poStnma plsäans v gotovini. Hinzelne Nummer 1 50 Mn Ur. 35. 10. (25.) Jahrgang. Lrlcheint jeden 1., 10. und 20. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 3Ü Din, halbjährig 15 — Dm. D. -Oesterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. KoLenje, Samstag, den 1. Dezember 1928. Briese ohne Unterschrift werben nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichts sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigsn-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Die Richtigstellung mit Anhang. „Mit Rücksicht auf den Leitartikel „Lese¬ verein und Studentenheim" in der Gottscheer Zeitung Nr. 34 vom 20. November 1928, bitte, auf Grund der Bestimmungen des Pressegesetzes in der nächsten Nummer auf derselben Stelle und mit ebensolchen Lettern nachstehende Richtigstellung abzudrucken: Es ist wahr, daß ich im Jahre 1919 die damalige Verwaltung des Vereines „Stu¬ dentenheim" anfragen ließ, ob dis Gebäude „Studentenheim" nicht im Kaufwege zu haben wäre, um dortselbst, iu Ermanglung zweckdien¬ lichen Gebäuden anderwärts, eine Anstalt für die verwahrloste Jugend unterzubringen, und daß später auf Antrag der Verwaltung des Vereines „Studentenheim" Verhandlungen darüber ge¬ pflogen worden sind, das Gebäude samt dazu¬ gehörigen Liegenschaften für das Land in Pacht zu nehmen. Es ist jedoch nicht wahr, daß der Gefertigte später einen „Ukaz" herausgab, laut welchem jede weitere Tätigkeit des Vereines ein¬ gestellt wurde. Wahr ist vielmehr, daß der Ge¬ fertigte in seiner Eigenschaft als Bolkskommissär für soziale Fürsorge, mit der behördlichen Ein¬ stellung der Tätigkeit dieses Vereines nnd seiner späteren Auflösung nichts zu .un hatte, da sämt¬ liche Entscheidungen über die Einstellung der Vereinstätigkeiten und Vereinsauflösungen aus¬ schließlich dem Volkskommissär für innere An¬ gelegenheiten, Herrn Gustav Golia, und dem Freie Gähn für kulturelle Selbsthilfe! Rede des Obmannes des deutschen Abgeordnetenklubs Dr. Stephan Kraft auf der Landesvertrauensmänner. Versammlung in Neusatz am 18. Nov. 1928. Meine geehrten Damen und Herren! Liebe deutsche Volksgenossen! Gestatten Sie mir, daß ich den Begrüßungs- Worten unseres verehrten und verdienstvollen Landesobmannes auch einige Worte herzlicher Be¬ grüßung hinzufüge und der Freude Ausdruck gebe, daß Sie heute hier zur Landesvertrauensmänner¬ versammlung, der obersten Körperschaft unserer Parteiorganisation, so zahlreich aus 81 Ortsver- bänden erschienen sind, mit uns zu beratschlagen über die wichtigsten und schwersten schicksalsreichen Fragen, die jetzt unserem deutschen Volke vor Augen stehen und von deren glücklicher Lösung soviel für die Zukunft und die Erhaltung des deutschen Volkstumes in diesem Staate abhängt. Auch ich und die Mitglieder der Parteileitung freuen uns, daß unsere deutschen Bürger aus Slowenien, aus der grünen Steiermark, aus Kram und der Sprachinsel Gottschee mit den Vertretern des schwäbischen Volksstammes bei- sammen zu sehen sind und wir daraus die Hoff- nung schöpfen können, daß je länger und je mehr wir einander näherrücken, uns ergänzen und in unseren bescheidenen Kräften und Fähigkeiten stärken, dies dem schweren Kampfe, der uns täg¬ lich bevorsteht und uns auch neuerdengs wieder in so besorgniserregender Weise aufgedrängt wird, Vorsitzenden der Landesregierung, Herrn Doktor Janko Brejc, Vorbehalten waren. Im vorliegenden Falle wurde gewiß auch die Zustimmung und Meinungsäußerung des Volkskommissärs für Un- terrichswesen, Herrn Dr. Verstovšek, eingeholt. Sämtliche die>e Herren bekleideten ihr Amt in der damaligen Landesregierung als Vertrauens- männer der „Slowenischen Volkspartei". Hochachtungsvoll Albin Prepeluh Volkskommissär für soziale Fürsorge i. P." Dieser Richtigstellung geben wir folgenden Anhang. Ihr erster Teil gibt uns Recht, ihr zweiter widerlegt uns nicht. Wir berichteten wohl, daß der Ukaz zur Auflösung des Vereines „Stu¬ dentenheim" von Laibach kam, erwähnten aber mit keinem Worte Herrn Prepeluh oder seine Kanzlei als unmittelbare Ausgangsstcllc dieses Erlasses. Bitte, unseren Bericht genauer nachzu¬ lesen. Wir fassen die Zuschnft dahin auf, daß es Herrn Prepeluh darum zu tun war, die slowe¬ nische Volkspariei als Mitschuldige hinzu¬ stellen. Wenn dies zutrifft, dann kann es gar keine Schwierigkeit mehr geben, das abgenommene Gut zurückzuerstatten. Woran alle mitschuldig sind, dafür müssen sich auch alle einsetzen, auf daß die Schuld getilgt wird. wie dies durch die neuen Schulgesetzentwürfe ge¬ schieht, nur nützen kann. Wir haben Sie heute hierher gebeten, um mit Ihnen Rat zu pflegen, welche Haltung unser deutsches Volk, die deutsche Minderheit einnehmen soll, welche Pflichten ihm aus der Lage im Hin¬ blick auf die Tendenzen der neuen Schulgesetzvor¬ lagen erwachsen, der Vorlagen, welche darauf hinauslcrufen, den durch zehn Jahre geschaffenen Zustand der Entrechtung und der geistigen Ver¬ kümmerung auf dem Gebiete des Kulturwesens unseres Volkes zu verewigen. Der Zeitpunkt ist überaus ernst und wir empfinden mit Trauer im Herzen, daß wir nach zehn Jahren seit dem Ein¬ tritt in den Staatsverband, nach zehn Jahren, während welcher wir dem Staat und dem Mehr¬ heitsvolke stets Loyalität entgegengebracht, uns heute vor einer Situation befinden, die uns schwerste Besorgnis um den Weiterbestand unseres Volkes, um die Erhaltung und Erziehung unseres Nachwuchses aufdrängt. Deutsche Lehrer für deutsche Kinder. Schon zu Beginn des neuen Staatslebens wurden uns die konfessionellen und komunalen Schulen durch die rechts- und verfassungswidrige Verordnung des damaligen Unterrichtsministers Pribicevic weggenommen und deren oberste Leitung und deren Vermögen in die Verwaltung des Staates übergeführt. Unsere deutsche Lehrerschaft wurde durch vorzeitige Pensionierung, durch Ent- Eine historische Kundgebung. Am vorletzten Sonntag vormittags fand im großen Saal der Bürgerlichen Schießstätte in Neusatz eine gewaltige Kundgebung des gesamten Deutschtums in Jugoslawien statt. Über tausend Vertrauensmänner waren aus 110 Gemeinden zusammengekommen, um hier als lebendige, ihres Rechtes bewußte Volksgemeinschaft an die staats¬ männische Einsicht der regierenden Kreise zu ap¬ pellieren und um vor aller Welt gegen die Gefahr zu protestieren, welche durch die Einbringung dcs Volksschulgesetzentwurfes ins Parlament in ver¬ nichtender Bedrohlichkeit heraufbeschworen ist. Zehn Jahre befinden sich unsere Deutschen in diesem Staate. Was sie in dieser Zeit an kul¬ turellen Gütern verloren haben, haben wir mit Schmerzen vermerkt. Einen furchtbaren Kampf mußten ihre Vertreter führen, um den in zahl¬ reichen Verordnungen einherschrcitenden Vernich¬ tungsprozeß einigermaßen zu hemmen. Aber immer noch halte man Hoffnung. Man konnte immer noch glauben, daß von oben herab auf dem Ge¬ biet unseres Kulturlebens auch bloß experimentiert wurde wie eben auf den meisten anderen Gebieten des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens. Man konnte hoffen, daß, wie bei den anderen Experi¬ menten so auch beim Minderheitsschulwesen, eines Tages die Erkenntnis über die schädliche Aus¬ wirkung der bisher befolgten Experimentierpolitik durchschlagen und der endgültige Gesetzentwurf die notwendigsten Lebensforderungen der Minder¬ heiten berücksichtigen werde. lassung, durch Landesverweisung in rücksichtsloser Weise dezimiert und gelichtet und, da wir keine Möglichkeit hatten, die entstandenen Lücken mit jungem Nachwuchs auszusüllen, mit einem Nach¬ wuchs aus unseren Volksreihen, mit deutschen jungen Lehrern, die dem deutschen Volke zuge¬ hören und im Geiste der deutschen Kultur heran- gebildelt waren, so mußten wir erleben, daß die Lücken wahllos ausgefüllt wurden mit Kräften, die aus Montenegro, Bosnien, Serbien heran¬ gezogen wurden. (Ein Ruf: Auch Russen!) Wir nehmen keinen Anstoß an den Russen, wir haben nichts gegen sie, aber es geht nicht, daß fremde Staatsbürger ohne Kenntnis der deutschen, ja selbst der serbischen Sprache, an diesen deutschen Parallelklassen den traurigen Rest deutschen Schul¬ wesens noch weiter herabdrücken und daß ihnen die Erziehung unserer Kinder überantwortet wird. Besonders die Schuldirektoren an diesen soge¬ nannten deutschen Schulen - und Parallelklassen, die nicht deutsch sind, sind ein Stein des Är¬ gernisses. Wir stehen und beharren auf dem pä- dagogischen Grundsatz, daß der Lehrer derselben Volkszugehörigkeit sein muß wie das Kind, denn nur so können die Kinder Vertrauen zu ihm haben und. nur so kann der Lehrer das Kind zu einem vollwertigen Menschen machen, der die Zeit in der Schule wohl ausgenützt hat, und mit Kenut- nissen und Erfahrungen, die ihm die Schule zu vermitteln vermag, hinaustreten kann in das Leben, um ein wertvolles Glied unseres Volks¬ körpers und der staatlichen Gemeinschaft zu werden. Seite 2. Gottscheer Zeitung -- Nr. ZZ Jahrgang X Diese Hoffnung der guten, loyalen, arbeit¬ samen und treuen deutschen Bevölkerung hat der Gesetzentwurs über die Volksschulen und noch mehr jener über die Mittelschulen vollkommen enttäuscht. Mit Gesühlen der Erbitterung, die nicht zu beschreiben sind, mußten wir sehen, daß diese Entwürfe den gegenwärtigen Elendstand verewigen und Vie völkische Existenz von über 600.000 Angehörigen der größten und freige¬ bigsten Kulturnation aus dem Kontinent zum Tode verurteilen sollen. In einer Zeit, wie sie kritischer kaum sein kann, in welcher die Regierung mehr als je darauf bedacht sein müßte, moralisches Kapital zu sammeln, wurden diese grundlegenden Gesetzentwürfe eingebracht, trotzdem man wissen mußte, daß sie das sittliche Gewissen der gesamten Kulturwelt aufzubringen geeignet sind. Sie wur¬ den dem Parlament eines Volkes vorgelegt, das sich freiheitlicher Traditionen rühmt, und das, was noch schwerer in die Wagschale fallen muß, mit einem nicht zu unterschätzenden Teil von Volks¬ genossen an einer Fortentwicklung des Minder¬ heitenproblems im Geiste der Liberalität inter¬ essiert ist. Wenn in Europa heute die Minderheiten noch rücksichtslose Feinde besitzen, so hat ihnen die klarer werdende Zeit auch Freunde gebracht, die ihre kulturellen Bestrebungen mit warmherziger Ehrlichkeit und starker Gerechtigkeitsliebe begleiten. Die ersteren würden sich über eine solche Gesetz- werdung zweifellos freuen, weil sie darin die vom jugoslawischen Staat erbrachte Bestätigung ihrer eigenen