IAIWNN2UN lnr Annst, Wijsenschatt und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. 2^Z>, - V^.22T5<2HT?W, ^ G2. Freitag an: Z.R. Februar 1842 . V»» dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, iedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach aanzläbr!« ü, Uebereilte Rache. Der Abschied. ^^ s waren zwei Kinder, Die liebte,, sich treu, Sie fußten, sie herzten. Doch blieb es dabei. Zwei Jahre verflossen, Sie liebten sich noch, Da spannten die Werber Den Jüngling ins Joch. Am Arme die Büchse, In, Herzen «oll Mulh Tritt Hanns in die Stube: «Bleib', Iulchc», mir gut!" »„Bin ewig die. Deine, Mi t Seele und Leib, Und kehrst Du einst wieder. So wcid' ich Dein Weib!»" Sie sprach es und weinte, Er gab ihr das Wort, Da lönlc das Zeichen, Der Jüngling war fort. Und Jahre verflossen» Kein Krieger sich naht; " 2 tomme, o komme. Du braver Soldat!" «Hast mich schon Vergessen I m blutigen Feld? Ein schöneres Liebchen iilatt meiner gewicht?» — Ein Anderer Dies hörte, Ein böser Gesell, Das Mädchen gefiel ihm. Die Antwort war schnell: »Hab' Dich nicht vergessen. Bin ewig Dir treu, U„d ließ ich Dich warten, So, Mädchen, verzeih!« »»Verziehen! Verziehen! Ich harrte nickt lang — Nif! treu mir geblieben, Hab' herzlichen Dank!»" — Zwei Jahre im Leben, Die ändern gar viel; Die Stimme dieselbe, Gewonnen das Spiel. Die Hochzeit. Im Dorfe bei schön Iulchen Da geht's heul' lustig z», Sie feiert ihre Hochzeit, Drum geht's so lustig zu. Es sitzen dort am Tischt Der wacker» Burschen viel, Sie freuen sich und tanzen. Nur einer der ist still. Sie freuen sich und tanzen, Daß fast erloscht das Licht, Sie freuen sich und tanzen, Nur einer tanzet nicht. Schon Mitternacht Vorüber, Noch immer keine Ruh', Und Alles wacht und jubelt. Nur einer der schaut zu. Im Dorfc bei schön Iulchen Da geht's heut lustig zu, Sie feiert ihre Hochzeit, Drum geht's so lustig zu. ' 3. Im'Dorfe bei sckön Iulchen, Da geht's heut traurig zu. Die Braut liegt auf der Bahre, Drum geht's so traurig zu. Es kam ein fremder Junge Man wußte nicht, woher. Er that sehr stolz und spröde. Und seufzte oft und schwer. Wir saßen dort an. Tische, Der wacker» Burschen viel, Wir freuten uns und tanzte». Nur er allein blieb still. War Mitternacht vorüber. Als plötzlich er «erschwand; Es war ein fremder Junge, Hat Niemand ihn gekannt. 32« Da liegt die Braut am Vodcn, Ein Dolch Ncctl i» der Brust, Da walten Furcht und Schrecken, Statt Freude und statt Lust. Die Braut liegt todt darnieder. Von schwerem Slahl durchbohrt. Und durch die offne Thiire Ertont des Fremden Wort: »Auf ewiglich die mime. Mi t Seele und mit Leib; D » wolltest mein nicht werden. So sei des. Todes Weib!« — Miniaturnovellen. Von Acutus. B e p p o's Verklärung. Eine Betrachtung, von der man aber nicht weiß, wie sie hie her kommt. »Jugend, du kühlige Morgenzeit!" so hast Du ge­sungen, Du vielmisihandeltcr und vielgepriesener Sänger F. L. Z. Werner. Da pocht und hämmert es in den Pulsen, da nicken und blühen die Blumen der Poesie in dem Garten des Gemüthes, da schlagen die Nachtigallen der Melodie, und singen die Adler der Begeisterung! und wie ein Blitz fährt es durch die Finsterniß der Kindheit, es werde Licht! „Jugend, du kühlige Morgenzeit!