für Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ KOH. Freitag am I8 . April Ä8H3. Dk^^ ' V, „ dieser Zeilschrift erlchcincn wöckenllick zwei Nummern, jedes Mal ein halber V»acn. Der ?>reis dej Nlallej ili in üaiboch «anziäilia ti. M>>^»»^ I)alb>»br>!i » fi. Durw i>>e t. f. Posl uiücr Cnuverl mir porioireier Zusendung aanziüdria «, balbiüdria 4 il. C. M., und wird lalbjädria «»ra»»< beiaill. Alle l.l. N»s>ä>!!ler nehmen Grnnumerali»» an. In Lalba« rranumeriri man beim Verleaer am staun, Nl. lgu, >>n criie» Sl»<edes »chten Patrioten tief entzücken­des Treiben, das mit Musik, Tanz, Gesang, Viuar­rufen, Erfrischungen bis gegen Mitternacht dauerte und uns alle traurigen Erinnerungen dieser verflosse­nen zwanzig Jahre vergessen machte. Um 11 Uhr Nachis begann die Rückfahrt zur Stadt, wobei auf Veranstaltung des Handelsmanns Hrn. Bernbacher ein glänzendes Feuerwerk abgebrannt wurde, vom Castell aber stammten die Worte „vßuin lnuck»im»" in tausend Lichtern ihre hohe Bedeutung uns und dem Lande unvergleichlich entzückend entgegen. 12. Drittes FriedenZfest. Glänzender Ball in der Schießstätte, wobei 600 Personen geladen waren, und Freiball für das Volk im Theater. So endete in Laibach, die unvergeßliche Feier des wieder erober­ten, so lange beweinten Weltfriedens. 13. Abreise Sr. Ercellenz des k. k. Hofcommissärs Gra­ fen Saura u und des Generalgouverneurs nach Idria , Fiume, Trieft und Görz. 13. Abgang unserer vier Landesdeputirten zur Huldigung nach Wien. 1?. Dauernde Rückmärsche von Cavallerie, Landwehr u. s. w. in die Heimath. August 1814. 1 . Verbot, die franz. Geldrechnung nach Francs und Centimes fortzuführen. Eidablegung des neu eingerichteten Magistratper­sonals vor dem provis. Bürgermeister Kokail. e. Durchreise des Exkönigs Hieronymus von West­falen mit seiner Schwester Elise, beide Geschwi­ster Napoleon's, von Graz nach Trieft. Se'ptember 1814. 23. (Ankunft des Kaisers Alerander von Rußland und Königs Friedrich Wilhelm von Preußen mit andern Fürsten und vielen Ministern in Wien zum allgemeinen Congresse, von 1.000 Kanonensalven bewillkommnet.) October 18 14. 'i . Rückkunft des k. k. Hofcommissärs Grafen Saura u zur Huldigung. 4. Allerhöchste Namens feier und Huldigung. Vormittags wurde feierliches Hochamt mitTeDeum in der Domkirche gehalten, wobei der k. k. Hofcom­missär mit allen Deputirten Krams und des ganzen Illyriens, mit allen hohen Herrschaften und Behör­den , im höchsten Staate erschienen war. Hierauf ging der Zug in den Saal der bischöflichen Residenz zurück, in welchem der k. k. Hofcommissär, Graf Saurau , auf dem eigens errichteten Throne sitzend, mit einer Rede die Huldigung eröffnete, welche vom Gubernialrathe Grafen von Hohenwarth im Na­men aller Deputirten erwiederi wurde. Nun wurde die Eidesformel in deutscher und italienischer Sprache vorgelesen und nachgesprochen, worauf mit einer Rede des k. k. Hofcommissärs und des Freiherrn von Co­delli der Act beschlossen wurde. Mittags war große Tafel beim Hofcommissär auf 120 Gedecke, abends großer Ball im Redoutcnsaale für eoo Personen, und Freiball im Theater für's Volk, während die ganze Scadc festlich beleuchtet war. 23. Wird dem Wundarzt Johann Muck von der Stadt Stein für seine im. Jahre 1813 dem k. k. Militär unentgeltlich geleisteten ärztlichen Dienste im hiesigen Kreisamtsgebäude die mittlere goldene Civil-Ehren­medaille feierlich überreicht. November 1814. 4. Feierliche Uebertragung des k. k. Thronsessels, auf ^ ^ welchem die Huldigung Illyriens vom k. k. Hofcom. missär entgegen genommen wurde, zur beständigen Aufbewahrung und Erinnerung auf's Rathyaus. Dccember 1814. 