»^------V NienN^g den 6. November 1833. Naidach. ven 4. Oovember. - ^m 2. d. M. rückte ungefähr um die Mit. tagsstunde eine neue Abtheilung der königl. griechischen Truppen, bestehend aus zwei Grcnaeiercom« pagnien unter dem Commando des Hrn. Haupt« mann Schnitz lein, einer Schützencompagnie und einer Uhlanen » Escadron unter dem en. — Se. ElxeNcn;, als treuer Dolmetsch der GeNiuiun« gen seines Hofes, hat sich der ain Morgen des ge« sirigen Tages erhaltenen Befehle in den unumwun- densten und Herzlichsien Ausdrücken entledigt, mit dem Beifügen, daß er gleichfalls den Auftrag habe. Ihrer Majestät zu erklären, daß der König der Franzosen, die Pflichten eines Freunds, Alliirten, Verwandten und guten Nachbarn erfüllend, der Könlglnn.Regentinn zur Aufrechthaltung ihrer Au, toritat und des Thrones ihrer erlauchten Tochter der Königinn, unserer Gebieterinn, alle Unterstützung anbiete, die sie, unter was immer für Umständen, von Frankreich in Anspruch zu nehmen für gut sin» den dürfte. — Die Königinn »Rcgentinn hat diese Beileidsbezeigungen und Glückwünsche mit den be« fondern Gefühlen der Hochachtung und Freundschaft aufgenommen, die Ihre Majestät stets gegen ihren erhabenen Freund und Verwandten, den'Königdcr Franzosen, hegt. Von Dankbarkeit durchdrungen, hat sie den Hrn. Grafen von Rayneval beauf» tragt, seinem Hofe den Ausdruck der Gesinnungen, mit welchen Ihre Majestät so edle und schmeichele hafte Anerbietungen, welche den guten Verhältnis« sen zwischen beiden Mächten vollkommen encspre« chen, aufgenommen habe, und die Versicherung zur Kenntniß zu bringen, daß Ihre Majestät sich besonders angelegen seyn lassen werde, diese Per« hältnisse aufrecht zu erhalten. Die Madrider Zeitung von abgedachtem Tage enthält wieder eine Menge von Bcitrittsadres« sen verschiede,,er Generalcapitäne, namentlich von Andalusien, Galicien, Valencia und Murcia lc., und mehrerer Provinzialcommandanten, von Pla-sencia, Leon lc., dann des Erzdischofs von Valen. cia. — Zugleich wird aus Madrid vom »2. d. M. gemeldet, daß General Sars field, Oberbe« fehlshaber der Odservationsarmee an der portugie« fischen Gränze (über dessen Adhäsion man einige Zweifel gehegt zu haben scheint), seine Beitritts^ adresse eingeschickt habe. Das (Pariser) Bulletin du Soir vom ,7. Abends enthält folgende Nachrichten aus Spa« nien: «Priualbriefe aus Bayonne meloen, daß am ll. d. M. um 6 Uhr Abends, nach dem Ein« treffen einiger und zwanzig Abenteurer aus Biscaya zu I run, Don Ear los daselbst auf öffentlichem Platze proclamirt worden sei. Es wurde ihnen kein Widerstand geleistet. Der Alca^e Hai aber seine Entlassung genommen. — Diese Aufrührer hal,en die Stadt, nachdem sie den dcö Lideralismus verdächtigen Einwohnern einige Dutzend Gewehre weggenommen, wieder verlassen. — Andere Privatbriefe aus Bayoune melden, daß der Oberst 35? Vrazo, von den Geistlichen in Roncesv alles unterstützt, einige Bezirke von Navarra aufzu« wiegeln versuche. — Santos-Ladron ist zu Pamplona erschossen worden. — Die spanischen Flüchtlinge waren über die Bidassoa gegangen." Briefen aus Madrid zufolge haltet» Mar. schall Bourmont und die ihn begleitenden Offi" zicre ihre Quarantaine zu Va lencia d e Alca n« tara.. und werden, wenn sie überstanden ist, in Malaga eingeschifft werden. (Oest. B.) Elll (Zourricr, der Madrid am 12. verlassen hatte, hat zu Aranda de Ducro die zu Madrid auf» gebrochenen Truppen, und zu Miranda jene der Rc bellen angetroffen, welche von Vittoria an den Edro marschinen. Es muß also jetzt schon ein ent« scheidendes Treffen vorgefallen seyn, denn nach Briefen des Generals lZastagnon sollten die aus Kastilicn kommenden Truppen am »7. Oct. »or Vittoria stehen, wa) die Anhänger Don Carlos zu verhindern suchten, indem sie die Brücke von Miranda besehen, und den Ucbergcmg üder den Strom sireilig machen. — Die Diligence von Bilbao traf am ,4» zu Bayonne ein. Die mit ihr gekommenen Reisenden versicherten, daß diese Stadt sehr ruhig ist, und man dort keine ungeheuren Kontributionen erHoden habe, wie 5as Gerücht dieses