Jahresbericht der k. k. Staats - öberrealschule in Laibach für das Schuljahr 1901/1902. Veröffentlicht durch die Direktion. Laibach 1902. Verlag der k. k. Staats-Oberrealsehule. Huchilruckorei von lg. v. Kloinmayr & Fcd. Bamborg. ^ ^. a. r^oje~»j». jjc’^jc^ jjc Verzeichnis der in den Jahresberichten der k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach von 1852/53 bis 1901/1902 erschienenen Abhandlungen: 1852/53. Errichtung der k. k. Unterrealschule in Laibach. Andeutungen zur Vater-landskunde von Krain. Vom prov. Direktor Michael Peternel. 1858/54. Georg Freiherr von Vega. Biographische Skizze. Vom prov. Direktor Michael Peternel. 18">4/55. Geographische Skizze des Herzogtums Krain. Vom prov. Direktor Michael Peternel. 1855/56. Geographische Skizze des Herzogtums Krain. (Fortsetzung.) Vom prov. Direktor Michael Peternel. 1856/57. Die VegetationsVerhältnisse Laibachs und der nächsten Umgebung. Vom wirkl. Lehrer Wilhelm Kuhlila. 1857/58. Schule und Leben, insbesondere Realschule und gewerbliches Leben. Vom prov. Direktor Michael Peternel. 1858/59. Schule und Leben. (Fortsetzung.) Vom prov. Direktor Michael Peternel. 1859/60. Der Milchsaft der Pflanze in seiner Bedeutung für den Haushalt der Menschen. Vom wirkl. Lehrer Wilhelm Kukula. 1860/61. Glasoslovje slovenskega jezika. Vom Religionslehrer Anton Lisar. 1861/62. Imena, znamnja in lastnosti kemiških pervin. Vom wirkl. Lehrer Michael Peternel. 1862/63. Slovenska slovnica v pregledih. Vom Religionslehrer Anton Lisar. 1863/64. 'Ribniška dolina. Vom Roligionslehrer Anton Lesar. Die Landeshauptleute von Krain bis gegen Endo des 15. Jahrhunderts. Vom suppl. Lehrer Georg Kozina. 1864/65. Paul Puzels Idiographia, sive rerum rnemorabilium monasterii Sitticensis descriptio. Bespr. vom prov. Oberrealschullehrer Georg Kozina. 1865/66. Konstruktion der Krümmungslinien auf gewöhnlich vorkommenden Flächen. Vom suppl. Lehrer Josef Opi. 1866/67. Übelstände der Lokalitäten der k. k. Oberrealschule in Laibach. Vom wirkl. Lehrer Josef Opi. 1867/68. Über die Saftbewegung in den Pflanzen. Nach neueren physiologischen Arbeiten dargestellt vom wirkl. Lehrer Franz Wastlcr. 1868/69. Reihenfolge der Landesvizedome in Krain im Mittelalter Vom Professor Georg Kozina. 1869/70. Zur Wertigkeit des Fluors. Vom Profossor Hugo Kitter v. Perger. 1870/71. I. Studien aus der Physik. Vom Professor Josef Finger. II. Direkte Deduktion der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen aus dem Größen- und Zahlenbegriffe. Vom Professor Josef Finger. III. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Prof. liugo Hüter v. Perger. 1871/72. aI. Studien aus dor Physik. (Fortsetzung.) Vom Profossor Josef Finger. II. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Prof. Hugo Ritter v. Perger. 1872/73. I. Direkte Deduktion der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen aus dem Größen- und Zahlenbegriffe. (Fortsetzung.) Vom Professor Josef Finger. II. Über den geographischen Unterricht an unseren Mittelschulen. Vom Realschullehrer I)r. Alexander Georg Supan. III. Aus dem chemischen Laboratorium. Vom Prof. Hugo Kitter v. Perger. 1 Mit dem Erlasso des k. k. Staatsministeriums vom 14-. Oktober 1808, '/.. 11.015, zu einer Bcclisklussigen Oborrealschulo erweitert. * Mit dom Erlasse dos k. k. Ministeriums f. K. u. II. vom 81. Mai 1871, Z. 2481, zu einer siebenklassigcn Oberrealschule orweitert. Fortsetzung s. Umachlafl Saite 3. Jahresbericht der k. k. Staats-Öberrealscliule in Laibach für das Schuljahr 1901/1902. Veröffentlicht durch die Direktion. Laibach 1902. Verlag der k. k. Staats-Oberrealschule. Bucht!ruckerei von lg. v. Kleinmnyr $ Feri. Bamberg. I nhal t. Seite Die Teilnahme Hans Katzianers an den Kämpfen gegen Zapolya im Jahre 1527. Von Fr. Komatar...................................................................... 1 Schulnachrichten: I. Personalstand des Lehrkörpers und Lehrfächerverteilnng.................................24 II. Lelirverfassung......................................................................2(5 III. Lehrbücher............................................................................28 IV. Haus- und Schulaufgaben................................................................HO V. Unterstützung der Schüler..............................................................32 VI. Vermehrung dor Lehrmittel-Sammlungen..................................................3(i VII. Statistik der Schüler.................................................................41 VIII. Maturitätsprüfung......................................................................44 IX. Chronik...............................................................................4fi X. Die körperliclio Ausbildung der Jugend ................................................47 XI. Gewerbliche Fortbildungsschule ........................................................49 Verzeichnis der Schüler................................................................54 XII. Kundmachung für das Schuljahr 1902/1903 59 ' Die Teilnalie Hans Mi» an ien Kämpfen ppn Zäpolya im Jahre 1527. Von Fr. Komalar. Als König Ludwig II. von Böhmen und Ungarn in der Schlacht bei Mohäcs am 29. August 1526 den Tod gefunden hatte, stand der ungarische Thron erledigt da, denn mit jenem war der männliche Stamm der Jagellonen erloschen. Kaum waren die Türken aus dem Lande, so entwickelte der siebenbürgische Wojwode Johann Zäpolya, der sein Heer nicht nach Molu'ics geführt, eine allseitige Agitation, um sich der Krone des Reiches zu bemächtigen. Die Magnaten, die geistlichen Würdenträger und die große Menge des ungarischen Reichsadels hielt zu diesem ehrgeizigen Mann, der schon längst nach der Krone gestrebt und nun mit großer Kühnheit auftrat. Am besten glaubte er seinen Plan durch die Vermählung mit der Witwe des letzten Königs, Maria von Österreich, durchführen zu können; aber diese willensstarke Frau war einem solchen Plane nicht zugänglich. Dagegen trat der hochmütige, geizige Kronhüter Peter Pcrenyi und auch Stephan Verböczy auf seine Seite; die Partei Zapolyas, für den die nationalen Gefühle der Ungarn sprachen, wuchs, durch Belohnungen und Versprechungen angelockt, mit jedem Tage an Zahl. Diese Oppositionspartei hielt schon Mitte Oktober eine Versammlung in Tokaj, wo beschlossen wurde, auf den 5. November zur Vornahme der Königswahl einen Reichstag nach Stuhlweißenburg auszuschreiben; zugleich wurden alle Nichterscheinenden mit der Strafe des Landesverrates bedroht. Die Königin verbot zwar den Besuch dieses Reichstages, aber vergebens; zahlreiche Anhänger Zapolyas, für den inzwischen eifrig Propaganda gemacht wurde, fanden sich ein. Der Reichstag, zu dem auch Erzherzog Ferdinand einige seiner Räte sandte und auf dem sich eine heftige Abneigung gegen die Deutschen geltend machte, legte besonders Gewicht auf den Reichstagsbeschluß von 1505, daß, falls Wladislaw oder ein späterer König ohne männliche Erben mit Tod abginge, nie ein Ausländer, sondern nur ein Ungar zum Könige gewählt werden sollte. Deshalb wurde Zäpolya trotz der Einsprache der Gesandten Ferdinands am 10. November 1526 als König ausgerufen und am folgenden Tage vom Bischöfe von Neutra gekrönt. Zu ihm hielten auch die Stände von Slawonien, worunter man damals die Komitate Agram, Kreuz und Warasdin verstand, und wählten ihn am 8. Jänner 1527 zum Könige, indem sie sich namentlich auf den obigen Reichstagsbeschluß beriefen. O.-H. 1 Begründete Ansprüche auf den ungarischen Thron hatte Erzherzog Ferdinand von Österreich, denn die Friedensverträge von Odenburg1 und von Preßburg2 zwischen Österreich und Ungarn sicherten den Habsburgom schon bei Mangel von männlichen Nachkommen des ungarischen Königs die Nachfolge zu. Für Ferdinand von Österreich war es von großem Vorteile, daß sowohl seine Schwester Maria, die Witwe Ludwigs II., als auch der Palatin Stephan Bathory alle ihre Kräfte für ihn einsetzten. Die österreichische Partei, zu der auch die Siebenbürger Sachsen unter dem Königsgrafen Markus Pempflinger, die Zipser und die Bewohner der Bergstädte hielten, brachte einen Reichstag zustande, der von der Königin-Witwe und dem Palatin, da nach der ungarischen Verfassung nur dieser als Stellvertreter des Königs das Recht hatte, in gesetzlicher Weise einen Reichstag einzuberufen, ausgeschrieben wurde und in Preßburg im Dezember 1526 zusammentrat. Obwohl Ferdinand den Ungarn verschiedene Versprechungen machte, wurde trotzdem der Reichstag wenig besucht, weil der größte Teil des Reiches in der Gewalt Zäpolyas war und man sich durch offenes Auftreten zu Gunsten Ferdinands den größten Gefahren ausgesetzt hätte. Die Sendboten Ferdinands stützten sich nicht auf das Erbrecht, sondern hoben die früher erwähnten Verträge hervor. Ferdinands Wahl erfolgte am 17. Dezember einstimmig. Auf diese früheren Verträge legten auch die kroatischen Herren Gewicht, als sie am 1. Jänner 1527 in Cetin zusammentraten und Ferdinand von Österreich als ihren Erbherrn annahmen, nachdem dieser schon am 23. Oktober 1526 einstimmig zum König von Böhmen gewählt worden war.8 Jedermann war klar, daß die Doppelwahl in Ungarn die Veranlassung zu einem Kriege sein wird. Ferdinand war jedoch vollkommen unvorbereitet, auch konnte er in der ungünstigen Jahreszeit den Krieg zur Erlangung der Herrschaft in Ungarn nicht beginnen. Die Sachlage in Ungarn hat sich in nächster Zeit nicht 1 19. Juli 1463: wenn König Matthias von Ungarn olino Söhne mit Tod abginge, soll der Kaiser Friedrich III. (von Österreich) oder ein von ihm zu bestimmender Sohn oder, wenn er nicht mehr lebe, ein von den Ungarn zu wählender Sohn dom König; Matthias auf den ungarischen Thron folgen. 2 7. Novembor 149L: Wladislaw von Ungarn und das Reich wurden verpflichtet, die früheren Verschreibungen (von 1403) wegen der Nachfolge zu bestätigen und zu erneuorn, so daß, wenn Wladislav ohne legitime Sühne oder diese ohne männliche Nachkommen mit Tod abgingen, Ungarn < ipso facto» auf Max und dessen direkte Leibeserben üborgehen sollte. 3 Frahnöi V.7 Monumenta comitalia regni Hungariae (Magyar orszäggyülesi emlekek), I., mit den ungarischen Einleitungen; Smollca. Ferdinands 1. Bemühungen um die Krone von Ungarn im «Archiv für österreichische Geschichte», 57, p. 1 bis 172; Komafar, Die Teilnahme Hans Katzianers bei der Wahl Ferdinands I. von Österreich zum König von Kroatien in den «Mitteilungen des Musealvereines für Itrain», XII., p. 142 ff.; Ghith, Die Wahl Ferdinands I. zum König von Böhmen 1526 in den «Mitteilungen dos Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen», 15, p. 19811’.; Huber, Geschichte Östorroichs, III., p. 537 11., und Huber-Dopsch, Österreichische Keichsgeschichte, Wien 1901, p. 147 11’. viel verändert. Während Zäpolya eine verhältnismäßig vielseitige und nachhaltende Tätigkeit entwickelt, hat die habsburgische Politik nicht allzugroße Erfolge zu bezeichnen. Schuld daran war hauptsächlich die Geldnot. Die ungarischen Herren, die sich der österreichischen Partei angeschlossen hatten, bekamen die von Ferdinand versprochenen Geldsummen nicht ausgezahlt. Sie mußten daher Not leiden, da Zäpolya ihre Besitzungen und die Einkünfte aus denselben unter seine Anhänger verteilt hatte. Die Zahlungsunfähigkeit des Habsburgers erregte bei den leidenschaftlichen Ungarn argen Mißmut, da sie gerade von der 1 lausmacht Ferdinands die Errettung des Vaterlandes erwarteten. Diese allgemeine Unzufriedenheit wurde überdies durch den Nationalhaß geschürt, weil die Ungarn in Ferdinand, obzwar er ein geborener Spanier war, jetzt einen deutschen Fürsten erblickten. Deshalb traten mehrere Anhänger Ferdinands zu seinen Gegnern über, Zäpolya beschenkte sie reichlich mit eingezogenen und erledigten Gütern. Ferdinand selbst war zu dieser Zeit fern von Ungarn, da er in Prag die Erbhuldigung der böhmischen Stände entgegennahm und sich die Wenzelskrone auf sein Haupt setzen ließ. Die Entfernung von Wien war ihm auch sehr gelegen, er war dadurch der Nachbarschaft Preßburgs, welches der Hauptsitz seiner Partei und der während seiner Abwesenheit zur Reielisverweserin ernannten Königin Maria war, entrückt und konnte nicht fortwährend durch die dort versammelten Magnaten bestürmt werden, während der unmittelbare persönliche Verkehr mit ihnen ihn zu manchen Zugeständnissen zwingen würde. Der Glaube der Ungarn, Ferdinand könne die gegebenen Versprechungen nicht einlösen, war jedoch falsch, denn Ferdinand wußte gut, daß der Krieg mit dem Gegenkönig unabwendbar sei, und er mußte daher suchen, für die ungarischen Herren so wenig Geld wie nur möglich auszugeben, um cs viel zweckentsprechender in Vorbereitungen zum Kriege anzulegen. Ferdinand besaß zu Anfang des Jahres 1527 von Ungarn nur einen kleinen Streifen an der Westgrenze mit den Städten Preßburg, Altenburg und Odenburg; ja selbst der Burg von Preßburg war er nicht einmal Herr, da ihr Kommandant, der alte, todkranke Johann Bornemisza, sich zwar loyal gegen den erwählten König verhielt, sich doch nicht entschließen konnte, jenem die Burg zu tibergeben oder fremde, deutsche Truppen einzulassen, da schon die aus deutschen Landsknechten bestehende, zum Schutze der Königin Maria in der Stadt bequartierte Besatzung bei den Ungarn mißmutige Stimmung erregte. Außerdem befand sieh in Ferdinands Händen auch das n unsichere Kroatien, wo von dem Verhalten Batthyänys die Sache Ferdinands abhing. Dagegen war die Stellung Zäpolyas im Lande günstiger. Auf dem Reichstage, der am 17. März 1527 in Ofen zusammentrat, findet man ganz Ungarn vertreten. Welche Stimmung auf dieser Versammlung herrschte, kann man aus den gefaßten Beschlüssen ersehen. Sie bewilligte Zäpolya zur Förderung der Rüstungen den zehnten Teil des sämtlichen Vermögens des Adels l* und der Nichtadeligen und erklärte alle Anhänger Ferdinands als Hochverräter. Frangepani riet, in Steiermark einzufallen und durch einen kräftigen Angriff gegen die wenigen offenen Anhänger Ferdinands diese zur Unterwerfung oder zur Flucht aus dem Lande zu zwingen.'1 Die Herrschaft Zäpolyas in Ungarn schien fest begründet, denn er besaß nicht bloß im eigenen Lande zahlreiche Anhänger, auch die Mitglieder der Ligue von Cognac zählte er zu seinen natürlichen Bundesgenossen. Obzwar eine Verständigung zwischen Zäpolya und der Pforte jetzt noch nicht zustande gekommen war, da jener sich noch scheute, diesen gewagten Schritt zu tun, solange es nicht durch die Notwendigkeit geboten war, so war Zäpolya doch • der eventuellen Hilfeleistung seitens der Türken im entscheidenden Augenblicke sicher. Sogleich nach dem Stuhlweißenburger Reichstage knüpfte Zäpolya Unterhandlungen mit den dem Hause Habsburg feindlichen Mächten an; er schickte den Zengger Bischof, Franz Josefics, an Venedig, den Papst und den König Franz von Frankreich, der überall freundliche Aufnahme mit Versicherungen der Freundschaft und des Wohlwollens für Zäpolya fand.5 Besonders der Erbfeind des Hauses Habsburg, Franz L, dessen leidenschaftliche Bemühung, die Übermacht Österreichs zu brechen, die einzige Triebfeder seiner Politik war, bereitete dem Abgesandten Zäpolyas einen freundlichen Empfang und schickte seinerseits den Gesandten Rineon an Zäpolya, der diesem den sicheren Beistand der Ligue in Aussicht stellen sollte.“ Weiter schickte Zäpolya einen anderen Abgesandten, dessen Name nicht bekannt ist, an Heinrich VIII. von England,7 der, obzwar er der Ligue von Cognac nicht beigetreten war und deshalb nicht als erklärter Feind des Hauses Habsburg betrachtet werden konnte, schon damals sein möglichstes tat, um im geheimen die Ligue zu fordern. Deshalb sandte Heinrich VIII. bei der Nachricht von der Niederlage bei Mohäcs einen Gesandten, Wallop, an den Gegner Ferdi- 4 Die Ereignisse in Ungarn seit der Schlacht bei Moh/ics bis Jänner 1537 schildert das wertvolle Work von Jdszay P., A magyar nemzet napjai a Mohacsi vi’sz utan, Pest 1840; größtenteils auf ihm beruhen die Darstellungen bei den neueren ungarischen Geschichtsschreibern, wie Graf Maildth, Geschichte der Magyaren, 2. Aufl., III., p. 1 ff.; Feßler-Klein, Geschichte von Ungarn, Ul., p. 399 ff. Ganz neue Gesichtspunkte bringt Smollca in seiner oben zitierten Abhandlung, welche dio Begebenhoiten von der Mohacser Schlacht bis April 1527 behandelt, indem er reichlicher als Jiiszay das Wiener Staatsarchiv ausbeutete und die seit dom Erscheinen des Werkes von Jäszay zum Vorschein gekommenen Quellen sehr fleißig benützte. Dieser Darstellung bin auch ich gofolgt. Eine allgemeine Übersicht der Vorfälle im Jahre 1527 bringt Turek, Prvni taženi Ferdinanda I. proti Janovi Ziipolskomu r. 1527 a jeho v^sledek (Programm der Kommunal-Realschule in Adlerkosteletz 1899), seine Darstellung stützt sich bloß auf gedrucktes Material (Velius, Zermegh, Katona, Voigt, Smolka, liuchholtz), biotet deshalb nichts Noues. 6 Feßler-Klein a.a.O., Hl., p. 407; Acht Towiciana, IX., ed. II., Nr. 235, p. 239. c Charricre, Negociations de la France dans le Levant, I., p. 15(>; Keßler, III., p. 415. 