Illyrtschcs Blatt z u m Nutzen und Vergnügen. Freitag den 19. Februar 1819. Höchst merkwürdiges, römisch - windisch es Denkmal. Anstatt alte Fabeln, worüb, r die gesunde Critik langst abgeschlossen, mit alten Vewciöstellcn abzuschreiben Und aufzuwärmen; statt wiederzukäuen, waä -er alte Schönleben (den doch alle genannte und ungenannt e HistorikcrKrainS mehr oder weniger ausgeschrieben) mit allerErudition und Quellen Cit tion nicht ganz außer Zweifel setzen konnte*), wire u ww'chen, daß aus des seeligenV od nik Vcrlasscnschaft alle noH nicht bekannten oder commcntirten vaterlandischen Denkmäler aus derNömcrzeitzur Kenntniß deZPub-. "kums gebracht würden, damit n:a', w^> cr aufgehört, "ä'ftiq und fleißig fortfahren könnte. Der Unter-. ie>chnete liefert hi.rein für alle Slaven, vorzüglich "^" für die Windischen, höchst interessantes Denk^ ^l aus der Nömcrzeit, das der seelige Vodn " entdeckt ""b copirt i'at. Dieses ist ein römischer Votivstein ü" Vlcl^n in Unterstcicrmark Cillier Kreises grade ^ber von dem krainischcn Städtchen Gurkseld (m " Mauer des Pfarrhauses) mit der Innschrift ^ c: n ^ 1^ ^ 0 ) Wie die Gründung Emonas (^man» nicht ^l)1i2rw, ^«»viciclunoluui 8limiuo ode< Drm nnbcsi,-gten Gotte Tschart, dem Höchstep (Gotte) der Bewohner von ^«vicxinuuiu. Dieser cli.^i-w« oder Tschart, böhm.Czcrt, ist nun sicher tcin anderer als der von den meisten slavischen Nationen vor ihrer Christianifirung verehrte schwär» z e Gott; denn das davon abgeleitete cinru^, okÄln, 2>.,>rn, ,, 8uin7u«nu» (welches viel wahrscheinlicher ist,) so findct sich davon manche Spur bei den Alten, als bei Ovill in den ?»5ti5 6. B. Huisczni« i« e»d, 8 uu» lQ H- n l., ?t.!.; beiPlinius, der diesem S ummandie nachtli, chei: Vlihc zuschreibt; bei t^ic-eru 6iviu»t,. i, ,o. und bei Livius 52, 29. Andere hielten ihn für den Pluto selbst. Im Grunde möchte su^mauns wohl zusammen gesetzt seyn aus 8un»niu8 und Alane» und so viel heist ftn als der Oberste der Manen oder abgeschiedenen Seelen. Allein es verehrten die heidnischen Slaven auch einen L^bng, Lichtgott, und so scheint jener Tschart als Opposition des Lichtgottes, der Gott der Finsterniß, der Ahriman, der Teufel gewesen zu seyn. Be> denkt man, daß die Slaven wie die meisten Völker der Völkerwanderung aus den Gegenden zwischen dem schwarzen und easpischen Meere gekommen, b<» 2a ^enftMiNls. d.;F zur ^.'itdes Zrosien Perserreiches Zoro- !,^, asters Dualism sicher in die nördlichen Gegenden !^ vorgedrungen, (wie denn überhaupt dieftv System H)er in Medien als in Pcrsien war) , so kann man sich der Muthmaßung kaum cntschlagcn, daß die flltcn heidnischen Slaven Idee« von dem persischen F e u e r d > e n n c mit nach Europa gebracht haben. ^'coch viel wichtiger ist dieses Denkmahl mit Hinsicht auf die Zeit, wenn wohl die ersten slavischen Bewohner in der Savegcgend erschienen seyn mögen? Du'Inschrift diese. Votivtafel soll auä dem besten Zeitalter seyn. — Wie, sollten die Nö'mer nach MetulumsFalle an !der Savc auf Slaven