(Poltoin* ptftjani ▼ gotorici.) Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit in Slowenien Schristlettung und Verwaltung: Pr»^»rnova uliea b, Telephon Nr. 21 (inttrurban) 1 B«zug»preis« für da, Inland: vierteljährig 40 Din, halbjährig 80 Di», ganz. Ilntündigungen »erden in der Verwaltung zu billigsten tbebiihre» entgegengenommen f jährig 100 Din. Für da» «»»land entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Tin l.S0 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag I Celje, Donnerstag, den 17. Oktober 1929 I 54. Jahrgang Nummer 82 Der Kamps um Oesterreichs Versassungsresorm Oesterreich steht nunmehr vor den parlamen-tarischen Auseinandersetzungen um die große Ver-fassungsreform, d. h. um eine straffere Regierungs-sorm, die der neue Bundeskanzler Schober schon in seiner Regierungserklärung angekündigt hatte. Das Kabinett Schober scheint rasch zu arbeiten, denn noch in dieser Woche beabsichtigt es, die entsprechenden Gesetzentwürfe im Nationalrat einzubringen. In der gesamten österreichischen Presse hat bereits eine leb-hafte, teils sogar leidenschaftliche Erörterung der Regierungspläne eingesetzt. Die Linke, d. h. die Sozialdemokratie, wittert hinter den Refonnabsichten der neuen Regierung „reaktionäre Machenschaften", denen schärfster Kamps angesagt wird. Insbesondere wenden sich die Sozialdemokraten gegen den Vor-schlag, der Stadt Wien ihre bisherigen Rechte als Land im Bundesstaat zu nehmen. Tatsächlich ist im Regierungsentwurs die Bestimmung enthalten, daß Wien künftig eine bundesunmittelbare Stadt werden soll, sodaß der Posten des Landeshauptmannes hier wegfallen würde. Das bedeutet natürlich eine starke Beeinträchtigung der sozialdemokratischen Macht-stellung, deren Hauptstärke in dem roten Wien zum Ausdruck kam. Es ist deshalb nur zu begreiflich, daß sich die Linke gegen diese Lösung aufzulehnen sucht und alle Mittel anwenden wird, um die Re-gierungspläne schon im Parlament zu durchkreuzen. Andererseits ist aber Bundeskanzler Schober, der das Vertrauen der weitesten Volkskreist genießt, fest entschlossen, die unveränderte Annahme der Re-gierungsvorlage im Nationalrat durchzusetzen. Sollte sich jedoch keine Mehrheit finden lassen, so wird es eben zur Auflösung des Nationalrats und zur Aus-jchreibung von Neuwahlen kommen. Im Interesse des innerösterreichischen Friedens kann man nur wünschen, daß sich die Parteien im gegenwärtigen Bundesparlament einigen mögen. Würden sich näm- Vergeltung Bon «drienne v. Teuchert, Maribor Es war in Frankreich, zur ^jeit des großen Eonde. Auf einer Landstraße ritten zwei Edelleute. Raoul Marquis de Beaulien und Gaston Vicomte de Brissac. Sie hatten offenbar die Richtung oer-loren und konnten sich in der stockfinsteren lischt nicht zurechtfinden. Kein Stern am Himmel, kein bewohntes Haus weit und breit. Sie wollten schier verzagen, als Raoul jubelnd ausrief: „Ein Licht, Gaston, siehe dort!" „Ja", antwortete der andere, „ich sehe es, nur frisch drauf los". Sie gaben ihren Pferden die Sporen und in zehn Minuten hatten sie die Herberge erreicht. Die Küche und zugleich Gaststube war ein ziemlich großes Lokal. Beim Herd saß der Wirt und schnarchte, an einem Tisch auf der entgegengesetzten Seite saß ein Mann, düster vor sich hinbrütend. An seiner Kleidung wie an seinem ganzen Habitus war es nicht schwer, den Scharfrichter in ihm zu erkennen. Raoul ging zum Wirt und weckte ihn auf. „Hallo, Herr Wirt! Wir sind hungrig, haben seit gestern abends nichts genossen. Bringt uns gefälligst Speise und Trank!" „Ja", entgegnen der Schlaftrunkene, ..wenn ihr mit einer Eierspeise, Käse, Brot und Wem Alfrieden seid." „Das wird für uns arme verirrte Reiter ein herrliches Mal sein," sagte Gaston. lich Neuwahlen als notwendig erweisen, so hätte man es mit einer außerordentlich kritischen Situation zu tun. Die innerpolitische Atmosphäre Deutschöster-reichs ist so vergiftet, daß die aufgepeitschten Partei-leidenschaften im Falle eines Wahlkampfes sehr leicht zu blutigen Zusammenstößen zwischen den beiden Wehrverbänden führen würden. Die Regierung wäre dann in die unangenehme Lage versetzt, auf ge-waltsame Weise Ordnung schaffen zu müssen, wo-durch das ganze Land neuen Wirren ausgeliefert würde. Wenn wir richtig unterrichtet sind, dürften sich die einsichtigen Führer der Sozialdemokratie über die Konsequenzen eines Wahlkampfes im klaren sein, so daß anzunehmen ist, daß auch von dieser Seite nach einem Weg gesucht wird, auf dem sich eine Neuwahl im jetzigen Augenblick umgehen läßt. Es ist allerdings mehr als fraglich, ob der Einfluß der gemäßigten Kreise innerhalb der österreichischen Sozialdemokratie stall genug ist. um die auf einen Konflikt hinarbeitenden radikalen Elemente zu be-schwichtigen. Gelingt dies nicht, so wird der Druck von links den Gegendruck von rechts erzeugen, was die ernstesten Folgen nach sich ziehen müßte. Zum großen Teil hängt die weitere Entwicklung auch da-von ab, ob die Regierung ihre Vorlage mit