(Wllynlch esH lattM Kam st Hg den 10. Ffebruar 1838. Vie Rirchenglocken in Arain. ^ (V c s ch l u si.) <^o weit nun hlevvn zum Lobe der Kranier der Artikel im österr. Zuschauer. Man erlaube uns jedoch, VKsen Gegenstand etwas näher zu besprechen/' -Bei dem wahrhaft thätigen Eifer unserer Lands-leute für schönes Glockengeläute könnte es viel mchl harmonischen (man bittet hier immer die Glockenharmonie in einfachen c o nso n irend en Dur-Aecor-dtn, indem die weichen minder feierlich sind, zu verstehen) Geläutes geben, als es dessen wirklich gibt. Ein Geläute im harten Dreiklang»Accoide mit drei Mlocken findet sich bei mehreren Kirchen, ;. B. in Veldes,-Karner-Vellach, Na k las/Ob'e r-iaibach, Semizh<»), und thcils, da unsere Glok-keng,eßer, zumal die späteren, diese Stimmung wirklich Eckten theils, da sie auch zufälligerweise leichter möglich w.rd, vermuthlich noch hie und da. Ader weit seltener sind dcr Sexten - und Quarrten-Accord, welcher letztere, obwohl in der Musik unvoll- ommener als die beiden ersteren, beim Geläute doch d^r feierlichste zu seyn scheint, und vielleicht nur zu ^resniz im hohen Oberkrain in II. N, ^,, «,d tri^t """ im Gottsche'schen in ^. ^, 0e5 ^^- -»eoch seltener ist ein harmonisches Geläute 5/1.^' °>'n'!K.' ,'' ' iener Kirchen Geläute, wclchcs stehet cö sich vo> s,' ««"«I'ch "..dckannt s.y. 1 h"." ,,s v<"> ,°rtw.hrc„de B>i/a''z' d.si sich daö Kirche.! ^7t7d ch «>,der . »,,d es hie " ^ >'",.r Glocf,» „nt jcrem I.hr> »s "»langst ,wch nicht w^s" "Vt harmonisch sc,., k«,,,,. v^ mit vier Glocken, und vielleicht wieder jenes in Ober-gurk, und zwar im reinsten Sexten-Accorde mit den Glockentönen H, v, (?, II, das Einzige im Lande. Den Quartsexten - Accord mit vier Glocken scheint wohl das Seisenberger GelälUe am nächsten zu erreichen, allwo nur die kleine Glocke um ein Merkliches zu tief ist. Ferner fände dieser Accord mit vier Glocken Statt in der Vorstadt Tyrnau dci Laibach, wenn die große Glocke ,»m einen halben Ton, in Treffen, wenn ebenfalls die große um einen Ton tiefer, zu St. Martin vor Krainburg, wenn die zwei kleineren jede um einen halben Ton höher wären. Der Drei-klnng mit vier Glocken fände sich inIgg, Prezhna und Tö'plitz bei Neustadt!, wenn an den beiden ersteren Orten die große Glocke doch um einen Vier-lclton tiefer, für letztern aber ebenfalls diese erst neuerlich ausVerlangen nicht um eben so viel zu ticf gegossen worden wäre. In Stopizh müßte die zweite abwärts in eine l l Centner schwere umgegossen werden, indem sich hier wohl die Quinte und Octaue ganz rein findet, aber leider die Terz abgehet, unö hiemit der Accord unvollständig ist. Fünf Glocken, wobei die Harmonie iialürlisk. ' noch zweifelhafter seyn müßte, gibt ck, außer bei d,n zwei Stadtpfarrkirchen St. Niklas und Sl. Jacob, und derVorstadtpfarreMariaVerkündigung in Laibach/ ohnehin nicht, und wohl bilden hierund in dem Dom die mittleren drei Glocken den Dreiklang, aber weder hier noch dort passen die zwei extremen dazu. Wie wäre demnach eine vielfachere Harmonie möglich? Durch eine genauere Berücksichtigung des Verhältnisses z'.viscben dem Gewichte und dem 5a«. — 22 — der Glocken. Unter Ton versteht Man bekanntlich jeden Klang, dessen Höhe oder Tiefe sich deutlich wahrnehmen und bestimmen (gegen einen andern vergleichen) läßt. Daraus erhellet, daß Ton und Laut (oder vielmehr Lautheit, wenn der Ausdruck gebräuchlich wäre) nicht mit einander zu verwechseln si-,d, und zwei gleiche Töne verschieden weit gehört werden können. Interessant wäre wohl die Antwort auf die Frage: Welchen Ton hat der ungeheuere Koloß der über «000 Centner schweren Glocke in Moskau? Vder doch, welchen Ton hat die Stephansglocke in Wien mit 35? Centner Schwere?,Die Agra^ner zroße, angeblich 93 Centner schwer» Domglocke (wirklich ist sie sehr massiv) ist gegen einen Ton höher, als die in Laibach mit 64 Centnern Gewicht, indem diese ä, jene beiläufig den Ton H hat, welchen Hon eine Glocke von neuerer Gußform schon bei 2g .