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Deutscher Lebensauffassung ist es völlig unver pändlich, wie eS in dieser tiefernsten und großen Zeit, die über das Geschick ganzer Böller entscheidet »nd so unendlich viel Leid und Weh über Tausende unserer Volksgenossen bring», Menschen geben kann, die an seichten «Lustbarkeiten" Gefallen finden können, die nach „Vergnügungen" verlangen, während die braven Soldaten, die zuin Schutze der Daheimge bliebenen ihr Leben einsetzen, die größten Entbehrungen leiden und viele von ihnen verwundet oder tot da» Schlachtseld betecken. So sehr seichte und lärmende Lustbarkeiten aus geschlossen sein müssen, so wenig will damit gesagt sein, daß wir uns etwa in Schmerz und Trauer innerhalb der vier Mauern unserer Stuben ver zehren sollen. Hilflose Verzagtheit wäre schlimmer al» oberflächliche Sorglosigkeit. Je mehr die ge-wältigen Ereignisse aus uns wirken, desto mehr macht sich auch daS Bedürfnis geltend, sich anderen mitzuteilen und im Kreise unserer Freunde und Volk«, genossen da» auSzusprechen, was unser Fühlen «nd Denken so gewaltig ergreift. Gewiß sind in unserem Volke die Mutigen und Starken gegenüber den Schwachen und Zaghasten in der Ueberzahl und darum kann die öffentliche Besprechung der Ereignisse keinerlei Gefahren in sich schließen; im Gegenteile! Durch geeignete Veranstaltungen kann unendlich viel Gutes und wertvolles geschaffen werden. Der Hinweis auf die Gerechtigkeit unseres Ab-«ehrkriegeS, aus die in ihrem Wesen so verschiedenen Gegner, aus die wahren Ursachen des Krieges, auf (Nachdruck verboten.) Kanno und Kans .. n Morgen Morgen — schon auf?" Der Herr Sekretär Tipselhuber stob die Horn-drille höher und miß den jungen Mann, d-r ihn so respekilo» kordial grüßte, al« sei er, der Herr Se-krelär, seine» Gleichen, etwa« sehr von oben. ^Guten Moigen, Herr Schwimmbach. Ja. ich bin grühausstkher. auch seitdem ich che» rungsmaßnahmen kommen mußten. Das Unglück, das er von Weitem au» wie ein Wetterleuchten drohen sah. stand schon als düstere Wolke über seinem Haupte. Mali Tipfelhnber war nämlich bi« über ihre iciden niedlichen Oehrchen in den lieben, netten Herrn Schwimmbach verliebt. Kein Wunder! Hätte schafft und uns des erkämpften Friedens auch wirklich froh werden läßt. Darum durchholten! Alle, die noch daheim sind, haben die Pflicht, nach besten Kräften mitzuwirken, daß nicht nur die wirtschaftlichen, sondern insbe« sonders auch alle geistigen und sittlichen Kräfte un« ferem Volke und Vaterlands in dieser Zeit der Er« süllung eines Schicksals dienstbar werden. Der Weltkrieg. Von allen Fronten günstige Nachrichten. Die günstigste wohl die, daß die Seeblockade Englands erfolgreich einsetzt. Gegen Frankreich melden die amtlichen Berichte deutsche Fortschritte aus der ganzen Front. Sie laufen: 30. Jänner. Die französischen Verluste in den Kämpfen nördlich Nieuport am 28. Jänner waren groß. Ueber 300 Marokkaner nnd Algerier liegen tot in den Dünen. Der Feind wurde durch unser «rlillerieseuer auch gestern daran gehindert, sich an die Dünenhöhe östlich dcS Leuchtturm« mit Sappen heranzuarbeiten. Südlich de« Kanals von La Bassee entrissen heute nacht» unsere Truppen den Fianzo-sen im Anschluß an die von uns am 25. Jänner eroberte Stellung zwei weitrre Gräben und machten über 60 Gefangene. , Im westlichen Teile der Argonnen unternahmen unsere Truppen gestern einen Angriff, der uns einen nicht unbedeutenden Geländegewinn einbrachte; an Gefangenen blieben in unseren Händen 12 Offiziere, 731 Mann, erbeutet wurden 12 Maschinengewehre und 10 Geschütze kleineren Kaliber«. Die Verluste de« Feinde« sind schwer. 400 bis 500 Tole liegen aus dem Kampffelde. Da» französische Infanterie« regiment 156 scheint aufgerieben zu fein. Unsere ein anderer wohl so schöne Reime zusammenbringen können, wie er sie ihr gesandt? Und mußte man nicht ein Herz von Stein haoen, kalt und undank» bar zu bleiben, wenv ein Poet — denn da« war er sicher — sie mit einem flinken Eidechsen, einer Libelle — einer Schmetterl.ngSbliite — toa« da« war, wußte Mali zwar nicht recht, — verglich? Und die Augen, die er machen konnte! Und welch tannenschlanke Gestalt er hatte. Hanno hieß er; zwar in seinem Tausschein stand ein ehrlich-biederer Johanne«. Aber das war dem Poeten zu vulgär. Johanne», Johann und Han« hieß jeder Müller und Schulze. Er war — wenn auch nur Friseur — ein Höheumensch! Sein Streben ging nach oben und darum verehrte er auch das Sekretärtöchterlein. Die dicke Theres vom Metzger Bleicher nebenan be« 'aß ja mehr blanke Taler als Matchen Groschen — aber ihr rotes Gesicht, ihr laute« Lachen war dem Feinfühligen ein Greuel. Dagegen paßte daS älhe> rifche Weitn der kleinen Mali in feine Zukunft»-träume^ Außerdem befaß sie fo viel Verständnis sür seine Seelenzustände. Die dicke ThereS lachte ihn schlichtweg aus. DaS war odlö«! — Herr Hanno liebte Hremdworte Leider hatte seine Liebe einen Widersacher: Mali« leiblichen Vater. Aber Herr Hanno trauie sich« zu, den alten Herrn mit seiner unwiderstehlichen Liebenswürdigkeit und Ausdauer zu besiegen. — Und wenn nicht ander» — Romeo und Julia hatten auch zu sterben gewußt. Die kleine Mali erschrack zwar, als sie vom Zterben hö>te. Aber vorläufig war dazu noch kein Grund. Nun ader drohte das Verhängnis. Schon am Nachmittag des Tages, an dem sich Herr Hanno so leuijelig Seite 2 ^>cuiiu)c Ai-uäjt Nummer 10 Verluste sind verhältnismäßig gering. Französische NachlangriffSverwche südöstlich Berdun wurden un« ter schweren Verlusten für den Feind zurückgeschla« gen. Nordöstlich Badonviller wurden die Franzosen aus dem Dorfe Angomonl aus Bremenil geworse». Angomont wurde von uns besetzt. 