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Land-

und

Susswasscr-Conchylien

Systematisches

UK/r.l(ll\lss

der

«

in der Provinz Krain

vorkommenden

Lami- u n d Susswasser-Conchylien,

mit

Angabe der Fund-Orte,

von

IFttMlMf© OTI

in Sehischka.

J [jaibach iSM7.

Druclt ■von tfos. Ul n silili.

Z S' 9

259817


Der

stmliremlen Jngeml In Krain

in Lielje gewidmet

vom

Verfasser.

Eine tveise, durchaus beicahrle Erfahrung itn d eine unbefangene, von allem
Wandelbaren unabhangige Vemunft situl die einrsigen richtigen Fiihrer tsur Wahr-
heit; durch ikre IIUfe kannst du die Wunder der Schopfung entrdthseln und sie
andern ki ar und verstdndlich erklaren.

#V.

Vonrort

||cli iibergebe hiemit den Freunden der Naturgeschichte ein
Verzeichniss aller bis jetzt von mir in Krain gesammelten
Land- und $usswasser-Conchylien, in der Absicht, um im All-
gemeinen durch diese gegen zweihundert gut unterschiedene Ar-
ten enthaltende Aufzahlung, die noch keineswegs als abge-
schlossen zu betracliten ist, zu zeigen, \vas und wie viel das
kleine, nocli wenig gekannte Gebirgsland Krain  von dieser
Abtheilung des Thierreichs beherbergt; vorziiglich aber, um
die vaterlandische Jugend auf ilire mit Naturschatzen aller Art
j-eicli ausgestattete Umgebung aufmerksam zu machen, ihrer
Wissbegierde einige Nahrung zuzufiihren und den angehenden
Conchylien - Sammler dasAuffinden zu erleichtern. Wie sehr
icb dieses vom Herzen wunsche und zu dienen bei*eit bin, wird
Jeder erfahren, der sich die Miilie geben will, die in diesem
Verzeichniss aufgefuhrten Concbjlien bei mir zu besichtigen und
mein geringes Wissen in Anspruch zu nehmen.

Fiir den Ausvvartigen und besonders fiir den Malakozoo-
logen mdge der Inhalt blos zur Vermittlung des Tauschver-
kehrs dienen.

Schischka  im Juni 18J7.

Der Verfasser.


.




'm

* '
















Hy§temati§c]iei I crzciclniis§

der

In iler Proviuz H ra in

vorkommenden Weichthiere.

Mit Ausschluss der Nacktsclinecken (Limacoidea).

Aus der Gruppe der Glassclineeken ( J itrhioiitea)

befinden sich:

Vitrina elongata  D ra p. In hbher gelegenen Waldungen, allcin stets
selten.

„ diaphana  Drap. Auf Voralpen, und steigt auch viel hbher
hinauf, wird aber nicht haufig gefunden.

„ pellucida  Drap. In der Umgebung von Laibach, besonders
auf dem Laibacher Kastcllberge eben nicht sehr selten; findet
sich auch an mehreren andern Orten in Inner- und Unterkrain.

Gruppe der Weii<lelsclmeckeii CMMelicoitica)•

Uelix Pomatia  Linne. Kommt von den hiichsten bis zu den nieder-
sten Orten auf Alpen und Moorvviesen haufig' vor, ist in
Farbe und Anzahl der Bander vcrschieden, eben so in der
Gi •iisse, und kommt besonders in Gebirgsgegenden in der
Wohein (krainishe Schweiz) ganz ungebandert und in ausser-
ordentlich grosseri‘ExempIaren vor. Von der linksgevvundenen
ist mir bis jetzt noch kein einziges Exempiar zu Gesicht ge-
kommen, dennoch zweif!e ich nicht, dass sich diese Abnormitat
auch in Krain finden mag. Wendeltreppenf6rmig gebildet er-
hieit ich bis jetzt blos cin einzelnes Exemplar, veelches von
einem Studirenden am Gymnasio zu Laibach in einem Gemii.se-
garten auf der St. Peters - Vorstadt ini Fruhjahr (184tj) auf-
gefunden worden ist.

„ arbustorum  Linne. In Oberkrain, in Waldern undAuen, vor-
zuglich von NeumarktI aufwarts gegeu den Loibl, und bes o n-

8

d er S auf dem bevvaldeten Berge seli),st in ausserordentlicher
Menge und vvechselnder Farbung zu finden. Ara Falle der
Rothvvein, eiuem starken Gebirgsbaclie, der in die Save ein-
miindet, fand ich diese Sclinecke an von der Somie nur sehr
knapp beleuchteten nassen Waldstellen, unter bemoosten Stei-
nen, an einigen andern Orten unter gleiclien Verhaltnissen
stets dunkler gefarbt.

Helix ctspcrsa  Miiller, in den Giirten und Campagncn von Triest
'  nicht selten zu finden, wechselt haufig in der Farbe und
Zeichnung, erreicht jedoeh nie die volle Sattigung der vor-
handenen Farben und die Ausbildung der Zeichnungen, wie
dieses zum Theil schon in Dalmatien und besonders in Aegyp-
ten an den Cataracten des Nil der Fali ist. Tiefer in Krain
babe ich diese Art noch nicht gefunden. Audi
cincta  Miiller,  kommt blos einzeln bci Giirz, hiiufiger jedoeh
bei Fiume und in Istrien vor; dagegen ist
„ austriaca  Menke,  in Oberkrain haufig, aber audi an andern
Orten, sovvohl in Inner-als Unterkrain liberall nichts vveniger
als selten. Man findet sie in Waldern und Giirten, in Ebenen
und Gebirgen, ucchselnd in der Farbe und in der Zahl der
Binden. Na h e bei Oberlaibach, auf der Strasse nach Loitsch
und Idria, findet sich die hiibsche von Pfeiffer  Hel. Vindo-
bonensis benannte Abart, die auf den erften Augenblick von
oben betrachtet einige Aehidichkeit in der Zeichnung des 4.
und 5. Bandes mit grossen Individuen von Hel. Sylvatica Dr a p.
hat; bleibt jedoeh von dieser durcli die untersten stets brei-
teren zwei Bander standhaft verschieden. Die ihr nalie ste-
liende Hel. hortensis scheint Krain zu fehlen; dagegen kommt
„ nemoralis  Linne,  uberall in Krain und in allen miiglichenAb-
iinderungen der Farbe und der Bander vor. Auch die ganz
biinderlose Art und die mit unterbrochenen Bandern versehene
gelbe Varietiit ist in der Umgebung von Laibach ganz gemein.
Dagegen findet sich

vermiculata  Miiller,  blos in Giirten von Triest, ohne sich
tiefer nach Krain zu verbreiten.

„ personata  Lamark,  kommt in den Gebirgsvvaldern Krain’s

’ uberall, doch nicht besonders haufig vor. Auch

obvoluta  Muli. findet sich an gleichen Stellen, doch etwas sel-
tener und steigt auch in tiefer liegeude \Valdungen herab,
nicht so

„ holosericea  G m el., die mehr die hoheren Gebirgsgegenden liebt,
und auch auf denAlpen, doch immer nur sparsam, vorkommt.
monodon  F er. Bei Ponovitsch am Savestrome ziemlich haufig,
auch in andern Gegenden und selbst bei Laibach, allcin blos
einzeln vorkommend. Eben so selten ist
„ bidentata  Gmel., und ich habe bis jetzt blos einzelne Exemplare
bei Laibach gefunden, dagegen ist

„ leuco%onci  Ziegl.  auf allen krainischen Alpen haufig zu finden,
und diese Sclinecke ubersteigt mit der ihr sehr nalie stehenden

9

Helix rutilans  Zieg. die Krummholzregion, wahrend

„ dolopida  Jan. leucozona  1’i'eifi'er, in allen AValdurigen von
Krain, auch auf blos mit Gras bevvachsenen, sonst kahlen Ber¬
gen, Grosse und Farbe haufig rvechselnd, niclit selten sieli finden
lasst. Bei Planina am Ausllusse des Unzes kommen beinahe
ganz vveisse Exemplare mit rothlichen Mundsaum vor.

„ rupestris  Drap. In der Gegend von Stein auf Kalkfelsen und
fast iiberall in deti Voralpen, auch auf der Ilohe des Birn-
baumerwaldes.