8. Austheilung von mehren Ehrenkreuzen an die hier garnisonirenden zweisteierischen Landwehr-Bataillons von Lusignan Infanterie für die, besonders in Krain bei Tersain und Zhernuzh, bewiesene Tapferkeit. 24. Vorstellung des neuen Bürgermeisters l»r. Johann R o s m a n n. Jänner 1813. 1. Aller Augen sind auf den Congreß so vieler Mo­narchen und berühmten Gesandten in Wien gerichtet, dessen Verhandlungen das künftige Völkerwohl be­gründen. — März 1815. (Den 26. v. M. verläßt Napoleon die Insel Elba, landet den i . d. bei Cannes in Frankreich, und zieht den 20. d. in Paris ein.) 1. Anlegung der schönen Lattermanns-Allee in Laibach. 2. Abreise des k. k. Hofcommissärs Grafen Saura u nach Wien. 18. Abreise des Generalgouverneurs Baron Lattermann an seinen künftigen Bestimmung»« Venedig. 26. Schleuniger Aufbruch der hiesigen Garnison nach Italien. 27. Durchreise des Feldzeugmeisters Baron Hille r nach Italien. 29. Durchreise derSchwesterNapoleon's, Elise, nach Brunn. April 18 13. (Auch Napoleon's Schwager, der König Joachim Mura t von Neapel, bricht sein Bündniß mit Oesterreich, und dringt in Italien herauf.) 2. Durchreise des Exkönigs Hieronymus von West­falen nach Graz. 4. Beziehen unsere Bürgercorps die Wachposten. 30< Beständige Durchmärsche nach Italien. Ma i 1815. (Den 2. d. wird Mura r bei Tolentino von den Oesterreichern besiegt, und hierauf Neapel für den König Ferdinand IV. in Besitz genommen.) 7. Beginnen in der hiesigen Domkirche die dreitägigen Andachten für den glücklichen Ausgang des neuen Krieges in Italien und Frankreich. 4K5 20. Durchmarsch der wiener Landwehr nach Italien. Juni 1815. 11. Seit 3. d. werden fortwährend kricgsgefangene Trup­pen des Königs Mura l nach Ungarn durchgeführt. 18. (Wird Napoleon von der vereinigten englischen und preußischen Armee unter Wellington und Blücher bei Waterloo, Monr St. Jean oder Belle Alliance voll­standig besiegt.) Juli 181S. 7. (Einzug Wellingron's und Blücher's in Paris.) 8. (Einzug des legitimen Königs Ludwig XVIII. in Paris.) 13. (Ergibt sich Napoleon als Flüchtiger in Rocheforr am Bord des englischen Linienschiffes Bellerophon dem Capiiän Mailland , wird vor Plymourh auf das Linien­schiff Norchumberland überbracht, und als Gefangener Euro­pas nach St. Helena abgeführt, wo er den 1?. October d. I . landet, gerade hundert Tage nach seinem Auszuge aus Paris.) Schluß des Jahres 1815. ­ Den 18. October d. I . wurde der in Calabrien neuer­dings eingefallene König Mura t kriegsrechilich erschossen, und am 20. November der zweite Pariserfriede unterzeichnet. Hiemit beschließen wir unsere alten Neuigkeiten von Lai­bach in der Hoffnung, durch einen später erscheinenden, ausführlicher» Nachtrag der allgemeinen Kriegsvorfälle in Illyrien vom Jahre 1813 für das, was in diesem „Oert­lichen von Laibach" wegen Mangel an Raum oder Behelf nicht ausreicht, den thunlichsten Ersatz leisten zu können, indem wir zugleich nicht umhin können zu bedauern, daß unsere anfänglich eröffneten Wünsche um gefällige Beiträge und Berichtigungen zum Besten der neuern Geschichte un­seres Vaterlandes nicht reichere Ernte gefunden haben. Laibach, den 8. April 1843. Jacob Schell von und zu Schellenburg, und seine Stiftungen. Dieselbe hochschätzbarc Hand, welche durch die dem Musealberichte vom Jahre »8Z8 beigefügten Notizen über den rühmlichst bekannten Freiherrn Georg von Vega dem Lande Kram ein willkommenes Geschenk machte, hat sich unlängst ein neues Verdienst um die Auffrischung und Erhaltung vaterländischer Erinnerungen erworben durch die Zusammenstellung und Herausgabe uon Notizen über den jedem Krämer wob! bekannten, in der Aufschrift dieses Artikels genannten ausgezeichneten Menschenfreund; nach« dem »der die bei Joseph