Eaihamti
©retail der Verfasiungspartei in Krain.
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Der Landtag.
Vorgestern rourbe die diehjahrige Session des 'k-linischen Landtaqes eriiffnet. Wenn man bloh nach bis jetzt bekannten Vorlagen schliehen wollte, ^ von Seite des Landesausschusses unb ber Re-Struna bem Lanbtage unterbreitet werden sollen, so ^ y. biefer/ wenn wir etroa von einem noch kcincs-g feststehenden Gesetzentwurfe, Betreffenb die Ent° Merunq des Laibacher Moores, abstrahiren, mil ’*mn Angelegenheiten von bcsonbers hervorrngenber ^edeutung ZU besassen, unb insofevne konnte einem Sftnlicfi regelmahigen unb ungestorten Verlaufe der r-iiion entgegengesehen werden. Von Negierungs-O* n steht narnlich nur ein neuer Gesetzentwnrf t, 0®!. Erziehungs- ttnb Unterrichtsanstallcn fur taubflumme unb blinde Kinder in Aussicht, unb sinb noch bos sogenannte Katechetengesetz, ittt vergangenen Johre von der Mojoritat . jm vorhinein unonnehnibare Bebingungen ft Mmtne" warden roaren, nochmals unterbreitet ET Was den Lanbesausschuh betrifft, so find iL . • ret Seite neben ben zahlreichen hergebrachten ^cknunasabschliisien unb Voranschlcigen iiber bos gf,,,baet unb bie verschiebcmn Fonde einstmeilen C C„nct)fie6enbe Vorlagen vorbereitet: Ein Bericht, Keffenb ben Bau einer stabilen Brucke iiber die
Iettillelon.
Zuruckgekehrt.
Ei n S t i m mu » g s b i lb. (©chtujj.) tpoQle ihr banfen , das Jnteresse, das sie iL bamn[S gezeigt, begluckte ihn ties. — War es
V	-rloschen unb vermochte er es dutch nichts i?aamufachcn? Als sie weiter sprach, font es
mie ein kalter Wasserstrahl iiber seine hcihc ^eDer	.	„jcht	zum ersten Mal an	biesern fur ihn
d*"6-’ hiaen Aprilvormittag.
L ”U<W) furchte, ich bin seit ben Seejungfrauen. 1 unertraglich anspruchsvoll geworben; wenn heute Wann mich stunbenlang bacon unterhalten fbMit	ivelche	Seligkeit fur ihn ber	Wechsel seiner
r	'	_ in Ivelche ich mich wohl	ober libel ein-
must,	ware, ich ivcih nicht,	ob ich ihm so
[auscheu rourbe."
Es war ziewlich tolpelhaft von inir", versetzte K ■ nne Neisende lachenb, „nber auch ich stelle mich \ ^richtenben Mitwelt nicht mehr in solchcr Weise *ife roie in meincr grunen Ansangerzeit. Wenn ich K, baS Gluck Habe, neben einer Seejungsrau zu
V unb wenn sie mit theilnehmenb ihr Ohr Ieiht, 'dj danials, ban,, bin ich bcreit, einen thcuercn Eib «I sten Sie sehen, Fraulein Wilber, ich halte meine
llsinger in bie Hohe, bah ich nie unb nimmcr SUechsel ber Umgebung ersehnen, bah ich mich Cn . „n gliickseligen Sterblichen betrachten werde, id) in Jh'er Ncihe bleiben bars."
Samstag ben 12. Oktober
Ins ertion«-Prei e: Emspaltige Petit-Zeile a 4 kr.. 6ei Wikderhol »gen k 3 kr. — Anzeigrn bis 5 Zciien 20 kr.
Redaction, Administration u. (Sryebitioii: Schustergaffe Nr. 3,1. Stock.
1889.
tnn
Save zwischen Nalschach unb ©teinbriicf; ber E»t-wurs eines Gesetzes, betreffenb bie Hebung der Rind^ viehzucht, unb Entwiirse von Gesetzcn, betreffenb die Negulirung und Verbauung von Wilbbachen uni) Ausforstungsarbeiten im Wippacher Thale; anher-drm stehen Gesetzentwurfe, betreffenb bie schon er-roiihnte Entwasserung bes Laibacher Moores unb betreffenb bie Beziige ber Lehrpersonen an offentlichen Volksschulen im Falle ber Einbentsung zur active,, Militarbienstleistung, eventuell in Aussicht. Allein mit biesen bis jetzt bekannten Angelegenheiten biirfte boch bie Reihe ber bem Lanbtage bevorstehenben Verhanblungsgegenstanbe keineswegs geschlossen sein. So wirb die Frage ber Reform des Gemeindegesetzes nochmals auftauchen, sei es auch nur um die hieriiber bis jetzt gemachten Vorschlagc endgiltig als unan-nehmbar zu erflaren; roeiters werden voraussichtlich die Frage des Baues des neuen Krankenhauses, die Theaterfrage, verschiedene Schulangelegenheiten, viel-leicht auch Eisenbahnprojecte unb Anberes zu groheren Verhanblungen Anlah geben. Ueberfieht man alle biese Gegenstanbe, so finbet sich schon mancher bnrunter, ber zu ausgedehnteren unb erregteren Debatten Anlah geben biirfte unb bei bem die Gegensatze scharser aneinanberprallen werden.
In den slovenischen Slattern wurde ben Lanb-tagsoerhanblungen bereits mehrsach pralubirt, nament-
Aus bem Schaukelstuhl fan, es, als kichere er leise, aber seine Jnsassin machte ein ernsthastes Ge-sicht, obschon der Schalk in bem ©riibchen auf ihrer Wange lauette.
„Und roie vielen See- unb anberen Jungfrauen haben Sie biefes werthvolle Geliibbe bereits geleiftet, wenn sich cine alte Jugenbfreunbin biese Frage er-lauben barf?"
Das war zu viel, bie Bitterkeit erfiillte bas Herz des jungen Mannes, obschon er sie unter Sachen unb harmlosem Geplauber zu verbergen gerouht, bie letzte Frage brachte ben Bechcr zum Ueberlaufen. Er griff nach bem Hut, der neben seinem Sessel auf bcm Teppich stand, und sagte in aufwallendem Trotz: „Wenn Sic mich dieh fragen, dann muh ich freilich bedauern , boh ich blind unb mit bem Bilb einer Einzigen im Herzen an jeglicher Schonheit voriiberging. Aber ich fche, Sie sinb heute in Ihrer spottsiichtigen Saune, unb da ich noch bie Weichheit mit mil- herumtrage, die das Wiedersehen der Geburts-statte, die erfte Begegining mit bem Wesen, nach welchem ich mich die gauze Zeit gesehnt, selbstver-stanblich in mir erivecktc, bin ich fein paffenber Partner fur Sie. Vielleicht eigne ich mich bas nachste Mal besser zum Wortgeplcinkel; ich merbe bann jebenfalls abgeklarter unb ruhiger fein, dem, ich Habe mir das Wort gegebcn, wenn ich die einc Person, um berent-willen ich hcimgefchrt, nicht wiedersinde, roie ich sie verlieh, ben L-taub von meinen Schuhen zu schutteli, unb weiter zu wanbern."
lich roaren es bie cterifalen Organe, bie schon sehr friihe ben SSerfuch mochten, auf bie Vertreter ber Lanbgemeinben in roichtigen Angelegenheiten in ihrem Sinne eine Pression zu iiben. An, cntfchiebenften rourbe da die Parole in ber Theaterfrage bahin aus« gegeben, bah jeber Beitrag bes Landes zur Erbauung eines Theaters zu vermeiben sei; nntiirlich rourben hiebei roieber die alien Sophismen und Verdrehungen, bah ein Theaterbau 99 % ber Bevslkernng nichts angehe, bah es ja noch bringenbere Saute,, gebe, bah das moderne Theater den ©tauben schadige u. dgl. aus's Tapet gebracht. Der vorjahrige Entrvurf eines neuen Gemeinbegefetzes ist nach ber bezuglichen cterifalen Drbre unbedingt zu verwersen; belangend ben Bau eines neuen Kranfenhauses, wirb gerathen, die Cache feinesfolls zu ubereilen unb sie vielleicht lieber erst der Zufunst vorzubehalten. Wegen der in neuefter Zeit von slovenischer Seite plotzlich als ein bringen-desBediirfnih erfannten „hbheren“ Madchenschule wirb empfohlen, einen beziiglichen Vorschlag ber hiesigen Urfulinerinnen onzunehmen, roodurch die Sache am ein-sachsten unb billigsten erlebigt ware, inbeh bie Jnteressen ber Gorup'schen Widmung bann zur Unterftiitzung armer ©chiilerinnen verroenbet werden fonnten, ongesichts solcher Verhciltnisse an die Errichtung einer ganz neuen, uberaus foftfpieligen Schule zu schreiten, hiehe fein Herz sur bie ©teuerzahler haben. Unter
Unb da war es, bah ber Schoufelstuhl in un-ruhige Bewegung gerieth. Der Hitzkops war im Stanbe, geraben Weges zum nachsten Schiff zu gehen, bos ihn nach Afrifa, ober zur Bohnstation, bie ihr, in's Jnnere des omerifanischen Continents bringen rourbe. Noch einmol solche brei Jahre, roie bie letzten, sie danfte bafiir. Aber Dome Lucie hatte auch ihren Trotz, nur besah sie etroaS, bas ihrem heihfopsigen Verehrer abging, ihre roeibliche Diplomatic.
