Vereinigte Latbachcr Zeitung. Gedruckt mit Edlen von Kseinmayer'schen S^risten. Freutag den 28. Februar l3i7. Ausland. ^ Preußen. Nen ^Ü"' bn" 28. Iäner. Am vergange-Dr ^"""bend hielt der bekannte jugen sttä« !!^ '"'großen Audltorw des Unwer-K^'^'bar ocs eine juristische Vorlesung. 'nm^""e cr das Katheder bestiegen " "ncm Unbekannten gewarnt vor ihn """e, die ein gewisser Jemand gegen vvnd-^Melt habe, und ersuch: worden, «Uf d« ,,"lcsnng abzusieben. Aber gestutzt viltt «.gemeine Achtungvon Viederman-yaben segnete dieser durch so seltene Geistes-Und ^L"gezeichnete Jüngling mit Vuth üinen "^"cnheit jener Kabale, und hielt Ctörun ^W endlich obne alle fernere ^M.H' "achden, die Profeßoren Schmalz, ^s'NsV Grafe sich dabei dnrch ibr ko»nni."^ .benehmen ibre Bestimmung vollen «ln)s"^3 ^"gl hatten. Das Benebln ^ .. audern Profcßors erschien dage« " Vtond ./? ^ zweideutigen Lichte, wie v" unterm Gewölle; und das Publi. lum fühlt slch dadurch zu mancherlei Muthmaßungen veranlaßt, deren Grund oder Un-gründ die bevorstehende Untersuchung darthun wird. — Auf jeden Fall wird aber über die Schuldigen ein strenges Gericht ergeben. (S- 3.) Eine zweyte unmittelbare Vorstellung, welche die Stadtverordneten von Berlin, wegen Wiederherstellnng der ehemahls von den dortigen Einwohnern genossenen Betreuung von der Militärpfitchtigkeit dem Könige überreicht hatten, ward von Sr. Majestät mit großem Mißfallen aufgenome men, und das Gesuch, wie vorherzusehen gewesen, abgewiesen. (W. Z.) Deutschland. Am »0. Febr. Nachmittag um 2 Ubr verschied an allgemeiner Entkraftung seineS Körpers, Karl Theodor Anton Maria voi, Dalburg, vormabls Großherzog von Frank« fürt, Fürst Primas des Nheinischen Bundes, Erzbischofvon Regensburg, Bischof von Kon« stanz und Erzbischof von Tarsus, Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschafte» zu Berlin, und der Gesellschaft der Alterthümer zu Kassel, Mitglied des Instituts der Wls-stnschafttn und Künste i« Paris, und des Holt, Fnsiiw'ts der Wissenschaften le zc. Der »'ach einem kurzen Krankenlager Entschlafene wurde den 8. Februar 17/^ ^ Hercnsbeim, bcyWorms, aufdem Stammhause des uraltem Dalbergischen Geschlechts Mannheimer Linie geboren. Er erhielt seine ersten geistlichen Würd-n an dem Erzstute M^inz, wo er bald Kavitular, und an den Ho.Miftern 'U ürzburg und Worms, an welchen er Domherr wurde. Fm Fahre ,772 ernannte ihn der Kurfürst von Mainz zum wirklichen geheimen Ratbe und Statthalter zu Erfurt. Im Iabre 17^? wurde er Coad-jntor des hohen Erzsiistes des Kurfürsie l-tdums Mainz und des Hochstists Wornls, 1768 Coadjutor und i?99 Fücstbischof von Kon^ stanz. Nach dem D'de Friedrich Karl Josephs erhielt er die Würde eines Kurfürsten von Mainz und Erzkanzlcrs des heil. Römischen Reichs, und dcn Besitz von Regensburg und Aschaffenburg, 1806 das Primat dcs Rheinischen Bundes und die Sonoeränitat über Negensbürg, Aschaffenburg, Fra.lkc fürt am Main und Wetzlar. Seit iäl3 lebte er in Konstanz und zuletzt in Regcns-burg. (W. Z.) Zu Gottingen wollten neulich die Studenten ausziehen, weil sie in einer Klage nicht schnelle Gerechtigkeit erhielten. Einige Studenten machten nämlich tn dem deutschen Hanse eine. Probe mit Knallpuloer; der, wie es nachher sich auswies, fehlerhaft? Fuß.