31. Jänner. In Flandern fanden gestern nur Artilleriekämpfe statt. Bei Cninchy südlich der Straße La Basset—Belhuni sowie bei Carency (nordwestlich Arras) wurden den Franzosen einzelne Schützen-gräben entrissen. Hm 1. und 2. d. wurde von der Westfront nicht» Wesentliches gemeldet. Gegen die Russen entwickelt sich die Lage namentlich in Äalizien sehr günstig. Berichte der deutschen Heeresleitung. I» Ostpreußen griffen die Russen erfolglos den Brückenkopf östlich Darkehmen an. Kschofsen unsere BefeslignngSwcrkc östlich der Seenplatte und veisuch-ten südöstlich des Löwentin-Sees einen Angriff, der in unserem Feuer zusammenbrach. Russische Nacht-««griffe in der Gegend östlich von Lowicz wurden unter schweren Verlusten sür den Feind zurückge-morsen. In Polen wurde bei Borzymow östlich Lowicz ein russischer Angriff zurückgeschlagen. Nördlich der Weichsel in der Gegend südwtst-lich Mlawa haben wir die Russen au» einigen Ort-schafien, die sie Tag« zuvor vor unserer Front be setzt hatten, verdrängt. In Polen südlich der Weich-sel gewannen wir weiter an Ranm. Südlich der Pilica haben wir unsere Angriffe erneuert. In Polen nördlich der Weichsel fanden in Ge> gend Lipno und nordwestlich Sieri>c Zusammenstöße mit russischer Kavallerie statt. Sudlich der Weichsel sind unsere Angriffe im werteren Fortschreiten. Die österreichischen Kriegsberichte. Amtlich wird verlautbart: 3V. Jänner. An der polnisch galizischen Fron», abgesehen von kurzen Geschützkämpsen, größtenteils Ruht. Die heftigen Kämpfe der letzten Tage führten in dt« Karpathen zur Wiede>erobe>u»g dtr Paß. höhen. In den eine Woche andanernden schwierigen Aktionen haben die Truppen trotz ungünstiger Witte, rungtverhältnifse mit größter Ausdauer und Zähig-feit gekämpst, alle Geländefchwierigkeiten bei oft hoher Schneelage überwunden und hiedurch große E> folge e> zielt. Dem Feinde wurden in Summe 10.000 Gefangene und sechs Maschinengewehre ab-genommen. 31. Jänner, mittag». Am Dnnajec und an der Nlda herrschte gestern auf beiden Seiten lebhafte Artillerietätigkeit. Unsere in letzter Zeit schon mehr-mal» mit guter Wirkung feuernde Artillerie hatt« auch gestern Erfolg. Der Feind räumte im heftigsten mit seinem Schwiegervater in spe unterhalten, wußte er um die Tatsache, daß der Herr Sekretär seine Tochter ihm aus den Augen zu bringen gedachte. Wohl auch au» dem Sinn? Ha, was wußte der alte Bürokrat von treuer Liebe übers Grab hinaus. Die schwuren sich Hanno und Mali in einem dunk« len, nahe dem Käselager duftende» Torweg, sie unter Tränen, er in Reimt»: .Nie, o Teure, laß ich von dir! Nie, o Holde, lasse von mir! Feindschaft und Ränke trennen un» nicht. Enger der Lieb« Band uns umflicht I Weilst du auch fern — ich bleib dir nah, Weil nie ein süß're» Wesen ich sah. Dein Hanno umschwebt dich Schützend und treu immerdar In Glück und Gefahr." WarS ein Wunder, daß Mali in Tränen zerfloß? Zum Glück war ihr Bater so harmlos, ihie verweinten Augen dem Abschiedsschmerz vom Eltern-hau» zuzuschreiben. Dennoch blieb er fest. Mali mußt« zur Tante nach Thüringen. Luftveränderung sei gut yegen Bleichsucht Nun war Mali nicht ge-rade bleichsüchtig; aber sie widersprach nicht. Genutzt hätte es ihr doch nicht». So saß sie »enn eines Tage» weit ad von dem Geliebten im schönen Thü-ringe» und deklamierte Hanno» Berse, die er ihr nun postlagernd zuschicken mutzte. Ach, diese Meise I Und so ein Mann war Friseur! Allen Ernste« schrieb sie ihm, er möge doch den garstigen Beruf, der dem Glück doch allein im Wege steh«, an de» Nagel hängen und «in Dichter werden. Allein, Herr Hanno Schwimmbach betrieb nur in der Theorie, Feuer einige Schützengräben. Auch an der übrigen Front in Russisch-Polen war zeitweise Geschützkampf. In den Karpathen verlief der Tag ruhiger. Im Waldgebirge wird noch »m einige knapp nördlich der Paßhöhen liegende Stellungen gekämpft. 1. Februar. In Russisch Polen und West-galizien war gestern lebhafte GefechtStätigkeit. Die günstigen. Sichtverhältniffe, die größtenteils vor-herrschten, waren die Ursache zahlreicher Aufklärung«-Gefechte und Plänkeleien, durch die in manchen Ab-fchr.itten lokal« Erfolge erzielt wurden. Die allgemeine Lage in den Karpathen ist seit den letzten Ereignissen unverändert. Neue russische Angriffe westlich de» Lupkower Sattels wurden ab-gewiesen. Bei einem Gefechte im Waldgebirge verlor der Feind an Gefangenen 5 Offiziere und 800 Mann, 2 Geschütze und 2 Maschinengewehre. In der Bu-kowina hat sich nicht« Wesentliches ereignet. 2. Februar. Die Situation hat sich nicht ge-ändert. Ein vereinzelter russischer Vorstoß an der mitttleren Pilica in Polen ivurde abgewiesen. In den Karpathen dauern die Kämpfe im westlichen Frontabschnitte a». In der Mitte der Front kämpfen deutsche und unsere Truppen mit Erfolg. Die Absperrung Englands durch deutsche Unterseeboote. Kühne Streiszüge de» „U 21". Da» Renterfche Bnreau meldet am 31. Jänner: Da» deutsche Unterseeboot „II 21* hat gestern früh den Küstendampfer „Ben Eruachau" aus North-shields in der Fiischen See durch einen Torpedoschuß versenkt. Der Konimandant ließ der 2l Mann starken Besatzung zehn Minnten Zeit, um in die Boote zu gehen. Die Leute wurden später von einem Fischer-boot ausgenommen und in Fleelwood an der Irischen See gelandet. Dasselbe Tauchboot fing gegen Mittag einen zweiten Dampfer: „Linda Blanche", der sich auf der Fahrt von Manchester nach Belfast befand, genau westlich von Liverpool ab. Die aus 10 Mann bestehende Besatzung erfuhr die gleiche Behandlung wie die des „Ben Crnachan". Sie ist bereit* in Liverpool angekommen. Ein gestern abends in Liverpool «ingetroffener Dampfer berichtet, er habe beobachtet, wie das Unterseeboot noch einen dritten Dampfer vernichtete. Deutsche Uuters«eboote — an der sran-zösischen Kanalküste. Amtlich wird aus Paris gemeldet: Ein deutsches Unterseeboot schoß Sonnabend vormittags auf der Höhe von Cap d'Antifcr de» englischen Dampfer ..Takomaru* an und versenkte ihn. Französische Torpedoboote rettete» die Besatzung. Ein deutsches Unterleeboot beschoß Sonnabend nachmittags in - denselben Gcwäffern den englischen Dampfer „Jkaria". Dieser versank nicht und konnie unter dem Schutze französischer Torpedoboote nach Havre geschleppt «verden. sozusagen zum Sport, ideale Künste, sür den Alltag des Lebens versprach ihm schon seine prosaischere Kunst de« Haarschneidens materiellere Ersolge. Da» ihr auStinanderzutetzen, war schwer, aber einem Poeten nicht unmöglich. Und schließlich glaubte ein verli«bi«S Mädchen alles, wa» der Erkorene de« Herzen« sagt. Und diesesmal halte es sogar uuleug» bar Hand und Fuß. Leben mußte man und Hannos Geschäft ging flott. Leider hatte der gute Papa so gar kein Verständnis für die praktische Seite einer Friseurexistenz. Unter einem Beamten tat eS der Herr Qekrelär nun einmal nicht für seine Tochter. Und wennS ein Schulmeisterlein gewesen wäre — noch immer besser al« ein Friseur. Zwei Monate saß Mali nuu