« Ja. Morgen ist es damals, ein schöner, wonnevoller Maimor­gen, strahlend steigt die Sonne aus dem Meere hervor, und Fluren und Wälder streuen ihren Wohlgeruch aus vor dem Throne des Urewigen und Unerforschten! „Jugend! du kühlige Morgenzeit!" Da ist die Buche auch kein Ag­gregat von Holzfasern, besonders hart und brennstoffhäl­tig; da sind die Wiesen noch nicht merkwürdig wegen ih­rer Einthcilung in süße und ftu're, die goldnen Wel­len der Getreide noch kein Lager von Trmzin lc., oft durch Wucher zu dreifachen Procenten verzinslich, und die Vögel in den Lüften noch nicht deßwegen auf Erden, um, gespickt und in Kraut gedünstet, als Leckerbissen anempfoh­len zu werden! „Jugend, du kühlige Morgenzeil!" Was weißt du noch von dem ledernen, oder richtiger gesagt, papierenen Mittag des Lebens, was von dem Jammer des Alters? Alles ist dir schön und gut, alles sieht dir ro­senroth aus, und schuldlos wie-dein eigenes Gewissen! Und endlich tritt dir eine schöne Fee entgegen; sie kredenzt dir den bezaubernden Becher, und wenn dir der Trank auch mehr Qualen' als Freuden bringt, so bist du doch dieses einzigen Gefühles wegen dreimal glücklich: „O Jugend, du kühlige Morgenzeit!" Aber auch elastisch ist die Jugend; man sollte glauben, sie wäre schon vor dem Kautschuck erfunden gewesen. Je mehr man sie unterdrückt und einengt, desto kräftiger schnellt sie sich am Ende los, und desto tollere Sprünge macht sie, wie in folgender wahren, und mit möglichster Genauigkeit geschilderten Erzählung zu entnehmen ist für ') Die erste ist in den Nummern 14. und 25, des 3. Jahrganges dieser Zeitschrift zu finden. D. N. 3m Dorf« bei schon IulchlN Da gehi's heut traurig zu. Die Braut liegt auf der Bahre, Drum geht's so traurig zu. Bei ihr da tniet ein Fremdling, Begriffen im Debet, Er weinet bitt're Zähren, Doch »ch! — er wein! zu spat, Graz. Narciß Maithal. Jeden, der sich die Mühe nimmt, dieselbe zu lesen und mit Salbung darüber nachzudenken. 2. Die Geheim« iße des grauen Hauses. I n der Residenz gibt es, wie bekannt, viele schöne Dinge. Nebst Spiel- Kaffee- und Weinhäusern auch Er­ziehunghäuser. Der Chevalier Bonro n ist der Eigen­tümer einer solchen Anstalt für die männliche Jugend; es ist ein großes graues Haus, mit Gärten und vielein Zugehör, auf der Wasserseice. Aus allen Provinzen.schi­cken sorgsame Eliern ihre Jungen zu diesem Wundermanne, der die Wiedergeburt des Zöglings in höchstens sechs Jah­ren vollendet, und statt Klötzen die policircesten Bü­cherkästlein in die Welt schickt. Chevalier Bonto n macht im Erziehunqfache ungeheure Geschäfte,. obwohl er für seine Mühe kein Geld annimmt, und Alles nur des Ruhmes wegen thuc; aber der Ruhm verzinser ,sich bei ihm prächtig. Seine Erziehungmcthode war Jahrhunderte lang ein Geheimniß, aber den modernsten Forschungen praktischer Philosophie ist es auch hier gelungen, den Schleier zu lüf­ten, und die Geheimniße des grauen Hauses sind eigent­lich kein Geheimniß mehr. Man hat das Element Chevalier bonto«'scher Erziehung in seine Urelemente zersetzt und gefunden, daß von seiner Seite eine eiserne Consequenz, und von Seiten der Zöglinge felsenharce Köpfe und in jeder Beziehung wahre Straußenmagen, dieselben ausma­chen. Da