Beilage zur Lmbacher Zeitung. M I8. Mbenlcr IchrglW. t9. September t^O3. Pic Gebannte. W^rschleppt in's Elend, an dein Strande Seht ihr die köuiglichc Maid, Die hchrc Kudrnn auf dein Sande, Gebleicht vom uamculoscu Leid. Das ist da« Kind aus nns'ren Thälern, Das ist dic Göttin Poesie, Gin Stück der Zeiten, blaut nnd stählern, Vergöttert und geschmäht, wie nie. Noch muß sie alte Wäsche schwemmen Im Dienst' deö Zeitgeist's, der Gcrlini, Das Dürrhol; in den Ofen klemmen, Daß nicht der Tenf'lin Blut gerinnl. Es soll der glüh'ndstc Zwang entlocken Dem Nosenmund das Brautwort „Ia,^ Gleich steht, entbrannt in Fcncrsiockm, Drö Zcilgcist's Söhnlcin werbend da. Doch Kudruu fühlt die goldnen Spangen Der Trcnc fest nm Arm nnd Herz; Sie tödtet der Verlockimg Schlangen Mit ihres Machtworts scharfem Erz. Sie weiß,' bald kommt zum Strand geflogen Der ZauberUogel, der da singt: „Gs naht der Mann durch Sturm und Wogcn, Dc? dich zu Ehren wieder bringt." Da:'.» schwebt nm sie schon uiß berauschend Des Wiedersehens Vcilchcnduft — ES naht der Tag, der hcrzbclanscheud Zur Welt die stillsten Wiinsche ruft. Da schleudert hochgcmuth dic Linnen Der alten Zeit sie in die Flut: „Sich immer zu uon deinen Zinnen Dem lecken Wnrf, dn Entenbrut. Noch siammt der Kuß, den nur ein König Verheißnugomächtig aufgedrückt; Nun sei das Schwert stnrmglockcutomg Dem siechen Zeitgeist zugenickt!" — 5v^ -3^k«. Der Tatzclwttnn. l ^inc O^chichtc c.-^L Ken Tirol« Bergen von C. ? a r,: p r ^ ch <. ! (Schluß.) ^ 'Minigc Minuten jpä'ter zeigte die kleine FelZplaUe kine Tpur ! mehr Van dem auf ihr stattgehabten, schrecklichen Kampsc. l D'rimtcn aber in der Maurach lag, wie durch ein Wunder , gerettet, der arme Fischcrsepp. Das reißende Wildwasser hatte die Gewalt dcs gräßlichen Sturzes geschwächt und den Besinnungslosen auf eine Sandbank ans rechte Ufer geworfen. 5 Wohl war sein Körper zerschlagen, seine Besinnung gc- ^ schwächt, wohl meinte er vor Schmerzen kein Glied rühren zu ! können. Doch die Frische des Wassers, die kalte Bergluft, vor Allem aber seine starke Natur brachten ihn bald wieder in dic Höhe. Mühsam schleppte er sich bis zum Eingang der Maurach; ! dcrt aber verließen ihn die Kräfte. Er sank wie todt auf ^ einen Grasfleck nieder. Eo mocbte er Stunden lang in tiefer ! Betäubung gelegen haben; denn als er erwachte, leuchteten ! schon die ersten Strahlen der Morgensonnc durch die duftigen Schleier, welche sich am Fuße der Berge zusammenballten. > Neben ihm aber stand — die Vcvi - sie war eifrig bc- > müht, sein Gesicht mit Wasser zu besprengen und starrte ihn , mitleidig an. ! „Armer Bua!" flüstcrlc sie fast zärtlich , als er die Augen > ausschlug, „Wie ist'Z Dir ergangen?" ! „Gott sei gedankt," seufzte er und ein freudiges Lächeln ^ flog über sein blasses Gesicht, „das; ich Dich wieder hab! Aber ^ gclt, jcl;t bleibst Du auch bei nur und schiäst mich nicht mehr ! forl. Ich will Dich ja halten als meinen einzigen Schatz und > verlang von Dir nichts, alö ein treues Herz. Gelt, Vevi, jetzt bist mir gut!" „Also hast den Tahclwurm erlegt?" schrie freudig dic Dirne. „Also werd ich doch noch reich! O Dn herziger Bua!" Und sie flog auf ihn zu und wollte ihre Arme nm seinen Hals schlingen: doch der Jäger hielt sie durch eine Gcbcrdc zurück. „Und wenn ich ihn nun nicht erlegt habc?" fragte er