XIX, PROG RAM M des k. k. Staats-Grynmasiuins Zli Klagenfurt. Herausgegeben von dem Director L. Šohmued. ,Jhn .SdjlusM des Studienjabrcs - 1880. Im Selbstverlage des G-ynmasiums. 1880 . Crnek der St. Hermagoras-Buclidruckerei in Klagenfurt. XXX. PROGRAMI des k, k, Staats-G-ymnasinms zu Ktagenfurt. Herausgegeben von dem Director T j. Schmued. ,'Jhn Seblusse des jStudienjaljres "1880 . Im Selbstverlage des Gymnasrams, 1880 . Druck der St. Hermagoras-Buchdruckerei in Klagenfurt. Ueber das Wesen des griechischen Accentes seine Bezeichiiung. II. Teil. Von Prof. Adalb. Mpingast. II. Bie griechiscben Accentgesetze verlangen, dass ein Wort auf einer der drei letzten Silben den Ton babe; denselben weiter zuriick- zuriicken ist nicbt gestattet. Die Grammatiker suchten den Ton einer Silbe auch zu cbarakterisiren, indem sie zwei Arten desselben festsetzten nnd dafiir die Zeicben des Acuts und Circumfleses er- fanden. Man gieng nocb weiter und bemiihte sich den Ton der Worter im Verhaltnisse zu einander, also im Satze darzustellen. Sie schufen biezu ein eigenes System, welebes seinen Ausdruck in der Lebre von der Enklisie und vom Gravis fand. Indem es von vornberein nicht Zweck dieser Abbandlung war, die Berecbtigung des jetzt geltenden und von altersher iiberlieferten Aecentes, in so weit er sicb auf das Wort als solcbes beziebt, zu untersucben, so wird aucb diese Frage nicbt weiter in Betracbt gezogen werden; zur Erorterung soli bier nur das zuletzt angedeu- tete kommen, die Veranderungen, die der Accent gewisser Worter erfabrt, wenn dieselben zu einem Satze zusammen treten. Wir werden also prufen, in wie fern die Tbeorien der griechiscben Grammatiker, wie sie uns tiberliefert sind, vom Standpunkte der neueren Wissenscbaft und der ricbtigen Auffassung des Satzes an- zunebmen sind. Wenn wir den Accent ins Auge fassen, der in gesprocbener Bede uberbaupt borbar ist, so unterscbeiden wir einen dreifacben: einen Silben-, Wort- und Satz-Accent. Am wenigsten berubrt uns bier der Silbenaccent, den die Grammatiker, wie scbon erwabnt, durcb Acut und Circumflex darstellen. Wo rt accent wollen wir diejenige Betonung nennen, die in jeder Spracbe absolut und von Natur aus dem Worte eigen ist. Diesem Accente wobnt die Kraft inne, in einem und demselben Worte das "Verbaltnis der Silben zu einander in Bezug auf starkere oder scbwacbere Hervorbebung zu 6 kennzeichnen; er bleibt gleich und unverandert, so lange das Wort als solches genommen wird. Satzaccent oder Accent in zu- sammenhangender Eede, auch retorischer oder declamatorischer Accent, schlechtweg Eedeton genannt, ist diejenige Betonung, welche ein Wort gegeniiber anderen dasselbe umgebenden, mithin als Be- standteil des Satzes erhalt. Er verandert sich nach Stellung, ab- sichtlicher oder zufalliger Bedeutsamkeit eines Wortes. Beide Ac- cente, sowol der Wort- als auch der Satzaccent sind obwol zu gleicher Zeit zur Anwendung kommend, doch strenge auseinander zu halten und von ganz verschiedenen Gesichtspunkten aus zu betrachten. A ur der Wortaccent und der Sibenaccent gehoren in das Ge- biet der Grammatik; iiber den Satzaccent hat diese bochstens all- gemeine Winke zu geben, das weitere ist Sache des Vortrages und und der Auffassung. Daher hat Sievers (p. 110) J ) vollkommen Eecht, wenn er darauf hinweist, dass die Satzaccentuirung grosstenteils ihre eigenen Wege gehe, indern sie wesentlich logischen Gesetzen unterworfen sei. Dieser Satzaccent aussert nun vor allem seinen Einfluss darin, dass gewisse Worter, die ihrer Bedeutung nach untergeordnet sind, auch im Tone zuriickstehen, dass sie also die ihnen an und fiir sich zukommende Betonung verlieren gegeniiber anderen Wortern, die vermoge ihrer Bedeutung mehr hervortreten und daher entweder die ivirkliche Betonung behalten oder in derselben noch scharfer hervorgehoben werden. So ist demnach nur die s c h w a c h e Be¬ deutsamkeit und geringe Wichtigkeit eines Wortes der Grund, dass es im Zusammenhange der Eede den Hochton ein- biissen kann (Corss. II 835). Man kann daher nicht sagen, dass ein Wort, wenn es starker betont wird, dadurch in seinem Tone gestarkt wird, dass ein anderes weniger betont wird; ebenso muss ein Wort desshalb, weil es in der Mitte des Satzes steht, durchaus seinen Ton nicht verlieren oder abschwachen. Somit muss die Frage, ob es Worter gebe, die unter gewissen Bedingungen ihren eigenen Accent aufgeben, um ihn an ein anderes zu iibertragen, von vornherein verneint werden. Die A n na m e der Zuriick- ') Eduard Sievers, Grundziige der Lautphysiologie; Leipzig 1860. werfung des Toneš ist eine grammatische und sprach- liclie Unmoglichkeit und behauptet sich, wie so manclie Ungeheuerlichkeit sich lange Zeit gehalten hat, bis man zur Er- kenntnis des Kichtigen kam. Nach der Kenntnis, die wir gegen- wartig von den Sprachen haben und bei der Moglichkeit Vergleiche anzustellen, miissen wir behaupten, dass ein Lehrsatz, wie ihn noch Gottfr. Hermann aufstellt und womit er die Theorien der Gramma- tiker verteidigt: quae dictiones accentu carent, eae accentum suum aliis finitimis tradunt, als ein unrichtiger und iibenvundener Standpunkt zu betrachten ist. Es gibt kein Wort, das seinen A c cent ubertragt, „das sich in gewissen Fallen ganzlich in den Dienst des vorhergehenden Wortes begibt und seinen Ton sei- nem Herrn leiht“ (Kiihner). Ebenso unrichtig ist es daher, „dass Tieftonigkeit nur bestehen kann bei unmittelbarem Anschlusse an das folgende Wort“ (Misteli); wird ein Wort schwacher betont als ein anderes, so sind die Bedingungen hiefiir nicht der Anschluss an dieses Wort. Vergeblich sucht man in den Werken der Neueren ‘), die den griechischen Accent behandeln, die Frage einer IJntersuchung ge- wurdigt, ob eine Zuriickwerfung des Accentes uberhaupt moglieh sei, oder eine Erklarung wie die Alexandriner dazu kommen konnten, gewissen Wortchen eine Eigenschaft zuzuteilen, die sonst in keiner Sprache vorhanden ist. Nur ab und zu klingt bei einzelnen durch, dass diese oder jene Betonungs-Regel auffallend sei. Die griechischen Grammatiker, — speciell bezeichnen wir hiemit die Alexandriner, als deren Hauptvertreter und Schlusstein wol Aristarch zu gelten hat, da die spateren auf ihm fussten oder nur excerpiren, — wissen nichts von dem oben aufgestellten Principe der Satzaccentuirung, welches das allein berechtigte ist und von dem aus der starkere oder schwachere Ton der Worter zu beurteilen l ) Ausser den bereits genannten kommen in Eetraokt: K. Lehrs de Aristarchi studiis Homericis Reg. Pr. 1833 und Quaesfciones Epicae Reg. Pr. 1837; I. La Roche die homerische Texteskritik im Altei-tume, Leipzig 1866; C. Gottling Allgemeine Lehre vom griechiselien Aceente, Jena 1835; Die Grammatiken von G. Curtius, R. Kiiliner und K. W. Kriiger, sowie die Gram- matik der grieeliischen Vulgarsprache von F. W. A. Mullach; aueh die Text- ausgabe des Apollonius Rodius von Merki entlialt einige beachtenswerte Winke 8 ist, sondem sehen den Satz als ein Gebilde von Wortera an, die zusammengehoren und sich aneinander anschliessen mit grosserer oder geringerer Anziehung. Jedes Wort, nam man an, hatte einen be- stimmten Accent und zwar den, der ihm von Natur aus zukam. Da man sich aber der Tatsache nicht verschliessen konnte, dass nicht alle Worter mit gleicher Tonstarke gesprochen wurden, dass einige ganz unbetont seien, so erklarte man dies als einen Verlust, der unter gewissen Bedingungen zu einem Ueberschusse fur ein anderes Wort werden und ihm zu gute kommen solite. Es liegt sehr nahe, dass man zunachst von der an und fur sich sehr richtigen Beobachtung ausgieng, es sei ein Wort dem Sinne nach mehr mit dem ihm vorangehenden, ein anderes dagegen mehr mit dem folgenden zu verbinden. Man kann beispielsweise in dem Satze: sine ng nqog % avta recht wol bemerken, dass ng sich zu sine, nqog dagegen zu ravra hinneigt, indem der Sinn eine engere Terbindung der ersten beiden und der letzten beiden unter sich verlangt. Indem rig tonlos gesprochen wurde, suchte man nach dem verschwundenen Accente und wollte ihn auf der letzten Silbe des vorhergehenden Wortes finden. Ein Yorwartswerfen des Accentes kannten die Grammatiker nicht; sie suchten die Continuitat des Satzes dadurch zu erhalten, dass sie den Grundsatz aufstellten, d i e letzteSilbeeinesjedenWortesmussetiefbetont sei n; habe daher ein Wort den scharfen Ton auf der letzten Silbe, so miisse derselbe modificirt werden, da sonst der gleichmassige Fluss der zusammenhangenden Bede gestort erscheine. Modificirt miisse er dahin werden, dass man bestimmte Falle abgerechnet den Acut der Oxytona in den Gravis verwandle. Der Circumflex der letzten Silbe erleide keine Veranderung, da in demselben ohnedies Hochton und darauffolgender Tiefton enthalten sei. Wanderung des Toneš nach riickwarts und Ab- schwachung desselben beim Anschlusse nach vor- w a r t s sind also die Angelpunkte, um die sich die Lehre der Grammatiker vom Satzaccente dreht. Wohin dieselbe gefiihrt hat, soli in einzelnen Beispielen gezeigt und zugleich aus den Folgerungen dargetan werden, dass sie unhaltbar ist. 9 A. Enklisie. Die Theorie des Anschlusses nach riickwarts bei gewissen Wortern galt als ein so feststehendes und unabanderliches Princip, dass man vor den kiibnsten und widersinnigsten Accentuirungen nicbt zuriickscheute, um dieselbe durchzufiihren. 1. Wenn mehrere enklitische Worter auf einander folgen, wofiir die Grammatiker die Beziebung avvtf/lizv/.d erfanden, muss jedes folgende seinen Accent als Acut auf das vorliergebende zuriickwerfen. (Bekker Anecd. III, p. 1142). So soli in dem Verse II. I, 542 die Betonung sein: ovds zt nw ijoi, ; in II . V, 812 // vv oa nov 6 tog ; ahnlich II. IV, 93 (Lentz 1 ) II. p 29 und 53). Ein noch bezeichnen- deres Beispiel finden wir bei Bekker III, p. 1157 angefiihrt, aller- dings mit der Bemerkung, dass dergleichen selten vorkomme wegen der Anstrengung des Atems: eL ntq zig os y.oL q>rjoi nore. Man vergleiche noch Beispiele wie zavra oid te eotl und Thucyd. 7, 29. Miissen wir da nicht erstaunt fragen, wie es denn komme, dass in so ungewohnlicher Weise jedes dieser Wortchen den Acut tragen soli, wahrend eine audere Begel dahinlautet, dass im Zu- sammenhang der Bede ein derartiger Acut in den Gravis verwandelt werde ? Sind diese Partikeln dadurch, dass sie zufallig neben einander zu stehen kommen, plotzlich zu solcher Wichtigkeit gelangt, um sie mit dem Hochtone versehen zu miissen? Mit Recht sagt schon Gottling (p. 405): Dieses Gesetz, dass sich die einzelnen Enklitiken ihren Accent zuwerfen sollen, hat keinen dem Wesen der Enklitika angemessenen Sinu. Denn dieser besteht ohne Zweifel darili, dass diese Worter keine hervortreteude Bedeutung haben, sondern erst durch Anschluss an das vorhergehende Wort eine solche gewinnen; .es gibt dies ein ubelklingendes Gehammer und verstosst gegeii die allgemeinen Gesetze der Betonung, welche es nicht erlauben, dass zwei Silben unmittelbar neben einander in einem Worte be- tont werden und selbst den Grammatikern im Gehor auffiel, so dass Apollonius die Zahl dieser aufeinanderfoigenden Enklitika auf drei beschrankte.“ Man vergleiche hiezu auch die Scholien zu II. XX, 464 und Od. I, 62. Gerade in diesem Palle, wenn drei oder mehrere Enklitika aufeinander folgen, zeigt sich das Ungereimte des von den l ) Herodiani teehniei reliquiae eollegit etc. Augustus Lentz, Leipzig 1867. Grammatikern aufgestellten Gesetzes am deutlichsten und es ist nur eine Scheiuhilfo dagegen, wenn man beim Zusammentreffen mehrerer Enklitika zu der von Apollonius aufgestellten Regel griff; denn entweder werfen die Partikeln den Accent zuriick, dann gilt die Regel auch fur diese Falle; oder sie werfen den Accent nicht zuriick, dann muss das Gesetz als ein falsches ganz und gar be- kampft werden. 2. Wenn auf ein Proparoxytonon oder Properispomenon eine Enklitika folgt, so ist auf der letzten Silbe der genannten Worter eiu Acut zu setzen, welcben, wie die Grammatiker sagen, die En¬ klitika abgegeben hat. Dadurch entsteben Betonungen, wie cpuvrjotv te, eine rig. Bei Bekkerlll, p. 1143 finden wir eine Vorschrift, die gegemvartig nicht mehr beriicksichtigt wird: Wenn auf ein trochaisches Paroxytonon eine Enklitika folgt, so wirft diese den Ton zuriick, so dass man zu betonen hatte Ad^ine ra, av&d /.im , Tvcp&tvTa te, ausgenommen, wenn sct! folgt, welches seinen Ton auf der letzten Silbe beibehalt; sie wirft den Ton aber nicht zuriick, wenn sie auf ein spondaisches, jambisches oder pyrrichisches Wort folgt. Entsteht dagegen aus dem Pyrrichius durch Verdopplung des Consonanten ein Trochaus, so findet Enklisie statt; also ottL (iiv. Man erhalt somit Worter, die z w e i Accent e haben und zwar zwei Hochtone, da ja auch im Circumflex der Hochton vorhanden ist. Ohne auf die unter die enklitischen gezahlten Partikeln einzu- gehen, bei denen die Eigenschaft dem Sinne nach an das vorher- gehendeWort sich anzuschliessen noch am deutlichsten hervortritt, richten wir unseren Blick zunachst auf die P r o n o m i n a, die einen wahren Tummelplatz fur die Grammatiker bildeten. Besonders war es das Personal-Pronomeu, welches in seinem proteusartigen Auftreten den Scharfsinn derselben herausforderte; denn mag es auch in sehr vielen Fallen dem Sinne nach sich an ein Wort anschliessen, so gibt es doch der Falle genug, wo es selbstandig und dessungeachtet tonlos auftreten kann, abgesehen yon den Fallen, wo etwa durch den Gegensatz die Betonung gefordert wird. J ) Hiebei treten Er- scheinungen zu Tage, in denen die griechische Sprache nichts von der lateinischen oder von modernen Sprachen abweichendes hat. ‘) Letztoren Gebrauch nannte man: avTlSiaOTalnrAOig, SV diaGToljj, eniTeraf-dviog v.tiutvai, sonst wirdes cmohnaig, unolehcatvmg gebraucht. In weleher ausserlichen Weise die Stellung auf die Betonung von Einfluss sein solite, zeigt der Ausspruch des Apollonins Rodius (de pron. p. 49 c, Bekker 1817), dass ein enklitisclies Pronomen am Anfange nicht stehen konne, denn wie solite es den Ton auf etwas zuriickwerfen? z. B. II. IV, 174: ato doazea nvaei uqovqu. Weil das sonst enklitische Pronomen am Anfange des Satzes steht, muss es nacb deni Ausspruche des Apollonius betont werden, also gerade so, als ob es im Gegensatze stande. Das ist denn auch der Grumi, warum das Fragepronomen zig betont werden soli, weil es den ersten Platz im Satze verlange. Ein besonders in die Augen fallendes Beispiel, wie die Regel die Oberhand iiber die logische Betonung gewann und wie der Satz blos mechanisch accentuirt wurde, zeigt uns die Betonung des Verses II. XIX, 287, die auch in den Ausgaben durchweg so er- scheint: /Z d x p o v. 'L i fioi deilrj tcIelotov .... Man solite glauben, der Vocativ bewahre so viel Selbstandigkeit und sei dem Sinne nach vom folgenden derart getrennt, dass das Pronomen, das mit čedf, zu verbinden ist, unmoglich enklitisch sich an jenen anschliessen konne, und daher eine Zuruckwerfung des Toneš von selbst ausgeschlossen sei. In der Tat wird die Regel auch von Apollonius (p. 67) fiir den Vocativ in richtiger Weise und in diesem Sinne gegeben; trotz dieses Grundes ist jedoch der genannte Vers als Ausname angefiihrt, wie er erklart did tpihnpgovrjaiv. Eher darf man annemen, dass er den Vers in der Ueberlieferung so betont gefunden und sich derselben angeschlossen habe, ohne dagegen einen Widerspruch zu erheben. Nicht minder unmoglich und vridersinnig sind Betonungen, wie sie in den Scholien gefordert werden fiir II. III, 128: o v g tdev tivr/J tmuv/jiv . ., wo durch die Enklisie das Pronomen von seiner Praeposition losgetrennt und mit einem ungehorigen Worte verbunden wird; ferner fur II. XV, 199 o % tdsv orocvovrog . . ., wo das Pronomen von dem dazu gehorigen Particip getrennt wird; ahnlich Od. III, 53, wo ot von tcQOT tQrj getrennt wird; beispielsweise seien lioch erwiihnt II. V, 817; Od. I, 169; Platon Jon p. 535 a und b, Euthyd. p. 297, c. Wenn Kflhner (§ 89 VI und Anm.) sagt: „Bei der freien VVortstellung der griechischen Sprache darf man sich nicht wundern, wenn die Enkliticae sich oftmals nicht an das Wort anschliessen, zu dem sie gehoren, sondern an ein 12 anderes, zu dem sie nicht gehoren,“ so leitet er die Regel eben aus den Grammatiker-Torschriften ab, als ob sie liber allen Zweifel er- baben waren, und macht biemit einen Fehlschluss. Dass die Grammatiker im allgemeinen das ricbtige trafen, wenn es sicb um die Betonung des Gegensatzes wegen bandelte, will nicbt viel sagen; Regeln dariiber gehoren aber schwerlich in das Gebiet der Grammatik und miissen dem Leser iiberlassen bleiben. Dass man biebei in’s kleinlicbe und lacberliche verfiel und um Lebrs Worte (qu. ep. p. 121) zu gebraucben, in oppositione quaerenda putidae nonnumquam diligentiae se dedisse et usum multo liberiorem servili lege astrinxisse, wird derjenige nicbt in Abrede stellen, der Scbolien gelesen bat. So fordert das Scbol. zu II. II, 190: Jatfidn’ ov as ior/.t ... ov as tj usv azgi^sia og&OTOv&Š, ty/livti de rj ovvidtta. Nicbt iibel bemerkt biezu Lebrs (ebendas.), es rufe ibm eine solche Akribie die einst vernommene Betonung ins Gedacbtnis zurtick: Die goldene Kette gib m i r nicbt Die Kette gib den Rittern. Ein Beispiel, wie durcb den Hemmscbub der Tbeorie die logische Auffassung sicb dennocb geltend zu machen sucbte, ist das Pronomen avzog. Der Nominativ und Accusativ wurde nacb Scbol. II. XII, 204 enklitiscb gebraucbt, nicbt so der Genitiv und Dativ; dessungeacbtet fordert Apollonius (p. 79), wenn es obne Nacbdruck gebraucbt werde, darauf zu acbten, bncog ro rije sy/.Uasiog a%rjf.ia cpvldaorfcai, und daber den Ton des Pronomens nicbt so stark bervortreten zu lassen. Hiemit erkennt Apollonius, wenn aucb versteckt und zuriickhaltend, es an, dass es nocb andere Pro- nomina geben konne, die mebr oder weniger stark betont sind, je nacbdem es der Sinn verlangt. An die Pluralformen des Personal- Pronomens wagte man sicb nur scbucbtern beran durcb die Regel, dass man enklitische Formen mit Acut auf der ersten Silbe zu betonen habe, wie rjf.ii v und rjfuov. Es ist binter dieser Forderung kaum etwas anderes zu suchen, als das Streben, diese Pronomina, vvenn sie unbetont waren, als solche zu kennzeicbnen, was man als Zuriickziehung des Accentes darzustellen versucbte, da es un- gewohnlich gewesen ware, zwei lange Silben accentlos zu lassen. Ueber die Inklinations-Fahigkeit der Personalpronomina zumal der bei Dichtern vorkommenden Formen eine Untersuchung anzu- 13 stellen, ist doch wol eine verlorene und unniitze Miihe. Dergleichen Spielereien halte man den Grammatikern und ihrer zu solchen Tandeleien angelegten Zeitrichtung zu gute. Dahin gehort auch die Eegel, dass alle mit acp anlautenden Pronominalformen den Aecent auf jedes Paroxytonon, welchen Eythmus immer es habe, zuriickwerfen sollen und ebenso die oft genug zum Gegenstande der Untersuchung gemachte Prage iiber die Betonung von iog und rj. Hier passen mit geringer Veranderung Seholls Worte: haec eis relinquenda esse censeo, qui diis iratis accentus mysteria tractant. Unter die Merkwiirdigkeiten auf diesem Gebiete gehort auch das Stattfinden der Enklisie, wenn Synaloiphe stattfindet. Man vergleiche dazu Verse wie II. IX, 503 na^a^lmeg z oipdolui'). Beispielshalber noch Od. VI, 210; VII, 184; XI, 12 etc. Mag der Vocal des vorhergehenden Wortes, insbesonders wenn es eine Partikel ist, bei folgendem vocalischen Anlaute wirklich ausgeworfen worden sein, oder 'vvie Ahrens (de crasi et aphaeresi p. 1) nach- weisen will, nur in einer Verschleifung der beiden Vocale bestanden haben, so dass der erstere, wenn auch schwach, doch gehort wurde: beide Falle sind nur denkbar durch einen engen Anschluss der verschmolzenen Worter unter einander. Wenn sie nun so, wie jetzt accentuirt wird, mit einander zu verbinden waren, so miisste der Tonanschluss nach ruckwarts eine Trennung hervorgerufen haben und er erscheint daher als etwas unmogliches und undenkbares. Ebenso sollen die enklitischen Pronomina betont sein, wenn sie am Anfange eines Verses stehen z. B. II. VI, 409; XXIV, 370; hier soli nun nicht der Sinn entscheiden, sondern der ganz ausserliche Umstand, dass sie den Vers beginnen. Und die Ausgaben befolgen noch mit der gewissenhaftesten Treue diese widersinnigen Eegeln! Wenn nun hiemit die Unhaltbarkeit der Enklitiken-Lehre sich gezeigt hat, so entsteht die weitere Prage, wie den n die Gram- matiker iiberhaupt bewogen werden konnten, diese Lehre aufzustellen und den ubertragenen Accent durchgehends als Acut zu bezeichnen gegen die sonstigen Eegeln der Schwachung des Toneš im Zusammenhange der Eede? Es lasst sich dies, glaube ich, unschwer auf eine unrichtig beobachtete oder in ihrem Wesen nicht genau erkannte Erscheinung zurtickfuhren. Wenn nemlich auf eine hochbetonte Silbe mehrere 14 andere unbetonte folgen, so bildet sich leicht irgend wo ein Neben- ton, wie man ihn etwa im Deutschen in zusammengesetzten Wor- tern, wie Flatterhaftigkeit, Unbotmassigkeit findet, wo der Hochton weit vom Ende des Wortes absteht. Denn sowie an einen Sonanten nur eine gewisse Menge von Consonanten ange- schlossen werden kann, so kann auch an eine Tonsilbe nur eine beschrankte Anzahl von unbetonten Silben folgen oder derselben vorangehen, ohne dass Nebenaceente auftreten. Wenn es nun in der Natur der Accentuation liegt, dass dergleichen Nebentone, oder wie sie Corssen (II 826) nennt, Mitteltone vor allem und am, hau- figsten in Wortformen horbar waren, die durch Zusammensetzung oder durch gehaufte Ableitungssilben angesehwellt waren, so muss doch dieses Gesetz auch auf Wortverbindungen ausgedehnt werden, wo mehrere unbetonte Worter auf ein betontes folgen. So wird man es erklarlich finden, dass in einer Verbindung wie dvd-Qionog 7torš die Partikel zwar unbetont ist, alle fiinf Silben sich jedoch schwer so unter den Hauptaccent bringen liessen, dass nicht natur- gemass und unwillkuhrlich auf einer der dem Hauptaccente fol- genden Silben ein Nebenton sich einstellte. Das Wesen dieses Nebentones, in Bezug auf welchen sich besondere Eegeln nicht geben lassen, wurde irrig aufgefasst und derselbe als ein von der Enklitika herriihrender bezeichnet. Dass der Ton auf der letzten Silbe eines Proparoxytonons oder Properispomenons