gestoßen, sollten unter dem Venerischen, Pannon . e l, auH Slaven zu verstehen ^yn? Daß der Nö er di'Götter .Mer ron ihm erobertest "inder gleichsam nüti'robsrt,: un) sie seiner Gotterlcy-re, wie die Lander dem großen Reiche einverleibte, ift eine bekannte Sache. Varro zahlte eben darum bei Zooaa römische Götter. Dieser Vor^'tcin in Villen», ist wenigstens ein'Nch'rcr Newciß, daß^auch dcr sla^ ' bische Ts^a^. ^ dcr sibre ^,?noß, unt.'c di>' römischen Götter aufgeno: l:nen zu werden, und dies um so mehr, als den Nöm-.'rn bei der Eroberung Pannonienö etwa so zu Muthe dürlte geweftn seyn al5 den Franzostn auf dem Wege nach oder von Moäkau. — Damit je^ doch ein hypürb'tltlsäie,'Iv.lfler n cht vorwerfe: <)u1 niniium ^1-ni)»^, nü ij l>lal)ul, '0 s^'ye c.'> erlaubt dicen ?»ZlÄ ^'ll^uni) gewesen. Prof. Nichte r. Preisfragen » aufgestellt von der kaiserl. königl. Ackerbaugescllschaft in Karnten. Die k. k. Ackerbaugcsellschaft in Kacken von jeher bemüht durch alle ihr^zu Gebote stMnd.en Mittel und Wege zur Beförderung de^ Wohlfahrt des Vaterlan-deö im Allgiemeinen und Besondern beizutragen, nütz« -liche Versuche zu veranlassen, erprobte Verbesserungen einzuführen und zweifelhafte staats-oder landwirth^ schaftliche Fragen, wenn sie besondern Bezug auf Kärn-tcu haben, zur Lösung zu-bringen, hat nachstehende zwei Fragen unter folgenden Bedingungen zur öffentli« chen Untersuchung aufzustellen beschlossen. E r st e P r e i s f r a g e. Es herrschen in Käynten über Waldwcsen, und Holzwirti)schast, selbst unter Männern von Einsicht, ^cnncnissen, und ssrs^hrung, zwei schr verschiedene Meinungen. D>c einen jammern über das sichtbare Auflichten unserer W^ldung.'n, über dic jährlich zunehmende Beengung des Waldgrundes, über dic viel zu frei ge» lassene Gebahrung,, und dic allseitige Unwirthschaft mit dem Holze; sie behaupten: tarnten produzire aus?ci^ nem alten Ackergrund den nötyigell Bedarf an G^' treide, seye aber vermöge seiner Umgebung, nicht ul der Lage, je einen booeuteuden Alc>vhandel mit Oe« treidc^oder Vieh nach auüwario zu cre>ben, Aln^." Handel mit Getreide nach Luvwärts, oder ciücn bcdcu^ tenden Vich - Austrieb zu etabljrcn ; sein einziger Reiche chum, ja die einzige Quelle, aus der die Provinz 'hr Geld zusteuern, fur Salz, Wein, Tabak, und für hundert andere Bedürfnisse erholt, seye der Bergscgen^ sein Blei, und Elsen'. 2^er geblendet vom zeitliche« Vortheile, und angereiht durch die hohen Getreld-und Fleisch-. Preise dcr letzteren Jahre, zu Gunsten de« Getreid.uud Vieh '.Wirthschaft die Waldungen übersah, vernachlMgte, oder verwüstete, dcr ha^ .mit zum Ruin des'Landes beigetragen; dieübten Fol« 5» gen, welche dieses Sysiem auf . unscvcr Vergprodukte äußern müßen, würden zwar später — adcr unvermeidlich kommen, nnd wenn nir Ml Adsane dieser Bergprodukte mit jenen Ländern, denen ein wohlfeiles Brennmaterial zu Gebote skh!