^33." Dienstag den 13. Mai 1834. D u l a n v. ^>ie hohe k. k. vereinte Hofkcinzlei hat die bei dem k. k. Gubernium zu Laibach in Erledigung ge« kommene Stelle eines (Zatasiral.Mappcn«Archivals tcm 6atastral«Mappirungs-Inspector Earl Ru-bana zu rerlcihen befunden. Laibach, den 12. Mai. Am 10. Mai traf auf seinem Rückmärsche aus Griechenland das in Lindau garnisom'rende 2te BataiNon des k bai« rischen »iten Infanterie » Regimentes tn'bst einer Abtheilung des Brigade ecr Verhafteten, die wie Galeer.nzüchtlinge gefesselt sind, zum Gefängniß wird immer viel Militär aufgestellt. Noch immer werden frische Truppen in die Stadt gezogen. — 2er Schah der Kapelle Fourviercs, welcher zur Unterstützung kran' ker Priester bestimmt war, wurde während der Schrcckenstage gestohlen. (Salzb. Z.) Am 26. April überreichte Hr. Lorenzo de Za« vala, bevollmächtigter Minister der Vereinigten Staaten von Mexico, dem Könige in Privatau« dicnz sein Beglaubigungsschreiben. (Allg. Z.) Das Journal des Debats sagt: Alle Briefe aus London bestätigen die Abschließung eines Trac« tales zwischen England, Frankreich, Spanien und Portugal zur definitiven Anordnung eer Angelegenheiten dcr Halbinsel. Die Deputi rtenkammer nahm in der Sitzung vcm 2I. April den Entwurf zu einem außerordentlichen (Zrcdit von 400,00a Fr. zu Un. tersiützung der Verwundeten und der Familien de> rer, die in Vertheidigung der öffentlichen Ordnung bei den Unruhen dcä Uprils zu Grunde gegangen slno, mit 2^7 weißen gegen 20 schwarze Kugeln an. Mehrere Pariser Blätter versichern, es sei nun« mehr entschieden, daß der Pairsgerichtshof seine Sitzungen, um die Angeklagten, oie wegen der Aufstände ron Paris,' Lyon und St. Ecienne vor denselben gewiesen worden, zu richten, in Ver« sailles halten werde. Die Polizei von Versailles soll währet dieser Sitzungen dem Polizeipräfec» ten übertragen werden; und schon soll General Bugcaud zum Mililärcommandanten voll Versailles mit außerordentlichen Befugnissen, für die gan« ze Dauer dieses Prozesses ernannt worden seyn. Der General Urel meldet aus Bona, in der Regentschaft Algier, daß daselbst der Schcik von «Zalle, begleitet von einigen Neuern angekommen ist, um slch Frankreich zu unterwerfen. Diese neue Besitzung ist von großer Wichtigkeit, denn sie sichert von nun an die Küste in deren Nähe am meisten die Korallenfischerci betrieben wurde. Eben so er. wartet man nächstens die Unterwerfung der Scheits rsm Stamme d.eö Bcni'Fugal. Die Garnissn von Lyon ward neuerdings durch ein Regiment Jäger zu Pferd und ein Regiment Husaren verstärkt; dagegen brach ein Detaschement Infanterie, tZavallerie und Artillerie nach Sl. Ecienne auf, um daselbst die Nationalgarde zu entwaffnen. (^'"1. cli Vei.) Spanien. Der Messager des Ehambres sagt: «Wir haben Briefe und Journale aus Mad rill vom i5. April erhalten. Das Estatuto Real ward daselbst bekannt gemacht, man glaubte abe, allgemein, daß diese Publication keinen andern Zweck habe, als die öffentliche Meinung abzulenken, um Zeit und Macht zu gewinnen, die HH. Burgos und Zarco del Valle noch im Ministerium zu be-halten. Das Gerücht vertagt jetzt dieZusammenbe» rufung der (Zyrtes auf den 19. November, und die Regierung würde sie selbst noch weiter hinaus verschieben, wenn sie es ohne Gefahr thun zu können glaubte. Uebrigens dürften diese Zögerungcn, die man fremdem Einflüsse zuschreibt, weit entferne,, den revolutionären Impuls aufzuhalten, ihn nur verstärken. Die schon durch daS Ostatuto Real übel gestimmte