„ solaria  Menke, perspectiva  M e g. ist zwar auch in Gebirgs-
vviildern, allein nur einzeln, und ebenso in der Ebene in schat-
(igen Orten, unter Steinen und abgefallenem Laub zu finden.
„ verticillus  F er. Ziemlich gemein in allen AValdern, besondera
geni ari feuchten Waldstellen, aber auch auf dem Laibacher
Kastelberge unter Gebiischen keine Seltenheit. Im AVippacher-
Thale wird die Farbung der Sekale viel leichter, und nahert
sich der von llelis Algira. Auch

„ croatica  F er. kommt in den Waldungen von Gottschee, bei Pla¬
nina und in Javernig, allein nur sehr sparsam vor; ebenso
„ compressa  Ziegl., von der ich jedoeh bis jetzt blos zweiExem-
plare in der Gegend von Tsherneinbl fand. Ihr Aufenthalt ist
in Gebirgswaldungen, unter 1'aulen Ilolzstucken und Steinen.
„ circinata  S tu d er, In den Gebirgsthalern des Kum- und Krim-
berges, in Waldern unter abgefallenen modernden Blattern,
auch in allen Holzstammen, doch selten; dagegen ist
„ hispida  Pfeiff. iiberall in den feuchten Auen um Laibach unter
Moos und Pflanzen, in verschiedenen Grossen mehr und we-
niger behaart zu trelfen, auch in Garten keine Seltenheit,
raumt aber an nassen Stellen, die mehrmalen vom AVasser
uberfluthet vverden, der

„ sericea  Drap. den IMatz ein, die besonders bei Laibach lierum,
in der Gegend von St. Ilochus, im Gebusch, das sich nahe
an Wassergraben belindet, unter abgefallenem Laube, niclits
vveniger als selten ist. Viel seltener fiudet sich
„ strigella  Drap. in Gebiischen auf der Anhiihe bei Tschernutsch,
auch an andern Orten doch nirgends haufig, aber wohl
„ cart/iusianella  Drap., die in und bei Laibach lierum in allen
Garten zur vvahren Plage vvird, und in ganz Krain verbreitet
ist; sie andert dabei in der Grosse ausserordentlich ab. Auf
einer Haide gegen "Grosskahlenberg erreicht sie kaum die
Grosse von Ilelix sericea. Dagegen kommt
„ carthusiana  Drap.  blos im AA r ippacher Tkale unler Gebiischen,
einzeln auch auf dem Karst in Vertiefungen vor.

„ fruticum  Drap.  Um Laibach lierum gar niclit, wohl aber eine
Stumle entfernt an den friiheren Ufcrn der Save und in Ober-
krain bei Zvvisehermassern, bei Stein und an vielen andern
Orten in Gebiischen, ist besonders die banderlose Alt haufig,
dagegen die gebilnderte und die riithliche Varietat hbchst selten
zu finden.

iO

Helix incarnata  Miiller, ist bei Laibach und iiberhaupt in ganzKrain
in ebenen und bergigen Gegenden, selbst auf den Alpen un¬
ter Gestrauch und abgefallenem Laub keine Seltenheit. In
Gebirgs-Waldungen kommt auch eine hiibsche Varietiit mit
vveisser Lippe vor.

„ lurida  Pfeifer,  babe ich bis jetzt blos auf dem Kastellberg in
Laibach unter Gebiischen gefunden, ebenso kommt die von mir
aufgestellte, zwischen Helix lurida und Hel. serieea inneste-
hende

„ filicina  Schmidt,  in dem Schischkaer Walde auf und unter Farren-
kraut cinzeln vor. Uiese Art unterscheidet sich standhaft von
Hel. serieea durch die mehr langlich gezogene starker aus-
geranderte Mundbffnung, die gewbhnlich wie bei Hel. inear-
nata rothlich ist. Dieser nalie kommend jedoch etwas grosser
und starker in der Schale und viel vveniger behaart, ist die

„ separcinda  Ziegler,  die auf den Voralpen in Krain unter Pflan-
zen und abgelallenen Blattern vorkommt allein zu den Selten-
lieiten gehiirt.

„ umbrosa  1’artsch, unter Gestrauch im Stadtvvald bei Laibach,
auch auf einer alten Gartenmauer auf dem Wege nach Schischka
und unter Zaumen nicht selten.

„ pule/iella  Mftller,  sowohI im Gebirge als auch in Ebenen an
šehattigen Orten, haufig unter Steinen in Geseltshaft mit

„ costata  Miiller,  die trotz dem Versuch, sie mit der vorbesag-
ten Art zu vereinigen, mit ihren Bippen, die bei alternExem-
plaren abgerieben erscheinen, das llecht der eigenen Art an-
spricht. Sie ist stets seltener, als die Fruhere.

„ VAegleri  Schmidt,  eine von mir im Jahre 1832 zuerst auf den
Wocheiner-AIpen (eine Verastung der Julisclien Alpen) auf-
gefundene, spiiter auch auf den Steiner-Alpen und an andern
Orten stets unter oder bei Pederota lutea entdeekte Art, die
wohl auf den meisten Alpen in Krain, allein nirgends haufig,
vorkommt. Dagegen ist

„ intermedia  F er. auf allen Bergen, die aus Kalk bestehen, und
ebenso in den Ebenen auf Kalkstein hiiufig zu finden.

„ Schmidtii  Ziegler,  an der Felsenwand der Velka planava,

auf den Norischen oder Steiner-Alpen, und im Steingerdlle
wo Papaver alpinum vvachst zu finden; ersteigt die Spitze
der Velka planava 1100 Klafter iiber der Meeresflache, er-
reicht jedoch auf dieser Ilbhe kauni etwas iiber die halbe
Grosse der 500 Klafter liefer in der Einsattlung vorkommen-
den Exemplare.

„ phalerata  Ziegl.  Ebenfalls eine Alpenhevvohnerin, und von

mir entdeekt, kommt auf allen Alpen in Krain allein und auch
in Gesellschaft mit Hel. Zpeglerii und der friiher beschriebc-
nen vor; der Versuch diese Art,  die nur ausserst selten ohne
der sie auszeichnenden schwarzen Binde vorkommt, als cine
Lokalvarietiit mit Hel. alpine zu vereinigen, scheint mir auf
jeden Fali zu gewagt, den unter den vielen hundert Exempla-

ren, (Hc ich bis jetzt gesammelt babe, ist mir noch kein Stiick
vorgekommen, da« mit Hel. alpina zu verwechseln ware.

Helix Preslii  Schmidt,  die ich in Gesellschaft des allgemein geachteten
und verdienstvollen Ilerrn Prof. Dr. Johann Swat. Preši  am
Ursprung derSave in derWohein enldeckt, und Ihm zn Ehren
benannt liabe, ist mu- an diesem Orle an steilen Felsenabliiin-
gen und blos einzeln zu finden.

„ planospira  Lam ar k. Bine stets auf Kalk und kalkigem Hoden,
sovvohl in den Ebenen als auch in gebirgigen Waldungen
vorkommende Art, die bis zu den Voralpen aufsteigt, Form,
Farbe und Grosse nicht selten \vechselnd. Findet sich bei nasser
Witterung nicht selten auf Felsen und Mauern. Auf dem
Krimberge, dami im Birnbaumerwald, und in mehren andern
Waldungen kommt die vou F er us s a c als
„ %onata  F er. unterschiedene, viel dunkler grunbraun gefarbte,
mit einein hoheren Gevvinde versehene Abart vor.

„ vittata  Jan. findet sich in der Form, mit der eben besagten
gleicli, jedoch mit ausgezeichneten braun- und vveissliehen
Banderu versehen, an freieren Ort en, am Fusse der Felsen
und bei Gebirgsquellen unter Moos. Brst kiirzlich fand ich
auf der 1123 Klafter hohen Alpenspitze Storsitseh an Orten,
wo das Regenveasser abliiuft, unter Steinen eine redit hiibsche
kleine Varietiit der Helix planospira, die von Hel. acliates
wenig verschieden ist. Auf der Alpe Saplata in derKrumm-
holzregion und auch tiefer herab in Fichten- Waldungen, un¬
ter Gestriiueh, findet sich eine recht hiibsche kleine Fonn
zvcischen Helix planospira und Hel. zonata Fer. schvvankend,
welche die Helix 1’oetens zu repraesentiren scheint.