7 Feßler-Klein, III., p. 407. nands mit einem Wechsel auf 25.000 Dukaten lautend. Wallop begab sich gemäß seiner Instruktion zuerst nach Prag, wo damals Ferdinand weilte, wurde hier festlich empfangen, aber zugleich festgehalten. Zu ihm kam ein Agent ZApolyas, der im geheimen mit ihm unterhandelte und ihm die Lage seines Herrn im schönsten Lichte darstellte. Die Bemühungen Ferdinands, Wallop für seine Sache günstig zu stimmen, blieben erfolglos.8 Auch mit den Herzogen von Bayern, Wilhelm und Ludwig, knüpfte Zäpolya zu Anfang des Jahres 1527 Unterhandlungen an. Die beiden Herzoge bewarben sich erfolglos um die Krone Böhmens, die Vergrößerung der Hausmacht Österreichs mußte sie mit den größten Besorgnissen erfüllen, man schickte einen Gesandten an Zäpolya mit der Versicherung der Freundschaft und dem Versprechen der Hilfe der deutschen Fürsten gegen die Türken.0 Wie in früherer und späterer Zeit tritt auch jetzt Bayern in Unterhandlungen mit den Feinden Österreichs, der Konflikt beider Staaten ist traditionell, da Österreich seine Macht vornehmlich auf Kosten des uneinigen Bayern gegründet und erweitert hat.10 Ferdinand konnte die offenen Feinde des Hauses Habsburg von der Unterstützung ZApolyas nicht abbringen; um in dem bevorstehenden Kriege nicht ganz allein zu stehen, mußte man trachten, mit denjenigen Mächten, die noch nicht als offene Feinde Österreichs aufgetreten waren, in Verbindung zu treten. In erster Linie richteten sich seine Blicke auf England, avo Heinrich VIII. nicht offen die Bestrebungen der Ligue unterstützte und wo der mächtige Kanzler, der Kardinal Wolsey, mit seiner bekannten Vermittlungspolitik bei den Häuptern der Ligue, in Rom und Paris, großen Einfluß besaß. Darum entschloß sich Ferdinand zur Entsendung einer stattlichen Gesandtschaft unter Führung des gewandten spanischen Diplomaten Gabriel Salamanca, Grafen zu Ortenburg, die in den ersten Tagen des Jahres 1527 abreiste und Anfang März in London ankam. Die Gesandtschaft konnte ihre Aufgabe, die Erlangung einer Unterstützung von Heinrich zum Kampfe gegen die Türken, nicht lösen; als einzigen Erfolg vermochte sie das Versprechen, der König von England werde bald an Ferdinand eine Gesandtschaft abordnen, verzeichnen. Doch auch das letzte wurde nicht ausgeführt, da am 30. April 8 Die Urkumlon, die Gesandtschaft Wallop« betreffend, sind abgedruckt bei Firnhaber, Urkunden zur Geschichte des Anrechtes des Hauses Habsburg auf Ungarn im «Archiv für österreichische Geschichtsquellen», 24, p. 1 bis 32. Kraus, Englische Diplomatie im Jahre 1527, Wien 1871, p. 22; Feßler-Klein, III., p. 415. ” Über dio Beziehungen Zapolyas zu den bayrischen Herzogen {'oben interessante ‘Aufschlüsse: «Quollen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte», IV. (Cor-respondenzen und Aktenstücke zur Geschichte der politischen Verhältnisse der Herzoge Wilhelm und Ludwig von Bayern zu König Johan von Ungern.) 10 Vgl. Docberl, Bayern und Frankreich, München 1900 ein Bündnis zwischen England und Frankreich gegen den Kaiser und das Haus Habsburg zustande kam.11 Wäl irend dieser Zeit wurden auf beiden Seiten, je nach den vorhandenen Geldmitteln, die Kriegsrüstungen betrieben. Doch fehlte Z/ipolya die nötige Energie und die klare Einsicht in die Verhältnisse und er bat den König Sigismund von Polen, seinen Schwager, um die Vermittlung zur Herbeiführung eines Ausgleiches mit Ferdinand. Am 14. April 1527 bestätigte Z&polya eine Urkunde,12 welche durch die Verhandlungen mit dem polnischen Kanzler Szydto-wiecki zustande kam und worin die Waffenruhe bis 1. Juni vereinbart sowie allen Besitzungen der Königin Maria und sämtlicher Anhänger Ferdinands vollkommene Ruhe und Sicherheit gewährt wurde. Ferdinand hat wohl in diesem Augenblicke nicht ernstlich an einen wirklichen Ausgleich gedacht, er war eben noch nicht zum Kriege, dessen Notwendigkeit er wohl kannte, vorbereitet, daher mußte ihm alles, was eine Verzögerung des Krieges zur Folge haben konnte, in hohem Grade erwünscht sein.13 Die Unterhandlungen, die unter dem Vorsitze der Kommissäre des Königs von Polen mit den Gesandtschaften Zäpolyas und Ferdinands in der ersten Hälfte des Juni in Olmütz geführt wurden, führten zu keinem Erfolge, da Ferdinand inzwischen schon Zeit gewonnen hatte, um sich hinlänglich zu rüsten.11 Er beschloß, sein Recht auf Ungarn mit dem Schwerte zu erkämpfen. Ferdinand bekam für den bevorstehenden Kriegszug gegen Zäpolya reichliche Unterstützungen von seinem Bruder, den deutschen Fürsten und den österreichischen Erbländern, wodurch er in die Lage kam, ein nicht allzugroßes, aber tüchtiges und gut ausgerüstetes Heer seinem Gegner entgegen-zuschicken.15 Bei Wien zählte seine Kriegsmacht 8000 Fußgänger und über 3000 auserlesene Reiter. An ihre Spitze stellte Ferdinand schon im Mai als obersten Feldhauptmann den Markgrafen Kasimir von Brandenburg,10 unter ihm kommandierten Leonhard von Felß, Hans Katzianer und Wilhelm Rogendorf; oberster Feldzeugmeister war Ulrich Leißer. Noch zu Anfang des Juli brach die gesamte Streitmacht in drei geteilten Heerhaufen längs der Donau gegen Ungarn auf, auf der Donau begleiteten sie zahlreiche Fahrzeuge mit Proviant. Ferdinand begab sich zu seinem Heere nach Kitsee, wo cs lagerte, 11 Goehlert, Gabriel Salamancas, Grafen zu Ortenburg, Gesandtscliaftsberichte übor seine Sendung nach England im Jahre 1527 im «Archiv für österreichische Geschichte», 41, p. 219 bis 239; Kraus a. a. 0., p. 27; Smolha a. a. O., p. 109 (!'. 12 Acta Tomiciana, IX., ed. II,, Nr. 125, p. 127. 13 Smolka a. a. 0., p. 131 ff. 14 Ada Tomiciana, IX., Nr. 193, p. 204; Nr. 200, p. 210. 15 Die Ilauptquelle für diesen Kriog ist: Caspar Ursimis Velins, Do bello Pannonico, ed. Fr. Kollar, Wien 1762, der selbst im Dienste Ferdinands den Feldzug mitgemacht und denselben beschrieben hat. 10 Bestallungsbrief ddto. Breslau, 11. Mai 1527. 1C. u. k. Hofkammerarchiv (Archiv dos gemeinsamen Reichs-Finanzministeriums), Konzept, Iloffinanzakten. und wurde beim Betreten der Grenze Ungarns am 31. Juli vom Palatin und einer ansehnlichen Zahl seiner Anhänger empfangen und als König begrüßt. Zapolya, war für diesen Kriegszug vollkommen unvorbereitet, seine Streitmacht war so schwach und unbedeutend, daß er es nicht wagen konnte, das Anriickon der Feinde aufzuhalten. Infolge der oben geschilderten diplomatischen Negoziationen und der in Ungarn angeknüpften Unterhandlungen war die ganze Angelegenheit in dem Augenblicke, als Ferdinand zum ungarischen Feldzug auf brach, bereits entschieden, weshalb auch der Feldzug mehr einem Triumphzug als einem Kriege glich. Alle Städte und Festungen am rechten Donauufer ergaben sich teils freiwillig, teils nach kurzem Widerstande dem Könige Ferdinand. Raab, Totis und Vissegräd empfingen ihn mit vollem Jubel. Die Tore.von Komorn öffnete nach kurzer Belagerung der Donner seines Geschützes, in Gran leistete die Besatzung des Schlosses kaum einen Tag Widerstand. Überall traten die früheren Anhänger ZApolyas zu Ferdinand über. So gelangte dessen Heer bis Ofen, das schon von Zapolyas Kriegsscharen verlassen wurde, weshalb Ferdinand ohne Schwertstreich unter dem Jubel des Volkes am 23. August seinen festlichen Einzug hielt.17 Zapolya floh von Ofen nach Oberungarn; zu dessen Verfolgung wurde wegen der schweren Erkrankung des Markgrafen Kasimir von Brandenburg der Graf Niklas Salm bestimmt. Dieser setzte den fliehenden, meist aus Reiterei bestehenden Heerhaufen Zapolyas bis Tokaj nach, wo der Gegner am 27. September in einem blutigen Kampfe über die Theiß zurückgeworfen wurde.18 Die ganze Macht Zapolyas wurde aufgerieben, er selbst rettete sich, nur noch von wenigen Getreuen begleitet, über Großwardein nach Siebenbürgen, wo aber auch seine Stellung unterwühlt war. Da zur selben Zeit in Kroatien der eifrigste Anhänger Zapolyas, Christoph Frangepani, fiel und die bedeutendsten kroatischen und slawonischen Herren Ferdinand huldigten, gelangte Ferdinand in den Besitz von ganz Westungarn, da inzwischen durch Jlans Katzianer auch Oberungarn genommen wurde.19 Zäpolya sah sich bald von seinen Anhängern verlassen; auch der Erzbischof von Gran, Paul Varday, und der Kronhiiter Peter Perenyi traten zu Ferdinand über. Auf dem von Ferdinand nach Ofen ausgeschriebenen Reichstage fanden sich auch die hervorragendsten Anhänger Zapolyas ein. Am 7. Oktober wurde Ferdinand von demselben als König anerkannt und am 3. November in Stuhlweißenburg gekrönt. Auch die Stände Slawoniens und eine Versammlung der drei Nationen Siebenbürgens erkannten jetzt Ferdinand als König an. 17 Eine übersichtliche Darstellung dieser Ereignisse gibt König Ferdinand in einem l’rief'o an den König von England aus Ofen vom 22. August (State papers published under the autho-rity of her majesty’s Commission, VI., p. 600, und Mon. Hung. Dipl., V., p. 166 ff.) und an den König von Polen am selben Tage (Acta Tomiciana, IX., Nr. 262, p. 272 und 273). 1R Acta Tomiciana, IX., Nr. 317, p. 320. 10 liubcr a. a. O., III., p. 559 ff.; Voigt, Der Freiherr Ilans Katzianor im Türkenkrieg in «Kaumer, Historisches Taschenbuch», 1844, p. 24 ff. Mit den Operationen, welche Hans Katzianer in Oberungarn vollführte, wollen wir uns nun eingehender beschäftigen, da sein Biograph Voigt dieselben wegen Mangels an Material in Kürze abtut.20 Katzianer war kein Neuling im Kriegswesen, schon seit dem Jahre 1522 kämpfte er gegen die Türken, beteiligte sieh bei der Unterdrückung des Bauernaufstandes und fungierte als Kommissär des Erzherzogs Ferdinand bei seiner Wahl zum kroatischen König.21 Nach der glänzenden Cetiner Versammlung blieb Katzianer in Kroatien und befehligte als Hauptmann Ferdinands Truppen; den Oberbefehl über diese führte Graf Karl von Korbau, ihm unterstand auch der gesinnungstreue Niklas Jurišič. Die Truppen mußten den nur zu gewöhnlichen Mangel an Geld und Nahrungsmitteln erleiden, die Befehlshaber drangen auf pünktliche Soldbezahlung und stellten die Notwendigkeit vor, die für die Erhaltung Kroatiens wichtigen Schlösser Medved, Rekovac und Kruppa zu befestigen und mit den nötigen Verteidigungsmitteln zu verseilen; die Wiener Regierung fand die Forderungen berechtigt und bemühte sieh — soweit die Mittel reichten — die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Am wichtigsten war es aber, das Schloß Bihac für Ferdinand zu erhalten, es befand sich in den Händen Batthyänys; Graf Karl von Korbau suchte es mit den Landsknechten zu besetzen, erhielt aber vom Schloßhauptmann die Antwort, er wäre selber nicht abgeneigt, dies zu tun, habe aber von dem Ban den strengsten Befehl bekommen, niemanden in das Schloß einzulassen. Der Wiener Kammerrat nahm sieh der Sache eifrig an, beauftragte die Preßburger österreichischen Räte, mit Batthyäny darüber zu unterhandeln, und riet, ihn namentlich durch die Königin Maria zur Nachgiebigkeit zu bewegen zu suchen 22 Wie Smolka ausführt, gelang es den Bemühungen der Königin Maria, die nötige Geldsumme aufzutreiben, durch welche die Treue des Bans gesichert und infolgedessen jenes wichtige Schloß nicht in die Hände Zäpolyas gespielt wurde.23 Katzianer versah nicht lange den Hauptmannsposten in Kroatien, schon am 24. Februar erschien er, von Ferdinand abberufen, zur größten Verwunderung der österreichischen Regierung in Wien. Man war sich ganz im unklaren, was die Ursache seines plötzlichen Erscheinens wäre; einige sprachen schon damals die Vermutung aus, soviel sie aus den gelegentlichen Äußerungen Ferdinands entnehmen konnten, daß Katzianer als Hauptmann nach Preßburg, dem Versammlungsorte der Anhänger Ferdinands in Ungarn, geschickt werde.24 20 Voigt a. a. 0., p. 28. 21 Die Tätigkeit Katzianers bis zum Jahre 1527 behandelte ich in einem Aufsätze: «Die ersten Dienstjahre Ilans Katzianers» (Programm der Staats-Oborroalsohule in Laibach 1900). 22 Graf Karl von Korbau Gosandtenwerbung vom 25. Februar (Heratung des nieder-iisterreichischen Rates über die von demselben vorgolegten Artikel), Konzept, k. u. k. Wiener Staatsarchiv, Ilung. Febr. 1527. 28 Swolka a. a. O., p 103. 24 Polhaims Brief an Kaubor vom 25. Februar, Konzept, Staatsarchiv, Ilung. Fobr. 1527. Katzianer begab sicli schon im März, ohne seine Ernennung abzuwarten, denn diese erfolgte Anfang April,2r> nach Preßburg und entwickelte hier eine allseitige Tätigkeit. Ferdinand wußte das bisherige erfolgreiche Wirken des lcrainischen Edelmannes zu schätzen; er bedurfte in diesem für die Geschicke der Länder Österreichs wichtigsten Augenblicke, in welchem es entschieden werden sollte, ob Österreich ein deutsches Fürstentum verbleiben oder sich in eine europäische Großmacht umgestalten werde, willensstarker und charaktervoller Männer, die nicht ihre Treue und Dienste je nach der Menge des ihnen dargebotenen Geldes richteten. Und Ferdinand täuschte sich nicht in Katzianer, denn der bewies in dieser schweren Zeit, daß er es verstand, das Schwert ruhmreich und mit Ehren zu führen, und dem Vaterlande und Herrscherhause ausgezeichnete Dienste zu leisten, indem er auch größeren Truppenmassen den Weg zum Siege zu weisen vermochte. Obzwar Ferdinand für den bevorstehenden Feldzug ziemlich bedeutende Subsidien bekam, die aber sehr langsam einlangten, so war er trotzdem nicht in der Lage, regelmäßig die Söldner zu bezahlen. Sie empörten sich in Preßburg und wollten schon abzielien, wenn man ihnen den rückständigen Sold (4000 Gulden) nicht auszahle.26 Um dies in einer so wichtigen Zeit zu verhindern und die nötige Summe aufzutreiben, beabsichtigte Katzianer, eine allgemeine Steuer auf die umliegenden Gespansehaften zu legen mit der Begründung, «das diselbcn underthanen ungehorsam gewesen und in aufruer wider ku. mt. gehorsam und den feinden angehangen, darumben sie billieh gestraft werden und sie sollen es selbst auch gern sehen, damit sie inen dester gehorsamer erhalten». Diese Absicht Katzianer« rief naturgemäß große Erbitterung unter den Ungarn hervor, die ungarischen Räte erhoben sogleich Widerspruch bei der Königin Maria, die gerne ihren Bitten willfahrte und diesbezüglich Vorstellungen bei ihrem Bruder machte. Das Vorhaben Katzianers wie auch sein späteres Vorgehen gegen die Anhänger Zäpolyas war verfrüht und zu streng, Ferdinands Herrschaft war noch nicht fest begründet, solche scharfe Maßregeln konnten nur zu leicht die beweglichen Gemüter der Ungarn erregen und das Gegenteil bewirken; auch waren damals die Verhandlungen zur Herbeiführung der Waffenruhe noch nicht abgeschlossen, es war deshalb die größte Milde und Nachgiebigkeit gegen die Parteigenossen Ferdinands sowie des Gegenkönigs geraten. Die österreichische Regierung wollte diese Verhältnisse nicht berücksichtigen, da sie bei der Eintreibung des halben und des ganzen Guldens beharrte, da «mit inen etwas nutzlichs geschaffen mug werden, dann ob sie des nit thun, so hab dennoeht ir mt. dem Catzianer nichts minder befolhen, das er sich des unangesehen irer verhindrung understeen sol; ir mt. hab im auch deshalb sondere befelh und general an die spanschaften und underthanen 25 Hofkammerarchiv, Österreichisches Gedonkbuch 1527, 4. April, p. 188. Er bezog monatlich achtzig- Gulilen und Verpflegsgelder für zehn Pferde. *c Hofkammerarchiv, Iloffinanzakton 1527. zuegeschikt.»27 Ein derartiges Vorgehen der österreichischen Regierung vergrößerte die Mißstimmung gegen Ferdinands Herrschaft, der eingewurzelte Nationalhaß gegen die Deutschen bekam immer neue Nahrung, statt daß jene bestrebt gewesen wäre, durch kluge und weise Maßregeln die Ungarn mit dem Habsburger auszusöhnen. Das strenge und gewalttätige Handeln Katzianers trug das Seinige bei zu den Klagen der Preßburger Regierung gegen die Deutschen, die tagtäglich den armen Leuten Schaden zufügen. Katzianer, ein echter Haudegen, besaß kein weitblickendes staatsmännisches Auge und hatte kein Verständnis für die damaligen verwickelten politischen Verhältnisse; alle Befehle aus Wien führte er, ohne Rücksicht auf ihre Rätlichkeit und Möglichkeit, rücksichtslos durch, so daß oft die ungarischen Räte und die Königin Maria in Wien einschreiten mußten, sonst wäre die Sache Ferdinands sehr gefährdet worden.28 Das kriegerische, derbe Wesen Katzianers zeigte sich bei der erwähnten Eintreibung der Steuer, womit es ihm möglich war, die Söldner für eine kurze Zeit zu befriedigen und zum Gehorsam zu bringen, dann aber besonders bei der Verfolgung der Anhänger Zapolyas. Jede neu angekommene Person, die ihm verdächtig erschien, warf er in den Kerker, dabei ereignete es sich, daß auch unschuldige Menschen in Gefangenschaft gerieten. Einmal ergriff er vier Trompeter des Z&polya, die auf ihrer Heimreise nach Tirol und Bayern in Preßburg die Güte des früheren Dienstherrn («wie sie ainen guetn herrn an dem weida haben und sein dienstvollc vast wol bezal; wer da kumbt, den nem er auf») priesen.29 Bei einer anderen Gelegenheit verwehrte er einem angesehenen Edelmanne, der Geheimschreiber des verstorbenen Königs Ludwig war, dann in derselben Eigenschaft Zapolya dienen sollte und gemäß seiner Aussage für den Kaschauer Bischof Holz in Wien einzukaufen vorgab, die Weiterreise.30 Unangenehm berührt wurde die Preßburger Regierung, als Katzianer einen hohen Priester aus Waitzen wegen angeblicher Spionage gefangen nahm.81 Seine ganze Aufmerksamkeit widmete der Stadthauptmann dem Preßburger Dompropst Franz von Ujlaki, den er im Verdachte eines eifrigen Parteigängers Z&polyas hielt, da alle fremden Personen aus Ungarn bei ihm einkehrten. Bei der Gesinnungsart Katzianers können wir uns nicht wundern, wenn er den sonderbaren Wunsch äußerte: 27 Undatiertes Schreiben der niederösterreichischen Riito an die Königin, Konzept, Staatsarchiv, Iliing. März 1527. 28 Paulus Joviiis gibt in Historia sui temporis, lib. XXX., p. 518, folgonde Charakteristik Katzianers: Erat Cazianer, sicuti in conserenda pugna fortis ot impiger, ita non somper sobrius et turbidus in susoipiendis consiliis, alacritato quadam inanis ot pernieax. 211 Katzianers Brief an die niederöstorreicbischon Rllte (ddto. Preßburg, 23. April), Original, Staatsarchiv, llung. April 1527. 30 Katzianers Brief an die niederösterroicbischen Käte (ddto. Preßburg, 25. Mai), Original, Staatsarchiv, llung. Mai 1527. 