihrer Sprache sangen. Der Oberstleutnant erzählte nur von seinen Leute«, die brav und mutig waren, erzählte von den Toten und von denen, die ihm geblieben waren: wie er, in den schweren Tagen de« Rückzugs, traumhaft abgestumpft, schon jenseit» aller Willens sähigkeil, zwischen den Kameraden, die fortwährend fallen, rückwärts wankte, wie ein letzter Schmerz in ihm aufzuckt, al» vor ihm Hauptmann Hosmann, sein liebster Hiuplmann, sällt — und sein Leben«- Haucht_____ Mavria, wo er wegen ernster Havacien anlaufen mußte Mehr oder weniger beschädigt sind Cornwall, Ocean und Prince George». Von ben französischen Schlachtschiffen ist nur Charlemagne ganz unbcschä« bigt geblieben. Vom Bouvet wurden beim Unter-gange nur 7 Unleroffiziere und 27 Matrosen gerettet, 500 Mann sind ertrunken. Letzte Nachrichten. Oesterreichischer Kriegsbericht. 23. März. Amtlich wird verlautbart. Die Kämpse im Karpatheuabschnitte vom Uzsokerpaß bis zum Sattel von Koniequa dauern sort. In den letzten zwei Tagen wurde» wieder starke Angriffe des Feinde» zurückgeschlagen, 3300 Russen hiebei gefangen. In einem Gefechte, das um eine Höhe bei Wyszkow geführt wurde, gelang es, den Gegner ans seinen Stellungen zu weisen und acht Offiziere und 685 Mann gefangen zu nehmen. An den iibri-gen Fronten ha« sich nichts Wesentliches ereignet. Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsichauplatz. 23 März. Aus dem Großen Hauptquartier wird gemeldet: Zwei nächtliche Aagriffe ver Fran-zosen bei Carency nordwestlich von Arra« wurden abgewiesen. In der Champagne nahmen unsere Truppen einige erfolgreiche Minenspiengungcn vor und schlugen einen Nach angriff nördlich von Bcau Sejour ab. Kleinere Vorstöße der Franzosen bei CombreS, Apremont u:id Flirey hatten keinen Er-solg. Ein Angriff gegen unsere Stellunge» nordöstlich von Badonviller brach mit schweren Verlusten für den Feind in unserem Feuer zusammen. Aus Ostenlx warfen feindliche Flieger wieder mehrere Bomben ab, durch die kein militärischer Schade» angerichtet, dagegen mehrer« Belgier gelötet und ver-letzt wurden. Ein französischer stlieger wurde nord-westlich von Berdun zum Abstürze gebracht, ein mit zwei französischen Unteroffizieren befetzieS Flugzeug bei Freiburg zur Landung gezwungen. Die Jnfafsen wurden gefangen genommen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Aus der Verfolgung der »u« Memel vertriebe-nen Russen nahmen unsere Truppen Ruffifch-Lrot-tingen unb befreiten über 3000 beuische, von den Raffen verschleppte Einwol ner. Ruffiiche Angnffe beiderseits de« Orzyc wurden zurückgeschlagen. Ehina und Japan. Au« Tokio wirb gemeldet: Die Verhandlungen zwischen Japan und China dauern fort. ES ist aber ausgeschlossen, daß bi» zum 25. d ein Endergebnis erzielt werben kann. Da die Japaner ihr« Truppen-tranSport« nach dem Festland« fortsetzen, protestierte Ehina ntUtrdingS, doch wurde dieser Protest aus-weichend beantwortet. Die chinesischen Blätter erklä-r«n. daß die japanische Regierung unter allen Um-ständen ritten Krieg herbeiführen wolle. wille mit dem Totgeglaubten trotzig wieder auf. springt. Er erzählie von Major Medikus, der. zweimal schon verwunde», zweimal in die Front zurückkam und dessen kluge«, männliche« Gesicht vom Kriege wie von einer SportStour braunge-brannt ist. Oberstleutnant und Major — beide tragen st« den hohen Orden der Eisernen Krone Er sprach von dem blutgetränkten Heiligen Abend, wo fie den Ueberfall der Russen abzuwehren halten und, erschöpft in ihre Höhle tretend, darin ein Weih-nacht»bäumchen mit zwei brennenden «erzen sanden, dos der Fähnrich inmitten von Haß und Kampfze-wühl ihnen bereitet hatte. Damals hatte Major Medikus, der Tapjerste ber Tapferen, seinen Tränen nicht gewehrt. Von der Heimat sprach Obeistleut-nant Hoßner, von seiner tapferett F>au, die nie ein Wort der Klage — nur Zuversicht für ihn hat. vpn meiner deutschen Heimat, von seinen Ver-wandten in Erfurt . . . e» war nichts Weltbewe-gendeS, was wir beredeten, und dennoch lMe alle« einen eigenen Klang, kam auS jener Berirautheit, die nur die Gemeinsamkeit de» gioßen Schicksals schafft. Denn der Krie^, der soviel trennt und stumm macht, löst die Zungen und die Herzen und führt sie zueinander, frei von der Scheu de» Alltags die sich der eigenen Gefühle vor den anderen schämt. Es ist, als habe jeder da» Bedürfnis, sein Tiesstes, Lauterstes und Beste« an die Nächsten abzugeben, damit eS über ihn hinaus der Menschheit bleib«... Kummer 24 Die rulstscht Stckwrn-poiiiik. In einer der letzten Nummern der „Nowoje Wremja" nimmt Menschikow eine Hymne auf die neue Zeit an, die Rußland die Dardanellen, den Bosporus und Konstantinop-1 — also die Verwirklichung eines alten TraumeS — bringe. Ob der Untergang der zehnten russischen Aime« oder die russischen Hekatombenopfer in den Karpathen Men-schikow zu diesem „frohen" Ausblick in die Zukunft begeistert haben, steht dahin; ein Tropfen Wermut fällt allerdings in seinem Freudenbecher, wenn er an das ..undankbare Bulgarien" denk», allein er tröstet sich, indem er schreibt: „Wir wollen ein freies Bulgarien! Für Rußland ist cS von Vorteil, wenn es von kleinen, widerstandsfähigen SaatS-wefen umgeben ist. Wenn es unS gelingen sollte, aus Deutschland tutb Oesterreich-Ungarn eine Anzahl von nationalen Kleinstaaten zu schaffen, wie sie der Balkan ausweist, könnten wir ohne Sorge um unsere Westgrenze schlafen." Die Bulgaren würden über diese Zusage des einflußreichen russischen Schriftstellers zweifellos sehr erstellt sein, wenn nicht derselbe Menschikow in d«r-selben „Nowoje Wremja" einige Zeit vorher genau das Gegenteil geschrieben hätte, nämlich solgend«»: „Zu Beginn des Jahre» 1911 betrug die Gesamt-zahl des slawischen Stamme» nach Professor T. D. Florinskij 159.4^0.000 Menschen. Davon zählten di« Russen (in Groß-, Klein- und Weißrußland) ungefähr 110 Millionen, die übrigen Slawen 49 5 Millionen. Die Russen zählen also mehr al» zwei-mal so viel als die übrigen Slawen aus Erden zu-sammengenommen. Dabei sind die übrigen Slawen in acht scharf getrennte Teil« gespalten. Die zahl-reichste darunter ist die polnische Nation (21,700.000), dann folgen die Serben und die Kroa.ru (9,773.000), hierauf die Tschechen (7.500.000), die Bulgaren (5.700 000). die Slowaken (2.740.000) und die Slowenen (1,500.000). Bon der Gesamtziffer de« Slawentums waren unter russiicher Herrschaft zu Beginn deS Jahres 1911 schon 115,100.000, da» ist 72 2 v. H., der ganzen slawischen Raffe ver-rinigi. Es ist l«ichl zu sehen, daß die Bormachlstel-lung Rußland« unter den Slawen mit jedem Jahr-zehnl wächst und daß die übrigen slawischen Völker allmählich immer mehr und mehr zu kleinen Brüchen im Vergleich mil dem russischen Volte werden. Wa« bedeut« das? Die« bedeutet, daß Rußland, da« b«» reiis jetzt da« Rechl Hit zu sagen: „Das Slawentum — da» bin ich", dieses Recht mit jedem Jahr desestigt, während umgekehrt das nicht russische Slawentum schon durch die Natur selbst und die Geschichte zum Verlust einer jeglichen Bedeutung verurteilt wurde. Nur ben Ruffen (und vielleicht noch ben Polen) gelingt es, ihre gegenwärtige nati»-nal« Individualität zu brwahren, aber die kleine« slawischen Völker werden, sogar von Rußland b«-sr«it, unbedingt von ihren großen Nachbarn ausge-logen werden. So haben die Slowenen, Slowaken und Bulgar«» unter anb«rrm keine Zukunft vor sich. Sie könnten sie nur al» Slawen haben, aber auch unter der Bedingung, daß sie sich dem Mund-stamme de» Slawentums, Rußland, anschließen." Die ntchtrussischcn Slawen haben alw nur eine Zukunft vor sich, wenn sie ruftlsch werden! 