erschien oder wenn die Enklitika zweisilbig war und auf ein Paroxytonon folgte auf der letzten Silbe der Enklitika beibehalten wurde, darf nicht Wunder nehmen, wenn wir uns vor Augen halten, dass die Gram- matiker zwischen der Enklitika und dem Worte, an das sie sich anschloss, eine so enge Verbindung dachten, dass sie wie ein ein- ziges Wort erschienen, gleichsam als hatte die damals iibliche gra- phische Darstellung durch ununterbrochen fortlaufende Buchstaben auch auf die Auffassung eingewirkt. Auf diese Verbindung nun wurden die Accentgesetze der griechischen Sprache in Anwendung gebracht, die den Accent nicht liber die drittletzte Silbe zuriick- treten liessen. Um demnach die Verbindung aussprechbar zu machen, musste ein Accent eintreten und dass man nicht ovtco nore sondern ovrco nova betonte, hat seinen Grund darin, weil niemals TstaQTt] and zflovg rj o^eia nimei. Dieses Betonen einer von Haus aus 15 tonlosen Silbe bezeiehnete man mit den Ausdriicken eydnav , Qt')VVVVCU. Wenn diese Enklitiken-Theorie schon innerlich das Geprage der Unwarscbeinlichkeit an sich tragt, manches davon sogar ins Gebiet der Unmoglichkeit zu verweisen ist, so diirften auch ausser- liche Griinde nicht zu ihren Gunsten sprechen. Es ist gewiss beachtenswert, dass bei lateinischen Grammatikern mit Ausname des in seinen Vorsehriften vollstandig von den Alexandrinern ab- hangigen Priscian auf die ganze Tbeorie nicht die mindeste Biick- sicht genommen wird, so sehr sie sonst bei Besprechung des lateinischen Accentes die Griechen zum Vergleiche heranziehen. Ja die Zeugnisse g e g e n den doppelten Hochton in einem und dem- selben Worte sind sehr deutlich. Servius (Scholl p. 80) sagt: In hoc fere doctissimorum consensus est, acutam plus una in verbo esse non posse, graves esse complures. Auch Cicero kennt dieses Gesetz nicht, denn er hatte sonst Orator § 58 nicht allgemein sagen konnen: Ipsa enim natura, quasi modularetur hominum ora- tionem, in omni verbo posuit acutam vocem nec una plus nec a postrema syllaba citra tertiam. Von Wichtigkeit ist ferner auch die Stelle des Dionys von Halikarnass, auf die schon im ersten Teile Bezug genommen wurde, wo es heisst, dass es unmoglich sei, dass ein Wort dvo lafielv o^eiag (raasi g). Dem sonst so grund- lichen und scharfsinnigen Sprachkenner war, wie wir aus dieser Stelle schliešsen miissen, vou einem doppelteu Hochtone in einem und demselben Worte nichts bekannt und doch hatte er ihn ja selbst fiihlen und sprechen miissen, wenn er wirklich vorhanden gewesen ware, um so mehr als die Eegel iiber die Inklination nicht etwa auf selten vorkommende Falle sich bezieht, sondern im Gegen- teil kaum vier oder ftinf Zeileu sich finden, ohne dass man auf eine Wortverbindung stosst, auf welche die Alexandriner diese Eegel angewendet wissen wollten. Es diirfte iibrigens aus dem Fehlen der Bezugname auch der Schluss berechtigt sein, dass die Theorie der Alexandriner wol ziemlich lange, vielleicht bis ins zweite Jahrhundert nach Christus in Alexandrien selbst isolirt blieb und nur in den Schulen daselbst gelehrt, von der sonstigen gelehrten Welt der Griechen und Bomer aber nicht beobachtet wurde, und selbst dann erst langsam durch die Schriften der Grammatiker Eingang fand. 16 Indem man das Auffallende zweier Acute in einem W o r t e fuhlte, suchten neuere Grammatiker den urspriinglicken Hauptton als einen geschwachten Ton darzustellen, den zweiten, an- geblieh von der Enklitika herriihrenden dagegen als den Hauptton; so Kriiger § 9, 7 Anm. L „der erste Accent wird zum Nebenaccent herabgedriickt, wie bei anderen Verlangerungen des Wortes“. Doch der Beweis hiefiir ist nicbt erbracht und aucb aus keiner Grarn- matiker-Stelle zu entnehmen; er sttitzt sich eben auf die Voraus- setzung, dass die Lebre von den Enklitiken ricbtig sei. Ja Et. Gud. 244, 2 (= Crarn. epim. 187, 2; La Koche p. 412) sagt offen das Gegenteil „es kommen zwei Tone auf ein Wort, der eine der Haupt¬ ton, der andere der der Enklitika. Die auf Aristarch zuriickgefuhrte Regel beziiglich der Be- tonung, wenn eine Enklitika auf ein trochaisch auslautendes Wort folgt, hat bereits im Altertume Widerspruch erfahren, was mehr ins Gewicht fallt, als die ganze Autoritat Aristarchs. Ausser dem Scholium zu Od. VI, 181 ist hieher zu ziehen eine Stelle bei Charax (Bekk. III, 1149). Nachdem dort als Grund, warum man allov nvog und ahnliche Verbindungen so betone, der angefiihrt ist, dass die Alten zwei Accente in zwei aufeinanderfolgenden Silben nicht gesetzt hatten, denn sie bewirkten einen Missklang, heisst es weiter, man tadle daher auch zwei aufeinanderfolgende Acute bei trochaischem Kythmus, und mit gutem Grunde habe Aristarch im ersten Verse der Odyssee in dvdga f .loi dem ersten Worte nicht zwei Acute geben wollen mit dem Kraftspruche: tv itoirfimg 7taqdXoyov ov (.irj 7toirj(fio. Dazu vergleiche man auch das Scholien zu Od. I, 1 (Lentz II, 1 p. 129). Mag man wie immer liber diese Anekdote denken, von Charax erfunden wird sie nicht sein, sondern ist der Ausdruck des Widerspruches, und beweist, dass diese Betonungs- Vorschrift nicht durchgangig Beifall gefunden habe. Je auffallender daher diese auf Aristarch zuruckgefuhrte Regel ist, desto mehr Beachtung verdient der Tadel. Mit der diirftigen Widerlegung dieser Anekdote durch Lehrs (qu. ep. p. 105) — der ubrigens Aristarchs Bedeutung iiberschatzt hat und in spaterer Zeit von dieser zu hohen Meinung zuriickgekommen zu sein scheint —: si quidem maluit hoc loco avdga /m scribere praeter morem, alia ratione ducebatur, konnen wir uns nicht begnugen und Aristarch als oberstes 17 und unfehlbares Princip hinnehmen, sondern diirfen eher glau- ben, dass gerade der Anfangsvers dieses Gedichtes nur zu sehr im Munde und Gedachtnisse aller war, als dass selbst Aristarch einer Schultheorie zu liebe es sich hatte erlauben konnen, eine Betonung vorzuschreiben, die von der herkommlichen und gewohnliehen ab- wicb, wabrend weniger bekannte Verse eber unter selbst gemacbte Vorschriften gebracbt werden konnten. Wenn man die Bedenken, welcbe gegen die tiberlieferte Accent- tbeorie der Grammatiker vorgebracht werden, damit zu beseitigen versucht, dass man bebauptet, sie hatten n ur gegebenes und tatsachliches uberliefert, ■— „denn die in diesen Dingen ge- nauen Grammatiker werden sich kaum unterstanden haben, ge- wissen Tbeorien zu liebe den Hauptaccent ganz gewohnlicher Worte zu versetzen“ (Misteli Ueb. ge. Bet. p. 161), „fidem grammaticis abrogare periculosum est, propterea quod eos videmus summa dili- gentia veterem pronuntiationem servasse“ (Gottf. Hermann p. 68) — so beruht dies auf einer allzu zabmen und optimistischen Yor~ stellung der Tatigkeit, welche die Alexandriner entwickelt haben, wornach diese nur gleicbsam in einer passiven Ueberlieferung des tatsaclilichen bestanden haben soli. Wo die Grammatik als Wissenschaft auftritt, erscbeint sie zusammenfassend, die einzelnen Spracherscheinungen summirend und daber tritt die Sjstematik in den Vordergrund. Die Begel wird das massgebende und was sich derselben in Folge eines freieren Sprachgebraucbes nicbt fiigen will, wird haufig unter dieselbe ge- presst. Fiir die einzelnen Erscheinungen werden Griinde gesucbt und es hangt von der Bescbaffenbeit dieser Griinde und von dem wissenschaftlich vorgescbrittenen Standpunkte des Scliliessenden ab, wie die daraus gezogenen Folgerungen ausfallen. Sowirdgescbaf- fen. Kanu es denn befremden, dass in jener Zeit, wo die gram- matische Wissenschaft so zu sagen nocb in der Kindbeit war, wo es an der Moglicbkeit oder an dem Willen feblte, die Erscheinungen anderer und verwandter Spracben zu priifen und zu vergleichen, so auffallende und vom tatsaehlicben abweicbende Tbesen aufgestellt wurden? Hiebei lag die Erklarung einer Erscbeinung oft ganz nabe in der Sprache selbst, wurde aber dennocb nicbt gefunden, oft nicbt einmal geabnt; ja man kann behaupten, dass man baufig 2 18 dort etwas suchte, wo nichts zu suchen war imd daher die Theorie iiber die Sprache setzte und in dieselbe hineintrug, statt das um- gekelirte Verfahren zu beobachten. Auf diese Weise kam man von falschen Voraussetzungen zu falschen Folgerungen, so dass es hiess: Was der Eegel sich nicht ffigt, ist falsch. Es galten doch schon dem Altertume die Ausspriiclie griechischer Philosopben und Gram- matiker als die verrufensten, so dass der romische Grammatiker Pompejus (ung. 450 p. Ch. n.) sagen konnte: Graeci vero ckaos fecerunt, totum confuderunt, ut, quamvis mile legaš tractatus, non te convenias (Sckoell p. 116). Kommen dergleicken Dinge gerade in der grammatiscken Wissensckaft unserer Zeit nickt vereinzelt vor und kaben wir Beispiele von Ansickten, die ein spateres Gesckleckt geradezu als unmoglich bezeichnen wiirde, stande deren Aufstellung nickt ausser allem Zweifel: um wie viel mekr trifft dieser Vorvmrf das Altertum und besonders das grieckiscke, und man kanu okne Ueber- treibung sagen, es kabe nickts so sonderbares und widersinniges gegeben, was nickt seine Aerteidiger gefunden katte, und wenn es ein Volk in speculativen Absurditaten zur Vollkommeukeit gebrackt kat, so wird den Griecken den Eang niemand streitig macken. Als ein nakeliegendes Beispiel diirfen wir die Neugriecken anfiikren, die in ikren Druckwerken alle Accentsubtilitaten der Grammatiker und den Spiritus asper bewahren, obwol in der Sprache von allem diesen nichts horbar ist; kiebei konnen sie nickt einmal das historische Moment geltend macken, da ikre jetzige Betonung nickt als das Ueberbleibsel der alten zu betrackten ist. Wir kaben uns ferner gegenwartig zu halten, wann und wo diese grammatische Tatigkeit zur Entwicklung gekommen ist. Einern fern vom Mittelpunkte griechischen Lebens zur Zeit des Verfalles desselben sich bildenden gelehrten Vereine kann man nickt mekr die unbefangene, aus lebendigem Sprackbewusstsein entspringende und daher von selbstgeschaffener Theorie freie Auffassung unbedingt zugesteken. Die Dichter und Schriftsteller der Griechen waren fur diese Grammatiker schon fast ebenso Gegenstand der Kritik und Conjecturen geworden, wie sie es fur uns sind. Es ist ferner un- zweifelhaft, dass diese Theorie nicht erst von Aristarch begriindet worden ist, obgleick es so scheinen konnte, sondern dass er den Schlussstein darstellt, sozusageu die Consequenz ans einer Keike von Vorarbeiten; und es ist nicht auffallend, dass die fortgesetzte Be- schaftigung mit solchen Fragen bei der Beschranktheit des Gebietes in Kleiulichkeiten und Spitzfindigkeiten ausarten musste. Nicht zu ubersehen ist das eigentiimliche Verfahren der Gram- matiker, die Betonungsregeln vor allen anderen a n Ilias und O d y s s e e, iiberhaupt an Dichter a n z u k n ti p f e n, daher auch in den erhaltenen Bruchstiicken fast mir Citate aus Homer sicli finden. Hiebei konnte ihnen nicht immer die wirklich gesprochene Sprache als Anhaltspunkt dienen, abgesehen davon, dass bei der freieren poetischen Diction und Stellung der Worte eine genaue Bestimmung des Satzaccentes schwer durchfuhrbar ist und die Grammatiker zu dieser Art von Accentuirung sicherlich am wenigsten berufen waren. Ein solches Verfahren scheint nicht unahnlich dem, wenu jemand die Betonung des Neuhochdeutschen in Citaten aus dem Nibelungen-Liede zeigen wollte. Auch der Zweck, den die Grammatiker in ihrer Diorthose verfolgten, ist einer objectiven und richtigen Auffassung hinderlich. Treffend bemerkt Lehrs (de Ar. stud. h. p. 361): Aristophanes et Aristarchus non in elegantiorum hominum usum editiones suas parabant, sed scholae et extra scholam nemini. So war der Gram¬ matiker als Lehrer die unfehlbare Autoritat, deren Ausspruch als das unanfechtbarste Orakel von IVarheit galt. Hier fehlte der Widerspruch, der zu einer naheren und sorgfaltigeren Untersuchung des gebotenen und gelehrten hatte anregen konnen. Wir wissen, dass besonders Aristarch bei allen spateren Grammatikern, denen wir Nachrichten iiber ihn verdanken, ein so unbedingtes Ansehen genoss, dass sie selbst dann auf seine Worte sclrvvoren, wenn sie von der Warheit nicht iiberzeugt waren und lieber mit ihm irren als anderen gegen ihren Meister Becht geben wollten. Man hatte ein System zurechtgelegt fur den Unterricht, um die Auffassung und das Verstandnis zu erleichtern und dem Auge nachzuhelfen. So wurde beispielsweise in dem Yerse II. VII, 199 die letzte Silbe von yev&a9m mit einem Acut versehen, na^alopiog, wie die Scholien sagen, aber „vielleicht, damit man te nicht als 1 ’Reduplikation mit TQtt(ptf.i£v verbinde.“ Im Verse Od. XIX, 320 wurde die letzte Silbe von loeaaai mit einem Acut versehen, „ damit man es nicht bei folgendem te als Plural auffasse.“ In II. VI, 289 und Od. XV> 2 * 20 105 gab man ebenso rragald/cog dem pyrrichiscben eaav ZAvei Acute, damit das folgende oi nicht als Artikel gefasst Averdein II. YI, 285 wollte man dret? rtov schreiben, „damit man es vom Genitiv artqitov unterscheide." Gerade hieraus ersehen wir, dass die Grammatiker nicht mehr aus dem lebendigen Borne der gesprochenen Sprache schopften, son- dern in einem durch Kathedenveisheit und Schulstaub getriibten Wasser fischten; und ich glaube, wennuns ein vollstandiger Einblick darein gestattet ware, wie die ganze Enklitikentkeorie aufgebaut wurde und worauf sie fusste, so wiirde uns anch der Irrtum deut- licher in die Augen springen, und die 'VViderlegung leichter machen, Avahrend bei so liickenhafter und unvollstandiger Ueberlieferung die Ansicht immer Vertreter haben wird, es sei nicht moglich und denkbar, dass die Grammatiker Gesetze aufgestellt hatten, die der Avirkiichen Betonung nicht entsprachen. Aus diesem Grunde kanu man daher anch das Bedauern nicht teilen, das La Roche p. 434 ausspricht, eshabeniemandaufdieseAccenteigenheiten Wert gelegt, obAvol dies die durch die besten Z e u g- nisse beglaubigte SchreibAveise der Alexandriner gervesen sei. Im Gegenteile diirften Avir es als einen Eortschritt und als eine nennensAverte Errungenschaft einer besseren Einsicht begriissen, Avenn es gelange, die Ausgaben und G r a m m a t i k e n griindlich von diesen Eigenheiten und angeblichen Feinheiten frei zu machen. Diese auffallende und ungeAvohnliche BetonungsAveise hat daher auch Veranlassung gegeben, in diesen Accenten nicht Avirkliche Be¬ tonung zu sehen, sondern nur eine Unterstiitzung beim Lesen, um anzuzeigen, dass ein Wort mit dem vorhergehenden zu verbinden und nicht selbstandig und getrennt zu sprechen sei; man habe durch Zeichen das zu ersetzen gesucht, Avas der Schrift an Deutlichkeit abgegangen sei. Ohne hier naher darauf einzugehen begniige ich mich auf die von Misteli (Ueb. ge. B. § 5) angefiihrten Ansichten hinzuAveisen. In seiner Widerlegung ist aber der Satz als unrichtig zuruckzuAveisen: „Kun ist aber nicht vrarscheinlich, dass die Alten nach den Bediirfnissen von ABC-Schiitzen die Bezeichnung der Tone eingeriohtet haben.“ Nach den Erorterungen, die friiher gegeben Avurden, ližitte auch eine solche Riicksicht durchaus nichts unge- 21 wohnliches oder unwarscheinliches. Selbst Lehrs (qu. ep. p. 106) gesteht zn: possit in illis Homericis qnaeri, an oculis potius quam auribus illa ratione scribendi consuli voluerint. Auch de Arist. stud. H. p. 370 und 371 bringen Belege, die eine derartige Absicht nicbt unmoglich erscheinen lassen. Wenn von einem Grammatiker (Bekk. III, p. 1155) unter den enklitischen Partikelu aucb fiev , de und yaQ angefiihrt werden, so ist zwar diese Accentuation nicht auf die Alexandriner und Herodian zuruckzufiihren, enthalt aber durchaus nicbts so befremdliches, um Gottf. Hermann beizustimmen, der (p. 77) behauptet, dass die Be- deutung dieser Conjunctionen lehre, sie konnten nicht enkli- tisch sein; man braucht im Gegenteile nur ein paar Seiten eines Prosaikers durchzulesen, um zu finden, dass diese Partikeln in vielen Fallen von den als enklitisch betracbteten hinsichtlich ihres Anlehnens an das vorhergehende Wort sich kaum nnterscheiden oder trennen lassen. Eine Abgabe des Toneš angenommen, konnten sie ebensogut denselben zuruckwerfen; und wenn sie auch nicht im Canon der Alexandriner standen, so folgt noch nicht daraus, dass sie nicht gleichgestellt werden konnten. So ergibt sich aus dem gesagten, dass die Grammatiker zwar beziiglich der Nicht beto nun g gewisserWorter richtiges angeb e n, hiebei aber eine Beschrankung aufstellen, die dem Wesen der Sprache widerstrebt, dieselbe jedes hoheren Auf- schwunges beraubt und, indem sie in derselben einen toten Mecha- nismus zum Gesetze macht, den Bedeton in einen Schulton ver- ivandelt, der nicht weit von dem Lesen eines Schiilers der Elemen- tarklassen absteht; dass sie aber andererseits durch die Lehr- satze der Z u r u c k w e r f u n g desTones von falschen Annamen ausgehend z neben so falschen Ergebnissen gekommen sind, die als richtig hingenommen in den Grammatiken und in der Schule einen Bestandteil der Accentlehre bilden. Mit diesem negativen Besultate miissen wir uns zufrieden geben und darauf Verzicht leisten eine andere Betonung an die Stelle setzen zu ivollen, wie es Misteli tut. (Ueb. gr. Bet. p. 163.) Es braucht wol kaum erinnert zu werden, dass etwas derartiges ganz und gar ausser dem Bereiche der Moglichkeit liegt und der 22 subjectiven Willkuh.r liiedurch Thiir und Thor gebffnet \viirde. Das praktische Eesultat, das wir hieraus zu ziehen haben, soli nacb der Erorterung des folgenden dargestellt werden. B. Der Gravis. Der Gravis dient im Griecbiscben zwar dazu, um die Betonung eiues Wortes tiberhaupt anzuzeigen; allein da er als Stellvertreter des Acutus im Zusammenbange der Bede erscheint, so mussen wir, wie Sievers (p. 110) bemerkt, in ibm ein Zugestandnis an die For- derungen des Satzaccentes seben, da er anzeigt, dass dieser Acut durcb den Zusammenbang der Bede (ovvtnsicc, avf.KfQaaig lnyov ) in irgend einer Weise verandert werden soli. Dass Aristarch denselben gekannt und angewendet babe, deutet uns das Scbolien zu II. XI, 51 an: cpdav • A^imu^/og ftagvvei. Was dariiber mit seltener Einstimmigkeit iiberliefert ist, lauft auf dieselbe Begel binaus, wie sie allentbalben in unseren Schul- grammatiken zu finden ist: „Im Zusammenbange der Bede wird der scbarfe Ton des Oxytonons gedampft, tritt jedocb w i e d e r als s c. harfe r bervor am Scblusse der Bede und vor einer Enklitika.“ Diese Oxytona, die nur den eigenen Acut dampfen, werden von Apollonius (de pron. p. 43 C) uud Herodion eyy.hvni.isva genannt, zimi Unterschiede von den eyyj.it r/.a , die nicht nur den eigenen Ton aufgeben, sondern aucb den vor ibnen stehenden Gravis in den Acut verwandeln. Die Scbwachung des Toneš bezeichnen sie mit den Ausdriicken eyyUveiv ) Pagvveiv, -/.oadteiv. Hiebei ist zu bemerken, dass in allen uns er- baltenen Grammatiker-Angaben kein Unterscbied gemacht wird zwischen dem bezeicbneten und unbezeichneten Gravis, dass also der zum Gravis gervordene Acut obne Ausname mit dem sonst unbezeichneten Gravis in der Mitte oder am Scblusse der Worter zusammenfallt. Diese Dampfung des Toneš, insofern sie jede s O xy ton o n t ref fen soli, ist zu auffallend, als dass es sich nicht der Muhe lohnen solite an einzelnen Bedeteilen zu untersuchen, was von dieser Tbeorie zu halten sei und wie man etwa dazu kam, die¬ selbe aufzustellen. 23 Beachtung verdieuen nun zunacbst die Praepositionen, welche absolut betrachtet, durchgehends Oxytona *) sind und von den alten Grammatikern, ob einsilbig oder zweisilbig, auch so ac- centuirt werden. (Lentz Herod. I p. 479.) Wie wurden jedoch dieselben ausgesprochen in Verbindung mit ihrem Substanzbegriff ? In erster Linie ist hier der ganz deutliche Aussprucb des Apollonius zu erwahnen (de synt. IY 1): „vmayQoc(poj wird, seien es zwei Redeteile oder nur einer, durcb den Accent nicht unter- scbeiden, und abnlicbes wie cmobov, vma(fEQOwog hat dieselbe Zweideutigke.it. “ Daraus seben wir, das zwischen einem vcamjigovzog und vata cpegovrog kein merklicher Betonungsunterscbied bestanden babe. Da aber in soleben Zusammensetzungen die Praeposition ein Teil des Wortes ist, mitbin der Hauptton auf das Zeitwort fiel, so *) Die Theorie der Atona, die unbegreiflicher Weise noch immer in den Grammatiken wie ein schleichendes Uebel sich forterbt, ist den grieehischen Grammatikern ganz und gar fremd. Kein Grammatiker spricht von einem Atonon. Von Gottf. Hermann wurde die Bezeichnung Procliticae vorgeschlagen imd zwar aus dem Grunde, „weil es neben den enklitischen d. h. soleben, die den Accent an das vorhergehende Wort abgaben, nocb eine andere Gattung gebe, die denselben auf das folgende ubertrugen; allein dieser Accent sei nicht geschrieben worden, weil derselbe nur am Ende der Worter geschrieben zu iverden pflege.