„Die Sehnfucht nach biesem Wesen haben Sie sehr sorgsaltig zu verbergen gerouht", sagte sie, „die-jelbe hat Sie nicht veranlaht, Ihre Reise auch nur um einen Tag abznfiirzen."
So ruhig sie sproch unb so gleichmahig ber Schaukelstuhl nach bem fleinen Sturm hin- und her-ebbte, so konnte er boch nicht oerfennen, bah die Worte aus einem tiefoerletzten ©einiith drongen.
Er roars den Hut roieber hin unb blieb nor ihr stehen, bie brcnnenbei, Augen auf sie gerichtet.
„Lucie", — er fann sie nicht Fraulein nennen, es scheint ihm imimturlich, „,oissen Sie nicht, dah, als mein Wunsch cndlich in Ersiillung ging, als mir bie Erloubnih zur Reife ertheilt roarb, biefelbe alien Reiz fiir mich verloren hatte? Wisio, Sie nicht, bah mein Vormunb es roar, der bisher die Einroilligung venveigert unb nun plotzlich auf meincr Fahrt bestond? Aber ivenn ich je Bergnugen aus meinen We^"haD^». so war es nur, iveil mich der Gedank^'-Brout — so hieh ich Sic in meinen ©MnDn itnS'ljj das roaren Sie noch jenen Wvrten, mit
verschiedenem Anderen rourbe von dieser Seite auch noch die im Vorjahre angeregte Landesversicherungs-anstalt den Abgeordneten der Landgemeinden mit der bod) noch etwas fragwurdigen Versicherung ernpsohlen, dah bamit bem Lanbe sofort eine neue Einnahms-quelle cntstehen rourbe. Unter ben Angelegenheiten, die in bcr slovenischen Prefs^ sonst noch mit Bezug auf bie eroffnete Lanbtagssession auftauchten, sei hier nur noch bes — trotz seiner Sonberbarkeit bekanntlich schon einmal bagewesenen — Verlangens gebadjt, dah ber Landtag gleich bie hochst bedeutende Summe don 10.000 fl. bewilligen solle fur — bie Fabrikation slovenischer Lehrbucher — ein Verlangen, bem in seiner Weise sich wiirbig ein bamit oerbunbem Vor-schlag auschlieht, eine a us Vertretern bcs Lanbes unb aus Schulmannern zusammengesetzte Commission einzusetzen, welche zu entscheiden hatte, in welcher Drbnung unb Art biese fabrikmahige Erzeugung einer slovenischen Schulliteratur zu suhren ware.
Allcs in Allem roirb bie bevorstehenbe Session voraussichtlich einen ahnlichen Serious nehmen. wie ihn bie ber letzten Jahre stets genommen haben. Die slovenische Partei, im Besitze bet Majoritat unb ber uneingeschrdnkten Herrschast, roirb wie g'wohnlich ben Schwerpunkt ihrer Thatigkeit barin suchen, biefes Uebergewicht moglichst oft unb nachhaltig zur Gel-tung zu bringen unb nationalen Schrullen aller Art, vor Allem sprachlichen, zu hulbigen. Zwar verlautete da unb dort etwas von Spaltungen unb differirenden Stromungen, bie im Kreise ber Majoritat bestehen sollen; bas mag vielleicht bis zu einem geroifjen Grade bet Fall fein; allein bort, wo es sich um bie Ausntitzung ber Macht, um bie Abneigung gegen bas Deutschthum unb gegen bie liberalen Ptincipien han-belt, ba kann man unter alien Umstanben ftcher fein, batz bie gegnerische Mehrheit einig unb geschlossen vorgeht. Die beutschliberale Minoritat ivirb wie in fruheren Jahren so auch heuer mit patriotischer Selbst-verleugnung an ben Arbeiten bes Sanbtages theil-nehnien unb die Angelegenheiten bes Lanbes nach beften Krasten forbern, sie roirb aber ftcherlich auch in ber Beziehung ihre Pflicht thun: ihrer unvermi berten Opposition gegen bas herrschenbe System Aus-druck zu geben unb bie uorhanbenen Mihstdnbe un-verhohlen zu tabeln. An ben unersreulichen Zustanben im Lanbe, in der Stellung der Parteien, in ben
uorhanbenen schroffen Gegensatzen roirb sich aber wohl in biefer Session ebensowenig etwas anbern, wie in ben vorausgegangenen. Der Landesprasident hat srei-lich in ber Erofsnungssitzung bes Landtages die Dinge in rosigem Lichte dargestellt; schade nur, bah eine solche Darstellung so gar nicht ben Thatsachen ent-spricht unb bah ein solcher osficieller Optimismus, wenn er, woran roir nicht zmeiseln roollen, ein auf-richtiger ist, nur zeigt, wie weit man an mahgebenber ©telle von einer flaren unb von einer Besserung versprechenben Erkenntnih unb Bcurtheilung ber Ver-hdltnifse noch iinmer entsernt ist.
Wiener Lrief.
sich mir zu eigen gaben — begleitete, roeil ber ©laube an Sie unb an unsere Vereinigung mir unverrtickbar erschien, roie der Erdpol; ich hatte Sie gefvagt, ob Sie nicht bie Meine werben ivollten, unb Sie hntten mit Ja geantroortet. Das genugte mir, um mir iiber bie Entfernnng hinroegjuhelsen, das lieh noch Freude an ben bunten Erlebnissen meiner Reise sinben."
„ SBarum haben Sie mir nie in solcher Weise geschrieben? Sie sanbten schone Lackarbeiten aus Japan unb greuliche Gotzen aus China, ich rouhte burch Ihre Geschenke, roo Sie sich aushielten; auch Reise-berichte erhielt ich; aber fein innigercs Wort, nichts, das vom Herzen ging unb zum Herzen brang, sprach aus Jhren Briefen. Ich bin nicht sentimental, ich gehore nicht zu ben Frauen, bie man taglich ver-sichern muh, man liebe sie unoerdnbert, roenn sie nicht ungliidflich fein sollen. Aber boh Sie einmal oberftachlich um mich roarben unb bann gingen, voll tibermiithiger Sicherheit, ich musse nun ruhig marten, bis es Jhnen gesallig fein rocrbe, Ihre Zickzacksahrien zu beenbigen unb heimzufehren, das verletzte ineinen Stolz aus das Tiesste. Ich Habe mich in der ersten Zeit nach Jhnen gesehni, aber Sie liehen mir Zeit, mich an Ihre Abivesenheit zu gewohnen."
Er roar bis an die Lippen erblaht.
„Jch muh Jhnen roiederholen, dah ich nicht aus freiem Willen ging unb bis heute sort blieb. Mein Wunsch roar es, mit Jhnen vereinigt bie Wunber ber Frembe zu sehen. Mein Vormunb brangte zur Fahrt, unb nicht er allein, auch Ihre Eltern roiinfchten
(®ie Wahrheit fiber die letzte AuSgleich § act,on.)
9. October.
J. N. — Die vortreffliche Rebe, welche ber Abgeorbnete V. Plener .im Prager beutschen Hause vor brei Tagen gehalten hat, enthalt einmal eine scharse fritifche Beleuchtung ber Thatigkeit ber Re-gierung in ber letzten Ausgleichsepisobe, bann eine eingehenbe Darlegung ber (Sriinbe, roarum bie Dentschen auf bem Boben ber Enthaltuagspolitik nerharren unb schliehlich eine ernfte bebeutsame Mahnung an bas beutfche Volk, einig zu fein unb auszuharren im Kampse.
Der Abgeorbnete v. Plener hat eine Menge rouchtiger Grtinbe angesiihrt, welche bie von uns stets versochtene Ansichi, bah es ber Regie rung in ber jungsten Ausgleichsaction um einen Ausgleich gar nicht ernftlich zu thun roar, vollauf beftatigt. Gras Taasse vermieb es, roie Herr v. Plener er-Karte, als ber eigentliche Urbeber der von bent Fursten Schonburg an Dr. Schmeykal gestelltcn Ansrage, roie sich bie Deutschen gegeniiber einer eventuellen Einlabuttg ber Regierung zu einer Atts-gleichsconserenz uerhalten rotirben, zu erscheinen. Es roerbe serner burch bie Haltung ber Regierung burch-aus beftatigt, bah Graf Taaffe bie SSerhanblungen bes Fursten Schonburg nur so nebenher laufen lieh, ganz zufrieben, wenn es etroa gelange, bie Deut-fchen zu gewinnen, bah er aber in ber ©ache felbft roenig an einen Ersolg glaubte, uielmehr fein Haupt-augenmerf auf bie Bekraftigung seiner Allianz mit bem conservativen Gwhgrunbbesitz unb ben Alt-
biefelbe. Sie fiirchteten, ihr einziges Kinb konne in seiner Uncrfahrcnheit ein fluchtiges Gesiihl fiir eine echte Reigung halten. Man roollte uns nicht trennen, man roollte uns nur Zeit laffen, liar baruber zu roerben, ob unsere Einpfinbungen fur bas ganze Leben Dauer cerhiehen. Der Plan ber alien rotir-bigen Leute roar nicht ohne Hiirte fur mich, bennoch fonnte ich ihnen nicht Unrecht geben. Wir roaren Kinber vor brei Jahren unb bie Trennung roar noth-roenbig. Mich hat fie baruber belehrt, bah meine Reiguitg eine echte ist, bah ich ohne Sie, Lucie, nicht gliicklich roerben kann. Bei Jhnen scheint eS anberS; anbere Einbriicke, feinbfelige Einflusse haben sich zwi-schen Sie unb mich gebrdngt." Sie fchiittelte ben Kopf, er fah es nicht.