Nlgsni k gedruckte Broschüre im Buchhandel nicht zu haben und somit dem großer« Publicum minder zugänglich ist, so dürfte es am Platze sein, hier einen gedrängten Auszug »us derselben zu weiterer Kenntniß zu bringen, da e« sich um einen Man» handelt, der durch die großmüthigste Aufopferung des größten Theiles seines dem Lande durch Stiftungen zugewendeten Vermögens unsterbliche Verdienste um das­selbe sich erworben hat. Jacob Schell — später u o n un d z u Dchellenlurg — war am 24. Juli 1652 zu Sterzina in Tirol geboren. Seine Familie war eine wohl angesehene bürgerliche, er selbst aber, von, Hause aus unbemittelt, scheint schon früh »us dem väterlichen Obdache gekommen zu sein, lieber seine früheste Jugend, seine Studien und Ausbildung, selbst über sein erstes Auf« treten im Lande Krain und über die Art der Erwerbung seines Stamm« copitals, womit er sich in der Folge in den ausgedehntesten Hondelsspecu« lationen ein namhaftes Ncruieigen erwarb, ist es bisher nicht gelungen. Verläßliches auszumittcln. Hatten ihn indessen Handelsverbindungen dem Lande, dem er zu bleibendem Segen wurde, näher gebracht, so verknüpfte >hn das Band der Ehe noch enger mit demselben, indem er sich an, 22. Lctobcr lünz mit Anna Catharino H 0 fstätter , einer Krainer,,,, »erwählte. Im Jahre lüZ4 war der arm Zeborne uon Schelle „bür g schon ein «ermöglicher Mann, denn die Landschaft »on Kram stellte ihm am 20. Juni des gedachten Jahres einen Schuldbrief über ihr zur Bestreitung der viel­fältigen Kriegsbeitriigc lhcils in barem Gclde, theils in Wechseln u. s w. geliehene 40.000 fl. trainischer Währung, oder 22.750 fl. d. W., us; mit Schuldbrief vom 1. September 1605 entlehnte die Landschaft uon ihm noch ein ferneres Capital von 22,500 fl. d. W. zur Bestreitung der Kriegs, tontributionen, und es läßt sich aus den großen Capitalien, über die er Verfügte, schließen, daß seine damaligen Unternehmungen bereits großartig und ausgedehnt waren. Indessen verschmähte er auch nicht, die unbedeu­tenderen Landesproducte in Verkehr zu bringen, »ls Siebböden, Leinwand, Honig, Nägel u. s. w., und erwies sich schon frühzeitig als Wohllhäter des Landes durch seine Unternehmungen, so wie er ihm und dem Fürsten durch die Leistung von Äcldvorschüssen nützlich war. I n Anerkennung die­ser Verdienste wurde er uon Kaiser Leopold l. mit Diplom von, 22. Mai lügü mit dem Prädicate »von und zu S chellen bürg« in den Adclstand ^ erhoben und zugleich zum kaiserlichen Rath ernannt. Dieses Document, welches sich im Landesmuseum im Original befindet, liefert übrigens den Beweis, daß schon die Vorfahren de» von Schellenburg sich um den Staat bedeutende Verdienste gesammelt hatten, daß aber vor Allem seine persönlichen Verdienste ihn der Erhöhung in den Adelstand würdig machten. Es ergießt sich aus derselben Urkunde, daß er damals Wechsler und Mit­glied des innern Stadtrathes zu Laibach war. Mit einem Weilern Dipl»,» von tll. Nov. lüg? wurde er von Kaiser Leopold »ls Wechsler für Lai­bach und für die innerösterr. Provinzen förmlich anerkannt. I n Würdigung seiner, den Ständen Krains vielfach geleisteten Dienste wurde von Schellcnburg mit Diplom vom 2ü. August 1ÜY8 für sich und seine Nachkommenschaft, nebst seine», geistlichen Bruder, Thomas uon Schellen bürg, unier die krainischcn Landstände mit der Bemerkung aufge­nommen, daß bis dahin die gesammten Darlehen, die er den Ständen ge­macht hatte, sich bereits über eine Million belaufen, und er sich demnach der obigen Auszeichnung in »ollem Maße würdig gemacht habe. Aber auch mit andern hochgestellten Personen , z. V. mit dem Fürsten F. K, A uer spe rg und demGrafen F. Küh »b urg, Fürstbischof zu Laibach, stand