Vereinigte Laibach er Zeitung. Nro. 2/.. Dlenstag den 25. März 1819, !^/V^>/. ^ I n l a n d. LaibaH am 22. Morz 16x9. «^? , <^)o und fuhren in fey-erlichem Zuge, begleitet von »uehrerrn Herrn Standen in festlichen Equipagen mner Voraustretung einer zahlreichen Dienerschaft in Gallalivreen, und Begleitung des Gubsrnialkanzlcypersonals zu beiden Seiten desGallawagcns, welhem der Prasidial-Se-bretar in einem besonderen Wagen folgte, durch die Herrngasse über den neuen Markt, we bei dem Land-halise eine Kompagnie des hin' garnisonirenden k. k. Linien-I nfantene-Regiments Fürst-Reusiplauen Nro. ^? in Parade mil fliehender Fahne/ und klingendem spiele aufgest-cllt war; dann über die Schusterbrücke und den Hauptplatz,'auf welchem ein Bataillon des kMgedachten Regiments, und'das hiesige uniformirte ^"rger-Korps paradirten, nach der Kathedralkirche. Ee. E^^llei^ wurden an der Kirchthür mit dem »blichen. Ceremonie! von der Gxistlichkeit, und den Zerren Standen empfangen, und durch die zu beiden Seiten aufgestellten Reihen des.k. k. Militärs auf »5hren in der Mitte dem Hochaltar gegenüber bereiteten, Platz geführt. D!e Hrn. Stande verfügten sich zu bnd'ssfSel-ten in die hiezu bestimmten Bänke. Der Hochwürdigste Herr Bischof von LaibaH sangen das Te Deum und hielten das Hochamt, während dessen die gewöhnlichen Salven sowohl von dem k. k. Milicar, und dem Bürger-Korps, als aus dem auf dem Kastelle aufgepfianzten, Geschütze gegeben wurden. Nach beendigter Nrchlicher Feyerlichkeit fuhren Se. Excellenz der Herr Gouverneur in der oben angedeuteten Ordnung, und mit der nemlichen Begleitung durch die Spiralgasse über die Spicalbrücke in die Durg zmück. Die übrigen Hrn. Stande versammelten sich inzwischen in dem großen Saale des ^andhausgebän-des, vor welchem sich das bisher auf dem Halipt-platze befindlich gewesene Bataillon des t. k. Mi-litäro sammt dem uniformirten Bürgertorps aufstellte. Sobald Se.. Excellenz die Nachricht erhielten-, d.aß die Herren Stände im Landhaussaale versammelt seyen, fuhren Hochdieselben in dem nemlichen feyer-lichen Zuge in das Landhaus, wo sie an der Treppe, vo« den hiezu bestimmten ständischen Mitgliedern empfangen, und in den Saal auf ihren ^latz geführt winden. Nachdem sich nun alle zum Landtage versammelten Herren Stande, nach den 4.')Ibcheilungen der Geistlichen, der Herrn, der Ritterbank, und jener der landesfürstlichen Städte geordnet hatten, eröffneten Se. Excellenz der Versammlung in kurzen ge« haltvollen Worten die Veranlassung des feyerlichen denkwürdigen Tages, und es wurde hierauf das allerhöchste patent vem 2g. August v. I. über die Wi«? bereminhrunZ einer 'standishen Verfassung im Her-zygchllm Krain von dem Präsidial - Sekretär wörtlich abgelesen/ welche Ablesung von Sr< Excellenz dem Herrn Gouverneur als landesfürstlichen Kommissar nnt ^iner die landesväcerlichen Absichten Sr. Majestät beherzigenden Rede begleitet wurde. Die am Schlüsse dieser Rede vorkommenden Worte: Hoch lebe Franz der Erste, der wohlwollende Vater aller seiner Unterthanen, in welchen der lauteste Zuruf aller im Saale Anwesenden einstiinm' ^,,werden durch Trompeten- und Pauckenschall, und durch die' Salven des k. k. Militärs/ des Bürger-korps, und des Geschützes am Kastelle auch den entfernteren Zeugen dieser Fcyerlichkeit verkündet. Se. bischöfliche Hochwürden der Herr Bischof von Laibäch als erstes Mitglied dcr geistlichen Bank beantworteten im Namen der Herren Mitstanoe diese Rede Sr° Excellenz und machten den Antrag, dcn unterthanigsten Dank der Versammlung für die Wiederherstellung einer ständischen Verfassung schr fclich an den allerhöchsten Thron zu übersenden, welcher Antrag die einhellige Zustimmung aller Anwesenden erhielt. Hierauf wurde zm Vorschrift massigen Wahl der siKndisch'M Verordneten, und des Selretars geschritten, nach deren Beendigung Se. Excellenz die erste Landtagsversammlung für geschlossen, und aufgehoben erklärten, und in dem oben beschriebenen feyerlichen Zuge in die Burg zurückkehrten. Um 2 Uhr Nachmittags vereinigte!'