Minderheitenpolitik und ein willkommenes Berufungsinstrument für die Zukunft finden würden. Die letzteren würden mit Unwillen einen so ver- hängnisvollen Schritt aufnehmen, weil es ganz klar ist, daß er nicht bloß innerpolitische jugo¬ slawische Bedeutung, sondern wegen seiner Bei¬ spielhaftigkeit allgemeine europäische Bedeutung besitzt. Ob diejenigen, welche sich freuen würden, Freunde oder diejenigen, die sich ärgern würden, Feinde unseres Staates sind, darüber kann jeder ohne Schwierigkeit selbst entscheiden. Für die deutsche Minderheit in Jugoslawien bedeutet die Zurückstellung oder Erbringung dieser Gesetzentwürfe jedenfalls kulturelles und völkisches Sein oder Nichtsein, Leben oder Tod. Die deutsche Partei gehört schon nach ihrem Wesen nicht zu jenen Parteien, welche bei jeder Gelegenheit lär¬ mendes Geschrei erheben. Sie ist die Hüterin der kulturellen Lebensbelange der gesamten deut¬ schen Volksgemeinschaft in diesem Staate und ihre seltenen Demonstrationen stehen zu dieser hohen sittlichen Stellung in einem würdigen Ver¬ hältnis. Wenn daher am Sonntag in Neusatz über tausend deutsche Vertrauensmänner aus der Wos- wodina, aus Slawonien, aus Bosnien, aus dem Marburger Gebiet und aus Gottschee mit er¬ schütterndem Ernst ihre Stimmen zur Bitte ver¬ einigten, man möge der Eigenart ihrer Kultur, Alles dies ist in Frage gestellt. Erst dadurch, daß ein deutscher Lehrerstand in dem Maße ge¬ schaffen wird, wie wir ihn für die vielen hundert deutschen Schulen haben müßten und nicht haben, kann dies erzielt werden. Gebt uns unsere Schulen zurück! Der Erfolg der Schule ist auch dadurch in Frage gestellt, daß der staatliche Lehrplan die deutsche Sprache, die als Unterrichtssprache zu gelten hat, auf Grund unserer Gesetze und des Minderheitenschutzvertrages, die deutsche Mutter¬ sprache in diesen sogenannten deutschen Parallel¬ klassen zu einem Aschenbrödel herabgewürdigt hat. Weit entfernt davon, daß sie in der ganzen Volks¬ schule bis zur letzten Klasse als die Unterrichts¬ sprache gilt, in der sie dem Kinde alle Kenntnisse vermittelt, und daß die Staatssprache als Un- terrichtsgegenstand daneben gepflegt wird, was wir selbst wünschen, geschieht ganz anderes. Ich habe wiederholt erklärt, daß man uns Deutsche zur Erlernung der Staatssprache nicht zwingen muß, daß wir den Vorteil der Staatssprache sehr zu schätzen wissen und daß die Deutschen überall gerne die Sprache ihrer Umgebung lernen. Unser Volk ist viel zu einsichtig, es denkt viel zu ob¬ jektiv und klar, als daß es die Notwendigkeit der Erlernung der Staatssprache nicht erkennen und dafür Sorge tragen würde. Ich betone: Gebt uns unsere Schulen zurück, laßt uns sagen, daß wir schon den richtigen Geist erkennen, daß wir zuerst unsere Kultur und unsere Sprache pflegen, dann aber auch ernst dafür Sorge tragen, daß aus der allein sie ihre unübertrefflichen staats¬ bürgerlichen Tugenden, die Kraft zu Arbeit und Aufstieg schöpfen, freie Bahn lassen, dann ist dies ein Appell, der im Interesse des Staates gehört werden muß. Wenn diese fnedsamen Männer der Arbeit ihren festen Willen ausdrückten, falls es notwendig werden sollte, alle Mittel der Selbst¬ hilfe und des Minderheitschutzes zu ergreifen, dann zweifle niemand daran, daß es ein eiserner, von der Notwehr diktierter Wille ist. Die macht- volle Neusatzer Kundgebung vom vorigen Sonntag, die in der unten folgenden Beschießung ihren Inhalt bekam, ist historisch. Für uns, weil von der Art ihrer Beachtung auf Seite der maßge¬ benden Faktoren des Staates Erlösung von banger Pein oder die Aufnahme des entschlossensten Kampfes abhängt. Sie ist aber auch historisch für den Staat, weil ihre Beachtung oder Nicht¬ beachtung die Einschätzung Jugoslawiens in der Kulturwelt festlegen wird. Die Beachtung der in der Resolution niedergelegten Forderungen un¬ serer Minderheit müßte für weitsichtige und ver- antwortungsbewußte Staatsmänner umso leichter sein, als sie nichts Unbilliges darstellen, sondern heiliges Lebensrecht, die endliche Verwirklichung eines Rechtsanspruches, der in den Staatsgrund¬ gesetzen verankert ist. Auf dieser Versammlung hielt Abg. Dr. Kraft eine große, vielfach durch stürmischen Beifall unter¬ brochene Rede, die wir an anderer Stelle unseres Blattes bringen. Den Höhepunkt seiner Ausführungen bildete die einmütig mit großer Begeisterung angenommene Entschließung: Die zehnte Jahreswende unserer Zugehörigkeit zum jugoslawischen Staate findet die deutsche Minderheit trotz ihrer anerkannten, im In- und Auslande stets bewiesenen Loyalität gegenüber dem Staate und Mehrheitsvolke in tiefer Besorgnis und Erregung. Die neuen Schulgesetzvorlagen versperren in völliger Mißachtung der elemen¬ tarsten Rechte und Freiheiten auf dem Gebiete der Schule und der Pflege und Erhaltung der ererbten Kultur auch den Weg der Selbsthilfe, die nach all den Zerstörungen deutscher kultureller Werte und Einrichtungen allen noch die Hoffnung offen ließ, der kulturellen Verarmung der deutschen Staatsbevölkerung Einhalt zu gebieten. Nach rechts- und verfassungswidriger Verstaatlichung der konfessionellen und kommunalen Privatschulen, nach Herabführung des deutschen Schulwesens auf das kümmerliche