— 50 Centnern haben kann, was nicht hindert, daß der Klang der ersteren deßwegen nicht lauter seyn könnte, so wie im Gesänge die Sopran - oder Altstimme lauter als die Baßstimme, und in der Musik die Instrumente im Violinschlüssel lauter seyn können, als die im Baßschlüssel. Unter zwei Glocken har bei sonst gleichem Umfange und gleicher Höl)e derselben die dickere den höheren Ton. Denn da dec Ton in den durch die Erschüttel rung veranlaßten Schwingungen (Vibrationen) und Bewegungen der aneinder liegenden, die Masse eines elastischen Körpers bildenden Theilchen bestehet, die Höhe oder Tiefe eines Tones von der mehreren oder minderen Geschwindigkeit der Schwingungen abhängt, die Vibrationen bei der dickeren Glocke aber der stärkeren Reaction wegen heftiger und schneller sind,-so wird die dickere Glocke sowohl den höheren Ton baden, als von zwei Saiten die dickere, selbst wenn sie auch noch länger wäre, höheren Ton geben wird, sobald das Verhältniß ihrer Spannung so getroffen, d. i. letztere um so viel höher gespannt wird, daß sie schnellere Schwingungen zählt, als die dünnere,' so wie zwei Saiten von gleicher Dicke und Länge nur alsdann gleichen Ton haben, wenn beide gleich hoch (hier bekanntlich auch mit gleicher Kraft) ge-soannt, oder ihre Schwingungen gleich schnell sind. Daherkommt es, daß die alten, gewöhnlich dickeren Glocken oft bei bedeutendem Übergewichte höheren Ton haben, als die neueren dünneren von gleicher, oder nicht gar zu verschiedener Breite und Länge. So hat die St. Peters « große, im Metall gar dicke Glocke von 5? Centnern Schwere mit der St. Jacobs?, nur 16 Centner schweren, Sonntagsglocke in Laibach Einen Ton (beiläufig!)). Ja, im Thurme zu Natje, einem Dorfe Dürrenkrains (kl-ajlia«), im Vicariate Hinach, hängt das Alterthum einer, für die kleine Figur auffallend dicken, und die geringe Breite abstehend langen Glockengestalt, deren Ton beinahe um l Octave höher ist, als er bei Glocken von neuerer Form bei ähnlichen, Gewichte seyn kann. Jedoch merkwürdiger noch als die Gestalt und der Ton dieser Glocke, ist ihre Umschrift. Da wir nun keine derlei Typen haben, so wäre vielleicht manchen verehrten Freunden der Slawität und Antiquität nicht ungedient, ihnen die sie bildenden Figuren wenigstens durch Beschreibung zu veranschaulichen. Die erste ist ein rechtwinkeliges Kreuz, ganz in der Slellunz eines glagolitischen kleinen ^2 (a) mit einem unterstehenden ^ und nachfolgenden Puncte; die zweite am ähnlichsten einem glagolitischen l^ert (l) mit einer darüber liegenden krummen Linie,- die vierte ein auf« rechtstehendes glagolitisches tlir (K), verbunden mit 0i- die fünfte ein N. (vermuthlich das kyrillische V); die sechste ein in das Q geschlungenes «.,- die achte am ähnlichsten einem kleingricchischen I)5Lta, «cs» dem kprillischen 5, mit einem nachstehenden Puncts die neunte ein reinglagolilischesivi mit einem darüber stehenden Abkürzungszeichen,' die zehnte ein liegendes kleingriechisches, mithin slawonisches r,- die eilfte ein ^, und die dritte und siebente tragen ebenfalls Züge mehrerer in sich verschlungener glagolitischer Buch» staben. Die letzten drei werden ohneZweifel gelesen: ÜVIaril», indem noch jetzt dieser Name, z. V. auf den Missalen durch Älll.^. mit ähnlichem darüberstehendem Abkürzungszeichen ausgedrückt wird. Wenn nun die Krainer nach Linhart ihre Sprache im l6. Jahr-Hunderte noch glagolitisch schrieben, im 16. Jahrhunderte aber in Seisenberg *") gegossene Glocken schon lateinische Inschriften tragen, wer könnte zwri-feln, daß diese Inschrift nicht glagolitisch wäre,, und wie alt kann dieses Monument der Zeiten nicht seyn. — »Man findet, sagt Linhart, derlei Handschriften noch , nur muß man sie in öffentlichen Urkunden nicht suchen, welche von deutschen Herren ausgingen.« Nun —hier findet man-sse auf einer kleinen Glocke.