ängstlich und stockend nnd fein Ange ruhte mit furchtbarer Spannung auf dem geliebten Mädchen. „Aber Dn hast ihn, Scpp! Nicht wahr?" schrie dic Dirue. ,,Wcr kann Dick auch sonst so zugerichtet haben?" „Ich habe den Tatzclwurm nicht gesehen!" fagtc traurig der Tepp. CZ war, als hätte ein Blitzstrahl vor der Vevi in die (5rde geschlagen; so mit einem Male aus ihrem Himmel gerissen , stand sie starr vor Schrecken. Dann legte sie dic Hände auf ihren fiebernden Kopf und — ging. „Vcui! Vevi!" jammerte der arme Bursch. „Hör' mich! Verlaß mich nicht hier in meinem Elend!" Da wandte sich die Vevi noch ein Mal um; ihr Auge blihtc. „Und was willst, armer Tropf!" hohnlachte sie; „meinst wohl, dcr Pcvi fei an Dir was gelegen? Nein, da ist sie noch zu gut, um das Weib eines verhungerten Häuslers zu werden. ^/// <3H'/' /V' dickm HAH/nz i/öer die Nacken: er mmüe, 'das <^erz mns)e '^M zer'jvnngen "vor argem Weh. Dann aber iam thm ein schreOchcr Zorn. Er veHnchte zuerst dve Vevv, dann cvdcr anch ^vch, dcvß cr 'der hartherzigen , Dirne nur noch eine T/mme s'ätte nachwei»le?c wnlien. Sml / Stolz war erwacht und nni ÜM die rnhigc Ueverlcgnng. > Den näckstcu Tag marschirte ein Trupp Grenzhütcr und ! FülMllie dlllch die Maumch / au i^l-er SpiKe Hilitte der Fischer- / sepp nnt verbundenem Kopse einher. Die Lente sagten, die > Soldaten wollten den Tatzelwnrm sangen und der Sepp zeige , ihnen den Weg. Wen sie aber aus ihrer Rückkehr gefangen -mitbrachten , das waren die Ueberrcste einer berüchtigten Pascherbande, welche die Höhle in der Manrach als ihren Schlupf- ^ winket benützt hatten. ! Ta in der Höhle bedeutende Vorräthc von italienischen Eeidenwaren, Uhren und anderen wcrthvollen Dingen vorgefunden wurden, so nahm die Regierung keinen Anstand, dem ^ Entdecker dcr Bande für seinen bei dieser Gelegenheit bewie- ! sencn Muth eine große Bclohnnng zuzusprechen, lind das war ^ Niemand anderer, als der Scpp. Er taufte sich nun einen schönen Bauernhof, heiratete eine reiche Bauerntochtcr und ist gegenwärtig einer dcr vcrmöglichsten Nanern im Octzthal. „Und die Vcvi?" fragte ich, als ich sah, dasi der Ein öd-bauer Miene machte aufzubrechen. ! „Die Vcvi?" sagte er. „Ja, bei der hat eZ geheißen: ^ Hochmuth kommt vor dem Fall. Sie ist eine Jungfer geblieben, ! und wenn Ihr Lust habt, ihre Bekanntschaft zu inachen, so kommt zu mir auf den Einödhof. Ta ist sie Stalldirn!" So prosaisch schloß die Geschichte des Einödbanern. Ich ! trank nach den: Aufbruch dcr Uebrigen meinen Nest Wein ans, ' und folgte dein freundlichen Caplane in das für mich bestimmte ' Gemach. , Der nächste Morgen fand mich schon früh auf dem Wege 'l nach Hciligenkrcuz ins fchönc Fcnderthal. ! Deiträge zur Geschichte Krain's. Von Gcovz .N o?. i na. (Fortsetzung.) Wenn wir zu den Nächstfolgenden übergehen, so stoßen > wir auch auf viele Schwierigkeiten, die jcl;t noch nicht zu bc- ^ seitigen find, weßhalb ivir anch hier etwas umständlicher schreiben ! müssen. Als zweiten Landeshauptmann finden wir nnr in Hoff's Gemälden "^): Ulrich von Towers. Valvasor kennt diesen Namen nicht, ebensowenig welcher andere Forscher Drains. Hoff setzt ihn zum Jahr 137 0. ") Hoff'ö „Gemälde von Krain." l, Vand, p^. 115. l Den Namen dieses Landeshauptmanns konnten wir la^g? ) Ick u? 'ienier lrmw)ü)en M)m>e )',^en, )« FZ M 55m chttF Tii^. ^.x.