5» ist das nichts Neues, denn der Panslawismus war immer ein PanrussiSmuS und seine Agenten waren russische Agenten, die, als fie den Krieg vorde ei-teten, allerdings fo vorsichtig waren, mit eine» lediglich .kulturellen Panslawismus" krebsen zu gehen. Auch für die Bulgaren hat Menschikow nur den Rat. russisch zu werden; wie sich daS mit sei-ner späteren Versicherung verttägt, daß Rußland „ein freie« Bulgarien" wolle, barüber ist man in Sofia a n berufensten, zu urteilen. Der Widerspruch in den Herzensergüssen Menschikows an sich klärt sich übrigen« leicht aus. Als man Griechenland noch zur Eroberung Kdnstantinopels mißbrauche» zu köa-neu hoffte, hielt Menschikow die Bnlgaren für ein dem nationalen Tode geweihte« Volt; später, al« Griechenland sich für die Ehre, Konstanlinopel für den Dreiverband erobern zu dürfen, bedank! und der ru,sische Gesandte in Sofia Weisung erhalten hatte, Bulgarien zur Expedition nach Konstanlinopel ein-zuladen, entdeckte Menschikow plötzlich, daß Rußland ein — freies Bulgarien wolle. — Die nichlruiji' scheu Slawen alS Packesel Rußlands — da« iß demnach der ganze Inhalt der rujsi'chen Slawen-Politik; den historischen Beleg hiesür haben die Moskowiter durch die Knechtung der Ukrainer und der Weißrussen erbracht. "'Miizicr 24 Sette 3 Aus Stadt und Knd. Cillier Gemeinderat. Am Freilag den 26. d. um 4 Uhr nachmit-tag« findet eine ordentliche öffentliche Gemeindeaus-schußsitzung stall mit folgender Tagesordnung: Mit-teilung der Zinläufe. — Strichle de« Bauau«fchusse« Iber 1. die Borstellungen de« Johann Ravnitar in Angelegenheit der Erbauung eine« Magazine« in seinem Hause; 2. die Eingabe der Frau Luise Klimek in Angelegenheit der vorgeschriebenen Kanal-einschlauchungtgedühren; 3. da» Baugesuch de« Dr. Union Bv»!; 4. einen Amt«bericht über die Senk« grübe und Kanalonloge de» Waldhause«; 5. einen NmiSvortrag betreffend die Entwässerung de« Gra-ten« beim Landwehrmarodenhause und 6. einen »«lSderichl wegen Herstellung einer Senkgrube im Landwehrmarodenhause. — Berichte des Finanz-auSschusieS über 1. da« Ansuchen de« Lese, und RedevereineS der deutschen Hochschüler Germania in Wien um Bewilligung eine» Beitrages; 2. da« Ansuchen der städtischen Sicherheil«wacheorgane um Bewilligung von einer Nachldienst- und einer Teue> r»ng«zulage; 3. das Ansuchen de« Max Lobenwein »m Bewilligung der WohnungSgeldzulage sür 1915 »nd 4. das Ansuchen des Schlachlhau«ausseher« Jvftf Tramfcheg um Erhöbung seiner Bezüge. — Berichte de« Gewerbe- und MarklauSschusseS über l. da« Ansuchen de« Drogisten Johann Fiedler um Bewilligung einer KonzessionSerwciterung; 2. da« Ansuchen de« Jakob Lopan um Verleihung einer Brannlweinschonkkonzession; 3. einen Erlaß der ßeie,märtischen S»althalterei in Angelegenheit der Abänderung der Wochenmarktordnung. — Berichte de« MautaussichtSauSschusseS über die Eingabe» um Bewilligung der Mauigedühr.nabsindunz sür >915, »nd zwar: der Frau Anna Wols, der Götzer Bier-Niederlage, de« Jak»b Pachole und der Firma Franz Zangger in Eilli. — Bericht de« Theater-»usichusfe« übcr die Eingabe de« Theater» und LasinovereineS in Marburg wegen Errichtung eine« untersteirischen Siadtbundlheaier«. — Bericht de« EchlachthauSverwallungSavKjchusfeS wegen Festsetzung der Gebühren sür dir Ueberlassung einer Kühlzelle an die Firma Rudolf Eosla-Kuhn. . Vermählung. Der hiesige Postbeamte Guido voll, derzeit in Lussinptccolo, hat sich mit Fräulein Anna Perko au« Eilli vermählt. Auszeichnung. Der Fähnrich de« 27. Land. «ehrinfanterieregiwenteS Max Jaklin au« Weilen-stein wurde wegen besonderer Tapferkeit vor dem Feinde am 18. d. mit der Silbernen Tapferkeit« »edaille 1. Klasse ausgezeichnet. Feldpostbriefe eines Cilliers. Der hie-fige Gärtner Franz Ozwtrl, der einem Detachement der öfter,eichischen Motorbatterien, die in Belgien »nd Frankreich sehr wirksam mittaten, zugeteilt ist, dankte in etnem hier kürzlich eingelangten schreiben a»S R . . . sür die Liebesgaben, sür die ©riefe »nd sur die „Deutsche Wacht", die ihm Herr Fritz 9Mch, Buchhändler in Eilli, zugesandt halte, in herzlichen Worten Er teilte mit, daß auch seine Sameraden die Deutsche Wach!, sowie da« Wiener Extrablatt, daS ihnen gleichfalls zur Vertilgung ge-stell! wurde, mit großem Jnieresse lasen. Dem Feld> poflbriefe waren auch mehrere schöne Ausnahmen von verschiedenen belgischen und iranzöslschen S'.ädle», die Ozwirk paisierl halle, wie Namur, Brüssel, Ant« «erpen, Gent. Ostende, Upern, Rieupor», RoulerS »nd anderen beigelegt. Ozwiik schreib!, daß einzelne Elädie durch die Beschießung arg mitgenommen worden waren. Er teilt auch mil, daß anläßlich deS HeduriSioge« de« deutschen K iser« ungefähr 166 Mann der öfter, eichi'chen Molo'batierie zur Feier abgeordnet waren. Von zwei Feldpatern und zuletzl »om Oberkom«andanten wurden zündende Ansprachen gehalten die den Soldaten warm zu Herzen gingen »nd die Liebe zum Vaterlande in ihnen noch er-höhte. Ozwirk sendet viele Grüße von den deutschen L-»eraden und schließt fein Schreiben mit einem .Hoch Oesterreich Ungarn und Deutschland!" — In ctucro zweiten Schreiben gibt O«w»k bekannt, daß hie Moiorbatterie, der er zugeteilt ist, deren« von KoulerS abgereist fei und sich auf der Fahrt, vermutlich nach Polen, befindet. Unter anderem schreibt er: „Die Bewohner von Rouler«, die uns schon sehr gut gekannt hatten da wir ja auch schon im November 1914 doit einquaitiert waren, erschienen bet unserer Abfahrt sehr zahlreich am Bahnbofe und begrüßten ur» lebhaft mil den Worten: .Auf Wie-»ersehen I" Die Bewohner von Roulei« glauben be« ftiwmt, daß wir noch einmal hinüberkommen. W j durchquerten auf unserer Fahrt da« einst gewesene Königreich Belgien, kamen nach Aachen und pas fterten in schneller. ununterbr«chener Fahrt die wun-verschöne Stadt Berlin. Nach einer Fahrt vo» vier Tagen und vier Nächten erreichten wir die Stadt Marien bürg in Westpreußen. Unterweg« sahen wir mehrere Transporte von russischen Gesangenen. Hier ist e« bedeutend kälter, aber der Soldat »uß sich an alles gewöhnen. Zn Rouler« war bereit« der Frühling eingezogen, die Bauern bestellten schon ihre Felder und Gärten. Wohin wir jetzt kommen, wissen wir nicht, aber überall wird uns nahegelegt, nur tüchtig anzugreifen und sehr fleißig unsere lauten Grüße den Rüsten zuzuschicken. Die Belgier. Fran-zosen und Engländer kennen die« schon. Welchen Schaden »ir den Feinden zugefügt haben, ist unbe-schreiblich. Die Musterungen der in den Jahren 1873 bis 1877 geborenen Landfturmpflich-tigen finden stall u. zw.: Im Landwehrergänzung«. bezirkskommanbo Eilli: Eilli Stadt 6. April, Eilli Umgebung 7. bis II. April, Praßberg 13. und 14. April, Wöllan 15. Aprli, Rann 17. bis 21. April. Hrostntgg 23. April, Trifail 24. April, Windischgraz 26 April bi« 1. Mai, Gonobitz 6. und 7. April, Pettau 9. bi« 13. April, Frieda» 15. und 16. April, Rohitsch 18 und 19. April, Luttenberg 21. und 22. April. Im Landwehr« ErgänzunaSbeztrke Marburg: Fürstenjeld 5 April, Fehring 7. April, Feldbach 8. April, Kirchbach 9. April, Deuisch Landsberg 13. bis 16. April, Leibwtz 18 b>« 22. April, Mureck 23. bi« 2ö. April, Marburg Stadt 26. di« 28. April, Marburg Um-gebung 29. April bi« 2. Mai, St. Leonhard 3. Mai, Windischseistritz 4. und 5. Mai. Gleich-zeitig finden Nachmusterungen jener Musterung«. Pflichtigen statt, die bei früheren Musterungen ver-hindert waren, zu erscheinen. Bei den Musterungen haben nicht zu erscheinen jene, die seit mindestens 1. Februar 1915 Landsturmdienste »rchen, seit 26. Oktober v. I. bei einer landsturmpflichtigen Körperschaft Dienste tun oder sonst aki'ven Miluär. dienst, wenn auch ohne Waffe, leisten. Bei den Be-trieben der Gebrüder Böhler in Kapsenberg und in den zu der Berg- und Hüllenverwaliung Eilli gehörenden Betrieben wird die Musterung im Betriebe selbst vorgenommen. Kriegsfürsorge in Steinbrück. Zur Anschaffung von Strick- und Nähmaterial für un-fere im Felde stehenden Soldaten bei der im Oktober 1914 stattgesundenen ÄrbeitSausstellung der beiden Volksschulen in Steinbrück und Laak an Ern-trittsgedübr 131-40 K ausgebracht. Der Orl?schul-rat Steinbrück spendete 131 K. Die in den Mona-ten Dezember 1914, Jänner und Februar >915 eingeleitete Privatiammlung der ArbeitSIehrerin Frau Marie Kropej ergab 335 34 K Hievon zeichneten größere Beträge die Steinbrücker Zemenifabrik 50 K als Teilbetrag auS dem Reste der vorjährigen Weih-nachiSbescherung, SektwnSvorstand Ingenieur Anton Ranchbauer 35 K. Familie Dr. Habianitsch 32 K. Fra'l Annie Pslelschinger 30 K, die Schülerinnen der 4. Klasse 17 K. Frau Baronin Schmiegoz 15 Kronen. Frau Sta'ionSches Molka 13 K. Herr Fran, Juvancic aus Raljchach l0 K. An der Nach-barschnle Laak spendete der OrtSschulrat 112 K. die Gemeinde 85 K. die Lehrpersonen und Schüle> rinnen 26 80 K. Das Geiamterträgni« betrug ^24 52 K, ein Ergebn!