„ feburiana  Fer.  kommt im Wippacher-Thale, inHaus- undWein-
garten, unter Steinen imeli einein Regen, auf diesen und auf
Gartenmauern kriechend nicht selten vor. Dagegen ist
„ ftadlcriana  Ziegler,  die ich im Jahre 1844 zum erstenMale in
Krain bei dem ziemlich hoch liegenden Orte Podkrai im Birn-
bautner-Walde am Fusse der Kalkfelsen unter Steinen und
Moos einzeln fand, und spater auch bei dem Bergschloss Luegg
entdeekte, sehr sparsam.

„ hirtd  Menke,  liabe ich bis jetzt blos in der Nahe von Fiume
gefunden. Ich vermuthe sie jedoch auch tiefer in Krain, auf dem
Karst zvvischen St. Mathia und Lippa, nur fand ich noch
nicht Zeit mich zu iiberzeugen.

„ nitida  Miiller, lucida  Drap.  um Laibach und ebenso an an-
dern Orten an feuchten Steilen unter Gebiisch. Auch auf den
Moorvriesen unter abgefallenem Laub, faulem Ilolz, unter
Steinen und bemoosten Mauern gemein.

„ nitidula  Pfeiffer,  in gebirgigen Waldern, an den Wurzeln
der Baume und unter bemoosten Steinen seltener, ebenso fin¬
det sich

„ nitens  Mich. an feuchten Orten, in Waldern unter abgefallenem
Laub jedoch viel hautiger, dagegen ist

Helix cellaria  Muli, tlie auch in der Adelsberger umi Luegger Grotte,
so vvie uberhaupt an schattigen Grlen in Felsenspallen etc.
vorkonnnt, etwas seltener. Noch seltener ist
„ glabra  St ud er., ich liabe sie bis jetzt blos bei Vcldes in alten
Baumstammen, ain Fusse bemooster Baume umi alten Mauern,
besonders auf der Insel Werth im Veldescr See umi an dem
Ausfluss de,s Unzes bei Planina gefunden. Eben so selten ist
„ crgstallina  D ra p. an feuchten Stellen, in Waldern, unter Stei-
nen und Moos, auch bei Ouellen in Gesellschaft mit
„ hijalina  F er., die sich blos durch gesclilossenem Nabel von der
vorhergehendcn unterscheidet.

„ cinctella  D ra p. Im Wippacher Thale unter Steinen, in Wein-
und Hausgarten, unter abgefallenem Laub, seit einigcn Jah-
ren von dort ubertragen, auch in meinem Hausgarten.

„ ericetorum  Drap. Auf den Laibacher Feldern sehr gemein.

„ candidula  Stud er. Die echteArtmit der einem Zahne ahnlichen
Verdickung derLippe an dem obern Mundsaume, eine Stunde
von Laibach bei KaUenbrunn auf sandigen Grasflecken, bleibt
in der Grosse der Lokalform von St. Gotthard gleich, und
vvird nie liber 2  'A Lin. breit. Sehr selten findet sich die
„ aculceata  Muller, an nassen Stellen unter faulenden Blattern in
dem Schischkaer Waldchen und auch an andern Orten.

„ conspurcata  Drap. findet sich auf demKarst, danil bei Prevvald
auf dem Berge Nanos, unter Steinen nicht selten, dieser sehr
nahe kommt

„ strigosula  Ziegl., die ich im Korkholz, das ich aus Triest ein-
gefiihrt hatte, vor mehren Jaliren, seit dieser Zeit aber nicht
mehr fand.

„ variabilis  Drap. In und bei Triest, in Wein- und Hausgarten,
auch auf dem Hundsberg sehr gemein. Seltener dagegen ist
„ striata  Drap.  bei Triest, jedoch nur an Orten, die vom Meere
bespiilt vverden.

„ ongchina  llossm. wurde in einzeln Exemplaren auf dem Tersat
bei Fiume gefunden.

Vielfrass-Sclmecke (tSulimus Sro/tofi).

Bulimus radiatvs  Brug.  Im Wippacher-Thale, auf dem Nanos und
dem ganzen Karst gemein, auf Bergen wie in derEbene un¬
ter Gebiisch, auch frei im Grase.

„ montanus  Drap.  In feuchtenGebirgsgegenden und schattigen
Waldern, auch aufAlpen, allein bedeutend kleiner als in der
Ebene; die in Grosse ausgezeichnetsten Exemplare finden sich
auf dem mit Gestrauch bevvachsenen Kastellberg in Laibach.
Sie ist ziemlich verbreitet in Krain, ohne gemein zu sein.

„ obscurus  Drap.  Mehr in der Ebene an feuchten Orten, am
Fusse der mit Moos bevvachsenen Baume, unter Gebuschen
und Steinen im Laibacher Stadtivald und am Gruber’schen
Kanal auch an andern Orten zu finden.

13

BuUmus nitens  Kokeil, wurde von meinem Freunde, HerrnFriedrich
K o k e i 1, zuerst auf den Moorwiesen bci Iilagenfurt entdeckt,
kommt auch auf dem Laibacher Moorgrunde, doch iiusserst
selten vor; dagcgen ist

lubricus  D ra p. an schattigen Orten inWaldern, aufFeldern,
Wiesen und in Garten, unter Pflanzen, altem IIolz und unter
Steinen sehr gemein.

Acliat-Sclmecken C±chatina-JLamarck).

Ac/iatina Požreti  F er. Im Wippacher-Thale, in Wein- und Ilausgar-
ten, auch in GebirgsvvaLdungen bei Luegg unter Steinen und
abgefallenem I.aub, am Fusse der Mauern, unter Moos, und
nach cinem Regen frei auf Felsen und Mauern herum krie-
chend, eben nicht selten. ich babe schon einigeinal Gele-
genheit gehabt inich zu uberzeugen, dass diese Schnecke eine
Fleishfresserin ist, und andere Schnecken verzehrt und reeht
hiibsch aus dem Gehause herauszuziehen verstehet, was ich
mit Ilel. intermedia mehrmal beobachtet habe.

„ acžcula L  a m. In den Anschwemmungen der Save bei Gross-
kahlenberg, nicht hiiufig. Auf einer sandigen etwas abliiingen-
den Wiese bei Udmat, unter cinem Steinhaufen, fand ich die
ersten lebenden Exemplare.

„ Hochenivarthii  Rossm.  babe icli schon sehr oft mit aller
Muhe undFleiss auf der vomGraf Hochenwarth  und Custos
Freyer  als Fundort angegebenen Stelle gesucht, allein bis
jetzt noch nicht finden konnen; wohl aber weiss ich , dass Prof.
K ti st er einige Exemplare beiTriest und in Dalmatien gefun-
den bat, wo sie im Sedimente der Flusse vorkommt, und wo-
her auch die meist en der vom Herrn Grafen v. II o c h e n vv a r t h
gesammelten stammen.

Wimlel-Sclineckc (JPitpa-HrapernamO*

Pupa qvirujuedentata  Megerle,  kommt auf den Abhangen desKarst-
gebirges gegen Triest einzeln vor.

„ tridens  Drap.  Hie Stammform, die bei Laibach auf dem Wege
nach Grosskahlenberg auf einer Ilaide ziemlich haufig vor¬
kommt,  wird nie iiber 3‘“ hocli vvahrend die im Wippachcr
Tliale und auf dem Karst vorkommende
„ tridens var. eximia  Rossm.  bedeutend hoher und breiter ist.

Ausgezeichnet hoch, mit neun Umgangen und von Pupa exi-
mia in der Mundparthie abvveichend, ist die von mir erst heuer
auf den unvveit Laibach befindlichen Golovzberg unter Haide-
kraut entdeekte und von mir ihrer Ho h e vvegen als
„ tridens var. etata  Schmidt,  benannte Schnecke, die ich bis jetzt
noch an keinen andern Orten gefunden habe. Ich vermuthe
darili den Chondrus elatus Andrez. wovon Krinicki  in dem
Bulletin de la soc. imper. des Natur, a Moscau Ervvahnung
macht.