^, schon dermalen kaum mehr concurriren tonnen; jv büßten und wurden wir diesen Absah ganz verlieren, sobald wir durch Verminderung unseres Holzvorrathö dcn Preis desselben in die "Höh? trieben. So klagen die einen — und, es scheint, sie haben so unrecht eben nicht! — Die andern wenden ein: Die Klage überdaöAuslichten der Waldungen, über den Abbau dee Holzes und.di'.' zunehmende Verminderung des Brennstoffes seye eben so 5tt <ü< übertncben. Schon vor 60 und 7,0 Jahren habe man den kärntnerischen Oewerkenwe-Len Holzmangcl, ihren sicheren Ruin prophezeiet; allein gerade in den letzten 20 Jahren hätten sie am ledhaf« teste» gearbeitet: wohl dürften sie über den Mangel an Absatz ihrer Produkte, aber keineswegs übcr wirklichen Mangel an Brennstoff klagen. Das Hc>lz in Kärnten siehe noch immer unter allem Werthe, und ber Grund, worauf cm Haldbaum steht, trage weni-äer alü gar nichts: weil — wenn der Bauer den Baum Abschlag-, und als Brennholz wo immer hin — s lbst U> die Hauptstadt führt, ihm nicht (inm^l die villigen schlag, und Fuhrkofccn . crgutct würden. Die Umwandlung eines solchen NaldgrundcS — sei es nun Uun Acker, zur ,^iese, oder zur ^eide — gebe cmen scheren Ertrag, befördere die Produktionen, mit die-, ler oas Wohl des Einzelnen, und sickönuc, und müsse ^«h«ro in staatSwlrchschaftlicher Hinsicht dem Ganzen "icht anders als gedvilich scyn. So sprechen diese — und die von ihnen angcführ-^ Thatsachen la''en slch kcii^c^wege lnugnen '.. Welche von den beiden Parcheien hat uu.n wohl ,^cht? oder ist eö gleichgültig für das Wohl des ^an-^^, daß ^.^^. ^ wichtige Frage unentschieden, und so-8"t unerortcrt da liegt, indeß im Konftikte beider Mci-^'Uigcn, und je nachdem die Männer, welche auf die ^laatsvelwaltung cinwirken, zu dieser oder zu jener "nrthei gehören, b'ald das eine, bald das andere Sn-"eni vorherrscht? und eben darum nie etwas Gedeih-'^'eg bcwnkct,werden tann, weil man udtt die Prin« ^p'lN seiner Hcmdlungywtise nicht einig ist. , Eiue umfassende, gründliche Abhaiidlunc; äbcrdn. Werth, oder Nnwetth der obcn vorgetragenen l)ci>,'lr Meinungen, und über das — in Aezug auf Wal.?-wesen, und Holzwirthschaft für Kärntcn zu befolgende System, scheint dahero ein würdiger Gegenstand zn e>.^ , ne.r Prcisaufgabc zu seyn. Sie müßte, sich ungefähr > mjt der Beantwortung folgender Fragen beschäftigen :> -I. Giebt esin staatswirthschllftlicher Hinsicht, ein nothwendige» Verhältniß zwischen der Lage, der pdy-sischen Beschaffenheit em.-r gegebenen Provinz, o0ct G,egend, ihrer Vcuölker:n'.g, ihrem Ackergrund, oder ihrer Getreidproduktion ein e r und ihrem Waldgrund> Holzgehalt,oder sonstigen Brennstoff-Vorrath, an 0 <:--rerseits? II. In welchem Verhältnisse des Flächenranmes» der Ertragsfähigkeit, des Produktsn-Werthes, Mi; neralrcichthums, oder sonst einer Rücksicht müssen Waldgründe und Rckergrände gegen einander stehen, wenn der Wohlstand einer gegebenen Provinz, oder Gegend auf jenen Grad dcr Vollkommenheit gebracht werden soll, dessen er fähig ist? III. Kann es Gegenden, oder Provinzen gebe«', und giebt cä deren wirtlich., wo es rathlich — ja noth-wendig wird, den Waldgrund vor dem Ackergrunde zu cultivircn , oder der Getreid^virthschaft, und Vichwilchschaft zu bcför» dern? IV. Ist insbcsonbcrc Kärnrcn im Ganzen so eine Provin;, oder hat es wenigstens einzelne Gegenden, wo eine solche vorschlagende Holzwirthschaft von den staatswirthschaftlichen Vcrh i.