«, welche« bei der geringen Zahl der Bevölkerung, welche während der ganzen KriegS^auer vielfach auch in a»derer Weife werk-tätig eingktteien ist, ein schönes genannt werden kann und vo» bedeutender Opferfreudigkeit zeugt. Selbst die Aernsten zeichneten allmonatlich einige Heller. Allen edlen Spendern sei wärmster Dank gesagt. Der größte Teil der in der Schule verser-tigten Källeschutzmiitel wie Kniewärmer, Wadenstutzen, Fäustlinge, Schale, Ohrenwärmer, Schneehauben, Socken. Fußlappen. Beinkleider gingen an die Win tersürsorgestelle nach Graz ab. Ein Teil wurde im Genesung?he>m in Steinbrück abgegeben. Zur Fleischteuerung. Wir weiden aus Kreis,» de> husig n Fleischhauer um Aufnahme sol-gender Zeilen enucht: In der letzten Giazer Mon-lagSzeiiuiig vom 15. d. ersch en ein Ariikel über die Fle»chl>ue>ung in EiUi. Demgegenüber erscheint eS noiwendig, der Eillier Bevölkerung, welche sich im Sinne t»e»er Beröfs,nilichung von den hiesigen Flei Ichern als ü»e, vorteilt betrachten kann, folgende« !lar zu stellen : Die Viehpreise gingen vom Beginne der Mobilmachung an in die Höhe und setzte» mit ihrer rapiden Steigerung in unterer Gegend ein, ai« Äimeelieseranlen hiesige Märkte besuchten u d auf diele» alle» auskauften. Dadurch wurde aus jedem Maikte eine weitere Steigerung verursacht, welche die Landwirte, namentlich aber die Zwischen-Händler, veranlaßte, Borkäust zu machen und dann am Markttage sich bei abermaliger Steigerung einen hohen Gewinn herau«zuschlagen, so baß di« heute dieier Zwischenhandel und der große Abgang von Schlachtvieh eine Preissteigerung von 80 K per 100 Kilogramm Lebendgewicht erreichte. we«halb die bestehenden Fleischpreise mit den Biehpteisen im Ein-klänge stehen. Ob auf dem Markte in St. George» „mäßige Biehpreise" waren, überlassen wir wohl der Beurteilung der Leser. Wir zweifeln, daß fie den Prei« vo» 170 K für 100 Kilogramm Lebendgewicht als mäßig ansehen. Die Beschreibung de« Mittfastenmarkte« in Eilli läßt so recht die Kennt-niste de« Artikelschrciber« aus dem Gebiete der Bieh-zucht und deren Verwertung erkennen, da derselbe alte Kühe und Zuchtochsen al« Schlachtvieh be-zeichnet und dafür keine Eillier Fleischer al« Käufer gesehen hat. Wir sind sroh, daß wir dem Wunsche diese« Herrn noch nicht Folge zu leisten brauche» und nicht bemüßigt sind, solche« Vieh al« Schlacht« v>eh einzukaufen und an unsere Kunde» abzugeben, dann würde da« Fleisch nicht nur drei Krone», sondern wegen seine« minderen Fleischwertes und der Unbrauchbarkeit al« Schlachtvieh schon vier Kronen kosten, wa« man mil Rech» Preistreiberei nennen könnte. Daß Untersteier kein entsprechende« Schlacht-vieh mehr hat, nötigt eben die hiesigen Fleischer, unter den schwierigsten Verhältnissen zu trachten, Schlachtvieh aus Ungarn und Kärnten einzuführen, um so die Kunden mit gutem Fleisch, so lang« e« noch möglich ist. zufrieden zu stellen. Erhöhte Reinlichkeit in Lebensmittelgeschäften. Die Statthalter« hat verordne»: Zur tunlichsten Hinlanhalluug der Uebertragnng von In-sektion«krankheiten muß erhöhte Aufmerksamkeit dar-aus gerichtet werden, daß bei der Gebarung mit zum Genusse in ungekochtem oder ungeschältem Zustande bestimmten Lebensmittel im GeschästSbetrtebe die möglichne Reinlichkeit herrsche. In allen Gewerbe« betrieben, in denen Lebensmittel zum Verkaufe ge« langen, insbesondere in Delikatessenhandlungen, müssen: 1. alle Verkäufer solcher LebenSmittel (Gewerbeinhaber und Angestellte) sich bei den Hand-griffen deS Zurichten« der größten Sauberkeit befiel« feigen und auf die wiederholte Reinigung der Hände bedacht fein; 2. die zum Verkaufe aufg,stellten Waren nicht nur von jeder Berührung durch die Hände der Käufer, sondern auch vor einer Verun-reinigung durch Tröpfchenzerstäubung beim Spiechen und Husten in geeigneter Weise geschützt werden; 3. die Manipulation mil den ausgeschnittenen Selch» und Fleischwaren unter Verwendung einer Gabel und nicht mit der bloßen Hand erfolgen; 4. da« VrrkaufSgeld nicht aus die Gefchästtifchplatle oder i« die Hände de« Verkäufer«, sondern aus eine leicht zu »einigende Glasplatte gelegt werden. E« folgen die Slrajandrohungen. Die Ausgabe von Brotkarten. Von der Stalthalteret wird mitgeteilt: Die Osterseieriage dürsten die Einführung der Brot- und Mehlkarte bringen. Sie wird vermutlich nur in den Städten und jenen Orten, die eine stärkere Jnbustriebevölke» rung aufweisen, eingeführt werben. Für den Kopf und Tag soll der Verbrauch an Mahlerzeugnissen mit 200 Gramm bestimmt werden. Anstatt vier Gramm Mahlerzeugnisir können fünf Gramm Brot verbrauch! werden. Die Brolkarlen werden von den Gemeinden, in größeren Orlen wahrscheinlich von besonderen zu diesem Zwecke gebildeten Stellen (Vrolkommissionen) ausgegeben werden und auf eine bestimmte Woche lauten. Bezüglich jener Gewerbe-treibenden, die Mahlerzeugnisse verkaufen oder ver-arbeiten, follen strenge Vorschriften zur Wahrung eines Ueberblicke» über die verbrauchten Mengen er-lassen werden. Insbesondere wird vermutlich die Führung besonderer Vormerkbücher, in die die Be-hörden jederzeit Einsicht nehmen können, unter Lirasandrohung vorgeschrieben werden. E» unterliegt keinem Zweisel, daß alle diese Maßnahmen in da« wirtschaftliche und vrivate Leben lies eingreise»; doch wird von dem vaterländischen Sinne der Be« völkerung erwartet, daß sie die sich daraus ergeben« den Einschränkungen in der Erkenntnis ihrer Not» wendigkeil opferfreudig auf sich nehme. Gegen die Anhäufung von Mehlvor-röten. Die fteiermärtifche Statthaltere, hat sol« gende Verordnung erlassen: Aus Grund de« § 3, Absatz b, und 8 30 der kaiserlichen Verordnung vom 2l. Februar 1915, R. G. Bl. Nr. 41, wird zur Hinianhallung einer Ansammlung von Mahl-er,eugnissen bei den Verbrauchern bis aus weitere« ve, ordne«: Solange der Vorrat einer Hauehaliung iilschafl) an Weizenmehl, Roggenmehl und Ger-tmehl nicht weniger als je zwei Kilogramm sür S«tt« 4 KSMsche Nummcr 24 d«n Kops beträgt, darf eine Einschassttttg der belrej-senden Gattungen Mehl nicht erfolgen. Im Klein-Handel darf an zum menschlichen Genusse geeigneten Mehlerzeuznissen auS Weizen. Roggen, Gerste oder Mais nicht mehr als ei» Kilogramm beim jedes« maligen Einkaufe abgegeben werden. Uebertretungen dieser Verordnung werd-n nach § 35 der kaiserlich?» Verordnung vom 21. Februar 1915, R.-G.Bl. Nr. 41, von der politischen Bezirksbehörde mit einer Geldstrafe bis zu 2000 K oder mit Arrest bi« zu fechs Monaten bestraft. Bei einer Verurtei-lung kann nach 8 36 der angeführten kaiserlichen Verordnung auch auf den Verlust einer Gewerbe-bercchtiguug erkannt werden. Die Bestimmungen der Statthaltereioerordnung vom 1. August 1914, S5.-G.