-boden, stürzte ein , und einige der Stude iten in das darunterliegende Zimncr, wodurch einige der Gäste daselbst verwundet, und weil sie glaubten, daß die Studenten durch ihr Erperlment^chuld au dem Unglück .v^ren, Streitigkeiten veranlaßt wurden. Die Sache ist beygelegt. (P. Z.) Der König von Wurtemberg hat seinem Onkel, dem Herzog Ferdinand, der sich mit der Fürstin Kunigunde von Metternich vermählt, nicht nur die vom vorigen Monarchen entzogene Appanage von jährlich »0,000 Gulden wieder bewilligt, sondern läßt lhm auch die rückständige nachzahlen Dem Vernehmen nach werden hie in Franks «eich siebenden württmberaischen Truppen in ihr Vaterland zurückzukehren; dies soll der Fall mit allen dort befindl. Conttngene Hn der kleineren Mächte seM____________ Italien. Nach dcm Braude im Theater St ^ vorigen Jahrs, machte sich dcr Unter" / mer der Schauspiele, Hr. Bardaja, a"^, ^ schig, es binnen Jahresfrist, gegen ^, riZe Verlängerung der Erlaubniß zu oen ^, zardspielen auf seine Kosten wieder ami fuhren, und mit allem Benötigten z"«^ tiren, worinn er auch Wort gehalten. ^. ne die Gallerie, die den 6. Rang ansm"" z ^ laufen außer den 3 Logen des Prosccul^ i/,2 Logen rings um den Saal, der anß prächtig ist. - (G. 3-) Zu Bologna im Römischen wurden sl ge aus dem Arbeitshaüse entlassene P^^^ nen, welche 'aus den Genieindeöfen ge>v ^ samerweise das Brod geraubt Haltes. ^ Fesseln durch die Strassen geführt, und v' aus nach Ancona auf die Galeeren gebt"/ Sardinien. Am 24. Iäner Morgens war in , ^ Rathhause zu Turin Feue- ausgebro^ welches jedoch durch schnell herbeygeeilte '^ " mont, nimmt mau gleichfaUs jetzt 0« ^ apfel aus der Erde, und findet sic ^"^ -bcstcn Qualität. Diese Erinen zuEnve^ , ners in drn Gebirqell Saooy'ns, ^ .^il , e'nc- garz neue Erscheinung für die -^" i der Wetterkunde und des Landbaues. Frankreich. Vor einigen Tagen ging einem So! ^ der unter den Fenstern der Her»"Alad^ Angouleme Schildwache stand, das 6 ^^ Gewehr los, und die Kugel ging Mann vermindert, und die Festungen . ^lc und Tonai, als Unterpfand für d,e 3co < MM. »Franks Darlehen, von den Engwn-d"n besetzt werden. (G. 3-) y. A"!3. Iäner gegen Mittag fiog das Pulvermagazin zVl Nochefort ln dle Luft. ! Der Artilleriemagazins - Vewahrer, Pannard, a,n dem sich Spuren von Geistesabwesenheit zeigt.n, legte das Feuer an, um Nh unter den Trümmern des Magazins z« ^graben. Es befanden sich darin 5 Centner Pulver. Glücklicher Weise kam Nlemand ^> der Erploswn / als der genannte Pan-""d, ums Leben; l^. bis ^5 Häuser sind W beschädigt. (G. 3) ^ Ein junger englischer Offizier, Kapitain ^<«, erschoßt am 29 Ianer Abends, ?egcn Verlust im Spiel. Man fand aus ' lnem Tlsche einen Zettel an General Ers-"ne, fti^,, Obei'i , worin er ihm schrnbt: ll^ch hin 5en Hansischen ( 3^nk«l ) bey ^a.