von Schel­le nbur g in bedeutenden Geldgeschäften, so wie er auch den Ständen von Kärnten namhafte Gelduorschüfse leistete, und auch, nebst seinen, Bruder Thomas, mit Diplom vom 12. Jänner 1712 als kärnlnerischer Landstand aufgenommen wurde. Allein nicht bloß in seinen Geschäften als Wechsler und Großhändler, auch durch Frömmigkeit, Nächstenliebe und wohlthätige Freigebigkeit war U»n Schellen bürg eine für das Land Krain segcnsvoll wirkende Erscheinung, Er bedachte reichlich die Armen, er schmückte die Kirchen von Laibach, er unterstützte die Klöster und baute neue auf, deren Mitglieder sich der Er. ziehung der Jugend widmen sollten. All sein großes Vermögen war zu edlen, wohlthätigen Zwecken bestimmt, wir aber erwähnen hier, statt der vielen Details, in welche nun unsere Broschüre zur Belegung dieses Satzes sich einläßt, bloß der höchst verdienstlichen Gründung des Uisulinerklosters in Laibach, die eben daselbst ausführlich erzählt wird. Zun, Baue des Klo> sters wurde im Monat Mai 1712 der erste Stein gelegt. Der Beichtvater der Klosterfrauen weihete denselben, und »on Sch ellen bürg senkte ihm „1 Gegenwart zweier ?? . Franciscaner ein. Eine gefährliche Krankheit »eran­lüßte Von Schellcnbur g zu Anfang des Jahres I?15, sein Testament zu machen, welches auch wirtlich sein letzter Wille war. Er starb an, >?. Tage seiner Krankheit, den 2. Februar ,7,5. An, 2. fand sein Liichenbcaängmß Statt. Die Leiche wurde unter zahlreicher Begleitung in die Klosterfrauen­rapclle, getragen, wo sie über Nacht blieb; den Tag darauf wurde sie vor dem Hochaltare auf der Lvangclienscite in die errichtete Gruft »ersenlt. Zum Theilc aus den von Sch e llcn burg gestifteten Capitalien wurde späterhin auch die dermalige Kirche der Ursulinerinen gebaut, und am 10. Deceuiber I72Ü ist die Leiche des Stifters aus der allen Gruft der Klostercapelle ede >20 st, 2^4 lr. jährlich gem.st. 2. Die Stiftung für 100 invalide Soldaten. Dos Iahnseürägniß des 4RV durch das Finanzpatent von, Jahr l»l l herabgesetzten Stiftiingcapitals pr. lunouc» ss. ist jetzt nur auf »lw ss. C. M . berechnet, dos Vermögen wird sich aber, im Fülle einer glücklichen Vcrloosung der dasselbe bildenden Hof­tamn^r-Obligation, auf das Fünffache vernichren und für die Versorgung Von ?5 Militär-Invaliden zureichen. 2. Die Stiftung für die Erziehung von acht adeligen train. Jünglingen in der s. t. theresianifchc» Rittcr-Akademie in Wien. Unvorhergesehene Hindernisse machten eine vollständige Herstellung dieser Stiftung auf den ursprünglichen Stand von u Zöglingen bis in die neueste Zeit unthunlich, ja die Zahl dieser Stiftplätze mußte in Folge des Finanzpatentcs selbst bis «iif 2 herabgesetzt werden, in welchem Stande die Stiftung bis zum Jahre l»2l verblieb, wo am l. August eine glückliche Verloosung der zun» Siif­tungverniögen gehörig gewesenen Staatsobligationen größere Erträgnisse und die Möglichkeit herbeiführte, daß im Jahre 1853 zu den schon bestandenen beiden »och 5 Ltifiungplätze zu 5uu fl. C. M. wieder aufleben gemocht wer­den konnten. Aus ciüigen Uebcrschuß, der sich ergab, erwuchs endlich die erfreuliche Folge, daß in, Verlaufe des Jahres IL2» zu», ersten Male auch der achte Platz besetzt werden tonnte, für den zwar nur der Sliftungbetrag von 22? fl. 2« tr. besteht, und auf welchen daher auf das Kostaeld von zoll ss. der abgängige Betrag von lt>2 ss. 2l> fr. jährlich aufzuzahlen ist. Doch hat auch dieser achte Platz die Aufsicht auf Verbesserung durch die Anwartschaft auf die Verloosung einer zu,» Stiftungvermögcn gehörigen Staaisobligalion. Unsere Broschüre lheilt, nebst mehren sehr schätzbaren Documentcn, — S. 22 —2» — im Anhange einen Ausweis mit, der die lleberslcht aller Jünglinge des srainischen Adels enthält, die im Verlaufe der g^ Jahre von 174» — IL42 im Genüsse dieser Stiftung standen und noch stihen, insofern selbe aus den hierüber noch vorhandenen Stiftungacle» haben entnommen werden können. 