-Bl. Nr. 62, werden, soweit sie die im g 2 der vorliegenden Verordnung genannten Mahlerzeug nifse betreffen, außer Kraft gesetzt. Diese Verord-nung ist durch veullich leserlichen Anschlag in allen Geschäften, in denen der Kleinvc'rjchleiß der er-wähinen MahlerZtugnifse ausgeübt wird, ersichtlich zn machen. gum Fall von Przemysl. Mut. mein liebe« Oesterreich! Laß es dich ja nicht bekümmern, Denn wir bauen, heldengleich, Neu die Festung auf den Trümmern. Mondenlang hat unser Heer Jedem Sturme standgehalten. AIs jecoch die Speicher leer. Konnt' der Hunger sich entfalten. Hunger bleichte jed'« Gesicht, Hunger quälte allerorten. Und die Rettung nahte nicht — Draußen hielten Rufsenhoide» . . . Mut, mein liebe« Österreich! Laß es dich ja nicht bekümmern. Denn wir bauen, heldengleich, Neu die Festung aus den Trümmern. Josef Marein. Kriegsfürsorgeschatz der Südmark. Gleich nach Kriegsausbruch nahm auch der verein mit feinen tausend Ortstruppen rasch die Ktiegtsür-sorge in seinen Wirkungskreis auf und die praltische Schulung feiner OrlSgruppen in völkischer und sozia ler Werklätigkeit kam allerorts auch den vaierländi schen Fürsorgetätigkeiten reichlich zugute, so daß sich die BereinSgemeinichast auch für da« öffentliche Ge-meinwohl nützlich bewährt hat und auf ergiebige Fürfoigearbeit zurückblicken kann ; ja, in vielen Orten waren die Vereinsgiuppen geradezu die Träger und Führer der Fürsorgebewegung. Um aber auch den eigenen Mitgliedern, die durch Kriegsopfer und Knegsschaden schwer getroffen und beschädigt wurden, besonder« aber den Hinterbliebenen, den Witwen und Waisen Gesallener, ein Helfer und Schirmer sein zu können, wurde für die Sammlung eines BereinSsiirsorgeichatzeS Sorge getragen, der besonders der Bereitschaft Ausdruck geben soll, in Not und Tod mit mrnschlichet Liebe und Hilfe zur Stelle sein zu können. Der Gemeingeist des Vereines muß sich gerade in schwerer Zeit den bedrängten Verein«-ungehörigen gegenüber bewähren, so daß jeder Hilf«-bedürftige der Wohltat eine« SüdmarkbeistandeS teil haftig werden kann. Ji BetSiigung dieser Fürsorge kamen dem Vereine bi« 1. LenzmonbS vo» Orts-gruppe» und Mitgliedern insgesamt 9,{55 K zu. Von größeren Gaben sei erwähnt: Beiträge der Ortsgruppen Wien-Josefstadt 200 K, Stainz 156 Kronen, Wien 4. Bezirk 100 K, Fräulein Maria Stakujch (Eilli) 100 H, St. Johann im Pongau.50 Kronen, lkirchschlag 50 K und vo» einem „Vaterlän-bischen Adend" in Weigbriach" 30 K. Die Haupt leiiung erwartet, baß während der Zeit de« „Aus nahmSzustande«" dieser Zweig de« VereiuSstreben« den Mitgliedern dazu Anlaß gibt. daS soziale Emp finden werktätig zu wachen, damit jeder Bereinsan-gehörige, den der Krieg an Gut und Leben geschädigt, auch einer Bereinswohliat teilhaftig werden kann. Eine Gab« sür den „Kriegsjchatz" Seid zu spenden gern bereit. Denn ihr hetset damit lindern Gram und Not in schlimmer Zeit. Siidmark-Osterkarten. Zum «»«tausche der Ostergrüye, die hcuer wohl vielen Kriegern von Angehörigen, Freunden «nd Bekannten zugedacht werden dürsten, bietst die Südmark allen Völlige-nofjen ihre hüdichen sinnvollen Osterg'ußkatten an, deren Neuerscheinungen sowohl im vornehmen färbt» gen Entwürfe wi: im geistigen Leitgedanken s.Sol datenkiriv", „F'vhe Osterbotschast vom KriegSichau-Platz') der ernsten Summung der Zeit angepaßt sind und daher um die erwünschte Beachtung al« deutsche Gelegenheitsgabe werben möchten. Bezug«-stelle ° Graz, Joanneumring 1 l; Preis 6 K sür 100 Stück. Dom Deutschen Schulverein. Ueber die als „Gedenkspende 1915" eingeleitete Sammlung berichien die Schulvereinszeitschristen wie -folgt: ..Gegen die vom Dß nicht unschwer zu erlangen ist. Naturgemäß hat di« breite burgeiliche Schichte unseres Volke« ihie Treue zum Deutsche» Schulvereine nicht duich sehr große Zuwendungen b,tätigen können, sie ist ja tatsächlich mehr als genug belastet; darum weiß der Deutsche Schulverein auch die Zwei- und Einkronen-spenden voll zu würdigen. Viele SchulvereinSfreunde haben aber auch 5, 10, 20. 40, 50, IcO K gespendet und bisher haben sich bereits sechs Gönner mit «iner Gab« vo» je 1000 K eingestellt. (Lirrkior Schuster, Wiikowitz. Hermann Baß, Hvhenstadt, Hosrat Maresch, Wien, Anton Dreher, Schwechat, Philipp von Gompcrz. Wien und ein Ungenannter.) Wenn das Werk durch wackere Mithilfe aller deutich-gesinnten Volksgenossen seinen guten Fortgang nimmt, wird es seinen Zweck erreichen und deni Deutschen Schulvereine in seiner Bedrängnis eine wesentliche Stütze sein. „Es gilt nun. auch an uns selber zu denken." Die Ortsgruppe Eervignano de« Deut-schen Schulvereines, die in «»«gezeichneter Weise für die Zwecke der KuegSfürsorge arbeitete, richtete an die Vereinsleitung in Wien folgendes Schreiben: „In unserer Ortsgruppe ist allgemein der Wunsch zum Ausdruck gebracht worden, daß mit Rücksicht darauf, daß vom Deutschen Schulvereine Heroische» fiir die KriegSfürfvrge geleistet wurde, nun wohl mit allen Mitteln an die eige t Existenz gedacht «erden muß. E« ist sicherlich zumindest in unserer Ort«gruppe keine kleine Arbeit, in den jetzigen schlim-m«n Zeilen der allgemeinen Teuerung und ander-wütiger Inanspruchnahme finanzielle Erfolge zu erzielen. Diese Arbeit verrichten wir gerne, doch soll da» Geld ausschließlich dem deutsche» Volke dienen, welche« noch dem Kri«ge mehr denn je wird leisten müffen. Wir Deutiche tun ja mehr al« jedes andere Volk für unser erhabenes Vaterland, sowohl mit Mitteln als auch mit dem eigenen Blute; e« gilt nun. auch an un« selber zu denken. Diese» Wunsch unserer Ortsgruppen-Mitglieder gebe ich Ihnen kund mit der Hoffnung, daß recht viele Mitglieder unserer großen Vereinigung ebenso denken und die-ser allgemeine Gedanke in der obersten Leitung Wür bigung. da» heißt Beachtung finde. Deutschen Gruß l W. Teichimann, derzeit Obmann." gur kommenden Bismarckfeier. („Er-lebte» Heldenlied von deutscher Treue.") In „Ein-hart, Deutsche Geschichte' ist über da« Verhältnis vismarckS zu seinem Kaiser zu leien wie solgt: „So erlebte das deutsche Volk die reine Freude, den edlen Fürsten (Wilhelm I ) in engster Freundschast, in neidlosem Zusammenwirken mit Bismarck und Moltke bis ans Ende feiner Tage zu sehen und alle, die ihr Hcrz nicht verhärtet hatten gegen die Hoheit solcher Erscheinung, erhoben ihre Seelen und konnten den Gedanken nicht fassen, daß solch' ein Leben einmal enden müsse." Unter Hinweis auf den schweren Kampf, den Bisma ck für feinen König führte und ihm daS Heer verschaff«?, heißt es; ..Wunderbar, wie die beiden einer Welt von Haß sich entgegenstlmmten. Der König, an der Schwelle de» Gieij«naltrr» und sein kraftstrotzender M nistet. Wunder bar, wie sie einander die Treue hielten, seit jener dtnkwürdigen Unterredung im Pa>ke zu Ba-belsbcrg, wo Btömaick den König vor der Addan- kung bewahrte, bi« zu dem Augevblicke, da der güiige edle Kaiser die Augen für immer schloß. Sie lebten der Welt das erhebende Schauspiel vor. wie «in deutscher Man» aus eigenem Entschluß seinem Fürsten sich weiht und wie dieser Fürst in voller sittlicher Vergeltung dem \U?anne sich anvertraut. Alle« in Allem: „Erlebtes Heldenlied von deutschtr Treue " Die Brot und Mehlkarten. Aus Wie« wird gemeldet: Die Vorarbeiten für die Einführung der Brot- und Mehlkarten sind dem Abschluß nahe. Die verschiedenen Kundmachungen werden in der allernächsten Zeit veröffentlicht weiden und, mit eincm Sonntag beginnend, wirb die Brotkarte ganz sicher in der ersten Aprilhülft« zur praktische» An-wendung gelangen. Die Brotkarten werden länder-weise eingeführt. Sie wird im allgemeinen dem Ler-ltner System angepaßt sein, immer für eine Woch« gelten, jede Woche eine andere Farbe haben und »«übertragbar sein, mit der Bestimmung, daß das in einer Woche unverbraucht gebliebene Ouantu» nicht auf die nächste Woche übertragen werden kann. Ein Vorteil der Landesbrolkane ist es. daß sie in allen Gcmeindtn des betreffenden Krvnlande« gleichzeitiq gilt un) dadurch die Freizügigkeit unter-stützt. Die