31 Räubers Brief an die nioderösterreichischen Riite (ddto. Preßburg, 29. Mai), Original, Staatsarchiv, llung. Mai 1527. «Deshalbn wolt icli vil lieber, er (der Dompropst) war zu Kom ain raicher Cardinal als diser zeit hie.»32 Diese und ähnliche Fälle beweisen uns zur Genüge, daß die Soldatennatur Katzianers in das Getriebe der politischen Verhältnisse nicht tiefer zu blicken vermochte, sondern dieselben bloß nach den äußeren Vorgängen beurteilte. Ein solcher Mann war für einen so wichtigen Posten in dieser schwierigen Lago der politischen Verhältnisse nicht geeignet, denn er konnte mehr Unheil stiften, als die gute Sache fördern. Günstige Gelegenheit, ihn von dieser Stelle zu entheben, ohne daß er es begriff und ohne irgendwie beleidigt zu werden, bot der Sommerfcldzug Ferdinands gegen Zäpolya. Als Ferdinand Ende Juli an der ungarischen Grenze, nicht weit von der Straße, die von Wien nach Preßburg führt, bei einem verfallenen Turme, bei Kitsee, sein Heer in zwei Streitscharen teilte, übertrug er den Oberbefehl über eine Truppenabteilung an Katzianer, damit er vom linken Donauufer die Anhänger Z&polyas verdränge, während er selbst und Kasimir von Brandenburg am rechten Ufer gegen Ofen zogen. Die Burg von Preßburg befand sich, wie wir oben erwähnten, noch immer nicht im Besitze Ferdinands. Um bei seinen Operationen in Westungarn im Rücken gesichert zu werden, mußte Katzianer zuerst dieses Schloß in seine Gewalt zu bekommen trachten. Kaum erschien er mit den Truppen vor der Stadt, so erklärte sich die Schloßbesatzung unter dem Befehlshaber Johann Szalay willig, das Schloß zu übergeben, sobald Ferdinand in Ofen als König Ungarns anerkannt werde; bis dahin nahm sie von Katzianers Söldnern eine zweimal so große Zahl als ihre eigene in das Schloß auf und hielt es mit ihnen gemeinschaftlich besetzt.33 Zäpolya erfuhr durch seine Kundschafter, daß Ferdinand einen Teil seines Heeres zur Besetzung Westungarns abgesandt hatte. Rasch wurde Lukas Mariay mit fast 3000 Mann in die Tyrnauer Gegend entsendet, wo er sein Lager in der Nähe der letztgenannten Stadt aufschlug. Katzianer wandte sich nun mit den verfügbaren Truppen gegen Tyrnau, wo er in der Nacht des 8. August34 mit 500 Reitern und fast 2000 Landsknechten und einigen Geschützen ankam. Die Stadt, in der Ebene gelegen, war mit starken Mauern und Schutzwehren befestigt und mit tiefen Gräben versehen. Trotzdem öffneten die Bewohner sogleich beim Anrücken Katzianers freiwillig die Stadttore, da die von Zäpolya früher dorthin geschickte Besatzungsmannschaft die Stadt ihrem Schicksale überließ und der angedrohten Belagerung nicht gewachsen war.35 32 Katzianers Brief an die niedorüsterroichischen Räte (ddto. Preßburg, H5. Mai), Original, Staatsarchiv, Hung. Mai 1527. 3:1 Maildth a. a. O., III., p. 48; Feßler-Klein a. a. O., III., p. 421. 34 Katzianers liriof an den mährischen Landeshauptmann (ddto. Tyrnau, 9. August), Original, Staatsarchiv, Hung. August 1527; Katzianers Brief an die niederösterreichischen Räte (ddto. Tyrnau, !). August), ebenda. 35 Urs. Vcl., p. 2. Mariay zog sich gegen Freistadtl (Galgöcz) zurück, wohin ihm auch Katzianer folgte. Zu einer ergiebigen Verfolgung des Feindes fehlte es dem letzteren an Reiterei; die Anzahl der Reiter, dieUrsinusVelius angibt, ist zu hoch gegriffen, da sich Katzianer darüber selbst in beiden Briefen beklagt und um Nachschub bittet («aber bin arm mit geraisig»; «füg ... zu vornemen, das ich die antzal geringen pherde, der II0 sein sollen, noch über XL nicht beyeinander hab, auch derselben diser zeit nicht aufzubringen waiss»). Ohne die Hilfeleistung abzuwarten — solchc konnte Katzianer infolge einer Weisung der Wiener Regierung nur vom mährischen Landeshauptmann beanspruchen30 —, entschloß er sich dennoch, den Feind bei Freistadtl zu zersprengen (11. August). Auf die Nachricht von seiner Ankunft ergriff der feindliche Feldherr mit seinem Heere die Flucht und brach die Waagbrücke hinter sich ab. Katzianer stellte die Brücke wieder her und gelangte dann leicht vor die Stadt, die sieh nach kurzem Geschützfeuer ergab. Dreizehn Anhänger Z&polyas nahm er fest, die übrigen mußten dem Könige Ferdinand den Treueid leisten. Zwei Tage hielt er Rast in Freistadtl, um das Kriegsvolk ausruhen zu lassen, am 13. August setzte er dem fliehenden Feinde gegen Neutra nach.87 Vor Neutra — nach dem Berichte bei Ursinus Velius mit einer großen Menge von Bauern — angelangt, schlug er die Feinde in die Flucht, worauf sich das Schloß freiwillig ergab.88 Nach einigen Tagen kamen viele ungarische Herren in der Stadt zusammen, um die Erbhuldigung dem Könige Ferdinand darzubringen. Katzianer legte ihnen in einer langen Rede die Gründe auseinander, auf Grund welcher Ferdinand die Königskrone gebühre; seine überzeugenden Worte wirkten nachhaltig auf die Anwesenden, sic versprachen auch andere zu gewinnen, Ferdinand als ihren Herrscher anzuerkennen.89 Katzianer blieb nach diesen Erfolgen nicht untätig. In der Eigenschaft als Stadthauptmann von Tyrnau oblag ihm auch die Verwaltung des umliegenden Gebietes. Wie in Preßburg, so war auch in dieser Stadt sein Walten ein strenges. Die Ungarn beklagten sich wahrscheinlich darüber bei der Preß-burger Regierung. Sie taten noch mehr, sie beschuldigten Katzianer der Plünderung und des Eintreibens hoher Kontributionen. Zur Untersuchung der vorgebrachten Verdächtigung schickten die niederösterreichischen Räte 30 Brief der niederösterreichisclien Räte an Katzianer vom 10. Anglist, Konzept, Staatsarchiv, Ilung. August 1527. 37 Katzianers Brief an die niederösterreichisclien Räte (ddto. NeustatJ, 13. August), Original, Staatsarchiv, llung. August 1527. Dieser eigenhändig geschriebene Brief zeichnet sich wie alle übrigen von ihm selbst geschriebenen durch eino derbe Sprache und ungelenkige Scliriftziige aus. Kine Probe Katzianers Schrift nach dem Original im k. u. k. Kriegsarchiv, F. A. 1528, 3/15, ist faksimiliert in «Unterrichtsbeliolfe zur Ilandschriftenkiinde». Zusammengestellt von der Direktion dos k. k. Kriegsarchives, Wien 1889. aR Urs. Vel., p. 17. 30 Urs. Vel., p. 47 und 48. Siegmund Kundhauser nach Tyrnau.40 In der erhaltenen Instruktion ist zwar der Hauptzweck seiner Mission verschwiegen; zufolge dieser sollte Katzianer vom baldigen Eintreffen von vier Geschützen und von der Flucht Z&polyas benachrichtigt werden; nach den erhaltenen Kundschaften beabsichtige Zapolya, sicli gegen Zips zu wenden, Katzianer soll deshalb über alle Bewegungen Ziipolyas unterrichtet sein und die Wiener Regierung in dieser Beziehung mittelst der neu eingerichteten Postverbindungen schnellstens in Kenntnis setzen.41 Solche Weisungen konnten die niederösterreichischen Räte Katzianer auch schriftlich zukommen lassen und brauchten keinen besonderen Kommissär nach Tyrnau zu schicken ; doch Siegmund Kundhauser mußte zunächst eine wichtigere Aufgabe erfüllen, geheime Erkundigungen einzuziehen, ob die zu Ohren der Wiener Regierung gelangten Verdächtigungen gegen Katzianer zutreffen, nebenbei konnte er die in der Instruktion enthaltenen Punkte diesem bekanntgeben und ihm die nötigen Verhaltungsmaßregeln einschärfen. Kundhauser konnte jedoch nichts für Katzianer Belastendes ausfindig machen,42 im Gegenteil war er in der Lage, in Wien erzählen zu können, wie erfolgreich Katzianer für die Ausbreitung der Herrschaft Ferdinands in Westungarn wirkt, denn er hatte die ganze Gegend bis zur mährischen Grenze und bis Tren-tschin — in letzter Zeit wiederum 17 Dörfer und 5 Märkte — zum Gehorsam zurückgebracht. Auch Katzianer mochte von den geheimen Aufträgen Kundhausers erfahren haben, er versichert die Wiener Räte nochmals, «das ich auf dise stund kain haller noch pfennig prantgeschaczt oder von den armen leiten noch adl genumen oder mir geben hetten, sunder bas (— was) mit hiner und gessen Zugängen ist, das ist an zal vil täglich. Solt ich sy haben pisher werauben lassen oder prantgeschaczt, ich het nicht den fierten taul in barsam praeht, aber mit dem gemainen man hab ich den adl drungen und noch auf dise stund wer guet, das man das dort auch tat und eines tauls folck daher prauchet, nemlich die geringen pfart, dan ku. mt. nun am mausten an den orten gelegen ist».43 Schon in Preßburg wurde der Keim zu der später sich immer mehr und mehr verschärfenden Abneigung zwischen Katzianer und den ungarischen Räten gelegt. Diese (besonders Bäthory, Thurzö und Szalahäzy) sahen mit Neid auf die Erfolge Katzianers und mit Eifersucht auf die Beliebtheit, deren er sich beim Preßburger Hofe und in Wien erfreute. Obgleich diese Herren 40 Hrief der niederüsterreichischen Räte an Katzianer (ddto. Wien, 22. August), Konzept, Staatsarchiv, Hung. August 1527. 41 Instruktion für Siegmund Kundliauser (Artickl so Sigmund Kundthauser, ku. mt. stat-halter, regent und camorrate der Niderösterreichischen lande, wegen herrn Hansen Catzianer, ritter, mundtlicli anzaigen und darauf besehaid erlangen solle); s. d. Konzept, ebenda. 42 lirief der niodorüsterroiebisebon Riite an Katzianer (ddto. Wien, 27. August), Konzept, ebenda. 4a Katzianers Brief an die niederösterreicliisclien Kitte (ddto. Tyrnau, 31. August), Original, ebenda. seit Jahren mit der Politik des Hofes eng verwachsen waren und sieli gleich nach der Schlacht bei Moh&cs an die Königin anschlossen und gut mit den ungarischen Angelegenheiten vertraut waren, gewährte man ihnen doch nicht viel Einfluß, denn man wußte, daß sie Ungarn waren. Sie fühlten sich sehr gekränkt, da Ferdinand auf ihren sehnlichsten Wunsch, den Feldzug mit ungarischen Rittertruppen zu unternehmen, nicht eingegangen war, und bereiteten deshalb Katzianer alle möglichen Schwierigkeiten, mißdeuteten jede seiner Taten und reizten sogar die untergebenen Hauptleute zur Nichtbefolgung seiner Befehle. Katzianer hatte in der Tat eine sehr schwere Stellung; satt der fortwährenden Reibungen zwischen ihm und den ungarischen Räten, entschloß er sich, 11111 seine Versetzung zu bitten, welcher Bitte natürlich kein Gehör geschenkt wurde. Noch zwei Übelstände wirkten sehr nachteilig auf den Gang der Operationen Katzianers: das Söldnerwesen und die Geldnot. Ein stehendes Heer gab es zu dieser Zeit noch nicht. In den deutsch-österreichischen und in den böhmischen Ländern waren die Stände verpflichtet, im Falle eines feindlichen Angriffes dem Landesfürsten auf eigene Kosten beizustehen. In Ungarn bestand die adelige Insurrektion, derzufolge jeder Edelmann persönlich, die mächtigeren Barone, Prälaten und Magnaten mit ihren Vasallen unter eigenem Banner ins Feld rücken mußten. Dieses Landesaufgebot war ganz von den Ständen abhängig, indem sie auf Ansuchen des Landesfürsten diesem für eine bestimmte Zeit, etwa drei oder sechs Monate, je nach Bedarf den 30., 10. oder 5. Mann der überhaupt wehrfähigen Leute bewilligten und diese nach Maßgabe ihrer Steuerverpflichtung in der Regel selbst anwarben, besoldeten und verpflegten. Neben dem Landesaufgebote bestanden die Heere auch aus Söldnern, die der Landesfürst selbst anwarb und besoldete. Aber da die Mittel, über welche dieser unabhängig von den Ständen verfügen konnte, nur gering waren, so wurden solche erst im Falle der Not angeworben und sobald als möglich wieder entlassen.41 Katzianers Truppen bestanden größtenteils aus Söldnern, da die Landesaufgebote der gegen Ofen vorrückenden Truppenabteilung zugeteilt waren. Diese Söldner bereiteten Katzianer manche Unannehmlichkeit. Mochte man dem im vollsten Sinne des Wortes zusammengetrommelten Kricgsvolk noch so wohlklingende Motive unterschieben, so blieben sie doch unverstanden, und schließlich blieb nichts übrig als die zwei recht derben, aber jedermann verständlichen und durch die Not und Last des Tages wirkenden Begriffe: Sold und Beute. Auch die beiden heiligsten kriegerischen Tugenden, Gehorsam gegen den Kriegsherrn und Treue auf den geleisteten Eid, konnten naturgemäß bei solchen geworbenen Söldnern nicht zur vollen Geltung kommen, denn diese zwei Tugenden ruhten auf keiner tieferen moralischen Grundlage. Man schwor sie heute dem und morgen jenem, vermietete mit der Kraft 44 Huber-Dopsch a. a. O., p. 205. (les Armes auch das Denken des Kopfes und die Treue des Herzens und hielt sich aller Verpflichtungen ledig-, wenn der Kriegsherr nicht jedes Jota der wirklichen oder vermeinten Verpflichtungen erfüllen konnte. Diese Neigung zur Unbotinäßigkeit und Meuterei gehörte zu den größten Schattenseiten des Söldnerwesens, wenn auch berücksichtigt werden muß, daß die durch fortwährende Kriege hervorgerufene, nie endende Finanzklemme schwere Anforderungen an die Uneigennützigkeit und Selbstlosigkeit der Leute stellte. Wenn man aber auch zur Entschuldigung anführen wollte, daß die Söldner verpflichtet waren, sich selbst den Unterhalt zu bezahlen und daher beim Ausbleiben des Soldes tatsächlich der Not ausgesetzt waren, so trifft dies nur in einem gewissen Grade zu. Denn so entschieden auch die Bestimmungen der Artikelbriefe waren und so oft die Verpflichtung, den Unterhalt zu bezahlen, auch eingeschärft wurde, so nahm man es damit doch nicht so genau, wie ja schließlich derartige humane Bestimmungen der Not und dem momentanen Bedürfnis des Krieges gegenüber auch heute nicht ganz strikte einzuhalten sind. Diese Söldner kosteten Ferdinand hohe Summen, er konnte sie jedoch nicht regelmäßig bezahlen, denn an Geld hatte es in Österreich, dessen Steuerwesen noch wenig ausgebildet und dessen Finanzen infolge der Kriege Kaiser Maximilians gänzlich zerrüttet waren, sehr gefehlt. Die Einkünfte des Landesfürsten, welche von denen des Staates noch nicht geschieden wurden, teilten sich zur Zeit Ferdinands in ordentliche und außerordentliche. Jene, welche nicht von der Bewilligung der Stände abhingen, bestanden in den Erträgnissen der Domänen, Ämter, Stadtsteuern, des Ungelts und der Regalien. Diese Einnahmen konnten zur Deckung der regelmäßigen Ausgaben für den Hofstaat, Gnadengaben, kirchliche Stiftungen, die Verwaltung und allenfalls auch für die Verzinsung der vom Landesfürsten gemachten Anlehen ausreichen, nicht aber auch für die militärischen Bedürfnisse, da zur Verteidigung der österreichischen Länder gegen die Türken und gegen andere Feinde ein Heer zu erhalten, Festungen anzulegen und andere militärische Bedürfnisse zu bestreiten waren. Um diese Auslagen zu decken, mußte sich der Landesfürst an die Stände der verschiedenen Länder wenden, um die Bewilligung von Subsidien oder außerordentlichen Steuern durchzusetzen. Anfangs hoben die Stände die von ihnen bewilligten Summen nicht bloß selbst ein, sondern sie verwendeten sie auch in der Regel zur Ausrüstung und Besoldung der von ihnen gestellten Truppen; später wurden diese Steuern dem Landesfürsten oder den von ihm bezeiehneten Personen eingehändigt. Beim Regierungsantritte Ferdinands war die Lage der Finanzen in den österreichischen Ländern trotz der massenhaften Verpfändungen unter Maximilian keine ungünstige. Die tirolisehe Kammer konnte im Jahre 1522 eine große Summe auf Schuldentilgung verwenden, auch die Einnahmen von den niederösterreichischen Ländern ergaben einen Überschuß. Wäre der Friede erhalten geblieben, die Hofhaltung in nicht zu luxuriöser Weise eingerichtet worden, mehr Ehrlichkeit bei vielen der höheren Beamten vorhanden und der König nicht zu freigebig gewesen wäre, so würde man wohl vor der Gefahr eines Defizits geschützt gewesen sein. Aber schon 1527 begann mit Ziipolya und bald auch mit den Türken ein Krieg, der sich fast ohne Unterbrechung bis in die letzten Lebensjahre Ferdinands I. hinzog und eine vollständige Zerrüttung der österreichischen Finanzen herbeiführte. Da die Kosten dieses Feldzuges gegen Zäpolya nicht aus den regelmäßigen Einnahmen bestritten wurden, sondern aus den Sub-sidien dos deutschen Reiches und anderer Staaten, aus den außerordentlichen Steuern der verschiedenen Länder (soweit diese wie jene nicht vorzogen, selbst Truppen zu senden), aus Anlehen u. s. w., und da diese Geldmittel sehr langsam einlangten, so wird man sich über die fortwährende Geldklemme der Wiener Regierung nicht wundern und leicht einsehen können, daß sie den wohlbegründeten Bitten Katzianers um Sold, Truppennachschub, Geschütze, Munition u. s. w. nicht immer Folge leisten konnte. Aus Ungarn ging Ferdinand fast nichts ein, er nahm erst im Jänner 1528 die Neuorganisation der Finanzverwaltung in Angriff und errichtete in Ofen eine ungarische Kammer für das ganze Reich; da aber die Kämpfe mit den Anhängern Zäpolyas noch immer fortdauerten, so litt die Kammer an großer Finanznot und sie verschwand nach dem Verluste Ofens im Jahre 1529 ganz. Es ist ganz ungerechtfertigt, wenn die persönlichen Feinde Katziancr vorwarfem daß er in diesem Lande so hohe Kriegssteuern erhob, in dem cs einst König Ludwig an fünfzig Gulden gebrach, um Pulver nach einem wichtigen Grenzpunkte transportieren zu lassen.46 Zi'ipolya, der inzwischen nach Nordungarn zurückgedrängt wurde, versuchte nochmals sein Glück in den westlichen Gebieten, wohin er Michael Paksy mit fast 4000 Mann schickte. Da Katzianer Anfang September von Ferdinand 2000 Mann böhmisches Fußvolk und einige Geschütze bekam, war es ihm ermöglicht, größere Unternehmungen auszuführen. Zuerst wandte er sich gegen Michael Paksy, den er mit Leichtigkeit in die Flucht trieb. Das Heer Paksys bestand hauptsächlich aus Bauern, denen Katzianer androhte, ihre Felder und Besitzungen verwüsten zu wollen, im Falle sie noch ferner unter den Waffen verharren würden. Sie liefen sogleich alle auseinander. Katzianer eroberte darauf auf einem Streifzuge das Schloß Boina.40 Die 15 Oberleitncr, Österreichs Finanzen und Kriegswesen untor Ferdinand I. im «Archiv für österreichische Geschichtsquellon», 22; Huber a, a. O., IV., p. 5 und p. 202; derselbe, Studien über die finanziellen Verhältnisse Österreichs unter Ferdinand I. in «Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung». Frgsbd. IV., p. 181 ff.; ITuber-Dopsch a. a. O., p. 208 ff. 4I! Urs. Vel., p. 48. Brief von Schidlowitz an die niederösterreichischen Kilte (ddto. Ofen, 18. September), Konzept, Staatsarchiv, Hung. September 1527; Ferdinands Brief an Bartholomäus Weyting (ddto. Ofen, 18. September), Konzept, ebenda. böhmischen Söldner, die an der Besetzung dieses Schlosses nicht teilnahmen, griffen die benachbarte Stadt an und raubten gegen ausdrücklichen Befehl und Willen Katzianers die Einwohner aus. Als dieser das vernahm, ritt er schnell mit seinen Reitern gegen sie, einige leisteten zwar Widerstand, die anderen ließen eingeschiichtert von den Gewalttätigkeiten ab. Dieses energische Vorgehen gegen die beutelustigen Söldner wirkte nachhaltig auf die Ungarn. Die Bewohner von Turocz, welche schon früher freiwillig Gesandte an Ferdinand geschickt hatten, um ihm ihre Unterwerfung zu melden, ergaben sich wie auch das befestigte Schloß Sklabina und drei andere befestigte Plätze ohne Widerstand.47 Die Stadt Trentschin hielt noch der Feind mit 3000 Mann Fußvolk und 100 Reitern besetzt. Nach dem Eintreffen der Nachricht vom Siege bei Tokaj48 brach Katzianer von Turocz gegen Trentschin (Mitte Oktober) auf. Unterwegs unterwarf er sich die Stadt Sillein und das Schloß Illava nach kurzer Belagerung; die Besatzung durfte gegen das Versprechen, ein Jahr in dem Solde Ferdinands zu dienen, abziehen. Die Stadt Trentschin gedachte Katzianer nicht erst durch eine langwierige Belagerung in seine Hände zu bekommen. Die Nachbarn, die er früher zum Gehorsam gebracht hatte, griffen aus eigenem Antriebe zu den Waffen, um Katzianer Hilfe zu leisten. Gegen 3000 bewaffnete Bauern versammelten sich, rückten in losen Haufen gegen die Stadt, wurden aber von den Feinden erspäht, die hierauf mit 100 Reitern und einer Schar Fußvolk die sorglosen Bauern angi'iffen, gegen 40 erschlugen, 200 gefangen nahmen und die übrigen in die Wälder zerstreuten. Dieses Scharmützel hatte zur Folge, daß die Feinde die Übergabe des Schlosses verweigerten. Da die mutlose Stimmung seines Heeres ihm eine Belagerung unrätlieh erscheinen ließ, beschloß Katzianer, mit seinem Heere den Rückzug gegen Tyrnau anzutreten. Bevor das geschah, machten die Feinde einen Ausfall gegen die Königlichen, Katzianer griff sie an und warf sie mit seiner Reiterei bis zur Brücke, wobei viele ertranken, die anderen flohen in die Stadt zurück. In diesem Gefechte wurden unter mehreren anderen zwei angesehene Hauptleute erschlagen. Dadurch bekamen die Söldner Katzianers wiederum Mut. Doch er konnte die stark befestigte Stadt aus Mangel an Belagerungsgeschütz nicht einnehmen, zog sich gegen 41 Katzianers Brief an die niederösterreichisclien liäto (ddto. Sz. Märton, 7. Oktober), Original, Staatsarchiv, Hung. Oktober 1527. 