der nötigen Geschicklichkeit vor dem Parlament ver-treten wird. Politische Rundschau Inland Vereidigung der ersten Banusse Am vergangenen Sonntag wurden in An-Wesenheit des Ministerpräsidenten die neuen jugo-slawischen Banusse in Beograd vereidigt. In Äer-bindung mit der Organisierung der Banatverwaltung werden in kurzem die Gebietskommissäre ihrer Pflichten und Funktionen enthoben werden, während die Obergespäne noch auf ihren Posten bleiben, um den Bonussen bei der Liquidierung der bisherigen Ober- Als die zwei jungen Leute ihr frugales Nachtessen verzehrt hatten, wandte sich Raoul an den Wirt. „Herr Wirt, wißt Ihr. wo das Schloß des Vicomte de Brissac liegt? Ich dächte, nicht weit." „Was weiß ich, habe erst vorige Woche die Schenke übernommen." Da rührte sich der Mann in der Ecke. „Wenn die Herren wissen wollen, wo sich der Besitz des Vicomte de Brissac befindet, kann ich darüber Be-scheid geben", sprach er in respektvoller Haltung und beschrieb genau den Weg nach dem Schlosse. Gaston dankte sehr freundlich und unterhielt sich eine Weile mit dem düsteren Gesellen über Wetter, Ernte und böse Zeiten. Raoul war gegen seine Gewohnheit sehr still. Er war empört, daß Gaston so vertraulich mit dem Henker sprach, einem Manne, den alle an-ständigen Leute seines blutigen Handwerks wegen aufs tiefste verachteten. Als die beiden Freunde ihre Zeche bezahlt, ging Gaston auf den Scharfrichter zu und reichte ihm die Hand, Raoul aber verließ ohne Gruß, jeder Zoll ein Marquis, das . Lokal. Die Regierung hatte eine geheime Verschwörung aufgedeckt, bei welcher mehrere Edelleute stark kom-promitiert waren, darunter Raoul und Gallon. Diese zwei als Häupter der Verschwörung wurden zum Tode verurteilt. gespansverwaltungen an die Hand zu gehen. Die Geschäfte der' bisherigen Gebietsverwaltungen wird die neuorganisierte Banatverwaltung übernehmen. Ernennung der Bizebanusse S. M. der König hat am lt. Oktober mit Nkas zu Gehilfen der Banusse ernannt: für das Bannt Drau (Ljubljana) den Generaldirektor der inneren Verwaltung Dr. Otmar Pirkmajer, für das Banat Sava (Zagreb) den Richter des Verwaltungsgerichts in Zagreb Sava S t o j a« novic, für das Banat Vrbas oUungsgebiet Maribor stammen. Audienzen der Banusse und Bizebanusse Dieser Tage wurden die in Beograd versam-melten Banusse von S. M. dem König in Audienz empfangen. Ferner weilte auch der Vizebanus des Draubanats Dr. Otmar Pirkmajer in Audienz beim König. Die Handelskammer verlangt für Maribor und Celje Kreisinspektorate Auf der Plenarsitzung der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie in Ljubljana am Dienstag wurde vom Kammermitglied Direktor Dr. K r e j c i der Antrag eingebracht, die Kammer möge sich darum annehmen, daß Maribor ein Kreisin-spektorat erhält. Einen gleichen Antrag stellte das Kammermitglied Herr Brudermann für Celje. Am Tage der Hinrichtung kam Gaston als erster zur Justifizierung. Er schritt aufrecht, selbstbe-wußt dem Schafott zu. Der Scharfrichter, der das Todesurteil an ihm vollziehen sollte, war derselbe, den Raoul und Gaston vor Jahren in der ein» samen Herberge getroffen hatten. Beide Männer erkannten sich. In dem Momente, als der Henker das Beil zum tödlichen Schlage erhob, fiel es ihm durch einen unerklärlichen Zufall aus der Hand. „Unschuldig!" rief die abergläubige Menge, „un-schuldig!" und Gaston war gerettet. Als zweiter kam Raoul aufs Schafott, bleich, verstört, hilfesuchend blickte er den Scharfrichter an, aber dieser waltete seines Amtes. Gastons Rettung wurde viel besprochen, alle glaubten an eine wunderbare Fügung oder an einen Zufall. Aber die Sache stand in Wirklichkeit anders. Der Henker hatte, als er das Beil zum Todesstöße erheben wollte, es mit Absicht aus der Hand gleiten lassen. Er hatte nicht vergessen, wie Gaston ihn. den Geächteten, Ausgestoßenen, freundlich behandelte wie er als Mensch zum Menschen mit ihm gesprochen und ihm dadurch eine Wohltat erwiesen hatte, die man nicht mit Gold aufwiegen konnte. Nun war der Augenblick gekommen, wo er Gaston seine Er-gebenheit und seinen Dank beweisen konnte. Durch einen geschickten Handgriff hatte er dem Glücklichen das Leben gerettet. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 82 Ausland Ein Prozeh vor dem auherordent-lichen faschistischen Tribunal in Pola Am Montag begann in Pola vor dem außer ordentlichen faschistischen Tribunal der Prozeß gegen den 20 jährigen Bladimir Gortan, den 22 jährigen Viktor Bacarac. den 24-jährigen Zivko Gortan. den 19-jährigen Dusan Ledavac, welche beschuldigt werden, am 24. März, dem Tage des faschistisclien Plebiscits, bei Pasino Schüsse auf einige Faschisten abgegeben zu haben, wobei der Faschist Tuhtan so schwer verwundet wurde, daß er später den Verletzungen erlag. Ueber den bisherigen Verlauf des Prozesses berichten die italienischen Blätter: Vladimir Gortan gibt zu, daß er am 24. März acht Schüsse in die Lust ab-gegeben habe, jedoch ohne die Absicht, jemand zu verwunden, und er