Berechnung der Menge erfolgt für den Kopf »nd c» werden infolgedessen auch für jede« Kops separate Karten ausgegeben werden. Eine Familie erhält also sür jed>S einzelne Mitglied gesonderte Kopfkarlen. Das Quantum wird mit 200 Gramm täglichem Verbrauch an Mehl und Brot festgestellt. ES werden auch halbe und Zweidrittel-karten auSgegebcn werden »nd man wird die Heran-ziehung der häuslichen Vorräte nicht auf je»« be-schränk«», die m«hr als 20 Kilogramm satiert hallen, sondern auch aus jene mit Vorräten geria-geren Umfanges. Zugleich mit der ersten Brotkarte wird eine neue Druckiorte ausgefolgt werden, mit der die abermalige Vorratsaufnahme in Getreide-und Mehlvorräten erfolgt. Jeder wird bei Erhalt der ersten Brotkarte seinen Stand an Vorräten abermal« einzubekennen haben. Au eine Konfiskation der Vorräte wird nicht gedacht. Beschaffung von Saatkartoffeln. Der Verband der landwirtschaftlichen Genossrnich.isien i» Steiermark (Eggenberg, Alte Poststraße 152) hat die Aufbringung der gesamte» für Steiermark er-forderlichen Menge an Saatkartvffeln übernommen. Die Jnteressenien sind daher eingeladen, sich wege« Beschaffung von Saatkartvffeln möglichst rasch mit diesem Verbände ins Einvernehmen zu setzen. Bestellung von Erntekomnnsfären zur Sicherung der Feldbestellung»- und Erntearbeiten im heurigen Jahre. Zur Sicherung der Feldbestellung»« und Erniearbeileii hat die Statthalterei, ebenio wie im Vorjahre i» Einvernehmen mit dem st.iecmäi tischen LanveSau«-schufte unter anderen folgende Organ« für nach« stehende Bezirke bestellt: Franz Goritan, Wandet-lehret, für Ger!chtsbezirk Eilli, St. Marein, Tuffet, politischen Bezirk Gonobitz; Martin Jelovsef, Tier-zuchiinszektor, für den politischen Bezirk Windisch-giaz. Gerichisbezirke Ode,bürg und Franz; Anton Jvntsch, Direktor, für den politischen Bezirk Rad-kersburz, Genchtsb.zirk Leibnitz. Wildon; Franz Man,» c. Wein aumspekior. für den politnchen Be-zirk Pettau uud Rann; Richard Petroven, Kellerei« inspiktor. sür den Gerichisdezirk Marburg und st. Leonhard; Otto Brüder». Fachlehrer, sür ganz Steiermark. al» oberste« Organ sür den Gemüse» und Kartoffelbau. Diese Organe haben nicht nur genaueste»? darüber zu wachen, daß die bestehenden Verordnungen über die Bestellung der produktive» Flächen mit Getreide beziehungsweise Gemüse befolgt werden, sondern auch in allen landwirtschaftlichen Angelegenheiten den Landwirten mit Rat u> 6 Tat an die Hund zu gehen. Den Weisungen der Eime» kommissäle, welch« während des Dienstes am linsen Arm ein« weiß-grüne Binde zu trage» haben und mit LegitimaiionSkanen versehen sind, muß seilen« bet Einlckommijsionen und Landwirte in antu den F>ldanbau- und die Ernte betreffenden Angelegenheiten unbedingt entsprochen werden. Bei dieie» Anlaste glaubt die Statthalterei die Landwirte n»ch auf folgende Punkte besonders ausmerksam machen zu müssen: Zur Erzielung eines kräftigen, ertrag» reichen Boden» ist da» giößie Gewicht auf eine aus-reichende Produktion, Behandlung und Lerwendanz von Stallmist zu legen, bei deffen Fehlen beziehungsweise zu dessen Ergänzung auch sür genügende Mengen Kunstdünger rechtzeitig voizusorgen iem wtid. Weiter» ist auch der Verwendung nur der besten Sorte Saatgut ein besondere» Augenmerk zuzuwenden, da hievon, wie von einem entsprechend» Samenwechsel, die Qualität der Ernte n>«|entluh ad« Kummer 24 Seife 5 hängt. Ueberall dort, wo eine Frucht schlecht ausge-wintert ist, ist die damit bebaute Fläche einzuackern «id bad Feld mit eiltet passenden S metiftucht zu bestellen, um auf diese Weise den ganzen zur Be-bauung geeigneten Boben voll auszunützen. Ebenso ist auch btr Pflege und Erhaltui-g bei BiehstandeS die vollste Aufmerksamkeit zuzuwenden, wobei mit Rücksicht aus den durch den militärischen Bedarf reduzierten Pfetdestand eine Heranziehung von Kühen zum Zuge in stärkerem Maße wie bisher erfolgen wird müsse». Selbstverständlich ist auch bei der stets drohenden Gefahr einer Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche auf den Gesundheitszustand der Tiere besonderes Gewicht zu legen. Einstellung des Postanweisungsver-dehres nach Deutschland und Italien. Duich eine Beifügung wurde det Postanweisung«-verkehr mit Deutschland UN» Italien mit dem Ab-lauf deS 14. d. eingestellt. Die Einstellung hat rhte Ursache darin, daß bei dem Postanweisungsverkeht gewisse Mistbräuche vorgefallen find. Geldsendungen nach Deutschland können also von nun an nut im Wege der bankmäßigen Uebetwcisung durch die Post-fpukosie oder duich Batgeldübersendung mittels Heldbriefen erfolgen. In dem letzteren Falle hat vet Adiendet die deutschen, bezw italienischen Noten sich selbst zu verschaffen und ditekt nach Deutfchlan. oder den italienischen Plätzen zu überschicken. Uebet die Verfügung wurde die folgende Mitteilung veröffentlich! : .Der PostanweiiungSveikeht mit Deutschland »nd Italien wird mil Ab auf de« 14. März 1915 eingestellt. Die Annahme von Postanweisungen für Kriegsgefangene und ZniernieNe (die in einem Läget zurückgehaltenen) und Konfiniette (die nut unter besonderer behördlicher Aufsicht St.hende) witd vom 15. d, angefangen aus die statischen Postämter beschränkt." Zu den Russen übergelaufen. Den „Freien Kummen" entnehmen wtr folgende zen-sunette Mitteilung: Einer an einem Kärntner Oberlehrer von einem Kollegen, der al« Kadett im 4. LJR. im Felde steht, gelichteten Feldpostkatte entnehmen wit nachstehende Mitteilung: „Einen traurigen Fall teile ich Dir mit . . . Höre: Svan> ja! ist al« Hotchpolien zu den Russen übetgelaufen. Um ein solches Sch .... witd wohl niemand weinen." — Det hier genannte Svanjak ivat be» lonntlich ein . . . Et wat seinerzeit Sehtet an bet slowenischen Volksschule in Sltojna bei Bletbutg, wurde jedoch vot ungefäht Jahresfrist wegen Un-regelmäßigkeiten, welche er sich al« Geschäftsführer des dortigen Landwirtschaftlichen Gauvereines sowie als Fühier einer Postablage hatte zuschulden kom-wen lassen, auf Grund seiner gerichtlichen Bemrtei-!»ng auch seines Amle« enthoben. Sprung eines Gendarmen aus dem fahrenden Zuge. Bot einigen Tagen ließ sich em Lieb in de» Pfarrhvs St. Martin bei Windisch graz ein sperren und entwendete dort während der Früh»«sie 430 Ä. Infolge der sofortigen Anzeige de« Pfarrei« verfolgte Gendaimeriewachtmeister Kv'fi den Täter mit der Bahn. Wo die Bahn knapp neben der Bezirksstraße führt, erspähte er au« dem Wagen den auf der Straft? marschierenden Dieb, von dem er eine Personsbefchreibunz hatte. Kurz ent'chlofsen, sprang der Wachtmeister au« dem sahrenden Zuge — e« lag glücklicherweise liefer Schnee — und stellte den Fußivandetet. Dieser wurde in die Gendaimenekasetne gebracht und man fand bei ihm da« im Pfarrhose gestohlene Geld. La« Bethallen de« WachlmnsteiS verdient alle An-nkennung. Kindesmord. Am 17. d. brachte die Be-sitzenN Agnes Plamnz in Kreuzen bei Diachenburg ei» Kind zur Welt, da« sie gleich nach der Geburt in einem Wafferschaff ctttänkte. Die Leiche veigtub fie. Planinz wurde dem Gerichte übergeben; hat aber bi«het weder den Mord gestanden, noch die Fundstelle beze chiiet, wo sie die Leiche vergrab- n hat. Totschlag. Der Bergarbeiter Josef Brilej in Trifail tiar am 17. d. in einem Gasthauie in l'lfail den Bergaibeilet Andrea« Kancilya mit einem ibm befieiindeien Mädchen, um dessen Liebe Bilej schon mehrmals vergeben« gewv'ben hatte Es kam zum Siteit. in bellen Berlauf Brtlej dem Laictlya mebreie Messerstiche in die Brust verletzte, so duß dieser in weiiiaeu Minuten ve>schied. J^>ses Bniej, der lanbsturmpflichttg ist, wurde oem Milllär. getchtc in Gtaz eingeliefert. Vermischtes. Russen, die gefangen genommen werden wollen. Daß sich die Russen manchmal nicht mehr al« gern gefangennehmen lassen, ist be-kann» Aus der Winterichlachl in den