“ So ivie nun kein Wort den Ton zuriickwerfen kann, ebenso unmoglich ist e s, dass es denselbennachvorwartswirft und hierin hat G. H. ganzlich geirrt. Diese zehn Wortchen 6, fj, Ol, ca, EV, EV., Eg, El, wg und ov verdanken ihre jetzige Accentlosigkeit einem ganz auss erlichen, historischen Grunde. Wenn auch Aristarch in seiner Homerausgabe die Accentzeichen genau gesetzt hat, so gieng doch dieses Exemplar zu Grunde, wie Bergh sagt bei dem Brande der Bibliothek zu Casars Zeit. Die Manuscripte, die sonst im Umlaufe waren, trugen in den ersten Jahrhunderten nach Chr. keine oder nur die Hauptaccente. Mont- fauconius (Palaeogr. Gr. I, 4 p. 33) und La Boche (p. 452) bemerken, dass vor dem 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung in den Codices uberhaupt kein Accent geschrieben wurde, daher er sich vielleicht blos in den Manuscripten der Grammatiker fand. Unbezeichnet blieben gewohnlich, auch wo Accente sich finden, Oxytona und Praepositionen. So weisen der Cod. Ven. A und der Laurentianus, in welchem die Argonautika des Apollonius Rodius ent- halten sind, solehe Betonungsweisen auf. Ausserdem dass die Praeposition tonlos mit dem Substanzbegriff verbunden ist, kommen Verbindungen vor wie af.l(fidsvioTOig (Ap. I, 221) EvdsfXEha&Qlov (id I, 804) etc. Erst in denZeiten der Byzantiner fing man an aus praktischen Grimden die Zahl der Accent¬ zeichen zu vermehren. (Bekk. 714, 30 und 674, 31.) TJm nemlich in den Schulen muss man scbliessen, dass auch v.ctm als Praeposition seinen Ton gleichfalls eingebusst babe, imd somit tieftonig gesprocben worden sei. Es kann uns dies nicht auffallig erscbeinen, wenu wir erwagen, dass etwas analoges im deutscben stattfindet in Verbindungen wie „auf der Gasse,“ „iiber Haus,“ wo die Praepositionen auf und iiber den ihnen absolut zukommenden Ton voliš tandig eingebusst baben. Aucb fiirs lateiiiiscbe bat Corssen (II p. 862 u. ff.) dies in aus- fiibrlicher und iiberzeugender Weise nackgewieseu und wenn Quin- tilian sagt: nam cum dico „cireum litora“ tanquam unum enuntio dissimulata distinctione; itaque tanquam in una voce una est acuta, quod idem accidit „Troiae qui primus ab oris, so ist dies dem Sinne nacb gleicbbedeutend mit der obenaiigefiibrteii Stelle des Apollonius. den Lernenden das Lesen zu erleichtern, setzte man auf die Oxytona und selbst auf Barytona den Gravis und deutete damit an, das.s das Wort mit dem fol- genden nicht eins bilde; liess jedoch dieobengenanntenzchnVVdrtchen, die sammtlich mit einem Vokal anlauten und durch den spiritus gekennzeichnet waren, ohne Accent. Die bei Hermann p. 99 citirten Grammatikerstellen gehoren sicher einer Zeit an, wo dies schon allgemein in Uebung v?ar und man um den Grund dieses Gebrauches nicht mehr fragte. Aber auch in dem Wesen dieser VVortchen lasst sich kein Grund ent- decken, warum sie einen anderen Ton haben sollen, als andere ihnen gleich- stehende; man fragt vergeblich, warum JCQOg oder ffvv verschieden sein soli von sv oder E'/,? warum die mit Hauch gesprochenen Nominative des mannlichen und weibliehen Artikels schwacher geklungen haben sollen als der des Neutrums ? denn physiologisch setzt doch der Hauchlaut eine grossere Anstrengung voraus als unlautendes T, auch wenn wir zugestehen, dass der spiritus asper der Griechen schwacher gesprochen wurde als wir ihn sprechen. Vollends sinnlos ist es die Partikel ov als ein Atonon anzufiihren, welche vermdge ihrer Bedeutung weit ofter Betonung erfordert, als sie tonlos sein •vvird. In den Grammatiken (Curt. § 98, Kriiger § 9) finden vir die Hegel: die Negation OV wird betont, wenn sie am Ende des Satzes steht oder zum vorher- gehenden Worte gehort; wenn sie, nach Curtius, kein nachfolgendes Wort hat, an das sie sich anschliessen konnte, z. B. Cfrjg rj OV. Der Grund ist der oberflach- lichste, der ersonnen werden kann; denn jeder Anfanger wird in diesem Palle richtig und naturgemass betonen, weil es der Frage eigentiimlich ist den Ton der Stimme am Schlusse zu verstarken und daher auch den Ton des letzten Wortes zu erheben. Im allgemeinen aber lasst sieli keine positive Hegel geben iiber die Betonung dieser Negation; denn sie hangt in den meistenFallen von der Auffassung und dem subjeetiven Nachdrucke ab, den der Redende auf die Verneinung legen vili. 25 Em weiterer Grand fiir die tieftonige Aussprache ist der schon unter den Alexandrinern gefiihrte Streit, ob die Praeposition mit dem Substanzbegriffe zur Worteinbeit zu verbinden sei oder nicht; ob also, wie der grammatische Ausdruck lautet, das Verhaltnis beider Worter zu einander Synthe.se oder Parathese sei. Ersteren Standpunkt vertrat Chrysippus, wie das Scholium zu II, VIII, 141 bezeugt und schrieb ; Schreibweisen, die sieh wie x«T«dwp«, evtf.ieydQoivog. u Corssens Ansicbt kann man nicbt bestreiten, wenn es sicli nur um den Klang des Accentes der Oxytona am Scblusse des Satzes handelt verglicben mit dem Klange desselben in der Mitte des Satzes; docb bat diese Erklarung wenig Wert und tragt zur Losung der Prage nichts bei, weil dadurcb nur verscbiedene Ein- driicke verdeutlicbt werden sollen, die sicb naturgemass und von selbst einstellen. Es wiire dies fiir die griechiscbe Spracbe nicbts besonderes und cbarakteristisches und kann fast in jeder Spracbe beobacbtet werden. Wenn, nebenbei bemerkt, Corssen sich dabin ausspricht, dass dies ein scbwacherer Ton nicht ein Mi11e 1- ton sei, so fragen wir billig, wober er diese genaue und feine Unterscheidung wissen konnte; nimmt man einmal scbwacberen Ton iiberbaupt an, so kann man sich gegen die Bezeichnung Mittel- ton nicht mehr strauben. Die Frage, um die es sich handelt, ist eine ganz andere: Warum soli der Aeut eines Oxytonons im Zusammen- bange schwacher g elan tet baben als der des Propa- roxytonons oder Paroxytonons? Warum soli in tpavegor yiyvsxai der Acut der Silbe ov anders geklungen baben, als der in 6voj.ia? warum soli im ersten Falle stets der Acut gedampft werden, wabrend er im zweiten Falle immer derselbe scbarfe Ton blieb? Und zugegeben, dass der Ton eines Oxytonons gescbwacbt werden konnte, warum solite es nicbt auch die Tonstarke eines Paroxytonons, das deswegen, weil es den Ton auf der vorletzten Silbe tragt, docb nicht immer mit gleicher Starke betont werden musste, z. B. etwa on in einer Aerbindung wie on f-iahora? Von diesem Standpunkte aus findet man es durcbaus nicht natiirlich, dass, wie Gottling bebauptet (p. 373), Worter, die oxytonirt sind, etwas von der Scbarfe dieses Accentes nachlassen mussen, wenn sie im Zusam- 32 menhange ausgesprochen werden, weil ja ebensogut Paraxytona uud Proparoxytona unter gewissen Umstanden etwas von ihrer Scharfe nachlassen konnten. Der Gravis in dieser Ansdehnung und ohne Unter- scbied auf alle Oxytona angewendet i s t e i n e s p r a c h 1 i c h e U n- moglichkeit und einer jener falschen Theorien, wie sie sich bei der Enklisie bereits ergeben baben. Trotz des von den Grarama- tikern in gleicher Weise gebrauchten Zeichens muss ein Unterschied gewesen sein, der durch die Natur der Worter begrundet ist. Zur Erklarung, wie dieses Zeicben ausnamslos gesetzt rverden konnte, muss auf die anfangs erorterte, von den Grammatikern aufgestellte Anschlusstheorie hingewiesen werden, die am Ende eines jeden Wortes den Gravis verlangte, um die Continuitat des Satzes zu wahren. Zu dieser Theorie trug nicht wenig die Warnemung bei, dass in der Tat gewisse Eedeteile, die an und fiir sich Oxytona sind, im Zusammenhange unbetont erscheinen; die Analogie ver- leitete nun dazu, dieses Gesetz auf alle Eedeteile ohne A u s n a m e anzmvenden. Man muss daher den Tadel ungerecht finden, den Misteli gegen Corssen ausspricht, dass dieser dem Zeichen Gravis bei Praepositionen Tiefton, bei Nomina Hochton beilege (p. 824 Anm. und 875). Dean sobald wir iiberhaupt vom Satz- accente sprechen, werden wir immer auf den Unterschied hiirvveisen miissen, der in der Hervorhebung und Trennung gewisser Eede¬ teile von einander besteht. Leider hat Corssen es nur bei dem Ausspruche bevvenden lassen, ohne denselben vreiter durchzufuhren. Dadurch ferner, dass wir nie im Stande sein werden eine scharfe Begranzung und Bestimmung des Accentes zu geben, sind wir noch immer nicht bemussigt, die Ansichten der Grammatiker in Bausch und Bogen anzunehmen, deren wissenschaftliche Tatigkeit, so ver- dienstvoil und emsig sie sonst ist, doch nicht gegen Irrtumer ge- feit war. Eine sehr schrvache Eechtfertigung des Gravis ist die Bemer- kung Gottfr. Hermanns: Gravis igitur accentus hanc utilitatem habet, ut ex eo cognoscamus, vocabula oxytona minus acuenda esse, quo facilius eodem numero cum sequentibus verbis coniungi queant. Denn dieser Grund hatte nur dann einen Wert, wenn es Oxytona gabe, die in der Mitte und im Zusammenhange der Eede mit dem Acut zu bezeichnen waren. Vollends als Phrase rnuss es erscheinen, wenn wir (Gymn.-Prog. Cilli 1852) den Gravis in folgender Weise be- griinden boren: „Da die Accente nacb Dionys von Halikarnass und Aristoxenus das fiflog hoycude g den Spracbgesang bilden, so muss der gescharfte Ton der Oxytona im Flusse der Eede, wenn diese in melodiscben Wogen dahinstromen und die leise Musik des Ac- centes vernembar werden soli, gescbwacht und die Dampfung des- selben durcb den Gravis angezeigt werden.“ Icb glaube niicbteruer und ricbtiger zu urteilen, wenn icb an dem mebrfacb scbon be- liaupteten melodiscben Klange der griecbiscben Spracbe zweifle. Sowie das Naselil der Neugriechen unser Obr unangenehm beruhrt, so diirfte es abniicb aucb mit dem altgriecbiscben gewesen sein. Das Lautzeicben, wie wir es uns zurecbt legen und sprecben, und der wirklicbe Laut decken sicb sebr unvollkommen. So erscbeint der Gravis als ein Accentzeicben, dass fiir ge- wisse Worterklassen nicbt nur ungerechtfertigt, sondern aucb unnaturlicb und unmoglicb ist, fiir andere dagegen im allgemeinen ricbtig und passend, docb nicbt fiir j eden P a 11 o h n e A us name und von vornherein bestimmbar ist. Will- kiibrlicb und balb ist es, wenn in einigen Ausgaben die Praeposi- tionen ali e in obne Tonzeicben erscbeinen, indem man der Auto- ritat der Codices folgt, die gerade in diesem Palle keine Nacbahmung verdienen, obgleicb sie zu den besten geboren. Ich denke, unser Urteil und unsere Erkenntnis bieriiber stebt denn docb auf einem vorgescbritteneren Standpunkte, um in diesem Punkte auf die Schreib- art der Handscbriften zuriickgreifen zu miissen. Das praktiscbe Eesultat, das wir aus der ganzen Darlegung zieben miissen, ist das, dass ein jedes Wort mit dem ibm zukommenden Accente gescbrieben werde, obne auf den Satzaccent nach den von den Grammatikern iiberlieferten Vorscbriften Eiicksicbt zu nemen: dass also einerseits die sogenannten Enklitiken accentuirt werden, obne dass ibr Ton auf das vorbergehende Wort zuriickfalle, andrerseits der Gravis als unniitzes Zeichen beseitigt und statt dessen der Acut gesetzt werde. Da jedocb, wie friiher dargetan wurde, die Tbeorie der Atona in dem jetzt geltenden Sinne eine unbaltbare und widersinnige ist und die miter dieser Classe angefuhrten Wortchen ebensogut mit 3 einem Acute zu versehen sind, wie andere gleicber Art, so moge es erlaubt sein, an dieser Stelle zur Beseitigung des geradezu la- cherlicben Ballastes v o n Accentzeichen, die durch allzu pedantiscbe Befolgung der Grammatiker-Vorscbriften in unsere Scbreibung des Griecbiscben eingedrungen sind, folgenden Vorschlag zu macben: Statt durcb ein buntes Gewimmel uberfliissiger Accentzeichen iiber den einzelnen Silben Auge und Gedacbtnis zu verwirren, miisste es als ein ebenso einfacher wie vollkommen ausreicbender Vorgang erscbeinen, einsilbige Worter nur dann mit einem Accentzeicben zu verseben, wenn sie zu circumflectiren sind, und als Oxytona dadurch zu kennzeicbnen, dass sie keinen Accent erbalten. Eine Unge- wissbeit oder ein Missverstandnis ist dadurcb von selbst aus- gescblossen. Zum Schlusse diirfte aucb eine kurze Bemerkung liber die griechischen Haucbzeichen am Platze sein. Solite nicbt scbon mancbem, der sicb mit dem Griecbiscben befasst hat, auf- fallend und unerklarlicb gewesen sein, dass in jedem Worte, welcbes mit einem Vokale beginnt, der nicbt mit dem spiritus asper ge- sprocben wird, iiber diesem Anfangsvocale das Zeicben des spiritus lenis stebt, wabrend wir in keiner Sprache eine abnlicbe Bezeicbnungs- weise finden? Es fragt sicb, welcbe Bedeutung bat dieses Zeicben und welehe Aenderung in der Ausspracbe bringt es bervor? Dass die Griecben selbst dieses Zeichen nocb nicbt gekannt baben, gebt daraus bervor, dass die Erfindung desselben allgemein einer spateren Zeit, der der Alexandriniscben Grammatiker, speziell aber dem Aristopbanes zugeschrieben wird (Lentz Einl. p. 39). Warum er das getan babe, wird in dieser Stelle in fast gescbwatziger Weise durcb einen Ver- gleicb mit den Oeffnungen der Flote auseinandergesetzt, woraus sich aber durcbaus noch nicbt die Notwendigkeit ergibt, ein solcbes Zeicben anzubringen. Aucb andere Begrundungen des spiritus lenis baben nicbt mehr Wert. Nacb Buttmann und Kriiger ent- spricbt es dem Alif oder Elif der Orientalen; nacb Curtius be- deutet es den Ansatz der Stimme, der notig ist, um einen Vokal obne vorbergebenden Consonanten auszusprecben. Allein ein Vokal kaun ja iiberhaupt am Anfange eines Wortes ohiie einen gewissen Ansatz riiclit ausgesproclion werden, so dass man nicht notig hat, densellben graphiseh darzustellen. Die Inschriften kennen das Zeiclien nicht, und bei grossen Anfangsbuchstaben setzen auch wir es nicbt. Eine wissenschaftliche Berechtigung ftir dieses Zeichen ware nur dami vorhanden, wenn es Worter gabe, deren Anfangsvokal dieses Zeichen nicbt hiitte. Da aber die Eegel ausnamslos gilt, dass jeder Vokal, der ein Wort beginnt mit dem lenis zu schreiben sei, es sei denn, dass er mit dem asper zu sprecben sei, so gibt nns dieses Zeichen keinen neuen Begriff. Der Erklarungsgrund der Einfiihrung dieses Zeichens beruht anf ausserliehen, im Wesen der Sprache nicht begriindeten Momenten: Bei der schwer lesbaren Schrift der Alten, die wie schon erwahnt wurde, nnnnterbrochen fortlief, musste eine Unterscheidung und ein Euhepunkt fur das Auge sehr erwunscht sein, um das Lesen zu erleichtern. Man suchte damit anzuzeigen, dass der das Wort beginnende Vokal mit dem letzten Buchstaben des vorhergehenden Wortes nicht zusammenzulesen sei. Hiebei mochte auch die Erwagung von Einfluss gewesen sein, eine gewisse Gleichmassigkeit herzustellen, dass, wenn fur den rauhen Hauchlaut ein Zeichen da war, auch eines fur den gelinden sein solite. Wer also nicht au diesem lenis festhalt, weil es einmal so herkommlich ist und er ihn von Jugend auf gesehen und gebraucht hat, der muss ihn z we c ki o s finden und es fiir pedantisch er- klaren, einer Ueberlieferung zu folgen, die bei der vorgeschrittenen Kunst fiir Auge und Verstandnis zu sorgen keinen Sinu mehi' hat. Merkwiirdigerweise gebrauchen die Griechen unserer Zeit durch- gangig die altgriechischen Hauchzeichen in ihren Druckwerken, ob- wol sie in der Aussprache nicht einmal zwischen asper und lenis einen Unterschied machen. Sehr richtig sagt daher Mullach p. 144: „Man konnte beide Hauchzeichen entbehren, welche nur noch aus alter TJeberlieferung beibehalten sind. £< Ebenso unniitz ist der spiritus asper iiber q ; er besagt nichts, weil er fiir jedes p gilt; denn iiber die Bemerkung des Schol. II. I, 56 (Lentz II p. 22), dass das anlautende q eines jeden Wortes mit dem asper zu sprechen sei mit Ausname von Pagog, konnen vcir unbedenklich zur Tagesordnung iibergehen. Bei pp scheint ohnedies der Gebrauch beide Consonanten mit Hauchzeichen zu 3 * 36 verseben, im Abnemen begriffen zu sein, trotzdem dass Herodian diese Scbreibweise fordert. Eine derartige Bezeicbnimg bat ja bier ebensowenig Zweck und Simi wie bei einfacben Consonanten. Es ist somit nur folgerichtig aucb im Deutscben und Lateiniscben statt Bbytbmus, Bbetor, Bbodos zu scbreiben: Bytbmus, Bet or, B o do s. Weg also inSchule undScbrift mit einemWuste unnutzer B e z e i c b n u n g e n, die teils unricbtig, teils iiberfliissig und zwecklos eine gewisse Berechtigung nnr fiir jene Zeit batten, in welcber sie aufkamen; und wenn aucb in solcben Dingen nur zu baufig, wie die Erfabrung lebrt, ein Festbalten an dem bestebenden und iiberkommenen berrscbt, so wird, boffe icb, docb der Tag erscbeinen, wo diese Begeln und Zeiclien dorthin verwiesen sein werden, wohin sie geboren, in die Biistkammer bistoriscber Anti- q uit iit en. Icb fasse die Besultate dieser Abbandlung in folgende Satze zusammen: 1. Die Dicbterteite sind nicbt nach dem Metrum, sondern nacb dem Accente zu lesen. 2. Die Bezeicknung des Satzaccentes als auf unsicheren und zu allgemeinen Principien berubend und aucb sonst in anderen Spracben nicbt iiblicb ist zu verwerfen und nur der Wortaccent zu setzen; somit entfallt die Lebre von enklitiscben und proklitiscben Bedeteilen und vom Gravis, statt dessen iiberall der Acut berzu- stellen ist. 3. Die Accentuirung einsilbiger Oxytona, der Spiritus lenis uberbaupt, sowie der Spiritus asper iiber q und go ist iiberfliissig. K1 a g e n f u r t im Juni 1880. 37 Sckulnacliricliteii. I. Zur Geschickte der Lehranstalt. Das Sckuljahr wurde der Vorschrift gemass mit einem feier- lichen HI. Geist-Anite am 16. September eroffnet. Der Hochw. Herr Domkapitular und inful. Propst Dr. Valentin Mii 11 er, hatte die Gewogenheit dasselbe zu celebriren, wofur ihm der beste Dank aus- gesprochen wird. Ein seit langererZeit anhaltendes Gehorleiden hatte den verdienst- vollen Professor Herrn Thomas Hohenwarter veranlasst, nm seine Versetzung in den Euhestand einzusehreiten, was die Direction zu ihrem Bedauern unterstiitzen musste. In Erwartung der h. o. Genehmigung hatte Professor Hohenwarter den Dienst nieht mehr angetreten. Mit h. Minist. Eri. vom 26. September 1879 Z. 14392 wurde der Antrag genehmigt und der k. k. Landes- Schulrath von Sr. Excellenz dem Herrn Unterrichtsminister ermach- tigt, dem Scheidenden fiir seiiie vieljahrige, vorziigliche Dienstleistung seinen Dank und seine Anerkennung auszusprechen. Professor Herr P ran z Jager erhielt, da seine Krankheit fortdauerte, den ITrlaub bis Ende des I. Semesters, sodann bis zum Ende des Schuljahres verlangert. An die Stelle der vorgenannten Herren wurden zwei gepriifte Supplenten aufgeiiommen, und zwar die Herren Anton BarteD der bereits im Vorjahre in Verwenduiig gestanden war, und Franz Lorenz Urbančič. Da letzterer aber zu Ende des I. Semesters eine gleiehe Stelle in seiner Heimat Gorz erhielt, wurde er auf seinen Wunsch enthoben und fiir ihn der gepriifte Lehramts-Candidat Herr A1 e x a n d e r N e u m a y e r, vor Jahren ein Schiller der Anstalt, berufen. Wegen der grossen Zalil der Schiller in der I. Classe wurde die Errichtung einer Parallel-Abtheilung nothig und bewilligt. Zur Versehung derselben wurde der gepriifte Lehramts-Candidat Herr Franz Maurer gewomien. Ausserdem blieb noch der Probe-Candidat Herr Hans S e h m i e- rer in Yerwendung, da derselbe das Probejahr erst im April be- gonnen hatte. Derselbe hatte die Freundlichkeit, auch nach Ablauf seines Jahres bis zum Ende des Schuljahres zu bleiben und die ihm iibertragenen Lehrstunden freiwillig zu versehen, wofiir ihm der beste Dank ausgesprochen wird. Der durch zwei Jahre verwendete Supplent Herr Franz Sp ar m a n n wurde in Folge seiner erprobten Tiichtigkeit zum k. k. Gymnasiallehrer zu Hernals bei Wien ernannt. Die hiesige Anstalt bewahrt ihm ein freundliches Andenken. Noch vor dem Beginne des Schuljahres wurde der friihere Director des Gymnasiums Herr Dr. Johann E. v. Burger zu Grabe getragen, der plotzlieh ain 4. September vom Schlage ge- troffen wurde. Wegen der Ferien komite eine Betheiligung des Gymnasiums als solchen beim Leichenbegangnisse nicht statt- finden. Doch die anwesenden Mitglieder des Lehrkorpers und Schiller nahmen daran Theil und bezeugte der Lehrkorper seine Sympathie durch einen bei der Leiche niedergelegten schonen Kranz. Die unten folgende Biographie bringt iiber den Geschiedenen nahere Angaben. Am 22. September erlag Herr Professor Pallasmann, der ehedem dem Villacher Gymnasium angehort hatte, seinem lang- jahrigeu Siechthum. Der Lehrkorper und viele Schiller gaben ihm das Geleite zur ewigen Ruhe, wobei Schiller der obern Classen mit weissen Scharpen die Kerzen zu beiden Seiten des Sarges und des Kreuzes trugen, welches ebenfalls ein Schiller trug. Der Tod raffte im Laufe des I. Semesters zwei Schiller der I. Classe weg, Sager Georg und Seeger Eudolf. Der erstere war zu seinen Angehorigen auf das Weihnachtsfest gereist. Um dieses erhebende Familienfest nicht zu versaumen, verschwieg er, dass er unwohl sei. Am 24. December angelangt musste er sich sofort zu Bette legen und starb am 26. December an der Diphteritis. Der andere erkrankte am Scharlach und wurde nach wochenlangem 39 Leiden am 4. Februar dahingerafft. Lehrkorper und Schiiler er- wiesen ihm die letzte Ehre. Im iibrigen war der Gesundheitszustand trotz des unerhort strengen Winters besser als in friihern Jahren. Auch solche Mit- glieder des Lehrkorpers, die friiber mehrfacb zu leiden hatten, blieben diessmal mehr oder ganz verschont. Leider musste der Director wegen der berrschenden Diphteritis, des Scbarlachs oder der Blattern wegen, wiederholt Schiilern, in deren Behausung diese Krankheiten ausgebroeben waren, den Zutritt versagen, bis das arztliche Zeugnis beigebracbt war, dass sie ohne Gefahr fiir andere Scbiiler die Scbule wieder besueben konnen. Ein Scbiiler der VIII. Classe wurde durcb Krankbeit gezwungen auszutreten, einer der IY. Classe war genothigt, seit Ostern den Scbulbesuch zu unterbrecben. Der bocbverdiente Herr k. k. Landes-Scbulinspector Karl Holzinger war als Ritter des Ordens der eisernen Krone in den Ritterstand erboben worden. Der Lehrkorper gratulirte demselben zu dieser neuerlicben Auszeicbnung. Als der Herr Inspector wegen vorgescbrittenen Alters in den Rubestand trat, dankte ihm der Lebrkorper in einer eigenen Adresse fiir seine wohlwollende, humane und das Beste der Lebranstalt fordernde Leitung. Der Herr In¬ spector nabm brieflich Abscbied und sandte zur bleibenden Erin- nerung zwei seiner woblgelungenen Salon-Pbotograpbien, von denen die eine im Conferenz-Zimmer, die andere in der Directions-Kanzlei angebracbt ist. Die besten Wiinsche des Lehrkorpers begleiteten ihn in den Rubestand. Fiir die humanistischen Facher wurde nunmebr kein eigener Inspector mebr angestellt, sondern das Gymnasium ganz der Leitung des Herrn Inspectors Dr. Johann Z i n d 1 e r, bisherigen Inspectors der realistiscben Facher, untergeben. Fraulein Scbeliessnig Magdalena bat der Gymnasial- Kapelle zwei sebr biibscbe Rosenbouquette zur Zierde fiir den Altar geschenkt, wofiir der beste Dank ausgesprochen wird. Als der k. k. Realschul-Professor Herr Dr. Josef Mitter- egger mit dem ihm A. b. verliehenen Verdienstkreuze mit der Krone ausgezeicbnet wurde, betbeiligte sicb der Lebrkorper an der Festfeier und driickte dem Ausgezeickneten seinen Gliickwunsck und seine Sympatkie aus. Die Anstalt erfullte am 14. Juni eine traurige Pflickt, als sie dem I. Director der I. karntn. Sparkassa das Geleite zur ewigen Rulie gab. Er selbst hatte die Studierenden mekrfack unterstiitzt, seinem Einflusse war es grossentkeils zu danken, dass die Sparkassa zur ITnterstutzung der Sckiiler seit 1862 jedes Jakr 300 fl. bewilligte und nack Begriindung des Enterstiitzungs-Vereins demselben jedes Jahr 300 fl., dem Krankenfond 100 fl. anwies. Dock wurde im Jakre 1874 der erstere Betrag auf 250 fl. kerabgesetzt, tkeils weil die Sparkassa anderweitig stark in Anspruck genommen war, tkeils weil am Gymnasium oknekin zaklreicke Stipendien besteken. Am 22. Juni versckied im Spitale der barmkerzigen Briider zu St. Yeit, die ikn liebreick gepflegt katten, Alp ko n s H 61 le r, Sckiiler der 7. Classe und Marianist. Die dienstfreien Herren Pro- fessoren S c k e i t z und Boršt n er, sowie der Director sammt allen Sckiilern der 7. Classe und den Marianisten des Ober-Gymnasiums begleiteten den beliebten und braven Sckiiler am 24. Juni in St. Veit zur ewigen Ruke; das f. b. Marianum katte 2, die Sckiiler einen sekr grossen Kranz befgestellt. Da die miindlicke Maturitats-Priifung am 13. Juli beginnt, gestattete der k. k. k. Landes - Sckulratk, dass das Sckuljakr am 12. Juli gescklossen und die Sckiiler nack Hause entlassen werden. Das feierlicke Dankamt sammt Tedeum wird wieder der Hockw. Herr Domsckolasticus und inful. Propst Dr. Valentin Mii 11 er abzukalten die Gewogenkeit kaben. II. Verordnungen. 