habe auch niemand getroffen. Auch Dusan Ledavac gesteht, daß er drei Schüsse aus einem Gewehr in die Lust abgegeben habe: sein Bruder leugnet, überhaupt geschossen zu haben. Viktor Bacarac gibt an, daß er bei der Aktion mitgewirkt habe, die aber bloß den Zweck verfolgte, den Zugang der Wähler auf den Wahlplatz zu verhindern. Da der- «-taatsanwalt die Todesstrafe für die Angeklagten fordert, hat die internationale antifaschistische Liga, an deren Spitze der französische Schriftsteller Barbusse steht, einen Aufruf an die europäische Oeffentlichkeit gerichtet, durch ihren Protest das Leben von fünf unschuldigen Menschen zu retten. Aus Stadt und Land Das Rapoleon-Denkmal in Ljubljana wurde am vergangenen Sonntag in Anwesenheit des Kriegsministers General Hadzic. des Vertreters S. M. des Königs General Sava Tripkovic, Kommandanten der Draudivision. des französischen Mi-nisters Dard, des Vertreters der französischen Armee General Rozet, des französischen Universitätsprofessors Haumant, des Oberyespans Dr. Vodopivec, des Bürgermeisters von Liubljana Dr. Dinko Puc, der nationalen Vereine und eines großen Publikums feierlich enthüllt. Das Denkmal dient der Erinnerung an das Napoleonische Königreich Illyrien, das vor 120 Jahren für kurze Zeit eine gemeinsame Staat-lichkeit der jugoslawischen Volksstämme darstellte. Zagreb bekam ein Sportflugzeug. Am Samstag nachmittags kam auf dem Flugplatz in Borongaj das erste zivile Sportflugzeug für die Pilotenschule an. die in Zagreb eröffnet wird. Das Flugzeug, das in der Fabrik Klemm bestellt worden war, wurde vom Grazer Piloten Hans Ramor, der ein Gottscheer Landsmann ist, geführt. Das Flug-zeug ist 800 kg schwer und hat zwei Sitze. Der Inhaber der neuen Pilotenschule Krslovic wird auch Fahrgäste aufnehmen und sie um den Preis von 7 Din pro Kilometer an jeden gewünschten Ort im Staate führen. Die Klemm-Leichtflugzeuge sind von hervorragender Qualität. Bei der technischen Leistungs-prüfung des Ostpreußenfluges, welche im Frühjahr 1929 in Berlin (Adlerhof» stattfand, schnitt es mit ganz hervorragendem Erfolg ab. Beograd in Erwartung des „Graf Zeppelin". Wie bereits berichtet, wird das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin" dieser Tage einen Balkan flug unternehmen, wobei es die Strecke Friedrichs-Hafen, München. Atien, Preßburg. Budapest. Beograd, Sofia, Bukarest. Temesvor und zurück über Schlesien und Ostdeutschland fliegen wird. Bezüglich des Fluges wird unter dem II». Oktober aus Be» grad berichtet: Für die Ankunft des ..Graf Zeppelin" herrscht in Beograd ungeheures Interesse, Nach den bisherigen Dispositionen wird das Luftschiff am Mittwoch, dem 16. Oktober, zwischen 9 und 11 Uhr vormittags, über Beograd erscheinen. Es wird sehr niedrig über der Stadt kreuzen, so daß es genau zu sehen sein wird. Schon heute spricht ganz Beograd nur von der Ankunft des Zeppelin, so daß, wenn das Wetter einigermaßen günstig ist, die ganze Be-völkerung auf der Straße stehen wird. Ueber den Verlauf des Fluges wird entgegen die Beograder Nadiostation belichten, welche in direkter Verbindung mit dem Luftschiff stehen wird. Fiir den Bau des Zournaliftenhauses in Beograd hat die Beograder Gemeinde, nach-den, das Ansuchen des Zoumalistenverelnes dreimal abgelehnt worden war, endlich einen Platz bewilligt. Er befindet sich in der Frankopanooa ulica, mißt 840 rn* und wird auf 4 Millionen Din geschätzt. Das Grab des verstorbenen Reichs-auhenministers Dr. Stresemann wurde, wie aus Berlin berichtet wird, am vergangenen Sonntaa von 100.000 Menschen besucht, so daß die Polizei umfangreiche Sicherheitsmaßreaeln vorlehren mußte. Unter den Besuchern waren besonders viele Land-bewohner zu sehen, welche gekommen waren, um die Erinnerung an den großen deutschen Staatsmann .zu ehren. Gibt es dennoch Goldmacher? In der Affäre des vielgenannten Goldmachers Tausend liegt nunmehr eine sensationelle Erklärung des Ver-teidigers vor. Dieser. Dr. Graf Pestalona, erzählt: Am 3. Oktober hat der in Hast befindliche Tausend im Münzamt in München unter Kontrolle des Münzdirektors, eines zweiten hohen Münzbeamten, zweier besonders ausgebildeter Polizeibeamten und in Anwesenheit des Untersuchungsrichters und des Staatsanwaltes nach vorheriger gründlicher Untersuchung seiner Kleidungsstücke sein Verfahren zur Herstellung von Gold vorgeführt. Es ist ihm dabei gelungen, echtes, reines Gold in einer Menge herzustellen, die nach dem eidlich abgegebenen Gutachten des Münchner Münzamtsdirektors unmöglich in dem als Ausgangsmaterial verwendeten Blei und den sonst verwendeten Substanzen sein konnte. Gegen die Aufrechterhaltung des Haftbefehles ist nun beim Obersten Gerichtshof Beschwerde eingelegt worden. Die Wohnungsnot in Moskau. Gegen-wärtig gibt es in Moskau allein eine halbe Million Menschen, die im Freien kampieren, weil keine Wohnungen für sie vorhanden sind. Die Lage wird umso schwieriger, als die Kälte bereits eingesetzt hat. Die fünf Nachtasyle der Stadt