iPoet&ink pla^'&iiit » gotovini.) Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat Schriftleinmg und Verwatwng: Preiernova utiea S, Telephon Zlr. 21 (intertuban) i Bezugspreis« für da« Inland: Vierteljährig'40 Din, halbjährig 80 Di», ga»j-Ankündigungen werden in der »erwaltung »u billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig l#0 Din. Für da» «u»l-md eutsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din 1-50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag [j Celje, Donnerstag, den 6. Oktober 1932 | 57. Jahrgang Nummer 79 Erziehung der Jugend Die planmäßige Militarisierung der Jugend, in manchen Staaten sogar auch der weiblichen Jugend, ui.d die sorgfältige Ausbildung d»r Jugend im Waffendienst werden in vielen Staaten systema-tisch durchgeführt. In Frankreich, Polen und der Tschechoslowakei sind die Ausbildungskurse der Zu-gend als Unterbau der Militärdienstpflicht einge-richtet. In Frankreich ist in jedem Wehrkreis ein Oberst, in jedem Departement ein Stabsoffizier sowie Subalternoffiziere und Unteroffiziere als ständiges Lehrpersonal bestimmt. Vom 6. bis zum 16. Lebensjahre erfolgt all-gemeine körperliche Ausbildung, vom 16. Jahre ab militärische Ausbildung, und zwar zunächst militärische Grundausbildung, dann Ausbildung nach Waffengattungen, endlich Ausbildung zum Unter-führer. Die Anstellung im öffentlichen Dienst und die schnellere Beförderung in der Armee setzt die Teilnahme an dieser militärischen Jugendvorbereitung voraus. In Polen ist die gesamte Jugendbewegung militarisiert bis zur Vertrautheit mit den Gaskampf-waffen. Daneben sind in Frankreich 11.000 Sport-undSchieszvereine in der militärischen Ausbildung tätig. In England ist die größte Organisation zur körperlichen Ertüchtigung und Disziplinierung der Zugend geschaffen. Immer wieder sieht man Stu-denten und Schuljugend mit geschultertem Gewehr durch die Straßen ' marschieren. Im Bereich der höheren Schulen ist eine richtige Jugendarmee ge-schaffen, die über alle Kriegsgeräte bis zu den Tanks bei ihren Uebungen verfügt. Alljährlich nehmen nicht weniger als eine Viertelmillion englischer Jugens an diesen militärischen Kursen teil. Aehnlich liegen die Verhältnisse in den Ver-einigten Staaten von Amerika. Daß in Italien durch gesetzlichen Zwang die Kinder von der unter-sten Klasse an in den faschistischen Organisationen bis zum 18. Jahr ausgebildet und dann in einem zweijährigen Vorbereitungskurs für den Eintritt in die Armee geschult werden, ist ebenfalls bekannt. In Rußland besteht ein ähnliches System; in der Schweiz wird die Jugend militärisch diszipliniert und genießt in einzelnen Kantonen einen militärischen Vorunterricht. Maikafertragödie Bon Helfried Patz, Celje Mit Recht hat die Sprache der Poesie den September, diesen schönsten der Herbstmonate, zum „Mai des Herbstes" erhoben, und wie es im Volksmund heißt: „Ein liebes Kind hat viele Namen", so sind auch gerade dem September viele Namen zugesprochen worden. Da» deutsche Mittel-alter wußte für den September den Namen „Scheiding" — auch „Ueberherbst" —, weil er den Sommer vom Herbst scheidet. Daß es aber im „Michelsmonat", wie der September auch noch ge-nannt wird, mitunter zu den anmutigsten Anachro-nismen (jagen wir doch lieber: Zeitwidrigkeiten) kommen kann — weiße Blütenkerzen der Roßkasta-nien, rosa Apfelblütenzweige neben reifen Trauben und fluchtschweren Bäumen —. das zeigt uns wieder einmal und zwar recht gründlich