„Es ist ber bitterfte Summer, den ich in mcincm Leben erfahren, bennoch, roenn ich bebenke, Ihre Er-faltung roare eingelreten, nachbem roir mit einanber tierbunben roorben, bann muh ich bie Vorsicht ter alien Scute fegnen."
„Jch roeih von keinem feinbfeligen Einsluh, noch von anberen Einbriicken, Walter", fagte bas junge Mabchcn.
„Wie hatten Sie sonst meine Werbung obcr-flachlich, bie Worte, in ivelche ich meine ganze Seele legte, voll iibermilthiger Sicherheit nennen konnen? Der Abenb roar so schon; man gab ben „Don Juan" unb bas iibervolle Ha us Iaufchte Ottavio's herrlicher Arie. Ich ftanb hinter Jhrem Siuhl in ber Loge, ber Dust ber Rofenknofpen, mit welchen Sie ge-
czechen richtete unb sich schlechterbings nicht um ben Einbruck fiimmerte, ben bie Ernennung bes ©rafen Thun zum Statthalter auf bie Deutschen machen rourbe. Halt man mit biefen Umstanben bie That-sache zufammen, bah ber Minifterpvafibent bie Theil-nahnie ber Regierung an ben Ausgleichsverhanblungea gegeniiber bem Fursten Schonburg erst nach ben jungczechifchen Wahlsiegen in Aussicht ftellte, trotz-bein ber Fiirst bie Anrcgung bazu fchon einige Monate friiher gegeben hatte, fo ge'it baraus ganj klar heruor, bah bie Regierung biehmal roie immer lebiglich bie Sefeftigung ihrer Macht itn Auge hatte unb sich nicht im Geringsten ltttt bie Beilegung be§ staatsschivachenben Rationalitatenkampfes fiimmerte. Das „Divide ct impera" roar unb ist ber Leiistekn ihres Hanbelns.
Unter folchcn Verhaltnissen unb Angesichts bet Thatsache, bah bie von ben Deutschen nunmehr schon feit brei Jahren gesorberten Burgschasten fiir eine unparteiifche Behanblung ihrer Angelegenheiten nicht gewahrt roorben sinb, ja bah sich bie Situation burch bie von ber Gegenseite oufgeroorfene Fraze ber Konigskronung noch ivesmtlich verschlimmert hat, ist bie grohe Begeisterung begreislich, welche bet Abgeorbnete v. Plener fanb, als er ber Fortsetzung ber bisherigett Politik bes passiven Wiberstanbes baS Wort rebete. Wie zutreffenb unb sich mit logischet Rothrocnbigkeit aus ben Thatsachen felbft ergebenb, seine biehbeziiglichen Darlegungcn roaren, bas erhell: am beften baraus, bah bie Dfficiofen ber Rede Plener's auch nicht ein einziges Argument entgegen-zusetzen vetmogen. Theils schroeigen sie still, theili klatnmcrn sie sich barati, bah ber jetzige neugeivahlle Lanbtag nicht verantwortlich sei fiir die Sundea seines Vorgangers, dah baher bie Deutschen ganj gut in belt itcuen Lanbtag eintreten konnten. 3® ob nicht berfelbe Fiirst Karl Schwarzenberg Fiihr^ ber czechifch-fcubalen Mehrheit ware, ein Man", besien Vorgehen gegeniiber ben Deutschen im 3^r< 1886 bie alte „Presse" felbft heute als ein »Mutates" bczeichnct. Als ob nicht bie ©eftnnungen bet Altczechen unb ihre Furcht vor bem Terrorism^ ber Jnngen biefelben geblieben roaren. Doch tt«t wollen nicht gegen Spatzen mit Kanonen auffahren, bas Argument der officiofen Pveffe richtet sich burch ben ihn inneroohnenbett Wiberftnn von felbft-
fchmiicft roaren, zog beraufcheitb zu mir hinauf. Jede Einzclheit stehi fo beutlich vor mir, bah ich fa zeichneit fonnte. Ich beugte mich zu Shnen herab, Sie blidten auf unb ich las so viel Berheihenbes, Begltickenbes in Jhren Augett. Ich bat Sie ff?r leife, cinst mein Weib zu roerben. Sie slusterien bas Wort „3)eiit" unb vcrstohlcn drucktcn roir unfn* Hande. Mit bcr Zuversicht, bah nichts auf bet We uns fdheiben Ionite, verlieh ich bas Theater, IetfUe ant tiachflen Tagc bas Vetfptcchen, Sie burch wm* Bitten unb Bestutmungcn bcirren zu ivollen, batni Sie zur Xllarhcit iiber Jht Hctz gelattgen konnten, unb schisfte mich ein. Die alien Leute roaren W roeife, aber ihre Vorsicht kostete mich mein Lebensgm • Unfdhig, seine Beivegung zu beherrfchen, roan er sich zum Gchcn. Der Schaukelstuhl 9°® ein leisett Ton von sich, als roerbe er geriickt, noch <> mat fah ber junge Mann zurtick. Lucie st"n Thtanen in ben Augett unb machte mit ber ein Hattb eine ihn zuruckhalteiibe Beivegung. auf sie zu, fah ihr in die Augen unb ba seme S 8 einer, roie cs fchien, ctschopsenbeit Beaniwor ung gegnete, zog er fie in roortlofem Gluck nn t'^ Durch die hohen offencn Fenst" ^ Sonne herein, im Gartchen unter dent 5au' . , Rosen und Ratcissen, bet stihe Dust ber vM ftromtc in bas Gcinach. Lange hatte ber 6 Sohn bes Jahres, der Frtihling, aus ^	,
roarten laffen unb nun roar er plotzl'ch “ b
Bedeutsam unb wahrhaft beherzigenswerth war i,-e Mahnung, welche der Abgeordnete v. Plener am Zchlusie seiner Rede an die Deutsche,, tichtete, zu-l-immenzuhalten unb auch furderhin so hervorragenbe Panisse ihrer Eintracht unb Kraft, ihrer politischen ^teife unb ihres nationalen Bewuhtseins abzulegen.
bet Conferenz selbst war fur bie Einigkeit bet tzeutschen ein gutes Beispiel gegeben roorben dutch tje roorm empfunbenc wahrhaft staatsmannische Rede ^ Freiherrn v. Scharschmib. In allen Punkten »erklindete Baron Scharschmib bie vollste Ueberein-fenmung des beutschen Grohgrunbbesitzes mit ben fcettreiern bet Biitget unb Bauern. Moge btefe Ein-HtfitBiofett unter allen Deutschen herrfchen, bas ist kute ihre erste unb oberste Pflicht. Denn urn ihr tzchitttal braucht ihnen nicht bange zu sein, solange dinner wie Schmeykal, Plener unb Scharschmib an W Spitze stehen.
Wochenttbcrjlcht.
DiedeutschenLanbtagsabgeotbneten j,, BShmen gaben in ber am 6. d. M. in Prag ftaUoefunbenen Clubsitzung neuerlich ihre Bereit-dilligkeit zu gem e in same n Berathungen mit
^ Nertrauensmanneru bet cjechtschen Abgeordneten, dj. aui) mit bet Regietung behufš Etzielung eineS ^mvetstandnisses unter ben Voraussetzungen funb, L, bic gfegietung ben Forberungen der Deut-A caeniiber eine grunbscitzlich entgegenfoinmenbe Odltuna beobachte, unb bah sie in bet Kronungs-}t eine unzweibeutige Erklarung abgebe. Die lf,inrbnetcn beschlosien weiters einhellig, bem * ewahltenLanbtage, ber am 10. October J“Vfiatictfeit aufninunt, f er nj ub I e ibcn.
Die Jung- unb Alt - C z eche >, beabsichtigen i* Landtage Abreh-Antrage einzubringen.
-D-r Staatseisenbahnrath rourbe zur teftriaen Herbstsession fur ben 28. b. M. ein-5iahr«92tm unb 27. b. M. sollen die brei
6JEn	Comics, namlich bas Fahrordnungs-,
x ■(	unb	das ComitS fur allgemeine Ange-
Lfln',c ., dje Vorlagen unb Antrcige ber General-aenhet e / @tflfltSbahnen in Norberathung jiehen.