1. Ministerial-Erlass vom 24. Juli 1879 Z. 11.541, dass, um den Wechsel in den Lekrbuckern zu besckranken, auck bei der Einfiikrung sckon genekmigter, aber noch nicht in Gebrauck ge- nommener Biicker ein woklbegriindetes Gutackten des Fachmannes vorzulegen sei. 2. Ministerial-Erlass vom 8. April 1880 Z. 20.297 ex 1879, dass Professoren an Mittelsckulen fur das ganze Jakr nur vom Amte eines Gesckwornen zu befreien sind, wenn ikre Enentbekr- lickkeit auck fur die Ferien naekgevviesen wird. 41 III. Decorining des Professors Thomas Hohenwarter. Se. k. k. Apostolische Majestat hatte mit A. h. Entsehliessung vom 29. September 1879 dem Professor Thomas Hohenwarter anlasslich der von ihm erbeteneu Aersetzung in den Ruhestand iii Auerkenmmg seiner vieljahrigen pflichteifrigeu Dienstleistung das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnadigst zu verleihen gernht. Zur Ueberreichnng dieser kaiserlichen Gnadeugabe an den hoch- verdienten Schulmann delegirte Se. Excellenz, der k. k. Herr Statt- halter den k. k. Bezirks-Sehulinspector Herrn Dr. Jo sef Gobanz. Am 11. October fand die Peierlichkeit in der Gymnasial- Kapelle statt, zu der ausser dem Gymnasial - Lehrkorper und der Gjmnasial-Jugend die beiden Directoren der k. k. Ober-Realschirle und k. k. Lehrerbildungs - Anstalten nebst mehreren Herren Pro- fessoren erschienen waren. Der Director schilderte den Lebensgang des Professors H o h e n- w ar ter, der, ein Sohn des schonen Gailthales, an dieser Lehr- anstalt in den Jahren 1841—1846 durch das damalige 6classige Gymnasium seine classische Bildung erhielt und dabei immer zu den Ausgezeiehneten gehorte, indem er entweder der erste oder nahe demselben war, jederzeit aber die Vorzugsnote behauptete. Hierauf bezog er die lini ver sitat zu Innsbruck, rvoselbst er die philosophischen Studien betrieb, spater jene zu Wien. Im Jahre 1848 machte er den Feldzug mit, als die Studenten in Innsbruck auszogen, die Grenzen Tirols gegen die Italiener zu vertheidigen. Im Jahre 1852 betrat er seine Lehrer - Laufbahn, die ihn zuerst als Supplenten nach Olmlitz und Iglau leitete. 1854 wurde er zum wirklichen Gymnasial - Lehrer in Kaschau ernannt, um nach 14 Monaten nach Gorz zu rvandern, wo es ihm nun gegonnt war, 13V 2 Jahre zu venveilen. Im Jahre 1868 kam er nach Linz, wo- selbst er 3 Jahre blieb. Da trat die Aenderung ein, dass das hiesige Gymnasium Staatsanstalt wurde, an welcher weltliche Lehrer angestellt wurden. Nunmehr konnte sein JVunsch in Erfiillung gehen und er kelirte — ein padagogischer Odysseus — nach mehr als 20 Jahren an die Statte seiner Bildung zurtiek. Mit tiefern Bedauern sehen ihn Collegen und Schiller scheiden, welche wohl wissen, wie schwer die Liicke auszufullen ist. Seine Lehrtiichtigkeit, strenge Unparteilichkeit und das nie versiegende Wohlwollen gegen die Jugend machten ihn derselben ehen so theuer, als der Lehrkorper die Characterfestigkeit, den collegialen Sinn und den scharf eindringenden Geist hochzuachten wusste. Die vorgesetzten Behorden anerkannten sein Wirken, indem er auf Grand seiner Leistungen in die 8. Rangclasse versetzt wurde, und nunmehr demselben die Allerhochste Auszeichnung zu Theil ward. Hierauf betonte Herr Inspector Dr. Goban z mit einigen Worten die Wirksamkeit des Gefeierten, gab ssiner Freude Aus- druck, dass es ihm vergonnt sei, die A. h. Auszeichnung zu iiber- reichen, beglilckwiinschte ihn und heftete ihm das goldene Terdienst- kreuz mit der Krone an die Brust. Tief' ergriffen sprach Professor Hohenwarter seinen Dank aus gegen den Monarchen und die Behorden, schilderte sein tiefes Bedauern aus dem Kreise liebgewordener Collegen und von den Schillern scheiden zu miissen, wozu ihn sein Leiden zwinge. Er iibergab, vor Bewegung unmachtig, weiter zu sprechen, das Papier, auf dem seine Bede stand, dem Professor Bappold, der selbe zu Ende las. Er ermahnte darin die Schiller eifrig ihre Pflicht zu thun, sich zu tiichtigen Mannern auszubilden, die dem Staate den Tribut ihres Dankes abzustatten fahig waren. An ihm konnten sie erkennen, dass dem Auge Sr. Majestat das Verdienst nicht ver- borgen bleibe, die hohen Tugenden des Herrschers mochten sie nachahmen ; er schloss mit einem dreimaligen Hoch auf Se. Majestat den Kaiser, das von der Versammlung begeistert wiederholt wurde. Mit der Volkshymne endete die einfache, aber wiirdige Feier. A m Abend vereinigte sich der Lehrkorper zu einem kleinen, gemeinschaftlichen Male, wobei die Svmpathien, deren sich der Gefeierte erfreut, wiederholt und herzlich zum Ausdruck kamen. Moge er lange in Buhe der Achtung geniessen, die ihm von allen Seiten zu Theil wird! IV. Nekrologe. I. Dr. Johann Ritter von Burger, f k. k. Statthaltereirath. und emerit. k. k. Gymnasial-Director. Der bocbverdiente Director, dessen Andenken die nachfolgenden Zeilen gewidmet sind, war am 26. April 1808 im reizenden Lavant- thale zu Wolfsberg geboren, wo sein Vater als Arzt und kenntnis- reicher Schriftsteller iiber landwirtschaftliehe Angelegenheiten tbatig, in hohem, weit iiber Karntens Grenzen reichendem Anschen stand. Unter den 8 Kindern dieses Doctors Burger war der obbenannte Sohn das vierte. Im selben Jabre iibersiedelte der Vater sammt seiner Familie nacb Klagenfurt, um die am Ljceum zu Klagenfurt neu erriehtete Lehrkanzel der Landwirtschaftslehre zu iibernehmen, welche er bis 1820 bekleidet bat. So wurde der tretFlicb angelegte Knabe an jener Lebranstalt berangebildet, der er einst vorstehen solite. Im Herbste 1817 wurde er in das Gymnasium aufgenommen, welcbes damals 6 Klassen > zabite; bierauf absolvirte er das Lyceum in Klagenfurt in den Jahren 1824, 1825. Er blieb an dieser Anstalt, obgleicb sein Vater 1820 als Gubernialrath nacb Triest versetzt worden war. Wahrend der ganzen Zeit seines Studiums weisen ibn die noch vorbandenen Kataloge als einen der besten Scbiiler auf, der entveder der Erste, oder doch unter den drei ersten ist, jederzeit aber die Vorzugsdasse besitzt. Er zahlte 17 x / 2 Jabre, als er zum Besucbe der Hocbschule herangereift war. Bei der lebhaften Neigung fiir naturgeschicbtlicbe Studien, der bocbst ebrenvollen Laufbabn, die sein Vater verfolgte, konnte die Wabl des Facbstudiums kaum zweifelhaft sein; er wen- dete sicb der Medicin zu. Nach den damaligen Einricbtungen batten jene, welcbe in die Josefiniscbe Akademie eintreten wollten, ein militar - arztlickes Probejabr durchzumacben. Burger kam dieser Verpflicbtung in Venedig nacb, worauf er als Zogling in die benannte Scbule auf- genommen wurde. Nach absolvirtem, vorgescbriebenen Cu*sus wurde er Doctor der Medicin und Chirurgie, Magister der Augenbeilkunde und Geburtshilfe. Im Jabre 1826 trat er in den activen Dienst bei dem k. k. Reiterregimente Fiirst Windischgratz, riickte 1833 zum Oberarzte vor und wurde 1836, 28 Jahre alt, bereits Regiments- arzt. In dieser Stellung verblieb er bis April 1848. Um seiner Heimat naher zn sein, liess er sieh 1838 zum vaterlandischen Infanterie - Regimente Nr. 7 (damals Freiherr von Prohaska, jetzt Freiherr von Maroieič), ubersetzen und lebte nun in Karnten. Doch 1847 riickte sein Regiment in die Lombardei ein. So kam es, dass er aucb im Marž 1848 die bekannten Sturmestage in Mailand durch- macbte, aus welcbem Feldmarschall Graf Radetzky seinen vielbewun- derten Riickzug bewerkstelligte. Dr. Burger war schon lange bemiiht gewesen, sich eine Stellung zu schaffen, in welcber er einerseits seinem Heimatlande Karnten, dem er mit ganzer Seele ankieng, andererseits naturhistorischen Studien sich ganz widmen komite. Diese Stelle fand sich. Mit dem k. k. Lyceum in Klagenfurt stand, wie gesagt, eine Lehrkanzel fiir landwirtschaftlichen Unterricht in Terbindung, welche Dr. Burgers Vater bekleidet hatte, der 1841 in Wien hochgeehrt in in- und auslandischen wissenschaftlichen Kreisen gestorben war. Ja noch heute ist sein Name in bester Erinnerung. Diesem war Professor Achazl, ein ebenfalls mit Recht hochgefeierter Lehrer gefolgt, der 1845 starb. Hierauf folgte ein Provisorium. Dr. Burger bewarb sich um diese Stelle und sah sein Streben von Erfolg gekront: am 21. Marž 1848 ernannte ihn Se. Majestat Kaiser Ferdinand I. zum Professor fiir Naturgeschichte und Landwirtschaftslehre am k. k. Lyceum in Klagenfurt. Damit schied er aus dem Militar- Verbande. Eine der durch das Jahr 1848 bewirkten Aenderungen war die Umgestaltung des Studiemvesens und zwar der Mittel- und Hochschulen, wahrend das Volksschuhvesen erst 20 Jahre spater auf neue, gediegene Grundlagen gestellt wurde. Das Gclassige Gym- nasium wurde mit dem 2jahrigen Lyceum, wie es dermalen be- steht, vereinigt. Dr. Burger wurde mit dem Minist. Erlasse vom 12. Februar 1850, Z. 8266/466 zum provisorischen Director des umgestalteten Gymnasiums ernannt. Zwei Jahre spater wurde er mit Allerhochster Entschliessung vom 12. Janner 1852 ivirklicher Gymnasial-Director. Der Lehrkorper des Gymnasiums bestand fast durchweg aus Mitgliedern des Benedictiner - Stiftes St. Paul, das, 1782 aufgehoben, 1809 den aus St. Blasien im Schwarzwald ver- triebenen Ordensbrildern gegen die Verpflichtung iibergeben worden war, die Lehrstellen am Gymnasium, Lyceum und an der theolo- gischen Lehranstalt in Klagenfnrt zn versehen und ein Unter- gymnasium nebst Convict in St. Paul zu unterhalten. So bestand das eigenthiimliche Vcrhaltnis, dass, wahrend als Director ein Welt- licher, ein Doctor der Medicin an der Spitze stand, die ordentlichen Lehrstellen Benedictiner versahen. Die Freifacher, wie neue Sprachen, spater Zeichnen, Singen, Turnen hatten auch vveltliche Lehrer inne; dieses Verhaltnis dauerte bis 1871. I. Dr. Burgers Thatigkeit in seiner Sellnng als Gymnasial- Director war keine geringe. Der neue Lehrplan, iiberhaupt die Organisation des Gymnasiums stellt an den Director weit hohere Anforderungen, verlangt iiberhaupt mehr Thatigkeit, als von dem Prafecten des alten 6classigen Gymnasiums zu leisten war. Es war eine formliche Neuorganisation, von den Formularien angefangen, welche in mancherlei und zahlreichen Formen fur die Geschafts- fiihrung angelegt werden mussten, bis zur eigenen Lehrthatigkeit und jener Einflussnahme auf das ganze Lehrwesen der Anstalt, wie sie eben der neue Organisations - Entwurf vorschreibt. Schon ein Blick auf die Geschaftsftihrung, wie sie sich aus den Gestions- protokollen ergibt, zeigt den Unterschied. In der Zeit von 1813 bis incl. 1848 ist die Gesammtsumme der Geschaftsstiicke 456; es entfallen also auf ein Jahr durchschnittlich 13, dann aber steigt sie nach der Neuorganisirung rasch auf 300 per Jahr, erreicht in manchen Jahren unter Burgers Directorat bei 500. In den 23 Jahren seiner Leitung erreichte die Zahl der Geschaftsstiicke die Summe von nahezu 7200. Dazu kam, dass das Klagenfurter Gymnasium das einzige voll- standige des Landes war, wohin also auch die Schiller, welche am Unter-Gymnasium zu St. Paul die vier untern Classen zuriickgelegt hatten, sich gewiesen sahen. Die Zahl der Schiiler war denn auch in jener Jeit oftmals eine sehr bedeutende, sie stieg manchmal bis gegen 400, erforderte desshalb Parallelclassen selbst noch in der 3. Classe, was alles die Arbeit des Directors wesentlich vermehrte. 46 Die Stellung, welche den Naturwissenschaften im neuen Lehr- plan aiig(iwies 0 u war, bedingte Lehrmittel, welche fast ganz neu zu beschaffen waren. Die in unserm Jabrbunderte gemachten ausser- ordentlichen, sattsam bekannten Fortschritte liessen theils altere Lebrmittel bei der Masse der neuen, die immer in hoherer Vervoll- kommuung hergestellt wurden, als veraltet, selbst den nenen For- scliungen durchaus nicht mebr entsprechend erscbeinen, tlieils wurden iiberhaupt erst ganz neue Instrumente und andere Lehr¬ mittel erfunden. Zur Beschaffung derselben standen dem Director 100 fl. C. M. (105 fl. Oe. W.) fiir das physikalisehe Kabinet zu Gebote, welche die Regierung seit 1829 alljahrlich leistete, und 50 fl. C. M. fiir das naturhistorisehe Kabinet, welche seit 1849 angewiescn wurden. Da aber damit theilweise auch Einrichtungs- gegenstande zu bestreiten waren, wie Kasten, Tische etc., welche einen ziemlichen Betrag erforderten, so ergibt sich, dass die Mittel sehr schmal zugemessen waren. Und doch hat Dr. Burger Sammlun- gen hinterlassen, wie sie nicht jedes Gjmnasium besitzt, Sammlungen, welche seine Gewandtheit, Einsicht und unermiidliche Vorsorge in das beste Licht stellen. So wies das Naturalien-Kabinet, als er die Direction 1873 niederlegte, trotz der durch Verbraucli etc. unaus- bleiblichen Abschreibungen einen Wert von mehr als 1200 fl., das physikalische in 508 Nummern einen solchen von rund 6400 fl. auf. Wie erreichte er diess ? Einestheils dadurch, dass er die Aufnahms- taxen fast ganz fiir die beiden Kabinete verwendete, wobei freilich fiir die Lehrerbibliothek fast nichts blieb. Allein fiir diese sorgte das Stift St. Paul, indem es den Professoren die nothwendigen Werke beischaffte, die aber natiirlich Eigenthum des Stiftes blieben und nicht der Lehrerbibliothek einverleibt wurden. Anderntheils war Dr. Burgers Personlichkeit ganz geeignet der Anstalt Freunde und Gonner zu gewinnen, und wenn er etwas zu erreichen hoffen konnte, scheute er sich nicht hervorzutreten. So schenkte der friihere Herr Pralat 1852 fiir das physikalische Kabinet 100 fl., 1858 eine Centri- fugalmaschine mit Nebenapparat und einen Ozonometer im Werte von 60 fl., und zur Ansehaffung eines Theodoliten im Jahre 1864 neuerdings einen Beitrag von hundert Gulden. Dr. Burger, Mitglied des Landtags - Ausschusses, hat 1852 auch von diesem fiir das physikalische Kabinet die betrachtliche Summe von 400 fl. zu er- halten gewusst. Fiir das Naturalien-Kabinet flossen ihm mancherlei Geschenke zu, nicht bloss an Mineralien, wie sie Karnten gewahrt, und zwar mehrere hundert Stiicke, sondern auch anderes; 1853 er- warb er vom Museum 35 Stiick Vogel, Herr Kokeil schenkte 457 Species Colcopteren. Um Lehrbehelfe grosseren Wertes zu beschaffen, verwendete er maiicbes Jahr den Betrag von 50 fl. C. M. fast gar nicht, hatte so im nachsten Jabre fast den doppelten Betrag. Mit Zuhilfenahme einer betrachtlichen Summe aus den Aufnalimstaxen und der Ueber- walzung des ungetilgten Restes auf ein weiteres Jabr kaufte er Gegenstande von betrachtlichem Werte an. So 1859 ein Mikroskop von Plossl, das 296 fl. kostete, wie es wohl nicbt leicbt eine Mittel- scbule besitzen mag, spater einen vollstandigen Lothror-Apparat um 84 fl., damit er selbst im Kabinete arbeiten konnte, 20 Skelete um 132 fl., eine analytische Wage um 60 fl., ein Modeli fiir das Ohr um 66 fl., ein solches fiir das Auge um 40 fl. etc. Fiir das physi- kalische Kabinet wurde ein Theodolit um 780 fl. bescbafft, ferner, um nur einige der kostspieligeren Apparate zu benennen, ein Quadrant von Voigtlander um 81 fl., ein PlossFscbes Dialyt um 147 fl., ein Spiegelsextant um 99 fl., ein Spectral - Apparat um 158 fl., ein Polarisations-Apparat um 140 fl., ein Beugungs-Apparat um 84 fl., ein Mellonischer Apparat um 107 fl., eine Luftpumpe um 166 fl., eine Winter’sche Electrisirmaschine um 155 fl., eine Influenzmascliine um 65 fl., ein Rhumkorffsclier Apparat um 105 fl., ein diamagnetiscber Apparat um 126 fl., eine hydrauliscbe Presse um 90 fl. etc. Man sieht, das pbysikaliscbe Kabinet gewann durch den gescbilderten Vorgang solche Lehrmittel, dass man es wobl zu den bestausgestatteten an Mittelscbulen rechnen konnte. Dr. Burgers Lebrthatigkeit erstreckte sicli einerseits auf das Gymnasium, andererseits auf die Landwirtschafts-Gesellschaft. Fiir letztere lebrte er Landvrirtscbaftslebre in eigenen Vortragen, an denen auch die Theologen und die Praparanden Theil nahmen. Am Gymnasium unterrichtete er aus Naturgeschichte in der 5. und 6. Classe, so dass er wochentlich 7—8 Stunden zu geben hatte, welche Stundenzahl fiir den Director vorschriftsmassig ist. Vom Jahre 1860 angefangen wurden die Stunden fiir die Landwirtschaftslehre auf 2 beschrankt, im Jahre 1870 diese Lehrkanzel ganz aufgelassen, so dass er nur mehr am Gymnasium lehrte. Er wusste seine Schiller fiir seinen Gegenstand lehhaft anzuregen, ihnen denselben interessant zu machen. In den Conferenzen des Lehrkorpers brachte er immer und immer wieder die Mittel zur Besprechung, dnrch welche die Lehr- ziele erreieht werden konnten. Er veranlasste Special-Conferenzen der Professoren, darnit in diesen alle anf das Gedeiken der Anstalt zu ergreifenden Mittel in Erwagung gezogen wurden; wie insbeson- dere eine sorgfiiltige Torbereitung bei der Jugend zn erzielen sei, wie gleich beim Anfange der Nachlassigkeit in der Form der schrift- lichen Arbeiten entgegengewirkt werden konnte, wie der hausliche Fleiss, das Streben der Jugend nach ihrer wiirdigen Zielen gehoben werdeu konnte. Er gieng die Monatsberichte genau dnrch und brachte die Erfahrungen, die er aus dem Hospitiren gewonnen hatte, haufig zur Sprache. Insbesondere schenkte er der Discipliii der Jugend sein Augenmerk und forderte immer und immer wieder die Professoren auf, durch Anwendung der Disciplinar-Mittel den Erfolg zu sichern. Das Ministerium hatte in den Jahren 1850 und 1851 Directoren- Conferenzen einberufen, die erstere in Graz, die andere zu Laibach. Beiden wohnte Dr. Burger in Begleitung eines Professors bei. Ebenso wurde er 1870 zur Gymnasial - Enquete nach Wien berufen, wobei er insbesondere fiir den naturwissenschaftlichen Unterricht seine Stimme erhob. Ein weiteres Verdienst erwarb sich Dr. Burger durch Ordnung der k. k. Studienbibliothek, die in arge Unordnung gerathen war. Manches war verloren gegangen, manche Werke steckten unter dem Dachboden, den Unbilden der Witterung ausgesetzt. Das aus ihm, den Professoren v. Komani und Sormann 1853 bestehende eingesetzte Comite lirachte Ordnung in das Wirrsal und legte den Grund zu der jetzt bestehenden musterhaften Ordnung. Am 5. Janner 1857 iibergab das Comite die vollstandig reorganisirte Studienbibliothek dem neuen Bibliothekar Dr. J. Tomaschek und loste sich auf. Auch der Kapelle wendete er sein Augenmerk zu. Es fehlte an einer Orgel, um die Schiller beim Kirchengesange zu leiten, es war der Altar in einem Zustande, welcher dringend der Keparatur bedurfte, es waren die Messkleider grosstentheils sehr abgebraucht. 49 In Verbindung mit dem Herrn Eeligions-Professor Scheitz wurden durch Sammlung, hauptsachlich nnter der studierenden Jngend, an- sehnliche Beitrage aufgebracht und um 7B5 fl. eine Orgel angeschafft; zur Restaurirung des Altars und der Kapnile gab der Staat 150 fl., die karntnerische Verordneten-Stelle 100 fl. Das andere wurde ebenfalls durch vom Director gesammelte Beitrage geleistet. Unter den bedeutenderen Geschenken sind zu uennen: eine silberplattirte Hangelampe um 30 fl., eine Madonna*(Altarbild) im Werte von 100 fl., ein Velum von weissem Atlas, reich mit Gold gestickt, um 30 fl. etc. Ausserdem wurden mehrere neue Messkleider von Sammt angeschafft, wozu der Staat 120 fl. spendete, sowie 40 fl. zur Vergoldung der Monstranze. Je 40 fl. gewahrte auch der hochw. Herr Furstbischof, das hochw. Gurker-Domkapitel und der Herr Pralat von St. Paul. Bine schone Pahne sammt stark vergoldetem Kreuze schenlcte 1858 der Benedictiner-Ordens-Priester und Professor Herr Maurus Beringer, damit sie bei der Frohnleichnams-Procession der studierenden Jugend vorangetragen wiirde. An den unzveckmassigen Localitaten liess sich niehts oder nur wenig andern; doch erreichte es Dr. Burger, dass das Gymnasial- gebaude im Jahre 1851 von den Alumnen der Gurker- und Lavanter- Diocese geraumt wurde, die auch darin ihre Vorlesungen erhalten hatten. Dadurch wurden die Zimmer fur eine Directions - Kanzlei, fur das naturhistorische Kabinet und den Zeichensaal gewonnen. Im Laufe der Jahre wurden Ausbesserungen im Gebaude, insbeson- dere liber lebhaftes Betreiben des Directors der dringend gevrordene Neubau der Aborte vorgenommen, die Bedachung erneuert, was 16000 fl. kostete. Durch ali das kOnnte freilich das Grundgebrechen: Mangel an Licht und Raum, ungiinstige Gestaltung mancher Lehr- zimmer nicht behoben werden. Der Plan, den Dr. Burger bereits 1850 gefasst hatte, dass die Gjmnasial - Kapelle zur Abhilfe des Mangels an Raum verwendet werde und die Jugend dem Gottes- dienste in der nahen Benedictiner-Kirche beivohnen solle, wurde h. Orts nicht genehmiget. Wohl aber erreichte es Dr. Burger, dass der riickwartige Theil des jetzigen Gymnasialgebaudes, in welchem sich die Normalschule befand, von dieser geraumt, dem Zwecke des Gymnasiums zugevrendet wurde. So wurden zwei ge- raumige Lehrzimmer gewonnen und die fur den Custos der k. k. 4 Studienbibliotkek nothige, im ersten Stockwerke gelegene Amts- wobnung. Director Burger war ein warmer Freund der studiereudeu Jugend und stebt als solcber bei den Mannern, die unter ibm in Klagenfurt den Studien oblagen, in bester Erinnerung. Er, der sonst seine arztliche Praxis wenig ausiiljte, war immer bereit den Studierenden in ibren verscbiedenen leiblicben Nothen unentgeltlicb seine arztliche Hilfe angedeihen zu lassen. Ja, als er bereits im Pensionsstande war, rettete er einem sehr tuchtigen Schiiler das kostbare Augenlicht, indem er ihn anfangs selbst behandelte, dann, als er diess als nothwendig anerkannte, die unentgeltliehe Aufnahme desselben in die Augenklinik in Wien durch seine Verbindungen ver- aulasste; nach einigen Monaten zuriickgekehrt nahm der Maturant seine Studien wieder auf und legte nach den Ferien die Maturitats- Priifung mit Auszeichnung ab. Wenn Studierende irgend welchen Kummer hatten, wendeten sie sich an ihren Director und waren gewiss, Eath, Trost oder Hilfe zu finden. Ein dauerndes Denkmal, sehoner und dauerhafter als der glanzendste Grabstein ware, hat sich Director Burger durch die Begriindung des Studenten-Unter- stiitzungs- undKrankenvereines gesichert. Dadurch erhiel- ten die Studierenden ausgiebige, oft sehr nothwendige Hilfe und konnten gewiss sein, dass sie in Krankheitsfallen nicht verlassen waren, indem iknen je nach Bedarf Kost, Pflege, Medicin bezahlt wurden. Burgers grosse Beliebtheit liess ihn in den verschiedensten Kreisen werk- und wohlthatige Gonner finden. Er scheute sich nicht fiir and ere zu bitten und wohl selten that er eine Fehlbitte. So hatte er bereits von Herrn Dr. Edelmann 1856 fiir arme Stu- denten 100 11. erhalten. 