dieser Herbst. In Graz am Jakominiplatz blühen die Roßkastanien, in den Leibnitzergärten und auch hier bei uns im Unterland stehen seit acht, neun Tagen da und dort die Apfelbäume in voller Blüte und täuschen inmitten der steirischen Herbst-landschaft ein Frühlingsbild vor. Deutschland ist eines der wenigen Lander, das auch in Zukunft sich nur auf körperliche Ertüch-tigung der Jugend beschränkt, ohne sie zum Waffen-dienst heranzuziehen. Politische Rundschau Inland Die Gemeinden sollen sparen! In den Anleitungen für die Verfassung der Voranschläge für das Jahr 1933 schrieb der Finanz-minister den Stadt-, Markt- und Dorfgemeinden, sowie auch den Banalverwaltungen die strengste Sparsamkeit vor. Reue Beamtenposten dürfen in den Budgets nicht vorgesehen werden: leere Stellen dürfen nicht besetzt werden; Kanzleiabteilun-gen und Sektionen, die nicht unbedingt notwendig sind, müssen aufgehoben oder zusammengelegt werden. Die Bezüge der Gemeindeangestellten sind um 10"/, herabzusetzen. Die allgemeinen Finanzverhältnisse verlangen es, daß auch die Ausgaben der Banal-Verwaltungen im nächsten Budgetjahre auf ein Mi-nimum herabgesetzt werden. Ausland Herriot Präsident der Europaischen Union Die Völkerbundkommission für die Europäische Union, deren Präsident bekanntlich der verstorbene französische Staatsmann Briand war, wählte auf ihrer Sitzung am 30. September den französischen Ministerpräsidenten Herriot zum Präsidenten der Kommission für die Europäische Union. Die deutsche Presse kommentiert diese Auswahl sehr scharf und meint, daß Frankreich, falls auch noch der Franzose Avenol zum Generalsekretär des Völkerbundes ge-wählt werden sollte, in seinen Händen die ganze Apparatur der Genfer Institution haben wird. Eine Fttnfmächtekonferenz in London? In London besteht der Plan, Ende Oktober eine Konferenz der fünf Mächte (England, Frank-reich, Japan. Belgien und Italien) in London ein- zuberufen, die über die deutsche Forderung nach Gleichberechtigung auf militärischem Gebiete verhan-dein wird. Deutschland wird an dieser Konferenz nicht teilnehmen. Ein Erfolg unseres Außenministers Der Ljubljanaer „Jutro" berichtet: Einen schönen persönlichen Erfolg verzeichnete unser Außen-minister Dr. Jeftic, der auf der Sitzung der politi-schen Kommission (des Völkerbundes) am 1. Oktober zum Hauptberichterstatter über die Irak-Frage auf der Plenarsitzung der Völkerbundversammlung gewählt wurde. Diese Nomination ist umso ehren-voller, als Herr Dr. Jiftic heuer erst zum ersten Male Delegat Jugoslawiens im Völkerbund ist. Die Ernennung ist daher ein Beweis, daß sich Herr Jeftit ein großes Ansehen unter den versammelten Staatsmännern erworben hat. — Irak, das bis-her englisches Mandatsland war, wurde auf der Sitzung der Völkerbundversammlung vom 3. Okto-der als Mitglied des Völkerbundes aufgenommen. Auf Grund des Berichtes des jugoslawischen Außen-Ministers bestimmte der Völkerbundrat die definitiven Grenzen zwischen Irak und Syrien. In unserer Stadt aber zeigte sich dieser „Frühling im Herbst" in Gestalt eines verliebten Kavaliers in braunem Biedermeierfrack und schwarzweißer Weste über dem dicken Bäuchlein — kurz: in Gestalt eines genießerischen Maikäfer». Surrend kam er dahergeflogen und landete — im Busenausschnitt einer schönen jungen Frau, in die sich der braune, dicke Lebensbote sofort und un-sterblich verliebte. Doch als er die Hemdzipfel seiner Glasflügel rasch unter die zartpelzigen Decken zog und nun