4. Die Stiftung zur Erziehung von 24 Knaben aus dem warasdincr und farlstädter Gencralate. Das Vermögen giebt jetzt einen durch das Fi­nanzpatent herabgesetzten Iahresertrag von 22Ü fl. C. M . Diesel Netrag reicht der,»als nicht für einen Stiftung in der Ingenieur-Akademie in 'Wien, wo das Siiflnngcapital verwendet wird, hin, da hierzu 400 fl. er­forderlich sind; unter der Bedingung der bis zu diesem Betrage hinreichen­den Aufzahlung genießt jedoch dermals ein Zögling diese Stiftung. Im Falle einer glücklichen Vcrloosung kann sich das Stiflungvermögen wieder auf das Fünffache erhöhen. 5. Die Stiftung zur Unterstützung von »2 Officierswitwcn lrainischei Nation. Der ebenfalls durch die Zeitverhältnisse sehr geschmälerte Ertrag des Stiftungcopitals beläuft sich nach allerlei mißlichen Geschicken, die diese Stiftung erlebte, seit Kurze»! auf 212 fl. 2ü kr., wornach im Jahre ll!4l drei Stiflungplätze, jeder zu ino fl,, ins Leben gerufen und besetzt wurden; die vollständige Wicderaufrichtung dieser Stiftung mit 12 Plätzen zu 1 « ff. muß den, Zeitpuncie vorbehalten bleiben, wo die glückliche Verloosung einer ihr gehörigen Slaalsschuldvcrschrcibung dieselbe auf ihren ursprünglichen Ertrag zurückgebracht haben wird. ü. D,e Stiftung für 12 Studcntenstipendien. Zu dieser Stiftung halte von Schellenburg selbst noch bei Lebzeiten den Grund gelegt. Sic Halle von allen die mannigfalliasten, in unsererVroschüre genau eniwickelte», Schicksale durchzumachen; gegenwärtig besteht ihr Ertrag in jährliche» Ü22 fl. — Juden, wir nun die schätzbare Quelle, aus welcher diese Zeilen ausye­ zogcn sind, »us VcrHand legen, können wir den Wunsch nicht unterdrücken, daß dem Lande »och mehre cdclslnnige Wohltoatcr, wie von Schel­ le » bür g und einige andere waren, auch künftig noch erstehen mögen. Nennen wir von diesen letzteren z. B. nur die Namen K»6fl, Glavor und von Thalbcrg, von denen dieser mehre Studentenstiftimgen machte, der Zweite die Herrschaft Landspreis de», Armenionde schenkte, der Erstge­ nannte aber in seinen 2, Stiftungen, jede zu ,2D fl. C. M-, noch fortan so viele in Wien StudierendeKraincr fördert »nd beglückt. Möchte es aber auch diesen und ähnlichen hochverdienten Männern so gut werden, wie es dem von Schellenburg geworden ist: möchten sie nämlich in wahren Vaterlandsfrcunden die Organe finden, die, angeregt von der erfreulichen Leistung, die uns die Veranlassung zu diese» Zeilen gab, ihr Leben und Wirke» in schö»em Zusammenhange als crauickendc und ermunternde Bei­ spiele echter Humanität auf die Nachwelt zu bringen beflissen wären, die gar sehr in der Gefahr zu sein scheint, Was nicht Egoismus ist, bloß aus Traditionen erfahren zu tonnen. Neu erfundenes Verfahren, transparente Heliotypen auf Glasplatten darzustellen. Die seit ein paar Jahren von Dr. Moser, und andern, so wie von Hrn. Robert H u nt angestellten Versuche, welche die Thaisache nachgewiesen haben, daß, wenn ein Körper einem andern spiegelglatt polirten genähert wird, er auf selbem sein durch nachherige Anwendung von Dämpfen deutlich hervortretendes Bild ausprägen kann (Was vo» Dr. Moser durch die Theo­rie von in, Körper latente,» Lichte erklärt wurde, nun aber von Hrn. Robert Hun t als Ergcbniß einer durch Wärnieanwendung geförderten, also lhermo­eletirischen Molecularveränderung an der vom berührenden Körper »fficinen Spiegelfläche ausgemittelt wurde, welcher dem Körperbilde