ünu D. noch Zooo Pf. St.'schuldig." (Pr. Z.) Ein russischer Kurier, welcher Geschenke """ großcm Werthe von dem Kaiser Alcr.-«nder an den Prinz Regenten zu uberbrN'.aen ^ w^"""^iwei dort zusammengetroffene Tchw- ^^v"" der königlichen und von,der M fer " ^arde,sich ein förmliches Gefcch« 3«b d,/^"?^s Todte und Verwundete Glatze blil^^ösische Kommandant auf dem hani N' und die Schweizer die Ober. ledN.K^"- Die Ursache soll gewesen ' ""b man nach mehrtägigem B"d- mangel den französischen Gardisten doppelte Brod- Nationen, den Schweizern gar tcine, austheilte. (S. Z.) Großbrittannien. Der König Heinrich von Hayti hat am 20. Nov. i8l6. eine Erklärung erlassen, daß er mit Frankreich nie unterhandeln werde, bevor diese Macht die Unabhängigkeit des Königreichs Hayti anerkannt hatte. Solange soll auch kein Französisches Schiff zugelassen werden. Man will behaupten, das angebliche auf St. Helena entdeckte Komplot sey eine Er-sindung von Lasca,es, der, des 'Aufenthaltes in jener Einöd» satt, gern nach Europa transportirt werden möchte. Dem Vorgeben nach soll ein Knabe die Korrespondenz verrathen haben, die i!ascases auf Seide chiffrirt, und in ein Kleid eingenaht, ge-fükrt haben will. Schon früher bediente sich derPohle Pistowsky eines ähnlichen Kunstgriffs, um von St. Helena weggebracht zu werden. Er führte verdachtige Reden gegen einige Schitdwachsn, die ihn sogleich verriethen. Die Anzahl der Hofkapläne des Prinzen-Regenten beträgt, nach dem heurigen engl. Staatslalendec nicht weniger als 109, und die der k. Hofkapläne, von denen 4 für jeden Monath bestimmt sind 48. Elisabeth Pichegru behauptet Pichegru^s leibliche, nur nicht elielick leidliche Tochter zu seyn. Ihr Vater, sagt sie, icy nie vermablt gewesen, habe ihr aber ^inen und ihren Nahmen ge« gtben. Im May i8i5, sey sie von Buo-uaparten verhaftet worden. Sie lebt jetzt zu London. (Pr. Z.) M i s z e l l e n. ! Ein Sch^u'picler aus Brest b"t in der. Capstadt lwf St Domingo ein Theater er- ! richtet, auf wÄchcm Negcr spielen, die sich 5 aus Kranlrnch und Deutschlaud Almanache l und Mode - Journale haben kommen lassen. ' Ein eugl. Geschwindsckreiber hat ausgerecha l uct, daß ein Perlamentscedner in eiuee ° Stunde ungefehr?9oo Worte spricht, unv 75oo, wenn er aus irgend einem Grunds in besondern Elfer geräch. (G. 3-) In Zulun/t sollen in Dänemark alle Denkmähler, die kleinen von Holz ausgenommen, wie ihre Inschriften, die Verstorbenen zu Ebren auf Kirchhöfen, in den Kirchen ic errichtet werden, der Beurtheilung der Akademie der schönen Künste, zl-.vor unterworfen werden, damit die Nachwelt keinen unvorteilhaften Begriff von dem Geschmacke des gegenwärtigen Zeitalters bekomme. Am ?. Februar sah Wien das seltene Schauspiel einer Hinrichtung. Eln unordentlicher kcbenswancel und daraus entstehende Zerrüttung seiner Vermögensumstande wuchtenden Schneider, Ferdinand W*", zum Raube? und