mit seinen gezahnten Klauen auf dem sammetweichen Busen seiner Auserwählten auf und nieder krabbeln wollte, da packte ihn die unnahbare Schöne unbarmherzig an feinen rostfarbenen Flü-geldecken und warf ihn entrüstet „vom hohen Altan" hinab in den Staub der Straße (anstatt diesen tollpatschigen Frühlingsschwelger sofort in einem Schächtelchen mtt Luftlöchern an unsere Re-daktivn zu liefern oder ihn zumindest bei uns telephonisch anzumelden!). Ein Freund unseres Blattes, der zufällig Zeuge dieser Begebenheit war und den das weitere Schicksal dieses so schwer geprüften Frühlingvabendbrummers zu vertiefender Gestaltung drängte, hat dieses Ereignis eigens für uns ins hohe Reich der Dichtkunst, ins dichterische Gleichnis emporgehoben, dessen Verse also lauten: Aus Stadt und Land E«plosion im Offizierskasino in Beo» grad. Am 30. September gegen 6 Uhr früh übergaö ein Fremder dein Gepäckträger Djurv Kresovic bei der St. Savaiirche in Beograd «inen kleinen Handkoffer mit dem Auftrag, diesen in das Offizierskasino zu tragen und dort zu warten. Der Träger trog den Koffer an den angesagten Ort und wartete. Gegen 7 Uhr 20 eiplodierte der Koffer und verwundete den armen Träger so schwer, daß er an dem Verlegungen starb. Diese» Verbrechen, das offenbar politischer Natur ist, erregt um so größere Abscheu, al» seine Anstifter ohne Not das Leben eines vollkommen unschuldigen Menschen mit der Lockung eine» armseligen Ver-dienstes vernichteten. Die Adookatenkammer in Ljubljana hielt am 1. Oktober ihre ordentliche Jahreshciupt-Versammlung ab, aus welcher zum Präsidenten der Kammer Dr. Janko Z i r o o n i k und zum Vizeprä-sidenten Dr. Rudolf Krivic, zum Obmann des Maikäfers letzte Liebe Maikäfer, nicht mehr jung an Jahren, Fühlt, nicht achtend der fttfahmi, Getäuscht im Herbst durch commttglut. Rumoren keck sein tiäserblut. Zum Fluge wntet er die Flügel Und surrend über Tal und Hügel tHeht flott die frohe Mnnefayrt . . . Wie hat ihn da» Geschick genarrt! Zu seinem Pech, t«r arme Tropf i!lied des Disziplinarrates bei der Siebenrichtertafel n Zagreb gewählt. „Diana"-Zahnpa?ta reinig! die Zähne vorzüglich und macht sie weih. Sie entfernt den Zahnstein, desinfiziert und erfriicht den Mund. Preis: Rormaltube Din 5.—, Doppeltube Din 8.— Der hcranwnchseudcn Jugend reickt man morgen« ein Gläschen natürliches ..?ra»z Josef^-Bittenvasser. da« infolge seiner magen». darin und blut reinigenden Wukung bei Mädchen und Knaben recht beachtenswerte Erfolge erzielt. In den Kinderkliniken wird das ??ranz Ioscf Waner schon bei den kleine» meistens jäh verstopften »ranken angewendet. Das Franz>toscf Bitterwasser ist in Apotheke«, Drogerien und Zpeierechandlunge» erhältlich. Celje Aus dem Gemeinderat. Auf der Ge-«einderatsitzung am vergangenen Freitag, welche die erste nach den Ferien war, berichtete eingangs Bürgermeister Dr. Gorican über die Hilfsattion für die Arbeitslosen und Armen in der Stadt und in der Umgebungsgemeinde. GR Dr. JuroHrasovec brachte die Aktion mit der Beschäftigung von aus-ländischen manuellen und geistigen Arbeitern in unserer Gegend im Zusammenhang. Er meinte, daß dies enge mit der Frage der Arbeitslosigkeit zu-sammenhänge, denn in unseren Unternehmungen seien viele Ausländer beschäftig. Die Ausrede, das; ausländische Arbeitskräfte billiger seien als die unseren, ferner daß wir nicht genügend qualifizierte Arbettskräfte besäßen, sei nicht stichhältig, denn seit dem Umsturz bis heute seien an