System von minderheitlichen Paralellklassen an den staatlichen slawischen Volks¬ schulen, nach Zurückdrängung des muttersprach¬ lichen Unterrichtes auf einen armseligen Rest und Ausschließung der Muttersprache aus den oberen Klassen der Volksschule, nach schonungsloser Lich¬ tung der Reihen der deutschen Lehrerschaft ohne die Möglichkeit ihrer Ergänzung mangels jeglicher pädagogischer Anstalt war eine für die deutsche Minderheit als Glied einer großen Kulturnation wir unseren Kindern die Staatssprache beibringen, und Sie werden sehen, daß wir bessere Erfolge erzielen werden, als in diesen traurigen soge¬ nannten deutschen Parallelklassen, in welchen Zwitterklassen das Kind, welches in sie eintritt, sich gar nicht zurechtfinden kann. Vom ersten Tage beginnt der Unterricht in der Staatssprache, wo unsere Kinder, die die deutsche Schriftsprache nicht kennen, sondern ihre Mundart sprechen, die fast in jedem Dorfe eine andere ist, sich zuerst die Kenntnis der deutschen Schriftsprache erwerben müssen, die ihnen den Weg und die Brücke zur deutschen Kulturgemein- schast erschließt. Dazu braucht das Kind aber mehrere Jahre Unterricht. Das Kind muß aber auch vier Alphabete lernen, unsere deutsche Schrift¬ art und deren Rechtschreibung, die zyrillische Schrift, die kroatische Schrift und schließlich auch noch die deutsche Lateinschrift und deren Recht¬ schreibung. Es ist klar, daß bei dieser Art des Unterrichtes, wo dies in den ersten zwei Jahren bewältigt werden soll, ein Zustand resultiert, daß das Kind aus der Schule herauskommt, ohne auch nur eine Schriftart zu erlernen, ohne von ihr einen anständigen Gebrauch machen zu können. Wir sehen, daß unsere deutsche Jugend, die diese Art von Schulen mitgemacht hat, wenn man ihr ein Diktat gibt, nicht schreiben kann und man aus der Niederschrift nicht klug wird und doch soll zuletzt alles dies angeblich deutsch geschrieben sein! (Zustimmung.) Wetten wir unsere Jugend! gleich trostlose wie demütigende und für die frei¬ heitlichen Traditionen des Mehrheitsvolkes be¬ schämende Lage geschaffen. Sechshunderttausend deutsche, kulturell und wirtschaftlich hochstehende Bürger dieses Staates ohne deutsche Schule, die des Namens wert wäre, mit einer Lehrerschaft, die fast schon in der Regel der ausreichenden Kenntnis der deutschen Sprache und Kultur er¬ mangelt, viele Tausende deutscher Kinder ohne jeglichen deutschen Unterricht, ohne Kenntnis auch nur der deutschen Schrift, dem deutschen Kultur¬ kreise entfremdet und bald verloren. Eine ganze deutsche Volksgruppe ohne eine einzige höhere Schule, ohne eine Lehrerbildungsanstalt, ohne ein Priesterseminar, ohne das Recht und die Mög¬ lichkeit, auch nur einen Kindergarten zu errichten und zu erhalten. Alle Hoffnungen waren darauf gerichtet, daß dieser durch willkürliche Verord- nungen geschaffene rechtlose Zustand durch die gesetzliche Regelung der Schulverhältnisse ein Ende erfahren werde, daß den sowohl durch in¬ ternationale Verträge wie durch eigene Landes¬ grundgesetze gewährleisteten Grundsätzen des Min¬ derheitenschutzes Rechnung getragen und das Recht kultureller Initiative und Selbsthilfe in vollem Umfange freigegeben werde. Die Schulgesetzvorlagen der Regierung be¬ zwecken aber gerade, den gegenwärtigen Zustand der Entrechtung zu erhalten, indem sie durch zahl¬ lose Bestimmungen dem Ermessen und der Willkür breitesten Raum geben und den Aufbau eines privaten Minderheitsschulwesens de facto unmöglich machen. Der Geist dieser Gesetzvorlagen spiegelt sich wohl am drastischesten darin wieder, daß der sta¬ tistische Anhang zur Volksschulgesetzvorlage von der deutschen Minderheit als von „Fremden" spricht. Die Landesvertrauensmännerversammlung gibt ihre Entrüstung Ausdrück über die Kränkung und Beleidigung des bodenständigen deutschen Volkes, das seit Jahrhunderten auf der auch mit schwersten deutschen Opfern an Gut und Blut den Osmanen entrissenen gemeinsamen Heimaterde sitzt und diese durch die Arbeit und den Schweiß von Generationen aus Sumps und Wüstenei in blühendes Kulturland umgewandelt hat. Angesichts dieses Geistes der Schulvorlagen und der daraus hervorgehenden Gefahren für die kulturelle Entwicklung der deutschen Minderheit und für das gute Einvernehmen zwischen Mehr¬ heit und, Minderheit fühlt sich die heute in Neusatz ragende Landesvertrauensmännerversammlung der Partei der Deutschen, zu der sich zahlreiche Ver¬ treter des Deutschtums aus allen Landesteilen Südslawiens eingesunden haben, verpflichtet, der tiefen Enttäuschung der deutschen Landesbevölke¬ rung Ausdruck zu geben, die nach dem Vorbilde der serbischen Schulautonomie im alten Staats- verbande in diesem Staate auch sür ihr eigenes Leben bessere Entwicklungsbedingungen und mehr Freiheit erwartet hatte. Die Landesvertrauens¬ männerversammlung, getreu den Grundsätzen der Wohin soll dies führen? Wir, die wir im Maße der Kultur und der Wirtschaft am höchsten stehen, wir werden herabgezogen und unsere Kinder sollen als halbe Analphabeten aus der Schule her¬ auskommen. Können wir da als Väter, Brüder, Volksgenossen weiter zusehen, wie wir kulturell verkümmern, wie wir im geistigen und wirtschaft¬ lichen Leben mehr und mehr