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Mi« Zeitung
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Nummer 72 J|__Sonntaq den 12. September 1920 || 2. [45.] Jahrgang
Die Wunde.
„Die Stellung des Deutschtums in Slowenien dars mit einer wunden Stelle am Staatikörper verglichen werden. Wunden müsse», wenn sie Heileo sollen, mit Liebe und Vorsicht behandelt werden. AIS ein von der Liebe gebotene« Heilmittel für diese Wunde kann der Schwäbisch.deutsche Kulturbund aufgefaßt werden."
Mit diesen Worten versucht die Marburger Leitung vom 5. September in einem längeren Aussatze in den ihr nahestehenden «reisen der slowenisch-demokratischen Partei für eine bessere Behandlung der deutschen Minderheit im slowenischen Staate Stimmung zu machen. Sie legt hiebei ihrer Be-gründung ein Argument zugrunde, welches wir an. läßlich der gründenden Hauptversammlung des Schwäbisch-deulschen Kulturbundes im Juni l. I. zuerst vorgebracht haben, daß nämlich daS slowe-nische Volk und die slowenische Presse der neuen Organisation gegenüber keine feindliche Stellung werden einnehmen dürfen, sobald sich hierzulande die Erkenntni« Bahn gebrochen habe, daß da» Deutsch, turn im slowenischen Staate, indem ei sich national, kulturell und wirtschasilich an den großen schwä-bischen Bolksblock anschließt, hiemit seinen Schwer-punkt von der Staatsgrenze weg gegen das Zen« trum de« Reiche« verlege.
Man wäre gerne bereit, über diese dem deut, schen Standpunkte anscheinend entgegenkommende »uffassung der Marburger Zeitung, die in der slowenischen Presse zum erstenmale auftaucht, Freude zu empfinden und hierin eine mit staatsmännischer Klugheit gepaarte großzügige Auslegung de« Be-griff e« von Freiheit und Demokratie zu erkennen, wenn nicht die sonstige Haltung de« zitierten Blatte« und die Schreibweise der ihm gesinnungiverwandten anderen slowenischen Zeitungen zur Vorsicht, ja selbst — leider — zur Skepsis gemahnen mußte».
Im nttmlichen Aufsatze unternimmt die Mar-burger Zeitung den Versuch, die Tragik deS deutschen Schicksals im slowenischen Staate mit dem Rollen. Wechsel zu «klären, der dem früheren „Usurpator", worunter da» Deutschtum zu verstehen ist, wider-fahren ist, unterläßt es aber völlig, für die nun-mehr „bezwungenen* Deutschen etwa dieselben Frei-heilen und Rechte zu verlangen, wi« sie früher unter dem alten Oesterreich elwa die Slowenen genossen haben. Daß aber auch dieser Vergleich, selbst wenn er richtig wäre, noch immer die Frage offen ließe, warum denn z. B. die Deutsche« in Krain, die doch sicherlich nicht al« „Usurpatoren" der slowenischen Bevölkerung angesehen werden konnten, nicht einer minder drückenden Behandlung, geschweige denn einer tatsächlichen Gleichberechtigung teilhaftig werden, — daS ist der Marburger Zeitung in ihrer Beweis-führung und Begründung gänzlich entgangen.
Man kann in diesem Zusammenhange dem Marburger Blatte dasür auch noch etwa« anderes verraten, wa« anscheinend konsequent übersehen wird, daß nämlich da« Deutschtum im slowenischen Staate nicht so sehr an jener angeblichen Wunde blutet, welche ihm durch die staatliche Abtrennung von „seinem stärkeren Bruder und engsten Nachbar", also vom denlfchösterreichischen Volksganzen, zugesügt wurde, alS vielmehr an jenen vielen und schweren Wunden, tt*iV ;H"T ^""^i-sgieriW Mairflf-hörden auf Rationafej^JuIsuvfffntf'unb wirtschaftlichem Gebiete iitlin« zweijährigen ieidenSzeit ge« schlagt«"wmkdo« und »och imrnw ijischiuBummkw.
Wir können e« deswegen nur aufrichtig be-daueni, daß die Marburger Zeitung von all diesen Borsallenheiten, die sich »um großen Teile in ihrer nächsten Umgebung abgespielt haben und abspielen, anscheinend vielfach keine Kenntnis ha», da sie sich doch sonst nicht ans die Angabe fce« Rezepte« beschränken dürfte, „Wunden mit Liebe und Borsicht
zu behandeln", sondern ihre Aufgabe darin erblicken müßte, alle jene Fakioren, welche dem Deutschtum solche Wunden beibringen, soweit al« möglich, daran zu verhindern.
Aber wir sind leider' zur Annahme genötigt, daß die Marburg« Zeitung zumindest von manchen behördlich«! Mah»ah««n- - bi« 4hrt- bi«
deutsche Bevölkerung in diesem Slaalt.«chsenlKennl« niS hat, wa« dadurch leiA^k^eweiicn ist, daß sie die betreffenden an)Utckml Verfügungen kommentarlos zum Abdru^te^Ügt^ — daß sie aber die folgenschweren WirjMz?l!derselb«n für die deutschen Schulen und -tu»*- Pewatpersonen -ns». entweder nicht erkennt oder die Bekämpfung solcher Maßregeln aus Gründen, welche ein Kompromiß darstellen zwischen der eigenen rlchiigen Erkenntni« und dem in den slowenisch-demokratischen Kreisen vorherrschenden nationalen Imperialismus, beharrlich und systematisch unterläßt.
Welche Blüten dieser aus dem Grundsatz« der staatlichen Gewalt ausgebaute nationale Jmperiali«. mu« treiben kann, geht mit beklemmender Deutlich, keil z. B. aus einem Leitartikel hervor, den SlovenSki Narod vor einiger Zeit unter der Ueber!christ „Einige Gedanken über die Entnationalisierung" ver» öffentlich» hat. In dem Artikel wird nämlich unter Berufung auf angebliche römische und griechisch« Vorbilder im Altertum die Forderung erhoben, daß daS slowenische Volk infolge feiner politischen Ueber« macht die verschiedenen deutschen bezw. magyarischen Sprachinseln und -tnselchen entuationalisieren müsse; bei solchem Vorgehen würd« sich der angestrebte Erfolg in kurzer Zelt einstellen und die Verhältnisse der Nordgrenze würden schon in einem zehnte ein ganz andere« Bild bieten al« gegen: ....
ES ist sicherlich nicht zweckmäßig, sich mit solchen AuSsührungen, an welchen die Erfahrungen gewaltsamer Entnationalisierungen im letzten Jahr»
mit unsre Hüt' geschmiss'n. Und auf der Post »ar'« Geld weg, und die Mutter muß e« «setze."
Mit tränenoollen Rügen blickte der arme K«l bebend und hoffend zu dem Mann »or ihm auf, und d« fühlte ein menschliche« Rühren, langt« in die lasch«, gab ihm drei Fünferscheine und sagt«: .Na, da haß Du nochmal Glück gehatt. Ei» andermal besorge erst Deinen Auftrag, eh« Du mit dem Maxe spielst 1" voll« Jubel rannte der Beugel fort.
«ach ihm meldeten sich ein halb Dutzend Seid» Verlierer, denen aber tn a»d«r«n Gegenden andere Scheine abhanden gekommen waren.
Gerade wollte sich Dr. Melltn endlich in sein« Akten »«tiefe», al« ein« Dame heretnrauschte, eine wundervoll angezogene Dame. Sie gab dem »»walt die Hand, «orauf die sein« wi« ei» Moschutkifsen duftete, und setzte stch auf den Sessel, der sür dir Klienten dastand.
„Also, Herr Doklor. Sie haben mein Geld ge funden," sagte st« lachend. „$« muß da« meine sein, ich braucht e« nötig. Ich habe gestern meine i rrit Barschaft verloren!" Sie nickte laut lachend. „x>it ganze Barschaft, zweitausend Mark — allerdings nicht bloß tn Scheinen1" —
„Dan» bebau?« ich, mein« Gnädige," meinte der »nwalt. „Soviel Geld habe ich nicht gefunden. Und nur Scheine." Er »achte ein« klein« Verbeugung, al« fei die Sache hiermit erledigt. Aber die Dame blieb sitze».
„Papiergeld gefunden . . ."
Ski«« von Z|. ». Rommel.
Dr. Melltn gigc» >t«»d au« km Büro kam, knistert« — nicht allzu weit von fei»« Wohnung — «in Papier unt« feinem Fuß, und al« «e« aufhob, hielt «r «taig«, sorgsam in ei» bedruckte« Blatt ge« wickelte Geldscheine in d« Hand. «, fah »ach link«, « sah »ach recht«, ab« die Straße «ar menschenleer, v« «ahm « den Fund »ach Hause, und da fei»« Frau i» einer wichtigen L«etn«sitzung war, fand er genügend Zeit, gleich an da« lagblatt zu telephonieren, damit der betrtlbt« Verlierer am nächste» Morgen wisse, »o die Summ« abzuholen »ar.