verbreitet halte. Sie sagten auch, daß 3aoo Rebellen, die sich in Alava und an den Gränzen v?n Guipuscoa befanden, nach Santona abgeschickt worden sind, um sich dieses sehr festen Seeplatzes zu bcmachti« gen; aNein vermuthlich wird ihnen dieses nicht ge« lingen, nachdem die Besatzung zu einer tapfern Vertheidigung entschlossen ist. (B. v. T.) Madrid, 12. October, AbendS. Um diesel. be Zcit, als man hier Kunde von dem Ausstände in Bilbao und von den Vorbereitungen tazu in Baycnnc und Vittoria erhielt, war man unruhig wegen des Aufschubs, den die Antwort des Generals Sarsfield erlitt, und die CarUsten bezeugten laut ihre Freude darüber. In Folge dieses Zustandes der Dinge wichen die Hprozentigen Fonds von 4ü bis 27 1^2; am folgenden Tage aber hoben sie sich bis 45 1)2 wegen des Vertrauens, welches alle Adressen der Militairchcfs einflößten, und nament« lich die von Sarssielö, der das Observat'ionskorps an der Gränze Portugals befehligt. Or kündigt mit kräftigem Worte seine Adhäsion für die Regierung der Königinn, und die Mitwirkung aller unter sei» nem Befehle stehenden Offiziere an. Von Dsn Carlos erfährt man nichts; er war- tet vielleicht, daß man ihm den Weg bahne oder ihn abhole. Ueber Don Miguel weih man nichts Bestimmtes. Dem Gerüchte nach wäre er gczwun» gen, Alles aufzugeben, und man versichert, wie» wohl ziemlich unwahrscheinlich, er treffe Anstalten, um sich nach den nordamerikanischen Freistaaten einzuschiffen. Seit einigen Tagen scheint Hr. Zea in einiger Unruhe wegen seiner persönlichen Sicher« heit; er läßt sich von LancicrS begleiten. — Nach. schrift. Man sagt so eben, daß General Quesa« da, welcher verlangt hatte, als Grenadier mit dem ersten Corps gegen die Aufrührer zu ziehen, zum Gencralkapitain von Navarra und Militairchef der empörten Distrikte ernannt sei. (Allg. Z.) Portugal. Briefe aus Oporto vom 3o. September und 7. October im Morning«H era ld beschweren sich über die Entfernung der meisten regulären Truppen von dort, wodurch diese wichtige und ge? treue Stadt auf unverantwortliche Weise gefährdet sei. Durch die Abführung sämmtlicher brittiscler Truppen nach Pcniche war die Garnison von Oports auf das i5te Infanterieregiment von 600 Mann und das Haste von 4uo Mann nebst 200 Freiwilli, gen reducirt. Und doch mußten später noch »25 Artilleristen abgeschickt werden. Unter diesen Um» ständen waren die bewaffneten Bürger in beständiger Unruhe und Bewegung. General Sir Th. Stubbs genoß indessen in der Stadt des größten Zutrauens. Am 1. d. M. traf das Dampfschiff Suppevb jn Oporto ein und holte wieder Offiziere und Mann» schaft ad. Die Nachricht, daß viele Beförderungen, aber nur unter den Portugiesen, Statt gefunden hätten, und die französischen und englischen Ossizie« re Übergängen worden, erregte viel Verdruß, ins« bcso^rere Saldanha's Ernennung zum Fcldmar. schall, da Stubbs länger alö jener gedient hat. Ucbri« gens brachte der Supperb »ono Gewehre mit, woran es freilich sehr fehlte, denn es lagen nur 5 bis 6aoo beschädigte im Zeughause. Früher schon waren i«ao Gewehre dahin bestimmt, allein der Gouverneur von Peniche nahm sich heraus, das Dampfschiff anzuhalten und ihm seine Ladung ab» zunehmen. (Ocst. B.) Der englische C ou rrier gibt eine sehr detail» lirte Beschreibung der Verschanzungslinien um Lissabon, an deren Schluß cs.hcißt,: »Die Zahl 5er Kanonen, Mörser und Haubitzen, die am 5. Octo. ber längs der ganzen Linie., d.,.h. von Alcantara 353 im Westen, bis Xabrcgas im Osten, aufgepflanzt standen, betrug 167. Rings um die Linien ist ein tiefer Graben gezogen. Die Zahl der innerhalb dieser starken Verschalung befindlichen Truppen wur« te verschieden angegeben; die niedrigste Schätzung war 22,5oo Mann, während ein vor uns liegen« der Privatbrief die Zahl der regelmäßigen oder Li, nientruppen auf 11,000 Mann angibt, die der Mi« lizen, Freiwilligen :c. auf 14,00a; Lancicrs 400; utes Kavallerieregiment 5oo, mit einem vollständig versehenen Artillerietrain von 24 Geschützen. —' Alles wohl gekleidet, bewaffnet, in trefflicher Ord« nung, und