^üsftn gcbotcnwird ? Und wcnndcme also, V. Was giebt es für zweckmässige, nicht kostspic^Ze Mittel und Wege, diese vorschlagende Holzwirth: schaft «inzuführcn, und zn erhalten? — Ist die schon bestehende Waldordnung mit ihren Nachträgen, oder sonst ein Waldgesth einer andern Provinz, eines andern Reiches dazu hinreichend, oder wäre dießfalls ei« neues, eigenes, den Ortsvcrhaltniffcn innig anpassen» - des System crwunschlich? .^ Welche Hauptmomente mnß cs'cntlMtcn, ohne dic Freiheit der Walde-gen; thümer mehr, als es unumgänglich nothwendig ist, zu beschranken, oder dic Provinzialkasfe mit den Besold dunHen zahlreicher Aufsch« z»u b^ü^^ "32 M Zur leichtern Behandlung des Gegenstandes mögen ^ folgende statistische,Daten dienen. ^ ». Kärnten hat, nach bcn Operatcn der Iosephinil «, schen Steuerregulierung auf seinem Flächenraume von ^ Hoo Quadratmeilen und bei einer Bevölkerung von l 7a < lausend Seelen, ü7/ mehr gesicherte Rente verschafft lM n ten, und daß man nicht übersehen dürfe, daß eine k Menge kleiner Wirthschaften durch die Pachtung ein-- zelncr Grundstücke solcher Güter zu einem höhern Wohl-t stände gelangten und durch die Reluition der Rodaten, womit sonst die herrschaftlichen Güter zum Theile bc-« trieben wurden, der Zustand der Unterthanen beträcht» > lich verbessert worden seye. > Diese Widersprüche gelöst und die wirklichen Vor^ ' und Nachtheile der ehemaligen und gegenwärtigen Benützung der größern Wirthschaften klar dargestellt zu sehen, stellt die Gesellschaft folgende Frage zur Veaut-wortung auf: „Welchen Erfolg hat die stückweise Verpachtung al» »ler Staats< und der meisten Privat-Anter lauf den »Wohlstand von Karnten im Allgemei>^n und in dcr „Umgebung des zerstückten Gutes insbcl'onders hl'^' „vorgebracht, und wie vcrh.ilt st^> der Überschuß dcS „Verkäuflichen Getreides und Vishcs dc? ehe^ali^n ^Benützung des Gutes bci der vormaligen P^ölke-»rung zu dem Überschußc dcrgcgenwärtigenBcll^tzung »bei der heutigen Bevölkerung?" Der Pre^s für die beste Beantwortung jeder cin« zelnen Frage besteht in z oeihnndert Gulden W. W. und dersilb 0 rnengroßen )?tedail lje. ' Die Abhandlungen müssen postfrei an die Gesellschaft eingeschikt werden, und der Namc des Verfassers in einem versiegelten Blatte jeder Schrift beigelegt sey"' Der lchte Termin zur Konlarrenz ist der letzte H^k« nung 1620. Die Prüfung der Prei-swerbenden Abhandlungen wird eincm,zu dicsemVehufe besonders auszuwählenden Ausschußc von Mitgliedern übertragen, dcr sein begrün^ detes Urtheil bis ersten Juni 1820 der Gesellschaft vor* zulegen haben wird. Von der laiserl. königl. Ackerbaugescllschaft in Kärn-ten zu Magcr.furt, am ersten Hornung ili»?. Franz Graf v. Egg er, Direktor. I). Johann Bürger, Kanzler.