»Papiergeld gefunden! Eigentümer kann ««sich »ach Autweisung abholen im Büro von Dr. Melli», Kaiserstraße 38, 2."
Schon um zehn Uhr am andern vormlttag führte der Bürooorsteher einen Ma»n herein, der Anspruch auf da« Geld «hob.
Ein ziemlich heruntergekommene« Individuum «ar e«, da« da kurz»eg die Hand autstreckt«: »Geben Sie nur her, Herr Doktor — mein Name ist Braun, Emil Braun —. Ich bin froh, daß Sie mei» Geld g«f»nden haben!"
Der plecht«a»«alt betrachtete den Mann, der gar »tcht au«sah, al« besitze er überhaupt Geld zum Ber« lteren, und sagt, kühl: „Bitte geben Sie a», wieviel »« war —.•
„Wieviel? O, Sie find schlau, d«»ke», »e»» ich'« nicht ga»z genau weiß, branchen Sie nur zu geben, wieviel ich sage, hä — ? E« «ar viel Geld —.*
„In wieviel Scheine«?" fragte der Doktor ernst fein Gegenüber.
„Hm — in... viert« — nein, t« fünfen — in sechs«» »odt' ich sagen —."
Der Man» beobachtete forschend da« Gesicht drt Finder«, er hatt« aber kein Glück.
„Soviel Scheine »aren e« nicht, die ich fand. E« ist also nicht Ihr Geld."
„Gott, der Mensch kann stch ine». Et «aren bloß drei. Die «»deren mag der Wind geholt haben I"
„Da« dürfte bei der Verpackung unmöglich ge-Wesen sein. Da» Geld «ar verpackt."
„Natürlich, natürlich! Ganz fest l Drei — sagen »ir FÜ«s»Igmarkschei»e, fest verpackt."
Er betrachtete den Doktor mit pfiffiger Miene.
Aber der schickt« ihn fort: „Stimmt nicht. Gi« müssen Ihr Geld ander««o suchen."
Klagend entfernte stch der Mann. Ihm folgt« ein kleiner Laufbursche, der mit verheultem Ge ficht »» dem Finder aufsah.
„Och, Herr Recht«anwalt, ich hab gest«n drei Fünfmarkscheine verloren, eigentlich hab ich gedacht, der Maxe hltl' s« »ir geklaut, «eil se auf einmal rau« au« «eine lasch' «ar'n — ich hab' Briefmarke» hole» solle», und da hab' ich mit dem Maxe bloß '»e« Schwatz gemacht un dann ham «ir un«
Stile 2
hundert eindrucktlos vorübergegangen sind, rrnsthaf auSeinanderzusttze«-; denn eine Beweisführung, die. vollkommen überseht, daß im Altertum die nalür. liche Assimilierung durch den Mangel der Schul» bildung gefördert wurde, während in der neuen Zeit die gewaltsame Entnationalisierung trat oder vielleicht gerade wegen der Zwangsmaßnahmen im Schulwesen keine tiefgreifenden Veränderungen auszuüben ver-mochte, dürste wohl mehr dem nationalen Ueberciser, als der wissenschaftlichen Gründlichkeit und gefchicht-lichen Logik des V.'rsajfers Ehre machen.
«der im Interesse des Staates, dessen Bchand ebenso durch die Anhänglichkeit und Treue aller seiner Bewohner wie durch die Gewehre seiner Sol-baten gewährleistet ist. sollte Einspruch dagegen er-hoben werden, daß durch die Anempfehlung solcher undemokratischer politischer Methoden die Beunruhigung in dem einen Teil und der Chauvinismus in dem anderen Teil der Bevölkerung hervorgerufen bezw. vermehrt werde und daß so und foviele kultu-relle und wirtschaftliche Kräfte, die sich zum Aufbau und zur Festigung des Vaterlandes vereinigen sollten, durch solche unserem Zeitalter zur Schande gerei-chende Kämpfe um das S-lbstbestimmungSrecht des einzelnen Manschen gebunden beziehungsweise auf» gezehrt werden.
Besonders die Marburger Zeitung, welche als Sprachrohr der slowenisch demokratischen Partei in einem von deutschen Bewohnern stark durchsetzten Gebiete wesentlich zur Versöhnung der beiden aus« einander angewiesenen Völker beitragen könnte, sollte ihre vornehmste Aufgabe dem Bestreben widmen, solchen immer wiederkehrenden Kuckuckirufen deS nationalen Chauvinismus im eigenen Lager die Stimme der Vernunft und der Klugheit, wenn schon nicht der Demokratie und deL Fortschrittes, entgegen« zuschallen. Tut sie daS «ich», so wird sie Gefahr laufen, daß ihre schönen und zum Teile auch von den Deutschen annehmbaren Grundsätze nicht als echt gewertet, sondern als Versuch betrachtet werden, daS Deutschtum im slowenischen vor den Karren der slowenisch demokratischen Partei zu spanneu, um eS desto leichter, wie stch ein kürzlich in den Blättern auch dieser politischen Richtung lanzierter Peltauer Eingesendet-Artikel so wenig geschmackvoll ausdrückte, mit Peitschenschlägen um die Ohren behandeln.
Es mag dahin gestellt bleiben, weil ja die Erfüllung oder Enttäuschung gehegter Hoffnungen und Wünsche im Schoße der Zukunft verborgen liegt —, ob ein Versuch, die deutsche Wählerschaft im slowe-mjchen Staate durch Verteilung der Rollen für eine politische Partei zu gewinnen, begründete Aussicht auf Erfolg ha«. Verläßlicher und ehrenvoller schiene
„Ich bin schrecklich unachtsam, Herr Doktor, ge« radezu schrecklich! Tat gestern da» ganze Geld in mein Handtäschchen nehme e« mit zu »en Besorgungen — und «eg ist e» —'
Mellin machte eine bedauernde Bewegung und griff «ach den» Federhalter.
„Hm — sagen Sie mal, Herr Doktor — hat sich der Verlierer der Scheine, die Sie haben, schon gefunden ?* „»loch nicht — .■
»Nun, sehen Sie, der »ermißt sie vielleicht g»r nicht. Und ich bin «Irklich in Verlegenheit. Ist e! nicht eigentlich ganz egal, wem Sie da« Geld geben V »Oh--?•
»Nun ja, wenn stch nun gar niemand meldet? Verloren ist et sowieso, gerade nie meine zwei tausend, samt Silbertasche. Da »unten Sie mir ruhig da» wenige, da» Sie fanden, al« Ersah geben, meine» Sie nicht?»
Leider teilte der Anwalt ihre Ansicht nicht. E« dauerte ein »eilchen, bi« sie da» begriff, und al« sie hinau«ra»schte, murmelte sie etwa« von Engherzigkeit und der An«alt etwa« »on Spatzengehirn.
Nun gab e« Ruhe. Die Geldvnlierer aßen »ohl Mittagbrot. Dr. Mellin frühstückte und ging dann an die Arbeit. Am Nachmittag kamen noch unendlich viel Menschen, die Geldscheine verloren hatten. Aber keiner konnte sich al» Eigentümer der Scheine, die in Mellin» Schubfach lagen, au««eisen. O, wie er den Fund ver» »ünschle l Gerade al« er heimgehen wollte, kam noch
Cillier Z e i t u n q
uns jedenfalls die Methode, solchen Anschein zu ver« nielden und stch Freund und Feind gegenüber für die einmal als richtig erkannten Grundsätze ein« zusetzen.
DaS erste und wichtigste Prinzip wäre wohl dieses: Besser als Wunden zu heilen, ist, keine zu« zufügen. Das ander« Prinzip ist diesem gleich': "Wr —einigt Wim&m diu'jrWIrtfiinnuiiiiftTniJ"
Politische Uuudschau.
Zntand.
Die Mission des Marschalls Ioffre.