1860 wandte sich Dr. Burger an die Sparkassa; diese gewahrte zunachst zur Fortsetzung seiner Studien einem Studierenden 100 fl., gab aber auch von da an jahrlich den namhaften Betrag von 300 fl. 1861 am 31. December brachte Dr. Burger im Lehrkorper die Begriindung des Studenten -Unter- stiitzungsvereines in Anregung. Er erklarte, nur desswegen so lange gewartet zu haben, weil bereitwillige Gonner durch die Begriindung des f. b. Marianums in Anspruch genommen waren. Am 11. Juli 1864 erhielten die Statuten die h. o. Genehmigung. Mit einer Summe von 200 fl., rvelche Dr. Burger rvidmete, wurde der Anfang 51 gemacht. Als Director Burger am 27. Februar 1873 sem Amt nieder- legte, zeigte sich, dass bis zum Schlusse des Schuljahres 1872 baar au Schiller 4709 fl. vertheilt, fur Krankenkosten 133 fl. 9 kr., furBucher 397 fl. 68 kr. ausgegeben worden waren und dabei der Verein doch ein festes Vermogen von 3463 fl. 59 kr. besass. Dass gar manche Gonner dem Vereine in der That nur durch Dr. Burger gewormen waren und erhalten wurden, zeigte sich darin, dass nach seinem Riicktritte vom Amte einige Mitglieder die Zahlung ihrer Beitrage einstellten. In gewisser Art gehort in die Schulamts-Thatigkeit Dr. Burgers noch seine Wirksamkeit als Director der Prufungs-Commission fur allgemeine Volks- und Biirgerschulen. Er bekleidete diese Stellung seit der Begriindung der auf dem Gesetz vom Jahre 1868 ruhenden Commissionen bis zum Herbste 1875, hatte auch hier wieder die Einrichtung der Formularien etc. zu besorgen, lun z das Ganze ein- zurichten. Ebenso war er Mitglied des Landes-Schulrathes von der Begriindung desselben bis zum Schlusse der Periode im Jahre 1875. Ali diese Verdienste um die Schule, sowie das nimmer ruhende Wirken fiir andere Zwecke des offentlichen Wohles, von denen noch weiter die Rede sein wird, anerkannten die h. Behorden in ehren- voller Weise. Im Jahre 1870 wurde ihm von Sr. Majestat der Titel und Charakter eines k. k. Schulrathes verliehen, im selben Jahre folgte durch A. h. Entschliessung die Verleihung des Ordens der Eisernen Krone III. Classe; daran reihte sich den Statuten des Ordens gemass 1871 die Erhebung in den Ritterstand. Als endlich Dr. R. von Burger um Pensionirung ansuchte, folgte mit A. h. Entschliessung vom 4, August 1872 die Verleihung des Titels und Charakters eines k. k. Statthalterei-Rathes, eine bei Schulmannern seltene Auszeichnung. Dabei muss betont werden, dass Dr. Burger durchaus auf Seite der Fortschritts-Partei stand, ja als einer ihrer Hauptvertreter und mit Recht angesehen wurde. Es belebte ihn ein warmer Patriotismus, wie sich diess oft und oft geltend machte. Oesterreicher durch und durch, ohne auf den Karntner zu vergessen, nahm er den warmsten Antheil an den das Vaterland beriihrenden Ereignissen. Er war betriibt, wenn demselben ein Unheil drohte, er erfreute sich an seinem Gedeihen und seinem Ansehen. Er hielt an der Verfassung fest als an dem .Palladium, das Oesterreichs Einheit und damit seine Macht verbiirgte. 4 * 52 II. Die reiche Begabung, welche den Geschiedenen auszeichnete, die Vielseitigkeit und Gewandtlieit mit welcber er sich rasch aueh in schwierigen Terhaltnissen und Fragen zurecht fand, bewirkten, dass ihm viele Ehrenamter iibertragen wurden, wodurch sich das Vertrauen seiner Comittenten bekundete. Dass er bei zahlreichen Vereinen des Landes, insbesondere Klagenfurts als unterstiitzendes, forderndes Mitglied thatig war, braucht fast nicht gesagt zu werden. Er war aber auch zum Mitgliede ausserkarntneriseher Gesellschaften erwahlt. So gekorte er der steierischen und mahrischen Ackerbau- Gesellschaft an, wurde zum correspondirenden Mitglied der k. k. geologischen Beichsanstalt ernannt, war Mitglied der k. k. patriotisch- okonomischen Gesellschaft im Konigreiche Bohmen. Tor allem aber widmete er sich mit Eifer der heimatlichen Landwirtschafts-Gesell- schaft. Die „Mittheilungen“ dieses Tereines (Generalbericht fur 1879 S. 17-—19) schildern seine Thatigkeit in eingehender Weise. Nachfolgende Angaben m5gen aus denselben hier eingereiht werdeu. Dr. Burger trat 1838 sofort, als er nach Karaten iibersiedelte, der Gesellschaft bei, die ihn denn auch rasch in ihren Ausschuss wahlte. Nach dem Tode des Prof. Achazl (1845) ubernahm er die Redaction der „Mittheilungen“ dieses Vereines und fiihrte sie bis 1865, gleich- wie der bei der Jubelfeier der Gesellschaft herausgegebene Bericht seiner Feder entstammt. Am 24. October 1848 wurde er yon der allgemeinen Tersammlung zum Kanzler gewahlt. Diese Wahl wieder- holte sich 1856 und 1862. Im Jahre 1865 wurde er, als Thomas B. v. Moro das seit 1843 ununterbrochen bekleidete Amt eines Directors der Landwirtschafts - Gesellschaft niederlegte, an dessen Stelle zum Director erwahlt. Diese Wurde legte er 1871 nieder, wurde aber zum Ehrenmitglied im Centralausschusse ernannt und ubernahm noch im Jahre 1879 die Stelle des staatlichen Inspectors liber die Ackerbauschule. Obwohl kein practiscber Landwirt, befruchtete er doch 'die Gesellschaft mit zahlreichen Ideen; sein scharfer Geist wusste meist das Richtige zu treffen und mit Leichtigkeit entwirrte er den Knoten der Debatte, wenn dieser sich anscheinend unloslich verschlungen hatte. An der von der Gesellschaft 1827 angeregten Entsumpfung des Weidmaaasdorfer-Mooses natim er grossea Antheil; seiaea Be- miihuagea war das Vogelschutz-Gesetz (1853) imd eiae gemeinsame Abwehr des Maikaferschadeas (1854) zu danken, woruber die h. Regierung eiae Yerordauag (1860) erliess. Im Jahre 1855 regte er dea Gedaakea des „Reifheizeas“ aa, d. h. durch das Rauchmachea die Gefahr des Morgeareifes zu beschworea. Er arbeitete eiaea Gesetzeatwurf aus uad schriel) eiae gemeiafassliche Belekruag liber dea Nutzea des Reifheizeas. Ia Folge dieser Aaregung empfahl (1857) die k. k. Laadesregieruag dea Bezirksamtera die Einfiihruag dieser Massregel als Gemeiadeaastalt. Er eatwarf auch eia Stier- koruags-Gesetz (1869), ohae aber dasselbe trotz wiederMter Befiir- wortuag iai Laadtage zar Aaaahme briagea zu koaaea. Die all- gemeiae Einfuhruag der Drainage beschaftigte ihu seit Aufaag der Fiiafziger Jahre, als die Erfolge dieses Verbesseruagssystems ia Eaglaad, Fraakreich uad Deutschlaad immer mehr bekaaat wurdea. Die Aastelluag eiaes Cultur-Iageuieurs zu diesem Zwecke war eia Liebliags-Gedaake Dr. Burgers. Als im Jahre 1863 der Abgeordaete Gotz im Laadtage deu Aatrag stellte, es habe etwas zu geschehea zur Hebuag der Vieh- zucht uad es seiea ias Budget des Jahres 1864 dafiir 2000 fl. eia- zustellea, da uaterstiitzte Dr. Burger warm diesea Aatrag. Die Laadwirtschafts-Gesellschaft, um ihre Meiuuag dariiber befragt, eatschied sich auf Aatrag Stockerts uad Burgers dafiir, dass der iudirecte Weg, aamlich die Forderuug des Futterbaues durch Eia- biirgeruag der Draiaage eiazuschlagen sei. Die Vcrhaadluagen fiihrtea zu keiaem Ziele; schliesslich aber uad zwar im Jahre 1866 geaehmigte der Laadtag uad zwar iiber Aasuchea der Gesellschaft die Erhohuag der Jahresdotatioa voa 500 fl. auf 2000 fl. zu dem Zwecke, dass eia Secretar aagestellt werde, der mit der Leituag der laadwirtschaftlichea Wiaterschule zugleich das Amt eiaes Waader- lehrers zu versehea habe. Auch ia dieser Frage wareu es Stockert uad Burger, welche der aeuea Idee trotz der heftigstea Oppositioa Geltuag zu verschaffea wussteu. Die hochherzige Widmuiig der erstea karntaerischea Sparcasse, welche fiir die Ackerbau- uad Bergschule eia eigeaes Haas schuf, veraalasste die Wahl Burgers ias Baucoaiite. Nach kaum 2 Jahrea staad der herrliche Bau fertig da. Uad aa dem Orte, wo er mit 54 so viel Lust und Hingebung' gearbeitet, in der Anstalt, der er fort und fort seine Krafte gewidmet hatte, solite er seine Augen schliessen! Inmitten seiner Tbatigkeit, wabrend einer Sitzung trat der Tod an ihn beran; er starb, wie der Soldat, der seine Fabne nicbt verlasst! Eine andere Scbopfung, an der Dr. Burger den lebhaftesten Antbeil nahm, war das naturwissenschaftlicbe Landes - Museum. VVahrend bereits 1840 der historische Vereiu begriindet worden war, batten die Versuche fur eiiien iiaturwissenscbaftlicben, fiir welcben das Land so reichen Vorrath bietet, keinen Erfolg gebabt, obwobl sie schon in den Dreissiger Jahren unternommen worden waren. Mittlerweile geschah es, dass wertvolle Privat-Sammlungen in andere Kronlander wanderten. Da regte der Benedictiner und Gymnasial- Professor Meinrad Bitter v. Gallenstein in der General-Versammlung des historischen Vereines am 28. October 1846 die Saehe nocb einmal an. Es waren Geschenke eingelaufen, die nicbt fiir den Gescbicbts- sondern fiir einen naturwissenscbaftlicben Verein passten. Die k. k. Ackerbau - Gesellscbaft wurde angegangen, die Bildung eines solcben in die Hand zu nebmen. Im Janner 1847 ward unter dem Vorsitz des um den Verein bocbverdienten Freiherrn Paul von Herbert ein Griindungs-Ausscbuss gebildet, in den aucb Dr. Burger gewablt war. Er bewabrte dem Vereiue die treueste Anbanglicbkeit, geborte, nacbdem er in Klagenfart sicb dauernd batte niederlassen konnen, bis zu seinein Tode dem Directionsrathe desselben an, wurde nacb dem friiben, unerwarteten und scbmerzlicb empfundenen Tode Prettners Vicedirector des Vereines, ja war, kann man sagen, in den letzten Jabren, da der Director Freiberr von Herbert selten in Klagenfurt weilte, der factiscbe Prasident. Als der Verein im Jabre 1850 bei dem vollstandigen Mangel einer teebniscben Scbule eine solcbe „Vorscbule“ begriindete, die bis zur Eroffnung der Bealschule aufrecbt erhalten wurde, trat Dr. Burger in das aus 3 Gliedern bestebende Priifungs - Comite. Er bewirkte, dass der Landtags-Ausscbuss dem Vereine eine VVidmung von 1000 fl. macbte, dass ibm die jetzigen unentgeltlicben Raumlicbkeiten fur die Samm- lungen und die Wohnung fiir den Custos im Landbause eingeraumt wurde, dass derselbe aus seiner Verbindung mit der Landrvirtschafts- Gesellscbaft gelost und unter das Protectorat des karntneriscben Landtages gestellt wurde. Fast alljahrlich hielt er einen popularen Vortrag liber einen naturwissenschaftlichen Gegenstand und nahm so an jenem anerkennenswerten Streben beachtenswerten Antheil, welches das Museurn in Verbindung durch die jeden Winter liber dauernden offentlichen, uuentgeltlichen Vortrage entwickelt. Diese Vortrage bilden einen Tbeil des wissensobaftlicben Strebens Dr. Burgers; ihr Inbalt zeigt wenigstens zum Tlieile die Richtung seiner geistigen Thiitigkeit, daher es nicbt unpassend erscheinen mag, sie hier anzuflibren. Ani 16. Janner 1857 trug Dr. Burger einige vergleichende Zu- sammenstellungen liber den Knochenbau der Thiere vor. Er deutete auf beredte Weise in kurzer Einleitung an, wie naeb dem Plane der Schopfung die Wirbelthiere spater, denn die andern Geschopfe als Bewohner der Erdoberflache auftreten konnten. Die vergleichenden Zusammenstellungen liber den Knochenbau der Thiere wurden durch das Vorweisen der Skelette, die das Museurn besass, erlautert und so hatte der Vortrag als Erklarung der kleinen Museal-Skeletten- Sammlung zu gelten. Am 8. Janner 1858 reihte Dr. Burger seinen Vortrag an jenen des Prof. Mitteregger liber den Stoffwechsel in der Pflanzen- und Thierwelt an. Er sprach liber das harmonische Ineinandergreifen der Naturreiche und betrachtete den wichtigen und anziehenden Gegenstand von einer andern Seite, indem er hervorhob, wie die verhaltnissmassig so geringe Zahl von Grundstoffen zur Bildung so eingehender zahlreicher Species von Pflanzen und Thieren (lebender und fossiler) ausreicht und wie die Raubthiere ein nothwendiges Glied in der Kette der Schopfung bilden. Am 4. Marž 1859 stellte Dr. Burger allgemeine Betrachtungen der Lebensbedingnisse der organischen Geschopfe mit besonderer Rticksicht auf Parasiten an. Nach einem kurzen Ueberblick iiber 'die Natur der vorziiglichsten dieser Organismen verfolgte der Vor- tragende ihre wunderbaren Verwandlungen und AVauderungen von ihrem ersten Auftreten als Ei an durch alle Lebensphasen hin und gedachte auch ihrer Beziehungen zu manchen Krankheiten bei Menschen und Thieren. Am 9. December sprach Dr. Burger liber die Phjsiologie der thierischen Haut. 56 Am 10. Februar 1860 hielt Dr. Burger einen Vortrag liber den Tabak, seiue Verbreitung, seme Geschichte uud liber die volks- wirtschaftlicbe Bedeutung des Tabakbaues. Am 4. uud 11. Janner sprach Dr. Burger liber die Genuss- mittel der Menschen aus dem Bereiche der Gifte und ihre cultur- gescbichtliche Bedeutung. Am 17. Janner 1862 sprach Dr. Burger tiber den Schlaf und seine Bedeutung im Thierleben. Am 5. December 1862 sprach Dr. Burger iiber die Cephalo- poden. In einer Einleitung wurde zunachst die individualisirende Thatigkeit in der Natur betrachtet und gezeigt, dass selbe bei Mi- neralien auf einer eigenthiimlichen Anziehung und Gestaltung homo- gener Materie, Crystallisation, bei Pflanzen und Thieren auf An- zielung und Gestaltung heterogener Materie beruhe; Pflanzen und Thiere zeigen fast durchgreifend verschiedene Lebensthatigkeit da- durch, dass die Pflanze das Vermogen besitzt, anorganische Materie in organische Pflanzenstoffe zu iiberfiihren, wahrend das Thier nur aus bereits organischen Stoffen seinen Leib aufbaut. Die Mannig- faltigkeit der Mineralien beruht auf der Mannigfaltigkeit alles Ma- teriellen auf der Erde, die Mannigfaltigkeit der Pflanzenwelt auf verhaltnismassig sehr wenig einfachen allgemein verbreiteten Stoffen, die jedoch in mannigfach abgeanderten Verhaltnissen in besonderer Abhangigkeit von Luft, Wasser, Warme, Licht zu verschiedenen Pflanzenformen zusammentreten; die Thierwelt ist zunachst auf die Pflanzenwelt gestiitzt, und seine Mannigfaltigkeit besonders durch 3 Gesetze beherrscht, namlich: 1. Alle Thiere bedtirfen organischer Stoffe zur Nahrung. 2. Nicht alle organischen Stoffe sind Nahrung fur alle Thiere. 3. Jeder organische Stoff ist fiir irgend ein Thier Nahrung. Diese drei Gesetze wurden in ihrer Ruckwirkung auf die bei den Thieren nothwendig werdenden, sehr mannigfaltigen Erschei- nungen der Bewegung und Empfindung erlautert und gezeigt, dass hiediirch wie durch die auch bei Thieren bestehende Abhangigkeit von Luft, Wasser, Licht und Warme ein Formenreichthum erzeugt wird, der jene Pflanzenwelt nothwendig iiberragen muss. An diese allgemeinen Betrachtungen wurde nun der Vortrag tiber eine streng abgesehlossene, nahezu abgestorbene, den meisten Zuhorern wenig bekannte Thierfamilie, die Cephalopoden, ange- scblossen, und deren anatomischen und phvsiologischen Erscheinungeu, ihre Lebensverhaltnisse, ihre Verbreitung und Lebensweise und endlieh die bobe Wicbtigkeit dieser Tbiere fiir geologiscbe und geo- grapbiscbe Untersucbungen ausfiibrlicb erortert, wobei solcbe sebr schon im Weingeist erbaltene Exemplare von Argonauta, Octopus, Sepia etc. wie die Scbalen von ausgezeicbnet schonen Exemplaren von Amoniten, Belemniten, Ortboceratiten etc. etc., wie aucb eine grosse Zabl vom Herrn Professor Beiner im vergrosserten Massstabe angefertigte Wandtafeln den Vortrag erlauterten und dadurcb den Zuhorern verstandlicb und anziebend macbten. Am 27. November 1863 bielt Dr. Burger einen Vortrag liber Korallen und ibre Bedeutung in der Oekonomie der Natur und der Bildung der Erdoberflache. Am 2. December 1864 spracb Dr. Burger liber die Acclima- tisation der Tbiere und Pflanzen und tbat dar, dass beinabe alle unsere Culturgewachse und Haustbiere zu den acclimatisirten ge- horen. Er bespracb ferner die in dieser Ricbtung in neuester Zeit in zoologiscben Garten mit gliicklicbem Erfolge begonnenen Versucbe und den hochstpractischen Wert dieser Bestrebungen. Am 8. December 1865 eroffnete Dr. Burger die Beihe der Wintervortrage mit einer Darstellung iiber die Bewegung der Thiere. Einer vergleicbenden Uebersicht ihrer Bewegungs - Organe folgte eine Erorterung liber die Beziebung der Bewegungen und ihrer Intensitat zu der Nahrung und Lebensweise des betreffenden Tbieres und seiner sonstigen Organisation. Am 5. December 1866 spracb Dr. Burger bei der Eroffnung der Vortrage iiber den Zusainmenhang der wicbtigsten tbieriscben Functionen und beleuchtete den Gegenstand durcb Beispiele aus allen Thierclassen. Am 11. April 1868 scbloss Dr. Burger die Wintervortrage mit einer Schilderung der durcb die verschiedene Verbreitung und das Zusammenvorkommen von Pflanzen nach klimatischen und geo- logischen A^erhaltnissen bedingten Pbjsiognomie der Landscbaft in allen Zonen der Erde. Am 31. Janner nnd 7. Februar 1869 entwickelte Dr. Burger die Pkysiologie der Nerven und that die Beschriinktheit unseres Wisseus iiber die Natur und Erklarung aller Ersckeinungen des Nervenlebens dar. Ani 24. November 1871 begauu Dr. Burger die Vortrage mit einer Darstellung iiber die Ernahrung der Pflanzen nach den neuesten Erfabrungen der Wissenschaft. Zlim letzten Male sprach der Gesehiedeue am 17. December 1876 iiber den Einfluss der Temperatur auf organiscbe Wesen, insbesondere auf die Pflanzenwelt. Dr. Burger besass einen leicbten, ziemlieh rasch und sicber hingleitenden Vortrag, nicht ohne dass Wiederholung einzelner Worter ausgescblossen gewesen ware. Bombast war ikm ferue. Er suchte mit einfachen, klaren Worten, wie sie ikm der Augenblick ver- mittelte, da s Wesen der Sacke zur klaren Ansckauung zu bringen. Er war die belebende Seele am „Kunden Tische“ des Museums. Nach den Vortragen pflegen sick namlick Mitglieder des Museums zu versammeln, um den Vortrag zu besprecben, Aufklarungen iiber manche Punkte von dem Vortragenden zu erbitten, ja man lasst es an Einstreuungen und Widerlegungen nicht feklen; der Vortragende muss gut gewappnet sein. Hier war es vor allen Dr. Burger, der Leben und Wiirze in die Erorterungen zu bringen verstand. Bei der Bewegtheit seines Geistes katte er bald irgend einen wunden Punkt kerausgekolt; wer sein Wesen nicht kannte, mockte im Anfange verbliifft werden iiber die Alt seines Auftretens. Es litt ikn iiberhaupt nicht lange, dass er nicht eine Discussion angesponnen katte. Selbst eine hingeworfene Bemerkung, ein einzelnes auffalliges Tagesereignis konnte ikn veranlassen, der Ursacke desselben nach- zuforscken und aus dem Concreten das Abstracte darzulegen. Sein Tod hat insbesondere im Museum, am „Runden Tische“ eine klaffende Liicke gerissen und nicht leickt wird dieselbe ausgefullt werdeu konnen. Der „Bunde Tisch" liess denn auck, wokl fiiklend, was er ihm gewesen war, das Portrat des Verewigten durck den Maler Šunko, der es in meisterkafter Weise ausiiibrte, an- fertigen. Ein anderer Ehrenposten, der ihm iibertragen ivurde, war die Stelle eines Gemeinderatkes, die er von 1853—1857 einnahm. Seine Thatigkeit richtete sich hier auf die Schule, insbesondere auf die neu errichtete Eealscbule. Seinen Bemiibungen ist es hauptsachlicb zu danken, dass das jetzige scbone Gebaude au dem giinstigen Platze entstand, a n dem es sich befiudet. Eine gewichtige Eolle spielte Dr. Burger in d er karntnerischen Landes-Vertretung. Bereits im Jabre 1848 war er Mitglied im provisorischen Landes-Ausschusse und iibernahm sodann eine Ver- ordneten-Stelle, d. h. war Mitglied des Executiy-Organs der Land- stande bis zur Zeit der Neubegriindung der Landes-Yertretung in Folge der Februar-Verfassung vom Jabre 1861. In dieser Stelle war es ibm eben aucb moglicb, jene Dotationen zu erwirken, von denen an anderer Stelle die Eede gewesen. Als der erste nach der Februar-Verfassung gewahlte Landtag zusammentrat, fand es sicb, dass Dr. Burger ein Mandat im Grossgrundbesitze erhalten batte; er bat die Stelle bekleidet bis zu seinem Tode. Ebenso wurde er in den Landes-Ausscbuss gewablt und war in Abwesenbeit des Landesbauptmanns Stellvertreter desselben, was manches Jahr ziemlicb haufig vorkam. In dieser Stellung war er besonders im Sanitatswesen tbatig. Er hat wesentlicb mitgewirkt zur Begriindung der Landes - Siecbenanstalt. Die Entstehung des neuen, wahrbaft grossartigen Landes-Irrenbauses bat er aus allen Kraften gefordert. Aucb sonst bat er in dieser seiner Stellung dabingewirkt, dass bumani- tare Zwecke vom Landtage, soweit es die wahrlicb nicbt bliibenden Geldverhaltnisse des Landes gestatteten, unterstiitzt wurden. Ins¬ besondere dankt es i l nn der Studenten - Unterstiitzungsverein. dass der frtibere jabrlicbe Beitrag von 100 fl. fur Pramien, als diese nicbt mehr als notbwendig eracbtet wurden, nun den Zwecken dieses Vereines vom b. Landtage gewidmet vvurden, wodurcb er sicb neuerdings als Gonner und Wobltbater des Vereines erwies. Von seiner arztlichen Praxis machte Dr. Burger wenig Ge- brauch, obwobl er seinen Beistand, darum angegangen, nicht ver- sagte. Insbesondere Augenleidende fanden bei ihm Hilfe. „Er war, lasst sicb in der ,Carintbia‘ Baron Herbert, sein intimer Freund, vernebmen, sebr gescbickt als Arzt, namentlicb sebi* gliicklicb in der Diagnose, lange Zeit sebr gesucht und beliebt und Hausarzt der ersten Familien Klagenfurts. Aber. ob aus Mangel an Vertrauen, ob aus andern Grtinden, er sucbte keine Praxis, wich ibr eber aus, 60 u nd wirkte in letzterer Zeit nur mehr bei Conoilien. Hatte er ge- wol!t, er ware Klagenfurts erster Arzt geworden. Noch als Professor iibernahm er einmal wegen Mangel an Militararzten das Militar- spital freiwillig und unentgeltlicb und erntete damals als einzigen Lohn — einen Tvphus. Aucb an der Behandlung der Verwundeten 1866 im Barackenspital nabm er lebhaften Antheil.