Die Offertvethandlungen betrep Betpach-I b e 3 Ptopinationstechtes in Gali-.!in 9 u 28 Bezirken beenbct. Nach bem et= «*n giesultaten biirften fammtliche Offerlverhand-tf	:ne Ertragsfumme ergeben, welche urn
kTnOO fl- den Betrag ubersteigt, der bei Fest-Ijt bet Ptopinations - Anlehenssumme unb Be-euirng	^ ^ilgungsraten veranschlagt wurde.
Un<ripr ReichsrathSabgeorbnete Freiherr v. Dum-t • a r	ersiattete am 7. b. M. der Katntnet
ft w rafnmrner in Klagenfutt seinen Rechenschafts-L "l! Det Rebnet betonte, dah bie Selbstzetstotung ^ ^-nivcirtigen Systems taglich sortschreite. Die 2®, q r riickschrittlichen Machte sei gegen ben . er hxxjten Schichten bes Bolkes. Ein Um-sei nohe. Die Deutschen konnten ihn niitzen, fyoung DOiitifc^ re if unb einig roiiren, abet noch Cnn E! dutch wirthfchaftliche unb sociale Ftagen ' gjn Beamtenmimsterium sei moglich mid Mttenn -	untcrftutzung bet Deutschen rechnen,
?nn-e(. ^rfeitS nicht allzuviel bavon hoffen biitftcn, eine ErholungSftist, sich besser vorzubereiten Sychsten	Kampf	urn	ihr	Volksthum,	ber	waht-
{<• r-A footer wiebet beginncn wiitbe. Bezuglich I f ommen Wlinsche" ber Slovene,, sagte Herr "Sunreichet Folgendes: „Unter ben Slovene,, .on	Unaeduldigeten	den Zeitpunkt gekommeii,
rtenQ;ttrii,n me rung ber geschichtlichen ^,e	- «, ialgestalt„ng zu Gunstei, bes
t • Aen Slaventhu»,s, die Schaffung eines nunasaebietcs nach ben winbischei, Sprach-^etroal	grottetung	zu bringcn. Die st abt i-
Masse,, lassen sich jetzt von radikalen ^ -h" n mit genau deiiselben plumpen Norspiege-
[ungen narren, welche schon vor Jahren ben Cleri-kalen als Kober fur bauerliche Wahler gebient hatten."
Die un gar if the Negierung beschaftigt sich angeblich berzeit ernstlich mit ber Valuta-Regu-I i r u n g. — Der un g a r i s che Finanzminister wirb bem am 14. b. M. zusammentretenben Reichs-tage bas Bubget pro 1890 vorlegen.
Die neue sranzosische Kammer wirb aus 366 Republikanern unb 207 Oppositionellen (Mon-archisten unb Boulangisten) bestehen.
Die s er bische Regentschaft foU ber Ko nigi „ Natalie folgendes Uebereinfommen zur A„-nahme vorgelegt haben: 1. Konigin Natalie musse die Scheidung vom Konig Milan unbebingt aner« fennen. 2. Sie biitfe nut zweimal jtihtlich je auf acht Tage	nach Belgtad fomnien,	wozu sich	auch
feinerfeits	Milan oetpflichtete.	3.	Den Zusammen-
kunften ber Konigin Natalie mit den, Konig Alexander Habe dessen Erzieher Dokic beizuwohnen.
4.	Natalie Habe bie Konigin-Ftage bsmit als end-giltig beigelegt anzusehen. — Konigin Natalie beobachtet aber votlaufig allen biefen Vorfchlcigen gegeniiber eiue abtehnenbe Haltung.
In	Rumcinien fteht	bie	Auflosung	ber
Kamme tn bevot.
Am 7. b. M. ist in 2) a n e ,„ a r! ber Reichstag zufammengetreten.
Wochen-Lhronik.
Die Vermiihlung bet Prinzessin Valerie mit dem Erzherzoge Salvator	finbet erst int	Au-
gust !. I. statt.
Der verstorbene F.-Z.-M. Baron Philippo-vič vennachte bie in Bosnien eroberten Kriegs-trophaen bem Wiener Heeresmuseum.
In Gvrz starb ber ehemalige Sectionsches i,n Handelsministerium Katl Freiherr v. Czoetuig.
Der bishetige StatthaUer in Nicderosterreich, Ludwig Freiherr von Possinget, trat in den Nuhestand; zu dessen Nachfolger wurde Erich Gtaf Kietmannsegg, Sectionsches in, Minifteriuin bes Jnnetn, ernannt.
Am 6., 7. unb 8. b. M. tagte in Wien ber osterteichische Slpotheferverein.
Der Wiener Cortcsponbent russischer Journale, Natol v. Koghan, ivurbe aus Defter* reich ausgewiesen.
Der erste allgemeine Beamtenvetein iibernimmt auf Grunb seiner Statuten bie But g-schast fur cautionspflichtige Bedienstete, inbein er sich verpflichtet, fur Ersatze, welche aus ber Dienstleistung bes Angestellten sich ergeben sollten, bis zu einer in, Vorhinein bestinmiten Hohe aufzu-fommen, unb sichert so ben Dienstgeber vor jebem Schaben, welcher ihm seitenS seines cautionspflich-tigen Beamten zugefiigt wetben konnte Die hiefur zu entrtchtenben Pramien unb Zahlungen sollen auherst geringe sein.
In, zu Klostet- unb Spitalszwecken abaptirten Schlosse in Mayer ling nachst Baden wurbe an, 6. b. M. bie erste gottesbienstliche Hanblung ver-richtet.
Das ©locfnerhaus bei Heiligenblut wurbe heuer von 2418 Touristen besucht.
Die Stabtgemeinbe Cilli beschlotz, bem steier-markischen Sanbtage eine Petition un, Ausfcheidung ber deutschen Stabt Cilli aus ber bortigen ft oveni f then Bezirksvertretung zu iibetteichen.
Am 6. b. M. rourbe in Mat burg bie neue Manner ft rafanst alt eroffnet.
In Klagenfutt beging bet Advokat Dr. Ferd. R. v. Wolff einen Selbstmorb.
Am 5. d. M. wurbe in Krakau die chirur-g i s ch e Klinik eroffnet.
Am 3. d. M. wurde in bet Via Goroneau in driest wiebet eine Petarbe geworfen.
Anbreas v. Lemsey fpenbete ber ungarifchen Akabemie ber Wissenschaften ben namhaften Betrag von 100.000 fl. zur Herausgabe verfchiebener wissen-fchaftlicher Handbiichet.
Die ungarische Eifenbahn-Conferenz nahm ben Antrag auf Einfiihiung einer einheitlichen Eisenbahnzeit an.
Zum General besFranziskanerorbens rourbe ber Provinzial in Bologna, P. Lubivig von Parma, gewahlt.
Ein furchtbarer Sturm richtete auf ber Jnsel Ear men im Golf zu Mexico grohen Schaden an; 27 Schiffe find gefchcitert, 125 Hauser eingefturzt und oiele hundert Menschen zu ©runde gegnngen.
—	Auch in der Provinz C a gli a re auf ber Jnsel Satbinien zerfiorte am 5. b. M. ein Orkan 200 Hauser.
In Freiburg (Schweiz) soll eine katho-li s ch e U n i v e rsit at errichtet wetben.
In Son bon unb Bolton ftriken 10.000 Grubenarbeiter.
Der Dampfer „Corona" ist in Port Hudson am Missilsippistron, in Folge Kesselplatzens rerun-gltickt; 40 Perfonen blieben tobt.
In Mesopotamien herrfcht bie Cholera; taglich sterben 200 Menschen.
Am 6. b. M rourbe in vielen Stabten Norb-amerikas ber ziveihundertste Jahrestag bet ersten beutschen Ansiebelung in Amerika gefeiert.
Provim- und foral-ilad)nd)teu.
