Leethoven-Feikr in Laibach. Torte: Erstes Koncert. Nr. 3. Meeresstille und glückliche Fahrt. Tiefe Stille herrscht im Wasser, Ohne Regung ruht das Meer, Und bekümmert sieht der Schiffer Glatte Fläche rings umher. Keine Lust, von keiner Seite! Todesstille! — Fürchterlich! In der ungeheuren Weite Regel keine Welle sich. Die Nebel zerreißen, Der Himmel ist Helle, Und Aeolus löset Das ängstliche Band. Es säuseln die Winde, Es rührt sich der Schiffer, Geschwinde, geschwinde! Es theilt sich die Welle, Es naht sich die Ferne, Schon seh' ich das Land! Nr. 6. Phantasie für Clavicr, Chor und Orchester. Schmeichelnd hold und lieblich klingen Unsres Lebens Harmonien, Und dem Schönheitssinn entschwingcn Blumen sich, die ewig blüh'n. Fried' und Freude gleiten freundlich, Wie der Wellen Wechselspiel: Was sich drängte rauh und feindlich, Ordnet sich ;u Hochgefühl. Wenn der Zwnc Zauber wallen Und des Wortes Weihe spricht, Muß sich Herrliches gestalten, Nacht nnd Stürme werden licht, Acnß're Ruhe, inn're Wonne Herrschen sür den Glücklichen : Doch der Künste Frülsiingssonnc Läßt aus Beiden Licht entstell'». Großes, das in's Her; gedrungen, Blüh't dann neu nnd schön empor, Hat ein Geist sich ausgcschwimgcn, Hallt ihm stets ein Gcistcrchor. Nehmt denn hin, ihr schöneil Seelen, Froh die Gaben schöner Kunst, Wenn sich Lieb' und Kraft vermahlen, , Lohnt dem Menschen Göttergunst. Nr. 7. Ehre Gattes. Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, ihr Schall pflanzt seinen Namen fort: ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere: vernimm o Mensch ihr göttlich' Wort. Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne? — Wer sührt die Sonn' ans ihrem Zelt? — Sie kommt nnd leuchtet und lacht nns von Ferne, nnd läuft dcu Weg gleich als ein Held. Nr. 8. Zchlustchor aus dem Gratorium: „Christus am Getticrae." Welten singen Dank und Ehre Dem crhab'ncn Gottes-Sohn: Preiset ihn, ihr Engelschörc, Laut, im heil'gen Inbclton' Zweites Concert. Die Dninen ron Itken. (Nach der Ouvertüre:) Gesprochen. E^'rhab'ner Geist, von dem die Saiten klingen Bccthoven's Geist! ini feierlichen Chor Nimm uns dahin, trag aus anf e ir m n r l ch. Gesprochen: Hin aus den Stein sinkt an des Tempels Pforte Athene nieder nnd ihr Ange bricht. Da hört sie, wie ein Türke diese Worte Zum andern Muselmann gewendet spricht: „„„Der Pascha heischt, sein Leibroß anznlünden, Roch eine Säule. Diese denk' ich hier, Wird schiauk genug nud wohlpoiirt er finden Für sein arabisch Lieblingsthicr. Anch au der Krippe soll's nicht schien, Woraus der Heugst sein Futter mag, Fürwahr, nicht besser kann mau wählen, Ais dort den Marnwrsartophag!""" Athene schaudert. „Ist das die Verzeihung, Die mir der Göttervater künden ließ? Zu viel sah ich des Frevels, der Entweihung, Ach, nur zu viel! Zurück iu mein Verließ! Entheiligt liegt die Stadt. In seinen Resten Geschändet jeder Tempel — selbst die Gruft! Gieb mir den Schlaf zurück, deu todesfesteu, Gewaltiger Zeus, iu meiner Felsenklnft!" Ld fleht die Göttin. Ward ihr Nnf vernommen? Ein holdes Säuseln streift vom Land zum Meer, Geschäft ge Pnrpuruebei geh'u und kommen Und führen eine „neue Zeit" daher. Ist's Traum? Ist's Wirklichkeit? De,^ Schleier Mundet lind morgcnhelt tagt es um Hellas' strand. Des Sieges Fahne