Masuren wer-den einige Beispiele erzählt. Da hatten sich in den Wäldern von Augustow eine Anzahl Russen ergeben wollen. Sie kamen ohne Wassen auf die deutschen Soldaten zugerannt und hoben die Hände hoch. Aber der deutsche Kompaniefühtet fuhr die Schar barsch an: „Wir können euch nicht brauchen I Kommt ihr mit Euren Gewehten wieder, dann sollt ihr angenommen werden! Wenn nicht, dann nicht!" Und was taten die Russen? Sie kehrten um. und kamen nach einer Weile mit den Gewehren wieder. Manche hatten zur Sicherheit gleich zwei oder drei Fltnien milgefchleppt. Ein Kriegsberichtetstattet halte Gelegenheit, sich bei Filippowo mit Gefangenen zu unterhatten. ES waren größtenteils Juden aus det Pfvinz Liban. Sie erzählten frohgemut: „Wir waten unserer 5000 in Suivalki. Al« wit erfuhren, daß die Diutschen kämen, sagten wir uns sofort: Dann werden wir hier bleiben und auf sie warten. So sind wit geblieben und als die Deutschen kamen, streckten wir sofort die Waffen." — Fast alle Ge-fangenen sind heiter, und wenn man sie fragt, wa-rum sie so heilet seien, geb?» sie erstaunt die Frage zurück: „Ja, sollen wir uns vielleicht beklagen? Jetzt, wo e« so viel besser geht . . .* Ein neue« Heilmittel gegen Cholera. „Esti Ujsag" teilt mit: In llngvat, wo sich Choletakranke befinden, werde» tensaiiouelle Beisuche mit einem neuen Heilmittel des pensio-nierten MinistetialtateS Stephan kvassai utilernom-men. Das neue Medikament ist daS Ergebnis einet dreißigjährigen Forschung. Kvaffai wohnte lange Juhre in Konstantinopel und studierte dort an de» Cholera- und Pestkranken fein Mittel. Im ganzen Lande wurde diefeS Mittel schon erprobt und die bisher damit behandelten 800 Choletakranken wurden alle gesund. In Ungvar selbst nimmt det Et find« die Einreibungen an den Schwerkranken vot. Das Mittel wird auch in Deutschland erprobt werden. Kräftig Deutsch. Aus Oberschwaben witd dem „Stuttgarter Neuen Tageblatt" geschueben: Ein schivävtscheS „Dämchen", da« einige Monate in Paris „engagiert" wat, konnte, scheint es, das Französische „gar nemma lau" (.gar nicht mehr lassen", beliebte schwäbische Redewendung) Da es durch den Weltkrieg feine Stelle verlor, bewarb es sich um eine andere und benutzte i» dem bescheidenen Gesuch auffällig viele französische Brocken, sogat auf der Außenfeite statt Herrn „Monsieur". Die Post strich den sranzösi'chen Titel, ganz mit Recht, mit dickem Blaustift durch und ersetzte ihn mit dem deut-schen „Herrn". Des Gesuch der sranzöfelnden Schwäbin wurde in folgender Weise beantwortet: ..Wit sind im Begriff, den Franzosen „Deuiich" beizubringen, was nottut, und ich persönlich ver-zichie auf französischen Lchick und Wohllaut. Kräf-tige« Deutich wird jetzt gesprochen und nicht Fran-zösisch. Ihr Bild geht als „Muster ohne Wert" zurück.* DieungesÜndeste Stadt der Welt. Da? kurzlebigste Volk der Welt sind entschieden die MoSko iter, da« heißt Bewohner der Sladi MoS kau. Das Durchschnittsalter beträgt bei ihnen kaum 36 Jahre. Keine «ladt Westeuropas kann sich einet solchen Sterblichkeit „rühmen". In dem riesigen London mit feinem ungesunden, feuchten Klima, wo die ungünstigsten Lebensbedingungeu der Millionen-großstädte am meisten zutage treten m ßien, beträgt die Lebensdauer 68 Jahre. Bon 10.(>00 Einwoh nern Moskaus sterben dutch'chuittlich jährlich 270 bi« 277, währen» in Paiis nur 18t) tu» 186, in Wien 173, in Berlin 156, in London 146 und in Chnstiania gar nur 135 Menschen sterben. Einen ungebenetlichen Umfang hat bie Kiudcrsterdlichkeit in Moskau angenommen; von 1000 Neugebotenen sterben durchschnittlich 310 bi« 314, das ist (in Drittel des ganzen Kinderzuwachles. In Bei Im sterben von 1000 fiinbetn nut 160 bis 163, in Lonbon 110 bis 116, bas ist ungefähr halb fo viel, unb in Pa>i« gar nur ein Drittel — 105 Die Epdemien wüten in Moskau in einer to schrecklich verheerenden Weise, wie e« in ben Großstädten Westeuropa« vor Jahrhunderten zuweilen voikam. Am m.isten Opser fordern Scharlach und D'phtheriii« — von 100.000 Einwohnern 7u bis 74; es folgt der Typhus mit 10 biS 11 TodeS-fällen. I» Berlin und London dagegen sterden an beiden erstgenannten Krankheiten 30, am Typhus 4 von 100.000 Einwohnern. Nut det Zufluß auS det Provinz bewahrt Moskau vor allmählicher Beröaung; andernfalls wäre schon ganz Moskau ein riesiger Friedhof. (Nachdti«! verdaten). Konfirmation. Der KonsirmationStag ist im Leben de« Christe» einer der wichtigsten Lebensabschnitte. Und gerade in diesem Krieg«jahre, da wohl so mancher Bater nicht oder volil gar nicht mehr an der Konfitma-tio» seine« Kinde« teilnehmen kann, ist er ein seht ernster Tag. Aber et ist auch ein Tag, an dem nicht verzweifelt, sondern hoffnungsvoll tn die Zukunft gejchaut werden foll. Alle die, die heute zum ersten Male an den Titch de« Herrn treten, sind eS ja, denen e» zugute kommen soll, wa» nun in succht-baten Kämpsen errungen weiden soll. Alle diese haben nun aber auch kennen gelernt, wie schwer ein Krieg, selbst der glücklichst geführte, auf einem Bolle lasten kann, und keiner wird wohl je der schwere« Zeit vergessen, die an seinem KonfirmationStage be-standen hat. Der KonsirmationStag ist der Uebergang von der Sorglosigkeit zur Sorge Nur der, wer die Sorge kennt, weiß die Sorglosigkeit zu schätzen. Ost zerschneidet und zerfleischt jene alles daS, waS diese erblühen läßt: ihre Spuren sind Tod und Bernich» tung, und wo sie ihren winterliche» Gang nahm, da erblüht kein Frühling, da reist kein Sommer mehr. Und der KonsirmationStag ist ein Frühlings-lag des Lebens, ein Auischautag in die keimende, werdende Welt. Wie eine Berjüngung ist es übet die ganze Natur gekommen, wie ein Jubeln klingt e« in Feld und Wald, wie ein Werd-n spinnt e« um Berg und Tal. Der Reife entgegen drängt e« durch Knospen und Blüten, und auch da«, was jetzt noch unbemerkt schlummert im Schoß der E»de, soll in Wochen bereits Frucht tragen. Wie ein gewal» tigeS Symbol des Menschenlebens erscheint uns da die Natur. Sie will gleichsam alljährlich jedem Menschen in jedem Lebensalter zeigen, daß auch für ihn die werktätige Tat gilt und daß diese Tat die Liebe in sich birgt, die große Liebe, die der einzelne der Allgemeinheit schuldet, denn di.fe Liebe macht sich immer bezahlt. Wie sie von dem Einzelnen auf die Gefamlheit überströmt, so strömt sie auch lau-sendsältig von der Gesamtheit ans den einzelnen zurück. Und gerade dessen soll der ins Leben Eintretende doppelt gedenken, denn e« birgt den Keim allen Glückes und aller Zufriedenheit in sich. Kein Mensch ist so aus sich allein gestellt, daß et sein Glücksempsinden an sich allein messen könnte. Jedes Glücksempfinden, jegliche Zufriedenheit ist relativ: sie braucht al« Maßstab den Seelenzustand der Menschen, mit denen wit in Berührung kom-men Unter Unglücklichen werden wit UN« Niemals glücklich suhlen, deshalb liegt eS in unserem eigen-sten Interesse, Glück um un« zu schaffen. Und die Mädchen und Knaben, die Heuer den Jahien der Kindheit die Hand zum Abichied gereicht haben sind dazu berusen, nach besten Kräs-ten, nach bestem Willen und Gewissen da« Glück auszusäen in den Kreisen, denen sie durch Geburt unb BerusSwahl angehören. Wo jedes da« Seine tut, muß da« Ginze gelingen: da« ist eine Natur-notwendigen, wie e« gleichfalls eine ist. daß auf ben Winter alljährlich bet Frühling folgen muß. Mögen die Gelöbnisse, die heule von den jungen Lippen erklingen, Wahrheit weiden. Mögt der Lebenssturm nicht die Blüten knicken, dte so Herr-liche Frucht versprechen. Möze die Saat, die in diese jungen Hetzen gestreut wurde, ausgehen, bli-hen, reisen und tausendfache Ernte ergeben! Henchtss al. Gtaz, 17. März. Landwehr-Dioifionsgericht. Bo> sitzender: Oberstleutnant Schauda, Berhand' lungsleitet: Oderleulnanlaudilot Dr. Kadecka; Mi-liiä>a»walt: Oderleutnantaudiior Dr. R^ßberget Berleidiger: Oberleulnantaudilor De. Banifchek. De« BerbrechenS nach § 64 Sl. G wurde die L3jäh tge Kontoristin Dora Knafl>c schuldig erkannt und zu zwei Monaten Keiker, verlchärit durch einen Fasttag alle 14 Tage, verurteilt. Sie Halle im „Na» rodni Dom" in Eilli eint unehrerbietige Aeußerung gegen den verstorbenen Thronsolger zu Schilden kommen lassen. Dora knafltc bat um Strafaufschub und wurde nicht verhaftet. Seite 6 Deutsche Wacht Nummer 24 Marburg, 16. März. Der Eisenbahnunfall in Pragerhof. Der 26 jährige Assistent »er Südbahn Josef Kreger und der 3t)jährigc Verschiebet der Süddahn Simon Kanzler, beide in Pragerhof. hatten sich vor de» Preisgerichte wegen Vergehen« gegen die Sicher-heit deS Lebens noch §§ 335 und 337 St -G, zu ^rantworten. Am 24. Oktober um 8 Uhr 14 Mi. «Uten vor«ittagS fuhr der von Budapest kommende Personen,ug Nr. 208 in der Station Pragerhos der Südbahn insolge unrichtiger Stellung der Weiche 15 auf zwei im Geleise 7 stehende Wagen, infolgedessen sieben Wagen entgleisten und der ungarische Post-»nd Telegraphendeamte Alexander Roboz schwer, mehrere Postbedienstete und der Oberkondukteur Lud-»ig Kohautek dagegen nur Wich! verletzt wurde« Ei» verschulden an diesem Unfall« trifft in erster Linie den Verschieber Simon Kanzler, der damal» »der Auftrag deS ZugSexpedienten den Weichensteller-dienst ausübte un» au« Unaufmerksamkeit darauf »ergoß, die in die Ablenkung gestellte Weiche 15 in dir Gerade zu stellen und dann zu sperren, sondern in der Stellung Ablenkung sperrte und den Schlüssel diefer Stellung, den sogenannien MrnuSichlllssel, dem diensthabenden Beamten Zosef «Sreger übergab; in zweiter Linie diesen Beamte», der den Minusschlüssel Patt den PluSfchlüffel in Empfang nahm und eS «ntetließ, sich davon zu überzeugen, ob er den richtigen Schlüssel von der Weiche erhalten habe. Die beiden Beschuldigten sind geständig, doch ver-antwortet sich Joief Greger dahin, daß fein clebet-sehen nur ein zusillizeS . ewefen sei, weshalb er sich für den Ungliickssall nicht verantwortlich fühle. Dj« Urteil lautete aus je eine Woche Arrest. Gegen den Gendarm. Am Abende de« 18. Dezember 1914 zechlen der 18 jährige BesiyerSsohn Franz PoSne und der 28 jährig« Zeugschmied Franz Goltscher im Ganhause der Franziik» Kunej in Oplotnitz. woselbst an einem Rebentlfche Fianz Haienbüch., Jakob Potrcnik und der Landsturmvizewachimeister Martin «>ojsck. wel-cher nicht im Dienste war. saßen. Franz Gotischer und Jakob Poivinik gerieten wegen eines «uhkause« in Stteit. in weichem sich auch Ftanz Po«ne ein-mengte. Al« nun Franz Haienbücht eine schmähende Bemerkung gegen Poenc und Goltschet machie, er« griff Posne eine« Sessel und verf.tzie damit dem Ha?endüchl einen wuchtigen Schlag aus den Kopf Hasenbüchl erlit, eine sawere Verletzung am Kopse. Da Franz Poene hieraus sofort die Fluch' ergriff eil,« ihm det Bizewachlweistet Matiin KrajSek nach, um di« Identität festzustellen, erklärte sosott, daß er sich in Dienst stelle, und et aßle de» Posne an der Biust, indem er ihn im Namen de« Gesetze» aufforderte, feinen Namen zu nennen. PoSi-e packle hierauf den Matn» Äiojirk am Halse und brachte ihn zu Fall. Während KrajSck am Boden lag und ihn Posne im Gesichte kratzte, sprang Franz «oll. fchet dazu und entriß dem KrajSck den Säbel, woraus er sowie Fianz Posne die Flucht ergriffen. Franz PoSne und Fianz Golticher wuiden nun zut Betaniwortung gezogen. Sie waren im wesentlichen der Tat geständig. Franz Po«ne verantwortete sich dah-n, daß Haienbüch nach feiner Revolvertasche ge-griffen habe, weshald er besürchiet habe, daß Hase« bucht auf ihn fchießen werde. Diese Vetanttvoilung witd jedoch von k«i»em ^jeugei bestäligi. Weder Po«»e noch Goliich't wvllen gewußt haben, daß Mattin Kiajirk dienstlich aufgetteten sei, und wollen «ur zufällig aus ihn gefallen sein. Nach den obigen Vo> fällen im Gasthause Kunej »ahmen der Geildar-meriewachtmeister Andreas Lelonja und Martin Kislji.k, welcher sich indesfen vorschriftsmäßig auSge. rüst.t halte, die Verfolgung deS Po»ne und Golt-scher auf und trosru die beiden aus der Strage. Diese erklärten »un dem Wachtmeister Andrca« Lelonja, daß Kroj« l derart betrunke» war, daß er nicht wußte, wa» et tue, eine Behauptung, welche sich al« gänzlich unwahr ergab. Ftanz Po«ne wurde nun vom LreiSgerichte CiUi zu drei Monaten schweren Keiker«, mi, zwei Fasten monatlich, ver-urteilt. Franz Gotischer wurde freigesplochen. DuS Lokal-Museum. Aaler an ljsrinnernnge» an Sie Nömerzetl |i «erreiche» 5#ial«uu» ist au Donnerstagen nn< ^•nntaaen von #—l Zlhrgeöffnet, an andere» Kagen ae, Woche von l«d—12 Mr. Di« $tu> trtttsgebnSr beträgt 20 Keller. FRITZ RASCH. BucMliini), Schrifttum. A. Hartlebens statistische Tabelle über alle Staaten der Erde. 23. Jahrgang. Uebersichtliche Zusammenstellung von Regierung«-form, Staatsoberhaupt, Thronfolger, Dunastie, Flä> chcn'nhalt, absoluter und relativer Bevölkerung, Staatifinanzen (Einnahmen, Ausgaben, Staats-schuld), Handelsflotte, Handel (Einfuhr und Au«, fuhr), Eisenbahnen, Telegraphen, Zahl der Post-ämter, Wert der Landesmünzen in deutscher Reich«» mark und österreichischen Kronen, Gewichten, Längen-und Flächenmaßen, Hohlmaßen. Armee, Krieg«, flotte, LandeSsarben, Hauptstadt und wichtigsten Orten mit Einwohnerzahl nach den neuesten Anga-ben für jeden einzelnen Staat. Ein großes Tableau 72/104 Zentimeter. Gefalzt 60 Heller. Kriegerisches. Bon Homunkulus (Dr. Robert Weil). Berlag R. Löwit, Wien 1915. Ein neues Büchlein vom Verfasser deS berühmten „Poldi Huber" mit dem «larmierenden Titel »kriegerisches". Man liest die ersten Seiten und schon befindet man sich in ver angeregtesten Stimmung. Hier scheint im Kleinen ein großer Wurs gelungen. Homunkulus, der immer tiefer in« Volk dringende, seinen Gesichts-kreis immer weiter spannende, hat in den vorliegen-de« Zeitdichtungen zweifellos sein B'steS und Reich-sie« gegeben. Nie ist daS geschwätzige Gasthaus-strategentum treffender verspottet worden al» in der Nestiohgeist atmenden Satire: „Die verkannten Strategen"; selten hat die unsreiwillige Tragikomik, die au« dem Widerspruch zwischen gesellschafilicher und militärischer Rangstufe entspringt, einen beipen-deren Ausdruck gefunden als in der Geschicke: .Klinget als Resetvemann". Neben den humonsti-schen enthält das Buch auch eine Anzahl erlistet Dichtungen. Einige sind darunter, die sich dem Ge-düchtii» unwillkürlich einprägen, so daS wundervoll-innige „Illusion", daS den Heldentod eineS schwär-merischcn jungen Leutnants schildert, so das prachi-volle, von starker Wirkung getragene Hoßgedicht ..Die Krämer". Kein Zweifel: Det neue „Homunkulus" witd mitten im Weltkrieg seine Siegeslauf-bahn durchmesse». Die Bergstadt (Betqstadtvetlag vreslau 1) ha« soeben ihr Mär,best erscheinen lassen, daS roir det selr reichhaltig an gebotenem Stoff und glänzend ausgestattet ist. Diese vornehme und billige Zeitschrift (3 6>) K für das Vierteljahr) wird von un« der deutschen Familie, die sich auch in diesen rauhen KnegSlagen die Fteude a« Literatur und Kunst nicht nehmen läßt, erneut warm empfohlen. Der Roman von Paul Keller Ferien vom Ich bietet wie eine friedliche Insel abseits vom Höllenlärm der Zeit eine Stätte deS Frieden» und Zet Erholung; aber auch det Ereignisse des Tage« wird in dem Hrft in Wort und Bild gedacht. Felix Za-noske ha> eine ergreifende Novelle aus den Weichsel kämpfen beigesteuert, Paul Barsch setzt seine eigen-artige KriegSberichierstattung sott, an die Ufer deS Schwarzen Meeres sührt der reich illustrierte Artikel „Bachnchi.Sarm", über das türkiick-iussi'cke Grenz-gebiet spricht E. Hantel. Zwei reizente Original-kompositionen und 6 prächtige Kunstbeilagen zieren daS »och mit zahlreichen Stücken ausgestattete Heft. Aus de« befreiten kannten wieder begegnen wird. Man taust di« »Wiener Illustriert«" in jedem Z«!lungSo«rscht«?b zum Preise »o» Bertaqe, ldorserstrab« 87, zum Pieise daS Quartal. >4 Heuern oder beziedt sie "direkt vom Äertaqe, Wie», Vl/t, Gumvendorserstrab« 87, zum Pieise von R 1.80 für Arena. TaS neueste Heft (8) der Oktav-AuSgatz« von Ueber Lont und Meer" ist eine lchmucke Galerie kriegt-geschichilicher B ld«r, durch di« zu wandeln ein besonderes Vergnügen ist, ist «in« Schatzkammer belehrender und «nter-daltrnder Dirge. lieschickier Han» ist au« d«r Füll« de« ungeheuren Etoff s da» Wertvollst« und Wichtigste gewählt worden, damit der Lei«r nicht an lanqw«>tige» Wiederholungen die Lust zum Studium verliert. Wa« Pros. Borultau üd«r Volt^ernelzrung und Krieg beiioielsbatb«» Ichreibt. io!