Auf dem Umwege über Wien erfährt man, daß der französische Gcneral Joffce bei seinem Aufent-halte in Belgrad nicht nur den Abschluß eines Militärbündnisses zwischen Ungarn, Rumänien und Jugoslawien betrieben, sondern vor» unserer Regie-rung auch noch viel empsiidlicherc Beweis« unserer Franzosensreundschast verlangt h Ute. Frankreich habe die sofortige Beistellung von sechzehn Bataillonen, deneu natürlich nach und nach die ganze jugoslawische Armee gefolgt wäre, zum Kampfe gegen Rußland begehrt. Die slawische Presse im dreinamizen König-reiche ist über diese Kunde ausS tiefste beunruhigt, weil daraus hervorgeht, wie nahe unsere Söhne und Brüder daran waren, für die kapitalistischen Inte-reffen Frankreichs daS Blut zu verspritzen, und sor-dert umgehende und ungeschminkte Aufklärung über den Inhalt der geführten Verhandlungen bezw. abgeschlossenen Vereinbarungen. Da» Agramer Tag« blatt schreibt hiezu: Die ganze Welt weiß, daß es in Jugoslawien niemanden gibt, der Lust hätte, mit den farbigen Franzosen und de» sonstigen HilsS-Völkern der Pariser Plulokrati« in derselben Schwärm» linie zu liegen. Unsere Bundespflicht und die Loya-lität gegenüber den Verbündeten kann nie soweit ausgedehnt werden, daß wir unsere Divistonen auf Befehl von Paris nach Osten marschieren lassen, auch ohne Rücksicht daraus, daß dadurch Gelegenheit geboten wäre, daß die gleichfalls verbündeten Italiener, die sich gerade diesen kritischen Augenblick zur Lösung der Adriafrage in ihrem von der Entente unterstützte» Sinne ausgesucht haben, •m so ungehinderter ebenfalls nach Osten marschier — aus unser Gebiet. Mit einem Krieg« gegen Rußland er-kaufen wir unS das Wohlwollen der Entente, daS uns außerdem bisher wirtschaftlich und politisch recht spärliche Vorteile zugewendet hat, aus keinen Fall. ES bieten stch unS andere und günstigere Richtungen einer Neuorientierung, di« wir im Bedarsssalle ungesäumt einschlagen können. Wir sind ein freies, wenn auch vom Westen mißhandeltes Volk.
Bestrafung von säumigen Abgeordneten.
DaS Präsidium der Nationalvertretung hat die Verfügung getroffen, daß all jenen Abgeordneten, welche durch ihre Abwesenheit die Beschlußunfähig, keit des HauseS verschulden und auf diese Weise eine
eine Dame. Der Anwalt kannte sie »on Ansehen. E« war eine Kriegerwilwe, die eine bescheidene Wohnung in dem gegenüberliegenden Hau« inne hatte und sich müh-sam durch« Leben schlug. Sie sah elend und verhärmt au».
„Womit kann ich dienen?"
Der Anwalt glaubte nicht, daß sie de» Gelde« weg?« kam. Aber e« war doch so. Sie wollte fragen, ob e» vielleicht da« ihr» sei.
„Da« Studiengeld meine» Sohne», Herr Doktor — für da« erste Semester," sagte stc mühsam. „Er hat solch gute» Examen gemacht, nun sollte er am Montag nach Jena abreise«. Ich hob da» Geld vom Sparbuch ab. Und kam heim — e» «ar fort! Ueber«!! bin ich schon gewesen, ich »ollte und wollte nicht glauben, daß e» verloren sein könnte! Bitte — »o fanden Sie die Scheine? Ich ging folgende Straßen. .." Sie nannte die Namen, beschrieb den Umschlag, die Scheine, und der Anwalt la« au« den verweinten Augen, den bebenden Worten die ganze Geschichte diese» Gelde»: Mark für Mark mühselig erspart, erarbeitet, abgedarbt an der Nahrung, an jeder kleinen Freude —. Ach, diese» Geld, womit eine Mutter ihre» Kinde« Zukunft zusammentragt!
„Ich glaube, daß e« Ihr Geld ist," sagte Dr. Mellin. „Sie müssen nur entschuldigen, daß ich den Umschlag abgemacht habe — er «ar durchnäßt, die Scheine hätten gelitten ...*#( kramte tn der Schub-lade und brach!« die Scheine, genau, wie st, st« be» schrieben, zum Vorschein.
Nummer 72
ersprießliche parlamentarische Tätigkeit verhindern, die Taggeldtr entzogen werden. Bei der erstmaligen Durchführung dieser Anordnung sind dem Staats-säckel 72.560 Dinars, d. h. also über eine Viertel-Million Kronen, erspart worden.
Bauernunruhen in Kroatien.
Im kroatischen Bezirke Dugoselo und in Sv. ^Ivan Zelina ist unter der bäuerlichen Bevölkerung eine große Beunruhigung ausgebrochen, welche durch die erfundenen Gerüchte, daß da« Vieh requiriert und ins Ausland abtransportiert würde, hervorge-rufen wurde. In Dugoselo wurde ein Gendarmerie-leutnaat von den erbitterten Bauern überfallen und erschlagen, in So. Ivan Zelina wurden sogar ein. zelne Beamte der BezirkSdehörde tätlich angegriffen. Die Gendarmerie konnte durch Waffeugebrauch in beiden Fällen die Ruhe und Ordnung wiederher-stellen, doch sind mehrere Opfer an Verwundeten und Toten zu beklagen. Infolge dieser Borfälle ist die Abstempeln ng der Pserde und die Aufnahme der Rinder sogleich eingestellt worden.
Anstand.
Wiedererwachen des Streites um Teschen.
Die Rarodni Politika bringt alar mürende G> rüchte von neuen KriegSv«rbereitnnzen Polens gegen die Tschechoslowakei. Im Teschener Gebiet sollen vie Polen bereits Schützengräben auswerfen und eine gewisse Linie besetzen. In p«litischen Kreisen wird erzählt, daß die derzeitigen Grenzen des Te-scheuer Gebietes niht bestehen bleiben werden, sondei n daß sie vielmehr in kurzer Zeit abgeändert werden sollen. Ja verschiedenen «vtädten Galiziens sollen polnische Kundgebungen gegen die Teilung deS Te-schener Gebietes stattgefunden haben, durch welche die polnische Regierung gezwungen werden soll, die Entscheidung der Entente über die Teilung des Te-schener Gebietes nicht zu sanktionieren.
Berhängunq des Belagerungszustandes über die Slowakei.
Infolge des ausgedehnten Schmuggel», der aus der Slowakei nach Polen und Ungar« betrieben wurde, ist über die Slowakei der Belagerungszustand verhängt worden. Mit dieser Begründung hat die Prager Regierung mehrere Bataillon« an die slo-wakiich polnische und slowakisch ungarisch: Grenze entsendet, welche alle beim Schmuggel er.appte« Personen dem Galgen überantworten werden.
Aus Stadt un?» Land.
Beschlagnahme. Wie wir berichtet haben, hat die StaiiSanwaltschaft Cilli gegen daS Erkdnnt« nis deS KreiigerichteS, mit welchem die Beschlag« nähme deS Artikels Gleichberechtigung in unserer Nummer vom 8. Juli d. Z. aufgehoben wurde, die Beschwerde an daS Oberlandesgericht Laibach er-griffen. Die zweite Instanz hat der Beschwerde der Staatsanwaltschaft zum Teil stattgegeben und die ursprünglich« Beschlagnahme hinsichtlich eineS Teiles
„WaS soll Ihr Sohn d«n« studieren, gnädige Frau? Ich hab »i«l veziehung«« «ach Jen». Wen» ich Ihnen dienen kann . . .
Da« müde Gesicht der Frau strahlt«, al« st« da» Geld sah und die freundliche« Worte hört«: soviel Glück! Die Zukunft de« geliebte« Sohne», die schon vernicht«» schien durch ihr« Unachtsam?«!» breitet« wieder verheißend die Arme au« . . .
Al« st« stch unter heißen Danksagungen »erab« schiedele, trug st« neben d«n Geldscheinen Empfehlung»-schreiben nach Jena, die mindesten» ebenso»i«l «ert waren I
Nachdenklich »«rschloß Dr. Mellin seine« Schreib-tisch und ging heim.
Sein« Frau saß im Wohn»imm«r und kramt« mißmutig tn allerlei Modeblätter«.
.Nun, Frieda," sagte er, sie auf dt« wohlgerun-d«t« Wange küfflnd. „Wie war «» gestern?*
„Ach — srhr nett —sagte sie gedehnt. „Ein interessant«« vortrag über di« G«wi«nung der Seide—. Und nachher eine Ausstellung wunderbarer Blusen au« den verschiedensten Seidenarten. Und denk« nur. ich hatte mir 250 Mark «ingesteckt, um «in« zu kaufen, und konnte si« dann nicht find«« I Zu ärgerlich —. Hatt« mir die Scheine in einen Schatttmustcrdogen gerollt und muß sie dann verloren habe«! Aber so «erlorene« Geld, da» kriegt ma« sicher nicht wieder!"
„Nei«, Frieda," sagte er, d«n Arm um stch legend, »da« glaub« ich auch kaum!"