aber nicht alle Individuen mit diesen letzteren Eigenschaften versehen, sind, so werden jene, welche die Probe nicht aushalten, augenblicklich in ihre Heimath zu­rückgeschickt. Die Probe wird aber durch eine Dampfma­schine vorgenommen, welche dem Bildungcandidaten mit einem eisernen Hebel drei fürchterliche Kopfnüsse versetzt, und durch einen eisernen Schlauch glühendheißen Dampf in den Mund bläßt, wornach derselbe, wenn er/ohne zu nießen oder sich wehleidig zu geberden, unverwandt dage­standen ist, nicht nur zur Umwandlung in das graue Haus aufgenommen wird, sondern auch versichert sein kann, ein­stens als wahrer Mann von Fashion jeden blauen Dunst geduldig zu ertragen, den man ihm vormacht, und bei der härtesten Kopfnuß des Lebens unverrückt, und ohne Kopf­schmerzen zu bekommen, dazustehen. Aber, i «ulilime nu riclioule i! n'^ l»'»3, er­lauben Sie mir daher, meine verehrten Leser, zum dritten Capitel überzugehen. 237 3. Die Kryptotischler. Neben dem großen grauen Hause — «Die drinnen sind, Zeh'n gern heraus, lind dies nicht können, trauern« — steht ein kleines Häuschen, wie ein Kind neben dem Gi­ganten. Erloschen ist nun dieser Vulcan der Liebe, seit der alce Meister dort nicht mehr haust, der wohlbefugte Burgcischler, das sammtene Mützchen auf dem ehrwürdigen Silberscheitel, seit die Grazien fortgezogen sind in ferne Räume. «2s steht ein Häuschen öde und klein. Voll Vretter und «oll Nrettchen,« das pensionirte Turnroß Nährt sich dort genügsam vom Staube, und die neidischen Hobel scharren allein ihre Dissonanzen. Der Liebe Harmonien ertönten einst hier, als noch Weinlaub die Fenster umrankte, Levkojen und Rosen auf denselben dufteten, und hinter ihnen minnige Lockenköpfche'n hervorlugten. Burg i war es mit den Li­bellen-Wangen und den Rhabarber-Zähnen, tiefverfiochten mir der alten Zeit; Lina und Aloysia waren es, schlank wie die Lämmchen, und es hatte »Amor in den Schclmenaugcn Seinen Thron sich »ufcrbaut. I n den Wangengrübchen lauernd < Hinter',» Schirm der Rosenhaut.« Und Stroh fängt bald Feuer; so erglühten denn auch in hellen Liebeflammen gegen die Huldinen Angelo Ama­tucte, der kräftige Leo, und Beppo der Sinnige, noth­gedrungene Knappen des grauen Hauses. Lange blieb es bei feurigen Blicken und noch feurigeren Wünschen, doch während Angelo und Leo sich den lieblichen Blüthen der Neuzeit zuneigten, blieb der sinnige Beppo ein stereoty­per Freund des Alterthums. Von der hohen Warte warf Angelo oft tagelang seine Flammenblicke auf die Maid, die er gerade für heute zur Dulcinea erkoren hatte; Leo durchhieb mit riesigen Armen die unschuldigen Lüfte, und zehrte sich ab im Liebegram, denn ein strenges Regiment beugte sie unter sein Joch, und lauernde Feinde, die Ge­sellen Chevalier's Bonton , umstellten sie. Doch Lieb' ist erfinderisch, und gedeckt von dem Mantel der nächtli­chen Dämmerung schlich zuletzt die getreue Trias über dunkle geheime Gänge, von spärlicher Ampel erhellt — «Das ist der 2rt, da wächst kein Gras, Der wird vom Thau und uo,» Regen nicht naß. Da knistern die Tritte so schaurig.« Und alle ihre Leiden vergaßen sie im Anschauen der Geliebten, und die getreuen Hobelspänne flüsterten ihre Weisen: «Dem Wind, dem Regen, Der Ordnung entgegen. Immer zu! Immer zu! Glück ohne Nuh', Liebe bist Du!