^. T^^A, -^R-M^ ^^ ^^. snr 'd'ie Geschichte Krmns anregender Ärt ^nd, fanden >vir den Namen illrich von ^auerZ, oder wie Hoff ihn nennt, Ulrich von Towcrs, in ämgm Urkunden. Nir smden abcr dei Tcvngl dicien Ulriä) von TowerZ M 3a>.^ deHallptttlallll voll Kä'mtell. ^?a ^c7/lgl auch tt/rich von Tm-n?-holz n n r als Landeöhanptmann von Kärnten und, Hosi Ulrich von TaverZ anch als Landeshauptmann von Kram kennt, und da beide i» die Zeit dcs bosnischen Ztttcn'egllttiils für misen Lande fällt, so können wir die wichtige Frage auswerfen -. hatten die Länder tarnten und Kram nüt der windischen Mari unter der Ottokar'fchcn Herrschaft einen einzigen Landeshauptmann zufammen, oder waren sie in der Verwaltung getheilt, so daß Kärnten eigene und Kram mit der windischen Mark auch eigene Landeshauptleute hatte, oder was auch möglich ist, waren die genannten Länder nur eine Zeit lang zusammen verwaltet nnd dann getrennt? Im letztern Falle würde die weitere Frage Zu beantworten sein, welcbe Zeit sie eine Einheit in der Verwaltung hatten? Tangl führt nns für die Zeit dcr Negierung König Otto-kars 4 Landeshauptleute vor. Er kennt sie, wie schon gesagt, nur als Landeshauptleute von tarnten. Ihm wäre cs somit erlaubt, zu schließen, daß die Länder Kärnten, Kram nnd die windische Mark, in der Verwaltung getrennt waren, und er könnte auch für eiuc derartige Behauptung sowohl Beweise au? Urkunden, als aus gleichzeitigen Chroniken anführen. Ta wir aber einen seiner 4 Namen schon von Valvasor, den andern seit Hoff als Landeshauptleute von Krain kennen, scheint der entgegengesetzte Schluß der richtigere. Wir wollen hier zuerst Tangls Beweisführung kennen lernen, und damit unsere Behauptungen verknüpfen, um, wenn möglich, zu einem kleinen Resultate zu gelangen. Die 4 Landeshauptleute Kärntens aus den Jahren 1269 — 1375 waren nach Tangels Meinung folgende "")-. 1. Ulrich, Graf von Heunburg von 1269 bis Ende 1370. 2. Ulrich von Dürenholz von 1271 bis 1273. 3. Ulrich von Tavcrs von 1273 (schon am 30. October) bis Ende 1274. 45 Heinrich Graf von Pfanberg 1275, desfcn Regie-rungsdauer nicht bekannt ist, dem aber wahrscheinlich 1275 eiu Nachfolger gegeben wurde. Den ersten dieser Landeshauptleute, Grafen Ulrich von Hcnnburg, wenn ihm von Ottokar Krain sammt der windischen Mark auch wirklich zugetheilt wäre, müßten wir als Landeshauptmann dergestalt auffassen, daß er n e b e n Rudelin von Birnbaum, der die Stadt Laibach für seinen rechtmäßigen Herrn, Herzog Philipp von Kärnten, in Vertheidigungszustano setzte, und sich ^ Castcllanu? von Laibach nannte, Landeshauptmann von Krain war. "> Tangl: „Die Grasen von Hcunlmrg." 2. Zlbth., p»z. 19 deS" Ssparat-Abdruckcs aus XXV. Vandi des „Archivs für KiMdr österreichischer OcschichtKcmellm." Nir wissen, welche Opposition König Ottokar bei der Vc- ! c'lnnehmen. Ändere EchWer muhten cbenscM durch Gewalt ^ bezwungen werden. ^ Die Schlacht und Emncchmc ^atdachs muh in i:en Monat November 1270 gefetzt weiden, da Köuig Ottoiar nach K'czwiilgllng Kl'm'lls gleich nach Mriltc?! reiste «md in SUach denr Cistcrcienscrstistc Victring schon c.uv l,l',. Tecembcr 1270 seine Privilegien bestätigte. Wir zichttl aus dem Oefag/en de?i EchiH, d^ß l'is Zttr / Unterwerfung des Landes, also bis November 1270 Ulrich ! Graf von Hennburg nicht Landeshauptmann