14

Pupa frumentum  D l-a p. Ueberall in Krain auf Kalkfelsen nnd auf
sandigen Wiesen gemein, wechselt bedeutend in der Grosse
mit mehr nnd minder ausgebildeten und mangelnden Zahnchen
oder Bliittchen, die den Mundsaum zieren. Eine dieser Ali-
arten, namlieh

„ frumentum var. elongala.  Rossm. kommt nicht selten bei
Wippach und auf dem Karst vor, ebenso
„ frumentum var.  Illyrica, Rossm., die im Birnbaumer-Walde,
aber auch auf dem Krim- und Grosskahlenberg bei Laibach
ziemlich haufig vorkommt.

„ frumentum var. calosa  Ziegl. findet sich ebenfalls nicht sel¬
ten, besonders aber auf dem Kumberg in Unterkrain. Nicht
weit davon auf dem jenseitigen Ufer der Save bei Ponovitsch
auf mit Gras bewachsenen Bergen fand ich verflossenes Jahr
eine rccht hubsche geschmeidige Form, die um cin Dritlheil
kleiner abs die Stammart ist, ohne sonstige Unterscheidungs-
zeichen darzubieten.

„ avena  Drap. Auf Kalkfelsen in und ausser Waldungen haufig
zu finden, wahrend

„ hordeum  F er... blos bei Fiume vorkommt.

„ Rossmaessleri  S c h m i d t, von mir zuerst auf dem Berge Nanos im

Jalire 1838 aufgefunden und dem Herrn Prof.Rossmaessler
zu Ehren benannt, Iebt untcr Sternen und abgefallenen Bliit—
tern. Kommt auch bei Luegg und im Birnbaumer-IValde vor.
Ganz ausgezeichnet sind die obernFiihler des Thierchens die¬
ser Schnecke, nemlich nahe an der Spitze etwas gebrochen
scheinend und verdickt, was als eine Eigenthiimlichkeit bemerkt
zu werden verdient.

„ Kokeili  Rossm. Auf dem Loibl- und Grosskahlenberg, auch bei
Zvvischenvvassern an feuchten schattigen Orten, auf und un-
ter Moos cinzeln.

„ conica  Rossm. In gebirgigen Gegenden bei jjuellen untcr Moos
und Steinen sehr selten.

„ dolium  F er. In Gebirgsvvaldern unter Steinen und altem Holz
gleich der vorigen und nachfolgenden selten.

„ gularis  Rossm. Am Ursprung der Feistriz im Walde bis jetz
blos vvenige Esemplare gefunden. llageggen ist
„ doltolum  Drap.  in Ebenen wie auf Bergen, ja selbst auf den
Alpen, auch auf dem Kastellbergc in Laibach zu finden, und
keinc grosse Seltenheit, sie varirt in der Grosse bedeutend,
auch ganz lichte Exemplare sind nicht sehr rar, wohl aber
„ truncatella  L. Pfeiffer,  vvovon ich 1843 die ersten lebenden
Exemplare tlel' unter Steinen auf dem Nanosberg und bei
Luegg, im Ganzen 7 Stiick dieser ausgezeichnet en Schnecke
fand. Seitdem wurde auch bei Veldes ein Exemplar von die¬
ser zierlichen Schnecke gefunden.

„ pagodula  Mich. In Gebirgsvvaldungen, unter altem Holz und
' Moos, sehr selten.

15

Pupa muscorum  Linne. Am Fusse alter Mauern auf dem deutsclien
Grund in Laibach umi aueh an andern Orten gemein.

„ dilucida  Ziegl.  In der Schneegrotte oder Eisholile auf der St.
Primasalpe einzeln zu finden.

„ minutissima  Ilart.  Im Stadtvvalde bei Laibach, am Fusse be-
mosster Baume in Gesellschaff mit der nachfolgenden schwer
und selten zu finden.

Vertigo pigmaea  Drap.  Im Stadtvcalde, an feuchten Orten, besonders
in der Niihe von Wasserabzugsgraben, nieht haufig.

„ septemdentata  F er us s a c. sexdentata  Pfeiffer,  an den
Ufern des Veldeser Sees an alten Stiickchen IIolz und ange-
schwemmten Blattern.

Pupiila spectabile  Ro s s m. Auf dem Nanosberge in Gesellschaff mit
Pupa Rossmeessleri und Pupa truncatella L. Pfeiffer einzeln
vorkommend. Ich fand jedoch vor 2  Jahren auch in Unterkrain,
auf und in der Erde unter Moos 2  Exemplare, ebenso mein
Freund HerrKokeil  einStuck am Ursprung des Laibachllusses
bei Obcrlaibach.

„ lineatum  Drap.  Im Walde am Grosskahlenberge an scliatti-
gen feuchten Štcllen, hochst selten.

Cargchium minimum  Mii 11. An den Ufern des Veldeser Sees in Ge-
sellschaft mit Vertigo sexdeutata Pfeiffer. Das von meinem
geehrten Freund Prof. Rossmacssler  in seinerMonographie
10 Heft Seite 36 beschrieben und auf Tafel 49 als Figur
Nr. 661 abgebildete

„ speleum  Rossm.  babe ich noch nicht selbst gefunden, wo-
ran wohl nur mein geschvviichtes Gesichtsvermiigen die Schuld
sein mag.

SeliraiBlieitselaiiccIke, Nclilic.ssnimidsclmecke
(flltmsilia SMrap.).

Clausilia bidens  Drap.  Bei Laibach, Kaltenbrunn, auch in Stein, so-
wohl in der Ebene als auch auf Bergen unter Gras, Moos,
an Baumstiimmen, an alten Mauern, nicht selten.

„ bidens. var. inaegualis.  Ziegl.  Auf hiiheren Bergen in den
Waldungen an 1'aulen Baumstiimmen unter den Rinden, unter
Moos, am Fusse der Biiume und unter faulem IIolz und Laub,
besonders auf dem Berge Javernig bei Adelsbcrg und im
Birnbauinervvald ziemlich haufig.

n  bidens var. grossa  Ziegl.  Auf dem Laibacher Kastellberge
unter Gebiisch und abgefallenem Laube, iiberhaupt in den
meisten mehr in der Ebene liegenden \Valdungen, doch et-
v\ r as seltener als die vorige.

„ bidens var. ungulata  Ziegl.  findet sich beiLaak inOberkrain,
liebl jedoch mehr gebirgige Gegenden, und steigt bis zu den
Al pen auf.

„ bidens var. granatina  Ziegl.  Eine sehr hubsche Abart, die
sich auf dem Krimberge, dem Grosskahlenberge und mehre-

16

ven anderen Orten an feuchten Stellen, unter Mo o s und fau-
len Blattern findet.

Claus. diodon var.  Studer.  Eine AIpenbewolinerinn, die jedoch auch
etvvas tiefer herabsteigt, und bei St. Primus, bei Stein und
auf dem Grosskahlenberge nebst anderen Orten nicht liiiufig
vorkommt.

„ commutata  Iiossni. Kommt hier und da in Krain, ara haufig-
sten aber in dem Birnbaumerwalde in Gesellschaft mit Claus
imccjualis, Cl. fimbriata und Cl. vetusta vor. Auch fand ich
sie nicht selten im Wippacher-Thale und auf dem ganzen
liber den Karst fuhrenden Wege bis Triest an tiefer liegen-
den feuchten Orten.

„ commutata var. annexa  Zi egi. Die kleinste Form der an Claus.

bidens sich anschliessenden Arten kommt einzeln ara Fusse
des Grosskahlenberges in den Spallungen der Kalkfelsen un¬
ter Pflanzen vor. Auch bei Luegg in Innerkrain babe ich
sie einzeln gefuriden.

