Bezugspreise Für Vsterreich-Ungarn ganzjährig !< 4" — halbzährig K 2v — Für Amerika: ganzjährig D. VöO Für das übrige Ausland ganzjährig K 5:20 Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gefenbet. Mt Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Boten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftkeituug des Hottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkasseu-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Wr. 4. KotLschee, am 19. Jeöruar 1907. Jahrgang IV. Wen Bauern und Bauernfreunden von iotoeüee. Liebe Landsleute! Ein wichtiger Augenblick naht. „Im Mai werden die Reichsratswahlen in ganz Österreich stattfinden." Von dem Ausgange dieser Wahlen wird es ab hängen, ob in Zukunft auch der Bauer etwas gelten wird, oder ob er auch weiterhin, wie bisher, der letzte im Kalender bleiben soll. Deshalb rüstet sich die Bauernschaft schon überall für die Wahlen. Sollen da nur wir Gottscheer Landwirte untätig sein und ruhig zuschauen, wie die Bauernfeinde vom 23. Jänner einen durchbringen, der ihnen paßt? Nein, das darf nicht geschehen! Wir müssen trachten, daß nur ein solcher Abgeordneter für Gottschee gewählt werde, der ein warmes Herz für den Bauernstand hat, der sich für unsere Forderungen, die wir Euch neulich dargelegt haben, einfetzen wird, der Gottschee und dessen Bewohner, die der übergroßen Mehrzahl nach dem Bauernstände angehören, gründlich kennt, dem unsere eigenartigen Bedürfnisse aus eigener Anschauung bekannt sind, der aber auch die Fähigkeit besitzt, uns gut vertreten zu können. Das sehet Ihr gewiß alle ein. — Wo nun einen solchen Mann finden? Wir haben ihn schon gefunden: prof. Joses Obergsöll heißt er. Zwar ein geborener Oberösterreicher, wirkt er aber schon fast 32 Jahre als Professor am Gymnasium in Gottschee. Wir können ihn daher mit Recht zu uns rechnen, und Professor Obergföll fühlt sich auch als ganzer Gottscheer. Unser herrliches Gottscheer Lied „Vom Rinsequell zum Kulpastrand", welches Professor Obergföll gedichtet hat, beweist es, daß dieser Manu durch und durch ein Gottscheer ist mit einem warmen deutschen Herzen. Er kennt Gottschee besser als die meisten Gottscheer selbst; kein Dörflein, das er noch nicht durchwandert hätte! Professor Obergföll hat schon für Gottschee gewirkt, als gewisse Schreier in der Stadt noch in der Wiege gelegen sind. Durch verschiedene Schriften und Aufsätze über Gottschee und die Gottscheer hat er uns in der Welt weithin bekannt gemacht. Allen gemeinnützigen Vereinen und Ausschüssen in der Stadt gehörte bisher Professor Obergföll als äußerst tätiges Mitglied an, so der Gemeindevertretung, der Verwaltung der Sparkasse, dem Schulhausbauausschusse, dem Bauausschusse für das städtische Wasser- und Elektrizitätswerk, dem Fachschulausschusse, dem Ausschüsse der gewerblichen Fortbildungsschule, dem Verwaltungsausschusse des Sanitätsdistriktskrankenhauses in Gottschee, dem Arbeitsausschüsse für das deutsche Volkslied in Gottschee, dem Unterstützungsvereine' für dürftige Gymnasialschüler in Gottfchee, dem Vereine „Deutsches Studentenheim", dem Kirchenausstattungsverein, dem Ortsschulrate Gottschee. Diese Ehrenstellen hat Prof eff er Obergföll jetzt größtenteils niedergelegt, um seine ganze Kraft dem Bauernbunde widmen zu können. — Professor Obergföll suchte seiner zweiten Heimat Gottschee zu nützen, wo er nur konnte. Als im Jahre 1881 die Schule in Unterwarmberg gebaut wurde, erwirkte Professor Obergföll vom Deutschen Schulvereine in Wien dazu eine Unterstützung von 1000 fl. — Daß das neue Hausiergesetz für die Gottscheer so viele Begünstigungen, Milderungen und Erleichterungen enthält, ist wieder vornehmlich dem Professor Obergföll zu verdanken, der in dieser Angelegenheit eine ausführliche Bittschrift an den Reichsrat ausarbeitete und durch dessen wesentliche Mitwirkung die Abgeordneten aus Krain jederzeit von den Wünschen und Beschwerden der Hausierer aus Gottschee in Kenntnis gesetzt wurden. Und weil das Gesetz über die Sonntagsruhe die Südfrüchtenhausierer schwer schädigt, nahm sich wiederum Professor Obergsöll ihrer an und verfaßte