schon in dem ThÜringichen Nest. E« war recht hübsch hier. Und sicher hätte sich die Kleine recht wohl hier gesühlt, wenn nur die Trennung von dem Geliebten Nicht gewesen wäre. E« sollte aber noch viel schlimmer kommen; denn eine« Tage» tauchte ein Better auf, ein junger Forstadjunkt, der dem Kousinchen recht anSgiebig den Hof zu machen begann. Augenscheinlich war da» eine abgekartete Sache. Tantchcn und Papa Tipsel-huder waren im Bunde und Better Han» schien ihrem Plan nicht abgeneigt. Da» war ein schlimmes Dilemma für Fräulein Mali — jawohl, ein Dilemma, denn ganz ehrlich gestanden — gefiel ihr dei Better gar nicht schlecht. Er hatte so etwas Natürliche«, Frisches. Er dichtete nicht, sprach aber auch nicht vom Sterben und verstand so lustig zu necken und zu witzeln Zhiem Hanno hatte Fräulein Mali nichts vo» Auftauchen des Better» geschrie-ben; — ansang», um ihn nicht zu beunruhige», Die deutsche Marine sperrt den Kaual. Der „Deutsche ReichSanzeiger" bringt folgend« Bekanntmachung: England ist im Begriffe, zahlreiche Truppen und große Mengen KriegSbedars nach Frankreich zu verschiffen. Gegen diese Transporte wird mit allen zu Gebote stehenden Hilfsmittel vor-gegangen. Die friedliche Schiffahrt wird vor der Annäherung an die französische Nord- und West-küste dringend gewarnt, da ihr bei Berwechslunqen mit Schiffen, die Kriegszwecken dienen, ernstliche Gefahr droht. Dem Handel nach der Nordsee wird der Weg um Schottland empfohlen. Der Krieg der Türkei. Die Türken haben da» ganze Ostuser de« Suezkanals besetzt. Die fremden Konsulat« in Kairo treffen bereits Vorbereitungen zur Uebersiedluna nach Alexandrien. Di« Engländer mutzte» südlich des Suezkanals vor der türkischen Usbermacht weiche». vir Sruchlngrfahr in Strimimrk. Schon seit Wochen herrscht im ganzen Land große Besorgnit wegen Bedrohung unserer Gezen« den dnrch Flecklyphu« und andere ansteckende Krank-heilen. Die Grazer Tagespost veröffentlicht nun auf Grund eingeholter Erkundigungen höchst ses« feinde und bemerkenswerte Mitteilungen über diesen Gegenstand, so daß wir im folgenden den Aussatz zum Abdruck bringen. End« November sind unter den Interniert«» in Thalerhof Füll« von einer in Stetermark nnbe-kannte» Krankheit vorgekommen, die anfang» auch von einem zugezogenen älteren galizischen Amtsarzt und einem vorher in der Ouarantänaiistalt in Trieft bei an Flecktyphus Erkrankten beschäftigten Landsturm« arzl nicht positiv als Flecktyphus bezeichnet werden konnten, weil sie so außerordentlich mild waren, daß das ganze Bild nicht dem eines Fleckiyphu» entsprach. Damals waren acht Fälle als verdächtig angegeben worden. Obwohl man sofort alle Maß» nahmen einleitete, die gegen die Weilerverbreitunz von Flecktyphus geboten erschiene», wie: vollkom» mene Absonderung der Kranken in den für Cholera bereitstellten Baracken, vollständige Kontumaz über alle Personen, die mit ihnen in Berührung waren, dann gründliche Entlausung der Leute, nahm die Krankheit an Berb»e!t»ng doch zu. Die Staitdal« lern erbat daher vom Ministerium deS Innern die Entsendung eines mit dem Flecktyphus genau ver« trauten galizischen Sachverständigen. Es erschien LandessanitätSinspektor Dr. Kühn aus Biala in Thalerhos und stellte die Diagnose aus Fleckiyphu», nachdem auch Profeffor Dr. Scholz, der gleichfalls zugezogen war und den Flecktyphus aus seiner später ait» einem ganz unklaren Gefühl he»au«. da« ein ganz bischen einem böfcn Gewissen ähnlich sah. Denn schließlich »nd endlich war Mili achtzehn Jahre alt und hatte selbst Freude am Scher-zen und Lachen. Der liebe, lustige Hau« hätte eine abweisend kalte Miene doch auch eigentlich nicht ver« dient, bisher hatte sich noch nichts ereignet, daS ein« Abwrisung ihrerseits gerechtfertigt hätt«. Den Hof konnte sich doch schließlich eine Kousine von ihrem Kousin machen lassen!! Hanno dachte darüber zwar ander«. Mali» Verschweigen halte nichts genützt. Daß Herr Schwimm-bach von Better Hans Annäherung erfuhr, dafür sorgte schou Mali« Herr Papa. Dem Herrn Sekre» tär war es ein« Won»«, dem Friseurjüngling den Star zu stechen. Hanno zerwühlte sich im Grimm die schöne Frisur und verlor seinen besten Kunden, den Herrn Apotheker, weil er idm im Zorn üb«r d«n fernen Nebenbuhler den schönen Schnurrbart verbrannte. Mali erhielt jetzt plötzlich einen Brief voll so maßloser Anklagen, daß sie halb erschrocken, halb gekränkt nicht gleich darans zu antworte» wußte. Da» bestäikt« Hanno noch in seinen schwär-zesten Vermutungen. Eine zweite, eine dritte Epistel solgt«n, so voll von Ungerechtigten, daß Mali ia Thränen auSbrach. Zn diesem aufgelösten Zustand sand sie nun Better HanS. Der gute Mensch wußt« die Ertappte von ihrem Schreck über sein« Ent-deckung mit so viel herzlicher Teilnahm« zu beruht-gen, ihr mit so viel Fragen nach ihrem Kummer so ans Herz zn rühren, daß sie ihm kurz entschlosie» alles sagte. Das war nun etwas nicht so ganz U»-geahntes sür den Vtiter, wie Mali gedacht halte. Der lustige Han» aber nahm die Sach« nicht g« •Jiumater 10 früheren Tätigkeit in Nordböhmen kannte, dieselbe Diagnose ausgesprochen hatte. ES wurden die streng-sten Maßnahmen durchgeführt, die jedoch in ihrer Gänze dadurch beeinträchtigt wurden, daß es an der nötigen Anzahl leerer Baracken mangelte, um eine vollkommene Absonderung der Leute auS den in-fizierten Baracken vornehmen zu können. Der Bau der nötigen neuen Baracken wurde dadurch behin-dert, daß Zivilarbeiter kaum zu haben waren und bei der erforderlichen Absperrung sich solche umso weniger zu einer Dienstleistung in Thalerhof herbei-ließen, wählend die zur Arbeit herangezogenen ruf-fischen Gefangenen in ihrer Anzahl dazu nicht an«-reichten. Die Maßregeln wurden in Thalerhof vom Militär derart streng gehandhabt, daß sie selbst über das Maß dt» von den Behörden fönst im allgemeinen Verlangten hinaus gingen, indem die ganze Mannschaft der Bewachung, wie die in Thaler-Hof wohnenden Offiziere, auch die Fliegeroffiziere, die sich in ganz abgesonderten Gebäuden befinden, kontumaziert wurden und tu« Lager erst nach einer achttägigen Kontumaz verlassen dürfen. Es sei übrigens bemerkt, daß von dem ganzen Wiener Landsturmbataillon, das den BewachungSdienst be-sorgt, nur ein einziger Mann an Flecktyphus er-krankte; er war mit der Entlausung der Montur beschäftigt und hatte