-— Nach dieser Digression laßt uns nun zur näheren Angabe der Glockentöne schreiten. Bei der «) Eigentlich heisst, wenigstens jetzt, nur da° sogenannte Dm-, renkrain, vermlicklich wsil 2i,2 !<.!-!,!!>», jedoch schrillt der begriff dcs deutsch«» (fvitketim, in d,-m Ortsnamen tl,n« > vermuthlich vitt, der vinachcr weiset aüfdenA'mbrüsi«,-, dicscr l>i„gegen auf den Hmacher. ki'-nj, Ii.i'ujnsku (<^„z Krai»), wahrfch:i»cich ebenf.ilis vc>n Ici-nj, Nd, Gränze. Ii.i-lyil2l, die das Ende der Wohnsitze gegen Siiden Vewoh." „enden. «./..,.» ") Dast >n Seiftnberg clicdem eine Glocscngiesierei bessa»?, beieug«!' dic Inschriften mehrerer Glocke» Untcrkrams. — 23 — schonen gleichmäßigen Form, wie sie unser jetzige Glockengießer, Herr Anton Samassa, den Glocken zu geben pflegt, ergibt sich nach dem bei uns gewohnlichsten Tonmaße (denn noch gibt es kein allgemein eingeführtes absolutes Tonmaß, daher ist der Ton, den wir z. B. 6 nennen, nicht an jedem Orte gleich hoch), folgende« Verhältniß des Gewichtes und der Töne: Eine seiner Glocken bei 4 Cenlnern Schwere hat den Ton U>- bei 4'/., Centnern den Ton L, bei etwas über 5, ^j bei etwas über 6, ^s, bei 8,<^i bei 9 gegen 10, I^is,- bei 11, I?i bei iZ, L,-bei 15, ^5; bei 16 gegen 17, Uj bei 20, Ve«; bei 2h, lü; bei 29, 20 — 21 Centnern den Ton H. Glocken anderer Gießer, von z. B. dickerer und längerer, oder breiterer und dünnerer Form, hätten hingegen bei ähnlichem Gewichte wieder andere Töne. Aus diesem Verhältnisse des Gewichtes zu dem Tone d scheidet, so folgte ich diesem Winke, und gab den Kühen und Schafen ein nen bereitetes Futter schon nach 2 Tagen. Mit größter Begierde wurde eS von thnen verzehrt. Nach diesen Versuchen und Erfahrungen habe ich nun meine Winterfütterung für Rinder und Schafe eingerichtet, und der bisherige so gute Erfolg entspricht vollkommen meinen Erwartungen. Für diejenigen, die nicht, wie ich, Lehrgeld zahlen, und gleich meine Versuche und Erfahrungen benutzen wollen, theile ich meine jetzige Futterungsart mit: <) Für die Kühe. Die tägliche Futterpassirung meiner Kühe besteht in 10 //. Kornstroh, 6 //. Spreu (Kaff) oder Abrechlinge, 2 M Heu und 1 Loth Salz. Alles Futter wird zu Häcksel geschnitten. Gleich nach dem Mittagsfutter werden in 2 von den den 9 vorräthigen großen Bottichen, welche oben 3 Fuß, unten 2V2 Fuß Durchmesser haben und 2^/2 Fuß hoch sind, in jeden eine große Futterschwinge voll Häcksel geschüttet, von dem dritten Theile der ganztäglichen Salzpassirung etwas gestreut, und dann während beständigem gutem Mengen und Mischen so viel kaltes Wasser zugegossen, daß die ganze Masse fe uch t — nicht naß — ist. Dann wird diese erste Schicht festgetreten, was mit Holzschuhen geschwind und leicht gehet. So wird nun fortgefahren, biö alles für Einen Tag bestimmte Futter in den 3 Bottichen eingetreten ist. Jeder 'Bottich enthält dann das Futter auf Eine Mahlzeit, zum Früh-, Mittags» und Abendfuttcr. Das Montags Nachmittags z.B. zubereitete Futter wird Donnerstags gefüttert. Nachdem ich acht Tage auf diese Weise gefüttert hatte, änderte ich ' die Futtcrmate»!alien dahin ab, daß ich statt Heu Kartoffeln gab, und zwar erhalten l2 Stück Kühe von ziemlich großem Landschlag, dann » dreijährige trächtige Kalbinn und 1 Stier, zusam-men ly Stück Rinder, in Allem täglich: 5 10 i? Stroh . . — iW A Kovnsirol), ^ 6 A Spreu . .— 8H A Spreu, 5 1 Loch Salz . . — z ! Rüben auf Milch machte ich folgende Erfahrung, z So wie ich ansing, statt Heu Kartoffeln zu füttern, z so gaben die Kühe an Milch z>u, und blieben dann j genau und fast auf ganz gleichem Milchertrag. Nun gab ich statt Kartoffeln Rüben, und zwar in doppelter Menge, statt 1 Metzen Kartoffeln 2 MetzeN Rüben. Da brachen die Kühe sogleich wieder an der Milch ab, und geben erst jetzt wieder zu, seit ich keine Rüben mehr, und wieder, wie früher, Kar' toffeln füttere. , t (Fortsetzung folgt.) MV __. --° ! Nevacteur: H-r. Vav. Heinrich. Verleger: Hgnaz Äl. Vvler v. »leinmavr.