beherbergen etwa sieben oder achtmal so viele Menschen, wie normalerweist untergebracht werden können. Druckfehlerberichtiguna. In unserer letzten Sonntagsfolge muß es in der Notiz „Die Person-lichkeiten der neuen Banusse" statt „Zika Lazic ist in Beograd und Subotica eine bekannte Persönlichkeit" heißen: „in Beograd und Serbien". Ferner ist der Bonus des Banats Donau nicht im Jahre 189K, sondern im Jahre 1886 geboren. Celje Vermählung. Am 9. Oktober fand in der Evangelischen Kirche in Celje die Vermählung von Frl. Grete Achleitner mit Herrn Heinz Kaufmann. Vertreter der Kochendorfer Brauerei in Stuttgart, statt. Beistände waren für die Braut deren Vater Herr Josef Achleitner, Bäckermeister in Eelje, für den Bräutigam der Bruder der Braut Herr Dr. Rudolf Achleitner. Herzliche Glückwünsche! Proturaertettung. Der Ehes der hiesigen Kohleiigroßhandlung M Oswatitsch Herr Nla* Os-watitsch hat mit 3. Oktober l. I seinem Sohne Herrn Mai Oswatitsch jun. die Prokura erteilt. Ein zweiter Knrs im feinen Tafel» decken. Frau Helene Weyand aus Düsseldorf wird auf allgemeinen Wunsch der interessierten Damen einen 2. Kurs in, feinen Tafeldecken abhalten, und zwar mit dem Beginn am Freitag, dem 18. Oktober. Näheres in der Änzeige. Die Wiener Sängerknaben. Diese kleinen Künstler, die gerade in unserer Stadt soviel? kleine und große Freunde besitzen, haben in der letzten Zeit wieder einige entzückende Stimmen gewonnen. Die neueinstudierte Oper „Hochzeit bei Laternen-schein" wurde bei den kürzlich in Linz, Salzburg und Bregenz stattgefundenen Konzerten mit einem förmlichen Beifallsjubel aufgenommen. Sehr wert-voll ist es für den Chor auch, daß sich der geniale Franz Schalk, seitdem er nicht mehr Direktor der staatsoper ist, den Sängerknaben weit mehr zu widmen vermag als vorher. So finden am 1. und 2. November in der Hofburgkapelle große kirchliche Aufführungen unter Schalk statt. U. a. soll Mozarts „Requiem" zur Aufführung kommen. Am 7. und 8. Dezember findet die Wiener Erstaufführung der „Hochzeit bei Laternenschein" im Redoutensaale der Wiener Hofburg statt. Leider mußte die Deutschland-reise in Bregenz abgebrochen werden, da einige Knaben an Scharlach erkrankten. Die Kinder kehrten sofort nach Wien zurück und das Konvikt bleibt zum 17. Oktober geschlossen. Am 20. wird die unterbrochene Reise wieder fortgesesetzt. Anfangs Februar dürfte eine Konzertreise durch Jugoslawien stattfinden. Selbstverständlich wird auch unsere Stadt Gelegenheit haben, die gottbegnadeten Kleinen wieder zu hören. Der Autobus Celje ol Peter ob j. z. Kozje Podsreda fährt ab Monlag, dem 14.1. M., früh aus Podsreda um >/,6 Uhr ab und kommt durch Kozje (5.50), Pilstanj ('6.01), Slivnica (6.57), St. Iur ob j. z.(7.11), Teharfe (7.37) um 7.45 nach Celje. Damit ist auch den Reisenden, besonders Studenten und Beamten, gedient, welche an der Strecke St. Zur ob j. z. und zwischen Celje wohnen, daß sie eine Viertelstunde vor 8 Uhr in Celje an-kommen. Nachmittags kehrt der Autobus aus Celje um 17 Uhr zurück und kommt durch St. Iur (17.34), Slivnica (17.48), Pilstanj (18.44), Koze (18.55), um 19.15 in Podsreda an. Mit dem zweiten Nachmittagspersonenzug. der von Ljubljana bloß bis Celje (16.42) fährt, ankommende Reisende können 18 Minuten später diesen Autobus besetzen. Reisende nach Maribor werden in der Frühe die Verbindung in St. Iur ob j. z. bekommen, nachmittags aber aus Maribor mit dem ersten Personen-zug ebendort, oder mit dem Schnellzug in Celje. Festtag auf dem Jnselviertel. Die Be-wohner des idyllischen Inselviertels rüsten sich auf einen Festtag ganz besonderer Art. Es besteht näm-lich die Hoffnung, daß demnächst ob noch im Oktober oder erst im November, steht noch dahin — die Brücke über den Dürnbach fertiggestellt werd«. Dieses Brücklein wurde nämlich einer Gene-ralreparatur unterzogen und der Generalreparator stand vor der schwierigen Aufgabe, die Ausbesse-rungsarbeiten vorzunehmen, ohne daß der bekanntlich sehr starke Verkehr über die Brücke gestört wurde. Tatsächlich ist es gelungen, die Ausbesserungsarbeiten so langsam vorzunehmen, daß die kleine Zahl von Kinderwagen, welche wohl die zahlreichsten Ver-kehrsmittel nach der Insel sind, ohne wesentliche Gefährdung bei Tag die Brücke passieren konnten. Be! Nacht fühlten sich freilich auch die ortskundigen Insulaner durch die verbarrikadierenden Gerüste und Warnungslampen beunruhigt und es ist, wie wir erfahren, zweimal geschehen, daß auswärtige Gäste, die zur Nachtzeit noch ihre Gastfteunde auf der Insel auffuchen wollten, bestürzt umkehrten und ein Hotel aufsuchten, woher sie telephonisch kund-gaben/ es sei ganz unmöglich, im Finstern jene gefahrdrohenden Wege, die wer weitz in welche Abgründe führten, zu beschreiten. Das sind nun tempi passati. Die ausgebesserte Brücke wird vielmehr ein Wunderwerk der Technik sein. Denn sie wird ebenso aussehen wie das harmlose alte Brücklein, nur daß die Zufahrtswege wesentlich schlechter find. Ein ..Wunderwerk der