—	(Erste unb zroette Sitzung bes krainischen Lanbtags.) Die Eroffnungs-sitzung bet biehjahrigen Session fnnb am 10. b. M. Vormittags um 11 Uhr statt. Landesprasibent Baron Winkler begruhte bie bis auf ben Furstbischof vollzahlig vetfainmelten Abgeorbneten unb stellte Dr. Poklukar als neu ernannten Sanbeshauptmann vor, ber hierauf die Angelobung leiftete. Sohin gab ber Snnbesprafibent die (Srnennung des Barons Otto Apf-altrern als Landeshauptmann-Stellvertreter bekannt und stellte benfelben e ben falls bem Sanbtage vor. Abwechselnd in beutfcher unb slovenischer Sprache rebenb, wenbet sich Baron Winkler nochmals an bie Abgeorbneten; er gebenft des in der letzten Session angeblich besonders eintrachtigen Zusammenwirkens ber Parteien unb gab der Hoffnung Ausdruck, dah dieh in gleicher Weife auch in ber bevorftehenben Session ber Fall sein werbe; eine Thatigkeit bes Sanbtages in solchem Sinne erwarten bie Negierung, die Bevolkerung unb bie Wahler; schliehlich stellte ber Sanbesprasibent seine bereitividige Mitroirkung bei allen Arbeiten bes Sanbtages in Aussicht. Hierauf nahm Dr. Poklukar bas Wort. Gleichfalls beutfch unb slovenisch fprechenb begruhte er znnachst ben Sandesprasibenten unb barn, bie Abgeorbneten. Auch er fprach die Erroartung aus, dah ohne Rucksicht auf bie Vetschiedenheit ber politischen Anfchauungen beide Parteien bes Sanbtages gleich eifrig unb etfolgteich zum Wohle bet Heimat unb der Nation thatig fein wetben; zugleich btuckte er bie Hoffnung aus, bah, falls	bie	beftehenben Gegensatze sich geltenb
machen, bieh von beiben Seiten mit Dfahigung unb mit Achtung vor ber entgegenftehenben Ueberzeugung geschehen werbe. Dr. Poklukar erwahnte auch ber heftigen Wahlkampfe, bie ivahtend ber letzten Wahlen ftattfanben, jetzt im Sanbtage abet werbe Hoffent* lich trotz a Her frUheren Differenzen nur ein Wett-eifet herrfchen: ben, Sande nach Moglichkeit niitzlich zu fein. Schliehlich gebnchte ber Sanbeshauptmann des Negierungsjubilauins Sr. SJJfaj. des Kaisers unb deS crfchutternbei, Schlages, welcher ben kaiferlichen Vnter unb	ganz Desterreich butch ben Tod	bes	Kron-
ptinzen Nubolf	getroffen hat. Wie stets	in	Krain
bewahrten	sich	auch bei biefen Anlassen	bie	uner-
\ schiitterliche Treue unb Anhanglichkeit bet Bevolke-ning an Se. Majeftiit unb bie Dynastie und in
neuerlicher Bethatigung biefer Gefuhle forberte bet Lanbeshauptmann die Abgeorbneten auf: Sr. Maj. bem Kaiser Franz Josef I. ein breifaches Hoch aus-zubringen, welcher Aufforberung bie Abgeorbneten butch begeisterte Hoch- unb Slavarufe entsprachen. Sohin erklarte bee Lanbeshauptmann bie biehjahrige Lanbtagssession fur erbffnd, worauf Lanbeshaupt-mann-Stelloertreter Baron Apfaltrern bas Wort ergriff. Derselbe sprach zunachst seinen Dank aus fur bie kaiferliche Gnade, bie ihn auf biese Ehren-stelle berufen, unb erbat sich burnt bie Unterstiitzung ber Abgeorbneten, roenn er in ben Fall kommen follte, sein Amt auszuiiben; mit Vergnugen Habe er von ber Aufforberung bes Lanbeshauptmannes zur Mahigung Act genommen; fur sich unb seine Gesinnungsgenossen glaube er versichern zu fon« nen, bah es bieselben baron nicht fehlen lassen in ber berechtigten Envartung, bah man auf ber Gegenseite ein Gleiches thun roetbe. Hierauf ver-las ber Protokollfiihrer, Lanbesrath Zami ba, bie Namen ber Abgeorbneten in alphabetischer Folge, roelche sohin jcbet einzeln bie Angelobung leisteten. Nun ergriff Dr. P o l l u k a r neuerbings bas Wort, urn ber seit ber letzten Session verstorbenen Mitglieber bes Lanbtages zu gebenken. Durch ben Tob Karl D eschin a n n's Habe ber Lanbtag einen fast unersetzlichen Verlust erlitten ; berselbe roar ein vielbewahrter Parla-mentarier, ein hochoerbienter Custos bes Lanbes-museums; es hiehe Wasscr in bie Save tragen, seine Verbienste hter nochmals im Einzelnen auf-zuzahlen, als Custos, Gelehrter und langjahriger Vertreter bes Grohgrunbbesitzes; seine auheroroent-liche Thatigkeit braucht feint Lobpreifungen, bie Protokolle bes Lanbtags enthalten hiefiir bie Beweife. Baron Alfons Zois gehorte bent Lanbtage oerhalt-nihmahig nur kurze Zeit an; allein ob seines Cha-rakters unb seines Wesens genoh er aUgemeine Be-liebtheit, er roar ein rourbiges Glied seiner Familie, deren Angehorige sich urn Krain schon viele Verbienste erroarben unb bas ehrenbste Vertrauen genossen; ber britte Abgeorbnete, ber seither verschiedcn, roar Dr. Max Samec, ein tiichtiger, thatfraftiger Mann; als Biirgermeister unb Abgeorbneter roar er mit Hingebung thdtig, so bah ihm seine Landsleute stets ein treueS unb ehrenvolles Anbenfen beroahren roerben. Die Abgeorbneten hatten sich mittlecroeile bereits erhoben, unb ber Lanbeshauptmann fugte noch £>ei, bah bas Beileib bes Lanbtages im Protokolle ber heutigen Sitzung Aufnahme fin* ben roirb. Im roeitereit Verlaufe seiner Ansprache beruhrte ber Lanbeshauptmann einige roichtige Angelegenheilen ber abgelausenen unb ber bevorstehenben Session (Strahmgesetz, Bitte mil ben Fortbestanb bes Krainburger Gymnasiums, Morast-Entsumpsung, Saoeregulirung, Strahe iiber ben Wagensberg, Erfolg ber Branntroeinumlage u. A.). Lanbesprasibent Baron Winkler (iberreichte zwei Negierungsvorlagen: einen Gesetzentwurs iiber Erz iehungs - unb Unterrichtsanstalten fur T a u b ft u nt in e unb 61 i n b e Kinber unb bas neuerlich zu verhanbelnbe sog.K a t e ch e t e n g e s e tz. zur verfassungsmahigen Behanblung. Zu D rbne rn roerben bie Abgeorbneten Kersnik unb Baron Liechtenberg, zu Verificatoren ber stenographischen Protokolle bie Abgeorbneten Dr. Schaffer unb Stegnar geivahlt. Sobann erfolgte bie Zuroei--s«ng ber Vorlagen bes Landes-Aus-schusses, bie roir an anberer Stelle mittheilen, an bie einzelnen Landtagsausschiisse. Der Rechenschasts-bericht bes Lanbes-Ausfchusses rourbe einent besonberen Ausschusse, bie attbern Vorlagen rourten fast aus-schliehlich bem Finanzausschusse zugeroiesen. Betreffs bes Berichtes tiber bie Landtags,vahlen roirb beschlossen, vorbehaltlich eines etroa spater noch zu roahlenben Legitimationsausschusses, hieriiber in einer ber nach-sten Sitzungen unmittelbar im Lanbtage zu verhan-beln. Damit roirb bie Sitzung geschlossen unb bie
nachsie Sitzung fiir Nachmittag oier Uhr anbetauntt, auf beren Tagesorbnung lebiglich bie Ausschuhroahlen fianben. Es rouvben geroahlt in ben F i n a n z aus-s ch u h bie Abgeorbneten :	Murnik	(Dbntattn),
Baron S ch ro e g e I (Obmannstellvertreter), Dr. Ble i iv e i h, Detela, Gorup, Hribar, Klun, L ud man n, Dr. Schaffer, S ch u kle, Vis nikar, Dr. VoSnjak, Baron Wurzbach. In ben volksroirthschaftlichen unb Ver-ivaltungsausschuh bie Abgeorbneten: Detela (Dbntantt), Baron Taus se r e r (Obmannstellver-treter), Braune, Kaučič, Kersnik, Baron Liechteitberg, Murnik, Pakir, Dr. PapeL, Po v s e, Dr. Tavčar. In ben Rechenschafts-berichtausschuh bie Abgeorbneten: Stegnar (Dbmann), Graf E. Auersperg (Obmannstell-vertreter), Graf L. Auersperg, Klun, Lau-ren čič , O g o r e (c, Pfeifer, Baron 91 e ch-bach, Žitnik. Hierauf rourbe eine Reihe von Petitionen ben betrefsenben Ausschiissen zugeroiesen unb Die britte Sitzung auf ben 15. b. M. Vor-mittag 10 Uhr anberauntt.