herabsinken, und alles, was wir in 200 Jahren deutschen Fleißes, deutscher Auffassung vom Werte des Lebens und der Arbeit geschaffen haben, gefährden und ver¬ lieren? Nein! Wenn wir nur einen Funken von Anhänglichkeit an die deutsche Kultur, und sei es auch nur eine Bauernkultur, wenn wir nur einen Funken von Liebe zu unserem Volkstume haben, dann müssen wir uns ermannen und zusammen- stehen, um das Heiligste unseres Volkes, die Ju¬ gend, zu retten! (Stürmischer Beifall und Hände- klatschen.) Wir müssen unsere Kinder der deutschen Sprache und der deutschen Volkszugehörigkeit er¬ halten. Darauf haben wir nicht bloß ein na¬ türliches Recht vor Gott und der Welt, darauf haben wir auch in unserer Verfassung und in unseren Landesgesetzen, die den Minderheiten¬ schutzvertrag in vollem Umfange rezipiert haben, ein unumstößliches, tiefbegründetes Recht. Daß wir nicht dazu gekommen sind, von diesem Rechte vollen Gebrauch zu machen, das liegt in der be¬ sonderen politischen Psychologie unseres Staates, in den besonderen Methoden der Gesetzgebung und Verwaltung, die nicht zuletzt gegen uns und die übrigen Minderheiten angewendet werden. (Fortsetzung folgt.) Jasr>ng X. Gotu veer Zeitung — Nr. 35 Seite 3! Partei, vor allem einver st kindliche Lösungen anzullreben, appelliert an die kgl. Regierung, von der parlamentarischen Behandlung der Schulgesetz¬ vorlagen, die in offenem Widerspruche zu den ga¬ rantierten Rechten der Minderheiten stehen, ohne vorausgegangene Aussprache mit den Vertretern der deutschen Minderheit über eine Verhandlungs¬ möglichkeit Abstano zu nehmen, um so mehr als das abgekürzte Verfahren vor der Nationalver¬ sammlung, das für sogenannte Gesetzesausgleichs¬ vorlagen vorgeschrieben ist, keine Gewähr für eine gründliche und für die Minderheiten ersprießliche Verhandlung bietet. Die Forcierung dieses Schulgesetzentwnrfes würde nicht nur für die Minderheiten im König¬ reiche SHS die ernstesten Folgen zeitigen, son¬ dern durch das gegebene Beispiel auch für den Bestand anderer, schwer um ihre Existenz ringender Minderheiten in den benachbarten Staaten ver¬ hängnisvoll werden. Die Landesvertrauensmännerversammlung hält an dem im Parteiprogramm aufgestellten Grundsatz, der Schulselbstverwaltung fest und beauf- tragt die Parteileitung und den Äbgeordnetenklube der Regierung und den Parteien die Gesichts¬ punkte und die gerechten Wünsche und Forde¬ rungen der deutschen Bevölkerung erneuert zur Kenntnis zu bringen und, wenn nötig, der Ge¬ fährdung oer kulturellen Lebensrechte der deut¬ schen Minderheit durch Einbringung eines eigenen Gesetzantrages über die Schulselbstvsrwaltung und durch Erschöpfung aller zu Gebote stehenden Mittel des Schutzes der Minderheitsrechte entgegen zu wirken. Die staatstreue deutsche Bevölkerung erhebt ihre Stimme vor der ganzen gesitteten Welt wider die durch zehn Jahre ihr gegenüber betriebene Politik der kulturellen Entrechtung und Verküm¬ merung. Sie betrachtet es als sittliche Pflicht und als Gebot der Selbstachtung und Selbster¬ haltung, die Sorge und die Verantwortung für die Erziehung und Heranbildung ihres Nach¬ wuchses im Geiste der ererbten deutschen Kultur unter staatlicher Aussicht selbst in die Hand zu nehmen, und fordert zu diesem Zwccke freie Bahn für die Betätigung der kulturellen Selbst¬ hilfe und Selbstverwaltung. Aus Stadt und Land. Hottschee. (Die Bezugsgebühr) für das zu Ende gehende Jahr 1928 ist von vielen Lesern noch ausständig. Sie mögen uns ungesäumt den kleinen Bezugsbetrag mittelst Erlagscheines über¬ weisen. — (Die Verwaltung) des Friedhofes der Stadt Gottschee befindet sich nun in den Händen des Herrn Josef Hutter, Friseur in Gottschee Nr. 157 (neben der Landwirtschastefiliale), und es sollen sich alle jene, die Übergehungsgebühren für die Gräber ihrer Angehörigen zu bezahlen haben, bei ihm melden, widrigenfalls die Gräber anderwärtig vergeben werden. — (Wichtig für die deutschen Haus- besitz er.) Bekanntlich erscheint in Slowenien ein Verbandsorgan der Hausbesitzer „Moj dom", aber bloß in slowenischer Sprache. Da es nun für die Hausbesitzer deutscher Nationalität von außer- ordentlicher Wichtigkeit wäre, daß dieses Organ, das die gesamten Interessen der Hausbesitzer ver¬ tritt und ihnen Belehrungen, Aufklärungen, Ge- setzesauslegungen und dergleichen bringt, auch in deutscher Sprache erschiene, hat man sich in deut¬ schen Hausbesitzerkreisen darum interessiert, ob es nicht möglich wäre, das Verbandsblatt auch in deutscher Sprache erscheinen zu lassen. Die Antwort, die man von maßgebender Stelle er¬ hielt, ist durchaus erfreulich. Die Verbandsleitung ist bereit, sofort ein Verbandsorgan in deutscher Sprache herauszugeben, wenn sie die Gewißheit hätte, daß dieses Organ auf 300 zahlende Ab¬ nehmer zählen könnte. Da die Wichtigkeit jedem Hausbesitzer in unseren Städten und Märkten ohneweiters einleuchten muß, wird sich jeder im allgemeinen Interesse des Hausbesttzes auf den Bezug des Blattes vormerken. Anmeldungen sind an Herrn Joses Pavlicek in Kočevje zu richten. Es versteht sich von selbst, daß diese Vormerkung notwendig ist, denn erst, wenn zumindest 300 An¬ meldungen eingelaufen sind, wird an die Durch¬ führung