unserer Universität sicherlich schon genügend Techniker, Ingenieure und Chemiker ausgebildet worden. Es sei die Pflicht des Gemeinderates, in dieser Richtung seine Stimme zu erheben. Auf den bezüglichen Antrag des Redners wurde beschlossen, dag die Gemeinde die erforder lichen Daten über die Zahl der Ausländer, die in den Handels- und Industrieunternehmungen in Celje und Umgebung beschäftigt sind, sammeln werde. Die Gemeindeverwaltung wird von der Banalver-waltung und vom zuständigen Miuisterium ver-langen, daß weiterhin die Bewilligungen für längeren Aufenthalt und für die Beschäftigung von Aus-ländern in unseren Unternehmungen eingeschränkt werden, falls nicht für jeden einzelnen strenge be-wiesen ist, daß er für den betreffenden Diuist un sie- chen, sie führen zu nichte Gutem. Das ist es, was uns der sinnende Poet vor allem zeigen will an dem kurzen, beschwingten und so erschütternd enden-den Lichtdasein des „zeitwidrig" verliebten Mai-käfers. ---- Nun aber müssen wir doch noch am Ende dieser Zeilen der Wissenschaft eine Gasse bahnen und daraus hinweisen, daß dem poetischen Verkün-der von „Maikäfers letzte Liebe" ein kleiner Irrtum, ein Zeitirrtum unterlaufen ist. Nie noch hatte ein Maikäfer, der im Frühling schwärmte, unsern Sommer erlebt, geschweige denn unsern Herbst. Denn gegen Ende ihrer Flugzeit legen die von Liebe und Fratz gesättigten Weibchen ihre Eier und sterben sodann, während die Männchen ihnen schon früher im Tode vorangegangen sind. Nach etlichen Wochen entschlüpfen den Eiern die Larven (Engerlinge), welche 3—4 Jahre unter der Erde verweilen und immerzu, vom Frühjahr bis zum Herbst, nur fressen und sich häuten, fressen und sich häuten. Endlich hören sie dann auf zu fressen, häu ten sich zum letztenmal, arbeiten eine Höhle aus und verpuppen sich darin im Juli oder August. In diesem Zustande, der etwa 2 Monate dauert, fasten die Tiere. September bis Oktober schlüpft dann der fertige Käfer aus, der aber gewöhnlich bis zum nächsten Frühjahre in seiner Wiege bleibt. Findet dingt gebraucht wird. «Wir sind der Ansicht, daß die bei uns geplante Hilfsaktion mit der Frage der Ausländerbeschäftigung nicht in Zusammenhang ge-bracht zu werden braucht, weil die zu unterstützenden Arbeitslosen und Armen gewiß nicht von Aus-ländern von der Arbeit verdrängt wurden. Ferner ist es wohl vollkommen übertrieben zu behaupten, daß die Beschäftigung von Ausländern bei uns die Frage der- Arbeitslosigkeit im allgemeinen be-rühren kann, denn die Zahl der bei uns beschäf-tigten Ausländer, namentlich der manuellen Arbeiter, ist verschwindend gering. Jedenfalls steht sie in gar keinem Verhältnis zu der Zahl unserer im Ausland beschäftigten Staatsbürger, z. B. in Deutschland (Westfalen), wo doch die Arbeitslosigkeit un-geheuer viel größer ist als bei uns. Im übrigen sind aber viele Ausländer tschechoslowakische Staatsbürger, die laut Vertrag genau so zu behandeln sind wie hiesige Inländer. Heute dürsten außerdem bei uns wirklich nur noch solche Ausländer be-schäftigl sein, deren Qualifikation sie in der Indu-strie unentbehrlich und unersetzlich macht. Eine schärfere Aktion bezüglich der wenigen Ausländer bei uns hier könnte im Ausland, wo unsere Staatsbürger zu Tausenden dedienstet sind und sogar die Arbeitslosenunterstützung beziehen, den — vielleicht höchst willkommenen — Anlaß bieten, daß auch dort die Daten bezüglich der Ausländer ge-sammelt und analoge Maßnahmen in Angriff ge-nommen