—	(LnnbtagSvorlagen.) Dem Lanbtage rourben in ber erften Sitzung nachstehenbe Vorlagen unterbreitet: 1. Rechenschaftsbericht bes Lanbes-Aus-schusses sur bie Zeit vom 1. September 1888 bis 31. August 1889. 2. Bericht bes Lanbes-Ausschusses mit Vorlage bes Rechnungsabschlusses bes Grunb-entlastungsfonbes pto 1888. 3. Bericht bes Lanbes-Ausschusses mit Vorlage bes Gebarungs-Ausroeises bes krainischen Volksschullehrer - Pensionsfonbes šiit bas Jahr 1888. 4. Bericht bes Lanbes-Ausschusses mit Vorlage bes Rechnungsabschlusses bes Nounal-schulfonbes fur bas Jahr 1888.	5. Bericht bes
Lanbes-Ausschusses mit Vorlage bes Rechnungsab-schlusses bes Gebathausfonbes pro 1888.	5. Bericht
bes Lanbes-Ausschusses mit Vorlage bes Rechnungs-abfchlusses bes Finbelsonbes pro 1888.	7. Vor-
anschlag unb Rechnungsabschluh bes Lanbescultur-fonbes im Herzogthume Krain fur bas Jahr 1890, beziehungsiveise 1888.	8.	Rechnungsabschluh	bes
Theatersonbes sur bas Jahr 1888.	9.	Voranschlag
bes Theatersonbes sur bas Jahr 1890.	10. Bericht
bes Lanbes-Ausschusses, roomit ber Rechnungsabschluh bes Museumsfonbes sur bas Jahr 1888 unb ber Voranschlag pro 1890 vorgelegt roerben. 11. Rechnungsabschluh bes Zivangsatbeitshausfondes fur bas Jahr 1888.	12. Voranschlag bes Zivangsarbeits-
hausfonbes fur bas Jahr 1890.	13.	Rechnungs«
abschliisse ber StiftungSfonbe fiir bas Jahr 1888. 14. Voranfchlage ber Stiftungsfonbe fiir daS Jahr 1890.	15. Bericht bes Lanbes-Ausschusses, betref-
senb bie ©rhohung ber Verpflegsgebiihr unb Ver-laitgerung ber Verpflegsdauer fiir bie Lanbcsftiftlinge in ber Freiin von Lichtenthurn’fchen Mabcheitroaifen* anstalt. 16. Voranschlag bes Lehrerpensionssonbes fiir bas Jahr 1890.	17. Bericht bes Lanbes-Aus-
schusses, roomit ber Rechnungsabschluh ber Lanbes-Wein-, Obst- unb Acferbaufchule in Stauben fiir bas Jahr 1888 , unb ztvar geschieben fiir bie Schule unb Wirthschast, vorgelegt roirb. 18. Bericht bes Lanbes-Ausschusses, roomit ber Voranschlag ber Lctnbes-Wein-, Obst- unb Ackerbauschule in Stauben fiir bas Jahr 1890 vorgelegt roirb. 19. Bericht bes Lanbes-Ausschusses, betreffenb bie Schulbausubventionen ort Schulgemeinben im Jahre 1890.	20.	Bericht
bes Lanbes - Ausschusses mit Vorlage bes Rechnungsabschlusses bes Jrrrenhausfonbes pro 1888. 21. Bericht bes Lanbesausschusses, roomit ber Voranschlag bes Rormalschulfonbes pro 1890 vorgelegt roirb. 22. Bericht bes Lanbesausschusses mit Vorlage bes Rechnungsabschlusses bes KrankenhausfonbeS pro 1888.	23.	Voranfchlage beS Kranken-, Jrren-,
Gebar- unb Finbelhaussonbes fiir bas Jahr 1890.
24.	Bericht bes Lanbesausschusses liber bie auf Grunb-lage bes Allerhochsten Patente« vont 19. April 1889, R.-G.-Bl. Nr. 53, ausgeschriebenen neuen allgemeinen
Wahlen fiir ben Sanbtag bes Herzogthums Krain.
25.	Bericht bes Lanbesausschusses, betreffenb bie Reucreirung von fiinf Aufseherstellen I. Classe unb sechs Aufseherstellen II. Classe in ber hieftgen 2anbeS' Zroangsaibeitsanstalt. 26. Bericht bes Lanbesausschusses , betreffenb bie Lanbesftiftungen an bet Lanbes-Wein-, Obst- unb Ackerbauschule zu Stauben. 27. Bericht bes Lanbesausschusses in Betreff bet Vollenbung ber Convertirung ber krainischen ®runb’ entlastungsschulb in bas neue Lanbesanlehen. 28. Bericht bes Lanbesausschusses, betreffenb bie Verbreitung ber Reblaus in Krain. 29. Bericht bes Lanbei-ausschusses, betreffenb bie Einhebung ber Lnnbei-auffage auf ben Verbrauch von gebrannten geifligcn Fliissigkeiten in eigener Regie.
—	(Aus Anlah ber orthoboxen Be-roegung in Podraga) ist zroischen ben clerikuleit Slattern „Slovenec" unb „Danica" einerseits unb „Sl. Nar." anberseits eine lebhaftc Fehbe entbrannl, roobei es zroar an heftigen Ausfallen von hiiben unb briiben nicht fehlt, in thntfachlicher Beziehung obet nur ivenig Neues beigebracht roirb. Wahrenb bič clerikalen Organe behaupten, dah bie ganze Bewegung nur von einigen Hetzern kiinstlich gefchiirt roetbe, constatirt „Sl. Nar.", bah biSher in biefer Angelegen* heit sammtliche Jnsasien geschlossen unb Eines Sinnes vorgegangen seien. Was ben Ursprung des bestehenben Conflictes nnbelnngt, so breht ftch bie ©ache immet barutn, bah bie Jnsassen von Pobraga ftch oon bem Vicariate St. Veit vernochlafsigt erachteten, bah ste bie Collecturen unb sonstigen Leistungen fut Bauten rc., bie sie sur bie Kirche unb Geistlichkeit in St. Veit aufbringen muhten, als unbiHige ansahen unb seit Jahten eine Abanberung biefer Vethaltnissr anstrebten. In ber Hauptsrcige, bent angekiinbelm Confessionsroechsel, scheint noch immet Unbestimmthtii zu herrschen. Wahrenb von Ansang an es hieh, d solle ber Uebertritt zur orthoboxen Kirche ersvlM, kam banu bie schon neulich von uns gebrachte bung, bah ber Uebertritt zur griechifch-unirten Kikche beabsichtigt fei; geittah ben ntterjiingften Mittheilungen abet befteht nun boch roieber bie Absicht, bas griechist' nicht unirte Belenntnih anzunehmen, »roeil es sich gezeigt Habe, dah im (indeten Falle der Papst, ber Fiitstbischof ooit Laibach unb die Landestegietung mit bem Schicksale ber ©emeinbc zu enge vetbunben roaren". Ganz klat ist biese Begriinbung nicht, fit roirb aber roohl besagen follen, bah bie Pobraganer mit ben kirchlichen unb roeltlichen Obrigkeiten, bie biSher ihren Wiinfchen nicht entgegengekommen fei" follen, kiinftig moglichft ivenig zu thun haben mochten unb bah sie in biefer Hinficht bei ber orthoboxen Kirche tnehr Unabhangigkeit zu finben hoffen. langft Iieh sich auch eines ber Mitglieber ber nach Karloroitz entfenbeten Deputation, Hert Johann selbst im „Sl. Nar." vernehmen, roo berselbe unter Anbetem sagte: „ »Slovenec« unb »Danica« schreiven von einigen Hetzern unb Versiihrern. Dem gegew iiber miissen roir constatiren, bah es bei uns eintge nicht gibt, sonbern bah roir alle die ganze Zeit W dutch in einer Reihe ftehen, unb roenn sich die volkerung aus ihtet Mitte ein paar Manner way, die sie zu vertreten haben, so find diefe Manner boch nicht etroa barutn Verfiihrer." Herr Borid ge? danit in eine ©chilberung ber bestehenben ein unb benterft babei: „Es ist geroih, bah siv Hert Vičar oon St. Veit itur bann um uns mertc, roenn es an ber Zeit roar, Jentanben z Abnahme der Collectur zu schicken; denn —	”
ein Beispiel anzusiihten — die Schule i« /P0 r ? Hat bet Herr Vičar von St. Veit me,8^"' Fallen, roo roir keineit eigentlicheit Geistliche" 9 ^ unb Nietnaitb Hat bie Kinber zum Cmpf«"^ ^ Heil. Sacramente vorbereitet, bevor roir nichttn" zroei ober brei Jahte bie Mittel fiir e'ncn 6 unj Benesiciaten herbeifchafften. Unb boch W 111 rer iiberall vktsichert, bah ber St. Veiter 3S,cfl
ijiger	und wahrer	Melchisedek sei und	dah	wir
Ren Beneficiaten r.ur aus „£uxu8" und nicht um !-z Bedurfnisses willen halten; und doch verinessen -solche Herren bann noch, zu raisonniren, was <tjne dringende Noihwendigkeit fur uns die con-Dnelle Schule sei. . . . Es ist nicht wahr, dah ii%" die gesetzlichen Entscheidungen nicht erwarten i)im rooburch die Angelegenheit geordnet roerden UaV aber ist, dah die Bevolkerung den „einigen" Ifflfiife gemacht hat, die sich vom Herrn Eanonicus fangen lichen. ... Aus Allem kann „ Slovenec" to belehren, roer der Hetzer ist, was unvet-isitia und was der Begriff „abscheu(ich" bebeutet, 1 er seinerzeit anzuwenden fiir gut fand. Die i„iC0" aber moge sich ihren Zuspruch gefalligst it jjne	Katholiken aufheben, denen wir	auch	als
%Iaubige Christen" ein nachahmungswurdiges Pel	sein roerden,	und zum Abschied	rufen	wir
mu-	Weiber von	Jerusalem! Weinet	nicht	uber
Nondern uber euch und eueie Kinder!" — Zum Me laden roir den Herrn Vicar Demscher ein, ^er so rasch als moglich um die ihm zuerkannte Wr lommen moge, und Herrn R. u. Schwarz W dann die schon lange ersehnte Freude, dah ^atbolischer Geistlicher die nicht verdiente Collectur ^tzodraaa in Begleitung der Bajonncte einheben ^ Mr Podraganer namlich wollen ohne zum „meI schxeiende Sunden zur rechtglaubigen Kirche ^treten Nur rathen wir ihm, ein Mah mit-Wn’ das nicht zu viel mitzt, was sich zeigte, ^ivir es oor eitiigen Tagen confiscirten, und mit ^	, 3Iussa0e der die Collectur Einhebenden
iiTfi Satire aemessen warden ist. Zwar hat ihm ^ttirksbauptmannschast bewilligt, auch dieses Mah d-rbrauchen, 'veil es kein „offentliches Mah" ist, <i,8c.76 roerben die gesetzlichen Folgen nicht ein-^ Gltickliche Leute !" — Nach den letzten uns kommenen Nachrichten burfte es voraus-„0* einige Zeit dauern, bis cine definitive Muna in bieser Angelegenheit emtntt; roie imtner biefel£>e aussallen moge, so verdient diese Be-C in Vodraga nach Ursprung und Verlaus das Jnteresse. Vor Allem konnte fie fur die
roeltlichen und geistlichen Behorden sehr CJT (.in als ein markantes Zeichen, bis zu munk'te die Verhaltnisie im Lande in gewisser Muna aediehen find; allein cine reiche Ersahrung VnS feit einer Rcihe von Jahren gezeigt, dah ^ttiae Symptome nicht beachtet roerden und wir immer damit rechnen mussen: „Es wird
\ flPlernt und nichts vergessen."