Nummer 72
bei Aufsatzes im Auemaße von 32 Zeilen aufrecht erhalte», dagegen wurde di« Freigabe von weiteren 73 Zeilen bestätigt. Wir werden die freigegebenen Stellen deS Aufsatzes in einer unserer nächsten Nummern bringen.
Stojan Proti?, der gewesene Minister-Präsident und Führer der serbischen radikalen Partei weilte kürzlich zu mehrwöchigem Aurgebrauch in Rohiisch Sauerbrunn und benützle diesen Aufenthalt auch zur Besichtigung verschiedener, auch deutscher Industrie- und sonstiger Etablissements. Wie unS berichtet wird, bekundete der nicht mehr junge, aber erstaunlich frische und agile Parteiführer, der auch die deutsche Sprache sehr gut beherrscht, für alle Fragen deS Handels, der Industrie und sonstiger Wirtschaft sehr großes Interesse.
Ernennung. StaatSanwalt Dr. Niko Do-minico wurde zum jugoslawischen Mitgliede des internationalen PlebiSzitgerichiShose« in Klagensurt ernannt und hat diesen Posten bereit? angetreten.
Der Cillier SoKoloerein feierte am 8. S
zeit 2:1 für Cilli. Zum erstenmal spielte in Cilli eine auswärtige elstkt«jsige Mannschaft, in welcher die bestbekannte» Größ-n, Walvhauser al« linker Flügel, Iinkowitsch als linke Verteidigung, Höller a!« rechter Flügel und der best« Mitteldecker von Giaj, Diamant, eingestellt waren. Die Cillier waren in ihrer gewöhnlichen Ausstellung, wie sie von den Meisterschaftsspielen h.r bekannt ist, «!t Ausnahme d.S Tormannes angetreten. — S, und in der 16. Minute fällt daS ausgleichende Tor für Graz. N in wird um die Zntschcidung gerungen und beide Mannschaften verdoppeln ihre Anstrengungen. Die Cillier Stürmer-reihe ist aber dem scharfen Tempo der Grazer nicht mehr gewachsen nid vermag da« gegnerische Tor nicht nnhr zu bedrohe», wogegen der Grazer Sturm m^ seinen schnellen Flügeln und den bekannten Torschützen unzählige Angriffe «uf daS Cillier Tor einleitet: aber die Wachsamkeit und Tüchiigkeit unsere» Tormannes vereitelt alle gegnerischen Bemühungen. DaS Publikum harrt schon mit Span-nu;tg de« Ausgangs deS Sp'eleS. Zn der letzten Minute erfolgt noch ein schwerer Angr.ff dec Grazer, der Cillier Tormann gleitet an«, der Ball rollt langsam zum Cillier Tor: — dort steht jedoch bereu« der rechte Mitteldecker der Aihletiker und wehrte unier dem Beifall deS Publikums die Nieder» läge ab. Der letzte Ausschuß und da» schönste aller Spiele, das bisher vorgeführt wurde, ist beendet. vcrl>and»schied»richtcr Vranc>c „ut. Der Cillier Athleliki»ortklub glaubt durch die Veranstaltung dieser Wettspiele einem sporikundigen Publikum einen spannenden und abwechslungsreichen «ettkampf geboten zu haben
gu den Olympischen Spielen in Ant-werpen hat Jngvslawien eine Fußballmannschaft entsendet, welche gegen eine tschechoslowakische Mann-schast ihr erstes Spiel absolvieren mußte. Au» diesem Ringen sind die Tschechen mit 7 : 3 al» Sieger heivorgegangen. Den Marathonlauf hat diesmal ein Finvläiider bestrillen.
Evangelische Gemeinde. Der öffentliche Gottesdienst findet Sonntag den 12. September, »m 16 Uhr vormittag» statt. Herr Pfarrer Seni»r May predigt über „Die Religion der «rast."
An der städtischen Volksschule wird Donnerstag, den 16. September, um 9 Uhr vor-mittag» eine Konferenz abgehalten; zwischen 2 und 4 Uhr nachmittags finden die Pr'vatprüfungen statt. Freitag, den 17. September versammelt sich die ge samte Jugend der Knaben- und Mädchenschule um halb 9 Uhe vormittag» im Schulgebäude und be« gibt sich daraus zur Schulmesse in die Marienkirche. Nach dem GotteSdie"ste kehrt die Jugend gerade-weg» heim und bereitet sich auf den ordentlichen Unterricht vorüber am nächsten Tage, d. i. «samS-tag, den 13. September, um 3 Uhr vormittag» be-ginnt. Die i achträgliche Einschreibung der. neu ein-getretenen Shüler und Schülerinnen wird Freita,, den >7. September. zwischen 2 und 4 Uhr »ach-mittag» in der Kanzlei der stä»tische» Volksschule vorgenommen. Da die Schule ohnehin schon über, füllt ist, so werd n nur noch jene Kinder ausge-iivin'nen werden tö inen, deren Eltern im Stabs-gebiete wohnen.
Gegen das Wirtschaftsamt in Cilli wendet stch das Laibacher Hin»,lsblat», TrgovSki list, vom 4. September mit folgenden Bemerkungen: I > Cilli herrscht noch immer das alte österreichische System. Während de» Kriege« habe» Beamte der Bezirkshaupimainischast da» sogenannte Wirtschaft»-ernt geleitet. Dieser Handel ohne Konzession und ohne Sleuerjahlnng geht j.tzt aus unsere Kosten weiter. Zahlen wir dafür die Beamten bei der Bezirkshanptmanuschast, daß sie u..» Konkurrenz machen? DaS >st ein ungesetzliche? Beiseiteschieben d-r Kaufmannschaft. Wir »erlangen die sofortige Aufhebung dieses Amtes. Alles hat seine Grenzen. Die« dem Herrn BeznkShauptmann zur Darnach-achtung l — Diese Ausführungen fünften wohl kaum ernstlich widerlegt werden und entsprechen
Gute 3
nicht nur den For5 rungen des Kausmannstande«, sondern auch den Ansichten weitester Bevölkerung»-kreise, welche zwischen den aufgebotinen Beamten» apparat und der von diesem geleisteten volk»wirt-schaftlichen Arbeit ein gewisse» Mißverhältnis her-zustellen geneigt siud. Aber e» muß bezweifelt werden, ob solche zutreffende Argumente maßgebenden Orte» gebührend gewürdigt weiden, solange die zuständigen Interessenvertretungen eS unterlaffen, den berechtigten Änderungen ihrer Mitglieder ge-hörigen Nachdruck zu verschaffen. Die Kaufmann-schast ohne Unterschied der Nationalität erwar-et in dieser Frage eine entschiedene Stellungnahme seilen» de» Eillier HandelSgremiumS. Man soll e glauben, daß eS einer öffentlichen Ausforderung eigentlich nicht eist hätte bedürfen müssen.
Schwurgericht. Beim KeeiSgerichte in Cilli werden ,in der Schwu^gerichtSperiode, welch.- am 13. d. M beginnt, folgende Fälle verhandelt werden : 13. Sep!emder: Stephan Binel un? Andreas Lesnik, Diebstahl; BartholomäuS DoÜnar, Veruntreuung. 14 September: Anton Pa^gor»:?, Diedstahl; Jakob GoleZ, Diebstahl; Agne» Mlini'k, KindeSmoid; 15. September: Franz Ribii Notzucht; Balthalar Pristovsek, Nozucht. 16 September: Ludwig Lujar, Diebstahl; Georg Povalej. Diebstahl. 17. September: Joses Drame, Mord. 1i<. September: Franz Nel> . kavrc, Diebstahl; Joses Gerzina, Diebstahl^; Franz Zel'i, Diebstahl. 20. S'plember: Rudolf Herjak. Diebstahl; Zvi',aj Max, Diebstahl. 21. Sept.: Waller Dergan; und Josef Pooergaj». Raubmord. 22. Sept.: Anton Art'.c, Rotzucht; Anton S st.cait, Totschlag.
Die Ablieferung und Abstempelung der Kriegsanleihe, der.» Beginn aus Montag, den 6. September, angesitzi war, ist zufolge amtlicher Verlautbarung der Fknanzdel gation in Laibach auf Donnerstag, de» 16. September, verschoben worden und wird statt am 20. bezw. 25. September am 30. September bezw. 5. Oktober abgeschlossen werden. Al» Ursache der Verschiebung werden „unerwartete Hindernisse' angegeben.
Die Irtvalidenversammlung, welche Sonnlag, den 5. September, im Hotel Union ab-gehalten wurde, war nur schwach besucht. Nach ei> er lebhasten Wechselrede wurde der Beschluß ge-saßt, eine neuerliche Versammlung für Sonntag, den 12. September, um 2 Uhr nachmittag» in daS gle'che Lokal einzubeiufen, da anzunehmen ist, daß d>e Laibacher Zentrale daS ihr von den Cillier Invaliden übermittelte Schreiben bi»hin beantwortet haben wird. Der Ausschuß fordert alle Invaliden nnd witwen auf, zu dieser Versammlung verläßlich und pünktlich zu erscheinen.