Technik" — der Ausdruck ist nicht übertrieben, wenn man bedenkt, daß die Brücke volle 12 Schritt lang und 6 Schritt breit ist, eine Fahrbahn und einen Fußsteig aufweist und in pfeilerloser Spannung den 5 Meter breiten und bei normalem Wasserstand ausgetrockneten Dürnbach. vulgo Dreckbacherl, überspannt. Ein „Wunderwerk der Technik" vor allem auch, weil die Reparatur nun schon fast fünf Monate dauert, ohne beendet zu sein. Wir wollen noch in Erinnerung rufen, daß diese Reparatur sogar ein Todesopfer forderte man wird sich noch des tragischen Unglücksfalls erinnern, daß ein braver Anstreicher, der an der Unterseite der Brücke tätig war. von einem epileptischen Anfall betroffen, unbemerkt in den seichten Tümpcl stürzte und ertrank. — Run aber geht das Werk zögernd seiner Vollendung entgegen. Wir gratulieren bei dieser Gelegenheit aus ganzem Herzen dem Generalreparator, der bewiesen hat, daß man auch in langer Zeit ein kleines Werk fertigstelle» kannn; wir gratulieren den hochlöblichen Swdt-vätern, welche mit Engelsgeduld dieser skandalösen Saumseligkeit zusahen; wir gratulieren schließlich den Insulanern, weil ihnen dadurch begründeter Anlaß gegeben wird, ein Fest zu feiern. Polizeinachrichten. Am vorigen Donners-tag abends wurde an der Ecke der Gregorciceva und der Benjamin Ipavieva ulica der 23-jährige stellenlose Schneidergehilfe Albin B. mit einer blu-tenden Bauchwunde am Boden liegend aufgefunden. Im Spital, wohin der junge Mann vom Wach-mann geführt worden war. stellte man fest, daß sich V. die Wunde an der Stelle einer alten, von einer Operation herrührenden, schon lange geheilten Narbe selbst mit dem Taschenmesser beigebracht hatte, um so eine Aufnahme in das Spital zu erreichen, wo er in schlechten Zeiten Zuflucht zu suchen gewohnt ist. Auf diese Weise war er schon öfters Gast des Spitals in Celje, Ataribor und Split. Bei der Po-lizei wurde herausgefunden, daß V. von der Gendarmerie in Ruse steckbrieflich verfolgt wird, weil er dem Schneidermeister Alois Pregled in Smolnik neue Kinderkleider, mehrere Hosen, ein paar Schuhe und ein Fahrrad im Gesamtwert von 3700 Din gestohlen hatte. Sobald seine Wunde geheilt ist, wird er nun doch Freiquartier bekommen, allerdings nicht im Spital, sondern im Gerichtsgefängnis. — Der Fleischhauer Alois Moser aus Zavodna hat dieser Tage auf dem Weg von Celje nach Cftrozno eine braune Ledertasche mit 320 Dm Bargeld und einer Fischkarte verloren. — Der städtische Straßen- r ' Nummer 82 Deutsche Zeitung Seite 3 meister Paul Iavornik verlor bei der Nadfahrt durch die Straßen der Stadt seine Fahrradpumoe. — Dem Sohne des Schneidermeisters Franz Motoh in der Herrengasse stahl ein unbekannter Langsinger aus dem Gang im zweiten Stock einen seidenen Regenschirm und einen noch tragbaren dunkelgrauen Ueberzicher, beides im Wert von 500 Din. Am Freitag Mittag ^fuhr der 26-jährige Besitzerssohn Franz ct. aus St. Iurij ob s. jf. mit einem Ein« spänner von der ctralja Petra cefta auf die Can-karjeva ulica, und zwar auf der linken Seite. Ent-gegen kam ihm ein Auto mit dem Chauffeur Emerich Tanzer aus Zavodna, und zwar richtig auf der rechten Seite. Das Auto wollte noch im letzten Moment nach links ausweichen, es war aber schon zu spät, die Deichsel des Wagens stieß an das Dach des Autos an und verursachte einen Schaden von 280 Din. Der Fuhrmann erklärte sofort, das; er den Schaden be-gleichen wolle. Am Freitag um Mitternacht wurde in der Stadt die kaum 17-jährige Toncka ct. aus Borovnica bei Ljublana verhaftet, die trotz ihrer Jugend schon ein polizeibekanntes Früchtchen ist. Bein, Verhör behauptete sie, daß sie seit 14 Tagen mit einem 50jährigen Arbeiter in Lava bei Celje im ctonkubinat lebe, der sie in kurzem heiraten werde. Die junge Toncka war in Celje schon im Mai einmal arretiert worden, bei welcher Gelegenheit sie sich im Amtszimmer des Polizeibeantten die ctleider vom Leib riß. als sie hörte, sie werde dem Eerichtsgefängnis übergeben werden. Das gleiche Lob blühte ihr auch diesmal, darnach wahrscheinlich einige Jahre Zwangsarbeit in Begunje in Ober-krain. Am Sonntag vormittags wurde die auf ihrem Fahrrad auf der Straße durch Locnica gegen Celje fahrende 19-jährige Aloisia Senica von einem rückwärts kommenden Auto niedergestoßen, wobei ihr Rad beschädigt wurde. Der Automobilist hielt einen Augenblick an, als er jedoch sah, daß weiter nichts geschehen war, setzte er seine Fahrt fort. Das Mädchen hat seine Nummer auf der Polizei gemeldet. — Am Sonntag nachmittags wurde auf dem ctrekov trg der 21-jährige Fabriksarbeiter Friedrich T. ver-haftet, weil er in betrunkenem Zustand einen vorbei-gehenden Feldwebel sowie ein Fräulein mit aus-gewählten Schimpfnamen belegte. Er schlief im Arrest seinen Rausch aus. — Um Mitternacht des gleichen Tages versuchte der 55-jährige Be-sitzer H. O. aus Celje, ebenfalls betrunken, die diensthabenden Wachleute mit entsprechenden Schmähworten davon zu überzeugen, daß sie aus seine ctosten leben. Auch er erhielt ein Freiquartier im Polizeigefänanis. — Der Injtallationsmonteur Zohann ^chnabl, heimatszuständig nach Gornja Vizinga bei Marenberg, hat vor ungefähr 10 Tagen seine Dokumente < Heimatschein, Taufschein. Arbeitsnachweis etc) irgendwo in Celje liegen gelassen. Der Finder wird gebeten, die Dokumente bei der hiesigen Polizei abgeben zu wollen. — Am Sonntag abends fuhr der Arbeiter Franz C. aus Gaberje mit seiner Hrau, die er erst vor kurzem geheiratet hat, im Marburger Zug gegen Celje. 