. Se. Excell^ der Herr Gouverneur die sämmtlichen Hrn. Ställe bei sich zur festlichen Mahlzeit, wahrend welcher ^ei dem Sr. Majestät ausgebrachten Toast der Donper des Geschützes am Kastelle und die wohlbesetzte türkische Musik des löbl. k. k. Linieninsanterio Regiments Reuß-Plau^n auf dem Platze vor der Burg ert^itte. Der Abend dieses feyerlichen Tages wurde auf Veranstaltung der Hrn. Stande im hiesigen Schauspielhause durch eine allegorisch mimische Darstellung, deren Beschreibung im nächsten illyrischen Blatte fol, gen wird, und durch di« Prodmtion des Zieglerischen Stückes: Weltton, und Herzensgute un« ter Beleuchtung des äußern und innern Schauplatz»» g«feyert,und der dießfÄlige jnh auf 200 jl.C. M. belaufende Ertrag zu einem menschenfreundliche» Zwecke, uemlich zur Unterstützung der hiesigen Ar« wen gewidmet. ^ Die obenerwähnten Reden werden ehestens nachgetragen^verden. Angekommene Schiffe in Trieft am 4., 5., 6., 7., und 6. März. Das Dampfboot mit 56 Passagieren; ein o'sterr, Nave, von Lissabon, mit verschiedenen Waaren; eine russische Brigantine, von Smyrna, mit Galläpfeln; eine neapolit. Brigantine, von Messina, mib verschiedenen Waaren; eine österr. Brigantine, von Lissabon, ohne Ladung; drey österr. Brigantinen, eine von Cadiz und zwey von Messina, mtt verschis« denen Waaren. Verschiedene Barken: An dcn genannten Tagen segelten ab» Eins jonische Brigantine von 75 Tonnen; eis ne dänische Brigantine von l3o Tonnen; zwey engl» Brigantine, eine von 170, die.andere von i5c> Ton^ nen; das Dampfboot mit 32 Reifenden; eine österr«, Polacre von »42 Tonnen; eine ottomannische Ma<> tigo von 5a Tonnen; dann 63 Barken. O st e r r e i ch, Wien Am vergangenen Sonntage, den iH. d. M. ? ging iu der Metropolitan-Kic-He zum heil. Stephan die Consecration des Bischofs zu Raab, Ernst Fürsten v. Schwarzcnberg.. durch d^u hissigen F,ürst-E»z« bischof, Grafen v. Hohenwarth, unter Asiistenz des hiesigcn Weihbischofs v. Stcindl imd des Fe ddifchofs' v. Pauer, feyerlich vor sich. Es, wohnten derselbetl zwey Domherr«?.': von Raab, als Abgeordnet« des Capitels, die hohen Verwandten des Blschofes,'viele hohe Staatsbeamte, und zahlreiche Personen aus dem ersten Adel Österreichs, mit großer Andacht und' Rührung bey, welche diese hoch erhabene und sinnvolle Feyer hervor brachte. D e Wirkung derselbe« ward durch mehrere Umstände noch mehr erhöht, man mochte nun auf den ehrwürdigen a« der Schwelle seines neunzigsten Lebensjahres stehenden Consecratol> oder auf den die hohe Weihe mit innigst gefühlter Andacht empfangenden Bischof aus einem der ersten Fürstenhauser hmschen, aus dem nicht nur überhaupt - 96 - so mancher hoch verdiente Feldherr und Staatsmann in aker«n und neuesten Zeiten, sondern insbesondere vor mehr als hundert Jahren in einer sehr bedrängten Lage des Staats ci<: Netter der Stadt und Fe» siung Naab hervor ging, zu dessen Auszeichnung und Andenken der Nabe und der Türkenkopf in das fürstliche Wapeu aufgenommen wurde. (W. Z.) Italien. ' Venedig, den 6. März. S. M. der Kaiser hielten sich eines leichten rheumatischen Anfalls wegen etwas länger in Rovigo auf/ als der Neifeplan es bestimmte. — Auch unser Gubernium hat nun das neue Rckrutirungsgesetz mit dem Beisätze publi-ziren lassen/ daß nach dem Maaßstab der Bevölkerung die venetianischenProvinzen von denverlangten 6600 Mann 3io8 zu stellen hatten, und