48 Istvdnffy, Regni Hung. hist., Kölner Ausgabe 1685, 1 ib. IX., p. 89, sagt bei der Beschreibung der Tokajer Schlacht, daß Katzianer mit Felß den rechten Flügel befehligte, diese Behauptung ging dann in sehr viele neuere Geschichtsbücher über. Doch ist es ganz unmöglich, daß Katzianer beim damaligen Stande der Kommunikationen in so kurzer Zeit den Weg von Tyrnau nach Tokaj und wiederum in die alte Garnison zurücklegen konnte; übrigens sagt er selbst in dem Briefe vom 7. Oktoberl «Als mir e. g die newzeitung der gelicklihen wolfart und eroberung der schlaht, so graf Niclas Salm mit sig erobert hat, wedank ich mich pei e. g. als meinen genedigen hern.» Ü.-R. 2 Tyrnau zurück und bat um Nachschub von Truppen und Geschützen.48 Die Feinde verbreiteten daher das Gerücht, die Königlichen wären geschlagen. Viele fielen darum von Ferdinand ab, feindliche Streifscharen durchzogen die schon früher unterworfenen Gebiete und verleiteten die Bewohner '/um Abfall, plünderten die Gegend von Trentschin aus und legten große Kriegssteuern auf. Als eine dieser Scharen bei YVanabics lagerte, rückte Katzianer am 29. Oktober von Tyrnau in Eilmärschen mit 200 Reitern und 500 Mann auserlesenem Kriegsvolk gegen sie, griff’ sie bei Sonnenaufgang unverhofft an, erschlug mehrere und zwang die übrigen zur Flucht.50 Von zwei Gefangenen erfuhr er, dass sich das feindliche Fußvolk in der Vorstadt von Trentschin sammele, er brach sogleich dorthin auf, drang am frühen Morgen unbemerkt in die Vorstadt und machte einige nieder, die anderen zogen sich in die Stadt zurück; mit den Feinden vermengt, schlichen sich auch die Königlichen in die befestigte Stadt ein und richteten die feindlichen Geschütze auf ihre Gegner. So konnte damals die Stadt leicht eingenommen werden; die beutegierigen Söldner zerstreuten sich jedoch in die; Häuser und ließen erst dann von der Plünderung ab, als die Stadt, auf Befehl Katzianers angezündet, an einigen Orten zu brennen anfing. Die ganze Umgebung war wiederum zum Gehorsam zurückgebracht, und Katzianer kehrte mit seinen Truppen nach Tyrnau zurück, wo er das Winterlager bezog.51 So schloß dieses für Katzianer ereignisvolle Jahr. Er rechtfertigte alle Hoffnungen, die Ferdinand in diesen krainischen Haudegen setzte, als er ihm die Eroberung des nordwestlichen Ungarn übertrug. Mit allerlei Schwierigkeiten kämpfend, vollzog er ehrenvoll diese Aufgabe. Die Winterszeit benutzte er fleißig mit Vorbereitungen für das nächste Jahr, denn es war klar, daß noch umsichtiges Vorgehen und große Anstrengungen notwendig sein werden, wenn es gelingen sollte, den Gegenkönig Xäpolya ganz aus Ungarn zu verdrängen, das Reich gegen die; Türken zu schützen und das Mißtrauen gegen das Haus Habsburg, mit dem man die Herrschaft der Deutschen, gegen welche 40 Katzianer» Brief an die niederttsterreichischen Kille (ddto. Tyrnau, 23. Oktober), Original, Staatsarchiv, Hung. Oktober 1527 ; Schidlowitz1 Brief an die niederösterreieiiisehen Kitte (ddto. Ofen, 27. Oktober), Konzept, ebenda. 50 Katzianer» Brief an die niedoröstorroichi«ehen Räte (ddto. Wanowitz, 30. Oktober), Original, ebenda. 51 Urs. Vel.f j». 48 bis 50. Sicgmund Herberstein erwähnt in seiner Selbstbiographie ganz kurz der Tätigkeit Katzianers im Jahre 1527: Zw Prespurg vnnd Tyrna vorlies» der Khiinig in besetzungen etlich wenig luesskhneeht hinder sein, damit, wo der Veindt der orten was fürnemen würde, ain gegenwör wäre. Alls dann beschach und des Veindts leuth khamon geen Meytra vnd Fieistiitl ander Wag, namen die ein. Herr Hanns Catzianer, der theur ritter, bewardt nit allain die zwen (loggen, sonnder zohe den veindon vnnder äugen. Namb nit allain die zwen obgemellten llegkhen, sonder vil ander mer, die de» eingedrungen khiinigs erbguetter warn. Solicho seine thaton waren angenämb und erlangt grosson rueinh und lob. Fontes rer. Austr. ÖS. 1, p. 282. in Ungarn und Kroatien der Nationalhaß in weiten Kreisen lebendig und der Bevölkerung angeboren war, identifizierte, zu überwinden.52 Wir wollen noch in gedrängten Zügen die Verhältnisse in Kroatien in diesem und in den nächsten Jahren schildern, da sie hie und da bestimmend auf die Lage in Ungarn einwirkten und Katzianer daran indirekt beteiligt war. Als die Kroaten Ferdinand zu ihrem König erwählten, war die Sachlage wenig verändert. Bei der Wahl stellten die kroatischen Stände zwei Bedingungen auf: daß der König sich verpflichte, sie zu verteidigen, und, daß er sie bei ihren alten Gebräuchen erhalte; das versprach auch Ferdinand durch seine Kommissäre. Ferdinand hielt auch weiter die Kroaten mit ihrem Wunsche nach ihren alten Freiheiten hin, indem er vor allem am 18. Jänner 1527 zwei Bane, Franz Batthy&ny und Johann von Corbavien, ernannte. Dies war eine für die Siidgegend sehr bedeutungsvolle Tatsache, denn durch die unveränderte Aufrechtcrhaltung des Banates brachte Ferdinand die Rechtskontinuität des alten ungarischen Reiches in offenbarer Weise zum Ausdrucke. Die beiden Bane setzten auch die alte Regierungsweise fort, wobei sich Batthy&ny mehr in den Teilen jenseits der Donau aufhielt, sich nicht viel um sie kümmerte und mit der seiner Sorge anvertrauten Provinz bloß durch Vermittlung seiner Leute verkehrte. Der Graf von Corbavien war kein hervorragender Mann, sondern bloß dem Namen nach ein Teilhaber der Administration. Obwohl demnach beide Bane durchaus nicht ihrer Aufgabe gewachsen waren, so wurden sie doch aus anderen Rücksichten auf ihren Posten belassen, denn Batthy&ny war ein Vertrauter des Königs und mit seiner Familie befreundet, auch hatte er einen großen Anhang im Adel jenseits der Donau. Deshalb ist es begreiflich, daß sich die Kroaten über den Banus, einen der einflußreichsten Männer des Königs, vergeblich beklagten. Batthyäny war deshalb auch in der Tat unentbehrlich, weil von der Stellung, die er einnalim, vorzugsweise die Haltung von ganz Kroatien abhing. Die Erhaltung dieses Landes in der Treue gegen das Haus Österreich war umso wichtiger, als man von dort aus gegen ZApolya in Ungarn Diversionen machen und ihm namentlich den Verkehr mit Italien abschneiden konnte, —- und umso schwieriger, als das benachbarte Slawonien, dein Grafen Frangepani ergeben, fest auf der Seite Zäpolyas ausharrte. Werweiß, welche Wendung die Sache Ferdinands in Ungarn genommen hätte, wenn Bat-thyäny zur Partei Zapolyas übergetreten wäre.53 Dies war damals die Haupt- 55 Huber a. a. O , Hl., p. f>(>3. 53 DieStellung Batthyanys ist sehr bezeichnend für die Gesinnungstreue der kroatischen und ungarischen Magnaten, die sicli selten aus Überzeugungstreue der österreichischen Partei anschlossen, sondern viel öfter dazu durch Aussichten auf Beförderung und persönlichen Vorteil hingezogen wurden. Nach der Schlacht bei Moh&cs war Batthyany einer der ersten, die in Preßburg am Hofe der Königin erschienen. Als dann Ferdinand mit Erdödy verhandelte, um ihn für seine Partei zu gewinnen, und als infolge dieser Verhandlungen zwischen Ferdinand und Frangepani, dem alten Nebenbuhler des Bans, eine engere Annäherung erfolgte, begab sicli Batthyany zu Zapolya, begleitete ihn auf dem Zuge nach Stuhlwoißenburg und nahm auch an seiner Wahl 2* sache, hinter der für den König alles andere zurückstand. Solange er nicht mit König Johann Zapolya ein Ende gemacht hatte, mochten die Kroaten in der Versammlung zu Cetin (28. April) immerhin klagen; sie betonten auch umsonst, daß keine der Versprechungen gehalten worden (omnes promissiones ... nos 11011 inspeximus) und daß ihre Vorfahren sich aus freiem Willen der ungarischen Krone angeschlossen hatten (liboro arbitrio se coadiunxiinus circa Sacram Coronam Regni Hungariae.) Im kroatischen Klerus tat sich sogar der Bischof von Zengg durch seine energische Agitation hervor. Diese Cetiner Versammlung ist in jedem ihrer Punkte ein Vorwurf für den wider Willen wortbrüchigen König.54 Ferdinand blieb, um die kroatischen Herren nicht von seiner Partei abzustoßen, nichts anderes übrig, als abermals alles zu versprechen. Doch wegen des Geldmangels konnte er nur das einzige Versprechen einlösen, daß er in die Grenzorte Schießzeug sandte. In Ungarn hatte Ferdinand inzwischen lauter Erfolge gegen Zapolya aulzuweisen, und auch der tüchtigste Anhänger König Johanns, Christoph Frange-pani, der sich im ersten venetianischen Kriege so große Verdienste uni Kaiser Maximilian I. erworben hatte, war am Tage der Niederlage Z&polyas bei Tokaj (27. September 1527) gefallen, tödlich getroffen, eben als er sich anschickte, die dem Kaiser Ferdinand treu ergebene Stadt Warasdin zu belagern.56 Auf diesen Erfolg hin versammelte Ferdinand den slawonischen Landtag in der zweiten Hälfte des Oktober und entsandte den Laibacher Bischof Christoph, damit dieser die Huldigung der Stände entgegennehme. Die slawonischen Herren kamen in Kreuz (Körös) zusammen, verwarfen die Beschlüsse der Dombroer Versammlung vom 5. Jänner und schworen dem König Ferdinand Treue.58 Deshalb konnte er jetzt auch mit den Kroaten auf eine andere Weise umgehen. Er wandte dabei die List an, nur einzelne zu befriedigen. Diese Taktik Ferdinands konnte jedoch nicht lange dauern, man mußte sich zum energischen Handeln entschließen. Sobald im Frühjahre 1528 die Partei des Königs Johann Ziipolya ihr Haupt erhob, forderte dieser durch seine Agenten auch die Kroaten auf, gegen Ferdinand die Waffen zu erheben. Unter den ersten, die losschlugen, waren Simon Erdödy und Johann Tahy, welche in kürzester Zeit fast alle Städte Slawoniens für Zapolya gewannen. Spione brachten die Nachricht, daß der teil. Doch wie war er verwundert, «laß bald darauf auch l'Vangepani am Hofe des neuen Königs erschien; dieses Ereignis führte sogleich einon neuen Umschwung herbei, und nach wenigen Tagen wurde Batthy/my wieder zu den Häuptern der österreichischen Partei gezählt. Smolka a. a. G., p. 51. 54 Frdknöif Mon. hist. Hung. Comit. I., p. 164 IT. 55 Zemiegh, Re rum gestarum inter Ferdinanduni et Joannem Hungariae reges common tarius ap. J. Schwandtner, Scriptores rerum Ilungaricarum, Wion 1746, tom. II, p. I, p. 390; Acta Torniciana, IX., Nr. 314, p. 316; Nr. 320, p. 326. 60 Fraknöi, Mon. hist, llung. Comit. L., p. 168. Sultan ein gewaltiges Heer zusammenziehe, und die Anhänger ZApolyas schlugen an die Kirehentliiire die Versprechungsschreiben des Sultans und Plakate an, worin ZApolya zum König von Kroatien und Slawonien proklamiert. wurde. Seihst auf dem bischöflichen Schlosse zu Agram waren die Briefe des Sultans angeschlagen, worin er unter großen Beteuerungen verhieß, daß er alle Untertanen seines Bruders und Königs Johann ZApolya schützen und schirmen wolle.67 Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, entsandte der Sultan schon vor dem Abmarsche des Hauptheeres brennende und plündernde Horden in die Länder Ferdinands, Krain wurde viermal von den verwüstenden Sackmännern heinigesucht.58 Die venetianischen Aufzeichnungen berichten uns, daß die Türken am 18. Juli 1528 aus Krain auch nach Görz einbrachen. Die Bevölkerung war schon früher alarmiert worden, und man liatte Brücken zerstört und Straßen verbarrikadiert. Die reicheren Bewohner von Görz und Cormons flohen in die Festung Gradišča, ärmere in die Schlösser von Görz und Štanjel am Karste. Aus diesen Schlössern hörte man fortwährend Kanonenschüsse erdröhnen.5M Die Kroaten hatten schon seit einiger Zeit bemerkt, daß Ferdinands Sorge um ihr Land geringer sei und daß er seine ganze Aufmerksamkeit nur der Verteidigung Krains zuwandte, daher gab er auch die energischesten Befehle dann, wenn er für dieses Land fürchtete.60 Deshalb ernannte er auch am 23 Juli 1528 Hans Katzianer zum obersten Feldhauptmann der nieder-österreichischen Länder und schickte ihm durch die Kommissäre Felizian von Pötsehach und Hans Friedrich von Landegg eine Instruktion mit Verhaltungsmaßregeln, gemäß welcher er sein Augenmerk auf den Zengger Bischof, gegen den schon am 23. Februar 1528 vom König der Haftbefehl erlassen wurde, dann auf den Agramer Bischof Simon Erdödy und auf den innigsten Freund ZApolyas, Johann Banfy, lenken soll.81 Die Kommissäre verhandelten lange mit den Kriegsknechten, doch blieben ihre Bemühungen trotz aller Versprechungen erfolglos, Katzianer dagegen lag damals gerade krank in Tyrnau und konnte daher keinen Einfluß auf die Söldner ausüben. Ferdinands Absicht, ein größeres Heer gegen die Türken auszurüsten, um ihnen mit mehr Erfolg entgegentreten zu können, scheiterte demnach am Ungehorsam des Kriegsvolkes.82 Die Kroaten dagegen glaubten, daß Ferdinand :’7 Rutar, l)io Krainer vor Agram im Jahre 1529 in «Mitteilungen des Musealvereins für Krain», IV., p. 47. r,|i Dimih, Q eschichte Krains, II., p. 114 ft'.; Svoboda, Ein Beitrag zur Krainischen Landeso-eschichte, Programm der Staats-Oberrealschule in Laibach 1899. 59 Starine jugosl. akademije znanosti i umjetnost.i, XV., p. 204 ft'. 60 Archiv des Fürsten Batt.hyn.ny in KISrmend, Mise. 125 und 126. 01 Ferdinands Brief an Katzianer (ddto. Prag, 23. Juli), Konzept, Kriegsarchiv, F. A. 1528, 7/5. li'J Ferdinand beklagt sich seihst darüber in einem Schreiben an Katzianer: «So bewegt uns doch desselben kriegsvolk ungehorsam und solh nnstätt. wesen, dardurch sy uns nit. alain in dem furgenoinpn zug, sonder auch in ändern ttnsern Verordnungen, die unsern landen zu nicht willens sei, sie gegen die Türken zu schützen, BatthyAny wollte sogar die Banuswürde niederlegen, indem er sagte, Ferdinand komme nie ins Land, wie könne man da Vertrauen zu ihm haben. Der König jedoch bewog ihn /,u bleiben und versprach am 3. August, sobald es seine Zeit gestatte, ins Land zu kommen; am 18. Oktober versprach er dies abermals. .Währenddessen hatten die Landtage der österreichischen Erblande Ferdinand bedeutende Summen und Truppen gegen den erwarteten Angriff der Türken bewilligt.83 Hans Katzianer wurde wiederum in der Würde des obersten Feldhauptmannes bestätigt. Er begab sich sogleich in Gemeinschaft mit Leonhard Freiherrn von Felß nach Wien zum König, um hier zunächst über die Lage in Ungarn zu berichten, und dann nach Cilli, dem Versammlungsorte des Aufgebotes der österreichischen Erbländer, abzureisen.04 Katzianer war es jedoch noch nicht beschieden, schon jetzt das Kriegsvolk gegen die Türken zu führen. Simon Athinay fiel gerade damals in Ungarn ((in, Katzianer mußte sogleich Mitte September Wien verlassen und nach Trentschin zurückkehren. Die Türken wurden am 5. Oktober bei Wallau von Bernhard Ritsehan, der an Stelle Katzianers zum Feldhauptmann ernannt wurde, geschlagen.86 Doch kaum einen Monat hatte Krain Ruhe, denn schon in den ersten Tagen des November meldeten die Kundschafter, daß die Türken ins Land eingefallen seien, während sie im Oktober Kroatien mit mehreren Plünderungszügen heimsuchten. Daher schrieb Ferdinand an Batthy&ny am 28. Oktober, er werde Johann Katzianer mit einem Heere zur Beschützung der kroatischen Grenzgegend entsenden.68 Die Verhältnisse in Ungarn jedoch ließen mehr als einmal seine Anwesenheit in diesem Lande notwendig erscheinen, der König brauchte ihn hier unumgänglich, da alle ungarischen Städte nur von dem damals noch «lieben Katzianer Hilfe und Rettung in jenen schweren Zeiten erwarteten. Die Kroaten waren aber der Meinung, daß Ferdinand seine Versprechungen nicht einlösen will. Er machte den Fehler, daß er diese Verheißungen den beiden Banen ernsthaft schrieb, die dann, in gutem Glauben auf das schriftliche Wort des Königs bauend, wiederum die Stände hinhielten, bis es zuletzt dahin kam, daß die Stände weder den Banen noch dem Könige mehr glaubten. Die Stimmung in den Grenzgebieten versumpfte förmlich, besonders als man sah, daß auch Ferdinand nichts anderes tun konnte, als guten .sollen klmmen, verirrt machen, auch ir grösser Unwillen und unlust, (1er hei inen kainer aufhör, sonder täglichen merung zu versehen, das wir bedacht soin, wasmassen wir imer können, mitl und weg zu suechen, das wir sy irer ausständ, vergnuegen und abfertigen wellen, des auch also gänzlichen entslossmi sein und gar in kurz deshalb Verordnung thun werden» (ddto. Prag, 23. August), Konzept, Kriegsarchiv, F. A. 1628, 8/(>. 