öffentliche Meinung wird sich nur um so dringender vernehmen lassen, und das von der Regierung anerkannte Princip, daß nur diejeluge Auflage gesetzmäßig sei, die von den (Zartes votirc worden, muh unvermeidlich seine Früchte tragen. Der Zustand von Biscaya, Navarra und selbst von Arragonien und (salalonien, welche letztere Provinzen bis jetzt noch ruhig waren, aber neuer, lich durch Versuche zum Bürgerkriege aufgcrcitzt wurden, scheint sich noch nicht bessern zu wollen. Marino ist in «ZasUlien, wo ihm die Abwesenheit > der an die portugiesische Gränze geschickten Truppe« das Fcld beinahe frei läßt. Die Regierung schmei» chelt sich, den Herd des Bürgerkrieges in Portugal zu ersticken, und dadurch der (Zarlistischen Partei einen entscheidenden Scklag beizubringen. Nachrichten aus Madrid vom 19. April (iin Journal des Debats vom 27.) zufolge verläßt Hr. Purgos definitiv dos Ministerium und wird durch Hrn. Moscoso o'Altamira ersetzt. Die Königinn hat Hrn. Burgos das Großkreuz eeH Ordens Carls Hl. verliehen; er wird überdieß zum Mitglied der Kammer ter Proceres ernannt wer« den. Der Finanzminister Hr. Garelly ist interimistisch bis zur Ankunft des Hrn. Moscoso mit dem Portefeuille des Innern beauftragt worden. Don Augustin Arguellcs und General Alava i5i sind zu Mitgliedern des Staatsraths in der diplo» malischen Section und Hr. Oarncrero (Mariano) zum Secrctär in derselben Section ernannt worden. Das Journal des Debats vom 27. sagt: »Alle Briefe aus London bestätigen den Abschluß cincs Tractats zwischen Frankreich, England, Spa. men und Portugal Behufs der definitiven Arrangi« rung der Angelegenheiten der Halbinsel. Das Memorial Bordelais spricht von blutigen Auftritten, welche am 6. und 9. April in Saragossa Statt gefunden haben. Mehrere Milizsoldaten (Urbanos) waren am erstgedachtcn Tage von Carlistcn erstochen worden. Erstere, um sich zu rächen, zogen am folgenden Tage durch die Straßen und schlugen alle ehemaligen royalistischen Freywilligcn codt, die ihnen ausstießen. Beim Abgang der letzten Nachrichten war das Gemetzel noch nicht zu Ende, bei welchem die Truppen unbeweg-liche Zuschauer blieben.« Die Sentinclle 0 esPyrenee 3 meldet: Die Festung Tarragona in Katalonien sollte durch eine Berschwo'lung, die zum Glücke durch den Ge« ncralcapitän von Katalonien, General Llaud er, entdeckt ward, den (Zarlisien überliefert werden. " Der Gouverneur, der im (Zomplotte war, ward sogleich erschossen. (Zarnicer, dessen Bande sich ausnehmend recruttrt halte, zählte dereits i5oo bis 2000 Mann; er sollte in Katalonien, in der Rich« tung von Tarragona und der Umgegend eindringen j gegen 2ou0 Carlisten sollten sich ihm anschlichen, sich der Festung bemächtigen und die Besaz« zung niedermachen. Der Plan ward durch die Thätigkeit des Generals Llauder vereitelt. Dieser bildete drei Truppen« und Milizcolonnen, welche den Oarniccr aufsuchen soNten, mit dem Befehle, ihn sogleich anzugreifen, so lvie sie ihn träfen. Ge« neral (Zarracala stieß zuerst in der Gegenü von Mayals in (Zatalonien auf ihn, schlug ihn auf's Haupt, und todtcte ihm Zoo Mann, worunter einige Ossiziere und viele Mönche. Die zerstreuten Ban-den wollten übcr den Ebro zurück, wurden aber überall zurückgetrieben. Man machte sehr viele Gefangene, einige in einem Zustande völliger Ent. bloßung. (5arniccr mit 100 Reitern und einigen Infanteristen sehte über den kleinen Fluß Segre und gab den Ueberrest dieser Unglücklichen Preis." (Oest. B.) Briefe und Journale von Madrid vom !g. April Melden ein beträchtliches Steigen der Fonds, das auf die Antunft cineä außerordentlichen (5ou» riers mit günstigen Nachrichten aus Portugal ge» folgt sei. Die Rccognoscirung von 2000 Mann spanischer Truppen hat sich in einen förmlichen Einfall umgeändert. Brigadier San Iuano, der die Avantgarde befehligt, rückt gegen Almeida vor, und General Rodil wird dieser Bewegung mit der Hauptmasse der G.rpeditionsdivision, die im^an« z?n aus 7«oa Mann besteht, folgen. Man vcr« breitete schon das Gerücht, Don Carlos habe sich auf die Nachricht von dem Marsche der Spanier von Almeida geflüchtet, habe aber den Weg, den er eingeschlagen, durch den Baron (Zoronoelet abgeschnitten gefunden, und sick genöthigt gesehen nach Almeida zurückzukehren. Die Nachrichten, obgleich der Bestätigung bedürfend, haben zu Madrid die Bierprozcnts auf 56 und die Fünfprozentä auf 62 und 63 gehoben. Quesaoa ist in Vittoria eingerückt; sein Armee« corps kantonnirt in der Umgegend. Pastor steht zu Tlllosa. Butron hat wieder das Commando von San Sebastian übernommen. Zumalacarre» gu>) hält sich mit seiner Brigade, der bestorganisir« tender ganzen Parthei, zwischen Urd^ch und Eli< sonde. Die Insurrectionsjunta ist fortwährend in letzterer Stadt. Graso durchzieht an der Spitze sei. ner Bande das Thal Salazar. Merino sucht mit etwa hundert Reitern Altcasiilien zu revolutioniren; diese Versuche scheinen aber geringen Erfolg zu er« halten. Der Tractat zwischen den vier westlichen Mächten ist am 22. d. M. in London unterzeichnet worden, und soll unter andern folgende dreiArtikel cnt« halten: „Eine spanische Armee wird in Portugal einrücken, um gegen beide Prätendenten (Don Mi' gucl und Don Carlos) Krieg,zu führen; — Eng» land wird eine hinlängliche Seemacht an die Küste Portugals senden, um in Verbindung mit der Landarmee zu operiren; — Frankreich verpflichtet sich, durch alle Arten von Hülfs« leistungen, welche die andern drei Mächte ver» langen würden, mitzuwirken. (Allg. Z.) Paris, 25. April. Aus Santander erfährt man, daß der Pfarrer Merino, mit seiner Bande von den Truppen der Königinn verfolgt, sich in das asturische Gebirge werfen mußte. Die Truppen und Milizen, welche ihn verfolgen, habc'n bereits eme Abtheilung seiner Bande geschlagen. Portugal. Nach der Ankunft des Dampfschisses „Gräfinn Pembrocke" von Portugal und den votlauftzen l52 Nachrichten, die in Folge dessen aus Falmouth in London eingegangen waren, lieh Hr. Mcndiza-bal, der Agent der Lissaboner Regierung, auf Lloyds Folgendes bekannt machen: »Der Unfall, den, wie gemeldet worden, der Baron de Sa er« litten haben soll, hat sich als ungegründet erwiesen. «Dieser General zog sich von Beja nach Mer« tola zurück, um Verstärkungen abzuwarten, die in Folge seiner Verhandlungen mit der Regierung schon ullt^rweges waren ; doch zog er sich ohne Ver« lust zurück, und sein Zweck war, eine solche Macht um sich zu versammeln, daß er mit Unterstützung der aus Lissabon heranzuziehenden Truppen allem Widerstand Trotz bieten und Alemtejo vom Fein» de saubern könnte. Die Guerillas in Algarbicn, denen er Pardon gegeben, hatten sich wieder ver« einigt und ihre Raubzüge erneuert, was eine Züch« tigung nöthig machte. Er übersiel sie in Loule, tödtete ihrer 7a und zerstreute die Ucbrigen ganz» lich, so daß Algarbicn wieder frei und er dadurch im Stande war, seinen Marsch und die Operatio« nen in Alemttjo weiter fortzusetzen. Den letzten Nachrichten aus Portugal zufolge, waren Bcja und Alcacer do Sal wieder