von Kram sein konnte. Als solchen müssen wir bis Zu dcr Zeit noch immer < Rndelin von Birnbaum betrachten, wenn er so lange lebte, oder seinen unbekannten Nachfolger. Damit hätten wir aber auch ein weiteres Resultat bc- ^ tommcn, daß wir nämlich den 5. Landeshauptmann, und wenn ^ cs Ulrich von Towcrs war, diesen kaum vor December 1370 annehmen können. Doch gehen wir einstweilen zur weiteren Beweisführung ! Tangls. Der zweite der vier LandeBhauptlente von Kärnten ist ^ Ulrich von Türenholz von 1271 —117Z, in welch letz- l tcrcm Jahre cr noch den 7. März urtnndlich als Landeshauptmann von Kürntcn erscheint '"). Da wir diesen Landeshauptmann bei Tang! nicht näher behandelt sehen, da cr seiner Aufgabe etwas ferne liegt, so müssen wir hier einige nähere Umstände berühren. Valvasor sagt nur ^'), das; cr von Ottokar c'mgescht wurde, und nach einem Manuscripte von Frcudenthal im Kriege gegen die Ungarn 1271 geblieben. Wir wissen hier nicht, ob ! Valvasor den Todes tag Ulrichs von Türenbolz ans einem Manu-fcripte von Frcudenthal entnommen, oder ob er den Namen Ulrich von Dürenholz ans einem Manuscripte kennt. Wäre ersteres der Fall, so müßten wir eine Chronit von Fveuden-thal vermuthen, von der wir sonst leine Notiz kennen. Wahrscheinlicher ist cs aber, daß Valuasor eine andere Urkunde von Ottokar meint, die cr an da5 Kloster Frcndenthal ausgestellt, womit cr vielleicht gerade ihre Privilegien bestätigt, so wie cr dem Kloster Victring that, als cr nach Kärnlcn kam. Aber jetzt kennen wir keine Urtnnde Ottotars, womit cr die Privilegien eines Klosters in Krain bestätigt hätte, anßcr jene von Landstras; vom Jahre 1274 ^). 1. Die crstc erhaltene und uns bekannte Urkunde, worin Ulrich von Türenholz als Landeshauptmann vorkommt, ist die vom 27. October 1271.- I„ der St. Iacobskirche bci Lack bekennt nämlich II1riou8 äe Diii-onwix (,'nvMn6U8 0arw-Wlw 0ami0i6 ot NlU'Mß '-!), ^as; der Comthur des dent- "") Muchar: „Geschichte von Stcicrmarl." >'. Z.)i. "') „Ehre deö Hcrzogthiimö Krain." IX. Buch, ,«F, 15. '') In Vtnchar: „Geschichte von Stciermarl." 5. gßy; nach Böhmcr !'0FN8i.-, im^oiü 1246—1313 , NN!^. 45l. °") „Mitth. dcs histc'r. Verein? fiir Kram." 1802, ^g. 75, Nr. 6. schen Hauses zu Laibach von dcr Schuld an oie Priorin und 2. Tle zweite urdmÄlche Nachricht v,t vom ). Viir^ 1273 -"). An d'icftm Tage hatte dcr Bischof Hcrbor'd von Lavant auf Vcfchl des Vrzbiichofs Friedrich dvo Eache des Nonnentlo-stcr-5 Mai/l enberg gegeic Ricd 0 lf 3? 0 tar des Ulrich von Dürenbolz, Landeshauptmann in Kärntcn, wegen Patronat und Güter der Kirche Zweikirchcn nochmal? untersucht und wegelt Hattliäckl'gktt't des ZNia.Ml dett Kirchnlöantt cl'ttcllel't. Alls crzbischöflichen Vcfchl mnßtc dcr Probst Johann zu 3t. Varto-lomä in Friesach der genannten Pfarre die von Sigfried von Mahreüberg ^,268 gegebenen mid vonl ll'rzbischof Ladislails bestätigten Briefe seiner Pfarrei nochmals befestigen. 3. Tic dritte Urknnde ist vom 9. April 1273 ^ nach welcher Ulrich von Dürenholz, Hauptmann in Kärntcu, Krain und der March den Abt uud Conveut von Victring in den Vcsch zweier Mansen, die bci Weißenstein im Mooswald gelegen waren, eingeführt. 