« — 4. L i n o - M a g n e t i s m u s. Abend war's, da saßen einst die drei Grazien am traulichen Tischchen bei zierlicher Arbeit, Finger und Zün­gelchen in schneller Bewegung, als die verliebten Knappen hereinstürmten. Angelo verbeugte sich tief vor seiner Huldin, verglich schnell ihre Augen mit Gluthenrädern, ihre Wangen mit Pfirsichblitthen, ergriff das Patschchen der erröihenden Aloysia , gesticulirte eifrig wie gewöhnlich, und man hörte ihn leise declamiren: «Ach, mein Herz schlügt wild beweglich. Schlagt beweglich wild, Weil ich liebe Dich unsäglich, Dich, Du schone« Mädchenbild!« Dann zog er wieder einige Zeitungen aus der Tasche, blätterte darin, ging, mit langen Schritten auf und nie­der, trat wieder vor die Geliebte, und seufzte eindringlich: »Auf die Nerge laß uns steigen. Wo die stolzen Tannen ragen, Bäche rauschen, Vögel fingen, Und die schwarzen Wolke» jagen!« Während Dieses an dem einen Ende des Zimmers vorging, flüsterten Beppo und die dunkelwangige Burgi im leisen Zweigespräche in der anderen Ecke. Leo aber stand am Fenster vor der schlanken Lina , schüttelte seine Rabenlocken, und rief: „O ! mein Leben, mein Alles, sieh, wie ich Dich liebe. Mein Arm ist stark und unbezwingbar, aber noch stärker ist meine Liebe. Wie stark sie aber sei, will ich dir beweisen." Sprach's, und eilte hinaus vor's Häuschen, wo ein großer Trambaum in tiefen Gedanken begraben lag. Diesen ergriff er mit der starken Rechten, und begann vor den Augen der Geliebten seine wunder, baren Gladicorenübungen anzustellen. Das durch Leo's Krafttritt erzeugte Geräusch rieß die Pärchen aus ihren Gesprächen, und Angelo, Aloysia und Burgi eilten hinaus, die Kraftäußerung des kühnen Gesellen würdig zu preisen. Trübgestimmt war Beppo ; plötzliche Eifersucht, und die Entdeckung, Burgi's Neugierde stärker als ihre Liebe zu finden, nagten an ihm. Düster trat er zu Lina cm's Fenster, und der Schmelz ihrer Wangen schien ihm plötzlich viel schöner, als Burgi's dunkle Wangenglut; ihre Augen leuchteten wie des Abendhimmels Azur, heiß stieg ihm das Blut zum Herzen, und Beppo's Apotheose begann. Und als die Rosenfinger der Maid sich vertrau­ lich auf seine Hand legten, und sie ihn mit der Flöten­ stimme frug, welche Grameswolken heute sein Auge um­ düsterten, da strömte das elektromagnetische Fluidum durch alle seine Poren. Es schien ein Engel des Himmels vor ihm zu stehen, er ließ sich auf ein Knie nieder, küßte die verhängmßvollen Fingerspitzen, und stammelte: »Anadno­ mene!« — 3. Gefährlich ist's, den Leu zu wecken. Unterdessen hatte Leo draußen, zur stillen Bewunde­rung seiner Zuseher, mit dem Trambaume, als wäre er eine Weidenruche, handthirr, als plötzlich sein rechter Fuß sich mit einem glitschrigen Steine zerkriegte, und Leo dem Baumstamme nach, ganz unsanft, nach seiner Länge in eine Lacke niederstürzte, die der boshafte Jupiter Pluvius zu seinem Empfange eigens zurückgelassen harte. Zornentbrannt raffte er sich auf, sich bei der Geliebten zu entschuldigen; ihm nach die kichernden Zuseher, und der höhnende Angelo recicirte: 328 »Großer starker V»»mesch,vinger, Ungeheurer Löwenzwinger! Seh't das Vlut auf seinem Fracke, Der gemessen hat die Lacke.