Mmder — In einem Hause der Stadt befand sich ein 9/,jahriger Greis«, bey welchem zwey Weibspersonen dienten, welchen der erwähnte Schneider bedeutende Summen schuld'g war. Genau in diesem Hause bekannt, baute er aufdiescn Umstand den ^vlan, jenen Greis zu berauben. Die jüngere Dienende wußte er am am vergan-aenen zweyten Weibnachtstage aus dem Hause zu locken, untcr dem Vorwande, die Vorbereitungen zn der am genannten Tage gegebenen Rcdoute, die sie besuchen wollte, zu veranstalten. Dtes gelang ihm auch nach Wunsch, und nun ging er um 9 Ubr Abends in einem Maskenkleide mit einer Larve vor dem Gesichte, in die Wohnung des Greises, in der Absicht, der 82jährigen Köchin beym Eintritte die Augen zu verbinden, und sie dergeßait in Schrecken zu »ersetzen, daß sie ihn nicht am Naube hindern könne. Dazu scheint er aber Anfaugs nicht den Mutb gehabt zu haben; denn kaum war er ins Zim< wtr getreten, als er die Larve abnahm, und sich mit der Köchinn in ein Gespräch einließ, das bald zum Wortwechsel wurde. Im Verlauf desselben schlug er sie mit der Haust so gewaltta zu« Kopf, daß sie belaubtnieder stürzte, band ihr dann dteHän» »e und zwängte ihr das eigene Halstuch so Hlef w den Hals hinab, daß er selbst überzeugt war, d;es müsse ihr den Tod zuziehen. Li« gerichtliche Leichenbeschau erklärte gleich- falls den Tod als eine nothwendige Fol^ jener Gewaltthat. Nu» erbrach derMsrdel zwey Schranke, öffnete mit den vorgefundenen Schlüsseln noch drey Kästen, und rau^ te erst der ermordeten Köchin <>, Gulden, dann dem im Bette befindlichen Greise "' dessen Beyseyn an Gelde, Prätiosen ""« Leinwäsche einen Werth von 2469 fl i»6 kr» Schon am folgenden Tage, am 27. Dez., wur^ er eingezogen, und gestand in den Dert)^ ren diese That, übereinstimmend mit dtl" gerichtlich erhobenen Bestände; auch die Ve . wahrungsorte des gestohlenen Gutes gab/ an, und dieses fand sich bis auf eine kle'" Summe, womit er eine Schuld getilgt h"^ te, richtig vor Nachdem diesem Raubm^ der vergangenen Montage der richterltty Spruch öffentlich vorgelesen wurde, welche ihn zum Tode durch den Strang verurthe'^ te, wurde er nach Ablauf von drey Tag« gestern Vormittag um halb »0 Uhr an A gewöhnlichen Richtsiatte hingerichtet. I, starb mit sichtbaren Zeichen der Neue. ^ war erst 25 Jahre alt, und hinterlaßte" Wittwe mlt zwey Kindern. (B. v. T.) Zu Dublin ward die Gattin ron Vill» Lees am 22 Dez. v. I. von einem EoY" ' entbunden; am 24 die Gattinn v. AM 5'ees von einem Sobne; am 25. die ld"^ ' ^ von John Lees von einem Sobne, «n« 3o. die Gattinn des Baronets tecs ev falls von einem Sohne. Im Jahre vor / warn in dleserFamilie ähnliche gleMl» Kind taufen vorgefallen. (Wdr.) Einer kürzlich erschienenen UebersiA, zufolge, wurden im Jahre i3i7 von,h, Hospitium auf dem Sinplon 6810 5. ^r, Nucke, 5873 Mittagmahle, 3g?o ^" zg, brote und 3971 Abendmahle; in af«" 6>4 «ahle an Reisende ausgetheilt. (B. v. " Mechsel-Coursin Wie«. am 21. Februar 181?. (onventionsmünze von Hundert 267 " '