4. Die vierte Urkunde endlich ist vom 15. Mai 127Z, lant welcher 2") Hiricu« (^)iwnM8 (^rintliias ^'arniolillc 6t NnrM^ ot ?oi'i ^suici bekennt, daß Wilhelm von Scher-fenberg allem Cigcnthumsrccht auf 4 Mansen, gelegen in Do-brilen, anf 0 Mansen in Dirczin und 1 Manscn in Pfafcu-dorf zu Gunsten des deutschen Hanfes in Laibach sür die Zukunft entsagt hatte. Unter diesen vier Urkunden wird Ulrich von Dürcnholz nnr ein Mal bloß Hanptmann von Kärnten gc-uannt; ivir können aber dieß nur einer mangelhaften Negestc zuschreiben, womit wir :ms also nicht beirren lassen können. Daß Ulrich von Dürenbolz seine Würdc als Landcshaup^ mann genannter Länder bis an sein Lebensende bekleidet hatw, ist kaum zu bezweifeln. Er starb, wie schon bemerkt, uach Valuasor 1271 im Kriege gegen die Ungarn, welche Nachricht Hoff rcproducirt, die aber im Archive für die LandeZgefchichte von Krain ") gcmz willkürlich in 1272 geändert erscheint. Valvasors Nachricht ist thatsächlich richtig, nicht jedoch seine Jahreszahl. Im Jahre 1271 unternahm zwar König Ottokar von Böhmen einen Feldzug gegen die Ungarn, der schon 14. Juli desselben Jahres beendet wurde. Der liier gemeinte und richtige Fcldzug fällt ins Jahr 1273. Denn anf den Iacobstag dicfcs Jahres, also auf den 25. Inli 1273 lud König Ottokar seine Heerfchaarcn auf den Versammlungsort Laa ein, um dann gegen die Ungarn ^u, ziehen. Die Kärntner und Krainer unter Ulrich von Dürenholz, wenn nicht alle, so doch wenigstens ein Theil von ibucn ^) Muchar: „Gcsck'ichto von Tlcicrmar!." >', 355. "'') Klnn'ö „Archiv für Kraiu." !!. »I., i>^. 38. Auch „Archiv für Geschichte Äärntcns." I, 159 und dieses aus dem Victriliger llr- kliudcubuch. II. Nr. 35. °°) „Mitth. des histor. Vereins für Krain." 1Y62 , l.«3. 78, Nr. 7. ?lnö '>N»c!Ii»8 l!>5lo>'ic> c,!,n loiitoni^ol^iin nni-8 III,, pli<^. 1^3. «',)1. Hrfl, 1^. 82. ist vici früher, als auf dein bestimmten Tage eingetroffen. Tie ! Chroniken erzählen uns, das;, bevor ncch alles Volk zusammen- ! gekommen war. Heinrich von Güssing nnt 30.000 Ungarn einen Einfall über die March in Oesterreich gemacht hatte. Er schlug dcn Ulrich von Dnrnholz, der anf dem Platze blieb, verheerte die dortigen Theile des Landes, und zwang den böhmischen König, sich in die verschanzte Stellung zu Laa ! zu flüchten ^). Ulrich von Dürenholz's Tod ist somit in den Juni 1273, ! odcr Anfang Juli desselben Jahres zu setzen. Somit gilt alles was man von Ulrich als Landeshauptmann von Kärntcn sagt, auch ihm von als Landeshauptmann von Krain und der windischen Mark. Tcr 3. von den vier obcngenannten Landeshauptleuten von Kärnten ist Ulrich von Taners (Tavers.) ! Ulrich von Tavers Ernennung dürfte bald nach Ulrich von Dürcnholz's Tode geschehen sein, denn schon am 30. October ,1273 2") ko,mi!t cr urkundlich vor. 30. October dieses Jahres schenkte Meinhard von Nör-berg mit Zustimmung feiner Gemalin Irmengardis alle seine Gülten zn Pachc bei Lavcmünde den Nonnen zu Mahrenberg vor den Zeugen i Ulrich von Taufers, Hauptmann in Kärnten, Ulrich ^ von Heunburg, Hcrnand von Wildon, Otto von Lichtcnstcin ?c. ! In dem Jahre 1274 27. December ^°) bestätigt II1i'iou!> ! 38, genommen ans „Archiv fiir Kärntcn." I. 160, dieses aus Ätcichelvcck: Hisior. Frising II. 2, ! Nr. 116, p»F. 71. ",, Klun's Archiv. II, III.. ^n?. 39, Nr. 181; aber leine Zcusseu; aus Archiv 1819 Richter; dic Urkunde selbst bei Mcichclbcä. II. ! 