'Angesichts des vollen Waggons verprügelte er die Frau un° barmherzig, so daß er bei der Ankunft des Zuges in Celje angezeigt wurde. Auf der Polizei erklärte der Held, daß es niemanden etwas kümmere, wenn er seine Gattin „korrigiere". Vielleicht wird ihn die Polizei darüber belehren, daß solche öffentliche „Korrekturen" denn doch auch andere Leute kümmern können. Todesfälle. Im hiesigen ctrankenhaus starb am 10. Oktober der pensionierte Eisenbahner Martin Stor aus Teharje im Aller von 77 Iahren an Gehirnschlag, am 11. Oktober der 4 jährige Strecken-atbeiterssokn Stanko Cerovsek aus So. MKlavz bei smarje. — Am Samstag ist im ctrankenhaus die 17-jährige Näherin Iuliana Stopar aus Loka bei Mozirje und am Montag der 50-jährige Besitzer Michael Iurse aus (st. Peter pod Sv. gor. gestorben. Maribor Ein schreckliches Autounglück ereignete sich am Samstag abends beim Brückenkopf der Reichsbrücke in der Magdalenavorftadt. Der Kaufmann Franz Vrhunc fuhr mit einer Gesellschaft, mit welcher er einen kurzen Ausflug zum „Wald toni" nach Radvanje gemacht hatte, gegen 10 Uhr 10 Minuten mit großer Geschwindigkeit von der Triester Straße über den ctönig Peter-Platz gegen die ^Reichsbrücke. Da der Platz sehr breit ist und die Fahrt von der Triester Straße in schnurgerader Richtung zur Brücke führt, ist es eigentlich völlig unbegreiflich, wie an dieser Stelle ein so gräßliches Unglück geschehen konnte. Wie man ritouf>t hat Vrhunc auf das Zeichen des dort postierten Wach-manns zu rasch die Bremse gezogen, so daß das Fahrzeug zu schleudern begann und der Lenker die Herrschaft darüber verlor. Von rechts geriet der Wagen auf die linke Seite, wo er Inst voller Wucht an den Gehsteig und das Brückengeländer anfuhr. Der Anprall war so stark, daß die zwei im Fond des Wagens sitzenden Damen in hohem Bogen über das Geländer 25 Meter tief zur Drau hiuab-geschleudert wurden, wo sie mit gräßlichen Wunden to liegen blieben. Die eine lag fünf Meter vom Ufer entfernt in der Drau, die andere knapp am Ufer. Der Wagen war nach dem ersten Anfahren noch einige 7 Meter am Geländer weitergerutscht, bis er am zweiten Kandelaber anstieß und auf die Mitte der Straße geworfen wurde, ohne indessen überzuschlagen. Sein Lenker und der Fahrgast, der neben ihm saß, blieben eingeklemmt und bewußtlos im zertrümmerten Wagen sitzen, dessen A!otor merk« würdigerWeise noch weiter raste, bis ihn in ein geistes-gegenwärtiger junger Mann aus dem entsetzten Publikum abstellte, so eine Erplosion verhindernd. Beide hatten durch die Windschutzscheibe und den Anprall schreckliche Wunden erlitten, denen der 42-jährige pensionierte Steueroberoffizial Johann Cer-kovnik bald nach seiner Ueberführung ins Spital erlag, während der Autobesitzer Vrhunc mehrere Tage des Bewußtsein nicht wiedererlangte. Die getöteten Damen sind die 38-jährige Ioseyne Cer kovnik. Gattin des obgenannten Steueroberoffizials, und die 48-jährige Anna Pirnat, Gemahlin des pensionierten Professors Mai Pirnat und Mutter des Bildhauers Niko Pirnat. Sie wurden in Särge gelegt und von der Feuerwehr von der Drau herauf-geschafft. Das Unglück hat in der Stadt und im ganzen Lande ungeheure Teilnahme erweckt. Die hiesige Polizei hat aus diesem Anlaß eine drakonische Verordnung gegen das Schnellfahren erlassen. Die geringsten Vergehe» in dieser Nichtung sollen mit Arrest von 1 bis 30 Tagen nnd im Wiederholungs-falle mit Entziehung der Fahrerlaubnis bestraft werden. Unter dem Eindruck des schrecklichen Falles und der Poliximaßregel fuhren denn in den dem Unglück nachfolgenden Tagen alle Automobilisten und Motorfahrer in Maribor auch so langsam, daß man neben den Zöagen bequem spazieren konnte. Der Zustand des Kaufmanns Vrhunc ist noch immer äußerst kritisch. Besonders eine Wunde an der linken Kopfseite, aus welcher Gehirnteile ab-fließen, ist lebensgefährlich. Ferner hat er auch den Unterkiefer zerschlagen. Der ctranke ist vollkommen apathisch und reagiert aus nichts. Auch im Fall einer Erholung, für die aber minimale Aussichten bestehen, würde er schwer invalid bleiben. In Verbindung mit den falschen Tausendern, welche dieser Tage in der Umge-bung von Maribor auftauchten, hat die Gendarmerie bisher 22 Perfonen verhaftet. Die Tausender, welche ziemlich sorgfältig, aber mit lebhafteren Farben und auf schlechterem Papier hergestellt sind, wurden mit Hilfe eines Opalographen erzeugt, den die Fälscher von Ort zu Ort trugen, um aus diese Weise die Spuren leichter zu verwischen. Am vergangenen