einsprechende Zu­stand ihrer Molecule macht, daß sie wegen Veränderung der Polaritäten ihrer äußersten Atome die Dämpfe verschieden conocnsirt^, veranlaßtcn mich, meine vor der Hand noch unvollkommene Erfindung, durch welche transparente Heliotnpcn auf Glasplatte» ftrirt werden, z» veröffentlichen. Durch meine, seit einem Jahr bestehende Erfindung stellt es sich nun her­aus, daß das von beleuchieten Objccien reflectirtc Licht in einer Camera obscura dieMolecule einer erhitzten und reingepnßlen Glasplatte eben so afficirc» tonn, wie dies ein berührender Körper zu thun Vemag, so zwar, daß dann die von mir cigenthüniiich angewendeten, sehr viel Wärme bindenden Dämpfe, welche die Glasplatte während der Belichtung selbst, die nach Verschiedenheit einige 15 Secunden dauert, nur im letze» Momente, für einen Augenblick bestreichen, sich nur an die vom Lichte geiroffenen Stellen anlege», indem sie condensirt «der elekirisch angezogen werde», während sie an den dunkler,, Stellen das Glas je nach der Stärke der Lichttöne zu,» Theil oder ganz rc,,»lasse», also nicht condenssrt sondern abgestoßen werden; durch welches Spie! der Dämpfe die Licht­bilder, in der Camera obscura selbst, sirirt werden, und so den auf der Platte sirirtcn Gegenstand, in einiger Enlfcrnung gegen eine schwarze Fläche vor einem lichten Fenster gehalten, in transparenter Klarheit und blauen, Farbentone, und nicht Verkehrter sondern naturgemäßer Lage sehen lassen, obwohlsie auch so gelingen tönneu, daß man sie bei,» auffal!e»dei! Lichte wie ein Doguerreo, typl'ild ansehe» kann, dessen Schärfe und Lichttreue sie habe», obwohl letztere in geringer,» Grade, indem sie nicht jene Lichiempfänglichkeit besitzen, wozu «oei> der Unistand kommt, daß manche Stellen bei einige» Bildern, wegen der unvolllonnnnen Operation, wie durch einen Nebel durchscheinen. Um die so gewonnenrZeichnung dauerhaft zu »lachen, muß man sie Mll einen, Firnißüberzuge und einer darüber geklebten Glasplatte versehen, um sie vor hygroskopischen Einflüssen und Staub zu verwahren. Es ist auch mög­lich, daß sich so eine Zeichnung »uf Glas mit Flußspothsäure ätze» ließe. Swlüßlich bleibt zu bemerten, daß die Operation und die erhaltenen Proben auf eine gewöhnliche, au5 gemeinem Glase gemachte Linse, von zwei Zoll Brenn»!eite und intensiver Lichlbilderstrahlung bosiri sind. I . P., Caplüi! in Obcrkrain. Zur Nachricht. An die p. '!'. verehrlichen Abnehmer und Freunde dieser vaterländischen Zeitschrift. Der crgebenst gefertigte Verleger gibt hier geziemend bekannt, daß der vi. Jahrgang der Carniolia aus dem Grunde nicht am 1. Mai , sondern im Falle hoher Genehmigung erst am i . Jul i d. I . beginnen könne, weil eine neue Reform der Zeitschrift vorgenommen werden soll, ingleichen derselben auch allmonatlich eine in Wien von Meister­hand lichographirte und illuminirre Bilderbeigabe in Großquari, trainische Volkstrachten zu zwei Figuren ent­haltend, und zwar ohne Erhöhung des Preises beigegeben werden, endlich aber auch in dieser Zeit die Bestätigung deö neuen Nedacteurs abgewartet »Verden muß. Der ergebenst Unterzeichnete glaubt in Vereinigung mit der neuen Redaction, welche die besten literarischen Kräfte für die Zeilschrist gewinnen wird, auf d,ese Art das Interesse des Blattes ungemein zu erhöhen, wie auch den Fort­bestand der Zeitschrift dauernd zu begründen , und indem er für die bewiesene Theilncchme an diesem Unternehmen allen verehrten Vaterlandöfreunden seinen Dank darbringt, empfiehlt er die Zeitschrift auch künftig der fortdauernden edlen Thellncihme derselben. Laibach, am 21. April 1813. Joseph Vlasmk. Verleger. Kaibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.