2, Nr. 121, i'2F. 75. ^ j Untcr dcn Zeugen war auch Ulricns Schenk von Havspach, ^Mtaneu« ^i'uiolills et. ^iN'Hül»?. Die vielen anderen Namen können wir hier übergehen. 3. 1275 11. Juli verspricht auf dcm Schlosse Lack Werner von Lack, sich dcm Bischöfe Conrad auf Gnade oder Ungnade zu unterwerfen, nnd noch einen Theil seines Erbgutes abzutreten, alles dieses zur Eühnuug sciucr Vergehen an dcZ Bischofs Leuten ^). Zeuge waren: Magister Heinrich von Nördl, Hermann Canonik von Freisingcn, Ulrich Schenk von HabeZ-perch, d^)iwn6U8 (,'lli->ii0ii26 ot, Narolüllo, Grisfo von Neitenbcrch, Walther, ein Ungar, Ortolf von Manspurg, Ger-loch von Stain. Ohne Titel Capitaneus finden wir Ulrich Schenk von Habspack in einer Urkunde vom Jahre 1273 5. Mai. Ulrich von Habspach wird demnach urkundlich in einer Zeit angeführt, in welcher Ulrich von TavcrZ und Heinrich von Pfanncubcrch blos; Käruten als Landeshauptleute regierten. Die bei Taugl angeführten Landeshauptleute können fomit nicht für unfere Gcfchichte in Betrachtung gezogen werden. Eine andere Frage ist, ob Ulrich von Tavcrs nicht früher schon Landeshauptmann in Krain war. Vcvor man seinen Namen als Landeshauptmann nicht urkundlich bezeugen kann, sei es uns erlaubt, ihn in dcr Liste der kraiuischen Landeshauptleute zu streichen, und dcm Valvasor nur zu folgen 7 denn zum Jahre 1270 können wir ihn kanm fetzen, da wir nur den Monat December frei haben, zum Jahre 1271 auch nicht, da Valvasor seinen Nachfolger Ulrich von Türcnholz vermuthlich in einer frühern Zeit als Landeshauptmann schon gefunden, wie wir, und in eine spätere Zeit auch nicht. Hoff dürste durch eine ähnliche Betrachtung, wie wir sic Anfangs bcim Funde der Landeshauptleute von Tangl anstellten , sich verleiten lassen, ihn, wie Ulrich von Türenholz, untcr die Landeshauptleute vou Krain aufzunehmen. Wir können dic oben aufgeworfenen Fragen bezüglich der Verwaltung der Länder Kärnten, Krain und die windifchs Mark mit Wahrscheinlichkeit folgendermaßen beantworten: Unter König Ottokar von Böhmen waren die genannten Länder Anfangs zu cincm großen Vcrwaltungskrcife vereinigt, und zwar unter Ulrich von Dürenholz, nach dessen Tode aber wurde sie unter andern, auch aus politischen Rücksichten getheilt, so daß Kärnten eine Gruppe bildete und Krain mit der win-dischcn Mark dic zweite. (Fortsetzung folgi.) Literatur. Bei N. Braunmüller in Wien ist soeben ein „Leitfaden der Naturgeschichte des Thierrcichs" von dem frühern Lehrer an der hiesigen Realschule, Wilhelm Kukula, erschienen. Tcr Verfasser hat es sich zur Aufgabe gestellt, den Schülern ein Buch zu liefern, das sie mit dcm Wissenswcrthcn aus dem Gebiete der Zoologie in gedrängter Kürze und ohne Einbuße dcr Gründlichkeit bekannt machen soll. Wir glauben, daß er seine Aufgabe zufriedenstellend gelöst hat. Sowohl die systematische Eintheilung des Stoffes und die kurze und faßbare Terminologie, als auch dic gut ausgeführten Holzschnitte werden dcn Schülern das Verständniß und das Festhalten des Gebotenen erleichtern. Was dic Ausstattung dcZ Buches betrifft, so ist selbe eine sehr anständige zu nennen. ") Klun's Archiv. I!. I!l., 40, Nr. 185; dic Orissiual - Urkunde in Mcichelbcck, ü. 2, Nr. 125 -. Dic Zeugen bci Klun nicht aii- _________________________ Vcnuitwortlichcr Rcdacttnr I. v. Kleinmayv. — Druck nnd Verlag von Igll. v. Meinmayv 35 F. Bssmbcrg m Laibach.