voll Enthusiasmus für die junge Kö« niginn. (Allg. Z.) Gsmannisches l^eich. Konssantinopel, den »o. October. Am Tage nach dem am 21. v. M. auf der Ebene von Haidar Pascha auf 0er asiatischen Küste Statt ge< fundenen Manöver hielt Se. Hoheit Musterung über die vor Befchiktas geankert« türkische Flotte, lvelche die ganze Zeit hindurch staggte, und den Groß. Herrn mit allgemeinen Salven begrüßte. Der Groß' admiral Tahir Paschv gab an diesem Tage dem Sultan ein Gastmahl an Bord des Dreiceckcrs Mahmudic, dem auch die Großen des Reiches bei< roohnten. Am 5. d. M. fand in dem Thale der süßen Wässer (Kiatfatchane) ein Artilleriemano'vcr Statt, welches Halil Pascha, als General dieses ÜorpS, Veranstaltete, und dem Sultan zu Ehren mit vie< len Festlichkeiten verband, zu denen auf ausdrück, lichen Wunsch Sr. Hoheit auch die Botschafter und Gesandten von Oesterreich, Ruhland, Groß. Britannien, Frankreich und Preußen, dann die ' Gemahlinnen des französischen und englischen Bot« schaflers und die am 2. 0. M. in der Hauptstadt angelangte Gemahlinn des k. k. außerordentlichen Gesandten Freiherr« von Stürmer geladen wurden. Wahrend des Gastmahles öffnete sich plötz« lich eine Saalthüre, Sultan Mahmud trat ein, und machte langsamen Schrittes die Runde um die Tafel, wobei Se. Hoheit die HH. Minister und die zwei anwesenden Damen (die Gemahlinn des eng« lischen Botschafters war durch Unpäßlichkeit verhin. Lert zu erscheinen) mit besonderer Freundlichkeit grüßte. Der französische Botschafter brachte nun 4m Namen seiner anwesenden Eollegcn die Gesund« heit des Sultans aus, und die ganze Gesellschaft ließ einen dreimaligen Vivatruf ertönen, worauf sich der Großhcrr wieder entfernte. — Bei diesem Feste war noch der Umstand bemerkenswert!), daß die beiden Prinzen Abdül Meschid und Abdül Aziz zum ersten Male, sowohl im Saale, wo der Groß« Herr das diplomatische tZcrps empfing, als bei dem Manöver erschienen und sogar Sr. Hoheit zu Pferde folgten. Am lo. um Mitternacht brach in Konstantino« pel, in der Gegend von Sultan Mehmed, Feuer aus, welches jedoch bei der herrschenden Windstille bald gelöscht wurde, so daß die Zahl der abgebrann« ten Häuser nicht sehr bedeutend ist. Die neuesten Berichte aus Eandia sprechen von einem daselbst nach der Abreise Mehmed Ali's ent« standenen Aufruhr. Dieser Pascha hatte während seines Aufenthalts auf der gedachten Insel, den. Bewohnern derselben eröffnet, daß er sie wegen Regulirung des Steuersystems um Rath fragen, und demselben gemäß handeln wolle, welche (II-klülung cine große Freude unter ihnen verursachte. Doch war Mehmed Ali nicht wenig erstaunt und aufgebracht, als sie erklärten, sie würden am zu« sriedensten seyn, wenn es bei d?m alten von der Pforte gehanohabten Besteucrungsgefetze verbliebe. Dieser Antwort war großcntheils die üble Laune zuzuschreiben, mit welcher dieser Pascha cie Insel verließ.^ Bald darauf erschien eine Verordnung desselben, nach welcher eine neue und so drückende Steuer «en Bewohnern von Eanoia auferlegt wur« de, daß der griechische Theil derselben sich außer Stande erklärte, sie zu entrichten, und im F^lle man darauf bestehen würde, um Erlaubniß bat. nach Verkauf ihrer liegenden Habe, auszuwandern. Um dieser Erklärung Nachdruck zu gcben, hatten sich bereits 12,00a Mann bewaffnet, gegen welcbe der Befehlshaber der Truppen Mchmcd All's wenig auszurichten im Stande seyn dürfte. Auch die türkischen Bewohner der Insel machten bei Ab« gang der obgcdachten Berichte Miene, sich an die Griechen anzuschließen. - (Oest. B.) (Bosnien.) Livno i3. October. Bosniens neuer Vezicr hat bis nun noch keinen Divan ge> halten; darüber werden nun die (Zapitäne, die nach Scrajevo berufen worden sind, unwillig. — In dcr Herzegovina waclisct der Unwillen der Mißver» gm'lgttn über die Härte, mit welcher Ali Pascha die Steuern emtrcidt. — Der Gesundheitszustand Bosniens ist noch immer beruhigend, nur in einigen Districten Albaniens wüthet die Pest. ((^22.
  • cto r." Nevacteur: ä?r. VaU. Kein rich. Verleger: Ignaz Al. Vvlcr v. RleinmaVr.