„ fimbriata,  Ziegl.  Diese hiibsche Schnecke mit ihren beiden
nachfolgenden Abarten findet man gevvohnlich in Gebirgsvval-
dungen unter und in faulen Fichtenstiicken, und ich vermuthe
sogar, das die dem faulenden Holze innevvohnende Siiure viel
zur Entfarbung des in der Regel braunen Gehauses beitragt;
denn gevvohnlich sind die Selinecken, die tief in dem von Siiure
gesiittigten Holze stecken, schun vveiss, vvahrend die ober-
flachlich sich vorfindenden oder in mehr trockenen morschen
Holz lebenden lichtbraun sind, die Ziegler
fimbriata. var. saturata  nennt. Es findet sich auch noch eine
zvveite Abart, bei dem Ursprung der Feistritz, am Fusse der
Steineralpen, tief imWalde, von hubscher rothbrauner Farbe,
die Ziegler als

• „ phalerata  Ziegl.  von der Stammform mit Unrecht trennt, da

ausser der Farbe kein standhaftes Merkmal zur Trennung
vorhanden ist. Eben so gehort auch die gevvohnlich auf den
Alpen vorkommende jedoch etvvas seltene
cerata  Rosam.  Cl. tetcrsa Ziegl. ganz bestimmt als Abart zur
Cl. fimbriata und mit dieser in die Gruppe der Claus. bidens.
Zwischen dieser und Cl. saturata kommt noch eine dritte Form
einzuschalten, die blos auf den Alpen zu finden ist. Die zelin
Umgiinge sind etvvas gedrangter, somit erscheint das braun-
gelbe Gehiiuse kleiner und in der Mitte etvvas bauchiger.
Der Mundsaum ist stets getrennt rothlich vveiss, dahinter eine
starke vveisse Gaumenvvulst, vvodurch sie sich an Claus. fim¬
briata Ziegl. anschliesst. Ich unterscheide sie von der besag-
ten und von Claus. saturata blos als Eokalabanderung unter
dem Namen

„ saturata var. sejuncta  Schmidt,  und fiihre alsFundorl die Alpe
Lipanza in Oberkrain an, wo sie in Gesellschaft mit Hel. leu-
cozona vorkommt.

17

Claris, succineata Zicgl.  BIos anf den hochsten Alpen unier Steinen
und unter am Hoden liegenden Holzstiicken nieht sehr haufig.
In der sehensvviirdigen Schlucht zwisehen Saternika und I’o-
kluka *), vermuthlich von den Alpen herabgeschwemmt, findet

*) Man gelangt zu dieser nurVVcnigcn bekanntcn, keineswegs aber uninterressan-
ten Schlucht, die zvvischen den beiden Bergen Saternika und Pokluka
eingecngt ist, von Veldes aus liber Obergorjach und iveiter iiber Poge-
z  hi z h und Kerniza, auf dein Wege, der knapp an dem Eingang der Schlucht
voriiber ziemlieh steil aufvviirts zu den auf der Poki uka befindlichen einzelnen
Bauernwirthschaften fiihrt, bei dessen vvcitcrm Verfolgen der VVanderer iiber
die Alpenvvirthschaft krajnika dolina und Javernik, nach einem Marsche
von vier bis fiinf Stunden, auf die fiir den Botaniker und Entomologen hochst
interressante Hochalpe Lipanza gelangt.

Am Eingang in die Schlucht, die bei ihrer Miindung 20° breit sein
diirfte, begriisst den Besuchenden ein sanftes Itieseln eines kleinen Bachleins,
das sich zvvischen Gestein und griissern Felstriimmern, von letztern nicht sel-
ten ganz bedeckt, bei trockncm Wetter ruhig fortbevregt, um sich in die nahe
Rothvvein zu ergiessen. Bei anhaltender Diirre versiegt das Bachlein in dem
sandigen Boden noeh bevor es die smaragdgrilne vollkommen klare Botlnvein
crreicht. JDiescs eiskalte bcdeutende Gebirgsvvasser, das unterUkna Pczli am
Fusse der Kerma entspringt, und nach einem kurzen Lauf unvveit des Ortes
A sp in die Wurzner Save einmiindet, macht kurz bevor noeh einen sehens-
vviirdigen Fali, zu dem man auf dem Fussvvege von Asp nach Sava gelangt,
und der nicht nur einer Ervvahnung, sondern auch des keinesvvegs besclivrer-
lichen Besuches eines Jeden, den Naturschonheiten zu erfreuen im Stande sind,
werth sein diirfte. Ich kommc nun vvieder zu der fragliehen Schlucht zuriick,
deren beidcrseitigen Wande gleich beim Eingang ziemlieh steile Abhange bilden
und mit Laub und Nadelholz dicht bevvachsen sind. An den mehr verengten
Stellen wo die Sonne der dichten Belaubung vvegen sehr schiver und nur auf
kurze 7,a  it bis auf den Boden herab dringt, ist der Boden stark bemoost und
dient allen Inscckten und sonstigen Thicren, die Feuchte lieben, besonders aber
den verschiedenartigen Nac.kt-,Schnirkel - und Schliessmundschnecken als ein
sehr ivillkommener Aufcnthalt. Ein Fusspfad am rechten Ufer des Biichchens,
auf dem man eine Zeitlang ganz gemilehlich ein und aufvviirts wandert, fiihrt
an Stellen, wo derWeg von Felsbliicken beengt etivas besclnverlicher, keines-
wegs aber abschreckend wird, am allerivenigsten fiir den Botaniker, dem von
diesen Felstriimmern herab manches schiine und scltene Pflanzclien der Alpen-
llora angehorig entgegen lacht. Werden diese Fclsbliicke, die eine Art VVehre
bilden, uberstiegen, so gelangt man in einen ziemlieh eriveitcrten, mit Laub und
Nadelholz bcivachsencn beinahe ebenen Baum, auf der liier und da zerstreut
Felstrummer liegen, die sich von den beiderseits hoehanstrebenden Felsemvanden
abgeliist haben. Nach einer zuriickgelegten Strecke von beiliiufig 100° ivird
der Weg, der nunmehr wieder aufvviirts fiihrt, etvvas beschvvcrlicher und der
Raum bis auf eine schmalc OetTnung beengt. Durch dieses Tlior, vvozu der
Auf- und Durchgang fiir Damen, die blos auf glattem Boden zu gchen geivohnt
sind, keinesvvegs einladend ist, gelangt man auf einen geraumigen, ebenen, bei¬
nahe ganz runden, mit Pflanzen in iippigster Fiille bevvachsenen Platz, von dem
rechts ein ziemlieh steiler Pfad in eine geraumige Felsenhalle, links aber cin
eben so steiler kaurn bemerkbarer Fusssteig den Wandcrer auf eine zvveite
ahnliche Gallerie fiihrt. Verfolgt man von hier aus den steilen Fusspfad , der
aufvviirts in den Wald fiihrt, so gelangt man nach einem kurzen VVege zn einem
natiirlichen Felsensteig, ivorubcr der Freund von Naturschonheiten eine tiefe
Klnft unter sich sehend seinen Weg ohne alle Gcfahr fortsetzen kann, und deni
Fusspfad treu bleibend nach einem Viertelstundchen zu der friiher bemerkten
Felsenhalle und durch diese herab auf die erste Gallerie gelangt, um von da
den bereits bekannten Kiickvveg anzutreten. Denjenigen, die keine Lust haben

2

18

sich dieses zierliche Schneckchen ebenfalls auch bei dem Falle
der Saviza am Fusse der sleilen Felsvrande, die dicht mit
Gras bewachssen sincl, worunter sich die Schnecke aufhalt.
Kur sind die an letzterer Stelle vorkommenden Individuen
stets etwas grusser und gevvbhnlich mit Kalksinter iiberzogen.
Auch

Claus. Bergeri  Mayer,  ist eine Alpenbevrohnerin, besonders haufig
iiruiet sich dieses zierliche Schneckchen in der Eirisattlurig
der Steineralpen von wo sie bis an die Spitze der velka pla-
nava 1200° ttber der Meeresfiiiche aufsteigt, und in dieser
Hohe mit einem grauen Reif iiberzogen, besser gesagt mehr
verkalkt ist, wird jedoch auch von denAlpen herabgeschvvemmt
und firnlet sich am Fusse derselben an Kalkfelsblocken in Ge-
sellsehaft mit Claus. aproximans. Ziegl.
rubiginea  Ziegl.  einzeln aui' dem Grosskahlenberge, und bei
Kroisenbach in Unterkrain, im Walde am Fusse bemooster
Felsen gefunden.

n  ornata.  Ziegl.  Ziemlicli \veit in Krain verbreitet, varirt so-
vvohl in der Grosse, als auch in der Farbung und mehr oder
\veniger Papillen auf den Windungen, lindet sich am Fusse
bemooster Felsen und Baumstamme nicht selten. Auf dem
Kumberg in Unterkrain kommt diese Art etwas grusser und
stets mit einer vveissen Gaumenvvulst versehen vor, die ich
zur Unterscheidung von der gevvohnlichen Art
„ ornata var. callosa  nenne. Auch auf den Steineralpen kommt
diese Abanderung vor.

satura  Ziegl.  habe ich bis jetzt blos in fiinf Exemplaren bei
St. Primus und auf den Steineralpen gefunden. Ich halte sie
blos fiir eine seltene Abart der Claus. ornata der die Papillen
1'ehlen.