sich hiebei infiziert, eiu Um-stand, der dafür spricht, wie wenig die Gefahr einer Infektion zu fürchten ist, wenn nicht eine ««Mittel-bare Berührung mit Kranken oder deren Effekten erfolgt. In Thalerhos sind bei einer Anzahl von 10.000 bis 12.000 Personen bis zum 26. Jänner 750 an Fleckiyphn» erkrankt. Davon sind etwa 12 v. H. gestorben, was gleichfalls sür die Milde der Epidemie spricht, da man sonst bei Flecktyphus eine Sterblichkeit von 2» bis 50 v. H. annimmt. Ferner wurden im Lager der gefangenen Russen in Knittelfeld, wo der Flecktyphus vor wenigen Wochen festgestellt wurde, rund 100 Personen von dieser Krankheit ergriffen. Man hat dort gleichfalls die strengsten Maßregeln ergriffen. Im Flüchtlings-lager zu St. Michael in Obersteiermark, wo der-zeit etwa 90 Personen an Flecktyphus erkrankt sind, wurden auf Veranlassung der Statthaltern drei Döckersche Baracken vom Roten Kreuz ausgestellt, noch drei andere Jsolierräume eingerichtet, ei» eige-ner Arzt und ach« Pflegerinnen angestellt. Im Flüchtlingslager von Leibnitz sind bisher nur wenige Fälle vorgekommen (neun); da« Lager ist seit eini-gen Trgen gcin* kontumaziert. Leider sind auch unter der in Steiermark dislozierten aktiven Mi» litärmannschaft mehrere Fälle von Flecktyphus vor-gekommen. Diese Kranken wurden zum Teile in Knittelfeld untergebrachi, wo, nachdem man anfäng-lich gleichfalls die Krankheit verkannt hatte und die nötige strenge Entlausung nicht durchgeführt worden war, auch einige barmherzige Schwestern er- so tragisch; nur als er die geschwollenen Phrasen des Eiseriuchttobenden laS, faßte ihn der Aerger: ,Na hör' mal, dem rapvelt» wohl! ?* Die Kritik hätte der heimlichen Braut eigentlich mißfallen sollen; leider aber gab sie dem Better inne-.lich recht. So groß war ihre Schuld denn doch nicht gewesen. Zutraulich sagte sie HanS, wa« sie jetzt denn tun sollte? Da stellte HanS eine sonderbare Frage. «Ja, sag mal Kousinchen — liebst du de« Po-madcntopf denn wirklich?" „Pomadentopf?!" Da» Blut stieg ihr heiß in die Stirn. Pomadentopf hatte HanS gesagt und wie ivegwersend iä geklungen hatte!! Freilich, ein königlicher Foistadjunkt war eiwaS anderes und die schmucke Jägeruniform stand wohl besser zu Gesicht als Leinenschurz und Brenneisen. — Hans mußte ihr Schweigen wohl auf seine Art denken, denn plötzlich hatte er sie schlankweg um die Taille gesaßt und sie an sich gezogen. „Dumme« Mädel, mach' dir doch nichiS vor. Wir Zwei gehören zusammen und nicht der Versen-stoppter unv du." Dabei hatte er sie keck auf dem Mund geküßt und sie---hatte sich nicht gewehrt. — Hanno -chwiinmbach aber schrieb acht Tage später als Antwort auf MaU» Verlobungsanzeige nichiS weiter als diele« Poem: „O Ungetreue! Wankelmütger Weiberfinn!! Mein Herze fchenlt' ich dir — dn warfst eS schnöde hin. — Der Seelen Höhenflug verschmähtest du mit mir, Und suchiest eine and're ird'jche Liede dir I Ich sterbe nicht; ich werd da« Weh verschmerzen Statt dein« eine Andre — herzen!" _Deu5fche Mach?_ krankten. Die Entlassung von Leuten aus Thalerhof ist zänzlich eingestellt. Aus den Flüchtlingslagern von Leibnitz und St. Michael werden die Leute erst nach vollständiger Entlausung und strengster ärzt-ichcr Untersuchung in die Heimat truppweise ent-lassen. (Schluß folgt). -Aus Stadt und Band. Heldentod. Herr Bergdirektor Simon Rieger >at eiren fchiveren Verlust erlitten. Sein jüngster Sohn, Herr Hellmut Rudolf Rieger. Referveleut-nant der Feldkanoncndivision 22, ist Montag nachmittag» einer KriegSkrankheit erlegen. Der nun-mehr Verblichene, der an der Montanistischen Hoch-chule in Leoben studierte und dort der Burschen-schast »Leder" angehörte, hatte fünf Monate ans >em nördlichen Kriegsschauplätze gekämpft. Todesfall. In Graz ist Samstag nachmittag sie Major«wttw? Frau Marie Mayer von Eichrode verschiede^ Die Verstorbene hatte durch mehrere Jahre in Cilli geiveilt und erfreute sich hier allge-meiner Wertschätzung. Ein Opfer des Krieges. Im Landwehr-marodenhanse »n Cilli starb am 1. Februar der Infanterist Johann Pertnik insolge der am Kriegs-schauplatze erlittenen Erkrankung. DaS Leichenbe-gängniS findet heute Mittwoch den 3. d. W. um 4 Uhr nachmittags von der Leichenhalle des städti-scheu Friedhofes aus unter militärischen Ehren /statt. Die wackeren 87er. Einer Feldpostkarle vom 28. Jänner, welche Herr Johann Marchr von der 3. Feldkompagnie des 87. Jnsantenc Regiments an Herrn Franz Knllich in Cilli geschrieben hatte, entnehme» wir nachstehende bemerkenswert Mitteilung vom nördlichen Kriegsschauplätze, woraus wir auch zum Teil den günstigen Stand der Opera-tione» am nördlichen Kriegsschauplätze entnehmen können: Hente wurde ein schöne» Stück Arbeit von unseren Braven vollbracht und den übermütigen Russen wieder einmal das Höschen tüchtig auSge-klopft. Taufende von Gefangenen wurden gemacht und den Russen schwere Verluste an Verwundeten und Tötn« beigebracht. Bis zu den Huste» im Schnee, aber unsere wackeren 87er fochten wie die Löwen, die Reihen der Feinde niedermähend. Die Kriegssemmel. Das Landesgesetzblatt enthält eine Verordnung der Statthalterei, welche die ausschließliche Erzeugung eine» einheitlichen Weißgebäck«« betrifft. Als solche« wurde die vier-»eilige Rundsemmel zum Preise von vier Hellern gewählt, die mit einem Zusätze von 30 Prozent Gerftenmehl, Maismehl, Kartoffelwalzmehl oder Kartosfelbrei oder einer beliebigen Mischung dieser Ersatzstosse herzustellen ist. Vom 1. Februar an ist die gewerbsmäßige Herstellung aller anderen Gat-tungen von Weißgebäck (wie der langen Semmeln, Kipfeln, deS mürben Gebäcke« und des mürben ^roteS, MilchbroteS usw.) verboten. Die Verord-nung ist durch deutlich leserlichen Anschlag in den Bäckereibetrieben und GebäckSverschleißsteUen erficht-lich zu machen. Zum Anschlage geeignete Slücke sind im HilfSamte der Statthalterei zum Preise von zehn Hellern erhältlich. Verschärfung der Verordnung über die Mehloerwendung. In der »Wiener Zei-tnng" wird eine Ministerialverordnung oerlautbärt, mit der neue Vorschriften über die Erzeugung und Jnverkehrsetzung von Brot und Gebäck erlassen wer-den. Die neue Beiordnung verbietet die Verwendung von seinem Weizenbackmehl und von Weizenkochmehl zur Broterzeugung vollständig. Weizenbrotmehl, Weizengleichmehl oder Roggenmehl, die bereits nach der