>te ierer get«'«n baden, dem die BoIt«wohIsaI»N am Herzen liegt. Wie ein Schlisenaraben entsteht, oeiril uns in einem Artikel Si«gtried yartmann; {«in« Darlegungen werden lebhaft unterstützt durch einige dübiche Ausnahmen. Ueber!.auvt sei aus d«n Bit»instl«rdand an Ort und Steüe gezeichnet worden sind. Anbur Grimm ist mit acht ^ich, nungen vertreten vom westlichen Kriegsschauvlav — »st Blattern, die trotz der scheinbar stücht'.ien Struktur doch voll« L^ben sind. Aehnlich verhält «« sich mit den Werke» T'tke«, die den Aussatz: .Quer durch ven Kaukasu». ili». strieren. Mochte dies«» Artikel nicht unbeaaiet bleibe», d«nn «» slldrt uns in «in G«birge Europas, wie «t so I«ich! kein «nett«« mehr gibt. Wir wollen weiter nichts aus dem Hejte mnalen. Greise jeder darnach; e» ist tt» I M. SS Pf. überall zu haben. W«r sicd einmal mil d«r „Arena" besr«und«t hat, wird sU nie m«hr verlassen Eingesendet. Stcckenpferd-Lilieumilch Seife von Bergmann & tko.. Sctfdicn a. chr>ib«n. Bi«tiache Prä-mii-iunaen! Votsicht beim Einkauf I Man achte ausdrücklich auf di« Bezeichnung „S teckenpferd" un» aus die volle Firma a HO h in Apoiheten, Drogeiien und Patsümeiiegefchästen :c. Te-gleichen be i ähil sich Berg ann» Loienci eme „Malerna" ('<> t> per Tube) wunderbar zur Erhaltung zarter Damenhänd«. eutschösterreichischer Prehverein i bekämpft den Schund, fördert die Bolks-/ bildung. Mitglieder erhallen jährlich eme» reich illustrierten Kalender und noch ?ier Bücher oder aus Wunsch vorzügliche Jugendschriste» mit Bildet». — Jahresbeitrag K. Haupt- leitung: Gtaz, Gtauzsttaße 38. hfl*! Vertreten dnreh: Rudolf Blum & Sohn Oachdeckungs- l Marhiirn Spengler-fieschift lslZslllllg Aufträge nimmt entgegen: Peter Majdiö .Merkur* in Cilli. Ecke Carnerie- l Hllarlusstras«. Hummer 24 Deutsche Wacht Cfitf 7 t -4 -i Lllili Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, dass die 51/2 % Kriegsanleihe vom Jahre 1914 am 26., 27., 29., 30. und 31. März d. J. in der Zeit von 9 bis 12 Uhr vormittags an der Kassa der Anstalt gegen Vorweisung der Zeiehnungsbestätigung behoben werden kann. Weiters wird den Zeichnern noch mitgeteilt, dass die Sparkasse die Kriegsanleihe in kostenlose Verwaltung und Verwahrung übernimmt, die jeweils zur Einlösung kommenden Zinsscheine abtrennt und den Erlös auf das von der Partei bezeichnete Einlagskonto gutschreibt. Von jenen Einlegern, die die Kriegsanlcihe bis 31. März d. J. nicht abgeholt haben, wird angenommen, dass sie diese in Verwaltung und Verwahrung der Sparkasse belassen. In diesem Falle wird ersucht, sich von der gefertigten Anstalt den Verwahruugsachein ausfolgen zu lassen. Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. E Ausweis über die in ft&bt. ScklachtHauie in ber Woche vom 15. bis 21. Mä>z 1915 vorgenommenen Schlachtungen sowie die Menge und «attung des -inaetührten Fleisches r Name b« Fleischers ^rudricd Johann junflei L"dwjg • Jcknjchel Martin Kurt Bernhard . Hondt uhouih . x'fflo'djft Jatob Paykr ßuife . . «uoiKfcat Iran,. Jotet Hella! Ärani . . BM|n Joses surtfslu Johann 6b'«iI Johann . »Uaegj, inuooll . OaNwtru . . . »nvar» .... e4).«d>lliaurrr« tr. jem n 6ui.*frn l\$ ih. Ü £ es i a 15 15 1 a •e UD « I 3 <0 f) K I K ' -s i » VI •T) Eingeführtes fletsch in Kttogram« i 9 .5 u J, s n n « X ■o B I <3 ? |fl -0 « | i» '9 -z- *1 *5 1 SO 50 U 3 u 63 22'/, - 66 84 - y Drogerie J. Fiedler empfiehlt: Hindenburg-Rasierpaste vorzüglicher Ersatz für Wachauf und Euxesis eine sehr grosse Tube 2 Kronen. Neolincreme. . 80 Heller Neolinseife . . 80 Heller Zwei kosmetische Artikel bester Qualität! Maschinschreibunterricht. Lehi befähigter Maschir.achreiblehrer erteilt Unterricht im Mascliiuschreiben und Stenographie zu sehr mäßigen Preisen. Anfragen sind zu richten an Stadtamtssekretär Hans Blechinger KminÄlichdniikmi! = Druckaufträge = in jeder beliebigen Husführung bei massiger Preisanstellung. Postsparkasse-ittechnung 3<5.slOO Geschäftsstelle: Cilli Inseratenaufträge kür die Deutsche QQacht werden nach billigstem Carif berechnet. ♦♦ Fernruf Mr. 21 ♦♦ Rachausgasse Nr. 5 ©eilt 8 Deutsche Macht ZI. 3118/1915 Kundmachung. Im Grunde des § 20, P. 3 des Gemeindostatutes für die Stadt Cilli Tom 21. Jänner 1867, Nr. 7 L.-G -BI., wird hie-mit verboten, Hühner oder anderes G^fliigei ausserhalb der Häuser, beziehungsweise der dazugehörigen Höfe, im Stadtgebiete frei hernmlanfen zn lassen. Uebertretungen dieser Verfügung werde» im Sinne des § 47 den Gemeindestatutes mit Geldbussen bis zum Betrage von 100 K oder im Falle der Zahlungsunfähigkeit mit Arrest bis zu 10 Tagou bestraft. Studtamt Cilli, am 13. März 1915. Der BOrgermeister: Dr. Heinrich v. Jabomegg. Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, welche uns anlässlich des Ablebens unseres innigst— geliebten unvergesslichen Gatten, bezw. Vaters, Sohnes, Bruders und Schwagers, des Herrn Alexander Kruschitz auf schriftlichem und mündlichem Wege zugekommen sind, sagen wir unseren herzlichen und innigsten Da> k, ganz besonders danken wir der verehrlichen Gaslwirte-genossenschaft, den edl^n Kranz- und Blumenspendern, sowie allen teilnehmenden Fieunden und Bekannten von nah und fern, welche dem Verbliebenen das ehrende Geleite zur letzten Ruhesiätte gaben. Cilli, am 22. März 1915. Familie Kroschitz-PipnS. Tüchtige Verkäuferin der Gemiscbtwarenbranche, sucht Posten. Gefällige Anbote an die Verwaltung des Blattes. 21060 Ein Kommis und ei o tüchtige Verkäuferin der deutschen u. slowenischen Sprache mächtig, werden aufgenommen in der Gemischtwarenhandlung Robert Grasselli in Schleinitz b. St. Georgen S.-B. 21064 Verkäuferin der deutschen u. slowenischen Sprache mächtig, wird für ein feine* Geschäft sofort aufgenommen. Näheres in der Verwaltung des Blattes. 21061 Li der deutschen u. slowenischen Sprache mächtig, wird in einem Modewarengeschäft sofort aufgenommen. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. stumme 44 Kommis der Spezereiwarenbranche wird sofort ausgenommen bei Horvath I Loibner in Cilli. Möbliertes Zimmer mit Klavierbenützung bei al'eta-8' ehender Dame zu mieten gesucht. Getl. Anträge mit Preisangabe unter ,Frühling 1915' an di* Verwaltung des Blattes. 2100 Schöne Wohnung in Gaberje, ganzes Haus zum Alleinbewohnen, 3 Zimmer, grosse Küch«, 2 Dachzimmer, grosser Vorraura, Hof, Garten etc., so ort zu vermieten. Monatzins 70 Kronen. Näheres bei» Eigentümer Josef Jarmer, Holzplatt. Yipriiionf li die feinste Qualität ist zu haben in der Dalmatiner I. Halliovir. Cilli En gros. Ilnii|>t|»lalz 8. En detail. 1805 Sparkasse ber StadUemeinde Cilli. «»■- iiiinaiiiunniiiiiMiiiMiiinHiiiii Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 i 0 0 Verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ber-Wahrung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 50jährigen Bestandes der Sparkasse werden im lausenden Jahre schön aus« gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Gefchenkzwecken eignen, herausgegeben. 6