« men Statt, welche durch Geist, Schönheit und Stellung in der eleganten Welt ausgezeichnet sind. Die eine der beiden Tapferen erhielt eine, wiewohl nicht gefährliche Wunde. — Und als sie in die Scube traten, sahen sie den ver­klärten Beppo kniend, die Hand des erschreckten Mäd­chens an die Lippen gedrückt, undstammeld: »Anadnomene!« Burgi's Wangen wurden zur Kohle, die Wuch Leo's aber kannte keine Gränzen mehr. »O! Dummvogel und Bestie zugleich", entschlüpften seinen Lippen, dann faßte er den knienden Beppo bei der Kehle, daß ihm vollends alle Sinne vergingen, und schleuderte ihn in die dunkle Hobelkammer des alten Meisters, noch zum großen Glücke, auf einige Schichten Sägespäne. Dann stürzte er zurück und rief: „O Du Falsche, Du Schlan—« doch als er die Thränen des unglücklichen Mädchens sah, küßte er die hellen Tropfen auf, die auf ihre Schneehand fielen, und seufzte: »O! Du siehst mich niemals wieder!« Dann stürzte er mit Goliathschritten durch die Thüre; ihm folgte der besorgte Freund, und declamirte: »Ihn hat die unglückselige Mail» Vergiftet mit ihren Thränen!« (Beschluß folgt.) Neues. (Ein neuer Luxusartikel.) Aus dem Lande, aus welchem der Kaffee stammi, steht ein neuer Luxusartikel ähnlicher Art zu erwarten. Der Reisende, Emil Bolta , sagt nämlich in seinen »Reisen in Arabien", bei der Be­schreibung des Thales Sina in Jemen: „In den am nied­rigsten gelegenen Theilen in der Nähe des Wassers erblickie ich zahlreiche Gärcen mit großen schattenreichen Bäumen, unter welchen der Kaffeebaum wächst, der Wärme und Feuckiigkeii verlangi, aber die Sonne scheut. Ein ande­res Erzeugniß, durch welches die Gegend berühmt ist, ist der Kat , oder die Zweige eines Baumes (Oewüluz eäu­li«), der ursprünglich aus Abyssinien stammt, jetzt aber über­all sorgfältig gezogen wird. Die weichen Spitzen der Zweige und die zarcen Bläccer dieses Baumes werden ge­gessen , und bringen eine angenehme, beruhigende Aufre­gung (?) hervor, stärken nach Anstregung, verscheuchen den Schlaf, und erzeugen eine heilere Stimmung. Genießt man den Kat ganz frisch, so kann er Berauschung bewir­ken. Sein Gebrauch hat sich seit einiger Zeit in Jemen allgemein verbreitet, wo die erste Handlung der Gastlich­keit, darin besteht, Kat zu reichen. I n Folge dieses Genu­ßes schlafen die Bewohner von Jemen weniger, als irgend eine anderes Volk, und die Hauptsache dabei ist, daß ihre Gesundheit durchaus nicht zu leiden scheint. Viele schla­fen dort niemals mehr als drei Stunden des Tages, und sind fortwährend thätig und -zu Geschäften aufgelegt." — Die Engländer werden diesen neuen Handelsartikel bald, genug auch uns zuführen. — (Ueberfluß an Putzmacherinen.) -In London giebt es nicht weniger als fünfzehnlausend Putzmacherinen. Sie müssen täglich von ? Uhr Früh bis 11 Uhr in der Nacht, mit Ausnahme einer stunde zum Essen, unauSge­setzc arbeiten. Die meisten dieser Mädchen sind Tochter ver­armter Familien, die bessere Tage gesehen haben. — (Damenduell.) Unlängst fand in Paris wegen einer Liebeangelegenheit ein Säbelduell zwischen zwei Da­ Vallfest zum Besten der hiesigen Kleinkinderbewahranstalt. Am 2«. Jänner fand im laibacher Redoutensaale der jährliche