werden.) — Die Wahl des Verwaltungs-ausschusfes der städtischen Sparkasse wurde ver-schoben, weil man über die bezüglichen Vorschläge noch nicht einig ist. — Herr Michael Hoster, Ma° schinist im städtischen Schlachthaus, wurde mit t. Oktober auf eigenes Ansuchen pensioniert. — Herr Mirko Razlag, bisher Beamter bei der Vor-stehung der städtischen Polizei, wurde zum Militär-referenten beim Stadtmagistrat ernannt. — Herr Drago Hnidaric wurde als Diurnist bei der Vor-stehung der städtischen Polizei angestellt. — Das Ansuchen des Allg. Krankenhauses um Befreiung von der Kanalgebühr sowie das Ersuchen des Ge-werbevereines in Celje um Abschreibung des Zins-Hellers wurden abgelehnt. — Die Anleihe im Be-trag von 450.000 Din, welche die Stadtgemeinde im Jahre 1025 aus dem Fond für das Studenten-heim (Dijaski dom) aufgenommen hat, wird ab 1934 mit jährlichen Beträgen von 50.000 Din amortisiert werden. — Im Gebäude der Bürger-schule ist die alte Zentralheizung zu reparieren und durchzuputzen. Der Finanzausschuß wird die Frage der Einführung einer Etagenheizung in diesem Ge-bäude studieren. — Der Voranschlag für die Ein-zäunung des Glacis, der die artige Summe von 59.000 Din auswies, ist um 37511)8 Din überschritten worden; die Ueberschreitung wurde nach-ttäglich genehmigt. — Die Stadworstehung wird alle Versicherungspolicen für die Gemeindehäuser dem Finanz-, Wirtschaft?- und Bauausschuß übergeben i die genannten Ausschüsse werden allsällige Abänderungen auf Grund der Daten der techni-schen Abteilung anordnen. — Die Ausgaben für die Wohnungsgebühr der Lehrerinnen im Tageskinder-Hort in Celje, Frl. Hauptmann und Frl. Marta sich aber doch einmal einer, der schon im Herbste auf Fressen und affektfreie Liebe sinnt und zu seinem Höhenflug startet, dann ist es eben nicht Maikäfers „letzte", sondern Maikäfers „erste" (und eben vielzufrühe) Liebe! Doch dieser Irrtum ist ja nicht so schlimm. Und überhaupt: „Irren ist menschlich", auch bei geistig so hochstehenden Men-schen, wie etwa Viktor von Schefiel. Auch er ließ sich verschiedene Zeitirrtümer zuschulden kommen. So läßt Scheffel in seinem historischen Roman „Ekkehard" die Mönche vom Kloster Reichenau drei Dutzend Truthühner kaufen, die aber erst 1542 nach Europa kamen, während der Roman im 10. Jahrhundert spielt. Auch die Erscheinung von Ratten in der Klause des Wildkirchli ist naturwissenschaftlich un-möglich, da man in solcher Höhe, in der Nähe des ewigen Schnees, noch niemals Ratten beobachtet hat.--- Nun aber zurück zu unserem Ausgangspunkt, um noch einmal rückblickend über all dies nachzu-sinnen: Blühende Apfelbäume im Herbst, Zeit der zweiten Saftfülle, Maikäferflug, Johannistrieb — ewiger, zeugender, vernichtender Strom des Lebens, der die Liebe beseelt, den Höhenflug und die Dummheit, das immerwährende, weltumfassende Maikäferproblem. Jurko, werden im Gemeindebudget für das Jahr 1933 berücksichtigt werden. — Das Gesuch des Er-nährungsaWschusies der Gemeinde Trbvvlje um Arbeitslosenunterstützung wurde abgelehnt. — Die Kosten für die Regulierung der Sann und ihrer Nebenflüsse sind auf 37,228.000 Din veranschlagt : die Regulierung der Bäche allem würde 7,904.000 Din kosten. Vor kurzem fand in Celje bekanntlich eine Enquete bezüglich der Errichtung von Wasser-genossenschaften für die Regulierung dieser Wasser-lause statt. Der Gemeinderat genehmigte die Projekte für die Regulierung. Der Abgeordnete und Ge-meinderat Herr Ivan Prekorsek wird