68 Krainisches Landesarchiv, Fase. II., 122. Ferdinands llrief an die niederösterreichischen Kilte vom 7. September, Konzept, Kriegsarchiv, F. A. 1528, 9/1. 65 Krainisches Landesarchiv, Fase. II., 122. Könnender Archiv, Mise. 130 und 132. sich bestreben, die Türken auf jede Art zu besänftigen. Die türkischen Akindschi plünderten trotz aller Verträge und Waffenstillstände unentwegt weiter, die Zucht unter den Leuten war aufgelöst. Die kroatischen Stände fühlten nun, daß sich die Dinge immer ärger gestalten, daher schrieben sie dem Könige,1,7 er möge versichert sein, daß sie gezwungen sein würden, sich auf andere Weise zu helfen, um im Genüsse ihrer Güter und Erbschaften, welche die Türken verschont haben, wenigstens eine Zeitlang verbleiben zu können. Diese angedeuteten Mittel bestanden darin, daß man sich mit den Türken, so gut es ging, verglich. Man tauschte gegenseitig die Gefangenen aus und trotz der Kämpfe entwickelte sich an der Grenze ein gewisser modus vivendi. So trieb die Grenzbevölkerung auch in Kriegszeiten ungehindert Handel mit den Türken, in Qdbina wurde ein förmlicher Kriegsbazar aufgestellt, wo man Menschen, Waffen und Pferde kaufen konnte. Türkische Marodeurs, albanesische Stradioten, kroatische Straßenräuber vertrugen sich in Eintracht an gewissen Tagen bis nach dem Markttage, dann aber ging der Gebirgskrieg mit. seinen vielen Zweikämpfen und blutigen Bravourstücken wieder seinen Gang weiter. So* sah das Leben an den Grenzen aus, die Bevölkerung gewöhnte sich daran, und die Mißstände konnten trotz aller Verbote nicht abgeschafft werden, da diese kriegerische Welt eine Einnahmsquelle für die Grenzbewohner bedeutete.88 07 Februar 1580. Fraknöi, Mon. hist. Hung. Comit. I., p. 305. (Nam corta sit Maiestas vestni, quod ipsi coact cogentur alia via rebus ipsorum consulero, qua scilicet mediante infra aliquod temporis spacium in bonis et hereditatibus ipsorum, que a Turcorum rabie romanse-runt, persistere et remanere poterunt.) 08 Thallöczy, A lllagay-csal&d okleveltara in «Mon. Hung. Hist.», 28, p. CLXVIII. fT.; derselbe, Die Geschichte der Grafen von Blagay, Wien 189S, p. 124 ff. Sch ul nach richten. I. Personalstand des Lehrkörpers und Lehrfächerverteilung. a) Veränderungen während des Schuljahres 1901/1902. Der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat mit dem Erlasse vom 13. Juni 1901, Z. IB.188, den Supplenten Karl Schrautzer und mit dem Erlasse vom 27. August 1901, Z. 24.901, den provisorischen Hauptlehrcr der Lehrerbildungsanstalt in Laibach, Milan Pajk, zum wirklichen Lehrer an dieser Anstalt mit der Rechtswirksamkeit vom 1. September 1901 ernannt. — Der Supplent Thomas Kraßnig wurdo mit dem Dekrete des Landesausschusses der Markgrafschaft Mähren vom 31. Jänner 1902, Z. 5886, zum wirklichen Lehrer an der deutschen Landesrealschule in Göding ernannt; seinen Lohrposten übernahm im zweiten Semester der zum Supplenten bestellte Lehramtskandidat Dr. Anton Wallner. (Landesschulrats-Erlaß vom 16. März 1902, Z. 814.) Mit der Supplierung des beurlaubten Professors und derzeitigen Direktors der Kommunal-Unterrealschule in Idria, Karl Pirc, wurdo der Lehramtskandidat Josef Mazi betraut. (Landesschulrats-Erlaß vom 30. August 1901, Z. 2426.) b) Beurlaubungen. Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht bat mit deni Erlasse vom 26. Juli 1901, Z. 21.197, den Professor Karl Pirc, behufs Übernahme der provisorischen Leitung der mit Beginn des Schuljahres 1901/02 zur Eröffnung gelangenden Kommunal-Unterroalschule in Idria, für die Zeit vom 1. August 1901 bis Ende Juli 1902 zu beurlauben gefunden. Professor Anton Laharner wurde krankheitshalber vom 24. April bis zum Schlüsse des Schuljahres beurlaubt. c) Personalstand am Schlüsse des Schuljahres 1901/1902. Direktor. 1.) Dr. Rudolf Junowicz (VI. Rgkl.), Schulrat, Mitglied des k. k. Landesschulrates, Beirat für das gewerbliche Unterrichtswesen in Krain, lehrte Naturgeschichte in Lb., VII., wöch. 5 St., und Stenographie als Freigegenstand, wöcli. 3 St. Professoren und Lehrer. 2.) Albin Belar, k. k. Prof., k. k. Hezirksschulinspektor für die deutschen Volksschulen in Laibach, Weißenfels, Domžale, Görtschach und Josefsthal sowie für die Bürgerschule in Gurkfeld, k. k. Leutnant in der Evidenz des 23. L.-I.-R. Zara, Kustos der ehem. Lehrmittelsammlung, Leiter der Erdbebenwarte, Referent der Erdbeben-Kommission der kais. Akademie der Wissenschaften (für Dalmatien), beeideter Gerichtschemiker, lehrte Chomie in IV., V., VI. und analytische Chemie als Freigegenstand in V., VI., VII., wöch. 15 St. 3.) Dr. Josef Julius Binder, k. k. Prof. (YIT. Rgkl.), Kustos der Lehrer-bibliotliek, Klassenvorstand der V., lehrte deutsche Sprache in V., VI., VII. (und im 2. Sem. auch in der IV. b.), Geographie und Geschichte in V., VI., VII., wöch. 19 (im 2. Sem. 23) St. 4.) Johann Franke, kaiserlicher Rat, k. k. Prof. (VII. Kgld.), Kustos der Lehrmittel für das Freihandzeichnen, Konservator der Kunst- und historischen Denkmäler im Herzogtume Krain, lehrte Freihandzeichnen in II. b., III. a., III. 1)., IV.a., IV. b., VII., wöch. 23 St. 5.) Johann Gnjezda, k. k. Prof. (VIII. Kgkl.), f. b. Konsistorialrat, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, Vertreter der Unterrichtsverwaltung im Sehulausschusse der k. k. Fachschule für Holzindustrie, lehrte katli. Religion in l.a., I. b., I.e., H.a., II. b., III. b., IV.a., IV.b., V. sowie die Exhorten für die drei unteren Klassen, wöch. 20 St. 0.) Franz Keller, k. k. Prof. (VIII. Rgkl.), Kustos der Programmsammlung, Klassenvorstand der VI., lehrte Mathematik in IV. a., IV. b., VI., VII. und darst. Geomotrie in VI., VII., wöch. 20 St. 7.) Anton Laharner, k. k. Prof. (VIII. Iigkl.), k. 1<. Leutnant im 9. L.-St.-IS. in Riva, beeideter Dolmetsch für die ital. und franz. Sprache beim k. k. Landes- gerichte, Kustos der Schülerbibliothek, Klassenvorstand der VII.a., lehrte franz. Sprache in III. b., VII. und ital. Sprache in V., VI., VII., wöch. 17 St. (Beurlaubt seit 24. April.) §.) August Nčmeček, k. k. Prof. (VII. Rgkl.), Klassenvorstand der IV. b., lehrte franz. Sprache in III. a., IV. a., IV. b., V., VI. (seit 24. April VII.). wöch. 19 (seit 24. April 22) St. und Englisch als Freigegenstand 2 St. 9.) Milan Pajk, k. k. wirkl. Lehrer, Prüfungskommissär bei der Prüfungskommission für Bewerber zum Einjährig-Froiwilligendienste mit slovenischer Prüfungs-sprache, Kustos der geographischen Lehrmittelsammlung, Klassenvorstand der II. b., lehrte Geographie und Geschichte in der I.e., H.a., II. lt., IV.a., IV.b., wöch. 19 St.' 10.) Karl Pirc, k. lc. Prof. (VIII. Rgkl.), (beurlaubt, derzeit Direktor der Kommunal-Unterrealschule in Idria.) 11.) Karl Schrautzer, k. k. wirkl. Lehrer, Kustos der Lehrmittelsammlung für Physik, Klassenvorstand der III. a , lehrte Physik in 111. a., III. b., IV. a., IV. 1)., VI., VII. und Mathematik in der 111. a., wöch. 21 St. 12.) Alois Tavčar, k. k. Prof. (VIII. Rgkl.), Klassenvorstand der III. b., lehrte slov. Sprache in lil. b., IV. b., V., VL, VII., deutsche Sprache in III. b., wöch. 17 St., und Slovcniseh als Freigegenstand im II. und III. Kurs (i St. 13.) Josef Wentzel, k. k. Prof. (Phil. Doktor der Universität in Straßburg), Kustos der naturhistorischen Lehrmittelsammlung, Klassenvorstand der H.a., lehrte Naturgeschichte in La., Lb., H.a., II.b., V., VI., Mathematik in La., H.a. und Geometrie in La., wöch. 19 St. 14.) Karl Werner, k. k. wirkl. Lehrer, lehrte Freihandzeichnen in La., Lb., I.e., II. a., V., VI. und Schönschreiben in l.a., Lb., H.a., wöcli. 24 St. 15.) Emil Zialcowski, k. k. Prof. (VII. Rgkl.), Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, Kustos der Lehrmittel für das geom. Zeichnen, Prüfungskommissär für angehende Lokomotivführer, Dampfmaschinen- und Dampfkesselwärter, Erprobungs- und Revisionskommissär für stationäre Dampfkessel, lehrte Geometrie und geom. Zeichnen in H.a., II. b., III. a., III. b., IV. a., IV. b., Schönschreiben in II. b. und Mathematik in II. b., wöch. 18 St. 16.) Franz Brunet, k. k. Turnlehrer, unterrichtete das Turnen in allen Klassen, wöch. 24 St. Supplenten. 17.) Franz Komatar, Mitglied dos k. k. Institutes für österreichische Geschichtsforschung in Wien, Klassenvorstand der I. I>., lehrte Geographie in I. b., slov. Sprache in I. h., I.e., II. I). und deutsche Sprache in II. b., wöcli. 19 St., und Slovenistih als Freigegenstand im I. Kurs 3 St. 18.) Josef Mazi, Klassenvorstand der I.e., lehrte Mathematik in Lb., I.e., III. b., V., Geometrie in Lb., I.e., darst. Geometrie in V. und Schönschreiben in I.e., wöcli. 20 St. 19.) Dr. Heinrich Svoboda, Klassenvorstand der La., lehrte deutsche Sprache in I.a., Lb., I.e., H.a., Geographie in T. a., wöcli. 19 St. 20.) Dr. Anton Wallner, k. k. Leutnant in der Evidenz des L.-I.-Il. Nr. 29, (im 2. Sem.) Klassenvorstand der IV. a., lehrte Geographie und Geschichte in 111. a., 111. b., deutsche Sprache in III. a., IV. a., wöcli. 1 (> (seit 24. April franz. Sprache in III. b. 21) St. Hilfslehrer. 21.) Michael Opeka (Phil, und Theolog. Doktor der Gregorianischen Universität in Rom), lehrte kath. Religion in III. a., VI. und VII. sowie die Exhorten für die vier oberen Klassen, wöcli. 7 (seit 24. April ital. Sprache in V., VI., VIT. l(i) St. Assistenten. 22.) Wilhelm Fischinger, Assistent beim Zeichenunterrichte in der La., Lb., I.e., H.a., V., VI. nnd geom. Zeichnen in H.a., IV. a., IV. b., wöcli. 24 St. 23.) Johann Josef Klein, Assistent beim Zeichenunterrichte in IT. b., III. a., III. b., IV. a., IV. b., und geom. Zeichnen in II. b., III. a., III. lt., wöcli. 23 St. Nebenlehrer. 24.) Anton Foerster, Domchor-Dirigent, lehrte Gesang als Freifach, wöcli. 5 St. * Dienerschaft. Schuldiener: Johann Skubö und Josef Simončič; Hausmeister: Anton Bitenz. II. Lehrverfassung. n) Obligate Lehrgegenstände. Der Unterricht in den obligaten Lehrgegenständen wurde nach dem mit Ministerial-Verordnung vom 23. April 1898, Z. 10.331 (M. V. Bl. Nr. 14), kund-gemacliten Normall ehrplane erteilt; nur der Lehrplan für die französische Sprache wurde mit dem Erlasse des k. k. Landesschulrates vom 24. Februar 1899, Z. 504, für die k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach, den hiesigen Verhältnissen angepaßt, abweichend von dem Normallehrplane, dahin geändert, daß mit dem Unterrichte in der französischen Sprache erst in der dritten Klasse begonnen werde. Der ausführliche Lehrplan wurde in dem j|Jahresberichte für das Schuljahr 1898/99 veröffentlicht. Das Slovenische wurde in dem bisherigen Stundenansmaße gelehrt. 1.) Slovenische Sprache für Nicht-Slovenen. Um Schillern, für welche d;is Slovonische koin obligater Gegenstand ist, Gelegenheit zu bieten, sich die Kenntnis der slovenischen Sprache anzueignen, hat das k. k. Min. f. K. n. U. mit dem Erlasse vom 19. September 1880, Z. 13.377, die Errichtung eines slovenischen Freikurses, bestehend aus 3 Jahrgängen mit je 3 Unterrichtsstunden wöchentlich, angeordnet und den Lehrplan genehmigt. 2.) Gesang. Dieser Unterricht wurde in 5 Stunden wöch. erteilt; hievon entfielen 2 Stunden auf den I. Kurs, je 1 Stunde auf den II. Kurs A (Knabenchor), P> (Mannerchor), A und I! zusammen (gemischter Chor). 3.) Stenographie. I. Abteilung : Wortbildungs- und Wortkürzungsichre, mit Lesen und Schreibübungen verbunden, wöch. 2 St,.; II. Abteilung: Satzkiirzungs-lohre, wöch. 1 St. 4.) Analytische Chemie. Infolge der Verordnung des k. k. Min. f. K. u. U. vom 19. Juli 1894, Z. 1352, werden zu diesem Unterrichte Schüler der drei letzten Klassen der Oberrealschule zugelassen. 5.) Englische Sprache. Laut Erlasses des k. k. Min. f. K. u. U. vom 28. Oktober 1901, Z. 30.548, wurde im Schuljahre 190l/o2 der Freikurs für dio englische Sprache mit 2 wöchentlichen Unterrichtsstunden eröffnet. Stundenübersicht nach (Ion genehmigten Lehrplänen für die k. k. Staats-Oberrealschule in Laibach. Wöchentliche Stunden/,;»hl n der g Lehrgegenstiinde I.a. 1.1). I. c. H.a. 11.b. III. ;l. III. Ii. IV. ii. IV. b. V. VI. VII. 3 2 N = K 1 !l S (1 1 Religion 2 ' 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 23 Deutsche Sprache . . . 4 4 4 4 4 4 4 4 4 3 3 4 46 Slov. Sprache (ohligat) ; 4 4 — 4 — 2 2 3 3 3 25 Französische Sprache . — 5 5 4 4 3 3 3 27 Italienische Sprache . . — — — 3 3 3 9 Geographie 3 3 3 2 2 2 2 2 2 21 | Geschichte — - — 2 2 2 2 2 2 3 3 3 21 Mathematik 3 3 3 3 3 3 3 3 3 5 4 5 41 Darstellende Geometrie - — — — 3 3 2 8 Naturgeschichte .... ! 2 : 2 2 2 2 — — — 2 2 3 17 Physik — 3 3 2 2 4 4 18 Chemie — i — — — 3 3 3 2 11 Geometrie und geometri- sches Zeichnen . . . i i i 1 2 2 2 2 3 3 17 I Freihandzeichnen . 4 4 4 4 4 4 4 4 4 3 2 3 44 Schönschreiben . . 1 1 t 1 1 5 : rp 1urnen 2 2 2 2 2 2 2 <■? 2 2 2 ■> 24 Zusammen . . 22 1 26 20 24 28 29 3 t 31 33 35 36 36 357 III. Lehrbücher, welche mit Genehmigung des k. k. Landesschulrates vom 3. Mai 1902, Z. 1373, im Schuljahre 1902/1903 beim Unterrichte benützt werden. Der Gebrauch anderer als der unten angegebenen Auflagen ist durchaus nicht gestattet. ln der I. Klasse: Großer Katechismus.- Veliki Katekizem. Wi/lomitzer, Deutsche Grammatik. N u r 9. Aufl. Neumann Fr., Deutsches Lesebuch für Unterrealschulen. 1. Teil. Nur 4. Aull. Sket, Janežičeva slov. slovnica. Nur 8. Aufl. Sket, Slov. čitanka za I. razr. I. del. Nur 2. Aull. - Supan, Lehrbuch der Geographie für die österr. Mittelschulen. 10. Aufl. Stie/er, Schulatlas (Ausgabe für die österr.-ung. Monarchie). 72. Aull. Močnik, Arithmetik für Unterrealschulen. I. Heft. Nur 22. Aufl. - Menger, Geom. Formenlehre. 4. Aufl. Pokorny, Tierreich. 25., 24. und 23. Aufl. Pokorny, Pflanzenreich. 21., 20. und 19. Aufl. ln der II. Klasse: '/,etter, Liturgik. 3. Aufl. Lesar, Liturgika, 4. Aufl. - IVillomitzer, Deutsche Grammatik. 7. und 8. Aufl. Neumann Fr., Deutsches Lesebuch für Unterrealschulen. II. Teil. Nur 4. Aull. Sket, Janežičeva slov. slovnica. Nur 7. Aufl. Sket, Slov. čitanka za 11. razr. II. del. 2. Aufl. Supan, Lehrbuch der Geographie. 10. Aufl. Gindely, Altertum. Nur 11. und 10. Aufl. Stie/er, Schulatlas. 72. Aull. Putzger, Historischer Schulatlas. 21. Aufl. Močnik, Arithmetik für Unterrealschulen. II. lieft,. Nur 21. Aufl. .1 /enger, Grundlehre der Geometrie. C. Aufl. Pokorny, Tierreich. 25., 24. und 23. Aufl. Pokorny, Pflanzenreich. Nur 20. und 19. Aufl. In der III. Klasse: Fischer, Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten Bundes. 7. und 8. Aufl. IVillomitzer, Deutsche Grammatik. 7. und 8. Aufl. Neumann Fr, Deutsches Lesebuch für Unterrealschulen. III. Teil. Nur 2. Aufl. Sket, Janežičeva slov. slovnica. 7. Aufl. Sket, Slov. čitanka za III. razr. IVeitzenboek, Lehrbuch der französischen Sprache. 2 Teile. 2. Aufl. Richter, Geographie. 3. und 2. Aufl. Gindely, Mittelalter. Nur 11. Aufl. Stie/er, Schulatlas. 72. Aufl. Putzger, Historischer Schulatlas. 21. Aufl. Močnik, Arithmetik für Unterrealschulen. III. Heft. Nur 20. und 19. Aufl. Menger, Grundlehre der Geometrie. 6. Aufl. Wallentin, Grundzüge der Naturlehre für die unteren Klassen der Realschulen. 2. Aufl. ln der IV. Klasse: Fischer, Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Hundes. 9. und 8. Aufl. Wi/lomitzer, Deutsche Grammatik. 7. und 8. Aufl. Neumann Fr., Deutsches Lesebuch für Unterrealschulen. IV. Teil. Nur 2. Aufl. — Sket, Janežičeva slov. slovnica. 7. Aufl. Sket, Slov. čitanka za IV. razr. Weilzen/’dck, Lehrbuch der französischen Sprache. 2 Teile. Richter, Geographie. 3.und 2. Aufl. — Mayer, Vaterlandskunde. 5. und 4. Aufl. Gindely, Neuzeit. Nur 10. Aufl. - Stie/er, Schulatlas. — Putzger, Historischer Schulatlas. — Gaj-deezka, Arithmetik und Algebra für die oberen Klassen der Mittelschulen. 4. und 3. Aufl. Gajdeczka, Übungsbuch der Arithmetik und Algebra für die oberen Klassen der Mittelschulen. Nur 4. Aufl. Menger. Grundlehre der Geometrie. 6. Aufl. Wallentin, (Irnndzüge der Naturlehre wie in der III. Kl. Ilemmel-mayr und Brunner, Lehrbuch der Chemie und Mineralogie. In der V. Klasse: Fischer, Kirehengeschichto. 7. Aufl. Janker und Nor, Deutsches Lesebuch für die oberen Klassen der Realschulen. 1. Teil. 4. und 3. Aufl. —- Sket, Janežičeva slov. slovnica. 7. Aufl. Sket, Berilo za V. in VI. razr. 2. Aufl. Novakovič, Kosovo. Weitzenhöck, Lehrbuch der französischen Sprache. 2 Teile. Marchel, Italienische Grammatik. Nur 2. Aull.— Richter, Geographie. 2. und 1. Aufl. —- Mayer, Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die oberen Klassen der Realschulen. I. Teil: Altertum. 4. und 3. Aufl. Stielcr, Scliulatlas.— Putzger, Historischer Scliulatlas. — Gajdeczka., Lehr- und Übungsbuch in der Arithmetik wie in der IV. Kl. Hočevar, Lehrbuch der Geometrie für die oberen Klassen der Realschulen. Hočevar. Geom. Übungsaufgaben für die oberen Klassen der Realschulen. Streiß/er, Darstellende Geometrio. Nur 3. Aufl. Heller, Aufgabensammlung aus darst. Geometrie. I. l’eil. ll'retschko, Vorschule der liotauik. 7. und 6. Aufl. — Uemmelmayr, Lehrbuch der anorgan. Chemie. In der VI. Klasse. //’appler, Kath. Religionslehre für höhere Lehranstalten. 8. Aufl. /auker und Noe, Deutsches Lesebuch. II. Teil. 5. Aufl. Janker und Noe, Mittelhochdeutsches Lesebuch für Oberrealschulen. 3. Aufl. Lessing, Nathan der Weise. Shakespeare., Hamlet (Schulausgabe). Sket, Janežičeva slov. slovnica. 7. Aufl. Shet, lierilo za V. in VI. razr. Sket, Slov. čitanka za VIL in VIII. razr. Hechte!, Franz. Chrestomathie. 4. Aufl. — Plots, Schul-grammatik der französischen Sprache. 33. Aufl. Ausgabe für Österreich. — Marchel, Italienische Grammatik. Nur 2. Aufl. — Marchel, Letture italiane. Richter, Geographie. 2. und 1. Aufl. — - Mayer, Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die oberen Klassen der Realschulen. 11. Teil: Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Ende des dreißigjährigen Krieges. 