dieser dankenswerten Absicht geschritten werden können. Wir glauben, daß die deutschen Hausbesitzer diese günstige Gelegenheit wohl aus¬ nützen sollten. — (Der akademische M a l er) Herr Mi¬ chael Ruppe, der die Herbstmonate in Gottschee verbrachte und hier emsig seiner Kunst oblag — seine im Gasthofe „Zur Sonne" ausgestellten zahl¬ reichen Skizzen und Studien wurden allgemein bewundert — ist samt Frau dieser Tage wieder nach Salzburg, seiner zweiten Heimat, abgereist. — (Getraut) wurden am 29. November Herr Konrad Rom, Uhrmacher, und Frl. Elly Kraus. Wir beglückwünschen! — (Gottscheer Gesangverein.) Der Gottscheer Gesangverein veranstaltet Freitag'den 7. Dezember 1928 um 8 Uhr abends im Saale des Hotels Stadt Triest für seine Mitglieder und für von diesen eingeführte Gäste einen Lieder¬ abend, wobei Männerchöre, gemischte Chöre, Singspiele und Musikoorlräge zur Aufführung gelangen. Der Eintritt beträgt für Mitglieder 5 Din, für Nichtmitglieder 10 Din. Es ergeht somit auf diesem Wege an alle Gottscheer die herzliche Einladung, sich am Liederabende, der sehr gelungen zu werden verspricht, zu beteiligen. — (Der Gottscheer Kalender 1929) ist erhältlich beim Kalenderausschusse, beim Kauf¬ mann Alois Kresse und in der Buchhandlung Matthias Rom. — Unsere Landsleute in Öster¬ reich beziehen >hn beim Verein Gottscheerland in Graz, Hans Sachsgasse 5/UI, bei Herrn Dr. Josef Krauland, Steuecadministration, Klagenfurt, bei Herrn O berveterinärrat Dr. Adolf Wenzel, Wien, III. Schimmelgasfe 21, desgleichen bei Herrn Dr. Ernest Faber, Wien, XVII. Octliebgasse 50/III. — Un¬ sere Amerikaner erhalten den Kalender bei Herrn Adolf Schauer, 590 Woodward Ave, Brooklyn bezw. im Klubhause dortselbst, bei Herrn Alois Marn 801—1. Ave New Jork, bei Herrn Mat¬ thias Stalzer, 5704 Whittier Ave, Cleveland, bei Herrn Anton Stonilsch 119 Sherwood Pl. Joliet und bei Herrn Louis Löschte 2600 Charlottte Str. Kansas City. — (Das österreichische Konsulat) in Laibach beehrt sich, auf Wunsch des österrei¬ chischen Bundesministeriums für Justiz nunmehr bekannt zu geben, daß zufolge eines Ediktes des Oberlandesgerichres Wien das Giundbuch für eine weitere Gruppe der beim Brande des Wiener Justizpalastes vernichteten Einlagen eröffnet wurde. In den Text des oben zitierten Evikles können Interessenten beim österr. Konsulate in Laibach Einsicht nehmen. — (Der lebendige Totenschädel.) Eine grauenhafte Geschichte ist dem Totengräber von Rertiger im lothringischen Moselbezirke passiert. Er hatte ein altes Grab auszuheben, fand noch einige Gebeine und legte die Totenschädel sauber geordnet auf die Kirchhofsmauer. Aber, wie er einmal zufällig von der Arbeit aufblickte, sah er zu seinem namenlosen Entsetzen, wie einer der Schädel plötzlich an der Mauer entlang lief. Erst traute er seinen Augen nicht, zumal der Schädel nach wenigen Sekunden innehielt, und der Mann also an eine Halluzination glauben konnte. Kurz darauf aber bewegte sich das beinerne Gehäuse abremals in phantastischen Zickzackkurven. Von Angst gepeitscht lief der Totengräber ins Dorf und erzählte sein gespenstisches Erlebnis. Darauf¬ hin bewaffnete sich ein beherzter Einwohner mit einer Eisenslange und bewog den schlotternden Totengräber, mit ihm auf den Friedhof zurück¬ zukehren. Wie sie ankamen, mußte sich aber auch der tapfere Bauer davon überzeugen, daß der Schädel sich noch immer auf geheimnisvolle Art fortbewegte. Immerhin ließ er sich nicht ver¬ blüffen. Ec gab dein wandernden Gebein mit der Eiseustange einen derart heftigen Schlag, daß der Schädel in Stücke sprang. Da endlich zeigte sich des Rätsels Lösung. Unter den Resten der zer¬ splitterten Knochen sand man nämlich eine Kröte, die in dem Totenschädel ihre Wohnung aufge¬ schlagen hatte. — (Er will nicht aus dem Gefäng¬ nis.) Unter den Sträflingen von Camp Hill auf der englischen Insel Wight befand sich ein ge¬ wisser Herr Parkhurst, der nach Ablauf seiner sechs Monate Strafe, die er wegen Gaunerei ver¬ büßte, sich mit Händen und Füßen sträubte, in die Freiheit zurückzukehren. Er meinte, so schön und sorgenfrei wie hier hätte er sein Lebtag nicht gelebt. Es blieb nichts anderes übrig, als dem zufriedenen Herrn Pakhurst Fesseln anzulegen, ihn in Begleitung eines Polizisten in einer Droschke nach Cowes zu bringen und hier auf einen Dam¬ pfer zu laden, der nach Southampton ging, von wo der Mann hergekommen war. Was aus ihm geworden ist, erzählt die Geschichte nicht. Lomcbeer Kalender « « « * für das IM iyr- « « « « ist erschienen. Witterdorf. (S chul n achricht.) Frl. He¬ lena Kremer, derzeit Lehrerin an der Mädchen¬ bürgerschule in Gottschee, hat den höheren pä¬ dagogischen Kurs in Agram mit gutem Erfolge absolviert. — (Ein Freispruch.) Der hiesige Fleisch¬ hauer Franz Pestl, der wegen Brandlegung unter Anklage stand und monatelang in Untersuchungs¬ haft war, ist am 27. November vom Schwur¬ gerichte Rudolfswert freigcsprochen worden. Mosel. (Heirat in Amerika.) In Cle- veland am 9. Juni Magdalena Lackner aus Reintal Nr. 31 und Oskar Koeth aus Baiern; am 3. Juli Heinrich Mische aus Reintal Nr. 46 und Christine Maußer aus Unterwarmberg. In Brooklyn am 3. November Josefa Verderber aus Niedermösel