versuchen, beim zuständigen Ministerium die Realisierung dieser Pläne zu erreichen, wodurch die Arbeitslosigkeit und die Gefahr weiterer Überschwemmungen gemildert wäre. — Die Stadworstehung wird sich eine neue Schreibmaschine anschaffen. — Die Umgebungsge-meinde wird die Straße auf den Schloßberg dankt, hatte in der letzten Zeit darunter zu leiden. Diese Quellen kommen nämlich für eine Wasser-Versorgung des Ortes deshalb weniger in Betracht, da sie am Fuße des steilaufragenden sehr hohen Drauufers entspringen. In Studenci waren in der letzten Zeit eine ganze Anzahl von Brunnön ver-siegt, so daß sich in vielen Häusern ganz empfind-licher Wassermangel einstellte. Hausbesitzer, deren Brunnen noch einiges Wasser gaben, sahen sich daher gezwungen, die zu diesen führenden Gartentüren zu versperren, um ihren Parteien und sich selber das unentbehrliche Trinkwasser zu sichern. Manche konnten sich gar nicht anders helfen, als daß sie ihre Brunnen direkt unter Sperre legten. Sollte der heute Montag eingesetzte Regen wenigstens einige Tage anhalten, so würden sich vielleicht doch einige Brunnen erholen. Die Marktpreis« vom 1. Oktober in Maribor. Kartoffel 33 Wagen, da» kg zu 1—1.50 Din; Zwiebel 10 Wagen, das lg zu 2—3 Din; Knoblauch per kg von —•— Din; KrautkSpfe 18 Wagen, sler Stück 1-4 Din; Gurten das stück von 0.50 Din; Weizen 14 Säcke, per Liter 175 Din; Korn 5 Säcke, per Liter 1.50 Din; Gerste — Tücke, per Liter —. Din; Hafer 17 Säcke, per Liter 1 - 1.25 Din; Mai» 12 Säcke, per Liter 1.73 Din; Hirse 6 Säcke, per Liter 1.50 Din; Heide 5 Säcke, per Liter 1.25 Din; neue Bohnen per Liter —.— Din; Fisolen schotten per kg 1 Din; Hühner 98 Stück, das Stück von 15—25 Din; Brat- und Backhühner 1408 Stück, das Paar von 20—50 Din; Enten 20 Stück, das Stück von 15—20 Din; Gänse 14 Stück, das Stück von 35—45 Din; Kaninchen 4« Stück, das Stück von 4—30 Din; Heu 1V Wagen, 70—100 Din; Grummet 6 Wagen, 90—100 Din • Stroh 3 Wagen, 60 bis 65 Din; grüner Paprila per Stück 1 Din; Kren, da» lg von 6-8 Din; Karfiol, das Stück 1—6 Din; KohltSpfe, dos Stück 1— 2 Din; Sellerie 1—1.50 Din; Grünzeug, ein Häuf- te» 0.50 Din; Sauerkraut, das kg 4 Din; Speisekürbis, das tück 0.50 Din; Paradeis, das kg 1.50 2.50 Din; Petersilie, ein Büschel 0.50^Oin; Endioiensalat, da» Stück 0.50 bi» 1.50 Din; Häuptelsalat, das Stück 1-1.50 Din; Raditschi-salat, ein Häuschen 1 Din; Spinat, ein Häuschen 1 Din; Schwämme, ein Häufchen 1—2 Din; Himbeeren, ein Liter — Din; Weintrauben, ein kg von 2.50—5 Din; Preiselbeeren, ein Liter von 4.50 Din; Birnen, ein kg 3—5 Din; Aepsel, ein tg von 2—3 Din; Pfirsiche, ein kg von 2—5 Din; Milch, ein Liter 2—3 Din; ^Rahm, ein Liter 10 12 Din; Kochbutter, ein kg 20—24 Din; Teebutter, ein kg — bis » Din; Topfeniäse, ein Stück 3—5 Din; Eier, da« Stück —. Din; Honig, ein Ja —— Din; Pflaumen, ein kg 1—2 Din; Zitronen, ein «tück -Din; Roggen 12 Säcke, per Liter 1.50 Din; Hirse Säcke, per Liter -Din; Heidengries — Säcke, per Liter —Din: Fisolen 5 Säcke, per Liter von 2.50- 3 Din; Erbsen — Säcke, per Liter von —.— Din; Truthähne 17 Stück, das Stück von 35 bis 50 Din; Seerfische - Stück, da» tg von 14—18 Din; Fasane — Stück, das Stück von 12 bis 14 Din; Nebhühner — Stück, das Stück von 8-10 Din; Russe ioeschält - Sacke, das lg von 16—18 Din; Nüsse Iganj) — Säcke, das tg von 4—5 Din; Schwarzbeeren, ein Liter Din. Verschiedenes Obst — Wagen; Feigen Kranz) per Stück — Din. Volksgenossen!