bestehenden Mahlverordnnng nur gemischt in Verkehr gebracht weiden dürfe», müsse» in Hinknnst bei der Verwendung rur Broterzeugung derart mit Zusätzen vermischt werden, daß die zu verarbeitende Mehlmenge nur bis zu 50 von Hundert aus Wei-zenbrot-, Weizen gleich- oder Roggenmehl oder belie-bigen Mischungen dieser Mehle, der Rest aber aus Ersatzmehlin besteht. Als solche sieht die Verord-nung Gersten-, Mais , Haser-. Re'S , Kartvffelwalz-, Kartoffelstärlmehl und K-rioffelbrei vor. B-i Kar-toffelstäikmehl ist der Zusatz au« Rücksichten aus den Nährwert de» Produktes auf da« HöchftauSmaß von 20 von Hundert de« Gesamtgewichte» der zu verarbeitenden Mehlmci-ge beschränkt. Weiter wird in der Verordnung eine Beimischung von Zucker, und zwar bis zu 5 von Hundert de« Mehlgewrchte«, zugelassen. AlS wesentliche Neuerung enthält die Verordnung die Beschränkung der Kleingebäckerzeug-ung. DaS bisher hierzu fast ausschließlich verwen de«e seine Weizenbackmehl dars nur bis zu 50 von Hundert, Weizenkochmehl (gemischt zu 30 von Hun- Seite 5 mit Gerstenmehl) nur bi« zu 70 von Hundert Gesamtmehlgewichte« zur Kleingebäckerzeugung verwendet werden, der übrige Teil de« Gesamtge-wichle« der zu verarbeitenden Mehlmenge muß au» den oben angesührten Ersatzmehlen bestehen. Die Erzeung jeder anderen Art von Gebäck au« Weizen-mehl ist verboten. Die Borschristen über die Brot» nnd Gebäckerzeugung au» Weizenmehl gelten auch ür die Bereitung von Brot und Gebäck in den Hauswirtschaften sowie auch dann, wenn der Brot-oder GebäckSteig bereit« zubereitet lediglich zum Au«, backen in die Bäckerei gebracht wird. E« wird weiter bestimmt, daß zur gewerbsmäßigen Erzeugung von Kuchen, sogenannten Gugelhupf. Krapfen, Strudel, Butter- und Germteig, Zwieback und dergleichen, feine Weizenbackmehl nur bi» zu 70 von Hun-de» Gesamtgewichte« der zu verarbeitenden Mehlmenge verwendet werden dars und daß die Er-zeugung dieser Backwaren ans zwei Tage der Woche beschränkt ist. In Ungarn wurde eint ähnliche Ber-orduung erlassen. Verbot der gewerbemLhigen Her-stellung von Hefe, Germteig- und Butter-teigwaren. Die steiermärkische Staithalterei teilt mit: Die Statthalterei hat bereit» eine Reihe von Maßnahm«! getroffen, die der Notwendigkeit mög-lichster Sparsamkeit mit Weizenmehl Rechnung tta-gen sollen. Um der Vergeudung von Weißgebäck entgegenzuwirken, wurde im Verordnungswege da« Auslegen de« Gebäck» in den Gast- und Schank-statten verboten und die gewerbemäßige Herstellung von Weißgebäck auf bestimmte Stunden eingeschränkt. Durch eine weitere Verordnung wurde für die ge-werbemSßige Erzeugung von Weißgebäck die Bei-meugung von 30 v. H. Gersteiimehl vorgeschrieben. Das soeben ausgegebene Landesgesetzblatt verösfent-licht nun eine Siaiihaltereiverordnung, die vom l. d. an die gewerbemäßige Herstellung sämtlicher Hefe- oder G saubere Arbeit, drücken unseren braven Banern unter allerlei Vorspiegelungen ihre Höfe ab und wollen die Fremdlinge ansiedeln. Daß muß selbst der gutmütigsten Bevölkerung zu arg werden. In Oberösterreich hat man sofort den Zuzug einstellen müssen, weil der Statthalter namens der Bevölkerung gegen eine weitere Belastung protestierte. Keine Provinz Oesterreichs ist so belastet wie die Steicr-mark. Eine Fahrt dnich Ungarn lehrt, wie weite, sür derartige Zwecke glänzend geeignete Flächen dort zur Verfügung ständen, tatsächlich aber völlig verlassen und ungenützt sind. Auch in Böhmen und Mähren wäre genügend Platz, ohne Gefahr sür die Ernährung und Gesundheit der Bevölkerung Lager sür Flüchtlinge und Gefangene zu errichten. Man mute den Steirern und Äclplern überhaupt nicht allzuviel zu und denke doch endlich daran, was diese Bevölkerung schon geleistet hat und noch lei-stell muß. Da« Maß ist voll. Das Fleckfieber. Von der Sanilä'Sabtei' lung des Ministeriums des Innern wird mitgeteilt: Vom 24, bis 30. Jänner gelangten im öfter,eichi' scheu Staat«gebiet 767 Erkrankungen an Flecktyphus zur Anzeige; davon 7 Fälle in Graz, 464 in Tha» lerhvs bei KalSdorf, 11 Fälle in Knitt-lfeld, Bezirk Judenburg, 8 Fälle in Oberwölz. Bezirk Murau, 1 Fall in Eisenerz und 29 Fälle in St. Michael. Bezirk Leoben, 83 Fälle in WolsSberg in Kärvtcn. Außer in Eisenerz handelt eS sich um Pesonen, die vom KriegSfchauvlatze eingetroffen sind, oder um Personen, die in den Konzentrationslagern beschäf-tigl waren. Derwundetentransport. Sonntag trafen hier 500 Verwundete, welche über Ungar» HieHer gebracht worsen waren, ein. Von denselben waren 25 schwer veiwundet. Sie wurden in daS Garni-sonSspital im Deutschen Hanse gebrach». Die übri-gen begaben sich zu Fuß in daS GarnisonSspital im neuen Gymnasium und in das Reservespital in der Volksschule. Danksagung. Wir erhallen solgende Zn schrift, die wir mit großer Freude veröffentlichen: „Hochlödliche Redaktion der Deutschen Wacht! ES wird um die Veröffentlichung folgender Zeilen ge-beten: In liebevoller Weise spendete die Volksschule in Store 500 von den Kindern dieser Anstalt ver-fertigte Paptersohlen Diese wirklich gediegen auSge-führten Kälteschutzmittel daS unter tätiger Leitung und Mithilfe de» Lehrerinnenpersonals obgenannter Schule eutstonden ist, bildet nunmehr ein praktisches Ausrüstungsstück sür eine inS Feld abgehende Ab teilung. Allen, die mii Hand an dem LiebtSwerk gelegt haben, sei der herzlichste Dank ausgesprochen. Tüchern, am 29. Jänner 1915. Staliinskommaudo Tüchern." Festgottesdienst zur Ehre des Deut-fchen Kaisers. Die evangelisch« EhrlstuSkirche hat noch nie «ine solche Menge von Andächtigen in ihren Mauern gesehen, al» Sonntag den 31. Jänner bcim FestgvtteSdienst zur Feier de» 56. Seburtsfeste« des deutschen Kaiser« Wilhelm ll. Da« schöne GolteShau« war gesteckt voll. Anwesend waren u. a. die Herren Bürgermeister Dr. von Jabornegg, KreiSgerichtSpräsidenl «dalbert Kctzian, OberlandeSgerichtSrat GaUinger, EtaatSanwalt Dr. Bralschitich, f. u. k. Oberst Kretell mit dem OffizierSkoipS, die Herren Dr. Arthur Hoffmanu und Dr. Burghaufer al« V.rtreter der Bezirkshaupt Mannschaft. Au» ein befohlener Jnfanterie,ug Soldaten, der ;u beiden Seiten Spalier bildete, viele Verwundete und kranke Krieger waren gekommen. Nach Absingung de« niederländischen Dankgebeie«. welche« dem deutschen Kaiser so teuer ist wie kein andere«, sowie der deutschen VoUSHymne, brachten die Herren Han« Savadi, Han« Wamlek, Josef Wamlck und O«kar Wagner einen Satz au« einem Streitquartelt von Titter von TitterSdors herrlich zum Vortrage. Darnach hielt Herr Pfarer Fritz May die Feftpridigt. In prachtvoller Begeisterung entwarf er ein Bild der gewaltigen Persönlichkeit de« deutschen Kaiser», anknüpfend an da« Psalmwort: „Ich fürchte mich nicht vor viel Hunderttausenden" und an da« niederländilche Volkslied von Wilhelmu« v. Nassauen. Mit Nibelungentreue stehe Kaiser Wilhelm 11. untrem erhabenen Kaiser in diesem Ringen auf Leben und Tod zur Seite. „Vertrauensvoll ergreife ich Deine starke Hand," diese Worte habe unser Kaiser seinen Verbündeten zu Beginn de« Kriege« zugerufen, und sein Vertrauen fei glänzend gerechtfertigt worden. Wilhelm Il.