Nr. 22 und Franz Sterbenz. Kinterverg. (V e r n n glückt) ist der im Hotel Union in Laibach als Lohndiener angestellte Mat¬ thias Ostermann aus Hinterberg. Er erlitt durch den elektrischen Aufzug so schwere Quetschungen, daß er kurze Zeit darauf im Landesspitale starb. Er wollte noch Pakete aus dem Aufzuge nehmen als er schon in Bewegung war, wurde von dem¬ selben gefaßt und gequetscht. Wieg. (Gemeinde und anderes.) Herr Leopold Meditz hat als Gemeindevorsteher das Gemeindeamt übernommen, nachdem der gegen seine Wahl eingebrachte Rekurs zu seinen Gunsten entschieden wurde. — Der Maurer Josef Erker hat an dem Wege nach Kotschen beim Aloisius- bild ein Haus gebaut und bewohnt es bereits. — Michael Schlindra wurde vom Gebietsaus- schusfe als Straßenräumer angestellt. Masern. (Spende.) Maria Tomitz geb. Primosch Masern 18, derzeit in Amerika, hat für die hiesige Pfarrkirche ein sehr nett aus- Vie neue Heldverkchr bis 3t. Hktober 1928 119,622.277-32 Ain Kulante Kontokorrentbedingungen kür Kaufleute. Kostenlose Durchführung der Intavulatlon und Stempel- frelheit für die Schuldscheine. Spar- und Varlehenskasse, Hiilkagenstand am 31. Hktober 1928 13,479.903 43 Din übernimmt kiniagen auf Küchel und in laufender Rechnung ru verten Sedingungen. bewährt Darlehen gegen Sicherstellung durch wechsel oder Mothek bimg »„d schnell. Säuerliche Kredite r°/°. Wechselkredite io °/°, Kontokorrent io°/°. Karsartunden von s vl; >r Uhr und von r bis 4 Uhr an allen Werktagen. Seile 4. Gousch'-r Zutung — Nr. 35. Jadrom ft X. gearbeitetes Altartuch und zwei Ministranten- hemden gespendet. Vergelt's Gott! — (Besuch.) Der schon 22 Jahre in Ame- rika weilende Herr Anton Michitsch (Mitschel) ist zu einem zweimonatlichen Aufenthalte hier eingetroffen. — (Radio.) Am 19. November um 4 Uhr nachmittags wurde hier die in Wien (Lichtental) stattgefundene Franz Schubertfeier beim Radio des Herrn Revierförster Klein laut und deutlich vernommen. Die Festrede, Glockengeläute der Lichtentaler Kirche, Orgelspiel und die folgenden Trauerchöre waren recht rührend. So konnten auch die Maserer an der 100 jährigen Gedächt¬ nisfeier des weltberühmten Komponisten teil¬ nehmen. — (Bauten.) Das Gasthaus des Herrn Josef Kren „Seppl" wurde in den Sommer¬ monaten einer gänzlichen Renovierung unterzogen. Die neu entstandenen Räumlichkeiten entsprechen vollkommen ihren Anforderungen. Auch der Neu¬ bau des Paul Tschinkel Nr. 5 ist nett ausgefallen. Klagenfurt. (Prüfung.) Die in Kärnten angestellten Gottscheer Lehrer Herr Alfred Loser (Masern) und Herr Hermann Petschauer (Nieg) haben am 13. November vor der Prüfungskom¬ mission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Klagenfurt die Lehrbefähigungsprüfung mit sehr gmem Erfolge bestanden. — (Trauung.) Am 27. November wurde Schulleiter Hermann Petschauer mit Anna Frei¬ frau von und zu Aichelburg-Zosseneg'g getraut. Unfern Glückwunsch. Wien. (Personalnachricht.) Kaufmann Hans Kresse, Wien, wurde in seiner Eigenschaft als Direktor der „Wifeg" Wiener Feinkost Gen. m. b. H. bei der letzten Gremialratswahl als Rech- nungsrevisor in das Gremium der Wiener Kauf¬ mannschaft entsendet. Landwirtschaftliches. Stallungen. (Fortsetzung.) Was zunächst den Raum und dis Größe eines Stalles betrifft, so richtet sich beides selbstver¬ ständlich nach der Anzahl und Größe der unter- zubringenden Tiere sowie nach der Art der Ein¬ richtung; bei Pferdeställen insbesondere darnach, ob die Pferde ohne Begrenzung neben einander stehen, ob sie durch sogenannte Latierbäume ge¬ trennt oder in Kastenständen untergebracht sind. Im ersteren Falle soll der Raum für ein Pferd nicht weniger als 1'5 Meter in der Breite messen; sind die Stände durch Latierbäume abgegrenzt, so rechnet man 1'70 Meter, Kastenstände sollen aber mindestens 1'80 Meter breit sein. Die Länge eines Pferdestandes — die Krippe mitgemessen — soll 2'50 bis 3 Meter betragen. Latierbäume sind schwebende Abgrenzungen der Stände und sind sie entweder an Ketten oder Stricken aufgehängt, die an der Decke des Stalles befestigt sind, oder sie werden an den Standsäulen in leicht löslicher Weise mittels Ringen an Haken aufgehängt. Als Kastenstände werden solche bezeichnet, bei welchen die Abgrenzung durch Bretterwände er¬ folgt. In Rindviehstallungen rechnet man für ein Stück Großvieh 1'50—180 Meter Breite und 2'50 — 2'80 Meter Länge, für Jungvieh und Kälber entsprechend weniger. Die Stallgaffe soll in Pferde- und Rindviehställen bei einreihiger Aufstellung der Tiere nicht weniger als 185, bei zweireihiger 2 Meter breit sein. In einem Schasstall rechnet man 1'5 Qua¬ dratmeter auf ein Stück, einschließlich des Raumes für die Krippe und Raufen. Die Höhe des Stalles soll unter 2'5 Meter nicht herabgehen. Von der Höhe und Größe eines Stallraumes ist dessen Temperatur und die Be¬ schaffenheit der Luft abhängig. Ein zu großer und zu hoher Stall ist zu kalt, ein zu kleiner und niedriger ist warm und dadurch, daß sich in einem zu kleinen Stall die tierischen Auswurfsstoffe zu sehr anhäusen und eine Abnahme des Sauerstoff- gehaltcs der Luft eintritt, wird er für die Ge- sundheit der Tiere nachteilig. Ein zu warmer Stall wirkt durch seine hohe Temperatur