“ Dr. Burger war eine allentbalb beliebte, iiberall gern gesehene Personlichkeit. Denn um ibn verbreitete sich Leben und Geist. Der trockenste Kreis, in den er trat, kam in Bewegung. Alles was nach Schwerfalligkeit, Pedanterie roeh, widerstrebte seinem Weseu. Seine elastische Natur, die noch. den Siebziger wie einen Jungling dahin schreiten liess und es ihm ermoglichte, an Gemsjagden theil- zunehmen, wie er denn — ein vortrefflicher Schiitze — eine solche unmittelbar vor seinem Tode mitzumachen dacbte, half ihm leicht iiber die Beschwerlichkeiten des Lebens dahin. Was einem andern lange Muhe und Arbeit machen konnte oder schwere Bedenklich- keiten erregte, loste er wie im Spiele. Nie um einen Ausweg verlegen, wo Andere solchen erst miihsam suchen, gieng er gerne gerade auf das Ziel los. Umwege waren seiner Natur nicht ange- messen. Diese gab sich offen, wie sie war und gewann eben durch ihre Unmittelbarkeit und vielleicht auch desswegen, weil er es nicht darauf anlegte, gewinnen zu wollen. Seine ebenmassige, liber Mittel- grosse reichende elegante Gestalt war in ihrer Leichtigkeit und Sicherheit ganz der Ausdruck seines innern Wesens. Dr. Burger war zweimal verheiratet. Das erste Mal fuhrte er 1836 im Alter von 28 Jahren Fraulein Bertha Sollner, die Tochter eines angesehenen und als tiichtigen Landwirt erprobten Gutsbesitzers zum Altare, welche ihm eine Herrschaft zubrachte, die nach dem schon 1842 erfolgten Tode der Mutter auf das einzige Kind dieser Ehe iibergieng, eine Tochter, welche gegenwartig in der Provinz Preussen an einen Gutsbesitzer verheiratet ist. Die zweite Ehe schloss Dr. Burger mit Fraulein Pauline Edle v. Moro, aus jener weit iiber Karntens Grenze bekannten Familie, welche die Tuchfabrikation im Lande auf eine ansehnliche Hohe gebracht hat. Fiinf Kinder entsprossten dieser Ehe, 3 Sohne und 2 Tochter; es war der Schmerz nicht erspart, dass der alteste Sohn 61 Hugo bei Koniggratz 1866 den Soldatentod fand. Das Eamilienleben war ein inniges und gliickliches. Es war Dr. Burger beschieden, raseh, obne monatelang au das schmerzbringende Krankenlager gefesselt zu sein, aus dem Leben zu scheiden. Am 4. September 1879 begab er sich, wohlgemuth eine Cigarre schmaucbend, in das prachtvolle Aekerbaugebaude, zu dessen Entstehen er so wesentlich mitgewirkt batte, und hielt in der Sitzung einen Vortrag betreffs einer an das Ministerium zu machenden Eingabe. Ohne Grund kam er in Erregung, er begann zu stottern, die Gedanken verwirrten sich, er wurde hinausgefiihrt und erbrack sich. Zu Bette gebracht erhielt er ein vom herbei- gerufenen Arzte verordnetes Beruhigungsmittel. Er schien einzu- schlummern, doch bald stellte sich ein Rocheln ein; so starb er, ohne wieder zum Bewusstsein gelangt zu sein, in den Armen des rasch herbeigeholten altesten Sohnes. Als am 6. September die Leiche zu Grabe getragen wurde, bezeugten die zahlreichen Kranze, die ungemein grosse Betheiligung der Bevolkerung und zwar aus allen Standen das Ansehen und die Beliebtheit, deren sich der Verstorbene zu erfreuen gehabt hatte. Wegen der noch dauernden Ferien konnte nur ein Theil des Lehr- korpers und der Schiiler daran Theil nehmen und bezeugte der erstere sein Mitgefiihl durch einen grossen, schonen Kranz sammt Widmungsschleife, den der Director in Begleitung mehrerer Pro- fessoren bei der Leiche niedergelegt hatte. Rasch verweht das Andenken der Todten, z*tmal in unserer bewegten Zeit, wo Erscheinung Erscheinung verdrangt und ein ruheloser Wechsel zur Charakteristik unserer Tage zu gehoren scheint. Insbesondere eine Schulmann, dessen Wirken ja kein augen- falliges ist, sondern sich den Blicken der grossen Menge mehr oder minder entzieht, kann hochsteus darauf rechnen, dass seine Schiller i h m ein dankbares Andenken bewahren; diess ist im vorliegenden Palle zweifellose Gewissheit. Oft und oft war er der Gegenstand ihrer lauten und ungezwungenen Ovationen und gerade eine solche beniitzte er, um sein Haup’twerk: den Studenten-Unterstutzungs- verein zu begriinden. Als die Studenten ihm wie schon ofter, einen Fackelzug bringen wollten, beredete er sie, ihm das Geld zu dem angegebenen Zwecke zu iiberlassen. Dieses widmete er nun als Grrundungsfond. Doch, als er aus seiner Stellung schied, liessen sie sich es nicht nehmen, ihm in einer Serenade mit Fackelzug ihre Liebe zu bethatigen. Diess geschab am 16. Marž, da friiber sein Unwohlsein, ein Gichtleiden, das ibn zwang, von nun an fast Jahr um Jahr die Heilquellen von Krapina zu besuchen, die Ovation nicht zugelassen hatte. Dabei erschien auch der Lehrkorper um von seinem scheidenden Director Abschied zu nehmen. Mit Befriedigung durfte Dr. R. von Burger auf sein langes, ehrenreiehes und verdienstvolles Leben und Wirken zuruckblicken. Ihm war es gegonnt, ein im classischen Sinne gewiirztes sv fhnvv zu verwirklichen. Und ob auch die Tage kommen rverden, an denen jene Manner, die unter ihm ihre Ausbildung erhielten, selbst zu den Gewesenen zahleu werdeu, ob bis dahin so mancher Wechsel an der von ihm geleiteten Anstalt eingetreten sein wird: sein D e n k m a 1 w i r d sein und bleiben dervonihmgegriin- dete Studenten-Unterstiitzungsverein. Im Hinblicke darauf hatte er mit vollem Rechte sagen konnen: N o n o m n i s m o r i a r. Klagenfnrt im Juni 1880. Director L. Schmued. 63 2. P. Othmar Gachowetz, f Director des Benedictiner-Gfjmnasiums zu St. Paul, f. bisehofl. Gurker geistl. Bath, emerit. Stifts-Decan.* P. Othmar Gachowetz war im Jahre 1824 zu Iglau von ehr- haren biirgerlichen Aeltern geboren, absolvirte in seiner Vaterstadt 1842 das Gvmnasium nnd 1844 zu Graz die philosophischen Studien, worauf er in das Benediktinerstift St. Paul eintrat und durch Ab- legung der feierlichen Profess im Jahre 1847 fur immer demselben angehorte. Diese Angehorigkeit war aber nicht bloss eine ausserliche, auf einem Rechtstitel beruhende Distinction, um unter ihrem Schutze ein sorgealoses bequemes Lebeu fiihren zu konnen, sondern eine mit den feierlichen Geliibden ubernommene und tief empfundene Gewissenspflicht, die er nicht nur durch genaue, von jeder Osten- tation freie Beobachtung der Ordensregel und der Hausstatuten, sondern auch durch musterhafte riihrung der ihm iibertragenen Aemter, sowie durch freundliches und gewinnendes Benehmen gegen Jedermann an deii Tag legte. Seme Anstelligkeit und Dienstfertig- keit 'mrsetzten ihn in die meisten wichtigeren Wirkungskreise des Stiftes; niemals hatte der Vorstand das in ihn gesetzte Vertrauen zu bedauern, jedesmal aber trauerten die Amtsgenossen und Unter- gebenen, wenn er sie verlassen musste, um in ein anderes Amt zu treten. Vom Jahre 1849—1862 wirkte der Verstorbene als Beligions- lehrer und in anderen Fachern am Klagenfurter Gymnasium. Seit dem Jahre 1863 bekleidete er verschiedene Aemter zu St. Paul, theils an dem dortigen Gymnasium als Director und Religionslehrer, theils im stiftlichen Wirkungskreise. Im Jahre 1862 ubertrug ihm der damalige Abt die Wurde des Subdecans, die der Verstorbene im Jahre 1865-mit der Decanswiirde vertauschte und bis zum Jahre 1869 bekleidete, wo er auf wiederholtes Bitten derselben enthoben wurde. Nach dem Tode des Abtes Ferdinand Steinringer gab ihm die kirchliche und weltliche Behorde dadurch ihr Vertrauen zu er- kennen, dass sie ihn rvahrend der Sedisvacanz vom 2. Marž bis 9. August 1866 als Administrator des Stiftes aufstellte. Obwohl * Der Verscliiedene wav durch Jahre Beligious-Professsor an diesem Grjmnasium; die Direction halt es fiir passend, den vom hochw. Benedictiner- Stifte St. Paul veroffentlichten Nekrolog hier einzuschalten. 64 diese Aemter mit vielen Sorgen und Arbeiten verbunden waren, leistete er doch daneben noch Aushilfe in der Seelsorge, besonders im Beiclitstuble, durch welcben er sich viel Vertrauen und Zuspruch seitens der Landbevolkerung erwarb. Es war zu erwarten, dass diese langjahrige, vielseitige und unverdrossene Thatigkeit die Aufmerk- samkeit und Anerkennung der vorgesetzten Behorden auf sich ziehen werde, wiewohl er niemals ein Streben darnach bekundete und lieber solchen Kundgebungen auswich. Oefter erhielt er vom k. k. Landes- schulrathe Belobungen liber seine Leistungen in der Schule, noch ofter von dem hochwtirdigen Ordinariate belobende Anerkennungen iiber die Erfolge, die er bei der Gymnasialjugend iiber ihren Fort- schritt in der Keligionskenntniss und iiber das religios-sittliche Be- nehmen derselben aufweisen konnte. Das hochvriirdige Ordinariat hat seine Verdienste dadurch offentlich anerkannt, dass es ihm im Jahre 1877 die Wiirde eines geistlichen Bathes verlieh. Wie P. Othmar Gachowetz im Kreise seiner Mitbriider von Jedermann hochgeachtet und geliebt wurde, war er auch ausserhalb des Stiftes gern gesehen und mit ungeheuchelter Freundlichkeit anfgenommen, wiewohl er nur selten Hauser besuchte und in den letzten Jahren seine Besuche auf einen einzigen benachbarten, nun auch schon verstorbenen Pfarrer beschrankte. Dass er aber dennoch das Vertrauen des JVeltclerus besass, beweist der Umstand, dass ihn dieser, wenngleich der Verstorbene keine selbstandige Seelsorge ausiibte, im Jahre 1870 zum Decanalrathe wahlte, welehe Wiirde er aber freiwillig im Jahre 1877 niederlegte, da sie ihn ofter in Collision mit dem Schulamte brachte und die ihm so nothvvendige Ferienzeit verkiirzte. Am unvergesslichsten wird aber P. Othmar Gachowetz seinen vielen Schiilern und deren Aeltern, sowie seinen Mitbriidern bleiben. Gleich beim ersten Empfange zu Beginn des Schuljahres wusste er Kinder und Aeltern fiir sich einzunehmen und dieser erste Eindruck gestaltete sich durch den weiteren Ver- kehr zu einem unbedingten Vertrauen und zu zartlicher Anhanglich- keit. P. Othmar Gachowetz war nicht nur Director und Lehrer, sondern ein vvahrer Vater, der seine Schiiler herzlich liebte und in und ausser der Schule fiir alle ihre Bediirfnisse sorgte. Der gute Buf, dessen sich die Lehranstalt und das Convict zu St. Paul erfreut, ist gewiss auch der Tiichtigkeit und dem liebensvviirdigen Character des Verstorbenen zu verdanken. Das Verhaltniss zu seinen Mitbriidern war immer und gegen Jedermann ein leutseliges, aufrichtiges und entgegenkommendes; keiner wird je von ihm beleidigt worden sein, und wenn je einer im Štifte, so konnte er die deliciae Conventus genannt werden. Man wird die Bestiirzung und den Schrecken bemessen konnen, der sicb bei der Nachricht von seinem ganz unerwarteten Tode aller Stiftsmitglieder bemachtigte. Den grossten Theil des Tages, der fur ihn der letzte sein solite, oblag er seinen Amtsgeschaften und sonstigen Verricbtungen. Nachmittags machte er seinen gewohnlichen Spaziergang. Auf dem Heimwege uberfiel ihn — schon nahe bei dem Štifte — eine ungewohnliche Miidigkeit und Schlafrigkeit, in der ihn einige Domestiken fanden und anfangs fiihrend, weiter aber, als die Krafte immer mehr nachliessen, in einem Armstuhle tragend in seine Wohnung schafften. Die angewandte arztliche Hilfe brachte nur eine momentane Besserung, die zur Verabreichung der hi. Sterbsakramente benutzt wurde und die er bei vollem Bewusstsein im Gefiihle des nahen Todes mit der grossten Andacht empfing. Mit der himmlischen Nahrung gestarkt, ging er in den Todeskampf, der aber nur kurze Zeit wahrte und dem Tode nicht gestattete, sein Opfer zu entstellen. Noch am folgenden Tage zeigte das Antlitz den Ausdruck eines tiefen sanften Schlafes und einer seligen Buhe, so dass man beinahe mit Neid auf den Todten blicken musste und sich gemahnt fiihlte Gott um die Gnade eines gleichen Lebensendes zu bitten. Die Sonntag den 29. Februar nach dem Nachmittags-Gottes- dienste vor sich geheude Bestattung zeigte in der Anzahl der Leid- tragenden und ihrer Haltung, dass eine Personlichkeit zu Grabe getragen werde, deren Verlust tief empfunden und bedauert werde. Der k. k. Bezirkshauptmann von Wolfsberg, die Herren Beamten des k. k. Bezirksgerichtes und Steueramtes von St. Paul, die Herren Eisenbahn-Ingenieure mit ihrem Chef, die freiwillige St. Pauler Feuerwehr, die hochwiird. Sacular- und Begular-Geistlichkeit von Wolfsberg, St. Andra und Ettendorf, die Gymnasial- und Volks- schiiler mit ihren Lehrern, die zahlreichen Aeltern, besonders von Wolfsberg und St. Andra, die einstens ihre Kinder an der St. Pauler Lehranstalt erziehen liessen oder noch erziehen lassen, endlich eine lange Proeession beiderlei Geschlechtes der biirgerlichen und land- 5 lichen Bevolkerung erwiesen dem Verstorbenen die letzte Ehre und bezeugten dem im feierlicben Flockenkleide und mit brennenden Kerzen vor dem Sarge in tiefer Trauer einhergehenden Capitel ihre innige Theilnahme. Den einfachen Sarg schmuckten drei machtige Kranze mit breiten und langen weissen Scbleifen und goldenen Devisen, deren einer von den Mitbriidern in Klagenfurt, der zweite von dem Lehrkorper des St. Pauler Gymnasiums und der dritte von den dankbaren Schulern der Lehranstalt gespendet wurde. Unter unverkennbaren Zeichen grossen Sehmerzes wurde der Sarg in die Erde gesenkt, und reiclilicher als der Weihbrunn des Offi- cianten flossen die Thranen, als der Sarg von den auffallenden Erdschollen widerhallte. Zahlreich und gewiss aufrichtig sind die Beileidsbezeugungen, die das Stift anlasslich dieses Todesfalles er- hielt und nocb immer erhalt. Es wird auch lange Zeit dauern, bis die Wunde, die dem Stiftkorper durch das plotzliche Herausreissen eines tiichtigen, im kraftigen Mannesalter stehenden Mitgliedes zu- gefiigt wurde, verheilt und verscbmerzt sein wird. Moge der All- machtige dem Verstorbenen die ewige Buhe und die Erfiillung sei- nes und sammtlicher Stiftsgenossen Wunsches gewahren, dass der Stiftskorper erstarken und die durch diesen Todesfall entstandene Lučke durch einen Nachwuchs ausgefullt werde, der wie der Ver- storbene von Liebe und Hingebung fur den Ordensstand erfullt, zur Ehre Gottes und zum Nutzen der Menschheit wirkt! 67 V. Classifications-Abschluss im Jahre 1879, Nach den zu Beginn des Schuljahres 1879/80 abgehaltenen Wiederholungs- und Erganzungs-Prufungen stellte sich nachfolgendes Ergebnis heraus: Von den 33 Schiilern, welchen eine Wiederholungs- oder Erganzungs- Priifiing gestattet worden war, liaben selbe 20 bestanden, 6 nicht; 6 der erstern Schiller erschienen nicht und wurden den zweitclassigen zugezahlt; einer, der eine Erganzungs-Priifung zu machen hatte und nicht erschien,. wurde nicht mitgerechnet. VI. Maturitats-Prnfungen. Von dea 2 Schiilera, welchea aach 2 Moaatea eine Wieder- bolungs-Prufuag aus je einem Gegeastaade gestattet wordea war, wurde der eine fiir reif erklart, der andere auf 1 Jahr reprobirt. Da die diessjahrige mimdlicbe Maturitats-Priifung erst am 13. Juli beginnt, wird das Ergebnis im nachsten Programme ver- offentlicbt werden. 5 * VII. Stand deš Lehrkorpers und Lehrfachervertheilung. 68 69 70 Vlil. Lehrplan. Obligate Lekrgegenstimde. I. Classe a. und b. 1. Religionslehre: Kurze Uebersicht der Glaubenslehre — nacb Dr. J. Schuster. — 2 Stundeu. 2. Lateinische Sprache: Die regelmassige Formenlehre — nack F. Schultz, eingeiibt am Lesebuch von A. Rož ek. Im I. Sem. 10, im II. 16 halbstiindige Compositionen. — 8 Stunden. 3. Deutsche Sprache: Lesen, Erzahlen, Memoriren — nach Egger’s Lesebuch 1. Theil. — Das Wichtigste aus der Formen¬ lehre; der enge und der erweiterte Satz mit Beriicksichtigung des Satzgefiiges — nach A. Heinrich’s Grammatik. Im I. Sem. 11 Dictandoschreiben, im II. Sem. 10 Dictandoschreiben und 2 Erzahlungen, ausserdem im ganzen 8 Hausaufgaben (theils grammatikalische, theils Erzahlungen). — 4 Stunden. 4. Geographie: Die Grundbegriffe der mathem. Geographie, soweit dieselben zum Verstandniss der Karte unentbehrlich sind. Beschreibung der Erdoberflache nach ihrer natiirlichen Beschaffen- heit und den allgemeinen Scheidungen nach Volkern und Staaten — nach Supan. Atlas von Stieler und Kozenn. Uebungen im Kartenzeichnen. — 3 Stunden. 5. Mathematik: Die vier Rechnungsarten mit unbenannten, einfach und mehrfach benannten Zahlen, Rechnen mit Decimal- briichen, metrisches System, Resolviren, Reduziren, Theilbarkeit der Zahlen, Rechnen mit gemeinen Bruchen, Einleitung in die Geometrie, Lehre von den geraden Linien, den Winkeln, Drei- ecken bis zur Congruenz derselben — nach Močnik. In jedem Semester 5 Schulaufgaben, viele hausliche Uebungen. — 3 Stunden (davon im II. Sem. 1 Stunde Geometrie). 6. Naturgeschichte: Zoologie: Saugethiere, Gliederthiere, Wurmer, Weichthiere, Strahlthiere — nach P okorny. — 2 St. II. Classe. 1. Religionslehre: Liturgik, oder Erklarung der gottesdienst- lichen Handlungen der kath. Kirche — nach W a p p 1 e r. — 2 Stunden. 71 2. Lateinische Sprache: Erganzung der Formenlehre. Accus. c. infin. Die Conjunctionen. Fragesatze, Adverbia, Gebrauch des Gerundivums. Participialconstruction. Memoriren von Vocabeln, hausliche scbriftliche Praparation — nach S c b u 11 z und R o ž e k. Wochentlich i Scbulaufgabe. — 8 Stunden. 3. Deutsche Sprache: Die Lebre vom zusammengesetzten Satze; Wiederbolung der Formenlehre — nach Heinrich. Lectiire und Memoriren — nach Egger’s Lesebucb. Alle 14 Tage eine Scbularbeit. — 4 Stunden. 4. Geograpbie und Gescbicbte: Uebersicbt der Geschicbte des Alterthums — nach Gindely. Atlas von Menke. — Specielle Geographie von Asien und Afrika. Eingehende Beschrei- bung der vertikalen und horizontalen Gliederung Europas und seiner Stromgebiete, stets an die Anschauung und Beschreibung der Karte gekniipft; specielle Geographie von Siideuropa — nach S u p a n. Uebungen im Kartenzeichnen — 4 Stunden (2 Stunden Geographie 2 Stunden Geschichte). 5. Mathematik: Wiederholung des Rechnens mit gemeinen und Decimal-Briichen. Verhaltniss-, Proportions-, Procent-Rechnungen; Mass- und Gewichtskunde. — Congruenz der Dreiecke, Vierecke, Vielecke. Ausmessung, Verwandlung, Theilung der geradlinigen Figuren — nach Močnik. 4 Sehularbeiten in jedem Semester, sehr viele hausliche Uebungen. — 3 Stunden. (I. Sem. 2 Stunden Arithmetik, II. Sem. 2 Stunden Geometrie.) G. Nat ur geschichte: Zoologie: Vogel, Reptilien, Amphibien, Fische. II. Sem. Botanik — nach Pokor n y. •— 2 Stunden. III. Classe. 1. Religionslehre: Religionsgeschichte des alten Bundes ver- bunden mit der biblischen Geographie — nach Barthel. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Lectiire: Cornel. Nepotis vitae ed C. H a lm. Miltiades, Themistocles, Aristides, Pausanias, Cimon, Lysander; Epaminondas, Pelopidas, Agesilaus, Hamilcar, Hannibal, Cato. Casuslehre nach der Grammatik von S c h u 11 z, mit den einschlagigen Uebungsstiicken aus Vielhaber’s Uebungsbuche. Mochentlich 2 Stunden. — Sehulaufgaben nach Vorschrift, 3. Griechische Sprache: Formenlehre bis zum Perfectum activum (inclus.) —• nach der Grammatik von Curtius; ein- schlagige Uebungsstiicke aus dem Elementarbuche von Schenkl. — Im II. Sem. Sehulaufgaben nach Vorschrift. — 5 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Wiederholung und Erweiterung der Satzlehre — nach Heinrich. — Uebungsstiicke in Prosa und Poesie aus Neumann und Gehlen. — Vortrag prosaischer 72 und poetischer Stucke. In beiden Semestern je 8 Schulaufgalben. — 3 Stunden. 5. Geographie und Gesckichte: TJebersicht der Geschichte des Mittelalters — nach Gindely. — Specielle Geographie von Frankreich , Belgien, Holland, England, Danemark, Schweden, Norwegen, Bussland, der Scliweiz, Deutschland’s, Amerika’s und Australiens — nach Supan. Uehungen im Kartenzeichnen. 3 Stunden (2 Stunden Geographie und 1 Stunde Geschichte.) 6. Mathematik: Algebraische Grossen, 4 Bechnungsarten mit ganzen und gebrochenen algebraischen Zahlen, Potenzen, Quadrat- und Cubikwurzeln, Combinationslehre. — Aehnlichkeit der Drei- und Vielecke, Kreislehre, Elipse, Parabel, Hyperbel -— nach Močnik. Monatlich 1 Schul- und Hausarbeit. — 3 Stunden. (2 Stunden Arithmetik, 1 Stunde Geometrie.) 7. Naturgeschichte:I. Sem. Mineralogie — nach Pokorny. — 2 Stunden. 8. Naturlehre: II. Semester Allgemeine Vorbegriffe, Schwere, Warmelehre, Molekularkrafte, chemische Erscheinungen — nach Krist. — 2 Stunden. IY. Classe. 1. Beligionslehre: Beligionsgeschichte des neuen Bundes und kurze Geschichte der Kirche bis auf unsere Zeit — nach Bar- thel. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Lectiire aus Caes. beli. Gali. lib. I. c. 1—30; lib. II.; lib. IV.; lib. V. c. 8—24; lib. VI. einige Capitel. Privatlect. nur fur die besseren Schiller nach Belieben. — Tempus- u. Moduslehre — nach S c h u 11 z mit den einschlagigen Beispielen aus Vielhaber’s Uebungsbuch. Das Ndthigste iiber Prosodie undMetrik. In jedem Semester 9 Schulaufgaben. — 6 St. 3. Griechische Sprache: Perfectstamm; Passivaoriststamm; Verba auf/ut; unregelmassige Verba der ersten Hauptconjugation: nach der Grammatik von Curtius. Dazu alle einschlagigen Uebungsstticke des Elementarbuch.es von Schenkl. Das Wich- tigste aus der Syntax. — In jedem Semester 7 Schulaufgaben. — 4 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Wiederholung der Grammatik; Lehre von Tropen und Bedefiguren; verschiedene Arten der Aufsatze, hesonders eingehend Geschaftsaufsatze; Grundzuge der deutschen Metrik. Lesen, Erklaren, Memoriren und Vortragen prosaischer und poetischer Stucke aus dem Lesebuche von Neumann und G eh le n. — In jedem Semester 8 Schulaufgaben. — 3 Stunden. 5. Geographie und Geschichte: I. Sem. Geschichte der Neu- zeit — nach Gindely. II. Sem. Specielle Geographie von Oester- 73 reich-Ungarn — nach Supan. Kartographische Uebungen. — 4 Stunden. 6. Mathematik: Zusammengesetzte Verhaltnisse und Propor- tionen und deren Anwendung, Gleichungen des 1. Grades mit 1, 2 und 3 Unbekannten. — Stereometrie mit Beniitzung von Modellen — nach Močnik. Jeden Monat 1 Scbul- und 1 Haus- arbeit. — 3 Stunden (2 Stunden Aritkmetik 1 Stunde Geometrie.) 7. Naturlehre: Gleicbgewicht und Bewegung fester, tropfbarer und luftformiger Korper, Schall, Licht, Magnetismus und Electrici- tat — nacb Krist. — 3 Stunden. Y. Classe. 1. Religionslebre: Katboliscbe Apologetik — nach P rin d. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Livius lib. II., V., XXI. ausgewahlte Partien; Ovid; aus den verschiedenen Dichtungsgattungen aus- gewahlte Partien. — Grammatik bei der Lectiire. — Stiliibungen 1 Stunde woohentlich. — Aufgaben nach Vorschrift. — 6 St. 3. Griechische Sprache: Xenophon nach S c h e n k l’s Chre- stomathie: Anab. I., II., III., IV. Kyrup. I., IV. Homer Ilias epit. Hochegger I., III. Memoriren. Privatlectiire Xenophon Anab. VII. 1—36. Casuslehre und Prapositionen — nach G. Curtius, eingeiibt an den syntaktischen Aufgaben 1—23 von SchenkPs Elementarbuch. — Im I. Sem. 8 halbstiindige Extemporalien (nach Lectiire und Grammatik) und 2 ganzstiindige Compositionen (davon 1 griechisch-deutsch); im 2. Sem. 9 halb¬ stundige Extemporalien und 3 ganzstiindige Compositionen (davon 2 griechisch-deutsch). — 5 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Das Wichtigste iiber die Eormen und Gattuugen der Poesie. Lectiire aus Egger. Uebungen im Vor- trage. Jeden Monat 1 schriftl. Aufsatz. — 2 Stunden. 5. Geographie und Geschichte: Geschichte des Alterthums bis Augustus mit steter Berucksichtigung der hiemit im Zu- sammenhange stehenden geographischen Daten, zunachst Asien’s, Afrika’s und Siideuropa’s — nach Piitzu. Supan. — 4 Stunden. 6. Mathematik: Die 4 Grundoperationen, gemeinschaftliches Mass und Vielfaches, Proportionslehre, Anwendung der Gesetze der arithmet. Grundoperationen auf die Ziffernrechnung — nach Erischauf. Planimetrie —- nach Wittstein. — Monatlich 1 Sehul- und 2 Hausaufgaben. — 4 Stunden. (2 St. Algebra, 2 Geometrie.) Beispielsammlung: Heiss durch alle 4 Classen. 7. Nat ur geschichte: I. Sem. Mineralogie und Elemente der Geognosie — nach Hochstatter.'— II. Sem. Botanik — 74 Wretschko. Bestimmen von Pflanzen in besondern Stunden. — 2 Stunden. TI. Classe. 1. Religionslehre: Die besondere katboliscbe Glaubenslehre — nach Martin. — 2 Stunden. 2. Lateiniscbe Spracbe: Saliust. ed. Dietsch: De Catiiinae coniuratione. Cicero ed. Klotz: In L. Oatilinam orat. I. u. IV. Vergil, ed. Hoffmann: Eclog. I. und V. Georgie. II. (Laudes Italiae. Laudes vitae rusticae). Aeneid. I. und II. (v. 1—145). — Grammatik: Stilistiscbe Uebungen nach dem Uebungsbuche von Berger, wochentlich 1 Stunde. In beiden Semestern je 8 Schularbeiten. — 6 Stunden. 3. Griechische Sprache: Homer ed. Hochegger: II. II., III., XXII., XXIII. Herodot ed. Wilhelm: VI. c. 38-47., c. 82—109. VII. 144—174. — Grammatik: Aussage- und Fragesatze; Absichtssatze; Bedingungssatze; Relativsatze; Tem- poralsatze; der Infinitiv und die Participien nach Curtius’ griechischer Grammatik mit einschlagigen Uebungssatzen nach SchenkFs Uebungsbuch. In beiden Semestern je 7 Schularbeiten. — 5 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Das Wichtigste aus der mittelhoch- deutschen Grammatik — nach R e i c h e 1. Lectiire und Erklarung von Musterstucken aus der mittelhochdeutschen Literatur (Hib. Lied, Gudrun, Hartmann’s v. Aue „armer Heinrich“, Walth. v. d. Vogelvv. u. s. f.) nebst den nothwendigen literargeschichtl. Erklarungen. Monatl. 1—2 schriftl. Aufs. — 3 Stunden. 5. Geographie und Geschichte: Rijmische Geschichte von Augustus angefangen. Geschichte des Mittelalters mit steter Beriicksichtigung der hiemit im Zusammenhange stehenden geogr. Daten — nach Piitz, Gindely und Klun. — 3 Stunden. 6. Mathematik: Potenzen, "VVurzeln, Logarithmen, Gleichungen des 1. Grades und Exponential-Gleichungen — nach Frischauf. — Stereometrie, Goniometrie, ebene Trigonometrie: rechtwinklige Dreiecke — nach Wittstein. Monatl. 1 Schul- und 1 Haus- aufgabe. — 3 Stunden (im I. Sem. 2 Stunden Algebra, im II. Semester 2 Stunden Geometrie). 7. Naturgeschichte: Zoologie in enger Verbindung mit Pa- laontologie und geographischer Verbreitung der Thiere — nach Woldrich. — 2 Stunden. 75 TIL Classe. 1. Religionslehre: Die besondere Sittenlehre— nach Martin. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Vergil, ed. Hoffmann: Aen. XI. u. XII. Georg. lib. IV. — Cicero ed. Klotz orationes seleetae: in Catil. III. u. IV., pro rege Dejotaro in Verrem, lib. IV, aus- gewahlte Partien. — Stiliibungen. — Pensa nach Vorschrift. — 5 Stunden. 3. Griechische Sprache: Xenophonnach SchenkTs Chresto- matbie: Memorab. I. und III. Demosthen. ed. Pauly: 01ynth. I., II., III. Homer Odyss. ed. Dindorf: VI., VII., VIII. (v. 1—200.) — Grammatik bei der Lectiire. In beiden Semestern je 6 Schuiarbeiten. — 4 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Literaturgeschichte y. 16. bis Anfang d. 19. Jahrhunderts. Lectiire ausgewahlter Musterstiicke aus Egger’s Lesebuche. Lessing’s Mina y. Barnhelm und Goethe’s Hermann und Dorothea. Uebungen im Vortrage. Monatlich 1 oder 2 schriftl. Aufsatze. — 3 Stunden. 5. Geographie und Geschichte: Geschichte der Neuzeit von 1492—1815 mit besonderer Beachtung der franzosischen Revo- lution unter Beigabe geographischer Daten — nach Gindely und Klun. — 3 Stunden. 6. Mathematik: Kettenbriiche, unbestimmte Gleichungen des 1. Grades, quadratische Gleichungen, Progressionen, Zinseszins- und Kentenrechnung, Combinationslehre. Elemente der Wahr- scheinlichkeitsrechnung —• nach Prischauf. — Ebene Trigono- metrie, Anwendung der Algebra auf Geometrie, analitische Geo- metrie (Gerade, Kreis, Elipse, Parabel) — nach Močnik. Monatl. 1 Schul- und 1 Hausaufgabe. — 3 Stunden (vertheilt wie in der VI. Cl.). 7. Naturlehre: Allgemeine Eigenschaften. Chemie, Gleichgewicht und Bewegung — nach Ha n dl. Aufgaben aus der Aufgaben- sammlung von Eliedner. — 3 Stunden. 8. Philosophische Propadeutik: Eormale Logik — nach Lindner. — 2 Stunden. TIII. Classe. 1. Religionslehre: Die Lehre von der Kirche und die Kirchen- geschichte — nach Fessler. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Tacitus Germania und Annal. II. 5—27, 41—88, XIII. 1—12. Horaz ed. L. Mii 11 er Carmm. I. 1, 2, 3, 6, 9, 10, 14, 18, 20, 21, 22, 24, 29, 31, 32, 34, 35, 37, 38. II. 3, 6, 7, '9, 10, 13, 16, 20. III. 1, 3, 8, 13, 16, 17, 21, 22, 23, 25. IV. 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 11, 12. Carmen sec. Epod. 2, 7. Sat. I. 9. II. 6, 8. Ep. I. 2, 10. — Privat- lectiire Livius XXIII. —• Stilistische Uebungen nach dem Uebungs- buche von Berger. — Im I. Sem. 8, im II. 5 Schulaufgaben. — 5 Stunden. 3. GriecbiscbeSpracbe: Sophokles Oedipus rex ed. D i n d o r f. Platon Jon und Criton ed. Ludwig. Homer II. XII., XVI. und Odyss. II. Herodot, lib. IX. 1—31. — Grammatik bel der Lectiire — nach C u r t i u s. Aufgaben in entsprechender Anzahl. — 5 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts, Erklarung ausgewahlter Stiicke aus Egger’s Lehr- und Lese- buch II. 2. Wiederholung der wichtigsten Partien aus der Poetik und Literaturgeschichte. Lectiire: Shakespeare’s „Julius Caesar“ und S c h i 11 e r’s „Wilhelm Tell“.— Uebungeu im freien Vortrag. — Jeden Monat eine schriftl. Aufgabe. — 3. Stunden. 5. Geographie und Geschichte: I. Sem. Oesterreichische Geschichte mit einem Abriss der neuesten Geschichte. II. Sem. Vergleichende Statistik der osterr. - ung. Monarchie — nach Hanak. — 3 Stunden. 6. Mathematik: Zusammenfassende VViederholung des mathe- matischen Unterrichtes — nach Prischauf und Močnik. Uebungeu in L5sung mathemat. Probleme. Schul- und Haus- arbeiten. — 2 Stunden. 7. Naturlehre: Warme, Wellenbewegung, Akustik, Optik, Mag- netismus, Electricitat — nach Handl. — 3 Stunden. 8. Philosophische Propade u tik: Empirische Psychologie — nach Lindner. — 2 Stunden. Stenographie: Anfangercurs. Wortbildung und Wortkiirzung mi t, štetem Tafelschreiben — nach dem kurzen Lehrgang von H. K a t z s c h, — Dictandosehreiben. — Leseiibungen nach den „Stenographischen Blattern aus Tirol“. Slovenische Sprache. Mit 4 Unterrichtscursen, wochentlich je 2 Lehrstunden. I. Curs fiir Slovenen der II. Classe und deutsche Anfdnger aus ver- schiedenen Classen. Allgemeine Vorbegriffe; practische Formenlehre bis zur Classen- eintheilung des Zeitwortes; Memoriren der zu den Uebungsstiicken geborigen Vocabeln; mtindliche und schriftliche Uebersetzung der Uebungsstiicke nach der slovenischen Grammatik von Dr. Šket. Im II. Semester mehrere Schulaufgaben Unterrichtsspraelie deutsch. II Curs fiir Slovenen der III. und IV. Classe und in der sloveni¬ schen Sprache vorgeschrittene Deutsche. Classeneintlieilung und Bedeutung des Zeitwortes. Casuslehre nach der Grammatik von Dr. Šket. Lesen, Erklaren, Uebertragen ins Deutsche, Wiedererzahlen, Memoriren und Vortragen ausgewahlter prosaischer und poetischer Lesestiicke — nach Janežič’s „Cvetnik II. del“. Schriftliche Uebersetzung aus dem Deutschen ins Slove- nische, dazu monatlich ein slovenischer Aufsatz. III. Curs fiir Slovenen der V. und VI. Classe. Die sjntactischen Eigenthiimlichkeiten des Zeitwortes, Wort- bildungslehre. Volkssagen, Heldengedichte; Lecture und Erklarung einiger Sonette von Preširen und anderer prosaischer und poeti¬ scher Stričke aus „Cvetnik III. del“ mit grammatischen und sach- lichen Erklarungen. Vortrage. Monatlich eine oder zwei schrift¬ liche Arbeiten. IV. Curs fiir Slovenen der VII. und VIII. Classe. Geschichte der neuslovenischen Literatur von Vodnik ange- fangen, und altslovenische Grammatik verbunden mit der Lectiire und Erklarung der entsprechenden Probestiicke nach Miklosich’s Slovensko berilo za osmi gimn. razred. Monatlich eine schriftliche Arbeit. In den drei letzten Cursen ist die Unterrichtssprache slovenisch. 78 IX. Themata fiir die deutschen Aufsatze. V. Classe. Der Tod ein Bruder des Schlafes. — Die Sage von Arion. Ovid. II. — Wie entsclmldigt der Bitter bei Schiller den Kampf mit dem Drachen? — Dadalus und Icarus. — Warum ist die Donau der Liehlingsfiuss der Oesterreicher ? — Charakteristik des Grafen von Habsburg nach Schiller’s Romanze. — Kekrops und Perikles in ihrer Bedeutung fiir Athen. — a) Ueber den Nutzen der Walder. b) Das Wasser im Haushalte der Natur (alternativ). — Grundidee und Gedankengang in Schiller’s Gedicht „Die Kraniche des Ibykus“. —- Der Mai — ein Wonnemonat. — a) Hannibals Uebergang iiber die Alpen. b) Die Entwicklung des romischen Staates verglichen mit der des Menschen (alternativ). — Europas IJeberlegenheit iiber die iibrigen Welttheile. VI. Classe. „.die Elemente hassen Das Gebild der Menschenhand." — Charakteristik irgend eines romischen Kaisers. — Was treibt den Menschen in die Ferne? — Thema eigener Wahl. — Verdienste Cicero’s um den Staat und sein Verhalten bei der Yerschworung des Catilina. — Welche Gedanken enveckt in uns die Betrachtung des gestirnten Himmels ? — Der Abschied Hector’s von der Andro- mache, nach Homer und Schiller. — Was kiindigt uns den heran- nahenden Eriihling an. (Nach dem Motto: „Du, schone Natur, bist nicht einerlei Und bist doch immer die gleiche; Und Alles ist alt und Alles ist neu In deinem bliihenden Reiche!") — Was bedeuten die Worte: „Leben Sie wohl!“ — Wer im Besitz ist, lerne verlieren; Wer im Gliick ist, lerne den Schmerz! (Schiller: „Die Braut von Messina. 11 ) VII. Classe. Die Ursachen der Veranderungen der Erdoberflache. — Bedeut- samkeit Hans Sachsens nach i Goethes bekanntem Gedichte. — Die beiden Reden des Kaiphas oder des Philo. Messiade IV. — Klop- stocks vaterlandisehe Gesinnung in seinen Oden. — „Nur der Irrthum ist das Leben, Und das Wissen ist der Tod.“ (Sehiller’s Cassandra.) Uebersicht der Entwicklung der Reformation. — Aus Lessings „Minna v. Barnhelm.“ a) Inwiefern. ist „Minna v. Barnhelm" ein nationales Drama? b) Der deutscbe Soldat — nach Minna von Barnhelm (alternativ). — Thema naeb freier Wahl. — Welche po- litischen Grundsatze entwickelt Demosthenes in seiner 3. 01ynthi- schen Rede? — Aus Goethes „Hermann und Dorothea“. a) Inwie- fern befolgt der Dichter in „Hermann und Dorothea“ das in Lessings Laokoon aufgestellte Kunstgesetz? b) Cbarakteristik des Wirtes zum goldenen Lowen (alternativ). — a) Was verdankte der junge Gothe seinem Aufenthalte in Leipzig? b) Gothe in Strassburg (alternativ). — „Euch, ihr Guter, gehort der Kaufmann: Giiter zu suchen, Geht er; doch an sein Schiff kniipfet das Gute sich an!“ (Schiller: „Der Kaufmanu.") Vili. Classe. Annehmlichkeiten und Vortheile der Kiistenanwohner. — Ueber den Unterschied zwischen den Ritterromanzen Schillers und den Elfenballaden Gothes. — Freies Thema. — a) Wodurch erweckt Schiller in Maria Stuart unsern Antheil fur die Heldin und grunden sich die dabei gebrauchten Mittel alle auf Geschichte ? — b) Durch welche Griinde bewegt Grafin Terzky Wallenstein zum entscheiden- den Schritte? — Charakteristik des Brutus aus dem Drama Julius Caesar von Shakespeare. — „Es bildet ein Talent sich in der Stille, Sich ein Charakter in dem Strom der Welt.“ (Chrie.) (Gothe: Torq. Tasso I. 2.) Ueber den Bau der Sophokleischen Tragodie. — In welchem Sinne kann man das 19. Jahrhundert mit Recht das eiserne Zeit- alter nennen? — a) Ernst des Abschiedes von der Heimat, nach Ereiligrath’s „Die Auswanderer“. b) Patria est ubicunque est bene (Cicero Tusc. disp. Y. 37) (alternativ). — Ueber die Lage Wiens. — a) Gertrud und Hedwig in Schillers „Wilhelm Tell“. b) Welche Bedeutung hat die erste Scene in Wilhelm Tell? (alternativ.) — „An’s Vaterland, an’s theure schliess dich an, Das halte fest mit deinem ganzen Herzen.“ (W. Teh II. 1.) (Maturitatsarbeit.) 80 X. Themen zu den slovenischen Aufsatzen im Obergymnasium, lil. Curs. 1. Spomini iz preteklih počitnic. 2. Kako so staroveški narodi svojo ljubezen do domovine skazovali ? 3. Dicique beatus — ante obitum nemo supremaque funera debet. Ovid. Met. III. 137. 4. Obseg Preširnove pesmi „Slovo od mladostih 5. Kaj je Abileja primoralo, da se je v boj podal? (II. 19. spev.) 6. Kako nam znači pesnik v pesmi „Pohlep oslepi“ strast lakom¬ nosti in njene nasledke. 7. a) Djanja hrabrosti rimske mladeži o času vojske s Porzeno, kraljem. b) Sodnijska obravnava pred senatom 5. decembra 63. leta zoper Lentula in druge zaprisežence. 8. Rojstni kraj — kraj sreče in blaženosti. 9. S kterimi podobami in primeri riše Preširen v sonetih svojo osodo ? 10. V jamo pade, kdor jo drugim koplje. (Po berilu.) 11. Yse mine. (Razprava.) IV. Curs. 1. Preširnovi sonetje kot zrcalo njegovega življenja. 2. Glavne poteze o veri starih poganskih Slovencev in jih pokrist¬ janjenje. 3. Važnost lepoznanskega slovstva. 4. Zakaj se začenja z Vodnikom nova doba v slovenskem slovstvu? 5. Eden dan na Vrbskem jezeru. 6. a) O političnem delovanji Demostenovem. b) Kako oslavlja Horac življenje na kmetih po epodi: Beatus ille, qui procul negotiis. 7. V pregovorih leži zaklad modrosti priprostega moža. 8. a) Glavna politična načela Demostenova v III. olintijskem govoru, b) Glavne osebe in njihov značaj v Sofoklejevem „kralj-Edipu“. 9. Naj se dokaže različnost med staro- in novoslovensko sklanjo imenskih debel na i in u. 10. Kake važnosti je koroška dežela v svojem zemljepisnem in obrtnijskem oziru za avstrijsko državo? 11. Kakov upliv imd grško-rimska izobraženost na sedanjo? (Za zrelni izpit.) 81 XI. Zuwachs an Lehrmitteln des Gymnasiums. 1. Der GymnasialbibliotheJc mgewachsen. a)DurchGeschenke. Dr. J. H a ul er, Lateinisches Uebungsbuch. — Lateimscbe Stjl- iibungen. — Dr. Al. Egger, Deutsches Lesebuch f. d. 2. Cl. — Nik. Hub er, Die Literatur der Salzburger Mundart. — Dr. Jak. Šket, Slovenisches Sprach- und Uebungsbuch. — Mittheiluugen des Geschichts- Tereines fur Steiermark 1879. — Beitrage zur Kunde steiermarkischer Geschichtsquelleu 1879. — Dr. Balth. Kaltuer, Lehrbuch der Kircbengeschichte. — Holzer, Lhomond Urbis Bomae viri illustres a Bornulo ad Augustum. — F. M. P u t z g e r, Histo- riscber Schulatlas zur alten, mittleren und neueren Gescbicbte. — Statistischer Bericht iiber die volkswirthschaftlichenZustandeKarntens in den Jahren 1871—1878. — Dr. H. Habermann und Dr. Dikmann J., Lehr- und Uebungsbuch fur den Unterricht in der Algebra I. Th. — Max Bosenfeld, erster Unterricht in der Chemie. — Ferd. Seeland, Metereologische Beobachtungen in Klagenfurt 1879. — Dr. E. Filek Ed. v. Wittingh au s en, Franzosische Chrestomathie und Uebungsbuch. — Franz J. Mačk, kurzgefasstes Lehrbuch der kath. Beligion und Grundriss der Kirchen- geschichte. — Dr. Herm. Fechner, Gelehrsamkeit oder Bildung. b) D u r c h A u k a u f a u s den A u f n a h m s t a x e n und Lehr- mitt el beitrage n. L e h r s, Qu. Horatius Flacius. — Ad. S t i e 1 e r’s Handatlas, neue Ausgabe 1. Lief. — Koenig Bob., Deutsche Literatur- geschichte. — Muller-Pouillet’s Lehrbuch der Physik. — Buchner Wilh., Gelehrsamkeit. — Schneider Lina, Frauen- gestalten der griechiscken Sage und Dichtung. — Dr. G. Weber, Allgemeine Weltgeschichte. — Stef. Wolf, Hypatia, diePhilosophin von Aleiandria. — Mih. Bayer, Karte des Herzogthums Karnten. — L ep us eh ek, Karte zur physik. Geographie. — Huth, Se- minarfragen. — F r a a s , Geologie und Prahistorien mit Atlas. — A. F. Lax, Zahleu aus der Geographie. — Franz Walentin, Maturitatsfragen. — Ottok. Lorenz, Gymnasialwesen. — Adolf H e i n z e, praktisehe Anleitung zum Disponieren. — Otto K a m m e 1, Anfange des deutschen Lebens. — Friedr. Dr. Z 611 n e r, Skalen- Photometer. — E. Obach, Hilfstabellen fur Messungen. •— Dr. Arnold und Caroline Dodel-Port, Anatomisch-phisiol. Atlas der Botanik (Forts.). — C. Bursian, Jahresbericht iiber die Fortschritte der classischen Alterthumswissenschaften. — Yikt. 6 82 C a r u s, Zoologischer Anzeiger. — C. Goedeke und. J. T i 11 m a n n, Deutsche Dichter des 16. Jahrh. (Forts.). — Dr. Franz Kron e s, Handbuch der Geschichte Oesterreichs. (Forts.) — Gust. Jager, Die Entdeckung der Seele. — Andr. Wilhelm R. v., Praktische Padagogik der Mittelschulen. — Angelo de Gubernatis, die Thiere der indogermanischen Mythologie; aus dem Englischen von M. H a r t m a n n. — Carl, Repertorium der Experimentalphysik. (Forts.). — J e na er Literaturblatt 1879. — Zeitschrift fur das Gymnasialwesen 1879. — Dr. Ang. Petermann, Geographische Mittheilungen 1879. — M i 11 h e i 1 u n g e n der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien 1879. — Zeitschrift, osterr. botanische 1879. — Zeitschrift fur das Realschulwesen 1879. — Zeit¬ schrift fur die osterreichischen Gymnasien 1879. —■ Ver- handlungen der zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien 1879. — Statistische Monatschrift, herausgegegeben von dem Bureau der k. k. statist. Centralcommission 1879. — P i er er, Universallexikon (Forts.) — Verordnungsblatt f. d. Dienstbereich des Minist. f. C. u. U. 1879. — Reichsgesetze 1879. II. Fiir das physiJcalische Cabinet trnrde angekauft: 1 eiserner Trager mit Zangen und Ringen, 1 Gasflasche nach Fevre, 1 Breitenlohnersche Spirituslampe, 1 Giftheber, 1 Metronom nach Malzel, 1 Hartgumistange und Platte, t Oberflachenconductor, 1 Quadrantenelektrometer, 1 Auslader mit zwei Griffen, Leitungs- ketten, 2 Inductionsrollen, 1 Multiplicator zum Mellonischen Apparat, Amperes: rotirender Strom und rotirende Magnete (3 Stuck), 1 Spectroscop a Vision directe, und eine grossere Collection chemischer Praparate und Reagentien. Ausserdem wurden unter Anleitung des Professors der Physik vom Sextaner Hilpert Anton eine Zauber- laterue angefertigt und verschiedene andere Umanderungen und Reparaturen an Apparaten durchgefiihrt. 111. Fur das Naturaliencabinet ivurde envorben: A. Durch Geschenke: Von Fran Josefine Schmued, Direktorsgattin 1 Gordius aguaticus, 8 Seeigel, 3 Stričke Calcit aus der Adelsbergor-Grotte. — Von Herrn Profes. N. Lebinger 20 St. Mineralien u. Gesteine aus Karaten; 16 Petrefacten aus der Kohlenformation der Stangalpe und melirere Alpenpflanzen. —■ Vom naturhistorischen Landes-Museum 14 Stuck Mineralien und 8 ausgestopfte Vogel. — Von Herrn Ober- bergrath Se el and 8 Stuck Mineralien. — Von Herrn Caud. phil. 83 K Liegel 6 mikroskopische Praparate; 1 Saepia offic. — Von V i s c o n t i G., Schiller der V. Cl. viele Krystallmodelle aus Papier mit Glaskasten. — Von Semen, Schiller der V. Cl. Kaliglimmer mit Radial-Erscheinung. — Von Kramp el, Schiiler der III. Cl. Rehkiefer. — Von Hermann, Schiiler der II. Cl. ein Neunauge. — Von Knapitsch, Schiiler der I. Cl. Rehkiefer und Damhirschge- weihe. —- Allen Spendern wird hiemit der beste Dank ausgesprochen. B. DurchAnkauf: I Skelet von Oxyrrhina Spallanzanii. — l Pseudopus Pallasii (Spiritus). — l Spermophilus cit. — 1 Cricetus vulg. Hypodaecus amphib. — 1 Sorex fod. (ausgestopft). IV. Der Schiilerbibliothek mgewachsen: A. Durch Geschenke: Vom Herrn k. k. Oberlieutenant Simon Janežič: Lendov- šek, Slomšekove pesmi. — Godina-Verdeljski, Opis in zgodovina Tersta in njegove okolice. - Raič, Pomladansko cvetje. — Bleiweis, Zlati klasi. — Cegnar, Babica. — Pesmi. — Parapat, Družina Al- varedova. — Razlag-Vinkovic, Zora 1852. — Umek, Ciril in Metod. — Klodič, Novi svet. — Levstik, Rokopis kraljedvorski. — Dobravčin, Pesmi na tujem. — Cegnar, Valenštajnov ostrog. — Božič, Pla¬ tonov Kriton in Apologija. — Erjavec, Kitica Andersenovih pravljic. — Kračmanov Matija, Sofoklov Ajant. — Krek, Na sveti večer o polnoči. — Frankolski, Veronika deseniška. — Vesnin, Izmael-Bej. — Bilc, Pervenci. —• Janežič Anton, Cvetje slovanskega naroda 1852. — Pleteršnik, Slovo o polku Igorjeve. — Križaj, Tomaž Mor. — Lj. T., Nesreča čez nesrečo ali mertvaška glava. — Radoslav, Mali šopek domoljubnih cvetličic. — Jurčič, Juri Kozjak, slovenski janičar. — Godina-Verdeljski, Kratek razgovor o bolj važnih dose¬ danjih iznajdbah. — Zadravski, Lada Almanah za 1. 