^' Schwäbisch-Deutschen Kulturbund <•«, Marenberg Vermählung. Am Dienstag um '/,11 Uhr vormittags fand in der evangelischen Kirche in Marenberg die Vermählung von Frl. Grete Kittner, Tochter des hiesigen Gutsbesitzers Herrn Hugo Kittner, mit Herrn Richard Ziegelmeyer, Fa-brikant in Schönau i. G. (915.), statt. Beistände waren für die Braut deren Schwager Herr Ing. Stephan v. Dvboczky, für den Bräutigam Herr Direktor Ing. Paul Ziegelmeyer aus Leobersdnrf bei Wien. Herzlichste Glückwünsche! Sport Meisterschaftsspiele am Sonntag, dem g. Oktober: Vormittag 10 Uhi: Athletik S. K. : S. K. Lasko: Nachmittag 15 Uhr: S. K. OIimp : S. K. Sostanj. Beide Spiele finden am Sportplatz Felsenkeller statt. Das Zerrbild eines Fußballspieles oder: „Wehe, wenn sie losgelassen .. .!" Gemeint ist natürlich die Elf des SSK Celje, die am vorigen Sonntag beim Felscnkellcr nicht sosehr um die Sport-ehre unserer Stadt, als vielmehr um den Aufstieg in die Liga kämpfte; gegen den TSK Slovan aus Ljubljana: zum dritten- und letztenmal; und um« sonst. Schade! ch Der knappe 3 : 2-Erfolg der Einheimischen ist, trotzdem sie im Felde zeitweise überlegen waren, un-verdient. Es hätte bei gleichem Spielverlauf, aber etwas mehr Glück auf Seite der Gäste, auch zu einer knappen Niederlage der heimischen Elf kommen können. Ueber die sportliche Seite des Spieles ist wenig zu berichten. * Rolweiß zeigen sich die Gäste, die Einheimischen folgen. In der 16. Minute fällt das erste Tor, und zwar für Slovan. In der 37. Minute gleicht Zupanc aus, worauf die Gäste abermals sich einen Vor-sprung schaffen und mit 2:1 führen. Wie wir „drucken". Was hilft's? Pause. Doch nach dem Seitenwechsel gleicht SSK Celje neuerlich aus, dies-mal durch Veble. Die Gäste beschränken sich darauf, mit massierter Verteidigung auf Halten zu spielen. Ce!je greift fast ständig an, erreicht aber nichts Posi-tives. Oder doch? Das Spielfeld wird zum Tribunal. Es regnet Tritte und Borhiebe. (So kämpfen elf Celjeer für die Sportehre unserer Stadt!) Ein Rot-weißer geht zu Boden. Das Publikum klatscht Beifall. Unglaublich! Meine lokalpatriotischen Gefühle erkalten nun vollends. In der 22. Minute verlieren die Gäste durch ein Eigentor. Ein Weilchen später dringt der Anhang des SSK Celje ins Spielfeld ein; und zeigt sich sehr ungehalten über die Leitung des Ljubljana« Schiedsrichters Cimperman. Warum wohl ? Well er die Rotweißen zu wenig benachteiligte? — Vielen dürfte die Lust an Fußball-spielen vergangen sein. * Es ist sehr zu beklagen, daß einzelne Spieler durch ihre Derbheiten gegen das Fair play so arg gesündigt hatten. Die Art, wie diese Leute spielten, ist sportliches Raubrittertum, und der Klub täte in Zukunft gut daran, auf die „Ehre" zu verzichten, Spieler solchen Formats auf andere Mannschaften „loszulassen". Wirklich schade, daß dieser unvergleichlichen Elf der Aufstieg in die Liga nicht glücken wollte. Denn nun wird auch unsere „Athletik"-Mannschaft von neuem wieder gegen diese Fuß- baller antreten müssen . . . * Doch wer nun glaubt, daß mit dem Schluß-pfiff zur zweiten Halbzeit das „Spiel" ein Ende nahm, der täuscht sich lehr. Die Gäste aus Ljub-ljana und ihre paar Schlachtenbummler, die ihnen das Geleit gegeben hatten, wurden nun erst recht und heftig angepöbelt. Und der Autobus, der die Rctweißen vom Sportplatz zur „Post" bringen sollte, wurde mit Steinen beworfen ... So kämpfte der Anhang des SSK Celje — die „Herren" Real-gymnasiasten natürlich voran! — für die Sportehre