weht und Jubclrnf verkündet: Freiheit und Glück dein neuen Griechenland! Nr. b. Mit Harmoniebegteitung gesprochen: O, schöner Anblick! wenn znr frohen Feier Ein ganzes Volk sich hüllt in's Festgewand, Wenn Flöten tönen, Lnstgesang zur Leier, Und Aller Herzen eint der Freude Band. Wenn selbst der Greis, der öfter schon zum Grabe Mit seinem Blick als noch in's Lebcn^schweift, -Noch einmal faßt nach dein getreuen Stäbe, So mächtig ihn des Tages Drang ergreift. Er geht und staunt mit jeden, Blick, Und fühlt sich jung an Hoffnung und an Glück! Denn eine nenc Stadt will prangend sich entfalten, Dort auf dein öden Sand, den er als Kind betrat, Ein neues Volk belebt sie mit Gestalten Und pflanzt nnd hegt der Schönheit reiche Saat, Sie blüht nnd reift in segensschweren Halmen, Beschattet von des Friedens heil'gen Palmen. Nr. 6. Gesprochen. Marsch und Chor. Nun seht, wie herrlich in der Winde Flug Der höchsten Phantasie Gebilde wallen. Sie ziehen hin im hehren Geistcrzng Dnrch Thor' nnd Straßen, Markt nnd Säulenhallen. Auf's 'Neu erweckt ward Euch die Kunst der Alten, Die seit AthcnS Bcrnichtnng schlief. Erkennt Ihr sie, die himmlischen Gestalten, Die eine Zanbcrmacht ins Leben rief? Die Helden Eurer Poesie und Lage: Kennt Ihr Orcst und Jphigcnia — Den Stolz des Kreon — Philoktetes' Klage Und die das Haus des Thcscuö herrschen sah? Sie treten her mit ernstem Schritte, In tangen, pricsterlichen Reib'n, — Die Musen gch'n in ihrer Mitte, Altar und Tempel einzuweih'n. 7 Erhöret Unsterbliche, denen wir dienen, Erhöret der Wiedcrersiandcnen Flehn Und lächelt der Feier, die wir begeh'n, Laßt neues Leben entblüh'n den „Ruinen!" Chor Schmückt die Altäre! Sie sind geschmückt! Streuet Weihrauch! Er ist gestreut! Pflücket Rosen! Sie sind gepflückt! Harret der Kommenden! Wir harren der Kommenden! Seid bereit! Wir sind bereit! Recitativ. Der Oberpriester. Mit reger Freude, die nie erkaltet, Empfangt das holde Schwesternpaar, Denn wo mit hohem Ernst die Muse sittlich waltet, Da opfert auch der Weise gern aus dem Altar. Was mit dem Schicksal kämpfend große Seelen litten, Das hat Melpomenc uns warnend ausgestellt, Indeß Thalia, wachend über die Sitten, Au ernsten Lehren muntern Spott gesellt, Wohlthätig wirkt der Drusen geistig Spiel, Der Sterblichen Bered'lnng ist ihr Ziel. Nr. 7. Chor. Wir tragen empfängliche Herzen im Busen, Wir geben uns willig der Täuschung hin! D'rnm weilet gern, ihr holden Musen, Bei einem Volk mit offenem Sinn. Arie und Chor. Will unser Genius noch einen Wunsch gewähren, Durch eines Volkes fromme Bitten bewegt, O, so erhebe zwischen diesen Altären Sich noch der Freiheit Bild ans Gold geprägt! Es steh' in tapfrer Griechen Miite, Erblicke sich geliebt, verehrt. 8 Obcrprieste r. Es isl's! Wir sind »hört! E !) o r. Es ist's! Wir sind »hört! O, Bat» Zcns, gewährt ist unsere Bitte, Wir sind erhört! 'Ar. 8. G espr v ch c n. Was wir gebeten, ward gewährt. Toll Hellas' Rnhm anf's Neue sich entfalten, Mnß über seinem Volk die Freiheit walten. Heil sei dem Lande, das die Freiheit ehrt! S ch l n ß - Cho r. Heil nnserin Lande, Heil! Bernimm nns, Gott! Dankend schwören wir anf's Rene: Alte felsenfeste Trene, Bis in den Tod! Druck von Iqn. v. Hleiiimayr L Fed. Bamberq in lfaibach. Bcrl.iF der philharm. Gesellschaft.