„ intermedia  Schmidt,  eine erst im Jahre 1843 von mir im Birn-
baumerwalde aufgefundene, zu keiner der als beschrieben bc-
kannten Arten passende, somit ganz gevviss eigene Spezies,
deren Mundtheile sie an Cl. bidens anreihen, wiihrend die
Costulirung an Cl. ventricosa erinnert. Dieses veranlasste
mich ihr einstweilen den obigen Namen beizulegen, bis es
entschiedcn vvird, ob diese Schnecke als eigene Art gelten,

durch den Wald zur Felsenljriickc und liber diese wieder zuriick den Weg in
die Felsenhalle zu maclien, wiirde ich anratlicn von der ersten Gallerie aus die
Felsenhallc zu besuchen, bei deren Anblick sie sich geiviss fiir die geringe
Anstrengung bclohnt fiihlen werden. Bine Versicherung, die schon von Meli-
reren, die ich dahin geleitete, ausgesprochen wurde. Auf jedem Falle aber ist es
der Muhe werth diese Felsenschlucht zu besuchen, und recht sehr tviinsche ich,
dass unter andern auch ein Naturfrcund mit Papier und Stift ausgeriistet dahin
gelangcn, und eine Feder sich finden miige, die mehr dazu geeignet ist, als
die meinige, das Anschauungsiviirdigc hervorzuheben und besser zu versinnlichcn.
Diese Schluclit durfte von dem Eingang bis zur Stelle, wo steile Felscnwande
das Vordringen beschranken und blos auf einer Seite einen steilcn Aufgang
gewithren, auf der andern Seite aber durch eine Spalte dem herabstromenden
Wasser zcittveise Platz maclien, cine Lange von bcilaufig 4000 Klafter haben.

19

oder vvie Prof. Rossmaessler in einem seiner Bricfe an mich
meint, zu Claus. costata als Localvarietat gezogen, und als
Claus. costata var. grossa eingereiht vverden solle.

Claus. curta  Rossmaessl. Auf dem Ilundsberg bei Triest, am Fuss
der Eichen, tief in der Erde und bei trockcner AVitterung nur
einzeln und ausserst schwcr zu finden.

„ ventricosa  Pfeiff. In Gebirgs- und ebenen AValdungen uberall
in Krain unter Steinen und faulemHolz, auch unter derIVinde
abgestorbener Baume ziemlicli selten.

„ ventriculosa  Ziegl. Auf Voralpen, in den AValdungen unter
Steinen und abgefallenem Laub, nur einzeln zu finden. Diese
Schnecke, dic auch in dem Birnbaumerwald vorkommt, gleicht
der Claus. Basileensis Fitz., ist jedoch bedeutend griisser, auch
starker gerippt und ist weder mit der eben genannten, am
allcrvvenigsten aber mit der Claus ventricosa, von der sie in
der Mundparthie ganzlich abweicht, zu vereinigen, wasRoss-
maessler  mitCl.Basileensis zu thun Willens ist.

„ densestriata  Rossm.  In Waldern bei Quellen, und auch sonst
an feuchten Orten in der Gegend von Stein und NeumarktI
nicht hiiufig vorkommend.

„ plicatula  Drap.  Diese Art, die in der Grosse und Costuli-
rung sehr verschieden ist, auch in den Mundtheilen mehrfach
abvveicht, findet sich uberall in Krain und konnnt sovvohl auf
den Bergen, als auch in der Ebene an Baumstammen unter
Moos und Steinen vor.

„ plicatula var. font ana.  S c h m i d t, fand ich bis jefzt blos an dem
Ursprung des gegen (500 Klafter uber der Meeresflaehe ent-
spriugenden Zaycrllusses unter bemoosten Steinen. Kommt
aber auch auf dem Bacherngebirge in der Steiermark vor.

„ plicatula var. Rolphii  L e a c h. Auf den hochsten Alpen sehr selten.

„ mucida  Z i egi er, kommt in den Alpenvvaldungen, doch nur ein¬
zeln an Baumstammen und unter der Rinde modernder Baume
vor, und hat einige oberflachliclie Aehnlichkeit mit der nach-
folgenden.

„ cruda  Ziegl.  Ebcnfalls nur als Abart von Clausilia plicatula
zu betracliten, obvvohl sie vici Eigenthumliches hat und sonst
nirgends als an Gebirgsquellen unter bemoosten Steinen gleich
Claus. fontana Schmidt  vorkommt. Von dieser Schnecke, der
ich 1844 mit allem Fleiss nachspurte, sammelte ich an meh-
ren Orten in Oberkrain, wo das Wasser aus dem Kalksande
unter Steinen liervorquillt, bei 500 Exemplare, darunter nicht
ein einziges von der gevvohnlichen Claus. plicatula, die in
der namlichen Gegend im Walde vorkommt, und keine Sel-
tenheit ist. Ich besitze ausser den mit Namen belegten vier
Varietiiten von Claus. plicatula noch 12  von einander alnvei-
chende Lokalformen.

„ vetusta  Ziegl  er,  auf Voralpen und iiberhaupt in Gebirgs-
vvaldungen, besonders im Birnbaumervvalde in Gesellschaft

S*

so

mit Claus. ineequalis und eommutata, unter der losen Rinde von
abgestorbenen und faulenden Baumstocken, auch unter Steineu.

Claus. rugosa  Drap. et Pfeiff. In Gebirgsvvaldungen bei NeumarktI,
auch auf dem Krimberg unter Moos und Steinen, bei feuchter
Witterung an Baumstammen niclit haufig.

„ rugosa var. a/finis  Ziegl.  Auf der Voralpe von St. Primus
ain Fusse bemooster Steine, auch an Baumstammen, doch nur
einzeln zu finden. Dieser steht nahe die
„ rugosa var. didgma  Ziegler,  vvelche auf den Steineralpen
sich findet, etwas kleiner ist und blos durch die inehr gerun-
dete Mundbffnung sich von der vorhergehenden unterscheidet.
Auch

„ pumila  Ziegler,  die in  der Nahe des Veldeser See’s an be-
moosten Bitumen vorkommt, in Verhaltniss zur Lange sehr bau-
chig ist, gehiirt in die Sippschaft der Claus. rugosa eben so
die nachfoigende

„ pusilla  Ziegler,  die beim Schlosse Ilabach am Fusse bemoo¬
ster Eichen und an den Graswurzeln auch unter abgefallenem
Laub niclit selten vorkommt.

„ varians  Rossm.  Blos auf Alpen unter Steinen und Moos; die
Abart:

„ varians var. diaphana  Pfeiff.  kommt ebenfalls auf Alpen, je-
doch gevvbhnlich in Waldungen in und unter 1'aulendem Ilolz
vor, ist jedoch nur einzeln zu finden.

„ gracilis  Pfeiffer,  auf den Alpen unter Steinen in Gesellschaft
mit Helix leucozona, ziemlich selten.

„ aproximans  Ziegler,  ist cine von dieser in der Mundparthie
etvvas abvveichende Form, die an dem Ursprung der Feistritz
am Fusse der Steineralpen in Gesellschaft mit Claus. Bergeri
Mayer  vorkommt, und einige Aehnlichkeit mit Claus. vari¬
ans Rossm. hat.

,, parvula  S tu d er. Ebenfalls auf den Alpen, auf Felsen, eigent-
lich in den Spalten derselben und am Fusse unter Moos und
Steinen, iiusserst selten.

„ interrupta  Ziegler,  auf dem Kumberg in Unterkrain in der
Waldung unter faulenden Baumstocken, auch unter Steinen
und Moos. Wenige Exemplare, die ich in den Voralpen bei
Stein fand, sind etvvas grosser und vveisslich gefarbt.

„ filograna  Ziegl.  In Gebirgsgegcnden unter Gebusch und be-
moosten Steinen. Bei Sonnegg am Fusse der alten Maucr
des Thiergartens niclit selten, auch bei Kaltenbrunn.

