Laiba'cher Zeitung. ^ „ , ......... .-------,^ ,. ..^^^^—^-^——— „,,_______^» Fceytag den n. November, 1803. ^^ Wien, den 5. Nov. Ge. Maj-ftät haben gnädigst bewilliget, daß die Postmeister oaS Rittgeld mit i ft. is kr. von einem Pferde und einer einfachen Post von Reisenden und Private Stasseten in Ländern, wo solcheS derzeit besteht, und in Tyrol, noch ferner bls Ende April 1 ^4 abnehmen können. WelcheS zu Jedermanns Wissenschaft und Nach. ach^ung hiemtt kund gemacht wird. Se< k. k. Maj. haben d?n Polizey Oberdirektions Sekretär, Ph'llpp La Roze, in Rückficht seiner ^ zährigen eifrigen Dnnstlelstung und zweckmäßigen Leitung deS ihm anvettrauten An-zei amtes, zum k. k. Rath allergnädigst zu befördern geruhet. Bologna, den 28- Okt. Einer der unglücklichen Luftschisser, Dr. Gras-settl, lst hier über Venedig wieder angekomen. Er bestättigt alles dasjenige, was bisher «ber dieAbentheuer, dle sie ausgestanden haben, be^ tannt geworden ist. Sle haben binnen 7 Smn-den vonBologna bis Pola, inIstrien^ einen Weg von beynahe z (deutsche) Meilen zurückgelegt. ! Während dieser Zeit schwebten sie 5 Stnnden lang auf dem Adciatischen Meere in der augcn» scheinlicksten Todesgefahr, und sie waren ^ Salzburg, den 28^ O/t. Se. chursürstl. Durchl. :c. haben Höchst« . ihren geheimen Rath, Herrn Friedrich Mar-quiS M^nsredini, des königl. Ungarischen St. Stephansordcns Großkreuz, Sr. k k. apostol. Majestät wirklichen Kammerer und geheimen Rath, General F. M. L. und Inhaber eineS Regiments zu Fuß , zum dirigirenden Staats-minister zu ernennen, und Demselben die Leitung aller auswärtigen Verhältnisse, die militärischen Geschäfte, und die Oberaufsicht über das Bücher iRevisions, Wesen anznver«» trauen geruhet. Emden vom 26. Sept. Niemals sah eS in unserm Hafen so lebhaft aus, alS gegenwärtig. Täglich kommen mehrere Englische und andere neutrale Schift fe an , deren Ladung dann weiter nut Königl. Preußischen Pässen über Münster tc. verführt wird. Die Landfracht macht bloß die Waa« ren theurer; übrigens kann man alles aus England beziehen, Niedersachsen, den 15. Okt. Der Kurierwechsel zwischen Varis, Ber« lin, Petersburg :c. ist sthr stark Er laßt wichtige Unterhandlungen vermuthen. Ob aber daraus eine Hoffnung znr Wiederherstellung des' ' Friedens zu schöpfen sey, ist sehr zweifelbafs, l weil msn in England mehr/ als je, den Play tinsr uttumschränften Herrschaft zur See auszuführen , und alles daran zu wagm entschlos-stu scheint. Nie hat man wohl emen solchen Krieg auf Leben und Tod zwischen zwey so mächtigen Nationen in Europa führen sehen. Kölln, den 22. Okt. Der Expfarrer Sckafer wird von hier nach Vchen geführt, um wegen deS doppelten Mordes , den er begangen, nach den franz. Gese, yen daselbst gerichtet zu werden. Der franz. Staatsrath Porlalis hat an den Präsidenten des dortigen Kriminalgerichts geschrieben , daß Schäfer sich sehr irre, wenn er glaube, als Priester Gnade zu erhalten. Er sey nach ' obiger That kein Priester mehr, und muffe mit aller Strenge der franz. Gesetze gerichtet werden. Maynz, den 24. Okt. Das hiesige Kriminalgericht hat heute über den Schtnderhannes und Konsorten die erste Sitzung gchalten. Die ganze Vaade wurde unter einer starken Bedeckung aus dem Ge-fä^gnche in das vormalige kurfürstl. Schloß, wo das Gericht seine Session hält, geführt. Die Menge der Neugierigen war unbeschrelb-lich groß. Es