3. und 2. Aufl. Stieler, Scliulatlas. Putzger, Historischer Scliulatlas. — Gajdeczka, Lehr- und Übungsbuch der Arithmetik wie in der IV. Kl. — Hočevar, Geometrie und Übungsaufgaben wie in der V. Kl. Streiß/er, Darstellende Geometrie. Nur 3. Aufl. Heller, Aufgabensammlung. II. Teil. /Votdrich, Zoologio. Nur 8. Aufl. IValle/tti/i, Lehrbuch der l’hysik für Oberklassen. Ausgabe für Realschulen. 9. Aufl. Uemmelmayr, Lehrbuch der organ. Chemie. Nur 5. und 6. Aufl. In der VII. Klasse: IVappler, Religionslehre wie in der VI. Kl. — Janker und Noe, Deutsches Lesebuch. 11. Teil. 5. Aufl. Goethe, Hermann und Dorothea. Lessing, Laokoou. Schiller, Jungfrau von Orleans. Goethe, Iphigenie auf Tauris. - Goethe, Faust. 1. Teil (Schulausgabe). Sket, Slov. čitanka za VII. in VIII. razr. Hechte/, Französische Chrestomathie. 4. Aufl. Platz, Scliulgrammatik der franz. Sprache. 32. Aufl. Ausgabe für Österreich. — Marchel, Italienische Grammatik. Marchel, Letture italiane. Richter, Geographie. 2. Aufl. — Uannak, Österr. Vaterlandskunde für die oberen Klassen. Nur 12. und 11. Aull. Mayer, Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die oberen Klassen der Realschulen. III. Teil: Die Neuzeit. Nur 9. Aufl. Stielcr, Scliulatlas. Putzger, Historischer Scliulatlas. — Gajdeczka, Lehr- und Übungsbuch wie in der IV. Kl. Hočevar, Geometrie und Übungsbuch wie in der V. Kl. Streiß/er, Darstellende Geometrie. Nur 3. Aufl. - Ueller, Aufgabensammlung. III. Ieil. Hochstetter und ßisching, Mineralogie und Geologie. Nur 15. und 13. Aufl. Wallentin, Physik wie in der VI. Kl. Für nicht obligate Lehrfächer: Lcndovsek, Slov. Elementarbuch für deutsche Mittelschulen und Lelirer-Bildungsanstalten. (Für den I. und II. Kurs.) Lcndovsek-Štritof, Slovenisehes Lesebuch für Deutsche an Mittelschulen und Lehrer-IJildungs-anstalten, hiezu ein slov.-deutsches Wörterbuch. (Für den III. Kurs.) — Scheller, Lehr- und Lesebuch der Gabelsbergerschen Stenographie. 8. Aufl. Na der und IViirgner. Elementarbuch der englischen Sprache. 1. Teil. 5. Aufl.: School for scandal, Lustspiel von Sheredan. Alarchcl, Italienische Giammatik. 2. Aull. IV. Haus- und Schulaufgaben zur schriftlichen Bearbeitung gegeben im Verlaufe dos Schuljahres 1901/1902. In deutscher Sprache. V. 14 lass«-. 1.) Die Freundschaft. - 2.) Salz und Zucker. 3.) Ein kleines Abenteuer. (Selbsterlebtes.) — 4.) Eine heimische Sago. — 5.) Die Rüstung eines homerischen Kriegers! (Nach Homer.) - ü.) Heim Scheine der Kerze. 7.) Unsere Straßen- bahn. 8.) Auf dem Marktplatze von Samos. (Nach dem Gedichte: «Der Iling des I’olykrates.») — 9.) Auf dom Schulhofe. — 10.) Eine Fabel. 11.) Der Neiding. (Charakterbild.) — 12.) Weises Mali. (Ode von Iloraz.) VI. Iilasse. 1.) Das christlich-germanische Wesen in der Kunst des siebenten und achten Jahrhundorts. 2.) Karl der Große und Otto der Große als römische Kaiser. — 3.) An der Erhabenheit der Natur erbaut sich die Größe des Menschen. 4.) Der Kern der Nibelungensage. 5.) Ein mittelalterliches Jagdbild. (>.) Die Haut des menschlichen Körpers und die Wichtigkeit ihrer l’llege. 7.) Die Zaubermittel der mittelalterlichen Romantik. 8.) Minnedienst und Minnesang. - 9.) Die Temperamente in der Schule. -— 10.) Das Wasser und seine Bewohner. 11.) Bilder und Gestalten aus Klopstocks Dichtungen. 12.) König Philipp II. von Spanien und seine hervorragenden Zeitgenossen. VII. Hlasse. 1.) Die Bedingungen der Vorherrschaft Frankreichs im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert. — 2.) Die I.aokoongruppe. (Beschreibung.) 3.) Die Exposition in Goethes Götz von Berlichingeu . 4.) Die Mineralien und ihr Ver- halten zum Lichte. 5.) Mignon. (>.) Die erste französische Staatsumwälzung in Ursachen und Wirkungen. 7.) Die Freundespaare in Goethes Dichtungen. - 8.) Der Glockenguß und die Schilderung Schillers im Lied von der Glocko. - 9.) Demetrius (ein Fragment) von Schiller. 10.) Friedensfeier. (Eine Festrede.) — 11.) Erlaubt ist was gefällt. (Goethes «Tasso», 2. Akt, 1. Auftritt.) — 12.) Der. dauernde Wert der deutschen Klassiker. (Reifeprüfungsarbeit.) Freie Vorträge. 1.) Über Äronautik und ihre Geschichte. (Walter Benedikt.) 2.) Der Handel in alter und neuer Zeit. (Franz Besek.) — 3.) Leonardo da Vinci. (Josef Boncelj.) 4.) Georg Stephenson. (Bogumil Brinšek.) - 5.) Über das Moderne in der deutschen Kunst. (Josef Ilöllrigl.) - (>.) Die Ideale der Wissenschaft. (Ludwig Jager.) 7.) Die Macht der Schule. (Josef Kaučič.) — 8.) Verdi und Wagner. (M. Kurent.) — 9.) Grundzüge des Darwinismus. (Fritz Linhart.) - 10.) Über Charakterbildung. (Viktor Plehan.) — 11.) Über Unterseeboote. (Eugen Sajovic.) 12.) Krieg und Frieden. (Ernst Stöcklinger.) — 13.) Über l.ichtbildkunst. (Edwin Weisoitl.) — 14.) Schillerfeier, warum ? (Hugo Widmayer.) 15.) Der Untergang des römischen Aquileja. (Barth. Zupančič.) In slovenischer Sprache. V. IIIUSNC. 1.) Zdrava duša v' zdravem telesu. — 2.) Gozd v jeseni. — 3.) Vile pogor-kinje, njih lastnosti in bivališče. — 4.) Ni vse zlato, kar se sveti. (Razprava.) — 5.) V ljubem domačem krogu. (i.) Značilna svojstva balade «Mlada Zora». 7.) Zakaj opeva slovenska narodna pesen kralja Matjaža? — 8.) Prvi spomladanski dan. — 9.) Kraljeviča Marka vrline. — 10.) Tatarski naval. (I’o «Jaroslavu».) — 11.) Delo — človeku največja dobrota. VI. 14 lass«. 1.) Pozdravi Bog te, belo mesto; - nad tabo sivi, stari grad! -— 2. a) Sadna drevesa človeku v korist in veselje, b) Označba poglavarja igralske družbo v Zalesju. — 3.) Žival je zvesta spremljevalka človekova. — 4.) Sneg človeka razveseljuje in mu koristi. 5.) Pozdrav Njega Veličanstvu cesarju. (V obliki govora.) (i.) O posebni dovršenosti Prešernovega soneta «Popotnik pride v Afrike puščavo». 7.) Vsaka ptica rada tja leti, kjer se je izvalila. — 8.) če golob mod orle zajde, gotovo smrt najde. (Povest.) 9.) Ogenj in voda dobro služita, slabo gospodarita. (Razprava.) 10.) V čem se razlikuje «Lepa Vida» v usodnem trenotku v drami od one v romanu V — 11.) Ljubezen do domovine rodi junaške čine. Vil. K lasse. 1.) Elektrika in nje uporaba v prometu. — 2.) Slovstvena doba protestantska in katoliška. (Vzporedlm.) — 3.) Les v človeškem gospodarstvu. — 4.) Ima li Marko Pohlin zasluge za slovensko slovstvo ? — 5.) Ob letnem mejniku. (Govor součeneem na Silvestrov večer.) (i.) Kar vredno po pravici je zavida, — na zadovoljnost se edino zida. — 7.) Novodobna luč. 8.) Prešeren in Slomšek. (Vzporedba.) — !>.) < Človek samo enkrat živi,» pravi modrijan, pravi pa tudi nespametnik. 10.) Dalje nego v kipih in slikah živi spomin vrlih mož v plemeniti pesni. 11.) Zrelostna preizkušnja: Moč neizmerna je sklep. Koseski. Vaje v prostem govor u : 1.) Jernej Zupančič: Jaroslav, spev v kraljedvorskem rokopisu, in srbske narodne pesni o boju na Kosovem. (Primera.) - 2.) Viktor Plehan: Jan Kollar. — 3.) Milan Kurent: Najnovejši slovenski pisatelji. V. Unterstützung der Schüler. n) Stipendien. Post-Nr. N a m o I (l o s St. iftlinsrs Klasse Name der Stiftung Verleihungs- Dekret Hetriifr in Kronen Anmerkung 1 Jagritsch Ernst I a. Kaiser Franz .J oset Krain. Spark. 13. I. 02, Z. 3079 i oo'— 2 Finžgar Franz I. 1). 1 )r. Josef Stroy l. ri. K. k. Land.-Reg. 25. I. 02, Z. 1653 , 238’ 3 ITalleger Albin II. a. Kaiser F r a n z .1 osel Krain. Spark. 26. XI. 00, Z. 8333 100 — Jeločnik Johann 11. I>. Kaiser F r a n z .1 o s o 1 Stadtin. Laibach 5. I. 01, Z. 252 Josef Mayerhold 2. PI. K. k. Land.-Reg. 1. VII. 01, Z. 10.543 48— ä Koprivec Franz II. 1). Josef Mayer-hold 1. PI. K. k. Land.-Reg. 1. VII. 01, Z. 10.543 43 — 6 Kotlovšek Franz II. b. Kaiser F ra n z .Josef Stadtin. Laibach 5. I 01, Z. 252 100 — ; 7 Kumpel August II. b. Lorenz Lakner 2. PI. K. k. Land.-Reg. 25. III. 02, Z. 129 87-72 8 Šarabon Franz II 1). Jakob v. Schel-lenburg 1. IM. K. k. Land -Reg. 26. VI. 01, Z. 10.076 10:') Kaiser F r a n z Jos e f Stadtm. Laibach 5. 1. 01, Z. 252 100 — i 9 Drassal Heinrich III. a. Gofälls-Stnilgoldor-IJ bersch il sso K. k. Fin.-Min. 9 IX 97, Z. 88 800 voo-— 10 Schulz Eduard III a. Kaiser F ra n zJosef Krain. Spaik. 14. XI. 99, Z. 32H3 100 — ! ii Šišknr Alexander III. a. Kaiser F r a n z .J o s o f Krain. Spark. 26 XI. 00, Z. 3333 100 — 12 Kralj Rudolf 1(1. b. Johann (»eorg Kunt^chiitz K. k. Statthalt..Wien 21. II. 02, Z. 15.635 240- 13 1 Klemenc Alfons IV. a. Kaiser F ra n z Josef Krain. Spark. 26. XI. 00, Z. 3333 100 — 14 TIlil Reinhold IV. a. Kaiser F r a n z J o s e f Krain. Spark. 23. XI. 98, Z. 4550 100— Musikfonds-Stiftung 5. PI. K. k. Land - Reg. 8. VI. 01, Z. 8992 112- 15 Mislej Heinrich IV. b. .Tob. Kalister 4. PI. K. k. Land.-Reg. 31. III. 02, Z. 133 4915' — Iß 1 Zupančič Franz IV. b. Kaiser F r a n z .1 o s e f Krain. Spark. 14. XI. 99, Z. 3263 100' — i 17 Forstner Edl. v. Billau Eduard V. Anton Kos K. k. Land.-Keg. 26. I. 96, Z. 1242 124'— !1S llarhicli Adolf V. Kaiser F ra n z J os e f Krain. Spark. 15. XII. 00, Z 4129 100— Fürtrag . . 2788'72 o Oh Name des Stiftlings Klasso Name der Stiftung Verleihungs- Dekret | Betrag in Kronen | Anmerkung Übertrag . . 2788 72 19 I.under Karl V. Kaiser Frana Josef Krain. Spark. 19. II. 98, Z. 3982 100 — 20 Thaler Anton V. Kaiser Franz Josef Stadtm Laibach 24. III. 02, Z 10 938 100 — Johann Thaler v. Neuthal K. k. Land.-Reg. 3. 11. 01, Z. 81 G0 — 21 lldermann Andreas V. Balthasar Mugerlo K. k. Land.-Reg. 29. XII. 99, Z. 18.96ČS 170 — j 22 Betetto Julius VI. Barbara Katzianer2.Pl K. k. Land.-Reg. 23. I. 02, Z. 132 13828 23 Lugclc Rudolf VI. Kaiser Franz Josef Krain. Spark. 19. II. 98, Z 3982 100-— 24 Štrenur Josof VI. Johann Ka-lister 5. PI. K. k. Land.-Reg. 12. II. 02, Z. 297 502 — 25 Liuliart Friedrich VII. Kaiser l1’ r a n z Jose f Krain. Spark. 26. XI. 96, Z. 3904 100'- Musikforids-Stiftung 4. PI. K. k. Land.-Reg. 13. I. 99, Z. 18.697 112 — 2t\ Troo Emil VII. Georg Thomas Ilumpler t. und 2. PI. K. k. Land.-Re#. 17. VI. 96, Z. 8694 120 — Summe . . 4291,— b) Lokales Unterstützungswesen. U ntci'st iitzungsvcreiii. Dieser Verein hat die Unterstützung; dürftiger, gesitteter und fleißigor Realschüler durch ISeischaffung von Schulbüchern, Zeichenrequisiten, Kleidungsstücken, Aushilfen in Krankheitsfällen u. s w. zum Zvvecko. Seine Wirksamkeit ist aus dem nachstehenden, der Generalversammlung vom 15. Februar 1902 für das Jahr 1901 vorgelegten Jahresabschlüsse zu ersehen. Nr. 1 2 3 4 5 6 Einnahme n Kassarest vom Jahre 1900 ................................... Geschenk der krain Sparkasse................................ > des krain. Landesausschusses......................... Mitglieder-Beiträge......................................... Coupon-Erlös und Intoressen................................. Kleine Geschenke...........................................■ Summo K 10 400 100 ‘283 130 29 20 40 92 O.-R. j Nr. Ausgaben K h 1 1 Für Schulbücher und Einbände 327 36 | 2 » Schreib- und Zeichenrequi.siton 211 25 3 » Kleidungsstücke . . . . • 266 24 4 An Geldunterstützungen 23 60 5 Für Einkassieren der Mitgliederbeiträge. . . . 10 — 6 » Speisemarken 88 80 7 Kleine Auslagen 5 36 8 20 92 Summe . 953 52 Vercinsvcrniügcn. 10 Fünftel-Lose vom 18G0er Anlohen a 200 K, und zwar: 1.) Serien-Nr. (556, Gew.-Nr. 15, Abt.-Zahl II, 2.) » 1972, » 7, IV, 3.) - 2420, » 12, v, 4.) » 4356, » 5, IV, 5.) » 12108, . 13, » V, 6.) » 15436, » 4, » V, 7.) » 17944, » 14, I, 8.) » 17944, • 14, III, 9.) » 1828K, » 8, » V, 10.) » 18452, » 11, » III, 2 Staatsschuldverschreibungen, und zwar: 1.) Nr. 81409 vom 1. Mai 181)2 über 400 K mit Mai- und November-Coup., 2.) » 17062 vom 1. August 1892 über 800 K mit Februar- und August-Coup., Sparkassebuch Nr. 207.705 der krain. Sparkassa über 20 K; im ganzen 3200 K Nennwort in Obligationen und 25*48 K bar. Sowohl die Obligationen als auch das Sparkassebuch sind vinkuliert. Verzeichnis der P. T. Mitglieder des Uiilerstülziingsvoroiiics. Die mit * bozeichneton Mitglieder sind gründende. Herr Acceto Jakob, Maurermeister. » Kamillo Graf von Aichelburg, k. u. k. Rittmeister a. I). » Aichhorn, städt Lehrer in Wien. Der löbl. Aushilfskasse verein. Herr Baumgartner Johann, Fabriksbesitzer. Frau Bernard Sophie, Geschäftsinhabern!. Herr Belar Albin, k. k. Oberrealschulprofessor. » Dr. Binder J. J., k. k. Oberrealschulprofessor. » Bolf Johann, Handelsmann in Delnice, Kroatien. > Boncelj Josef, Handelsmann in Eisnern. » Brunet Franz, k. k. Turnlehrer. > Baron August Bucovich, k. u. k. Korvetten-Kapitän a. D. in Pola. * Dekleva Max, Besitzer in Britof-Vrem bei Divača. > Dojmi, Kitter v. Delupis in Lissa. > Englisch Oskar, Ingenieur, Bauoberkommissär und Bahnerhaltungs-Sektionsvorstand der k. k. österr. Staatshahnen, n. a. k. k. Hauptmann in Laibach. *Se. Exzellenz Freiherr Konrad Eybesfeld, Minister a. I). Herr Fischer Otto, Buchhändler. » Franko Johann, kais. llat, Oberroalschulprofessor. > Geinspergor Simon, Gutshositzor, Gut Schmelzhofon bei Wolfsborg in Kärnten. » J. Giontini, Buchhändler. *Frau Gnesda-Prossinagg Joselino. 1 Iorr Gnjezda Johann, k. k. Oberrealschulprofessor, Konsistorialrat, Besitzer des golil. Verdienst-kreuzes mit der Krone. > Goeken Julius, Scliuhfabrikant in Neumarktl. » Hamann C. J., Kaufmann. * » Ludwig Graf Hoyos, Rittmeister. » HaulVen Josef, k. k. Landesgerichtsrat. » Isatitsch Franz, k k. Oberlandesgericlits-llilfsämterdiroktor. » Janesch Johann, Fabriksbesitzer. * » JelovSek Gabriel, Kaufmann in Oberlaibach. » Dr. Junowicz Rudolf, k. k Oberrealschuldirektor. » Kagmis Josef, Sparkasse-Kassier i. R. * » Kant/, Viktor, Hausbesitzer in Gleinitz. * > Kauz Julius, Fabrikant in Laibach. > Kappus v. Pichelstein Adolf, Realitätenbesitzer in Steinbüchel. Frau Kästner Jakobine, Handelsmanns witwe. Herr Keller Franz, k. k. Oberrealschulprofessor. » Klein Johann Josef, Assistent, an der k. k. Oberrealscliule. Firma lg. v. Kleinmayr & Fed. Hamberg. Herr Kovač Bartholomäus, Grundbesitzer in Pakei. » Kramer Johann, Kaufmann in Trifail. Frau Krenner Emilie, Private. Herr Laharner Anton, k. k. Oberrealschulprofessor. » Legat Johann, Gastwirt und Besitzer in Lees. » Levee Franz, k. k. Direktor der Lehrer- und Lelirerinnenbildungsanstalt. > Lorber .Josef, Fabriks-Direktor in Spittal a. d. D. Frau Luckmann Adele. Herr Luckmann Josef, Handelsmann, Sparkasse-Präsident. » Luckmann Karl, Direktor dor Krain Industrie-Gesellschaft, Ritt, des Franz Josef-Ordens. » Luckmann Theodor, Realitätenbesitzer. » Mahr Arthur, Inhaber und Direktor dor Handels - Lehranstalt, Besitzer des goldenon Verdienstkreuzes mit der Krone. » Malitsch Alexander, Privatier. * » Mally Karl B., Fabrikant in Neumarktl. » Maurer Heinrich, Handelsmann. » Mikusch Lorenz, Handelsmann. » Müllleisen Arthur, Handelsmann. » Naglas Viktor, Möbelfabrikant. » Nagy Stephan, Kaufmann. > Niimeček August, k. k. Oberrealschulprofessor. * » Ogorelec Johann, Handelsmann. » Orožen Franz, k. k. Professor an dor Lelirer-Bildungsanstalt. » Pajk Milan, k. k. Oberrealschulprofessor. » Dr. Papež Franz, Advokat. > Pehani Ignaz, Fabriks-Direktor in Werfen bei Salzburg. • Petech Karl, Dampfmühlenbositzer und VVeinhändler in Gimino. » Pirc Gustav, Direktor der Landwirtschafts-Gesellschaft. » Pirc Karl, Direktor dor Kommunal-Unterrealschule in Idria. » Pirker Heinrich, k. k. Oberrealschulprofessor i. R. > Pleiweiß Josef, Fabriksbesitzer. » Pollak Ludwig, Lederfabrikant in Neumarktl. » Prandi de Umhort Jakob, Großgrundbesitzer in Cassegliano. > Proft Klemens, k. k. Gymnasialdirektor in Cilli. > Ravenegg Emil, Gutsbesitzer in Weixellmrg. * » liieger Simon, Direktor in Neumarktl. » Rutar Simon, k. k. Gymnasialprofessor. Frau Sajovic Seraphine, Private. Herr Samassa Albert, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, k. n. k. Hof-Glockengießer. > Dr. Schaffer Adolf, Privatier, Landtagsabgeordneter, Mitglied des krainischen Landes- ausschusses, Mitglied des k. k. Landesschulrates. Frau Schuster Marie, Kaiifmannswitvve. Herr Simonetti Ferdinand, Hausbesitzer und Juwelier. Frau Skaberne Adele, Kaufmannswitwe. *Die löbl. krainische Sparkasse. Die lflbl. priv. Spinnfabriks-Gesellschaft. *Se. Exz. Dr. v. Stremayr, zweiter Präsident des Obersten Gerichts- und Kassationshofes. Herr Szantner Franz, Schuh waren fabri kant. » Tavčar Alois, k. k. Oberrealscliulprofessor. » Dr. Tavčar Ivan, Advokat. Firma Tönnies Gustav. * » Treo Wilhelm, Baumeister und Architekt. > Trenn Matthäus, Privatier. * » Valenöiö Ivan, Gutsbesitzer, Dornegg. * Regierungsrat Dr. Valenta Alois, Edler v. Marchthum, k. k. Professor und Direktor der Landes-Wohltätigkoitsanstalten i. K. * * Velkaverh Johann, k. u. k. Oberleutnant i. R. und Hausbesitzer. x* Vesel Josef, Professor an der k. k. kunstgewerblichen Fachschule. > Vovk Franz, Privatier. * » Dr. Waldherr Josef, Institutsvorsteher. » Wentzel Josef, k. k. Oberrealschulprofessor. » Widmayer Ludwig, Tischler und Hausbesitzer. > Witt Jakob, Inhaber eines Herren-ModegeschHft.es. > Zeschko Albert., Handelsmann. » Zeschko Valentin, Privatier. » Ziakowski Emil, k. k. Oberrealscliulprofessor. Der löbl. Verein der krain. Sparkasse hat in der am 3. April 11)02 abgehaltenen Generalversammlung zur Unterstützung dürftiger Realschüler den Betrag von 400 K bewilligt. — Der hohe Landtag hat in der Sitzung vom 17. Juli 11)01 dem Untorstützungsvereine für dürftige Realschüler für das Jahr 1901 den Betrag von 100 IC angewiesen. — Frau Klara Cadmus aus Parenzo in Istrien hat 10 K für einen armen Schiller gespendet. Diese Spende wurde dem Schüler der II. b. Kl. Prinz Josef übergeben. Der Vereinsausschuß besteht aus folgenden Mitgliedern : Schulrat Dr. Rudolf Junowicz, k. k. Oberrealschuldirektor, Obmann; August Nomeöek, k. k. Oberrealscliulprofessor, Obmann-Stellvertreter; Emil Ziakowski, k. k. Oberrealscliulprofessor, Vereinskassier; Milan Pajk, k. k. Oberrealscliulprofessor, Vereinssekretär; kais. Rat Johann Franke, k. k. Oberrealscliulprofessor; Johann Gnjezda, k. k. Oberrealscliulprofessor; Anton Laharner, k. k. Oberrealscliulprofessor. Der V o r o i n spricht im Namen der unterstützten Schüler allen Wohltätern den verbindlichsten Dank aus und erlaubt sich, den Vero in allen edlen Jugendfreunden bestens zu empfehlen. VI. Vermehrung der Lehrmittelsammlungen. 