Wichtig für deutfchösterreichische Kriegsanleihedefitzer. Die deutschösterreichlsche Vertretung hat sich in einem speziellen Falle an da* BtaatSamt >ür Finanzen mit der Anfrage ge-wendet, ob KriegSanleihedesitzer deutschösterreichischer Staatsbürgerschaft, welch? KriegSanleihen in Jugoslawien besitzen, durch deren Abstempelung nicht den Anspruch aus eine allfällige Einlösung dieser Anleihen durch Dentschösterreich verlieren. Da« Staat Samt für Finanz?» hat die deutschösterreichische Vertretung in Lalbach telegraphisch davon verständigt,, daß die Absti-vp-lunz der KriegSanleihen in Jugo-slawien di< ?]C der Einlösung nicht präjudiziere, da» heißt als» «cutschösterreichische Staatsbürger können ihre Kriegsanleihe in Jugoslawien beruhigt anmelden, ohne aus diesem Grunde fürchten zu müssen, allfällige Ansprüche auf die Einlösung gegen den deutschösterreichischen Staat zu verlieren.
Der Postpaketverkehr zwischen Iugo-slawien und Deutschösterreich ist, wie am 7. September aus Laibach gemeldet wurde, sei! d? n 1. d. M. wieder eröffnet. Da» Publikum von wichtigen Einführung zu verständigen, hat sir Postverwaltung, wie man Ursache zu vermute:' /-i,
eine Woche lang gründlich über'.ezt.
Die Verteuerung der Rauchwaren ist noch immer nicht am Abschlüsse angelangt. Die StaaiSverwaltnng glaubt, durch mechanische« Hinauf-setze» der Preise da« Loch im Staatshaushalte zu-stopfen zu können, wird aber wahrscheinlich d'e näm-liche Erfahrung machen wie mit der Eisenbahntarif-erhihung, d. h. die Leute werden sich einfach weigern, diese unerschwinglichen Beträge zu bezahlen, und sich in ihre.« Bedürfnissen eben einschränken. Rachgerade wird man dann doch wohl auch in Belgrad er-kennen müssen, daß daS mechanische An ziehe» der Monopolschraube den Mangel an weitauSschauender Wirtschaftspolitik nicht ersetzen kann. Ej»e Regalita« wird vom 8. September angefangen 6 K kosten,
eine Trabueco 4-8') K, ebenso eine Britaniea, eine Opera» 4 k, Vir^nia 3-60 K, Kuba 3 20 K, Por-torico 2-30 K, Brasil 2'40 K, Brasil-Birzinia ^ K,
Gelte 4
gemischte Autländische 1*20 K und heimische Kurze l Krone.
Undank ist der Welt Lohn. Eine Dame betritt die elektrische Straßenbahn und hinkt ein wenig, «ine andere Dame, die im glücklichen Besitz eines Platze? ist. springt sofort auf und bietet ihr ihren Gitz an. Da kommt sie aber an die Falsche. Wütend wie ein« Katze fährt die Dame aus sie zu und schreit: „Bilden Sie sich vielleicht ein, ich wäre älter al» Sie I So jung wie Hie bin ich noch langet Behalten Sie, bitte. Ihren Platz, ich denke gar nicht daran, ihn anzunehmen!" Sagt e«, bleibt stehen und schießt während der ganzen Fahrt wütende Blicke auf die Unverschämte, die e« gewagt hat, ihr ihren Platz anzubieten und fie damit in den hin. reichenden Verdacht zu bringen, eine ältere Dame zu sein.
Wirtschaft und Ut rlu lji.
Jnvalidensteuer. Der StaatSvoran,'chlag für das Jahr 1920/21 enthält außer einigen un-veränderten Steuern auf die Krieg»gcwinne Slowenien« noch zwei neue Steuern: Die Jnvalidensteuer und die Umsatzsteuer. Die Einkünfte au» der In-validensteuer werden zur Unterstützung der Invalide» rerwendet und durch Zuschläge auf die direkien Steuern genommen werden. In Slowenien kommen als direkte Steuern in Betracht: die Erwerbsteuer, Einkommensteuer, Gehaltsteuer, Hau«, und Grund, steuer, Rentensteuer und Tantiemensteuer. Artikel Rt de». Finanzgefctz-S lautet: In den übrigen Ländern (d. h. außer Serbien und Montenegro) werden zur direkten Steuern die lausenden direkten steuern und die staatlichen Zuschläge gerechnet. Bis zu 80 K der direkten Steuer sind 8 A Invaliden-»'euer zu zahlen, bis tfOO K = L4 ff, bis 400 K = 48 ff, bi« 800 K - 96 ff, bi« 1200 ff = 148 ff, bi« 2000 * - 248 K. bi« 2800 ff = 343 ff bi« 4000 » = 500 K. bi« SOOO = 756 K. bi« 8000 K = 1040 ft, bi« 12.000 K = 1680 ff, bi« 16.000 K = 2400 «, bis 20.000 K - 3200 «, bi« 28.000 st = 4760 ff, bis 40.000 ff - 7.200 ff. bis 60.000 ff =, 11.400 ff, bi« 80.000 ft und darüber aber 20#. Auf die Jnvalidensteuer werde» weder staatliche noch kommunale Umlagen ausgelegt werden. Der Finanzminifter ist ermächtig», die Durchführungsverordnung für die Aufteilung und EinHebung der Jnvalidensteuer zu erlassen.
Naturalabgaben bei der Getreide-ausfuhr. Da« Finanzministerium macht in einer Verlautbarung mit Bezug auf die Freigabe der Ausfuhr von 15.000 Waggons Weizen darauf ausmertsam, daß nebst einem Zeugnisse über die Sicherung der Valuta vor der «uifuhr auch der Nachwns beizubringen sei, daß der Exporteur den v«rgeschrie^i:en Prozentsatz an Getreide in natura, der im Sinne de« Artikels 189 deS FinanzgesetzeS zu entlichten ist, dem Volköernährung«ministerium entrichtet hat. Die Verlautbarung ist wieder ein Dokument der Oberflächlichkeil, welch« sich on manchen unserer Regierungsstellen eingenistet hat. Denn eS wird nicht nur gänzlich unterlassen, an-zugeben, wohin diese Naturalabgabe abzuführen ist, eS wird sogar für unnotwendig gehalten, die Höhe deS Prozentsatzes, die im erwähnten Artikel deS Finanzgese^eS mit 5 bis 10 Prozent angedeutet >»ird, klar zu bezeichnen. Wahrscheinlich geht die Verlautbarung von der lobenswerten Erwartung aus, daß jeder Exporteur auS patriotischem Pflicht-gesühl sich freiwillig für den 10 prozentigen Höchst-{atz «»»scheiden werde.
Abänderung des golltarifes. Der Uradni list vom 17. August 1920 veilautbart di« V-rordnung 306, wi» welcher der Ausfuhrzoll «it .Rücksicht auf di« fitie AuSsuhr abgeändert wird Wir machen die Leser hieraus aufmerksam.
Die Ernte in Kanada ist heuer glänzend. ES sind 250 Millionen Lushel« Weizen gestcht woiden, d. i. um 60 Millionen Bushel« «ehr al« im vorigen Jahre. _
Drahtnachrichten der Cillier Zeitung.
Meldungen des taibacher Nachrichtenamte».
Aus dem KSrntner Abstimmungsgebiete
Laibach 10. September. (Amtlich). D'e Nachrichten, denen zufolge deutsche Sendarmerie in die Lore A kommt und die 5omm,rfriichler diese
Cillier Zeitung
Z»ne verlassen, stnd frei erfunden und entbehren jeder Grundlage.
Einstellung der Beschreibung und Abstempelung der Pferde und Fuhrwerke.
Laib ach, 10. September. Amtlich wird ver-lauibart.- Die Beschreibung und Abstempelung der Pserde und Fuhrwerke ist eingestellt.
Hochwasser in Deutschösterreich.
Wien, 9. September. Infolge des anhaltenden schönen Wetters ist seit den ersten NachmittagSstuiiden heute kein weiteres Wachsen deS Wasserstandes zu bemerken.
Die Wunsche des vberschlesischrn Volkes.
Berlin, 9. September. Die maßgebenden Kreise im Reiche wie auch in Preußen sind sich darüber einig, daß man aus den Charakter des oberschlesiichen Volke« Rücksicht nehmen müsse und de« allsälligen Wünschen, daß sich Oberschlesien als ein Bunde« staat formiere, keinesfalls ein starre» Nein entgegensetzen dürfe.