-habe einen Willen au« Stahl, und dieser Wille befähige ihn zu gewaltigen Höchstleistungen. S»on viSmarck habe von ihm gesagt, „der wird einmal sein eigener Kanzler fein." Die Urquelle der Kraft de« deutschen Kaiser« habe sein Verhältnis zu ®olt^ für ihn fei Gott keine Phrase, sondern ein Erlebn!«. Au« ihm entspringe auch fein erschütternde« Verantwortlich-keitSgefühl. Wie fein Ahnherr Wilhelm von Oranien, so könne auch Kaiser Wilhelm II. fein'm Volke zurufen, „vertrauet auf Äolt und auf mich." Noch kürzlich, bei feiner Geburt«taz«feier, habe er den versammelten Kriegsberichterstaltern zugerufen „meine Herren, ver-künden Sie der Oeffentlichkeit, daß ich mich an da« Wort de« Reformator« Schottland« halte, „ein Mann mit Gott, ist immer die Majorität." Die Kraft diese« goltbefeelten Heldenkaiser« teile sich dein ganzen Heere mit, fodaß sich die Soldaten singend, betend und jubelnd dem Tode entgegenstürzen. Ein solche« Volk mit einem solchen Kaiser an der Spitze sei unbesiegbar. Mit Segen«' und SiegeSwünschen sür die verbündeten Kaiser und ihie Armeen schloß Herr Pfarrer May feine Predigt, die allen, welche da« Glück hatten, sie zu hören, unver« geblich bleiben wird. In unmittelbarem Auschluß an die Festpredigt sang Herr Adolf Harbich da« „Gebet' von Hiller mit herrlicher Stimme und edlem Ausdrucke. Den machtvollen Schluß bildete die Absingung de« öfter-reichischen Kaiserliede« durch die versammelte Gemeinte. Dieser Gottesdienst wird in den Herzen aller Teilneh-mer al« eine Feierstunde deutscher Treue und Helden-Verehrung b « an« Ende fortl.hen Evangelischer Vortragsabend. Am kommenden Sonntag abends 6 Uhr findet in der EhristuSkirche ein Vortragsabend statt. Unter ande» ren wird auch Herr Pfarrer Lic. Dr. Hegemann auS Laibach über „Paris vor dem Kriegsausbruch' sprechen. Dr. Hegemaun hatte im Juli eine Ztn-dienreise dorthin unternommen und wurde durch den AuSbruch deS Krieges gezwungen, rascheft Frankreich zu verlassen. Steuerfreier gucker für viehfütte-rung. Um die Berfüttenrng von Zucker zn sör-dern, hat daS Finanzministerium wefentl'che Er-leichierungen in den AuSführungSbestimmungen für die feit den, Jahre 1903 zugelassene steuerfreie Verwendung dcS Zuckers zur Verfülteruug znge-standen. So wurde die steuerfreie Verwendung von Rohzucker ausgedehnt und von der Forderung, daß der adgabefreie Zucker sich in vermahlenem Zu« stände befinden müsse, abgesehen. Auch die Dena-turierung wurde erheblich vereinfacht und dadurch verbilligt. Auch in einem anderen wichtigen Zweige der Landwirtschaft, nämlich sür die landwirischaft-liche SpiriinSproduktion, wurde sür die Zeit der gegenwärtigen AuSnahmSverhältnisse die Verweil« dung von steuerfreien Zucker zugelassen. Kriegsmarken und Jubiläums Korrespondenzkarten. Mit der Handel«ministerial-Verordnung vom 24. September 1914, wurden neue Briefmarken mit der Wertangabe von 5 und 10 Heller ausgegeben, welche mit einem Aufschlag« von je 2 Heller, also um den Einzelnprei« von 7 und 12 Heller ver-schleißt werden. Weiter« gelangten mit der Handel«mini-stcrial-Verordnung vom 17. November 19 l 4, die mit 31. Dezember I90i au« dem Verkehre gezogenen Jubiläum »korrespondenzkarten in geänderter Au«stattung neue,ding« zur «u«gabe. Der Einzelnprei« dieser Korre-spondenzkarte beträgt 15. Heller, der Prei« eire« Pakete« zu 30 Stück Karten 4.05 X. Sowohl der Ertrag au« dem Aufschlage zu den KriegSmarken, al« auch ein entsprechender Teil von jenem au« dem Verkaufe der IubiläumSkorrespondenzkarlea ist der Unterstützung der Witwen und Waisen von im gegenwärtigen großen Kriege gefallenen Kämpfern gewidmet. E« kann sonach mit einer ganz gerin>isügigcn Ausgabe ein hervorra-gend wohltätige» und patriotischer Zweck in ganz be-sondern Weise gefördert, manche bitiere Not gelindert, manche sorgenvolle Tiäne getrocknet werden. E» sollte sich Jedermann zur Ehrenpflicht machen, all' seine Kor« reipondenzen u. f. w. ausschließlich nur mit Krieg« merken zu versehen oder neben gebräuchlichen „AnsichtS' karten" die neu zur Ausgabe gelangte Jubiläum«-koirelpondenzkarte zu benützen. Auch die Verschleiße? von Postwertzeichen sind in der Lage durch eifrige Fassung der KriegSwertzeichen und entspreche>.d< Einflußnahme auf da« Publikum den angestrebten wohltäiigen Zweck zu fördern, ohne deshalb auf de» den Verschleiß«» gebührenden Nutzen verzichten zu müssen. In der gegen-wänigen großen und schweren Zeit sollen und müssen eben alle Kräkte vereint zusammenwirken, um da» große Zirl zu erringen, um die geschlagenen Wunden und Kchnden möglichst zu heilen. Und zu diesen Heilmitteln zählt nicht an letzter Stelle der umfangreichste «nkau von KriegSwertzeichen. E« möge daher der Weckruf: Kaufet KriegSwertzeichen 1 von jedem Patrioten aufge« griffen und weitergegeben werden. Das steirische Kriegsabzeichen. Eine Unmenge von Abzeichen werden heute getragen und immer wieder kommen neue auf den Markt. Doch nur von einem fließt der Gewinn ausschließlich steirischen KriegSfürsorgezweckeu zu. SS sollte daher daS Knopflochabzeiche i von jedem Steirer und da» Nadelabzeichen von jeder Steirerin getragen werden. Das Aussehen des steirischen KriegSabzeichenS ent» spricht der Farbenfreudigkeit des steirischen Volkes. Da eS noch immer zu wenig bekannt ist, soll el hier beschrieben werden. Ein rundes Emailschildcheir führt die Farben der alten Ostmark, rot-weiß, die schon seit dem Laben berger Herzog, Leopold den Glorreichen, die Farben Oesterreichs sind. Ein grüner Lorbeerkranz herum gibt mit dem weißen Balken des Mittelfelde» die steirischen