heißt, Schinderhannes habe durch seine nach den franz. Gesetzen ihm zugegebenen Vertheidiger an den ersten Konsul appellirt, um von ihm Pardon zu erhalten. Frankreich. Man sucht jetzt auf der Seekuste die geschicktesten Matrosen aus, um mit denselben das Sckiff zu bemannen, auf welchem der erste Konsul die Ueberfahrt nach England machen w»rd. — Auf dem Theater zu St. Cloud wer» den fast laimr Trauerspiele gegeben, weil sie meist heroische Karaktere darstellen, und die Seele zu grossen erhabenen Gesinnungen stlm-em Lever des Königs; die Antwort auf daS von unserm Ministerium dem Madriderhoft vorgelegte Ultimatum ist also nicht angekommen. Wahrscheinlich erwartet derselbe inzwischen noch einiae reiche Neqisterschlffe aus Amenka. Der Minister Addmalon ist Obersttl-uteuant bcy einem hiesige« FreykorpS zu Fuß, und erscheint regelmässig bey dem gewöhnlichen Exerzieren desselben. Gestern mußte der Kabinetskonrier Huntert vlöyllch nach Irland mit Depeschen abgehen; der Inhalt derselben »st so wichtig, daß er 5 M.nuten nach ihrem Empfang schon auf dem Weae war. Ein wohlgekleideter Mann wurde dieser 3a-aen unweit London als Spion acretirt. Er fiellt sich stumm und taub; man wird chnaber aalv^msircn. Der brave Admiral Vorläse Warren, unser Gesandter in Petersburg, hatte zwar den Wunsch geaussert, wieder ein Kommando zur See zu erhalten; allein der Kaiser Alexander Nebt ihn so sehr, daß er auf seinem Posten bleiben wird. Lissabon, den 2. Okt. In einer Versammlung der Engl5ndischen Faktorey ist beschlossen worden, alleS den Englandern zugehörige Eigenthum unverzüglich einzuschiffen, weil man großeUrsache zu fü'chten hat, daß die Negociationen, welche bisher zwischen, Frankreich, Spanien und PorwM stattgehabt, bald in eine gemeinschaftliche Feindschaft gegen England endigen werden. Der Französts. Ges sandte, General Lasnes, speisete neulich bey dem Prinz Regenten, welches am Hofe von Portugall unerhört ist. Am 29 Sept. wurde eines seiner Kinder im königl Pallafte getauft, und der Regent, nebst se»uer Gemahlin/ waren Pathen. Koppe «Hagen, den 15. Okt. Mehrere hundert j'inge Russen dienen auf den Englis. Kriegsschiffen als Volonlalrs, um sich zu tuchtiaen S^offizierS zu bilden. Erst vor einigen Tagen sind wieder 40. derselben durch den Sund nack England passirt; es befinden sich darunter Jünglinge auS angesehen nen Familien. Die Englische Schiffahrt nach der Ostsee ist nngemein stark Seit einem Monat sind über 502 Brittische Schiffe durch den Sund passirt. Kurzgefaßte Nachrichten. In die Zahl der unverbürgten Gerüchte gehört auch dies, daß bei der nächst bevorstehenden Wiedereröffnung der Reichstags^ yungen auf eine allgemeine und gleiche Reli-gtonsduldung im ganzen deutschen Reiche angetragen werde. Der Pfälzische Churprinz ist bereits nach Göttingen zn Fortsetzung sewer Studien abge« gangen, die er zu Jena vollenden, and von da mit dem Grafen v Rumfoch sich auf Reisen begeben wird. Der in den Fürstenstand erhobene Herr Reichsgraf Fugger, hat bey der Reichsvers sammlung um eine Fürstenrathsstimme angehalten. Um zu beweisen, daß die Engländer alle Meere als ihr Eigenthum ansehen, führt ei« Pariser Journal folgende Anekdote an: Lord Hervey fuhr einstens von Venedig aus auf dem Adriatischen Meere spatzieren. — Unter Wegs koste e er das Wasser, und rief dan« auS: Haha, dieseS Wasser ist gesalzen; das gehört unS,