1. Bibliothek. n) Lehrerbibliothek. Neue Anschaffungen: Die Österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. (Forts.) — Verordnungsblatt für den Dienstbereich des Ministeriums für Kultus und Unterricht, 1901. — Zeitschrift für das Realschulwesen, 1901. — Österreichische Mittelschule, 1901.— Literaturblatt für germanische und romanische Philologie, 1901. — Jogic, Archiv für slavisc.be Philologie, 1901. — Mitteilungen des Musealvoreines für Krain und Izvestja muzejskega društva za Kranjsko, 1901. Petermann, Geographische Mitteilungen, 1901. — Petermann, Ergänzungshefte. (Forts.) — Westermann, Illustrierte Monatshefte, 1901/02. — Ljubljanski Zvon, 1901. — Zacher, Zeitschrift für deutsche Philologie, 1901/02. — Argo, Zeitschrift für krain. Landeskunde, 1901/02. — Österreichisch-ungarische Revue, 1901/02. — Mitteilungen der Gesellschaft für deutsche Erziehung und Schulgeschichte, 1901/02. ■—■ Österreichische I«Kitter für Stenographie, 1901. — Letopis sl. mat., 1901. — Zbornik, 111. — Tille, Deutsche Geschichtsblätter. 2. u. 3. Jahrg. — Belar, Die Erdbebenwarte, 1901/02. — Grefe, Alt-Krain. Liefg. 7 bis 9. •— Grefe, Alt-Österreich. Liefg. 37 bis 42. — Fries und Menge, Lchrprobon und Jahrgänge aus der Praxis der Gymnasien und Realschulen. Halle 1901/02. — Slovenska zemlja. IV. del. Orožen, Vojvodina Kranjska. Ljubljana 1901. — Knackfuß, Klinstlermonographien. Liefg. 44 bis 58. — D. Sanders, Fremdwörterbuch. Leipzig 1891. — R. E. Pascal, Repertorium der höheren Mathematik (1. Teil: Analysis). Leipzig 1900. — Dr. E. Netto, Substitutionstheorien. Leipzig 1892. — D. Sanders, Handwörterbuch der deutschen Sprache. Leipzig 1893. — Dr. A. Matthias, Praktische Pädagogik. München 1895. - Dr. E. Si/eß, Das Antlitz der Erde. 3. Bd. Wien 1901. — Leop. v. Ranke, Weltgeschichte. Leipzig 1896. — Dr. Frz. Martin Mayer, Geschichte Österreichs. 2. Aufl. 2 Bde. Wien 1901. — Roscoe-Schorlemer, Lehrbuch der Chemie. 8. und 9. Bd. Braunschweig 1901. — Rigutini-Bulle, Deutsch-italienisches Wörterbuch. 2. lid. Leipzig 1900. Feodor Hopfe, Bilder aus der Mythologie und Geschichte der Griechen und Römer. Wien 1896. (30 Tafeln in Lichtdruck.) — J. Vonderlin, Lehrbuch des Projektionszeichnens. — Brozih, «Tu felix Austria liuhe», Ölfarbendruck in Rahmen. — Der Festzug der Panathe-näen (verkleinerte Kopie in Gips), unter Glas und Rahmen. — Gottfried Keller, Gesammelte Werke. Berlin 1889. 10 Bde. — Georg Ebers, Der Kaiser, Roman. Stuttgart 1881. — Dr. Alb. Bielschowsky, Goethe, sein Leben und seine Werke. München 1902. — Dr. G. Brunn, Geschichte der griechischen Künste. 2. Aufl. Stuttgart 1889. — Dr. /. Minor, Neuhochdeutsche Metrik. 2. Aufl. Straßburg 1902. — O. Dziobck, Lehrbuch der analytischen Geometrie. 2 Bde. Braunschweig 1901/02.— Dr. Franz Tetzner, Die Slaven in Deutschland. Braunschweig 1902. Viktor Hehn, Kulturpflanzen und Haustiere in ihrem Übergang aus Asien nach Griechenland, Italien und in das übrige Europa. 7. Aufl. Berlin 1902. Geschenke: Vom krainischen Landesausschusse: Die Verhandlungen des krainischen Landtages. 42. Bd. 1901. — Von Frau Alma Lasič, Postmeisterin in Laibach: /I. IV. Hochländer, Gesammelte Werke. 48 Bde. Stuttgart 1866. — Von Herrn Franz Wies er, Stationschef in Aßling: Sammlung der besten Reise-beschreibungen. Troppau bei Fraßler 1785. 26 Bde. Gegenwärtiger Stand der Lehrerbibliothek: 3052 liiinde, 756 Hefte, 33 Blätter, 2 Bilder in Rahmen. b) Schülerbibliothek. Neue Anschaffungen: Braunstein, Schützet die Tiere! Wien 1901. — Schoene, Mythen und Sagen. Leipzig, 11. Aufl. — Holczabek, Deutsche Metrik und Poetik. — Der gute Kamerad. 14. lid. — Fötal, Die Erbin von Xevers. 2 Bde. Freiburg 1897. — Kipling, Im Dschungel. Freiburg 1898. — Eggert, Der Zauberer im Sululande. Freiburg 1898. Kurt Abel-Musgrave, Der Hexenmeister. Freiburg 1900. Storm, Der Schimmelreiter (Bibliothek Gabelsberger, Bd. 23). Die Söhne des Senators (Bilil. Gab., lid. 24). Angelika (Bibi. Gab., Bd. 25). Im Brauerhause (Bibi. Gab., Bd. 26). - Gräber, Die Insekten. II. Teil. 1. und 2. Hälfte. München 1877 und 1879. — Agnes Giberne, Unter den Sternen. Berlin 1897. Sonne, Mond und Sterne. Berlin 1902. Strahlende Sonnen. Berlin 1896. Grundfesten der Erde. Berlin 1902. Das Luftmeer. Berlin 1896. — Becker, Auf der Wildbahn. Berlin. Wörishoffer, Gerettet aus Sibirien. Leipzig 1901. — Schme-ding, Matiere Graminaticale. Dresden und Leipzig 1902. Weltpanorama. — Dom in Svet, letnik 1899, 1900 in 1901. — Jurčič, Zbrani spisi, zv. 2. do 11. Prešeren, Poezije. Uredil Pintar. Laibach 1901. Zupančič, (Jaša opojnosti. Laibach 1899. — Kette, Poezije. Laibach 1900. — Kersnik, Zbrani spisi, zvezek prvi in drugi. Laibach 1901. Cankar, Za narodov blagor. Laibach 1901. Jakob Ruda. Laibach 1900. Vesel, Psalmi. Laibach 1892. — Resman, Moja deca. Cilli 1901.-—Danica za 1902. Agram 1901. Horvat, liibe i ribogojstvo. A gram 1901. — Lepušic, Zločin i pravda božja. Agram 1901. Kosma/e, Slike iz svakdanjega života. Agram 1901. Cehov, Momenti. Laibach 1901. Zupančič, Pisanice. Laibach 1900. Brinar, Medvedji lov. Čukova gostija (Mladinska knjižnica, I. zvezek). Laibach 1900. — Trošt, Na rakovo nogo (Mladinska knjižnica, II. zvezek). Laibach 1900. Vrabl, (Ju j to nas. Laibach 1901. — Dimnik, Avstrijski junaki. Laibach 1900. — Vošnjak, Zbrani dramatični in pripovedni spisi, II. zvezek. Cilli 1893. — Fr D., Pegam in Lambergar. Laibach 1891.— Zabavna knjižnica, XII. in XIII. zvezek. Laibach 1900 und 1901. - Glaser, Zgodovina slov. slovstva, IV. del., III. zvezek. Laibach 1900. — Zbirka zabavnih in poučnih spisov, VIL in VIII. zvezek. Laibach 1900 und 1901. Štreke/j, Slov. narodne pesmi, V. in VI. snopič. Laibach 1900 und 1901. — Pintar, Zbornik zvanstvenih in poučnih spisov, 111. zvezek. Laibach 1901. Gegenwärtiger Stand der Schii/erbib/iot/iek: 2675 Hände und 490 Hefte. Der Verwalter der Schülerbibliothek wurde bei Anlegung der bezüglichen Kataloge und beim Ausleihen der liüchor an die Schüler von dem Schüler der VII. Klasse Josef Boncelj und von dem Schüler dor VI. Klasse Felix Celestina unterstützt. 2. Die geographisch-historische Lehrmittelsammlung. Dio geographisch-historische Lehrmittelsammlung erhielt im Jahre 1901/02 folgenden Zuwachs an Lehrmitteln und Lehrbehelfen: a) Durch Ankauf: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines. Jahrg. 1901. Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines. Jahrg. 1901. - Mitteilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1901. - Abhandlungen der k. k. Geographischen Gesellschaft. Jahrg. 1901. — Planinski Vestnik. Jahrg. 1901. — Dr. A. Piecker, Zeitschrift für Schul-geographie. Jahrg. 1901. — Generalkarte von Krain, Maßstab 1:300.000 (II. Lechner, Wien). — Ch. Huchen, Wandplan von Rom, Maßstab 1:4250 (D. Reimer, Berlin). — L. lf. Fischer, Ansicht der Stadt Paris (E. Holzel, Wien). Dr. F. Heiderich, Schulwandkarto von Asien, Maßstab 1 :8,000.000 (E. llölzol, Wien). — Ilickmanns Geographisch-statistischer Universal-Taschenatlas, Ausgabe 1902. b) Durch Geschenke: 4 chinesische Druckschriften (Fibel, Pekinger Staatszeitung, Schriftzeichen von berühmten Männern und Reisehandbuch) sowie 4 chinesische Originalbriefe (Geschenk des Herrn k. ti. k. Linienschiffsfähnrichs Koman Junowicz). 4 japanische Aquarellbildcr (Geschenk des Herrn Zeichenassistenten Hans K/ein). —■ Stück einer Kanone aus der Seeschlacht bei Lissa (Geschenk des Schülers der IV. a. Kl. G. Ulbing). — Ilickmanns 10 geographische Wappentafeln (Geschenk des Schülers der IV. a. Kl. IV. Kiegcr). Gegenwärtiger Stand der Sammlung: 135 Wandkarten, 12 Reliefkarten, 19 Atlanten, 8 Pläne und Ilandkarten, 95 historische, 183 geographische Bilder, 3 Globen, 2 Tellurion, IGO Werke, 12 Hefte. Die im Jahre 1892 angelegte Münzensammlung zählt gegenwärtig 345 Stücke (vermehrt durch Geschenke des hochwürd. Ivonsistorialrates Johann Gnjczda, des Schülers der I.b. Klasse /I. Arrigler und des Schülers der H.a. Klasse A. A'etti) 3. Die naturgeschichtliche Lehrmittelsammlung erhielt im Schuljahre 1901/02 durch Ankauf folgenden Zuwachs: Einen stacheligen Schnabeligel (Echidna hystrix (luv.), ein Beuteleiehhorn (Petaurus sciureus Desrn.), ein Wallaruh (Macropus robustus), einen gemeinen Wombat (Phascolomys wombat Per. u. Les.), die Entwickelung des Huhnes im Ei, ein Nervenpräparat von Mus rattus L., eine Doppelinjektion des Blutgefäßsystems von Esox lucius L. und eine von Sciurus vulgaris L., den Verdauungskanal der Haustaube. Durch Schenk/tilg: Vom Herrn k. k. Linienschiffs-Fähnrich Roman Junowicz: ein Nest der gemeinen Salangane (Collocalia esculenta Gray); vom Herrn Professor Heinrich Walland in Brünn: Philippsit auf Basalt von der Katzenburg bei Leitmeritz; von den Schülern Wilhelm Fröhlich (III.a. Kl.): eine Reiherente (Fuligula cristata Ray); Alphons Miklavčič (H.a. Kl.): eine Sumpfohreule (Brachyotus palustris Bp.); Wilhelm Minkuš (H.a. Kl.): einen Pferdehuf. Die Handbibliothek erhielt durch Ankauf: Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrg. 1901. — - Jahrbuch und Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien, Jahrg. 1901. — Österreichische botanische Zeitschrift, Jahrg. 1901. — Dr. L. Rabenhorst, Kryptogamenflora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2. Aufl. (Fortsetzung.) Botanik und Zoologie in Österreich in den Jahren 1850 bis 1900. Wien 1901. -Dr. J. E. V. Boas, Lehrbuch der Zoologie. Jena 1901. — Prantl-Pax, Lehrbuch der Botanik. Leipzig 1900. —- Naumann-Zirkel, Elemente der Mineralogie. Leipzig 1901. — J. A. Scopoli, Flora carniolica. Wien 1772. — A. Paulin, Beitrüge zur Kenntnis der Vegetationsverhältnisse Krains. 1. Heft. Laibach 1901. — Keller-Andreae, Tiere derVorwelt, (i Wandtafeln mit Textheft. Kassel 1901. — Schreibers zoologische Wandtafeln (Säugetiere und Vögel). C. Gegenbauer, Vergleichende Anatomie der Wirbeltiere mit Berücksichtigung der Wirbellosen. 2. Bd. Leipzig 1901. — Josef Reiner und Siegmund von Ilohenwarth, Botanische Reisen nach einigen oherkärntischen und benachbarten Alpen. Klagcnfurt 1792. J. Wiosner, Biologie der Pflanzen. Wien 1902. J. Wiosner, Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Wien 1898. — J. Wiosner, Organographie und Systematik der Pflanzen. Wien 1891. Ford. Cohn, Beiträge zur liiologie der Pflanzen. 8. Bd., 2. lieft. Breslau 1901. — Ed. Straßburger, Fr. Noll, H. Schenk und A. F. W. Sehimpcr, Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Jena 1902. — Warming-Graebner, Lehrbuch der ökologischen Pflanzengeographie. Berlin 1902. Ein Porträt von Prof. Dr. Eduard Sueß. 0. Schmeil, Lehrbuch der Zoologie. Stuttgart 1902. 0. Schmeil, Leitfaden der Zoologie. Stuttgart 1902. Durch Schenkung: Von der Verlagsbuchhandlung C. Gerolds Sohn in Wien: K. Fritsch, Schulflora' für die österreichischen Sudeten- und Alpenländor (mit Ausschluß des Küstenlandes). Wien 1900. Gegenwärtiger Stand der Sammlung. Zoologie: Wirbeltiere 369, wirbellose Tiere 17044, Skeletto und Skolettcile, anatomische Präparate und Modelle 132. Botanik: Herbarium Plemelianum (12 Faszikel); Thuemen, Myeotheca univer-salis (23 Zenturicn); Korner, Flora exs. Austro llungarica (20 Zenturion); Kryptogamen (6 Faszikel); Samen-, Früchte-und Drogensammlung 220; sonstige botanische Gegenstände 116. Mineralogie und Geologie: Naturstücke 923; Edelsteinnachahmungen 31; Kristall formen 38. Abbildungen und Karten 344; Geräte 23; technologische Gegenstände 50; Bücher 997; Hefte und Blätter 611. 4. Die physikalische Lehrmittelsammlung erhielt folgenden Zuwachs: Durch Ankauf wurden folgende Stücke erworben: Ein Normalthermometer; ein Apparat zum Nachweise des Booleschen Gesetzes; ein Apparat zum Nachweise der Abnahme des hydrodynamischen Druckes; ein Apparat zur Erläuterung der magnetischen Kraft nach Szymanski; ein Voltameter nach Hofmann. Die Handbibliothek wurde vermehrt durch Ankauf des Werkes: Poske, Zeitschrift für den physikalischen und chemischen Unterricht. Durch Schenkung: Vom Verwalter der physikalischen Lehrmittelsammlung: Meteorologische Zeitschrift. Jahrg. 1901. Die physikalische Sammlung zählt gegenwärtig 450 Nummern mit 817 Stücken, 92 Bücher, 8 Hefte. 5. Chemische Lehrmittelsammlung. Angeschafft wurden folgende Apparate und Geräte: Eine Wasserstrahlluftpumpe für den Lehrsaal und ein Trockenkasten nach Dr. Bartha. Die Pfandbibliothek wurde vermehrt durch: Fischer-Wagner, Jahresbericht der chemischen Technologie. Jahrg. 1901. — Musprath, Technische Chemie. Fresenius, Zeitschrift für analytische Chemie. — Ahrens, Sammlung chemisch-technischer Vorträge. — Meyer, Journal für praktische Chemie. — Erdmann, Anorganische Chemie. Geschenke: Von der Direktion der Longenfelder Zementwerke: Eine Sammlung der Rohmaterialien und fertige Zemente. — Vom Herrn Dr. Alois Valenta lullen v. Marchthurn, k. k. llegierungsrat, folgende Abhandlungen und Separat-abdrttcke: Die Photographie in natürlichen Farben von Prof. Eduard Valenta; Die Verwertung der Elektrolyse in den graphischen Künsten von O. Volkvier. Von Ilofrat Dr. J. M. Eder und Prof. E. Valenta: Zur Kenntnis der Eisenoxalate und einige ihrer Doppelsalze. Von denselben Autoren: Über die Fortschritte der Photographie und den photomcchanischon Druckverfahren. Die Schüler Gtowacki und Toman der JV. b. Klasse spendeten für die Mineraliensammlung einige Mineralien und Gesteinsstücke. 6. Lehrmittelsammlung für das Freihandzeichnen. Zugewachsen durch Ankauf: 48 kleine elementare Holzmodelle. Figurah; Vorlageblätter von Storck und Eisenmenger. Gegenwärtiger Stand: 11 Vorlagewerke. — Modelle: I. Serie: A. 12 Stück; B. a) 2!) Stück; b) 2K Stück; c) 346 (kleine). — II. Serie: 13 Stück. III. Serie: A. 7 Stück; B 7 Stück; IV. Serie: a) 7 Stück; b) 12 Stück; c) 7 Stück; d) 18 Stück; e) 15 Stück. V. Serie: A. 29 Stück; B 8 Stück; C. 27 Stück; /). 8 Stück. VII. Statistik der Schüler. IC la SSG* a £ £ 1. Zahl. I.a. l.l> I.e. H.a. II.1) II I.a. Ill.b. IV.a. IV. b. V. VI. VII. p N Zu Endo 11)00/1901. . . Zu Anfang 11)01/11)02 . . Während des Schuljahres eingetreten 47 57 31) 39 1 34 3!) 42 47 2 41) 68 35 35 39 38 - 36' 40 2 31' 38 36'1 45 3 31 30 1 23'"1 27 1 4384‘a 493 10 I m ganzen also aufgonommen 57 40 30 49 68 35 38 42 38 48 31 28 603 Darunter: Neu aufgonommen, u. zwar: Auf Grund einer Aufnahmsprüfung 55 31 i 36 3 3 1 3 1 1 1 140 Aufgestiegen .... — — — 1 — 2 1 2 — 4 2 1 18 Außerordentliche Schüler 1 — 1 Wieder aufgenopuuen, u. z.: Aufgestiegeu .... 40 61 33 32 34 33 37 21 22 303 Kepetenten 2 4 3 5 4 — 4 3 6 6 6 3 45 Freiwillige Repetenten . — — — — — — — — — — — 1 1 Während des Schuljahres ausgetreten 4 7 8 3 „. 2 1 2 27 Sch Hier zahl Ende 1901/WO* 53 33 31 46 68 33 38 41 38 46 31 28 476 Darunter: j Öffentliche Schüler . 53 33 31 46 68 33 38 4t 38 46 30 27 474 Privatisten — — — — — — — 1 1 Außerordentliche Schüler . 1 — 1 Summe 53 33 31 46 68 33 38 41 38 46 31 28 476 2. Geburtsort. : Laibach und unmittelbare Umgebung 18 17 13 20 26 14 11 16 12 22 I0'1 9 187’1 Kr;iin mit Ausschluß v(*n Laibach 7 10 16 6 24 8 18 1) 20 10 9 8 144 Steiermark 7 2 1 8 6 7 7 3 4 5 4 1 54 Küstenland 7 1 1 2 2 1 4 — 1 4 3 26 Kärnten 5 1 — 2 — 1 — 3 — 1 — 1 14 , Dalmatien Niodorüstorroieh .... 2 1 — 1 — 1 2 1 3 — 1 2 3 11 Oberösterreich — — — — — — — — 1 — — 1 i Tirol 2 — >2 — — — 2 — — 1 7 Vorarlberg 1 1 1 Böhmen 3 — — 2 — 1 — — 7 Mähren 1 — — — — 1 — — — — 2 Galizien — — — 1 — — — 1 — — — 2 Kroatien 1 — — 1 — 1 — — 0' 3' | Ungarn Bosnien und Herzegowina . 1 1 - 1 1 ' 1 6 2 Italien i — 2 I 4 Summe 68 33 31 46 56 33 38 41 3S 46 30"1 27' 4741-1 * Die rechts bcigcsotzten kleineren Ziffern bozeielinei die Privatisten mul mit * außerordentliche Schüler. I< lasse 1 ' £ * ts 3. Muttersprache. 1 Deutsch | Slovenisch Italienisch Uechisch Kroatisch 1. a. 1. b. L. c. II. a II. b III.il lll.l) jlV.a IV 1) V. VI. VII 60 2 1 33 31 42 3 1 57 1 30 3 38 38 2 1 1 37 ~ l ; SS? 15'1 14 l 14 10 3 0* 216*' 240 14 3 2' Summe . 4. Religionsbekenntnis. 53 33 31 46 58 33 1 38 41 38 40 30'1 27' i 474'*' Katholisch des lutem. Kitns 5» 33 31 44 58 32 38 41 38 44 30'1 27' 4661- Griech. Orient — — 2 Evangelisch, Augsb. Konf. 2 2 Israelitisch 1 — — — 1 2 Summe . 5. Lebensalter. 63 33 31 46 58 33 38 41 38 46 30'1 271 474 im 11 Jahre 6 3 3 11 12 ... 21 8 10 9 7 — __ 55 13 » ... 13 10 7 12 10 7 3 — 62 14 » . 9 1) (i 9 11 II 8 8 3 — 74 {15 » ... . 4 2 5 !) 19 7 14 13 7 10 — 90 H) 1 — — 5 7 0 11 12 10 13 (P 71 i 17 » — 1 — 2 4 2 1 4 11 9 5 6 44 I 18 » 1 4 5 7 5 10 32 j 19 » — — — — — — — 1 7 <) 2 19 20 > — — — — — _ — — 1 5 3' 9' 1 21 — — — — — — — 4 4 22 » — —- — 3 3 Summe 53 33 31 40 58 33 38 41 38 46 HO’1 27' 474 .' j 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. , Ortsangehörige .... 35 22 17 35 29 25 17 24 22 31 15*' 12 284 Auswärtige 18 11 14 11 29 8 21 17 Ui 15 15 15' 190' Summe 53 33 31 4(5 68 33 38 41 38 46 30- 27' 4741'1 7. Klassifikation. (i) Xu Ende des Schuljahres 0)01/1902. I. Fortgangsklasse mit Vorzug 5 l 2 4 5 5 4 1 2 2 -- 33 I. Fortgangsklasso . 37 25 23 37 40 23 28 26 25 28 18 21 331 Zu einer Wiederholungs- prüfung zugelassen . 8 ! 3 1 1 7 1 4 2 1 4 9 4 ! 3 47 II. Fortgangsklasse • III. Fortgangsklasso. 2 1 3 1 4 1 3 1 6 4 2 10 2 j 7 j 5 1 5 2 1' 52' 9 Zu einer Nachtragspriifnng | krankheitshalb, /.ligelassen — — — — 1 - ■ 1 1 I 1 — 2 Summe 53 1 33 31 4(1 58 1 33 38 i 1 41 ' 1 38 1 46 30*'1 27 1 474' i b) Nachtrag zum Schuljahre 1900/1901. Wiederholung;« Prüfungen waren bewilligt. Entsprochen haben Nicht, entsprochen haben Nicht erschienen sind Nachtr.-Priif. waren bewill. Entsprochen haben Nicht, entsprochen haben Nicht erschienen sind Somit Endergebnis f. 1900/01 1. Kortgangskl. m. Vorzug I. * . . . . 11. >» . . . . III. » . . . . Ungeprüft blieben Summe 8. Geldleist, d. Schüler. Das Schulgeld zu zahlen waren verpflichtet: im ersten Semester im zweiten Semester . Zur Hälfte befreit waren : im ersten Semester im zweiten Semester . Ganz befreit waren: im ersten Semester im zweiten Semester . Das Schulgeld betr. i. ganz.: im ersten Semester . K im zweiten Semester . > Summe . K Aufnahmstaxen zahlten i. (»es.