von den Truppen Dom Miguels besetzt. (Ocsi. B.) Ein Schreiben aus Lissabon vom »4. April, in der Preußischen Staatözcitung, meldet: Mit der Einnahme der wichtigen Festung Valen^a ist nun die Eroberung der ganzen Provinz Minho beendigt. Napier fand daselbst 20,00a Pfund bares Geld und viele Deposita, weil die Miguelisten dle« sen Ort als einen sehr sichern Platz betrachtet hat« ten. Der Admiral wurde bei der Einnahme des Ortes durch eine Anzahl von Spaniern unterstützt, die durch die Aussicht auf Beute herbeigelockt wor« den waren. Es hat sich eine Spanische Kriegs« Brigg dem constitutioncllcn Geschwader angcschlos. sen, und die Fregatte Perla ist, wie man glaubt, in derselben Absicht von E^diz abgesegelt. Rapier und Saldanha sollen um einen Grad höher in der Pairswürde befördert werden. Pico dc (Zclleiro ist nach Amarante vorgerückt, und will die Migue» listen aus Tras'0s»Montes ganz zu verdrängen suchen. Man glaubt, daß Dana Maria nächstens in Beira und am ganzen Ufer des Douro anerkannt Hyn wird. (W. Z.) Großbritannien. In den Times wird gemeldet: In Manchester waren vor einigen Tagen sehr aufrührerische Zettel an den Straßenecken angeschlagen, welche große Aufregung hervorriefen. Gruppen von Arbeitern lasen dieselben und es wurde sogleich deßhalb an den Magistrat berichtet; dieser hat die ausgedehnte« stcn Vorkehrungen grtrossen, um die öffentliche Ruhe zu erhalten; Truppen und Polizei standen auf den Wink bereit. Die Behörden halten sich für stark genug, um jeden etwa ausbrechcndenAuf« stand der Arbeiter zu dämpfen. Mehrere Gesan« gene, welche kürzlich mit den gegen sie aussagen« den Zeugen confrontirt wurden, stießen gegen dirse heftige Drohungen aus. Der Magistrat hat beschlossen, um Versuchen zur Befreiung vorzubeu« gen. die Zeit der Einkerkerung derselben möglichst geheim zu halten. VHie man hört, beobachtet die brasilische Rc-gicrung Don Pedro's Bewegungen mit gespanntem Interesse, und zeigt starke Symptome von Beun« ruhigung. Der Beweggrund dazu soll seyn, daß sie befürchtet, ihre Schuld von 1,000,000 Pf. cni Portugal wcrde bald gefordert werden, und, fallK nicht sogleich Zahlung erfolge, siehe eine Frcibeu-terexpcdition von den jetzigen Machthabern in Lissabon bevor. (Mg. Z.) O r i c ch c n I a n v. Nauplia, 20. Februar. Durch cine glück, liche Entdeckung wird die Industrie Griechenlands einen weit schnellern und leichtern Aufschwung nehmen, als ohne dieselbe sich hätte erwarten las« sen. Man hat nämlich mehrere überaus reiche Braun « und Steinkohlenlager aufgefunden. Ein solches Lager bcsindct sich in Kumi auf der Insel Euböa, wohin bereits Hauptmann Fortcndach mit einer Abtheilung von Bergleuten beordert ist, um sogleich die nöthigen Arbeiten zu beginnen. Der ganze Berg besteht dort aus Braunkohlen, und sie liegen so zu Tage, daß die Bearbeitung der Mi-nen weder große Kosten noch sonstige bedeutende Schwierigkeiten darbietet. Zwei aneerc Lagcr befinden sich, eins bei dem Eap Sunium uno das andere dei Gastuni. — Die Ingenieurs haben bc-xeits unter der Leitung des Obristlicutenants v. Zech die Vorarbeiten für den Straßenbau beendigt, so daß man mit demselben im Frühjahr sogleich nach allen Richtungen des Landes beginnen wird. ' Auf diese Weise hofft man die innern Eommuniccttiö' nen Griechenlands bald hergestellt, uno dadurch das erste uno Hauptcrfordernih für das Aufkommen des Handcls und der Industrie erfüllt zu sihcn. (Allg. Z.) zzevacteur: ä?r. Vav. Oeinrich. Verleger: IZnai Al. Evler v. Rlrinmavr.