unserer Stadt! O Man kann über dieses Eignungsspiel vom letzten Sonntag wirklich nicht hinweggehen, ohne zu bemerken, daß die Erinnerung an alle diese häßlichen Vorfälle und Verderbtheiten wohl niemals aus-zulöschen sein wird. — h. p. — Bezüglich des Ligaspieles SSK Celje: TSK Slovan (Ljubljana) schreibt der Ljub-ljanaer „Jutro" folgendes: Bis zum ersten Goal für Slovan war die Sache noch irgendwie in Ord-nung, dann aber begann die Mannschaft von Celje sehr scharf und nach den Beinen der gegnerischen Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 7V Spieler zu spielen. Von hier weiter begann eine wahre Hölle und in der zweiten Spielhälfte begann man auf den Tormann und andere Spieler des Slovan sogar Steine zu werfen! Jetzt lief ein Ordner auf den Spielplatz und verlangte Schutz für die Angefallenen, worauf der Schieds-richtcr das Spiel unterbrach; es intervenierte aber auch die Polizei, leider entkam der überspannte Kibitz, der sogar mit einem offenen Messer drohte. D« Schiedsrichter hatte wahrscheinlich vor diesen Cillier Zuckerln auch Angst, obgleich er mit seinen Entscheidungen oft der Mannschaft des Slovan schadete. Nach dem Spiel wurde das Auto, das die Ljubljana« Spieler vom Spielplatz wegführte, an-gefallen und mit Steinen und Schimpf-worten überschüttet, dermaßen, daß die Po-lizei das Auto bis zur Abfahrt schützen mußte; ein Angreifer, scheint es, ist verhaftet worden. Wir bc-tonen nochmals, daß nur die unv«antwortliche Zu» gend mitwirkte, dieabervvngewifsenSport> kreisen aufgehetzt wurde. Es wäre gut, wenn der Ljubljana« Unterverband und der Iugo-slawische Fußballvnband außer Protesten auch diesen ewigen Verursachern von Krawallen und Jnzidenten einmal auf die Nieren greifen möchten! Wirtschaft U.Verkehr Hopfenbericht aus Zalec vom 3. Ok-tober 1932. In Anbetracht der minimalen Vor-räte hat sich in der verflossenen Woche die mehr-seitige Nachfrage in einer besonvers regen Einkaufs-tätigkeit ausgewirkt und demzufolge wurden auch höhere Preise angelegt. Dermalen werden für Mittelsorten zirka 1900 und für Bestvorhandene Din 2000 für 100 kic und bei Großpartien auch darüber ange-legt. Die Vorräte sind nunmehr auf ein gan; ge-ringes Quantum zusammengeschrumpft, das sich zufolge der andauernden Kaufslätigkeit zur Zeit ziffernmäßig nicht erfassen läßt, jedoch kaum mehr 8°/, der heurigen Ernte darstellen dürfte. Nach bisher unbestätigten Meldungen unser« Tagespresse hat Frankreich kürzlich unserem Staate für die Zeit vom 8. Oktober 1932 bis 8. Oktober 1933 ein Hopfenkontingent von 8000 Zollzentnern (4000 Meterzentner) zu einem Vorzugszollsatz zugestanden, was naturgemäß den beiden jugoslawischen Anbau-gebieten (Tüdsteiermark und Backa) zukommen würde. Vk. ' A\h'kߣ UM& Qtsc&ic&Un 17OKA Juuk kk'b'k, [/cnscfiau irii&L ScfiOHß Bi£$Ms zufieu ufi&Lsic&tficlijUi ■Emapa.- PmgUuu*ü£H 9et ^icrße» P • 1 nn 99 „Sieben läge für 4 Dinar Bestellen Sie bei: Buchhandlung der Druokerei- und Verlags-A.-G. in Novisad. Kaufe Besitz mit Grund ua»l Boden ton 100—150 Joch, möglichst mit grü«»erom GrbSude Mimt Fundus inMruetu», in M-höner Gegend, »w Kl um od. See gelegen, Näh« d. Kitenbahn, teilweise Wald, Obnt- u. Wtingai ten, »owio Ackerland. Gest. Antrüge an Publicity« d. d. Zagreb, Iliea 9, unter Sr. 31.711. Möbl. Zimmer streng separiert, gassenaeiiig, mit 1 oder 2 Betten, ab 15. Oktober zu vermieten. Alekaandrova ul. 7, bei Staudinger. 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