daß die ganz« Rekrutirung bis zum 10. April beendigt seyn müsse. Padua, den 1. März. Gestern hatte die hiesige berühmte und alte Universität die Ehre Ihren erlauchten Monarchen in ihrer Mitte zu verehren. S. Maj. in Begleitung Höchstihrec Gemahlin und des Vicetonigs durchgiengen die Sole der Univ.rsi-tat und richteten Ihr besonderes Augenmerk auf die Kabinette der Physik und der Naturgeschichte. (B. ». T.) Ausland. Italien. Bologna, den 7. März. Vorgestern Mittags sind II. tk. MM, der Kaiser und die Kaiserin mit einem ansehnlichen Gefolge unter dem Donner der Kanonen und in Begleitung eines auserlesenen Korps . päpstlicher Karabiniere und Dragoner in unserer Stadt angel.-,nnen. Der Mcelegat fuhr Höchstdieselb^n bis 3^edo entgegen. Die ganze Garnison stand in Pa-^'ade und die Straßen, wodurch der Zug gieng, wa-^" mic prächtigen Tapeten geziert. Das Absteig- ?i^m Besuche Roms. (Wdr.) Die allgemeine Zeitung enthält ein Schreiben aus Rom vom 27. Febr., worin es heißt: „Vorgestern sind folgende vier Personen, mit Pässen des englischen Ministeriums versehen, von hier über Ostende nach England abgereist, um sich oort nach St. Helena einzuschiffen. ». Der Doctor der Medizin, Viliali, Priester; ein junqer Arzt, der bei feinem Examen mit Auszeichnung bestanden, und eine Zeitlang im Hospital von S. Spirito praUicirt hat. 2, Wff- Der Professor Antomarchi, Chirurgus/ zm'dr Lehrer an der Universität von Pisa. 5. Der Abbace Bona-Vita/ ein 65>ahriger Geistlicher, seit mehreren Jahren im Haufe der Prinzessinn Borghese, um der romisch-katholischen Colonie auf St Helena als Beicht-Vater zu dienen, weßhalb er auch von der Propaganda als Missi-onarius Apostolicus mit dem erforderlichen Patent versehen worden. 4. Ein Koch. Die Ebcnerwahnten haben sich anheischig gemacht/ falls bie englische Regierung es nicht anders verfügt, wäh-«end Bonapartc's Leben die Insel St. Helena nicht, »ieder zu verlassen. Die Absendung eines Geistig chen, dessen Trostes man zu St. Helena beraubt war/ »st zum Theile durch die Verwendung des Cardinais Fäsch an Lord Bathurst von päpstlicher Seite offiziell Unterstützt,- bewirkt worden. (Osir. Beob.) B a y e r n-. Man schreibt folgendes aus München, vom 10. März: der Nestor der deutschen Philosophen, Friedrich Heinrich Iacobi, ist nicht mehr! Der von ganz Deutschland hochverehrt? Greis endete heuce Morgens UM 5 Uhr sein schönes, geistreiches Leb.>n. Er war nur kur^e Zeit krank und litt an einem Nachlaufe «nf der Brust/ der sich in den Kopf versctzte und 5hm zuletzt, alles Bcwusscseyn raubte. Obgleich an die 77 Jahre alt, war er in diesem hoh«n Aller noch immer aufgeweckten Geistes/ und seiner glühende-n-Wißbegierde entging kein neues Product in dem Ge-biethe des Forscher.s nach Wahrheit. Er war-mehr Hls Gelehrter, er war ein Weiser seine»'Zeit. Friede seiner Asche!' (Wdr.) F r a n k r e i ch. Eine Frau von 5o Jahren / die ihren geliebten Gatten durch,den. Tod verloren hatte/, beschloß, auch^ , i^rem Leben ein-Ende- zu machen^ Sie wählte daz« die lustige Zeit des- Jahrs?, sie-lud. nähmlich am.Fast.-nachtsfynntag ihre Freunde und Bekannte auf densol, genden Tag zu ihrem Begrabnißtag. schriftlich ein, und> stürzte sich am gedachtenTage wirklich zum Fenster he « in Begleitung mehrerer, Schweizer, im vevsicssenen Hc/b-' ste eine Reiss nach Kem Belmonte gemacht, v,on.wel-cher sie Anfangs November nach Ilheos,,z:'.rück kehrten, und von dort aus am 4> November nach dem M:l-curi abgehen wollten, um auch da genau,zu untersuchen/ zu vergleichen/ Vortheile und Nachtheile scharf" abzuwägen., (W. Z.) Wechsel-Cours in Wien vom 18. März 1819. Coilventioiismünzc von Hundcvt 2.4^« . O.s,druckt bey Ignaz Aloy> Ldle.n von Kleimn«95'.