erschlaf¬ fend und schwächend, die Hauttätigkeit wird zu sehr angeregt und dadurch zu Erkältungen und Entzündungen Veranlassungen gegeben. Durch eine zu niedere Temperatur aber wird die Hauttätig¬ keit unterdrückt, die zur Ausscheidung bestimmten Stoffe bleiben im Körper zurück und es entstehen eine Menge Krankheiten, die nur dadurch ver¬ mindert werden, daß die Natur selbst durch Bil¬ dung von langen und wolligen Haaren für einen Ersatz sorgt. Eine niedere Temperatur erfordert außerdem einen höheren Aufwand an Futter, wenn die Tiere in gutem Aussehen bleiben sollen. Dem Pferde ist eine Temperatur von zwölf Grad Reaumur, dem Rinde von zehn, dem Schaf, vor der Schur von zehn, nach derselben von vierzehn Grad am zuträglichsten. Hinter den Ständen sollen Abzugrinnen an¬ gebracht werden, damit der Urin abfließen kann; die zweckmäßigsten sind flache, offene Rinnen mit gehörigem Gefälle. Tiefere Rinnen müssen über¬ deckt werden, sind außerdem schwieriger zu rei¬ nigen und geben zur Verunreinigung der Luft Veranlassung. Noch weniger empfehlenswert sind unterirdische Abzugkanäle, weil sie sich leicht ver¬ stopfen. Abzugrinnen und -kanäle sollen wasser¬ dicht und glatt sein und ein Gefälle haben, damit die Jauche nicht stehen bleibt. Die Fenster sollen in gehöriger Anzahl und Größe vorhanden sein, damit der Stall voll¬ ständig hell ist. Da sich in einem Hellen Stall die Tiere ungemein wohl fühlen und gut gedeihen, ist es von großem Vorteil, die Stallungen inn- wendig mit einem Kalkanstrich zu versehen, wo¬ durch die Helligkeit verdoppelt wird. Die Fenster müssen so angebracht werden, daß das Licht den Tieren nicht unmittelbar in die Augen fällt, also möglichst hoch in den Mauern des Stalles. Am besten ist, wenn das Licht von hinten hereinfällt, ist das nicht ausführbar, so ist zu empfehlen, grüne Vorhänge anzubringen, um die Nachteile des zu grellen Sonnenlichtes auf die Augen zu verhüten. Für diesen Zweck werden auch blaue Feister- scheiben empfohlen, welche noch den Vorteil haben, daß durch die blauen Lichtstrahlen die bei uns vorkommende lästige Stallfliege verjagt wird. Es müssen die Fenster ferner so eingerichtet sein, daß man sie öffnen kann, um die Stalluft zu erneuern, ohne daß Zugluft entsteht. Am zweck¬ mäßigsten sind daher solche, welche sich wagrecht nach innen und von oben nach unten öffnen, und an der Seite mit Blechtafeln versehen sind, sogenannte Kippfenster. Hier sei auch vor den so häufig vorkommenden zerschlagenen Fenster¬ scheiben gewarnt. Man glaubt gar nicht wie viele Augenentzündungen und andere Erkrankungen durch beschädigte Fensterscheiben und den dadurch entstehenden konstanten, scharfen Zug entstanden sind. Da das Holz der Fensterrahmen, besonders im Winter, aufquillt, und in diesem Falle die Fenster nicht mehr dicht geschlossen werden können, so hat man eiserne Rahmen angewendet, welche sehr empfehlenswert sind. Sie müssen aber mit Ölfarbe angestrichen werden, damit sie nicht rosten, denn sonst lassen sie sich weder öffnen noch schließen. (Schluß folgt.) in gonr /Vilttsl - bocopo gesunken Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriftleiter: Alois Krauland, Koöevje. Buchdruckerei Josef Pavlicek in Koäevje. Oesiclierte ! k!xl8len2 I schaffen Sie sich (Monatsverdienst 500 bis ! 800 Mk.) durch Übernahme unserer Ge- ! neralvertretung. Wir suchen dazu, gleich welchen Berufes oder Wohnortes, arbeits- . freudige, organisationsfähige Person oder Firma. Besondere Kenntnisse, Kapital oder i Lager nicht erforderlich. Angebote unter „Existenz 18447" an Ala, Haasenstein und Vogler, Frankfurt a. M. Zlöerhedlungsanzeige. Teile dem P. T. Publikum höflichst mit, daß ich mit 15. v. M. mit meiner Schuhmacherwerkstätte aus der Schmalen Gaffe Nr. 63 in mein eigenes, neu¬ gebautes Haus KE" Schloßgasse M. 3 übersiedelt bin. Auch hier wird es mein einziges Bestreben sein, meine Kunden von Stadt und Land auf das billigste und prompteste zu bedienen. Hochachtungsvoll Josef Klack, Oottschee. Auswanderung naly Kanada Die Vertretung der Cunard Line, White Star Line und Red Star Line in Ljubljana, Kolodvorska ulica Nr. 41/a (Vertreter Leon Tavcar), gibt allen Interessenten bekannt, daß sie wiederum Anmeldungen sür Auswan¬ derer nach Kanada annimmt. Die ersten Transporte sind für Mitte Februar 1929 vorgesehen. 2—2 Schmiedekehrling der sür dieses Gewerbe Freude zeigt, wird ausgenommen bei Josef Klun, Otavice bei Reifnitz, Niederkrain. 2—2 Kohlensäcke sind stets lagernd bei der Firma Mirko Mlakar, Ljub¬ ljana, SlomAova ulica 11. 15—9 ß Lastlurna SorpsäMka banka ü. L, Ljubljana W IssMsIs (in clen käunien der jVlerkantilbanlr)) M - Zentrale- Ljubljana. Filialen: Celje, Djakovo, Kočevje, Kranj Maribor, W Aktienkapital und Reserven: über 16,000.000 Dm Novisad, Sombor, Split, Šibenik.) M Einlagen: über 300,000.000 Din. mr-u W Verkehr: über 11.000,000.000 Din. Exposttur. Bled. W An- und Verkauf von Valuten nndAevisen Einlagen in laufender Rechnung und auf Sparöüchel Wechsel-Gskompte. Lomöardierung vo« M zu Tageskursen. gegen günstige Verzinsung. Wertpapieren. Höerweisungen ins Zn- und Ausland raschest und öiMgst. Kulanteste Durchführung aller öanktechnischen7Hperationen.