Beilegung des Metallarbriterstrriks in Italien.
R o m, 9. September. Wie Tribuns erfährt, wurde im Streik der Metallarbeiter bezüglich der wirtschaftlichen Fragen ein Einvernehmen erziel«. Man muß nur noch die Formel finden, welche beide Teile zufriedenstellen wird.
Erdbeben in Italien.
Paris, 9. September. Einem drahtlosen Be-richte aus Rom zufolge, wurde in Massa ein starkes Erdbeben verspürt.
Wien, 9. September. Wie die Blätter aus Basel berichten, beträgt die Zahl der Opser beim Erdbeben in Italien bisher 350 Tote und über 1000 Verwundete.
litauischer Froutbericht.
Kvwno, 9. September. An der Front, welche die Truppen vor Marianpol halten, griffe» die Polen heute de» ganzen Tag unsere Stellungen am Grandza-See an. Unsere Truppen haben alle An-
griffe abgewiesen. An den sonstigen Teilen der Front ist die Lage unverändert.
Die Friedens lwnfereni iu Riga.
Paris, 9. September. Wie dem TempS aus London berichtet wird, hat die russische Sowjet-regierung beschlossen, zur neuen Friedenskonferenz in Riga keine Vertreter zu entsenden.
Eine Aeußerung des Generals Wrangl
Konstantinopel, 6. September. General Wrangl äußerte sich gegenüber einem Berichterstatter wie folgt: Die Veränderung im Auftreten der Ver-kündete» und der polnische Sieg zwingen uns, unsere Kräfte im nördlichen Taurien zu konzentrieren, um unS gegen Westen frei bewegen zu können. Aus diesem Grunde haben wir Kuba« g?räumt. Unsere Truppen, welche noch lange nicht niedergeworfen sind, haben zwei Rote Divisionen geschlagen und acht Geschütze erbeutet.
Stürmische Kommunistensitzung in Petersburg.
Helsingfor«. 9. September (HavaS). I» der Sitzung deS ZentralauSfchusfeS der sinnisch-kommuuistischen Partei in PelerSburg haben dieAichän« ger der Opposit'onipartei auf die Teilnehmer mit Revolvern sieschossen. 10 Kommunisten wurden qe-«ölet, während ungefähr 20 verwundet sind. Die oppositionelle Partei besteht größtenteils auS Ossi-zieren der Oppositionsarmee.
Der Hungerstreik des Bürgermeisters von Cork.
London, 9. September. In einem Bliese au ein Mitglied deS englischen Parlamente» bezeichnet ASquilh de» Beschluß, den Bürgermeister von Cork Hungers sterben zu lassen, als einen politischen Fehler ersten Ranges. Er änßeite seine Bereiiwilligkeit zugunsten deS Bürgermeisters zu Vermitteln.
Aus Ostafien.
Pari«. 9. September. Wie de Agence HcvaS auS Tokio erfährt, haben die japanischen Truppen am 2. September da« Gebiet an der oft-chinesischen Buhn westlich von Harbin geräumt.
Nummer 72
Ich liesse mir mauchmat vor . . .
Bon H.w« Bauer.
Ich stille mir manchmal vor, daß jetzt, eben jetzt, ein junge« Franzosenmädel am Ufer der Somme kniet, sinnend in den Fluß guckt und die Wasser über Wäschestücke spielen läßt.
Ich stelle mir manchmal vor, daß eben ein Vogel von «st zu «st eine» Baume« im Haulhoulster Wald« hüpft.
Ich stelle mir manchmal vor, daß zu abend-licher Stunde Pärchen von Verliebten engumschlungen durch den Moronyllle-Wald schreiten und in »ie Stirne blicken.
Ich stelle mir manchmal vor, daß eben in VerdUli Barbiere und Krämer, Ra»«diener und Lehrer. Aktuare und Schneiderinnen »in friedliche« Gewerbe ausüben.
Ich stelle mir manchmal vor, daß an der Ltraße nach Maria Py wieder die Kirschdäume blühen.
Ich stelle mir manchmat vsr. daß in dem Be-obachtungSbaum bei Souchez, hinter dem damals da« schwere Geschütz stand und seine Granaten spie, daß in tem Bt»bachlur.g«ha»m bei Souchez Herzen eingeritzt sind, durch ne ein Pseil trifft und daß recht« von diesen Herzen ein Mädchen» und Iiu!« von ihnen ein ManneSname steht.
Ich stelle mir manchmal vor, daß da« Grab der jungen Französin von Aussonce. die im Juli 1917 von einem Ferngeschütz ge'ö et wurde, von Kindern umspielt und von bunten Sommerblumea bewachsen ist.
Ich stelle mir manchmal vor. daß e« Mensch.n gibt, die ihre Heimat in Malmaisou faben, tn ArraS und an der Ufer.
Zch stelle mir manchmal vor, daß der Minen-trichter bei Alidun le Roman heute von grünem Moo« bedeckt ist.
Ich stelle mir manchmal vor, daß alle Men-sehen der Weit da« Glück solcher Friedlichkeit für wichtiger halten al« ihren kleine» Haß und ihre kleine Girr, ihre kleine Sorge und ihre kleine Er-regung. Dann übe,kommt mich eine stille Seligkeit und ich werde ohne Wunsch und Veilangen.
Oder vielmehr: Ich stellte mir dies letzte gern einmal vor, aber dazu reicht meine Pyamasie leider nicht au«.
Vermischtes.
Der fliegende Trauerzug. Das neueste aus dem Gebiete de» Flugwesen« scheint der Trauerzug in den Lüsten zu sein, ilu« St. Jahn's in Nkusui.dland wird gemeldet, daß man dort im Begriffe ist, einen regulären Flugdienst für Leich-n-bestatiungen einzurichten. ES soll ein Flugzeug eigenS so aufgebaut werden, daß e« einen Satg und fünf Leidtragende aufnehme» kann. Man wird künsttg nicht mehr von der „letzten Fahrt", sondern von dem „letzten Flug" eine« Menschen zu spreche« haben.
Der Liebesbrief als GeschäftSof-s e r I e. Der Londoner Geschäftsmann faß, so plaudert ein englisches Blatt, an seinem Schreibtisch über seiner Morgenpost. Die ersten Briese hatten den alte», gewohnten Inhalt, Offerten von besonders preiswerter, vorzüglicher War- und erstklassigen Mustern. Mißmutig wars er die übrigen beiseite, und einige sielen auf den Fußbeden. andere in den umfangreichen Papier korb. Aber wa« war da»? Der Geschäftsmann richtete sich iu die Höhe und wurde aufmerksam. Ein hellblauer Umschlag, dem ein zarter Veitchendust entströmte, und die Ausschrift offenbar von weiblicher Hand! Irgendeine kleine Hcrzenssreundin, — gesegnet sei sie! Vorsichtig öffnet er den Umschlag, enifaltete den dustenden Briefbogen — und fluchte kräftig. „Geehrtcr Herr', so laS er, „dars ich Ihnen eine groß« Schiffsladung von hol-ländlichem Käse empschlen, die gerade hier eingetroffen ist? Ich kann Jhi-en diesen Kä'ezu zwölf Schilling pro Dutzend franko Bahn, mit Nachlaß von zweieinhalb Prozent bei sosortiger Bezahlung, liefern, und nehme jedes verdorbene Stück zurück." „Das ist doch die höhere Unverschämtheitl* rief er au», uud warf den Brief den vorigen nach. „Da» heiß» — zwölf Schilling
pro Dutzend, franko Bahn--1" Er suchte den
Brief wieder hervor, machte eine rasche Kalkulation und klingelte seinem Schreiber . . . ES war ein smaiter Mann, der diesen ungeschästlichen Brief geschrieben hatte. Er wa&u, daß ein Brief nach Schema F kein« Aussicht gehabt hätte, unter tausend der gleiche» Art biachtet zu werden. So wählte er
•rtumitfr 72
t>it ^orm des Billetdoux — und überließ das wei. tcrc der Phantasie d«S Geschäftsmannes. Mit Erfolg! Der parsümierte Umschlag, die Damenhandschrist — das ist das neueste auf dem Gebiete der tauf-mä, nischen Offerte. Viele, die Waren zu verkaufen haben, machen die Erfahrung, daß ihnen dies deshalb nicht gelingt, weil ihre Briefe gar nicht gelesen wcrden. Aber ein niedliche» Damenbriefchen bleibt niemals unbeachtet. Natürlich wird die neue Methode nicht lange harmlose Gemüter täuschen, und dann werden die Verkäufer eben noch neuere, noch extra-vag»ntere Methoden zu erdenken haben, um angehört zu" weiden. Was also wird doS nächste Stadium fein ? Derselbe Geschäftsmann, da» Gesicht durch eine Gasmaske geschützt, öffnet seine nach Jokeiklub und Patschuli duftende Morgenpost, als ein Messen-geiboy mit einem prachtvollen Stranß Malmai'on» Rosen erscheint. Ein Lächeln wird hinter der Gasmaske sichtbar, und er legt die Rosen behutsam aus den Schreibtisch. Eine Karte fällt aus dem Strauß, hellrofa, aha, sie wird von der süßen kleinen Mary lein. .Lieber, alter Kerl I" so liest er. .Rar ein paar herzliche Worte, um in Dein dumpfes Arbeitszimmer etwas Licht und Flöhlichkeit zu bringe,,! Und, bei der Gelegei'he't, — hast Du vielleicht Verwendung sür ein pair Wag^onS Fische, zu zwölf Schillinge die Tonne, franko? Preis wie üblich. Sag ja, mein Liebling! Mit tausend Küssen ewig Dein! Hull und Halifax, FischhandelSgesellschaft."