Farben. Die schwarz-gelben und fchwarz-weiß-roten Kranzbänder sowie die Jahreszahl 1914 mahnen an das Bündnis un» an d.n Anlaß deS Abzeichens. Peter Rosegger schreibt darüber: .Und unseren Nachkommen einst, w>e wert wird ihnen dieses schlichte KriegSabzeichen sein, daS dcr Vorfahr: im unerhörten Jahre 1914 an der Brust getragen hat." Mögen doch recht Viele bieseS Abzeichen ihren Nachkommen überliefern, sie nützen damit heute der steirischen KriegSfüriorge und somit ihren LandSleuten, die im Felde stehen. DaS Abzeichen ist zu 2 Kronen und 1 Krone in allen besseren Geschäften erhältlich. Einbrecherinnen. Bor einigen Tagen ent-wendete > Einbrecher auS dem VorratSkeller deS Besitzers Franz Kontschan in Pelschonnik Apfelwein, Erdäpfel usw. im Werte von nahezu 100 K. Dem Vizewachtmeister Franz Kopsche auS Cilli gelang eS, die Täler auSzusorschen. E» sind dies die Kenschlerin Katharina Kummer, ihre Tochter Agnes Kummer und ihr 16jähriger Neffe Anton Kummer. Beim Einbrüche machte Katharina Kummer die Auspasse-rin. Alle drei wurden dem KreiSgerichte in Elllt eingeliefert. Eine Hinrichtung in Graz. Samstag früh wurde beim Divisionsgericht (altes Gebär-hau«) der 22 jährige gewesene Kanonier Johann Lasie durch den Scharfrichter Lang aus Wien hingerichtet. Lasic hatte am Ostersonntag vorigen Jahres die 19jährige Jofefa Fi.lding auf dem Wege von Villach nach Bleiberg überfallen, um ein EittlichkeitSverbrechen an ihr zu verüben. Als sie flüchten wollte, schlug er sie mit einem Ast nie-der und als sie noch röchelte, bewarf er sie mit schweren Steinen. Schließlich beraubte er sie ihrer Barschaft von 60 Heller. Ein Polizeihund forscht« ihn in der Kaserne auS. DaS Todesurteil wurde am 9. November 1914 gefällt. Der Verurteilte war gefaßt und hielt in der Nacht Einkehr. Er beichtete. Kurz vor der Hinrichtung sagte er im GefängniShof: „Meine lieben Lern', verzeiht nur und schimpft nicht zuviel." Südmarkvermächtnisse. Der in Brück a. M. kürzlich verschiedene kaiserliche Rat Dr. Schmidt hat auch letztwillig der Südmark, der er zeitlebens ein treues Mitglied war, gedacht und verfügt, daß ans feiner Hinterlassenschaft eine letzte Zuwendung von lOO K zu erfolgen habe, die bei der Brucker Ortsgruppe eingegangen ist und dem Verblichenen ein ehrendes Vereinsandenken sichert; ebenso kam dem Vereine von dem in Zell am See verstorbenen RechtSauwaU Dr. Josef Müller ein Erbe von 200 K zu. Ausfuhr und Durchfuhrverbot für elektrische Glühlampen im Deutschen Reiche. Die Handels- und Gewerbekammer in Graz teilt mit, daß die Autfuhr und Durchfuhr von elektrischen Glühlampe» und deren Bestandteilen im Deutschen Reich« verboten worden ist. Raub an einem Knaben. Di« Keuschlerm Juliane Wagner in Sasost schickte am 20. Jänner ihren zehnjährigen Sohn Johann nach Einhändigung eines Betrages von 1-28 K nach Windtjchjeistritz, um in der dortigen Kaserne KvmmiSbrot einzukaufen. Im Kasernenhof truf der Knabe den ^jährigen, nach RitierSberg zuständigen, herumvagierende», wegen DiebstahlS vorbestraften Taglöhner Anion Jelen. Dieser entriß dem Knaben mit Gewalt daS Geld aus der Hand und ging mit dem geraubte« Gelde davon. Von der Gendarmerie wurde er a» 24. Jänner verhastet. Monatsausweis des Einlagenstande» gegen Kassenscheine und Einlagsbücher der I. k. pn». Böhmischen Uuionbank: Stand am 30. Jänner 1915 K 75,286.910-27 Nummer 10 FermtMes. Sin reichsdeutscher Gruß anPrzemySl. Was war »n« Przemy»l? Ein steinern Genist Irgendwo in östlichen Fernen Em Name, der unaussprechlich ist, — Wir werben ihn sprechen lernen! Und werben preisen mit Dank und Ruhm, Przemy«! dein trotzige« Heldentum! Vom Ost kam wieder daS Böikergewog': Den Ahnen gleich, ben Tataren, DmchS grüne Laub Galizien zog Zahllos der Hcerc«strom beS Zaren. Friedlich Gut, unschuldig Blnt Frab und trank bi« schmutzige Flut. Höher und höher drängle ber Schwall, Drin Dörfer und Släbte versanken, Richt half von Waffen und Leitern ein Wall, Die Uebermacht ließ ihn wanken. Unb voraus, bis nach Schlesiens Au'n, Rann dumpfe Kunde, lief baS Grau n. Da ward um Przemysl gesorgt und gehofft: .Verrat umschlich seine Mauern, Der rollende Rubel umklirrte sie oft, Werden sie halten und bauern?!" Und auf PrzcmySl ansprang die Flut: Und PrzeinySl stand und stand, o wie gut! Ein Wellenbrecher, gepanzert, gestählt, Bon Urzeitfelfen gelragen. Ein Wellenbrecher, von Männern beseelt, Die lachend daS Aeußerste wagen: Fall' Stahl und Slein. fall' Leben und Leib, Doch Oesterreich unb Deutschland steh' unb bleib' I .Hei, wie an de» Flanken in brüllenber Wut Die russische Brandung bäumte Und in Millionen Tropfe» Blut In Gräben unb Gräben schäumte! Und floß zur Seile, gebrochen, erschlafft, Trieb weiter westwärts, doch ohne Kraft. Unb stöckle bald, statti still unb — weicht, Bald wird sie gen Osten verrinnen I Mit ewigem Damm fei sie eingedeicht. Und deS Friedens Werk mag beginnen! — Die Hochflutmatke, mit Blut gemalt, PrzemySl, an beineu Mauern strahlt I Einst Olto Berger (Berlin). „Der Untergang der deutschen Flotte bei Müh 1 hausen". In einer, im brastlianllchen Slädlchen Corumbe erscheinenden psrtuziest!chcn Zeitung erschien der felgende Eigenbericht: „Kroße Eeelchla
ebirg«ftock durch und lanziert« einige Torpedo« nach den MrrnitionSräumen, die aber, unbegreiflicher« weise, den Srraßburger Dom träfe». Leider fielen die ibzrnannlen Schlachtschiffe in eine Hinterlage der Ichreck' lichen Gurkha», die sie mit ihren gesürchteten Messern in Stücke schnitten und m' de» Rbonekanal warfen Bei diesem schauerer regenden Anblick flüchtete der Rest der Floite unter Volldampf nach Mühlh^us n, wo die franzönllben Pioniere da« Gelände melertref unter W-sser gesetzt hallen Die meisten Schiffe gingen dier unter, weil sie nicht schwimmen konnten und der Rest wurde durch »ine glänzende Attacke der Chauffeur» d' Asrique zusammengeritten. Dieser entsetzlichen Niecer-I«4( hitte vorgebeugt weiden können, wenn die Schwel« zer Sedirztmarine Wort geHallen hätte und zur rech-te» Zeit den Pionieren und Chasseur« In die Flanke gefallen wär«. Seitdem sind au« diplomatischen Be-ziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz abge-brechen Ein Steckbrief gegen Napoleon >11., in Ranzig. Ein sehr interessantes geschichtliche« Lchriftstück, nämlich ein Steckbrief gegen Napoleon II I., befindet sich in Ranzig (Naney). In der Registratur der Präfektur ber Stabt kann er eingesehen werden. Er stammt aus dem Jahre 1848 und wurde von der französischen Republik ausgestellt, was überall die Billigung be« französischen Volk.