-Betrage v. K ()55'20 Lehrmittelbeiträge zahlten . i. Gesamtbetr. v. 1006 IC Die 'Taxen für Zeugnis-duplikate betrugen 14 K Hei träge für Jugendspiele K 9. Besuch der nicht obligaten Lehrfächer. | I. Curs Slov. Sprache ! II. » Englische Sprache . . . Gesang • • • ( n . . / I. Abteil, ötenograplue j || Analyt. Chemie ! J J 111. 10. Stipendien. Anznlil der Stipendisten Gesamtbetr. der Stipendien 4291 K I. a. 1. 1. 1. c. II. n 11. 1. Ill.aJl 11. b.|l V.u. ilV.b. V. VI. VII. N — 9 8 4 9 2 8 6 2 4 7 7 66 — 7 6 4 6 2 8 4 1 1 6 5 50 1 1 — 1 — — 2 — 2 — 2 9 — 1 1 — 2 — — — 1 1 1 — 7 1 — — — — — 1' — — 1 3* 1 — 1 — 1 — — — — 1' - — — — 2l 3 4 4 5 5 2 2 1 2 1 29 40 30 21 31 31 29 32 24 22 21 20 15' 316' 4 6 0 5 12 — 5 5 8' 13 9 4l 11- 2 3 2 1 1 — 4 — 1 — 14 1 — — 1' 0'' — o-> 8i-» 47 39 34 42 49 35 39 361 31* 35 31 20* 4381'2 27 20 15 13 14 9 9 17 141 15 14 11' 178= 20 13 9 19 19 12 26 17 18 18 7 186 1 1 1 1 — 1 — — — — . — — 3 28 14 20 35 44 26 29 23 24 29 16 15 303 34 19 22 27 38 22 32 15 21 29 29 19 292 1080 800 (iOO 520 560 360 360 680 600 600 560 500 7220 800 540 360 760 7 SO 4 SO 240 1040 (580 720 680 300 7380 18801340 960 12801340 810 600 1720 1280' 1320 1240 800 14600 55 36 36 4 4 2 2 5 — 5 4 3 156 57 40 39 49 58 35 38 42 38 48 31 28 503 44 23 22 36 40 26 25 33 24 32 27 23 355 19 3 22 — — — 13 — 7 — — — — — 20 11 — — — — — — — 12 12 7 31 15 3 2 — — — — — — — — — 20 — 3 2 5 5 — 5 — 4 5 3 3 35 — — z 22 2 7 1 9 4 4 30 19 — — — — — — 8 — — 8 — — — — — — — — — 3 — 3 1 1 1 5 3 1 2 1 0 5 3 2 26 VIII. Maturitätsprüfung. Im Herbsttermine 1900 wurde dies Reifeprüfung am 29. September unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landessehulinspektors Peter Končnik abgehalten. Zwei Kandidaten unterzogen sieh der Wiederholungsprüfung aus einem Gegenstände, fünf öffentliche Schüler und ein Externist der ganzen Prüfung. Verzeichnis jener Abitur ienten, welche bei der im Herbsttermine 1901 abgehaltenen Maturitätsprüfung approbiert worden sind. 3 tS 1 Name Geburtsort Geburtstag Studien- dauer Gewählter Beruf 1. Hrabctz Otto Stolac, Horzegow. 18. Jänn. 1883 8 Jahre Militär - _ ■ 2. Jeras Ernst Laibach 11. Jänn. 1881 9 Jahre Kriegsmarine 3. Keržan llugo Wien 16. Febr. 1880 9 Jahre Technik 4. Stix Theodor Krnica, Küstenland 1. Nov. 1880 9 Jahre Bahn 5. Šiška Anton Laibach 11. Febr. 1881 9 Jahre Technik 0. Walland Eugen Krainburg, Krain 23. April 1883 9 Jahre Chemie Im heurigen Sommertermini' meldeten sich zür Reifeprüfung 20 öffentliche Schüler, 1 Privatist und 3 Externo. /ur schriftlichen Prüfung, welche in den Tagen vom 10. bis zum 14. Juni abgehalten wurde, erhielten dieselben folgende Aufgaben zur Bearbeitung: Aus der deutschen Sprache: Der dauernde Wert der deutschen Klassiker. Aus der slovenisehen Sprache: «Moč neizmerna je sklep.» Koseski. Übersetzung aus dem Deutschen ins Französische: «Die Belagerung von Paris.» (Aus Weitzenböck, Lehrbuch der französischen Sprache, II. Teil, Seite 99 und 100.) Übersetzung aus dem Französischen ins Deutsche: «Los petits defauts.» (Par I‘. J. Stahl, Morale familiero. Seite 109.) Übersetzung aus dem Italienischen ins Deutsche: II lavoro.» (Aus Libro di lettura per le seuolo popolari austriache, Parte III. di Bertamini, Vienna 1892, Seite 159 und 1(!0, endigend: atti a fabbricare questi ogetti.) Aus der Mathematik: 1.) In einer arithmetischen Reihe beträgt die Summe der drei ersten Glieder 21, in einer geometrischen aber 03. Das zweite Glied der geometrischen Beiho ist um 5 größer als das der arithmetischen und das dritte Glied der geometrischen Reihe ist um 8 größer als das Vierfache des dritten Gliedes der arithmetischen Reihe. Wio heißen die beiden Reihen V — 2.) Ein Sehnenviereck ist durch die Seiten a —- 0 cm, b — 8 cm und dio Winkel (ab) — 90°, (da) 75" gegeben. Dasselbe ist in ein inhaltglciches Rechteck über der Seite . 58 34 58 ■ 6 30 61 7 19 32-7 53 91-4 1 ! III. a. 34 20 58-8 27 79-4 20 58-8 12 35-3 1 III. h. 38 32 84-2 25 65-8 23 (10-5 33 80-8 IV. a. 41 35 85 • 4 31 75 -6 29 707 29 70' 7 | j IV. 1). 38 35 !)2' 1 32 84-2 28 73'7 29 70 • 3 V. 47 42 89-3 40 85 ■ 1 33 70-2 34 72-3 VI. 33 25 75 • 7 25 75 '7 20 78'8 13 39-4 VII. 27 25 92 • 6 20 74-1 25 92 • C> 10 37 i 12 477 339 i 71-1 300 04' 1 254 53-2 337 70 0 j II. Datum Spielzeit Klasse Anwesend Spiele 1901 2. Okt. 2—4 I. a., lt., c. 70 Der Jägor; Plumpsack; Striclcziehon ; Wettlaufen. 9. Okt. 3—5 II. a., b., III. a., b. 85 Der Urbar; Steliball; Schloudorball; llexen-tanz. 30. Okt. 2-4 IV. a, b., V.-Vll. 65 Dritten abschlagen; Schleuderball; Croquet; Boccia; Stelzen. 0. Nov. 2-4 1. a., b., c. 68 Katze und Maus; der Jäger; Ilexentanz; ii.eif-spiol. ; 13. Nov. 2-4 II.,lII.a.,b. 86 Der Jäger; der Urbär; Diebschlagen; Schleuder-ball; Boccia. 20. Nov. 2—4 IV. a.,b., V.-Vll. 67 Dritten abschlagen ; Barlauf; Schleuderball; Fußball; Croquet; Boccia. 1902 2. April 4—G I. a., b., c. 64 Der Jäger; Katze und Maus; Plumpsack; Seilziehen ; Ilexentanz. 5. April 4—6 II.,lll.a.,b. 54 Der Urbär; Drittenabschlagen; Sauball; Schleudor-ball; Seilziehon. 9. April 4—0 IV. a„ b. V.-Vll. 65 Barlauf; Schleuderball; Sauball; Boccia. 12. April 4-6 1. a., b., c. 57 Holland und Seeland; Goldene Brücke; Steliball; Schleuderball. 19. April 4 0 11. b., 111. a. (iO Diebschiagon; Schleuderball; Prcllball; Sauball. 23. April 4'/a—6 */., III. li.JV.a., b. V.—VII. 73 Barlauf; der Jäger; Kreisball; Schloudorball; Sauball; Boccia; Stelzen. 2(i. April 41/,—6*/a I. a., b., c., 11. a. 73 Paar abschlagen; der Jäger; Wettwanderball; Blinde Jagd; Hexentanz. Datum Spielzeit Klasse Anwesend Spiele 7. Mai 4 7,-67, 11. a, III. a., b. _! 64 Diebsclilagen; Wettwanderball; Sauball; Schleuderball; Fußball im Kreise. 14. Mai 47,-67, IV. a, 1»., V. -VII. 59 Dritten abschlagen; Schlagball; Schleuderball; Fußball; Boccia; Croquet. 21. Mai 4 7,-67= l.a., b., c., 11. a. 69 Diebsclilagen; Reiterball; Kreisfußball; lleif-spiel. 24. Mai 47,-67a 11. b., 111. a., b. 63 Dritten abschlagen; Wurfball; Heiterball; Schleuderball; Sauball. ! 28. Mai 47,-67, IV. a., b„ V. VII. 57 Dritten abschlagen; Barlauf; Schlagball; Scbleu-derball; Boccia; Croquet. 31. Mai 47,-67, 1. a., b., c., 11. a. 67 Zielreißen; Stehball; Reiterball; Schleuderball; Dreibeinlauf. 8. Juni 47,-67, 11. b„ 111. a., b. 68 Zielreißen; Stehball; Reiterball; Schleuderball; ! Dreibeinlauf; Boccia; Reifspiel. 16. Juni 5-7 IV. a., b., V.—VII. 64 Fußball; Schleuderball; Schlagball; Sauball; ! Boccia; Croquet. 1 21. Juni 5 -7 I. a., b.. c., II. a. 65 Katze und Maus ; der Jiiger; Topfschlagen; Schleuderball; Prellball. 28. Juni 5-7 111. a., b., 11. b 83 Der Urbar; Kreisball; Schleuderball; Fußball; Prellball; Boccia. XI. Gewerbliche Fortbildungsschule. Diese Lehranstalt wurde im Jahre 1856 als gewerbliche Sonntagsschule errichtet; im Jahre 1872 wurde sie reorganisiert. Im Grunde des Erlasses des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 5. Dezember 1898, Z. 32.176, hat die k. k. Landesregierung zufolge Erlasses vom 22. September 1901, Z. 13.679, nachstehend bezeichnete Abänderungen der mit den Erlässen des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 19. Oktober ISSHj, Z. 18.802, bezw. vom 2. Oktober 1901, Z. 9174, genehmigten Normative dieser Anstalt mit dem Beifügen angeordnet, daß die abgeänderte Normative mit Beginn des Schuljahres in Kraft zu treten habe. Statut: a) Alinea 1 des § 2 hat künftighin zu lauten: «Die Fortbildungsschule besteht aus einem Vorbereitungskurse und aus 3 Klassen und ist mit der k. k. Staats-Oberrealschulß in Laibach in Verbindung.» b) Alinea 2 des § 12 hat zu lauten: «Lehrlinge, welche diese Vorkenntnisse nicht in ausreichendem Maße besitzen, werden nach Maßgabe des vorhandenen Baumes entweder dein an dieser gewerblichen Fortbildungsschule bestehenden Vorbereitungskurse oder den an der I., II. und UI. fünfklassigen Knaben-Volksschule bestehenden gewerblichen Vorbereitungs-(Fortbildungs-) Kursen zu-gewiesen.* ü.-R. i c) In § 13 ist im Alinea 2 folgender Zusatz aufzunehmen: «Nur an Sonntagen sind die Lehrlinge der Friseure, Raseure und Perückenmacher ■ vom Besuche des Schulunterrichtes behufs fachmännischer Ausbildung in ihrem Gewerbe befreit.» • Wenn in der für die Zwecke der Fortbildungsschule zur Verfügung stehenden Lokalitäten genügend Iiaum vorhanden ist, können auch Lehrlinge aus der Umgebung von Laibach zum Unterrichte zugelassen werden.» Aus dem genehmigten Statute ist nocli § 15 hervorzuheben, in dem es heißt: Das Schuljahr beginnt am 1. Oktober und endet am 30. April. Der Unterricht findet an folgenden Tagen statt: Sonntag von 9 bis 12 Uhr vormittags, Montag » 7 » 9 » abends, Dienstag » 7' » 9 » » Mittwoch •» 7 » 9 » » In den nicht obligaten Fächern (Physik und Modellieren) wird der Unterricht Donnerstag und Freitag von 7 bis 9 Uhr abends erteilt. Im Lehrpläne gestaltet sich die «Einteilung des Unterrichtes» folgendermaßen: Vorbereitungskurs (Unterrichtsdauer 7 Monate): Lesen mit Sprachübungen 3 Stunden, Schreiben 2 Stunden, Rechnen 2 Stunden, Zeichncn 2 Stunden in der Woche. Gewerbliche 'Fortbildungsschule, I. Klasse (Unterrichtsdauer 7 Monate): Elementares Freihandzeichnen..................................2 Stunden in der Woche, Geometrisches Zeichnen........................................3 » » » » Geschäftsaufsätze.............................................2 > »» » Gewerbliches Rechnen..........................................2 » » » Gewerbliche Fortbildungsschule, II. Klasse: Projektivisches Zeichnen mit Wiederholung der Flächen- und Körperberechnung......................................2 Stunden in der Woche, Zeichnen für Baugewerbe.......................................3 Zeichnen für mechanisch-technische Gewerbe.... 3 Zeichncn für Kunst- und Kleingewerbe..........................3 Geschäftsaufsätze................'............................2 Gewerbliches Rechnen..........................................2 Gewerbliche Fortbildungsschule, III. Ivlasse: Zeichnen für Baugewerbe.......................................6 Stunden in der Woche, Zeichnen für mechanisch-technische Gewerbe (i » » » » Zeichnen für Kunst- und Kleingewerbe.........................C> » > » » Geschäftsaufsätze.............................................1 » » * » Gewerbliche Buchführung.......................................2 » » » » Nicht obligate Fächer: Physik................................................. Modellieren............................................ können von Schülern der II. und III. Klasse besucht 2 Stunden in der Woche, 2 » * * * erden. Bezüglich der Unterrichtssprache soll der Unterricht derart eingerichtet sein, daß er tunlichst in der Muttersprache der Schüler beginnt, dann aber der deutschen Sprache immer mehr Spielraum gewährt, so daß sich die Schüler bis zum Verlassen. dor Schule die auf ihr Gewerbe bezugnehmenden Kenntnisse womöglich in beiden Landessprachen angeeignet haben. Die technischen Ausdrücke sind den Schülern stets in beiden Landessprachen beizubringen. In den einzelnen Klassen und bei den einzelnen Gegenständen ist die Unterrichtssprache : a) im Vorbereitungskurse: bei allon Gegenständen slovenisch; b) in dor I. Klasse: Geschäftsaufsätze, Rechnen und geometrisches Zeichnen slovenisch; Freihandzeichnen deutsch; c) in der II. Klasse: Geschäftsaufsätze, Rechnen und projektivisches Zeichnen deutsch-sloveniseh; Fachzeichnen deutsch; d) in der III. Klasse: Geschäftsaufsätze und Buchführung deutsch-slovenisch; Fachzeichnen deutsch; e) in den nicht obligaten Lelirgegenständen: Physik deutsch unter Anwendung der deutsch-slovenischen Terminologie; Modellieren deutsch-slovenisch. Die außerordentliche Bedeutung, welche die Errungenschaften der modernen Hygiene und dio Maßnahmen zur Unfallverhütung für das wirtschaftliche Leben überhaupt, insbesondere aber für gewerbliche Betriebe aller Art erlangt haben, hat das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht bestimmt, anzuordnon, daß diesen Zweigen künftighin beim Unterrichte an gewerblichen Lehranstalten, soweit dies nicht schon geschieht, eine den speziellen Bedürfnissen und Einrichtungen jeder Anstalt entsprechende Berücksichtigung zuteil werde, um auch im Wege der Schule jene Maßnahmen zu fördern, wolche zur Herbeiführung günstiger Gesundheits-verhältnisse der gewerblichen Bevölkerung und zur Verhütung von Unfällen dos Arbeitspersonales in den gewerblichen Betrieben dienlich sind. Der Lehrkörper bestand aus folgenden Mitgliedern: 1.) Realscliuldirektor Dr. Rudolf Junowicz, Schulleiter. 2.) Volksschullehrer Leopold Armic lehrte Geschäftsaufsätze in der I. e. Klasse, wöcli. 2 St. 3.) Volksschullehrer Franz Bezlaj, Vorstand der II. a. Klasse, lehrte Rechnen in der II- a. und II. b. Klasse, wöch. 4 St. 4.) Turnlehrer Franz Brutiet, Vorstand der I. c. Klasse, lehrte gewerbl. Rechnen in der 1 a. und I. e. Klasse, wöcli. 4 St. 5 ) Professor kais Rat Johann Franke, Vorstand der Abteilung für Kunst- und Kleingewerbe, lehrte Zeichnen für Kunst- und Kleingewerbe in der II. a. und III. Z. Klasse, wöcli, 6 St. 6.) Volksscliullehrer Viktor Jaklič, Vorstand der I. a. Klasse, lehrte geometrisches und elementares Freihandzeichnen in der l. a. und Buchführung in der III. Klasse, wöcli. 7. St. 7.) Professor Frans Keller, Vorstand der Bauabteilung, lehrte Bauzeichnen und Baulehre in der II. b. und III. 15. Klasse, wöch. 6 St. 8.) Volksschullehrer August Klei lehrte gewerbl. Rechnen in der I. b. Klasse, wöch. 2 St 9.) Realschulsupplent Franz Komatar lehrte Geselliiftsaufsätze in dor 111. Klasse, wöch. 1 St. 10.) Übungsschullehrer Johann Krulec, Vorstand der I. b. Klasse, lehrte elein. Freihand- und geom. Zeichnen in der I. b. Klasse, wöch. 5 St. 11.) Volksschullehrer Johann Likar, Vorstand der II. b. Klasse, lehrte Geschäfts-aufsiitze in der II. a. und II. b. Klasse, wöch. 4 St 12.) Volksschullehrer Franz Marolt lehrte Geschäftsaufsätze in der I. a. und 1. b. Klasse, wöch. 4 St. 13.) Rcalschulsupplcnt Josef Mazi lehrte geometriselies Zeichnet» in der I. e. und projektivisches Zeichnen in der II. a. und II. b. Klasse, wöch. 7 St. 14.) Lehrer an der städtischen höheren Töchterschule Albert Si/sc/l lehrte elementares Freihandzeichnen in der I. c. Klasse, wöch. 2 St. 15.) Realschullehrer Karl Schrautzer lehrte Physik als Freigegenstand, wöch. 2 Stunden. 1 G.) Professor Emil Ziakoioski, Vorstand der Abteilung für mechanisch-technische Gewerbe, lehrte Zeichnen für mechanisch-technische Gewerbe in der III. M. Klasse, wöch. 6 St. 17.) Akad. Maler Johann Grohar assistierte während des Zeichenunterrichtes beim Professor kaiserl. Rat Johann Franke. Im Schuljahre 1901/1902 wurden 275 Schüler, das ist 1 Gehilfe und 274 Lehrlinge, aufgenommen und nach ihren Vorkenntnissen und Gewerben verteilt, und zwar: I. a. KI. 50, I. h. Kl. 44, I. c. Kl. 42, II. a. Kl. 45, II. b. Kl. 48; von diesen besuchten: Abteilung für Kunst- und Kleingewerbe 45, Abteilung für mechanisch-technische Gewerbe 22, Abteilung für Baugewerbe 2(j; III. Klasse, Abteilung für Kunst- und Kleingewerbe 21, Abteilung für mechanisch-technische Gewerbe 13, Abteilung für Baugewerbe 12. Von den Schülern am Ende des Schuljahres waren ihrer Muttersprache nach 218 Slovencu, 22 Deutsche, 1 Italiener und 1 Ceche, dem Glaubensbekenntnisse nach 242 Katholiken. Die am Ende des Schuljahres verbliebenen Schüler verteilten sich auf folgende Gewerbegruppen: auf das Baugewerbe 80 Lehrlinge, 2 Gehilfen, mechanisch-technische Gewerbe 63, Kunstgewerbe 6(i, Nahrungs- und Genußmittel-Gewerbe 1, Bekleidungsund Textil-Gewerbe 27 und auf andere Gewerbe 3 Lehrlinge. Der Schulausschuß setzte sich aus folgenden Herren zusammen: Herr Ivan IInbar, Bürgermeister der Landeshauptstadt Laibach, als Vorsitzender. » l)r. Robert Praxmarer, k. k. Landesregierungssckretär, Vertreter der Unterrichts- verwaltung. » Julius Springer, k. k Fachschulprofessor, Vertreter der Unterrichtsverwaltung. » Johann Murnik, kaiserl. Rat und Landesausschußmitglied, Vertreter des Landesausschusses, Stellvertreter des Vorsitzenden. > Dr. Rudolf Junowicz, k. k. Realschuldirektor, Vertreter der Handels- und Gewerbekammer, Kassier. » Johann Subic, k. k. Direktor der kunstgewerblichen Fachschule, Gemeinderat, Vertreter der Stadtgemeinde. » Jakob Kunc, Schneider, Vertreter der Gewerbetreibenden. Zur Bestreitung des Kostenaufwandes erhielt die Schule im Jahre 1901 folgende Subventionen : Staatssubvention................................................ 4800 K Subvention der Stadtgemeinde Laibach.............................1150 » Subvention aus dem kraiuisclien Landesfonds...................... 800 » Subvention der Handels- und Gewerbekammer in Laibach . . 400 » Beitrag aus der Kaiser Franz Josef-Stiftung für die gewerblichen Fortbildungsschulen Krains ......... 560 » Die Stadtgemeinde Laibach stellte die Beheizung und Beleuchtung der Schul-räüme bei. Von diesen Beiträgen wurden die Remunerationen für Unterrichtserteilung und Leitung, für Kanzlei-Erfordernisse, Lehrmittel u. s. w. bestritten und für die Schüler Lehrbücher, Schreib- und Zeichenrequisiten gekauft. Die gewerbliche Fortbildungsschule ist mit einer reichhaltigen Lehrmittelsammlung versehen. Auch die Lehrmittel der Oberrealsehule stehen für den Unterricht in den einzelnen Lehrgegenständen zur Verfügung. Die Lehrmittelsammlung erhielt in diesem Schuljahre folgenden Zuwachs: Durch Ankauf: Zentralblatt für das gewerbliche Unterrichtswesen in Österreich, Jahrgang 1901. —- Steigl, Neue Zeichenvorlagen, 1. bis 6. Heft. — Hrachowina, Initialen, Alphabete und Randleisten. — Chilla, Fliesen-Ornamente. — Czischck, Vorlegeblätter über Bauschlosserei. — Ortwein, Vorlagen für Kunstschlosser und Ziersehmiede, I. und II. Serie. — IVildt, Praktische Beispiele aus der darstellenden Geometrie, 2. Lieferung. Verzeichnis der Schüler am Schlüsse des Schuljahres 1901/1902. (Die Namen der Vorzugsschüler sind mit feiler Schrift gedruckt.) i. 1. Adamič Oskar, Kann. 2. Astolfi Hugo, Triest. 3. Bitenc Josef, Laibach. 4. Blüml Wilhelm, Ponau, Kärnten 5. Buchal Egon, Birkenborg. 6. Czechak Albert, Laibach. 7.