Voll (Heuer ein Maskenball) zum Besten der hiesigen Kleinkinderbewahranstalt Statt. ' Zur Erhöhung des Festes ucrtheilte Fortun» in der Raststunde n» Gaben, l« geschmack- und werthoollcn Galanterie-Gegenständen bestehend, an die von ihr begünstigten Ballgäste durch das loos. Zu dieser Ver­loosung erhielt Jeder,,»»!,,, der eine Eintrittskarte loste, unentgcM,ch eine Anweisung, mit derlei Anweisungen wurden auch über freiwillige höhere Gaben quittirt. Wie lebhaft der Antheil ist, den die großmüihigen Bewohner Lai­bachs an dem Iniliüüe, zu dessen Bellen das Fest abgehalten wurde, neh­me», zeigte ssch, wie bisher noch dei jede,» Anlaße, auch diesmal wieder. Es wurden in, Ganze» nüy Eintrittskarte» abgenommen, eine Zahl, die wohl niemals erreicht wird, wenn es sich um Vergnügungen handelt, mit denen sein höherer Zweck verbunden ist. Anweisungen an Foriun», die auch 00» Solche» , die keine Eintrittskarte» „nhmen, zu kaufen waren, wurden in der Anzahl von lül!» Stück ausgegeben, aus "welchen beide» Quellen sich eine Einnahme von üyü ss. 32 kr. ergab. Die Kosten mit Ein­ rechnung der üu Gewinnst« betrugen 4nz fl. 47 kr,, und so wurde da^ höchst erfreuliche Resultat erzielt, daß der bürg. Handelsmann, Herr Joseph Ko­ringer , der die Mühe des Arrangement dieses glänzenden, und in jeder Hinsicht gelungenen Festes, an welchen, N4U Personen wittlich Theil nahmen, übernommen hatte, »ls baren Ucbecschuß über die Auflagen zun. Besten der Anstalt die reine Summe von 5uc> fl. abführte, wobei jedoch dankbar zu er­wähnen ist, daß er den Abgang, der sich aus der Vergleich»»« .der Beträge des Empfangs und der Ausgaben auf diese Summe ergiebt, freiwillig aus Eigenem zulegte. I m Namen des guten Zweckes erlauben wir uns nun sowohl dem wohllhäligcn Public,!,» Laibachs für den so zahleeichen Besuch und die woblthniigen Spenden, aK> auch Herrn Karinge r für seine so erfolgrei­che Bemühung, und den Herren Ada,» Hohn , Joseph B e r » l> achc r und Hof er, welche, ncbll den. Erstgenannten, die Nesoignng des Absatzes der Gcwinnstanweisuügen auf sich »ahmen, den gcfühltesten Dank auszudrücken.. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von eine», Landpriester. ».Februar l?23 starb ,P et er der Große, Kaiser von Rußland und Held, der sich durch Förderung der Civilisoiion in seinen, Reiche viele Verdienste erworben. 1»l4 setzten die Lesterrcicher unter dem Feldmai scholl NellcgarKe , Hiller' s Nachfolger in, Commando der österreichischen Truppen in Italien, über de» Mincio, und fochieu gegen den Nicetönig «on Ita­lien , Eugcn, mit Nonheil. y. Februar lölll wnrdc zu Luncvillc zwischen Grafen Cooenzl, als Oesterreichs Be­vollmächtigtem, und Joseph Vuonapartc , Frankreichs Vertre­ter, der Friede geschlossen, und in Deutschland der Rhein, in Ita­lien aber die Lisch zur Gränzc bestimmt. l>, dos mit >. Jänner in Krain in Wirksamkeit getretene französische Conscription- eigentlich Loosungsystcm, durch die Diözesan-Geistlichkeit möglichst unterstützen zu lassen. lo. Februar l7»? wurde das neue «rundsteuer- und Noboth-Abolitionsysiem Kaiser Josephs II . eingeführt. «». Februar lüyo war in Krain ein bedeulendes Erdbeben. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.