Äönu man blutige Tränen weinen? Unsere Aitvorderen haben dies« Fra,e unbedingt bejaht und nn» «ine ganze Reihe von Geschichte» hinterlassen, in welchen von Fällen, in denen Menschen Blut geweint haben, auSsährlich erzählt wiid. Bei einigen der Patienten handelte eS sich
36) (Nachdruck verboten.)
tver war es?
Griginalroman von Erich Ebenstein.
Die Kolbe stand sassungSloS da wie vor den Kopf geschlagen. Sie hätte so gerne gesagt: Da« ist nicht wahr, waS Sie von Hubinger sagen I Aber die Worte wollten nicht über die Lippen. Z« deut« lich erinnerte sie sich plötzlich, wie oft und hart-näckig Hubinger da« Gespräch immer wieder auf ihr Fräulein und Herrn Fritz gebracht hatte. Hundert kleine Einzelheiten fielen ihr ein. Fragen und Be-meilungen, die ihr nicht aufgefallen waren, als ihr vermeintlicher Anbeter sie stellte, die ihr aber jetzt sehr merkwürdig erschienen. Und stimmte nicht auch da« mit Fräulein Spira« Behauptung übereln, daß dieser Hubinger oft tagelang verschwand und ihr nie sagte, wo er gewesen war? Da« war ihr ja immer schon recht sonderbar vorgekommen, dieses plötzliche klommen des Menschen ... ja, ja, eS würde schon ganz so sein, wie d«S Fräulein be« hauplete l Sie war ganz einfach aufgesefsen, und mit Liebe und Heirat war e» vorbei.
Einen Augenblick lang krampfte sich ihr daS Herz zusammen bei diesem Gedanken. Dann aber warf sie trotziz den Kopf zurück. Nein, so albern war sie nicht, daß sie sich etwa »och grämte um den falschen Menschen! Sie war eine resolute Person und würde schon fertig werden mit diestr Erfahrung . . .
Nur eines tat ihr schrecklich leid: daß sie ihre« Fräulein geschadet hatte! Wenn sie das nur wieder hätte gut machen können! Denn mit dem Versinken ihrer HeiratSauSsichten erwachten all dir anhängliche Liebe und Treue wieder, die sie durch zwanzig Jahre an ihre Herrin gekettet hatte.
Zerknirscht blickte sie aus Fräulein Spira, die ganz in sich zusammengesunken, still »or sich hin weinte. Und plötzlich kam ihr eine rettende Idee. Im nächsten Augenblick kniete sie neben ihrer Herria.
„Weinen Sie doch nicht so, Fräulein Anna l Ich kannS nicht mit ansehen! Und es ist auch noch nicht» verloren. Wir können Herrn Fritz doch warnen . .
„Unmöglich. Zwei Poliznleute stehen vor dem Hotel, die unS sicher aus den Fersen bleiben würden."
.So? Glauben sie denn, die wären schlauer als ich? Ich sage Ihnen, «ir schlagen denen noch ein Schnippchen, so w«hr ich Kolbe heiße und daran soll der falsche Hubinger noch lange denken!"
Fräulein Spira« Tränen versiegten und sie blickte ihr« Dienerin mit wiedererwachender Hofs-nung an.
Cillier Zeitung
dabei nur um eine ZusallSerscheinung, während bei anderen dieses Blutweinen al« chronische Krankheit auftrat. Eines der bekanntesten, der erstgenannte« akuten Beispiele ist der Fall, über den van Forest oder ForestuS, der bekannte Arzt deS 16. Jahr« Hunderts, berichtet. Im zweiten Buch seiner Be. obachtunzen erzählt er von einer achtzigjährigen Witw«, di» in Delphi wohnte. Sie war groß, ma»er, schwach, lag immer zu Bett und litt an starker Gelbsucht. Im übrigen aß sie ,ut, schlies regelmäßig und hatte so gut wie keine Schmerze«. Aber eines Tages begann sie Blut zu weinen ii*d drei Wochen lang ergoß sich auS ihren beide« A»gen ein roter Blutbach. Sie halte dabei indessen kein« Schmerzen in den Augen, obgleich diese e>tt-zündet waren. Nur sah sie sich durch den beständigen Ausfluß de» Blutes verhindert, die Augen zu öffnen. Forest behandelte die alte Frau nach dem Gebrauch der Zeit mit d-n üblichen Hausmitteln und Pflanzensäften und berichtet, daß e» ihm in fünf Tagen durch dieses Mittel gelang, das befremd-liche Leiden des BlutweinenS zu beheben. Heutzu-tage glaubt kein Mensch mehr an das Wunder dieser Bluttränen. Vor nicht langer Zeit erst hat der französische Arzt de MicaS die Frage eingehend studiert. Er gelangte dabei zu dem Schluß, daß die blutigen Tränen fast stet» Blutergüsse darstellen, die sich auS den Aedercheu der Augen ergießen, genau so, wie daS bet den Blutun>cn auS der Nase, dem Magen und ander«» Organen der Fall ist. Diese gelegentlichen Blutergüsse treten al.S Begleiterscheinungen bei sehr verschiedenen Krank-heilen auf. Und die oben erwähnten Wunderfälle fügen sich deshalb sehr gut in den Rahmen unserer modernen wiffenschastlichen Erkenntnis. Die alte
„Wie wolltest du denn daS anstellen, Johanna?*
..«anz einfach. Ich schminke sie und mich alS alte Weiber, wir ziehen uns wie arme Auswarte-frauen an, mit Umschlagtuch und K»rb am Arm und verlassen daS Hotel rückwärt» über die Diener-treppe. Wofür wären Eie denn beim Theater ge-wesen und ich Ihnen so vst behilflich, wenn Sie zu einer neuen Rolle eine neue Verkleidung brauchte» ? Da» wird uns beiden doch nicht schwer fein? In einer halben Stunde habe ich alle» beisammen und wir können fort . .
„Und unser Gepäck?"
„Da» müssen wir freilich hier im Stiche lassen vorläufig, aber in solch einem Hau» wirds wohl sicher sein, und aus der Rückreise nehmen wirS wieder mit . .
„Wenn wir je zurückreisen! Ich glaube nicht, daß Fritz ohne uns fliehe» wird."
„Nun, dann istS eben verloren. Darauf müssen wirS ja ankommen lassen. lleS Wertvolle haben Sie ja doch in der Handtasche und die können Sie unter dem Umschlagtuch ga-z gut verbergen."
„Ab«r die Zimmer hier Aüffen wir doch bezahlen."
„Bah, Sie lassen da» Geld in einem Brief Umschlag, den Sie an den GeschästSleiter des
HaujeS adressieren, am Tisch ihreS Zimmers zurück!" *
Silas Hempel hatte zweimal durch daS Zimmer, mädchen versucht, bei Fräulein Spira vorgelassen zu werden, aber immer den Bescheid erhalten, die Dame liegt noch zu Bett.
DaS war natürlich eine Lüge, denn Hempel wußte von Herrn DreSke, daß sie längst aus war. Um acht ließ er sich bei Fräulein Kolb« melden, wurde aber gleichfalls abgewiesen.
Obwohl DreSke und Rotleitner unten Wache hielten, ein Verlassen des Hotels, ohne daß er verständigt worden wäre, also auSzeschlosien schien, steigerte sich HempelS Unruhe doch von Minute zu Minute. Warum zum Kuckuck wurde er nicht vor-gelassen — nicht einmal von der Kolbe?
Ah«te die etwas? Aber wie wäre denn das denkbar? Inzwischen dräng?e die Zeit. Wenn Fräulein Spira den Schnellzug, sür den sie doch den Fahrschein hatte, benutzen wollte, mußte sie doch nun bald fort!