Balea fragilis  Studer.  Am Fusse bemooster Biiume beiLaibach, auch
an andern Orten, doch nur einzeln zu finden.

lii-cismiuidsclmeckt (Cijclostoma JLamurdO•

Cgclostoma elegans  Drap.  Im Wippacher Thale in Weing:irten, auch
in Waldungen am Fusse bemooster Biiume und unter Steinen.
Auch am Grosskahlenberg unter Gebuschen, doch niclit go

21

zierlich gezeichnet, als die bei Wippach, auf demKarst und
bei Triest vorkommenden.

Cyclostoma maculatum  Dr a p. Weit verbreitet in Krain, auf Kalk-
felsen. Auch ain Fusse alter Mauern, und auf dem Laiba-
cher Kastellberge, wechselt in der Grosse und in melir oder
veeniger scharf ausgedrukten Rippen. Vom Nanosberg babe
ich besonders grosse und stark gerippte Exemplare. Eben so
wechselnd in der Grosse ist die ebenfalls in ganz Krain ver-
breitete

„ patulum  D ra p., die an den Felsblocken hangend, in und
ausser den Waldungen in den Ebenen und auf Bergen hiiufig
zu finden ist. Ani grossten und ausgezeichnetsten kommt
diese Art in der Wohein am Ursprung der Save an Kalk-
felsen vor.

Bei-nsteiusclinecke CSuccinea jDrapernaud).

Succinea amphibia  Drap.  An den Ufern des I.aibacliflusses und an-
derer Bache und Wassergraben, auf Pflanzen; an maneken
Stellen gemein, auch auf dem Morast.

„ bulina  F er. An den Ufern des Veldeser und Zirknizer
Sees, auf Schilf und sonstigen in und ausser dem Wasser
wachsenden Pflanzen nicht sehr haufig.

22

Z w e f t  e r A h h  cit n iti«

Aquatilia — im Wasser lebende.

Sclilammsclmcckc (Mjhnnaeus BBrnp.).

Limnaeus stagnalis  Pfeiffer, in stehenden Wassern uberall gernein,
vvechselt in der Grosse. In deri Fischteichen bei Sonnegg
babe ich bis jetzt die grossten Exemplare gefunden, die jene
aus dem Zirknizer See um die Hiilfte an der Ausmass iiber-
trefFcn.

„ palustris  Muli  er,  in  Wassergraben und Siimpfen, in der
Umgegend von Laibach und auch an andern Orten, doch et-
was seltener als die friihere.

„ fuscus  Pfeiffer,  in Wassergraben und Siimpfen auf dem
Laibacher Morast nicht selten.

„ pereger  Pfeiffer,  uberall sowohl in ebenen als in bergi-
gen Gegenden, in stehenden Wassern, Wassergraben und
Siimpfen, selir gernein und in verschiedenen Abanderungen
und Fširbungen, durch den Gehalt des Wassers bedingt zu
finden. Eine der Varietiitcn, gevviihnlich in den Wassergra-
ben bei Laibach vorkommend, ist der
„ opacus  Ziegler,  und von der Stammform blos durch seinc
schvvarzbraune Farbe verschieden.

„ thermalis  Boube,  kommt in dem Ausfluss des Warmbades
am Veldeser-See vor, und ist nicht selten.

„ corneus  Ziegler,  in der Ringelsza und einigen in diesen
Bach einmiiridenden Abzugsgraben einzeln zu finden.

„ callosus  Ziegler,  in dem Abfluss ciner Quelle am Fusse
des Grosskahlenberges nicht haufig.

„ decollatus  SchiittIeworth  , in einer 0 11  el le am Schischkaer
Berge unvveit von dem Schlosse Unterthurn.

„ fulvus  Ziegler,  in einigen Gebirgsquellen, unweit Asp in
Oberkrain, und am Falle des Baches Rotlivvein auf dem Fuss-
wege von Veldes nach Sava, nicht haufig.

„ minutna  Pfeiff.  In kleinen langsam fliessenden Bachen und
Wassergriiben, und an deren Ufern, bei St. Rochus und gegen
Waitseh.

23

Limnaeus auricularius  D ra p. In dem Abzugskanale des Laibachflusses,
auch an andern Orten nicht selten.

„ ovatus  Drap. Im Gradaschzabache und den kleinen Graben,
die in die Gradascliza einmiinden, nicht selten.

„ vulgaris  Pfeiff. In der Ischza und an einigen Stellen im
Laibacbflusse, auch bei Oberlaibach an sehlammigen Orten.

Physa hgpnorum  1’feiffer, In AVassergraben, die fliessendes AVasser
liaben, bei St. Rochus nicht selten.

Tellersclmecke (JPlanorbis JfMiiller ).

Planorbis corneus  Drap. In slehenden AVassern, Teichen und Was-
sergriiben sehr gemein mit
„ marginatus  Drap. und der nachfolgenden
„ contortus  Milil, in Siimpfen und AA r assergraben, auch auf
dem Morast, doch ist Planorbis contortus etwas seltener.

„ carinatus  Miill. Ist noch seltener und findet sich bloa bei
Mariafeld in AVassertumpeln der Laibach.

„ albus  Pfeiff. Im Veldeser-See und am Ausfluss desselben,
nicht gemein.

„ spirorbis  Miill. In stehenden AVassern und Abzugsgriiben
auf dem Morast.

„ vortex  Miill. In Siimpfen und AVassergraben.

„ septemggratus  Z i e gl. findet sich blos einzeln in stehenden

AVassern und AVassergraben in der Tirnau bei Laibach.

„ pellucidus  Ziegl. Im Zirknizer-See in Innerkrain, ist ge-
wohnlich mit Kalksinter iiberzogen.

„ nitidus  Pfeiffer,  in AVassergraben in der Tirnau auch
im Stadtvrald.

Simiplsiclmcckcia E 9 alutUnouIea ).

Paludina vivipara  Drap.  Ueherall in Siimpfen, AVassergraben und
Teichen. In den Fischteichen bei Sonnegg fand ich sehr
grosse ganz dunkel olivengriine Exemplare.

„ impura  Lamarck,  in stehenden AVassern und Siimpfen, auch
im Zirknitzer-See, nirgends selten.

„ prasina  Kokeil,  am" Ursprung des Gurkflusses in Unter-
krain, an schlammigen Stellen, unter gleichem A T erhaltnisse
auch bei Brunndorf in einem Teiche zu finden.

„ fluminensis  Sadi er et Lang.  kommt im Laibachflusse und
mehreren Flussen und Dachen in Krain, aber auch bei Ouel-
len in Gesellschaft mit Paludina viridis vor, und ist gar nicht
selten.

Paludinella psitacina  Schmi  d t, kommt in Gebirgsquellen bei Neumarktl
auf dem AA^ege nach AHgaun etwas sparsam vor, haufiger is die
„ prasina  Schmidt,  in  dem (juelhvasser einer Gebirgs-
schlucht unweit Sittieh in Untcrkrain.

24

Paludinelle opaca  Ziegler,  im fliessenden \Vasser an Steinen, be-
sonders im Schisehkaer Gebirge.

„ viridis  D ra p. An GebirgsqueIIen, in reinem frischen
Wasser an mehreren Orten boi Brunndorf, Grosskahlenberg
und Stcin, \vo dasVFasser a«s Kalkfelsen hervorquil!t, hiiufig
zu finden, nocb haufiger ist

„ fontinalis  Kokeil,  in einer Quelle bei Lustthal. Sie ist
etwas kleiner als die vorige, und Jiat einen granatfarbenen
Deckel.

„ minutissirna  Schmidt,  in reinem Quellwasser in Gesellsehaft
mit Paludina viridis, unter Grosskahlenberg, ziemlich selten.

Lithoclgptus fuscus  Ziegl.  Im Gradaschzabache, auch im Kleingra-
ben bei Laibach, nicht hiiufig.

„ naticoides  Fer. In dem Gurkfluss bei Landstrass keine Sel-
tenheit.

Sclrtvimnisclinccke ( Nerilina-humarcU ).