Freitag wurde in Radvanje der Eisenbahner Skvk arretiert, in dessen Wohnung eine eingerichtete Fälscherwerkstätte und 81 auf der einen Seite fertig-gestellte Tausender entdeckt wurden. Solche Werk-statten bestanden auch in Rogaska Slatina, in So-denci bei Velika Nedelja, in Spodnje Radvanje, in Moravci bei Ljutomer. in Pobrezje und anderswo. Einbruch. In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde in das Manufakturgeschäft F. Cverlin in der Herrengasse eingebrochen, wobei die Einbrecher um 5000 Din Ware und 0000 Din Bargeld stahlen. Gerade als sie auf einer Wiese an der Presernova ulica ihre Beute teilten, erwischte sie ein Wachmann, der die verdächtigen Subjekte es waren der 25-jährige Schlossergehilfe Miroljub Damjanovic aus der Woiwodina und der 25-jährige Schuftergesell Iosip Gjorajevic aus Zagreb — auf die Wachstube trieb. ?luf dem Wege dahin warf Gjorgjevic seine Diebsbeute weg und gab Fersen-geld, während Damjanovic, bei dem 1152 Din Bargeld und 8 Dietriche sowie eine Diebslaterne ge° funden wurden, in den Händen der Polizei blieb. Als mutmahliche Mörder des Besitzers Rudolf Kanzler aus (-ober bei Sv. Kriz wurde der 21-jährige Schuhmacherlehrling Rudolf Kovac in Studenci und sein Bruder Anton verhastet. Ru dolf Kovac wurde auch als einer der beiden An-areifer erkannt, die vor kurzem in Ataria in der Wüste zwei Besitzer überfallen hatten, welche 40.000 Din für verkaufte Ochsen bei sich hatten, sich aber der Verbrecher erwehren konnten. * Slovenska Bistnca SchwesterAloisiaHögenwarthf. Dieser Tage verstarb im Kloster der Schulschwestern in Maribor, wo sie die Hälfte ihres Lebens verbracht hatte, Schwester Aloisia Högenwarth im Alter von 60 Iahren. Die Verblichene stammte aus unserem Städtchen und nannte das heutige Numez'sche Haus ihr Elternhaus. Ein Gedenkstein für Franz Razborsek wurde kürzlich an der Reichsstraße in Verholje an der Stelle, wo er einem Autounglücke zum Opfer fiel, von seiner Familie in sehr geschmackvoller Weise errichtet. Konjice Todesfall. Am 9. Oktober ist hier Frau Katharina Sutter geb. Baumann, Gasthof- und Realitätenbesitzersgattin. im Alter von 72 Jahren verschieden. Die Verstorbene war eine biedere deutsche Frau und Mutter, von deren allgemeiner Beliebt-yeit die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnis, das am Freitag nachmittags stattfand, beredtes Zeugnis ablegte. Wirtschaft u.Berkehr Dr. Hermann Stern: Das Iugosla« wische Wechselgesetz. Soeben erschien die erste deutsche Uebersetzung des neuen Wechjelgesetzes für das Königreich Jugoslawien, das am 28. November 1920 in Kraft treten wird. Der Autor dieser deutschen Uebersetzunq ist der Advokat Dr. Hermann Stern, der seine Arbeit mit großer Sorgfalt und vorbild-licher Kenntnis der Rechtsterminologie ausgeführt hat, und es ist daher außer Zweifel, daß diese Ueberietzung den Interessenten gute Dienste erweisen wird. Das Buch erschien im Verlage „Bankarstvo" in Zagreb und ist erhältlich zum Preise von Din 25' -in allen jugoslawischen Buchhandlungen. Grohe Bankenfusion in Wien. Die All-gemeine Oesterreichische Bodenkreditanstalt, eines der ältesten und angesehendsten Wiener Bankinstitute, das jedoch schon seit längerem an wachsenden Schwierigkeiten litt, ist von der Kreditanstalt in der Weise übernommen worden, daß für vier Aktien der ersteren eine Aktie der letzleren ausgegeben werden wird. Durch diese Uebernahnre bezw. Fusion ist ein großer Bankkrach vermieden worden, so daß die Einleger und sonstigen Interessenten nichts ver-lieren, wohl aber die Aktionäre ungefähr drei Viertel ihres Aktienkapitals einbüßen. Ein großes Verdienst an diesem Rettungsmanöver gebührt dem energischen Eingreifen des neuen Bundeskanzlers Schober. Goldvaluta in der Schweiz. Der Schweizer Bundesrat hat den Gesetzantrag auf Einführung der reinen Goldwährung und Abschaffung des bis-herigen Systems der doppelten Währung in Silber und Gold angenommen. Der Wert des Silbers, das heule zum größten Teil als Nebenprodukt des Kupfers und Bleis gewonnen wird, ist seit dem Jahre 1920 von 015 aus 23 5 zurückgegangen. Der Grund für diesen Rückgang liegt dann, daß die großen asiati-schen Staaten, die bisher Silbergeld im Umlauf hatten, zur Goldwährung übergegangen sind und der Bedarf an Silber für Luiusgegenstände in, folge der Verarmung der europäischen Völker be-ständig zurückgeht. Heute kann man 1 Kilo Silber schon um 922 Din kaufen. Die heurige Hopfenernte wird von der internationalen Kanzlei der Hopfenbauerorganisationen der ganzen Welt in Tausenden von Zentnern zu 50 kg folgendermaßen geschätzt: Tschechoslowakei 222.8 bis 229.8 (hievon im Saazer Gebiet 175»—180), Bayern 233.5 bis 244.5, übnges Deutschland 279 bis 284, Jugoslawien 70 bis 85 (hievon in der Backa 30—40 und in Slowenien 40—45), Polen 50 bis 80, Frankreich 94, Ungarn 3 und Oesterreich 1. Eine so günstige Geschäftskonjunktur herrscht gegenwärtig in Frankreich, daß Arbeiter-mangel besteht. Allein in einem der nördlichen