« fand, daS ihm und feiner Gemahlin später zujubelte, um ihn nachher, im Jzhre 1870, nach bem verlorenen Feldzuge, wiederum zu verdammen und zu ächten. Der Steck-briej lautet folgt,rbnmahen: „Paris, den 13. Juni 1848. Fraiizöflsche Republick. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Bürger, Prt'ekt, ich habe die Ehre, da« Signalement von Charles LouiS Napoleon Bo« »aparte zu adressieren, Sie wollen dasselbe gefälligst an alle Agenten der Behörden, übermitteln, welche von Ihnen Befehl erhalle» haben zur Arretierung dieser Persönlichkeit Grug und Brüderlichkeit Porette. Signalement von CharUS Louis Napoleon Bona» pari«: Geboren zu P«,rii>, alt 40 Jahre, Größe 1 Meter 66 Zentimenter, Haare und Äugenbrauen dunkelbraun, Stirn Mittel, Augen grau und klein, Nase groß, Mund gewöhnlich, Bart braun, Kinn spitz. Gesicht oval, GelichlSfalbe blaß. Besondere Kennzeichen: Kopf zwischen die Schulter gesenkt. Schultern bren. Rücken rund. Lippen dick. Einige graue Haare." In derselben Präfektur liegt auch ein Steckbrief LouiS Philipps auf die Herzogin von Berry (1832), ferner ein solcher der Republik auf ben Prinzen von Ioinville unb ein gleiche« Dokument beS zweiten Kaiserreiches auf Viktor Hugo, Mazzini, Floquet »nd andere Häupter der repuvlikanifchen Partei. Diese Steckbriefe stellen somit ein interes» santc« Stück Geschichte ber politischen WandlungS-sähigkeit des französischen Volke« dar. DasgünstigsteHeiratsalterderFrau. Beim Heiraten ist das Alter sowohl vom hyqieni« schen, als auch vom nationalö?onomischen Standpunkt au« von Bebeutung. Das Heiraten sollte nicht zu früh unb nicht zu spät et folgen. In der Wirklich keil wird von den Männern der höheren Slänbe das HeuaiSalter du'chlchnilllich zu weit hinausgerilckl; Männer ber niederen Stände dagegen heiraten meist zu früh. Bei ben Frauen ist brt Verhältnis umge kehrt. In ben höheien Ständen erfolgt eS meistens sehr früh, in ben niederen viel fpäier. DaS zu frühe Heiraten kann aber schwere, nervöse Erkrankungen der Frau hervorrufen. Leider ist die Meinung statt verbreitet, die Ehe sei ein Heilmittel bei manchen krankhaften Zuständen und namentlich bei Re>vo-siiät. Tatsächlich sieht man ja manche sieche Mädch n in der Ehe förmlich ausblühen, aber man sieht auch so manche» Leiben sich verschlimmern. Die Ehe schafft eben de,artig neue Verhältnisse in phyiicher, stell» scher und sozialer Hinsicht, daß sich ihre Wirkung niemals mit Sicheiheit vo hersagen läßt. Mädchen mit gesunden Nerven werd-n etwaige Widerwäitig« keilen leicht überstehen; nervös belastete können ihnen dagegen leicht erliegen, und zwar um so eher, je jünger die Frau und je geringer ihre Widerstands-kraft ist. Die Geisteskrankheiten und die schweren Nervenkrai,theilen beginnen gerade häusig im zwan« zigsten Lebensjahre. Diese« Aller hat demnach die Bedeutung einer Ouatantänezeit, und vor dem ein-undzwanztgsten Lebensjahre sollte man kein Mävch-n verheiraten. In manchen Fällen ist die frühe Hurm schon al« ein Symptom seelischer Abnormität anzu» sehen; durch schwere chronische Hysterie oder Neu« rasthenie kann aber das Eheglück grünblicher zerstört werden alS durch baS Ueberstehen einer vorüber-gehenden Geisteskrankheit, nach der die Frau dann oft völlig gesund bleibt. Schrifttum. Die Rückkehr zur Bluf«. In dieser auf Einfachheit gerichteten Zeit spielt bie viel geschmähte, oft tot gesagte und immer wieder erstandene Bluse in der Kleidung der Damen begreiflicherweise eine Hauptrolle. ES wirb beShalb allen unseren Leserinnen eine willkommene Nachricht sein, daß bie be» kannte Zeitschrift „Das Blatt ber Hausfrau" jetzt ein Spezialheft über Blusen erscheinen läßt. Da« Heft Nr. 18 zeigt alle Arten Blusen von ber ein» sachen HauSbluse bis zur feinsten Seiben-, Spitzen» unb Tüllbluse. AuS der reichen Auswahl reizenber Mobelle wirb jebe Leserin eine ihren Zwecken ent-sprechenbe Abbildung finben. DaS Heft ist in jeder Buchhandlung erhältlich. Auch neue Blusenröcke finben wir in biefem Heft, ebenso eine Anzahl von Abbilbuttgett Über Morgenröcke und Hauskleider. Ein besonderer Teil für junge Mäbchenkletber und Kinbermode schließt den reichen Mobenteil dieses HesteS. Der HanbarbeitSteil bringt geschmackvolle Borlagen, zu beneu auf betn beiliegenden Hand« ordeillbogen bügelbare Muster enthalten sind. Im UnterhaltungSteil erscheint die Fortsetzung deS neuen RomanS »Die goldene Kette" von Wilbelm Hegelse. (Anfang wird kostenlos nachgeliefert.) Besonder« ei« auf den der Jetztzeit angemessenen Hauswirtschaft« lichen Teil mit Küchenzettel, Rezepten und vieler praktischen Winken hingewiesen. A ich biese« Heft kostet nur 24 Heller einzeln. Vierteljährliche« Abonnement 3 K, durch jede Buchhandlung oder vom Verlag Wien, 1., Rosenbursenstraße 8. Hingesendet. Das beste für unsere Krieger sind die t: Cilli Kaafbita« Stirer. 1 L wjr'vwl sr\ -V* 1 aCa V Aw rkwM/ Moiien- and fannjienblatt | Ranges. txmoniü. j» 48 Selten mir Sotaittfecfsn. OciMAfiurly QnhMlll»i*»•S»sr. » Vnrtreten dnreh: Rudolf Blutn & Sohn Marburg Ecke Carnerle- a. Spengler-Sesch3fl maiuuii| niiarin^traM«. Aufträge nimmt entgegen: Peter Majdi£ .Merkur* in Cilli. Seile 6 Deutsche Wacht Stimme. 1) mmm mmmm >:< >:< wsm&mmm mmmmmm m ■;< i Wir bringen hiemit znr Kenntnis, dass wir, den geänderten Geldverhältnissen Rechnung tragend, alle Einlagen im Kontokorrent auf Bucheinlagen-Konto und auf Giro-Konto ausnahmslos ab I. Februar a. c. mit WM, pro anno bis auf weiteres verzinsen. Cilli, am 1. Februar 1915. K. k. priv. Böhmische Union-Bank Filiale Cilli. 1 I % Ä V ; & i * * * •> * * * * Pelz ganz neu, billig tu verkaufen. Anzutragen bei Josef Main, Schillerst rasse 3, II. Sto< k. Tüchtige Schreibkraft sucht Beschäftigung für einige Stunden des Tages. Adresse in der Verwaltung des Blattes. St. Abgetragene. Kleider, Schuhe, Wäsche und Möbeln kauft zu besten Preisen Trödlerei Adolf Kolenz Cilli, Herrengasse. Maschinsctireibunterricht. 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Ttuck unb Vertag: Bereinsbuchdtucketei „Eeteja" in Cilli. — Berantwotlltcher Leiter: Guido Echidlo.