Neritina fluviatilis  Muli.  In der Ischza und im Laibachflusse, auch
im Bache bei Gamling, wird jedoch an der Mundung in den
Savestrom von der

„ stragulata  v. Miihlfeld,  die in dem Savestrom und mehren
andern in die Save eirimiindenden Wassern vorkommt, ver-
drangt. Auch fand ich diese Alt in mehrern Miihlbiichen in
Unterkrain bei Neudegg, St. Marein und Nassenfuss. In der
Gurk bei Wordl kommt eine Abart mit sehr erhabenem Ge-
winde vor. Auch in der Bingelsza und in dem Ausflusse
einiger B^ischteiche bei Sonnegg kommt Neritina stragulata
vor, allein viel dunkler, beinahe ganz schvvarz gefiirbt. Par-
reys  versendet diese Varietat als Neretina atra. An diese rei-
het sich als Abart

„ gangrenama  Schmidt,  deren aussere Schaalensubstanz griis-
stentheils an und so zu sagen ausgefressen ist. Sie kommt in
einem Miihlbach bei Oberlaibach vor.

„ carinata  Kokeil,  eine neue vonHerrn Kokeil  bei Gurkfeld
in Unterkrain in der Save entdeckte Art, die sich durch den
scharfen Kiel am letzten Umgang auszeichnet.

Hreiselsclmecken ( r t'»‘ovhni«leii).

Melanopsis acicularis  Fer.  In allen Gevvassern um und bei Laibach,
im Savestrom, in der Zayer, im Gurkflusse und in der I.a-
china bei Tschernembl, doch gemeiniglich an der Spitze aus¬
gefressen. Uie reinsten und grosten Exemplare finden sich in
einem kleinen Miihlbache bei Klinze, eine Stunde von Laibach
entfernt.

„ aciculella  Ziegl.,  die in der Ischza und llingelsza, auch in
einigen Stellen in der Save vorkommt, halte ich blos fur eine
Abart der vorhergehenden.

25

Melanopsis cornea  F er. Mit den beidcn vorherbeschriebenen in Ge-
sellschaft zu finden.

„ Esperi  F er. lin Laibachflusse, dem Gradaschza- und dem
Kleingrabenbach, auch in der Iscliza, doch nicht so hau-
fig als wie Mel. acicularis vorkommend; in einem Bach bei
Sonnegg kommt diese Art sehr dunkel beinahe ganz schvvarz
gefarbt vor.

Melania Holandri  F er. Eine in ganzKrain verbreitete Wasserschnecke,
die beinahe in allen Fliissen, Biichen und Griiben, im fliessen-
den Wasser gevvohnlich am Boden des Flussbeetes an Steinen
sich findet, und sehr zu Abanderungen geneigt ist. Sie kommt
mit und ohne Hocker auf den Umgangen vor, und vvechselt
sowohl in der Grosse, als auch in der Farbung, mit letzterer
ausserordentlich, denn es iinden sich von Beimveiss bis zum
Braun und von diesem bis zum schvvarz unendlich viele Zwi-
schenfarbentone, die den Beobachter imZimmer leiclit verfiih-
ren konnen, neue Arten daraus zu machen. Als vorziiglich-
ste Varietiit dttrfte

„ Holandri var. elegans  Schmidt,  aus dem Savestrom bei
Zvvischenvvassern ihrer ausgezeichneten Farbung und Grosse
wegen gcltcn. Auch

Holandri var. costulata  Schmidt,  aus einemMiihlbacli beiKlinze ob
Schischka mit schvvarzbraunem Ucberzug und wcniger hocke-
rigen Rippen. Danil die

„ Holandri var. afra.  Ziegl. aus der Ringelsza bei Laibach,
mit der weniger beschadigtenMel. atra.Schmidt aus dem niirn-
lichen Bache, und auch bei Sonnegg im Ausllusse der Fisch-
teiche vorkommende, beinahe ganz glatte hiickerlose Art durfte
der Envalinung werth sein. Alle ubrigen kanu ich nur als
Verbindungsformen ansehen.

Mapfscliucckcn (Ancyloitlea),

Ancylus fluvialilis  Milil. Im Laibach- und Zayerflusse, auch in eini-
gen andern Biichen bei Waitsch, Gamling und St. Marein
nicht haulig; hiilt sich gevvohnlich an den Steinen fest.

„ deperdihts  Ziegler.  In einigen Gebirgsquellcn von Ober-
krain, in der Gegend von Asp und Veldes.

„ lacustris  Drap.  In einem Miihlbach beiKlinze unvveit Laibach.

3

26

%wefte Orilitnng«

Musclieln (Condne.)

5Kwelte Classe: MopOosc (A.eephala CuvierJ.

Ciclas rivicola  Leach. In stehenden AVassern auf dem Laibacher
Morast, in den sogenannten Seefenstern, in der Preproschza
und Loschza.

„ cornea  Linne,  in Siimpfen und stelienden AVassern bei St.
Rochus und in der Tirnau bei Laibaeh.

„ lacustris  Lamarck,  in stehenden AVassern, auch in einem klei-
nen Teiche in Schischka, nicht hiiufig.

Pisidium obliguum  Pfeiff.  In der Ringelsza, an Ort en, vvo das
AVasser sehr langsatn fliesst, auch in stehenden AVassern nicht
selten.

„ fontinale  Pfeiffer,  in stehenden AVassern, Siimpfen und
AVassergraben.

Mlesnmsclaclii (JMt/tifoh/ea).
Flnssperlenmnschel (WJnio Hrup}*

Unio amnicus  Ziegl.  In der Ringelsza und dem kleinen Graben bei
Laibacli.

„ consentaneus  Ziegler,  im Ausfluss der Fisehteiche bei Sonn-
egg, in einem Miihlbache bei Billichgratz, auch in Oberkrain
und bei Gamling unter Grosskahlenberg.

„ elongatulus  Ziegl.  Im Gruber’,schen Kanal, doch nur einzeln
vorkommend.

„ fusculus  Ziegler,  in der Gradaschza, dem Kleingraben und
mehrern Bachen in Krain.

„ graniger  Ziegler,  in der Loschza bei Sonnegg.

„ gangrenosus  Ziegler,  aus dem Gurkfluss in Unterkrain, be-
sonders hiiulig bei dem Schloss AVordl unweit Neustadtl.

„ Labacensis  Pfeiffer,-  im Abzugskanal des Laibachllusses und
in einem Teiche bei dem Codellischen Schloss, in Gesellschaft
mit

27

Unio pictorum  Linne, der jedoch tur in wenigen Exemplaren vor-
kommt.

„ piscinalis  Z i egi er, in den Abzugsgraben und Ausfliissen der
Fischleiehe bei Sonnegg.

„ pruinosus  Schmidt,  am Ausliuss des Veldeser Sees, von mir
entdeckt, und in dcu Annalen der Naturforscher-Gesellschaft in
Moscau beschrieben, eben so

„ reniformis  Schmidt,  den ich im Ausflusse der Fischteiche bei
Sonnegg zuerst entdeckt und bekannt gemacht habe.

Teiclmmscliel (Anatfonfa jBrtrg)*

Anadonta piscinalis.  In einem Teiche bei dem Codellischen-Schloss,
auch in der Loschza bei Brunndorf und in andern Biichen.

„ cygnea  Lam.  excentrica  Z i e g l e r,  die grbaste der inKrain
vorkommenden Teichmusdheln. Ausgezeichnete Exemplare die-
ser Art fand ich in den Fischteichen bei Sonnegg; findet
sich jedoch auch im Laibach - und Zeycrflusse.

„ cellensis  Pfeiff.  In der Ischza und einigen dem Laibacher
Moorgrund durchfliessenden Bachen, auch in der Laibach, dem
Kleingraben und der Gradaschza, in den Sonnegger und an¬
dern Fischteichen.

„ anatina  Drap.  In der Ringelsza, an Orten, wo das Was-
ser nur sehr langsam fliesst, auch in einigen Tiimpeln auf
dem Moorgrunde bei Sonnegg.

„ complanata  Ziegi.  Aus dem Gurkflusse in Unterkrain, bei
Obergurk, JVeustadtl und dem Schlo.sse Wordl.

„ glabra  Ziegi. depressa.  Schmidt,  am Ausfluss des Velde¬
ser Sees, und auch im See selbst zu finden,  nahert sich der
Anadonta rostrata Kokeil  aus dem Worther-See bei Klagen-
furt, ist jedoch sehr platt gedruckt. Es kommen wohl nocli eini-
ge Formen von Anadonta in den verschiedenen Gewassern vor,
die zwischen einer und der andern bekannten Art schvvanken,
allein durchaus keine standhaften Merkmale fur eine selbst-
standige Art darbieten.