De-partements braucht die Metallindustrie 20.000 Art bester mehr. Die Zahl der Konkurse in Italien. Die Pariser „Presse Associes" berichtet: Die Zahl der Konkurse geschäftlicher Unternehmungen in Italien ist nach wie vor sehr bedeutend. Im letzten Juli waren nicht weniger als 1260 Konkurse zu ver-zeichnen, während 73.693 Wechsel protestiert wurden. Diese Ziffern stellen einen wenig beneidenswerten Rekord dar, besonders in einem Lande, wo so häufig von ,-pnmato" die Rede ifl. Mnn berechnet, daß Seit« 4 Deutsche Zeitung Nummer 82 seit Errichtung des faschistischen Negimes rund 60.000 industrielle, kommerzielle oder finanzielle Unternehmungen bankrott erklärt wurden. Darunter befinden sich mehrere Banken, Schiffahrtsgesellschaften und ane. eyemats >olide yandeishäu>er. Was die Lage besonders beunruhigend gestaltet, ist die Tat-fache, daß die Portefeuilles der Banken, selbst der bedeutendsten, eine grosze Menge industrieller Aktien oder Beteiligungen umfassen. So weist die Bilanz vom ttl. Dezember 1928 der „Banco Commerciale Italiana" ein Portefeuille von 906,8 Millionen Lire auf. Aehnlich verhält es sich bei anderen Instituten: „Credito Italiano" 513,9 Millionen, „Banco di Noma" 271,2 Millionen, „Banco Nazionale di Credito" 362,4 Millionen. Die Lage der „Banca ?!azionale bell' Agricultura", deren Verschmelzung mit der „Banca Nazionale del Lavoro" beabsichtigt ist, gibt infolge der großen Menge von wenig wert' vollen Papieren, die sich in ihrem Portefeuille be-finden, ebenfalls zur Beunruhigung Anlaß. Die Bank von Italien ist ihr zwar zur Hllfe gekommen, doch hat sie nur einen kleinen Teil der Effekten der „Banca dell' Agricultura" zum Rediskont übern om-men, nämlich nur 1,5 Millionen bei einem Gesamtbetrag von 156 Millionen. Kurze Nachrichten Der frühere russische Generalstabsoberst Mihajlov, welcher als Portier der französischen Ge-sondtschaft in Berlin angestellt war, stahl dieser Tage seinem Herrn eine große Menge Juwelen, und zwar in einer Weise, daß der Perdacht auf den Chauffeur der Gesandtschaft, der ein ehemaliger russischer Rittmeister ist, sollen mußte. Bei seiner Verhaftung erklärte der Täter, daß er die Juwelen, die alle wieder gefunden wurden, nur gestohlen habe, um sich an dem Chauffeur zu rächen, mit dem er in Feindschaft geraten sei. — Auf der Landstraße in der Nähe der Stadt Satoralja-Ujhely fuhr am 8. Oktober Gras Ladislans Verchtold mit seiner Hau mit 100 km Stundengeschwindigkeit mit seinem Auto gegen einen Baum, als er Radfahrern ausweichen wollte. Seme Frau, gebor. Gräfin Degenfeld, blieb auf der Stelle tot, der Graf und der Lenker sind schwer verletzt. — Ant 9. Oktober hat vor dem Appelations-gericht in Beograd die Verhandlung über die Be-rufung Punisa Racic begonnen. Das Urteil wird wahrscheinlich schon im Laufe der kommenden Woche gefällt werden. — Der Unterrichtsminister hat einen Erlaß unterfertigt, mit welchem eine größere Zahl von Lehrern und Lehrerinnen ohne des Recht auf Pension aus dem Staatsdienst entlassen werden. — Am 8. Oktober wurde der gegenwärtig in den Vereinigten Staaten weilende englische Mi-nisterpräsident Macdonald zum juristischen Ehren-doktor der Universität George Washington promoviert. In Beograd hat eine Einbrecherbande in das Iuwelengeschäst des Milan Äefanovic in der Knez Mihajlova ulica eingebrochen und Schmuck-gegenstände im Wert von 600.000 Din erbeutet. 3" der spanischen Stadt Lerida fand vor einiger Zeit ein internationaler Verbrecherkongreß statt, für welchen ausgesuchte und anerkannte Ver-brecherautoritäten einen unfangreichen Entwurf für Rationalisierung der Verbrechermethoden und Zu- sammenarbeit der Verbrecher noch dem Muster d« internationalen Polizei ausgearbeitet hatten. Es wurde auch ein einheitliches interna.io Wörter-buch der geheimen Verbreckierivrache '.sgearbeitet. Bom Deutschtum in der Wett — Der deutsche Franziskanerpater Cyrillus. Iarre aus Ahrweiler ist vom HI. Stuhl zum Bischof und Apostolischen Vikar von Tstnanfu «China» ernannt werden. — Das während des Krieges abgetragene Denkmal zur Erinnerung an den heldenhaften Unter-gang des deutschen Kriegsschiffes ..Iltis" in Schanghai (China» wurde durch den Stadtrat der Internationalen Niederlassung im Garten der Deutschen Schule wieder ausgestellt. In der Zoppoter Waldoper 'eu eingelangt! , | Für die Herbstund Wintersaison in gröMter Auswahl alle Arten Modestoffe für Damenmäntel, Kleider. Herrenanzüge eto. bei Felix Skrabl, Maribor Gosposka ulica 11 Schönes Geschäftslokal im neuen Hause. Stadt mit 1400 Einwohner, nächst der Kirche an der Hauptstraße gelegen, passend für Hutniederlage, Manufaktur «-te.. ist mit Wohnung im Hause sofort zu vermieten. Adresse in der Verwaltung des Blattes. m*ot Besseres Mädchen welches perfekt deutsch spricht, sehr gut kochen kann und andere häusliche Arbeiten (ohne der gro«»en Wäsche) Terrichtet, wird gesucht. Oute Behandlung, Gehalt ÖOO Dia.. Slarko Walder. 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