Endlich hielt er eS nicht länger auS und klopfte entschlösse:» an ZnhannaS Türe. Sie würde ihn zwar nicht gleich erkennen, denn er hatte ja feine Verkleidung nicht mehr, aber er wollte ihr alles erklären und dann würde sie am besten be-greifen, wie wichtig e» für ihre Herrin war, daß er mit ihr sprach.
Aber niemand antwortete aus sein Klopsen. Er ries da» Zimmermädchen und schickte sie mit ein paar Zeilen hinein. Bestürzt kam sie nach einer Minute »urflek.
„Die Damen sind fort! Und aus dem Tisch liegt ein Brief sür den Herrn Geschäftsleiter."
Seite 5
Frau au» Delphi litt eben an einer von Blutflüssen begleiteten Gelbsucht, die man srüher irländische» gelbe» Fieber nannte, und di« wir heutzutage unter der Form der schweren Gelbsucht kennen.
Toteultste, Monat August 1920.
In der Stadt: Anton Knez. 15 Tage, Bach-druckerSkind; Leopold LcSkovar, 16 Jahre, Bäcker« lehrling; Milan Majdic, 14 Tage, Restaurateur», söhn; Elfe de Toma, 17 Monate. KausmannStochter; Grele Majdic, 15 Monate. Restauraieuritochter; Amalia Kautie, 13 Jahre, VersicherungSdeamtenS. kind. — Im Krankenhause: Julijana Galuf, 35 Jahre, BesitzerSgattin auS Ponigl; Antonia Ratej. 22 Jahre, Fabrikarbeiter in auS Sleinbrück; Andreas Kovac, 64 Jahre. Kleinbesitzer aus Gabrv' vetz; Maria Perc, 69 Jahre, Arbeiterin au» B«d Tüffer; Peter Plausteiuer, 56 Jahre, Taglöhner ohne ständigen Wohnsitz; Amalia Knap'k, 18 Jahre, Krankenpflegerin aus Cilli. Mg. Krankenhaus; Georg Plenjak, 56 Jahre, Keuschler aus Wierstein; Bartolomä P.'rnooä.-k. 39 Jahre, Taglöhner aus Groß-Pirefchitz; Jos^s Gobee. 75 Jahre, Auszügler aus Sibika; Johann Krigl, 33 Jahre. Keuschler aus Retschitz; Anna Orel. 45 Jahre, Taglöhnerin aus Groß-Pueschitz; Anton Zajc, 70 Jahre. Besitzer «ii« 2t Andrä; Dr. Josef Stras k. 45 Jahre, Primararzt au» RadolsSwert; Maria Puc, 37 Jahre. Taglöhnerin auS Gemeinde Umgebung Cilli; Antonia Zabukovs.'k, 62 Jahre, M«gd au» Gemeinde Um-gebung Cilli; Gertrud Knez, 59 Jahre. Taglöhnerin auS Neukirchen: Agnes Bobnic, 19 Jahre, Tag« löhnerin auS St. Kristos; Karl Bafah, 14 Jahre. BesitzerSsoh» aus St. Kristos.
Hempel unterdückte mit Müh- einen Fluch. Er begriff nun alleS. Aus irgend eine noch unaus-geklärte Weise hatte die Kolbe seine RoZe durch, schaut und in ihrer Enttäuschung sich auf Fräulein Spiras Seit« geschlagen.
„Aber wenn die Damen fort sind, müssen Sie sie doch sortgehen gesehen haben!" wandte er sich ärgerlich an das Zimmermädchen. „Sie waren doch die letzte halbe Stunde hier «m Gang be-schästigt, nicht?"
„Jawohl. Aber die Damen habe ich nicht ge« sehen. Zwei Frauen sind wohl nach rückwärts zur Treppe sür die Lieferanten gegangen, aber daS waren sicher nicht die zwei 'men hier von Nr. 6 und 7. Sie sahen eher wie ü telweiber aus. Die eine trug einen Korb die ai.oere eine alte Markttasche. Beide waren dick und schwerfällig, während die Dame und ihre Gesellschafterin hier doch schlank . .
Hempel wußte genug und winkte dem Mädchen zu schweigen.
„Sagen Sie den beiden Herren von Nr. 14 und 16, sie möchten hier bleiben, bis sie weitere Nachricht erhielten," frief er ihr noch zu und rannte bereit» den Borplatz hinab zur rückwärtigen Treppe.
Die Treppe mündete in eine enge Seitengasse. E'n Blick überzeugte Hempel, daß v,n den Tat-flohenen hier keine Spur mehr zu sehen war. Aber das tat nichts. Biel wichtiger war, daß eben ein leerer «raftwagen vorüberfuhr, von dem er sich zum Bahnhof bringen lassen konnte.
Aufatmend sank er in die Kiffen. Gottlob er wiirde wenigsten» den Zug noch erreichen . . .
21.
Johanna Kolbe stand müde von der langen Fahrt am Fenster der großen Halle, die mit Blumen und Korbmöbeln recht hübsch eingerichtet war und den Bewohnern der Fremdenpension als Lesezimmer dienen sollte.
Ihr war recht kläglich zu Mute. Die fremde Stadt, daS fremde HauS die fremden Menschen, deren Sprache sie nicht verstand, bedrückten sie.
Am liebsten wäre sie gleich zu Bett gegange» und hätte sich mal gründlich ausgeschlasen. Dann würde sie morgen im Tonnenschein wohl alle» freundlicher angesehen haben . . .
Aber oben saß j* ihre Herrin mit Herrn Fritz und die beiden hatten sich so viel zu sagen! Und damit sie nicht etwa höre, was sie sich sagten, hatte Fräulein Spira sie einsach hieher geschickt, bis man sie wieder rusen würde.
Ach ja, es war schwer, das Leb«»! Schon allein zu denken, wie glücklich die beiden oben jetzt über das Wiedersehen waren, während sie Johanna, hier so mutterseelenallein . . .
Nein, sie u??llie wnklich nicht mehr an den abscheulichen Hubinger denken!
(Fortsetzung folgt.)
Seite 6
Cillier Zeitung
Nummer 72
Geschäfts- Eröffnung.
"Ijoohro mich den geehrten Bewohnern von 1 Celje und Umgebung bekannt zu geben, dut ich aeine ror dem Kriege seit vielen Jahren in besten Betriebe gehabte
Ko rb waren-Erzeugung
in der PrcScrnOTH ullca Nr. >6 wieder
weiter betreiben werde and halte dasslbst ein grosses Lager Ton Korbmöbeln aller Art, Rciickörbe, Wüsche- und Kupce-körbe. Reparaturen werden übernommen. Um geneigten Zuspruch bittet hochachtungsvoll Alois Ppflhj Korb waren-Erzeuger.
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Einladung
zu der am Mittwoch den *5. September 19*0 um 4 Ihr nach-mittags im Sitzungszimmer stattfindenden , -r.. ^
Tageiordning;
1. Geschäftsbericht und Rechnungslegung für das Jahr 1919
!. Berichterstattung des Aufsichtsrates Ober dsn Befund des Rechnungsabschlusses.
and Entlastung der Vorstandsmitglieder.
8. Beschluss Ober die Verwendung de« Reingewinnes.
4. Statutenänderung.
5. Antrag des Vorstandes gemäss § 48, Punkt 4 der Satzungen.
6. Ausscheidung tweier Mitglieder des Vorstandes und Neuwahl.
T. Neuwahl des Aufsiohtsratcs.
8. Neuwahl der Einschätzungskommission.
9. AllfäUiges.
Cslje, am 11. September 1910. _
Spar- und Vorschuss-Verein in Cilli
registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung
Gustav Stiger e. h. Otto Muster e. b.
Sollto diese Versammlung zu Punkt 4 dor Tagesordnung nicht beschlussfähig sein, so findet am 54. September 1920 um die gleiche Zeit und gleichen Ort eine zweit* Versammlung mit der Tagesordnung „Satzungsänderung* statt, welche bei jeder Zahl der Anwesenden hierüber beschließen kann.
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Danksagung.
Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme anlässlich des Todes unseres herzlich geliebten und unvergeßlichen Sohnes
Franz Wretscher
sagen wir auf diesem Wege innigsten Dank.
Besonders danken wir für das ehrende Geleite der hochw. Geistlichkeit von Neukirchen und Hocbenegg, der Lehrerschaft, den Mitbürgern, den Feuerwehren von Bischofdorf, Cilli, Dreschendorf, Gaberje, Gonobu *. Hocbenegg, Lendorf, Neuhans, Neukirchen, Rattmannsdorf, Schönstein, Wöllan und Weitenstein und dem Herrn KamenSek für die ergreifende Grabrede. Vojnik, am 6. September 1920.
Hanni und Heinrich Rattey.
Echristleitun«. Verwaltung. Truck und Anlag: Sß