1864. — Majar, Vzajemna Slovnica. — Svatnoi, Russische Chrestomathie. Vom Herrn Professor Marn in Laibach: Slovnica češkega jezika. — Von der lobi. Matica Slovenska in Laibach: Letopisi Matice Slovenske 1869, 1871, 1872, 1873, 1875, 1876, 1877. — Slovan¬ stvo I. — Prirodopis rastlinstva. — Dr. E. H. Costa, — Vom Stud. der VI. Classe Kickh Johann: Diestenveg, Blanc’s Geschichte der Erde, Til Biinde. B. DurchAnkauf: 1. Unterlialtende Jugendschriften: B i n s t o r f e r - D ein h ar d t - J e s s en, Bilder aus der Ge¬ schichte, Geographie und Natur. — Neue Bilder aus der Natur 6 * 84 und dem Leben. — Mehi: Die schonsten Griechischen Sagen aus dem Alterthum. — Hofman n, Nach Brasilien und zuriick in die Heimat. — Hofmann-Hohl, Der Jugend Hausschatz. — Braun, Aus Dorf und Stadt. — Guten Abend! — P i c h 1 e r, Pfarrer und Kriegsmann. — Ein deutsches Konigsleben. — Die Rose von Byzanz. — Der Steinmetz von Speier. — Der Freihof von Siebeneichen. — Die ersten Zollern. — Der alte Barbarossa. — Vater Friediberfs Haus. — An den Ufern des Rheins. — Vater und Solin. — Hocker, Armuth schandet nieht und Reichthum macht nicht gliicklioh. — Onkel Moses. - Die Siinde ist geschrieben mit eisernen Griffeln. — Womit man siindigt, damit wird man geslraft. — Durch Giite und Treue wird die Missethat versohnt. — Bur man n, Stanley’s Reisen durch den dunkeln Welttheil. — Brunold, Willy der Dampfermaschinist. — Baumann, Quer durch Afrika. — M ti 11 e r, Der junge Rajah. — Hocker, Der Spion von Afghanistan. — Obentraut’s Jugendbibliothek, Deutsches Bauernleben in Siebenburgen. — Kaiser Karl V. und seine Zeitgenossen. — Der Wassermann in Oesterreich. — Drei Grosse im Reiche der Blumen. — Charakterbilder aus Ungarn. — Beriihmte Handwerker. — Oester- reichische Stadtebilder. — Wien zur Zeit der Babenberger. — Zwei Weltbeherrscher. — Die Salzbergwerke von Wieliczka. — Der Fried- lander. — Ein Kaiserfest in Oesterreich. — Zwei Lebensgefahrten des Menschen. — Der Huhnerhof und seine Gaste. — Der Stall- page. — Hanns auf Reisen. — Georg Huebmer. — Unsere braven Frauen. — Sagen und Mahrchen aus Bohmen. — Fiirst Karl Philipp zu Schivarzenberg. — Proschko, Oesterr. Volks- und Jugend- schriften, Mein Oesterreich. — Salzburg. — Geschichte und Sage aus Schlesien. — Otto, Alruna, der Jugend Lieblingsmarchenschatz. — Je s s en, Oesterr. Volks- und Jugendschriften, Kaiser Josef II. — Wanderungen durch Steiermark. — Lehr- und Wanderjahre. — Vittich. —• Sagen aus Steiermark. — Freisauff, Salzburger Volkssagen. — Em m er, Feldmarschall Erzherzog Albrecht. — Feldmarschall Graf Radecky. — Čampe, die Entdeckung von Amerika. — Denhart, Anderseni sammtliche Mahrchen. — Ger- stacker, Die Blatternimpfung. — Der Herr von der Holle. — Eme Hochzeitsreise. — Bancalari, Prinz Eugen. — M e n s c h, Robinson Krusoe. — Čampe, Robinson der Jiingere. — W er n er, Gulliver’s Reisen. — Pichler, Des Dorfes Rose. — Hauff, Mahrchen. — Pfeffel, Ausgewahlte Fabeln und Gedichte. —• Wildermuth, Kleine Geschichten. — Trautmann, Cooper, der rothe Freibeuter. II. Deutsche Sprache und Literatur. Leixner, Illustrirte Geschichte des deutschen Sc-hriftthums. — Colshorn, Des Knaben 'VVunderhorn. — Verne Juli us, 86 Die Leiden eines Chinesen in China. — Die grossen Seefahrer des XVIII. Jahrhunderts. — Reise um die Brde in 80 Tagen. — Man- zoni-Lessmann, Die Verlobten. — Lange, Erik Bogh’s hu- moristische Vorlesungen. — Oberbreyer, Cicero’s ausgewahlte Reden. — Verne Julius, Die funfhundert Millionen der Begum. — Balde, AVilhelm von Humbold. — Becbstein, Wahlter’s von der Vogelweide ausgewahlte Gedichte. — Armin-Brentano, DesKnabenWunderhorn. — Teuffenbach,Vaterlandisches Ehren- buch. — Baumbach, Zlatorog. — Hacklanderis W e r k e: Lfg. 100—180. — Veesenmejer, Alexander von Humbold. — Wasserburger, Ein versenktes Eden. — Hamerling, Lord Luzifer. — Dickens Seybt., Nikolaus Nickelby.— Sarreiter, Ein Volksbuchlein von Ludwig Auerbacher. — Mehlis, Bilder aus Deutschlands Vorzeit. — Samhaber, Preširenklange. — Anast. Griin, Nikolaus Lenau’s sammtliche Werke. — Gries, Torquato Tasso’s befreites Jerusalem. — Pannier, Walther’s von der Vogelweide sammtliche Gedicbte. — Knigge, Ueber den Um- gang mit Menschen. — Harte, Kalifornische Erzahlungen. — Burger, Munchhausen’s Reisen und Abenteuer. — Kink el, Der Grobscbmied von Antwerpen. — Raimund: Ein bartes Herz. — Zwei Menscbenalter. III. Antike Sprachen und Literatur. Munk-Volkmann, Gescbicbte der Griecbiscben Literatur. — Vieboff, Sophokles Dramen. — Mabli, Gescbicbte der an- tiken Literatur. — Wolzogen, Aischylos. IV. Moderne Spraclien und Literatur. Stritar, Zvon 1876, 1877, 1878. — K or it ko, Slovenske pesmi kranjskiga naroda. — Krek, Poezije. — Vilhar, Jamska Ivanka. — Dobravčin, Razne poezije. — Burger, Eustahij. — Vodnik’s A lb u m. — Slovenski glasnik 1858, 1859. — Drobtince 1846—1849, 1857, 1858. V. Heograpliie und GescMchte. Holder’s geogr. Bibliothek, Die afrikaniscben Neger. — Bosnien und die Nebenlander. — Die Donau. — Verkehrswege zu Wasser und zu Lande. — Aus dem tropischen Amerika. — Californien von Einst und Jetzt. — H o 1 d e r’s b i s t o r. Bibliothek, Andreas Hofer. — Maria Tberesia. — Bilder aus der Vergangenheit der Siebenburger-Sachsen.—AlbrechtI. — Bartbol, Beckeris Gescbicbte fiir die Jugend. — Corvin, Illustr. Geschicbte des Alterthums. — Hoffman n, Schweden’s Heldenkonige. — U m 1 a u f t, W anderungen durcb die osterr.-ungariscbe Monarcbie. — Scbiicking, Tiirkische Erlebnisse. — B o w i t s c h, Habsburgs-Chronik. — J a u k e r, Steier- mark. — Grassa u er, Oesterreich ob der Enns. — Petiscus, Der 01ymp. — Juttner, Tirol und Vorarlberg. — Jabornegg, Das Loibl-, Boden-, Baren- und Zellthal in den Karawanken. — Bermann, Alt- und Neu-Wien. — Weber, Die Weltgeschichte in iibersichtlicher Darstellung. — Janssen, Geschichte des deutscben Volkes. — Oberlander, Australien. — Hellwald, Hinter- indische Bander und Volker. — Schuler, Aus der Tiirken- und Jesuitenzeit. — M e y e r, Aus mittleren und neueren Jahrbunderten. — Butbner, Karnten und Krain. — Schmid, Graf Albert von Hohenburg. VI. Mathematik und Physik. Schiitte, Physikalische Bilder. — Jahn, Katechismus der Astronomie. — A r t u s , Grundztige der Chemie in ihrer Anwendung auf das practische Leben. VII. STaturgeschichte. Willkomm, Waldbiichlein. — Bossmassler, Die wirbel- losen Thiere des Waldes. — Bohner, Eosmos Bibel der Natur. — Eckardt, Zerlegbare' Abbildungen der inneren Theile des Menschen. VIII. Verschiedenes. Kosegger, Heimgarten III., IV.— Faulmann, Illustrirte Geschichte der Schrift. 87 XII. RECHNUNG fiir den Fond des Studenten-Unterstlitziings-Vereines im 15. Verwaltungsjabre vom 9. Juli 1879 bis 8. Juli 1880. I. JEinnahmen. Beitrage der Scbiiler laut Ausweis bei dem Namens- verzeichnisse. Zinsen aus dem Rečičkischen Legate. „ von der Sparkassa .202 „ „ Obligationen. Geschenk des b. Landtages. III. Vermogensstand. 1 St. Staats-Obligation v. 1860 S. 17900 Nr. 16 1 „ „ „ v. 1860 S. 12264 Nr. 6 1 „ „ „ v. 1868 Nr. 118.397, letztere durch Umwandlung der 5 °/ 0 Obligation . 1 St. karntner. Grundentlastungs-Obligatiou Kassarest vom Jahre . 1879/80 .. Activforderungen . An Buchern. Sparkassa-Einlagen. Inventar .. Summa bei Vergleichung mit dem Stande im Jahre 1878 mit 5461 „ — ergibt sich eine Vermehrung von Yon dem Werthe der Biicher wnrden 71 fl. 13 kr. abge- schrieben. * Im Vorjahre fand sich ein unangenehmer Druckfehler vor, indem der Posten an dieser Stelle statt auf 5461 fl. in Folge der Verstellung der ersten 2 Ziflern auf 4561 fl. lautete. Tlebrigens musste der Pest mit 361 fl. zur Erkenntnis fiihren. Ausserdem ist zu beachten, dass der Beitrag des Stifters des Vereines Herrn k. k. Statthalterei - Bathes, Bit ter von Burger in den Kapitals-Zinsen enthalten ist, da derselbe bei Griindung des Vereines grossmiithig die Summe von 200 fl. gewidmet hat und dass die Firma Ferd. Edi. v. Kleinmayr ansehnliche Nachlasse ausser ihrem Betrag gewahrt hat. Allen edlen WohIthaterii ivird der innigste Dank er- stattet und zugleicli an dieselben die Bitte um die Fort- dauer ihrer Genogenheit gerichtet. 89 Verzeichnis der P. T. Ekrenmitglieder. 90 Betrag des Sehulgeldes in beiden Semestem: 8946 fl. Der Lehrmittel-Beitrag der Schiiler: 323 fl. Die Aufnahmstaxen: 189 91 92 2 . Veranderungen im Stan de der Schiiler. 3. Die offentlielien Schiiler nach ihrem Alter am Ende des Schuijahres. 4. Die offentlielien Schiller nach ihrer Heiinat. Nebengegenstande des Unterriclites XIV. Verzeichnis der Gymnasialschiiler in alphabetischer Ordnung. (Bei gebomen Kartnern ist das Vaterland nicht angegeben). I. Classe. Al)lh' A. 1. Bittner Josef aus Millstadt 1 50 2. Boss Hermann aus Murau in Steiermark.2 10 3. Borštner Heribert aus Graz in Steiermark.1 — 4. Brugger Ambros ausBeisach 1 — 5. CzermakAugustausKlgnfrt. 1 90 6 Gebell Eduard aus Villach — 50 7. Hock Johann aus Toltschach 1 — 8. Hofferer Arnold a. Gradatz in Krain.1 — 9. Hribernig Johann a. Tuzach 1 10 10. Huth Paul aus Volkermarkt 1 — 11. Jessernig Eranz a. Bleiburg 1 — 12. Joos Alois aus Klagenfurt 1 •— 13. Kandoif Math. a.Stockenboy 1 — 14. Kern Josef aus Klagenfurt 1 30 15 von Knapi tseh Paul a. Klgft. 3 — 16. Koller Josef aus Gmiind 1 24 17. Kordon Pridolin aus Wien in Nieder-Oesterreich . .1 — 18. Krainz Mathias aus Klgnf. 1 — 19. Kriesche Franz a. Scheifling in Steiermark.1 — ( 20. Kubik Hugo aus Ebenthal 1 21. von Kiinell Emil aus Wien in Nieder-Oesterreich . . 1 \ 22. Laure Josef a. St. Buprecht bei Volkermarkt . . . . 1 \ 23. Liendl Josef a. Maria Saal 1 ) 24. Lunzer Justus aus Olmiitz in Mahren.1 ) 25. Markovits Johann a. Klgf. 1 s 26. Oertl Bud. a. Bruck a. d. M. > in Steiermark.1 . 27. Buckgaber Ferdin. a. Klgf. 1 ) 28. Seeland Eugen a. Lolling 1 \ 29. Spitzer Ernst a. KI. Glodnitz 2 ) 30. Tscherfitsch Emil a. Klgnf. —■ : 31. Huber Jos. a. Volkermarkt (Privatistl ...... — ( 32. v. Karoly Hein. a. Haarbach (Privatist!.4 dazu von 6 ausgetr. Schiilern . 3 Summa . 44 1. Classe, Atotheiluiig 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 B. 1. Amtmann Ad. a. Zt. Marton- Thurocz in TJngarn ... 2 20 2. Elsasser Gottf. a. St. Veit 1 ■ — 3. Gassmayer Fr. a. Paternion 1 25 4. Hayd Hugo aus Friesach 1 — 5. Herzele Ludwig a. Zweinitz 1 — 6. Janach Friedrich a. Metnitz 1 — 7. Maier Martin aus Tragin 1 — 8. Mayer Ferdinand aus Hirt 1 — 9. Meixner Osw. a. Landskron 1 — 10. Messiner Fried. aus Iglau 1 — ' 11. RlttCr v. Mor Fr. a. Ji čin \ in Bohmen.2 S 12. Orasche Fried. a.Limmersach 2 S 13. Pardatscher Hein. a. Klgnf. 1 > 14. Perkounig Jos. a. Ferlach 1 15. Podgorz Val. a. St. Agnes 1 \ 16. Prosen Alex. a. Viktring 1 s 17. Bamusch Georg a. Klagnf. 1 i 18. Baschun Math. a. Brenndorf 1 j 19. Kieder Const. a. Millstadt — \ 20. Bieder Johann a. Millstadt — 10 80 30 60 80 21 45 10 10 75 75 Die mit fetten Lettern bezeiehneten Schuler haben Vorzugs-Classe; die mit M. bezeiehneten sind Zoglinge des furstbischoflichen Knaben-Seminars Marianum. 95 21. Schaller Josef aus Treffen 1 — 22. Seri August aus Krapina in Kroatien.1 — 23. Schweiger Emil aus Triest im Kiistenlande . . . . — 50 24. Sitter Rudolf aus Lesacli — 40 25. Starre Joh. aus Eberndorf 1 — 26. Stocklinger Max a. Pontafel 1 — 27. Streiner Philipp a. Grades 1 50 28. Taurer Eduard aus Graz in Steiermark.— 75 j 29. Tiefenbaclier J. a.Bierbaum 1 — 5 30. Waldner Carl a. Grafendorf 1 — j 31. WabruschkaGust. a.Mauthen 1 10 j 32. Wewerka Ottokar a. Klgf. — 50 j 33. Wiessner Jul. a. St. Salvator — 40 \ 34. Wolfbauer Jul. a. Judenbg. j in Steiermark.1 — ; 35. IVnzella Albert a. Altbofen 1 — ! 36. Zechner Alois aus Eriesach 1 — • Summa 37 30 II. Classe. 1. Aigner Josef a. Judenburg ( in Steiermark.1 •— , 2. Baumgartner J. a. Robensdf. — 40 < 3. Brandl Rud. a. Klagenfurt 1 — S 4. Biittner Robert aus Wien in Nieder-Oesterreich . . 1 — S 5. Eisenhut Alfr. a. Gradenegg <; ob St. Veit... 6. Felsberger Franz a. Pissweg — 50 ( 7. Fugger Ed. aus St. Martin 1 — } 8. GobanzAlois a. Eisenkappel 1 — i 9. Hassler Math. aus Luggau 1 — \ 10. Herrmann Jos. a. Debrecin in Ungarn.1 — j 11. HerzeleGottf. a. Weitensfeld 1 — ( 12. Heyrowsky Carl a. Libnjie in Bohmen.— 60 \ 13 Hussa Richard aus Klagnf. 1 — 14. Klimsch Kobert a. Ferlach 1 — ( 15. Komauer Edwin a. Klagnf. — 50 J 16. Korbelius Jos. a. St. Lambr. in Steiermark.. i 17. Laggner Math a. Pusarnitz 1 — 18. Leopold Jul. a. Klagenfurt — 50 j 19. Mayer Ferd. a. Glantsehach — 50 20. Mayerhoffer Fr. a. Klagenf. 1 — ) 21. Mrack Kobert a. Hermagor 1 — ! 22. Obereder Jos. a. Paternion — — > 23. Okorn Friedrich a. Klagnf — — ( 24. Payer Moriz a. Klagenfurt 1 — 25 Perko Franz aus Ofen in Ungarn.. 26 Pirker Gustav a. St. Veit —■ 50 27. Pliemitscher Kud. a. Klgnf.- 28. Pucher Thom. a. Volkerm. — — 29. Pucher Wilh. a. Volkerm. — — 30. Kabitsch Michael aus Dorfl bei Gleinach.— 90 31. Kamusch Alois aus Klgnf. 1 — 32. Kossbachor Josef a. Klgnf. 1 — 33. Sager Fhom. a. Sagerberg,M. 1 — 34. Schveiger Max a. Osegliano, Kiistenland.— 60 35. Schweiger Vinzenz a. Gorz im Kiistenlande . . . . — 50 36. Six Paul aus St. Johann am Forst.1 — 37. Stanfel Robert a. Klagenf. 3 50 38. Struger Josef a. Viktring — 50 39. Thaller Lud. a. Volkermarkt ■— 50 40. Tilly Carl aus Feldkirchen 1 — 41. Tscharmann Franz a. Eisen- kappel.1 — 42. Vogl Carl aus Klagenfurt 1 — 43. Želiska Wilhelm a. Pravali 1 — dazu von 4 ausgetret. Schulern 2 50 Summa 34 30 III. Classf«. 1. Czermak Josef a. Klagenf 1 — i 9. Hofbauer Josef a. Pravali 1 — 2. Ehleitner Josef a. Pravali 1 — ; 10. HotschevarEmila.Hiittenb. 1 — 3. Eibeck Koman aus Klagnf. 1 — ^ 11. Hutter Otto aus Eibiswald 4. Ertl Richard aus Klagenf. — 50 \ in Steiermark.. 5. Gaschnig Jos.a. Obervellaeh — — { 12. Kainradl Albert a. Klagnf. 2 — 6. Grossauer Franz a. Klagnf. 1 — ) 13- Kaiser Hermann a Tamov 7. Hauser Carl a. Kotschach-> in Galizien.2 — 8. Heiser Anton a. Feldkirchen 1 — \ 14. Kaschitz H. a. Waidmansdf.- 96 15. Klatil Richard aus Giiss in Steiermark.— 50 16. Korpnik Lud a. St. Martin bei Prebl.1 — ' 17. Krampi Josef a. Klagenfurt — — j 18. Kreiner Josef aus Klagenf. 1 — ; 19. Lemisch Otto aus St. Veit 2 — ! 20. Lorenz Carl aus Wolfsherg in Ober-Oesterreich ... 1 — 21. Nagel Emil a. Klagenfurt 2 — ‘ 22. Nagele Friedrich a. Villach-: 23. Ogertschnig Stef. a. St Stef. am Ponfeld.1 — \ 24. Petritsch Fried. a. St. Stefan bei Friesach.— -—j 25. Picliler Alex aus Spittal 1 50 26. Pichler Karl aus Spittal 1 50 j 27. Pichler Georg a. Homberg 1 50 28. Polej'Josef a. Gleinach, M. 1 — 29. Raffelsberger Osk. a. Pravali 1 — 30. Rauter Ernst a. Klagenfurt 1 — 31. Safron Rudolf aus Perau bei Villach.— 50 32. Schubitz Eduard a. Kronau in Krain.1 — 33. Seeger Eduard a. Klagenf. 1 — 34. Tambor Josef aus St. Veit 1 — 35. Thurnwald Josef aus Stich in Bohmen.— — 36. Treiber Josef a. Faack, M. 1 — 37. Wasmer Josef a. Komotau in Bohmen . .... 1 — dazu von 1 ausgetret. Schiller —• 50 Summa 33 50 KV. Classe. 1. Edler von Ehrfeld Hermann aus Klagenfurt . . . 1 — 2. Edler von Ehrfeld Martin aus Klagenfurt.1 — 3. Fiedler Moriz aus Zoltweg in Steiermark.2 — 4. Fohr Hugo aus Klagenfurt —• — 5. Fuchs Oktavian aus Re- scliitza in Ungarn ... 2 — 6. Fugger Josef a. Ferlach M. 1 — 7. Hafner Ludwig aus Ra- bensdorf, M.1 — 8. Ritter v. Hauer Wilhelm a. Csalova in Ungarn . . . — ■— 9. Jantsch Franz a. Neustadtl in Bohmen.1 50 10. Kober Anton a. Klagenfurt — •— 11. Kollmann Philipp a Klgft. 1 — 12. Kosmatsch Hermann aus Edlach bei Reichenau in Nieder-Oesterreich ... 1 — 13. Kovatsch Martin a.Leopolds- kirehen, M.1 ■— 14. Lackner Josef a. Klagenft.- 15. Lipnigg Mathias aus St. Ruprecht bei Volkermarkt — 40 16. Marchhart Robert a. Klgf. — — 17. Matheuschitz Primus aus Ebenthal.1 — 18. Oberlercherjos. aBaldrams- dorf .— 50 19. Ritter von Perelli Wilhelm aus Klagenfurt .... 1 50 i 20. Pirker Ludivig aus Horzen- dorf, M..1 — S 21. v. Platzer Hugo a. Winklern- ■; 22. Praxmarer Robert a. Klgf. 2 — 23. Rakeseli Josef a. Kappel, M. 1 — ? 24. Rosa Franz aus St. Mihaly in Ungarn.— 50 25. Rottert Max a. Klagenfurt 1 — s 26. Sorgo Andreas aus St. Mar- garethen.1 — ; 27. Freiherr von Teschenberg Albrecht a. Wien in Nieder- Oesterreich .1 — > 28. Freiherr von Teschenberg Hermann a. Wien in Nieder- Oesterreich .1 — 29. Thurner Karl aus St. Veit 1 — .■ 30. Trapp Lukas a. Gottesthal 1 — \ 31. Ritter von Tschabuschnig Alfred aus Klagenfurt . .- > 32. Uxa Gustav aus Rossitz in Mahren.— 50 Ij 33. Edler von Vest Hermann aus Klagenfurt.2 — š 34. AVenger Marian aus Feld- kirchen, M.1 — \ 35. AVinkler Simon aus Unter- ferlach, M.1 — | 36. Wirnig Franz a. Seeland,M. 1 — ’ dazu von 3 ausgetret. Schiilern 1 60 Summa 33 50 97 A . Classe. 1 Aichwalder Johann a. Diex- 2. Bader Anton a. Klagenf., M. 1 — 3. Dorflinger Ferdinand a. St. Paul.1 — 4. Domenig Karl aus Feld- kirchen .1 — 5. Fehr Josef a. Lavamiind, M. 1 — 6. G-asser Josef aus Millstadt 1 — 7. Glas Franz aus Klagenfurt 1 — 8. Goseh Franz a. St Katharein a. d. Laming in Steiermark — 50 9. Hobisch Johann aus Strass- burg, M.1 — 10. Jalioda Ferdinand a. Briinn in Mahren.1 — 11. Kohler Max a. Klagenfurt- 12. Kraigher Johann aus St. Stefan bei Bleihurg . . . 1 •— 13. Kraut Alois aus Feistritz hei Bleihurg.— 40 14. Kraut Stefan aus Feistritz bei Bleihurg.1 — 15. Graf Lodron Laterano Karl aus Graz in Steiermark . 3 — 16. Luggin Franz a. Klagenfurt 1 — 17. Mayr Georg aus Tragin . 1 — 18. Messiner Max aus Natz in Tirol.1 50 19. Payr Josef aus Klagenfurt 1 — 20. Pollinger Ignaz a. Millstadt — 50 21. Pogantseh Karl a. Wolfsb. — 50 22. Babitsch Hugo aus Graz in Steiermark.1 — 23. Bader Franz a. Lavamiind 1 — 24. Bitt. von Bainer Wolfgang aus Klagenfurt .... 3 — 25. Bauscher Budolf a. Klgnf. 2 — 26. Semen Bobert a. Wolfsberg 1 — 27. Thorseh Hugo aus Prag in Bohmen.1 —• 28. Tiefenthal Johann a.Wolfs- herg.1 — 29. Visconti Max aus Laibach in Krain.1 — Summa . 30 40 1. Andenvald Ludvig a. Ober- vellaeh. 2. Asslinger Michael a. Fellach oh Villach, M. 3. Azelhuber Hermann aus Lavamiind, M. . . . . . 4. DaghoferJosefa.Neumarkt in Steiermark. 5. Gautsoh Clemens a. Venedig in Italien. 6. Hilpert Anton a. Bleihurg, M. 7. Huljer Ambros aus Bruck in Steiermark . . , . . 1 — 8. Karpf Mathias a. Dobrava 1 — 9. Kulterer Karl aus Grafen- stein.1 — 10. Lechner Mathias aus Ober- vellach.1 — 11. Lemisch Arthur aus St. Veit . •.2 — 12. Bitter v. Mačk Budolf aus Moosburg . '.— ( 13. Mayer Josef aus Millstadt 1 — } 14. Merlin Johann a. Klagenf. 2 — i 15. Ogris Johann aus Drabu- j natschach, M.'1 — j> 16. Perasso Anton aus Villach 1 — < 17. Plachky Karl aus Konigs- S feld in Mahren.1 — 18. Rieder A^exanderausBlei- ^ hurg.— 50 ) 19. Eossbacher Jos.a.Kotschach 1 — J 20. Eossbacher Karl a. Klgnf. 1 — \ 21. Rumbold Alois a. Holzgau i in Tirol.1 — ? 22. Sortsch Josef a. Wolfsberg 1 — j 23. Treiber Franz a. Fack, M. 1 — > 24. Tschebull Aurel aus Bann \ in Steiermark.— 50 | 25. Umfahrer Max a. St. Paul 1 — ( 26. Edler v. Webenau Josef aus Kronau in Krain ....- Surama . 24 50 > I. Classe. - 50 1 — 1 — 1 — 1 — 1 - ■VII. Classe 1. Bretterklieber Karl a. Graz in Steiermark.1 — 2. Habernig Josef aus Gmiind 1 — 3. Freiherr von Hauser Friedr. aus Wien in Nied.-Oesterr. 1 — 4. Holenia Giinther a. Klgnf. 4 — 5. Hussa Jos. a. Volkermarkt 1 — 6. Edler v. Kleinmayer Ferd. aus Klagenfurt.1 — 7. Kucharz Othmar a. Wolfs- berg, M.1 — 8. Luggin Johann a. Klgnfrt. 1 — 9. Martinz Friedrich a.Wolfs- berg.1 50 10. Ritt. v. Kamer Johann aus Klagenfurt.6 — 11. Kitzinger Dominik aus Deutseh - Griffen ... 1 — ’ 12. Kizzeti K. v. Monte-Trbuk Alexander aus Klagenfurt 1 — 13. Samek Paul a. Klagenfurt 1 — 14. Sehreiner Josef aus Wolfs- berg, M.1 — , 15. Sittenberger Johann aus Klagenfurt. 1 — S 16. Stopper Flor. a Tultsch- nig, M.1 — 17. TrefEner Gregor a Tigring- < 18. Tschemer Simon a. Perlaeh 1 — ) Yon 1 ausgetretenen Schiller 1 — \ Summa . 26 50 VIII. Classe. > 15. Pascolotti Carl aus Zayer 1 50 > in Krain.1 — 1 16. Purtscher Meinhard aus HollensteininNied.-Oesterr. 1 — 17. Radaj Franz aus Marburg in Steiermark.1 — 18. Ressler Emil aus Neumarkt in Steiermark.1 — l — >19. Kolf Karl aus Laibach in 1 — > Krain.1 — s 20. Edler von Kosthorn Arthur 1 — > aus Wien in Nied.-Oesterr. 1 — 1 — s 21. Schwarzl Valentin aus St. < Johann am Brucki . . . — 50 1 — j 22 Strauss Johann a. Klgnfrt. 1 — 1 50 s 23 Tarmann Josef a. Klagenf. 1 —- i 24. Thummer Friedrich a. Klgft. — 50 1 — ' 25. Visconti Guido a. Laibach j in Krain. .1 — 1 — ; dazu von 3 ausgetret. Schiilern 2 — 1 — < Summa . 27 — i -! 1. Bauer Friedrich aus Tress- dorf. 2. Grimschitz Franz a. Moos- burg. 3. Henglmiiller Josef a. Wien in Nieder-Oesterreich . . 4. Hofferer Johann a. Villaeh 5. Jandl Josef aus Klein St Veit, M. 6. Koller Johann aus Gmiind 7. Krainz Josef a. Hermann- stadt in Siebenbiirgen . . 8 Kuess Franz a. Keutsehach 9. Kuttnig Josef aus Kain bei Gurnitz. 10. Lemisch Josef a. St. Veit 11. Merk Ludwig aus Graz in Steiermark. 12. von Metnitz Gustav aus Grafenstein. 13. Mosser Mathias aus Lind ob Sachsenburg, M. . . . 14. Nauerschnik Gregor aus Nauerschniggupf, M. . . Die angefiihrten Betrage gezahlt worden. sind in den Unterstiitzungs-Verein XV. Classifications-Abschluss Ende des Schuljahres 1880 . XVI. Kundmachung betreffs der Aufnahme. Das neue Schuljahr beginnt am 16. September mit dem iiblichen Festgottesdienste um 8 Ulir Friih. Die aufzuuehmenden Schiller haben sich am 13. und 14. September in der Directions- kanzlei in der Zeit vom 9 bis 12 Uhr zu melden. Am 15. finden Aufnahms-Priifungen statt. Neu eintretende Schiller des Untergynmasiums haben in Be- gleitung ihrer Eltern oder des verantwortlichen Aufsehers zu er- scheinen und, wenn sie nicht in die erste Classe eintreten oder wenu sie diese repetiren, ihr Gymnasial-Studien-Zeugnis vorzulegen. Schiiler, welche in die erste Classe von der Volksschule iibertreten, haben ihr Tauf- oder Geburtszeugniss vorzuweisen, da sie sich iiber die bereits erfolgte oder im folgenden Vierteljahre stattfindende Zuriicklegung des 9. Lebensjahres auszuweisen haben. Auch haben Schiller, welche eine offentliche Volksschule besucht haben, ein 7 * 100 Frequentations-Zeugniss vorzirvveisen, in welchem die Noten aus der Religionslehre, der Unterrichtssprache und dem Rechnen verzeichnet sind. Diese haben sicli auch einer Aufnahmspriifung zu unterziehen, welche Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen Sprache, Fertigkeit im Analysiren einfach bekleideter Satze, Bekanntschaft mit den Regeln der Orthograpbie und Interpunction, sowie richtige Anwendung derselben beim Dictando-Schreiben und Uebung in den vier Rechnungsarten mit ganzen Zahlen auszuweisen hat. Aus der Religionslehre wird die Kenntniss des Katecbismus, soweit er in der 4. Classe gelehrt wird, verlangt. Gemass dem Org.-Entwurf muss die Direction darauf hinweisen, dass Schiiler, deren Domicil einem andern Gymnasium naher ge- legen ist, bei drohender Ueberfiillung diesem zugewiesen werden konnen. Jeder neu eintretende Schiiler hat die Aufnahmsgebiihr von 2 fl. 10 kr. von 1 fl. Lehrmittelbeitrag und 1 fl. fiir die Sehiiler- bibliothek bei der Anmeldung zu entrichten, im ganzen also 4 fl. 10 kr. Den Lehrmittel- und Schiilerbibliotheksbeitrag haben auch die bisherigen Schiiler zu zahlen. Diirftige Schiiler konnen vom Lehrkorper die Nachsicht des Beitrages fiir die Schiilerbibliothek erhalten und bekommen dann denselben zuriick.