r die stadtische Sparkasse) \ 4 den slovenischen Blattern, roie zu erwarten L »,iftia Reclame gemacht; insbesondere roird L.Lridie Bevolkerung ausgerufen und an ihr Berouhtsein appellirt, zusolge dessen sie S das Geld zu 4y2o/0 bei der stadtische« y'l	zu 4% % bei der kraimschen nehmen
^ In Z	V	% 9cmc ftir cin nationales Institut
V	erbe	Wir wollen ruhig abivarten, roelchen
ese Tiraden aus die bauerliche Bevolkerung iJ1	und begniigen uns fur heute damit,
4 ® stellen. dah der Zinssuh von 4% °/0 bei ’tf • iflfien Sparkasie uberhaupt nicht existirt. ^-"betragt derzeit im Hypothekargeschciste 4 % % ft/ bet ermahigie Zinssuh von 4 o/0 gilt i, * rJ,,n im Lande Krain bis zum Betrage von \ S S bieser also ist es, der fur die bauer.
Bevolkerung g-g-nUber der.4-/-«/«be. der l£.., L-narkasse zumetst IN Betracht tame. — ffi? gulden bei der stcidtischen Sparkasse am v2. ErLffnung circa 11.000 fl. und wahrend yJ” Woche ihrer Thatigkeit zusammen rund HroS« was von den nationalen Blattern alS LeS auherordentlich-n Vertrauens des Pu-
ktijchen Sparkasse vollauf gonnen.
— (E i n bezeichnendes Vertrauens-i) ot fftn.) „Wenn man sich der sinstem Geister und der selten ordinaren Schreibweise, die Herr Mahnic in seiner Zeitung pflegt, erinnert, so kann man es wirklich nur lebhaft bedauern, dah krainische Geist-liche — gelinde gesagt — die Geschmacklosigkeit be« sitzen, je einem solchen schriftstellerischen Treiben in feierlicher Weise ihre Zustimmung auszusprecheii." So schrieben wir unlangst, als wir der Vertraueas-adresse der Geistlichkeit des Altlackec Dekanates, an Dr. Mahnic in Gorz, den Herausgeber des „Romischen Katholiken", gedachten. ©either wurde bekannt, dah auch die Mitglieder des Domkapitels, die Projessoren des Seminars und andete hiesige Geistliche vor Kurzem an Dr. Mahnic eine Vertrauensadresse sen-deten, in Anerkennung „ seiner mannhasten Thatig-keit zum Vortheile des heiligen Glaubens und der katholischen Kirche". Gegeniiber hoher gestellten Geistlichen, von denen diehmal das Zustimmungsvotum an Dr Mahnic ausging, kann sicherlich das Bedauern uber einen solchen Schritt, dein roir neulich in Ueber-einstimmung mit der gesammten gebildeten Bevolkerung Ausdruck gaben, nur ein erhbhteS sein. Diese Vertrauensadresscn find ubrigens roie so vieles Andere ebensalls ein Zeichen der Zeit. Die krainische Geistlichkeit roar sicherlich seit jeher im hochsten Grade glaubenseisrig, allein vor Jahren ware es ben Mit-gliedern derselben sicher nicht beigesallen, einem Schrift-steller von der Sorte des Dr. Mahnic in feierlicher Weise ihre Zustimmung auszudriicken, dessen Aus-lassungen sie, ivenn schon nicht um ihres finstern Zelotismus, so doch um ihres srivolen und gemeinen Tones roillen viel eher perhorrescirt hcitten.
— (U e b e t Bi schos Strohmayer), den auserlesenen Liebling der slovenischen Partei, gelangten bieser Tage Mittheilungen in die Desfentlichkeit, die zroar im Hinblicke aus ahnliche seit Langem verbrei-tete Geruchte nicht ganz unenvartet kamen, immer« hin aber geeignet sind Aufsehen zu erregen. Der Bischof rourde namlich in der am 9. d. M. stattgehabten Sitzung des Verroaltungsausschusses des Veroczer Comitates von dem Vicegespan Cuvay beschuldigt, dah er sich im Laufe der Jahre urn Millionen Gulden bereicherte; dah er im Laufe von 40 Jahren die Eichenbestande seines Kirchengutes, einen Complex von 30.000 Joch, gcinzlich devastilte und die Con-trole der berufenen Aufsichtsbehorden zu vereiteln rouhte. Der Comitats-Verroaltungs-Ausschuh beschloh: Das bischofliche Gut Diakovar miter behordliche Sequestration zu stellen.
— (Die Handels- und Geroerbekam-m e r) scheint von der slovenischen Partei dazu be-stimmt zu sein, gefallenen Grohen ivieder auf die Beine zu helfen und Candidaten, die in einer an-beren Wahlerclasse durchftelen, ein Landtazsmandat zu verschaffen. Diese Procedur vollzog sich auch in diesen Tagen wieder. Herr Souvan, der ursprunglich neben Herrn Klein von der Kammer in den Landtag geivahlt roar, resignirte und am Tage vor der Er-offnung	des	Landtages	rourde bei einer Nachroahl
Herr Dr. v.	Bleiroeih	geroahlt,	der bekanntlich in
seinem angeftammten Bezirke, den Landgemeinden Laibach und Oberlaibach, diehmal nur wenige Stim-men erhalten hatte. Die Kammermitglieder wollten biehmal	im	Anfange	von ber	Zmnuthung nichts
roissen,	statt	ihres ursprunglich	Erwahlten einen
burchgefallenen Pervaken zu einem Mandat zu ver-helfen, allein schliehlich gaben sie boch wieder nach unb verrichteten ben verlangten Liebesbienst fur Dr. v. Bleiroeih, ber aber auch hier nur 15 Stimmen auf sich vereinigte.
— (Personal-Nachrichten.) Dem pen-
fionirten Dberlehrer unb Setter ber zweiten stabti-schen Knabenvolksschule, Herrn Leopold Belar, wurde das goldene Verbienstkreuz verliehen. — Herr Clemens Mosche, Rathssecretcir bes Kreisgerichtes in Rubolsswerth, wurbe zum Lanbesgerichtsrathe
beim genannten Kreisgerichte und Herr Johann Jesernig, Bezirksgerichts-Adjunkt in Marburg, zum Bezirksrichter in Laas ernannt. Der Landes-gerichts - Adjunkt Herr Dr. Theodor Petr its ch rourde zum Bezirksgerichte in Rann, ber Bezirksrichter Herr Sorko von Windisch - Feistritz nach Seisenberg unb ber Bezirksrichter Franz Andolschek von Laas nach Kronau versetzt. — Dem Realschul-lehrer Heirn Franz Keller wurbe ber Professor-titel zuerfannt. — Der Subarchivar ber vaticani-schen Bibliothek, P. Heinrich Den ifle, roar dutch einige Tage Gast des hiesigen Fiirstbischofs. — Der Seminarsadjunkt Herr Dr. Seb. Elbert rourde zum furstbischoflichen Hofkaplan und Drdinatssecretar ernannt. — In der ncichsten Schivurgerichts-Session in Rudolssroerth roird ber bortige Kreisgetichts-Pta-sibent Herr G e r d esi 6 und in dessen Stellvertte-tuna ber Landesgerichtsrath Herr Dr. Vojska den Vorsitz siihren. — Der Dberst des 17. Jn-santerie-Regimentes Herr Karl Heyrowsky wurde zum Commandanten ber 12. Jnsanterie-Brigade in Klagensurt ernannt. — Der hiesige Augenarzt Herr Dr. Emil Pock hat an bent fritheren Biirgernieister in Agrain, Herrn Hoftath Babovinac, eine Staaroperation vorgenommen, die vollkommen gelungen aussiel.
— (© t e r b e f a 11 e.) Herr Lorenz H aubitz, Nechnungsrath und Vorstand des Rechnungs-Depar-tements der Finanzdirction fiir Krain, ist in Wien, wohin er sich vor kurzer Zeit roegen seines Leidens begeben hat, gestorben. — Am 8. d. M. starb hier im hohen Alter von 79 Jahren Frau Antonie Sted ry, geb. Prohnig, die Gattin bes pens. Oberingenieurs Herrn Wenzel Stebry. — Am 10. b. M. starb in Laibach im hohen Alter von 79 Jahren ber Han-delsmann, Fabriks- und Haus-Besitzer Herr Primus Hudovernig.
— (Det Deutsche Schulverein) hat mehrmals schon auch in clerikalen Kteisen auftich-tige Freunde unb SSertreter gefunben. In ber Ver-fammtung ber DrtSgruppe Nutschan in Bohmen, ergriff ber Pfarrkaplan Hetr Diet! aus Anherzen ebenfalls in solchem Sinne bas Wort; er setzte die edlen Ziele des deutschen Schulveteines auseinanber unD erklarte, dah er von seinem Standpunkte als Priester jederzeit fiir die gemeinniitzigen Tendenzen bes deutschen Schulvereines eintreten ivetde, da bieser Verein neben ber Pflege ber schonen beutschen Sprache auch fiir eine gute religiose Erziehung ber Jugenb nach besten Kraften Sorge trage. Der Rebner schloh mit ben von der Versarnrnlung mit sturmischem Beifalle be-griihten Worten: „Der deutsche Schulverein, er moge auch fernerhin in gleich segenbringendet Weise wirken, er moge blirhen und recht reichliche Friichte bringen!" — Einen rote wohlthuenden Gegensatz bilden solche Worte des Ftiedens unb ber Anerkennung gegeniiber den verbisienen und ungerechten Angriffen, denen der deutsche Schulverein bei uns in Krain gerabe am meiften aus priesterlichem Munde und seitens ber clerikalen Organe ausgesetzt ist.
— (35er Laibachet deutsche Tutn° vere in) veranstaltet heute Abends in ber Glas-halle ber Casinorestauration einen F a m ilien-abenb mit nachstehenbem Programme: 1. Nor-mannssang, Chor von Franz Kiicken; 2. Dich hab' ich lieb (Gebicht: H. Leuthold), Chot vor Theodor Elze; 3. Ich hort' ein Sichlein tauschen, altes Volks-lied aus Niebetschlesien fiir Chor von Kart Jsen-mann; 4. Schaututnen am Barren; 5. Der Heini von Steier, Dorpertanzweise (Gebicht: V. v. Scheffel) fiir Chor unb Violine mit Clavier begleitung von E.
S.	Engelsberg; 6. Humoristischer Vortrag; 7. Am Worthersee, Walzer-Jdylle nach Kcirntner Volksweisen fiir Chor mit Clavierbegleiiung, Text und Musik von Thomas Koschat. Die Musikcapelle des 17. Jn-santerie-Regimentes roird folgende Piecen votttagen, unb zwat: 1. Am Worthersee, Marsch von Sykora
2. Ouverture zur komischen Operette „Der Dorf-schneider" von Czibulka; 3. Puppen-Walzer aus dem Ballet „Die Puppenfee" von Bayer; 4. Fragmente aus der Operette „Der Vagabund" von Zeller.
— (Kalender unb Reclame.) Angeregt durch die „Laib. Ztg.", welche auf die neuefte Er-scheinung der slovenischen Literatur — den „narodni illustrovan koledar “ — aufmerksam machte, haben wir uns diesen Kalender etwas genauer belrachtet unb miissen gestehen, dah er den Namen eines „Nationalkalenders" in slovenischem Sinne in vollstem Matze verdient. Urn nur ein Beispiel der Einseitigkeit dieses Kalenders hervorzuheben, sei erwahnt, dah es nach demselben in Krain nur slovenische Advocaten gibt. Die Namen der deutschen Rechtsanwalte — jenen des Kammerprasidenten ausgenommen — beliebt koledar zu verschweigen, ebenso wie die deutschen Notare der Stadt Laibach. Wenn ein Kalender als Adressen- unb Auskunftsbuch gelten will, so ist eine solche absichtliche Unvollstanbigkeit besselben gewih zum minbesten lacherlich. Sie mahnt gar zu stark an ben »slovenischen Globus". Zugleich zeigt sich auch bei bieser Gelegenheit wieder, fur was A lies bei uns officiose Reclame gemacht wird.
— (I n ber Hofglockengieherei des Herrn Albert Samassa) wurde jiingst ein Gelaute fur die Her; Jesu-Kirche in Graz herge-stellt; die Glocken, die bieser Tage nach Graz ab-gesmbet roerbcn, wiegen 154 Wiener Centner.
— (S ch u ln a ch r icht e n.) Das Untergym-nasium in Gottsch ee besuchen ini heurigen ersten Semester 88 Schuler.
— (Der hies ige Beamten-Cons um-Verein) hat seinen Mitgliebern Folgenbes bekannt gegeben:	1. Von jetzt ab gelangen nur mehr echte Weinsorten, beren Preise moglichst billig gestellt finb, zum Verkaufe. 2. Brot unb Semmeln werden int Magazine ebenfalls zu bekommen fein, ebenso Milch von guter iQualitdt, wenn bie Mitglieber ihren Be-barf bekannt geben. 3. Die Kohlenpreise muhten leiber erhoht werden, so dah der Metercentner nun-mehr 88 Kreuzer kostet. 4. Buchenholz von guter Qualitat, trocken unb 23 Zoll lang, kann vom October l. I., zum Preise von 8 ft. pro Klaster (incl. Verkleinerung) in's Haus gestellt, bezogen werben. 5. Auher ben Mufterfarten fur Tuch liegen auch solche fur Damenstoffe, Wasche u. a. in groher Aus-wahl zur Einsicht aus; bei Bezug dieser Waaren durch die Vereinskanzlei werben Nachlasie gewahrt.
— (In Brezje) fonb am 9. b. M. bie feierliche Grundsteinlegung fur bie bort neu zu er-bauenbe Wallfahrtskirche statt.
— (Ei n Bar) wurde in voriger Woche int Jagdgebiete Javornik nachst Zirknitz geschosien.
— (Von der Slidbahn.) Der Wien-Tricster Tages-Eilzug wird vom 15. d. M. ab auch wahrend der Herbst- unb Winterszeit in ber Station S a g or anhalten.
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8. Wien, 11. October. Hier wird darau festgehalten, dah die Ncise des Cobnrffers mit Heiratsprojecteu zusammenhangt n»d seien hiefiir die Tochter des Grafen von Paris, Prinzessin Louise Orleans oder Prinzessin von Chartres ans-ersehen; andererseits wird mitffetheilt, die ilieise Ferdinand's gelte der fficfltlimfl der persoiilichen finanziellen Annelegenheiten. Ter Anseiithalt in Mlincheik diirfte noch hente abgebrochen werden. Der Prinz begibt sich nach Steyr, von dort nach St. Johann, woselbst er als JastdMst des Barons Hirsch erwartet wird. Die Riickkunft nach Sofia rrfolqt am 22. October, da qematz der Berfassnng, drei Tage vor der Emberufnng der Sobranje (27. October) ber Fiirst im ^ande weilen i»»h.
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Am 3. October. AgneS Sitar, HanSbesitzerin, 77 3., Sir-nauergaffe 17, Marasnins. — Rosa Elisabeth Pirnat. Barin-herzige Schwester des HI. Vincenz von Paul, 29 S., Kuhthal Nr. 11, Lungeiitubcrcnlose.
Am 4. October. Juliana Costa, Beamtens-Witwe, 89 I., Gradaschzagasse 22, Marasinus. — Maria Schuster, Dienst-mannS-Gattin, 38 3., Rosengaffe 3, Tuberculose.
Am 5. October. Ursula Sobi, 3nivoh»erin, 78 I., Knh-thal 11, Marasmus. — Sofef Hein, Schloffermeister, 67 3., Reber 11, Tuberculose. — Franz Hirsch, Diuniistens-Lohn, 11 T., Wienerstrntze 35, Hydromeuingocele.
Am 6. October. Anna Selan, Arbeiters-Gattin, 20 S., Karlstadterstrahe 24, Tuberculose. — Maria KlopLar, Be-sitzerin, 73 3., Brunugasse 7, Tuberculose.
Am 7. October. Emilia Seršen, Couducteurs-Tochter, 4 3., Feldgasse 38, Darmentziiudnng.
Am 8. October. Maria Tome, Arbeiters-Gattin, 66 3., Schietzslattgasse 8, Hydrops universalis. — Antonia Stebri), Ober-Jiigenieurs-Gattiii, 79 I., Nonnengasse 4, Marasmus.
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Sparkafse Kimduiachung.
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Laibach, am 1. October 1889
(3029)
Die Direction der krainischen Sparkasse.
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Perleger und verantwortlicher »tebacteur : Franz M itller