Bittschriften an die österreichischen Landesbehörden, es möge den Hausierern der Sonntagabend frei gegeben werden. Als Abgeordneter würde er sicherlich auch diese Angelegenheit einer günstigen Lösung zuführen können. — Professor Obergföll hat also bereits sonnenklar bewiesen, daß ihm das Wohl der Gottscheer ungemein am Herzen liegt. Könnten wir daher wohl einen Mann finden, der unser Vertrauen mehr verdient als Professor Obergföll? Nein! — Zudem besitzt Professor Obergföll als 54 jähriger Mann eine reiche Lebenserfahrung und brauchen wir nicht zu fürchten, daß er uns durch sein Auftreten im Reichsrate Schande machen könnte. Professor Obergföll ist ferner durch und durch christlich gesinnt; deswegen mögen ihn die „Los von Rom"-Männer in der Stadt nicht; uns christlichen Bauern aber ist er gerade deshalb lieb und wert. — An Professor Obergföll, der es sich zur Ehre anrechnen wird, für unser Wohl im Reichsrate sorgen zu können, werden wir jedenfalls einen bessern Vertreter haben, als an irgend jemand ändern, den wir erst bitten müssen, sich von uns wählen zu lassen, und mag es auch ein Graf oder Fürst sein. Professor Obergföll wird uns auch öfter Rechenschaft aßlegen über seine Wirksamkeit als Abgeordneter, was Minister, Grafen oder Fürsten selbstverständlich nicht zu tun pflegen. — Dieses alles bedenkend, hat der Gottscheer Bauernbund gleich bei seiner Gründung am 23. Jänner Herrn Professor Obergföll in Gottschee als Wahlwerber (Kandidaten) aufgestellt und richtet an Euch, liebe Standesgenossen, die herzliche Bitte: Bauern und Bauernfreunde, schreibet am Tage der Wahl auf Euern Stimmzettel den Namen: Professor Josef Obergföll. Mit deutschem Bundesgruß! Schatkendorf bei Gottschee, am 15. Februar 1907. Vorstand des Gottscheer Bauernbundes: GtzSl'g pctfdjC, I. Obmannstellvertreter. chllllll Üt'OJtf, Obmann. Johann Kump, II. Obmannstellvertreter. Welche Vorteile bietet das neue Hausterhandelsgesetz den Hausierern aus Gottschee? Am 15. Jänner d. I. ist vom Reichsrate das neue Gesetz über denHausierhandel angenommen worden. Bekanntlich entstanden bei der Einbringung des Gesetzentwurfes über den Hausierhandel in den Kreisen der Hausierer unserer engeren Heimat lebhafte Besorgnisse und es wurde in der großen Versammlung der Gottscheer Hausierer am 10. Mai 1901, in welcher Herr Prof. Obergföll den Bericht über das neue Gesetz erstattete, eine von ihm ausgearbeitete Petition an das Abgeordnetenhaus angenommen, in welcher um die Abänderung mehrerer Paragraphen zu Gunsten der Hausierer aus Gottschee, beziehentlich der nach § 16 des Gesetzes begünstigten Hausierer gebeten wurde. Der Aktionsausschuß in Gottschee versäumte es nicht, immer rechtzeitig einzugreifen und die Reichsratsabgeordneten aus Krain entsprechend zu informieren, und so wurde es denn glücklich erreicht, daß das neue Hausierhandelsgesetz, welches für die nicht begünstigten Hausierer vielfach verhängnisvoll werden dürfte, den Gottscheern und den nach § 16 begünstigten Hausierern überhaupt mehr Vorteile bietet, als dies im alten Hausterpatente des Jahres 1852 der Fall war. Für unsere Heimat ist dies gewiß ein ganz wesentlicher Gewinn; denn noch immer betreiben etwa gegen 600 Gottscheer den Hausierhandel, und die Geldmittel, welche durch diesen Erwerb in unser Ländchen fließen, tragen nicht wenig dazu bei, daß die wirtschaftliche Lage unserer Heimat sich nicht noch unerträglicher gestaltet und die Auswanderung nach Amerika nicht noch mehr an Umfang zunimmt. Im folgenden wollen wir nun einen kurzen Überblick bieten über die Vorteile und Begünstigungen, welche das neue Hausiergesetz den Gottscheern, bezw. den nach § 16 begünstigten Hausierern bietet. 1. Nach § 2 des Hausierhandelsgesetzes sind die für die begünstigten Hausierer auszufertigenden Hausierbücher gebührenfrei. 2. Die Hausierbewilligungen, welche Bewohnern der nach § 16 begünstigten Gegenden erteilt werden, haben für das Gesamtgebiet unseres Staates Geltung. 3. Die Bestimmung des dritten Absatzes des § 8, wornach die behördliche Vidierung des Hausierbuches unter Umständen nur auf acht Tage lautet, dem Hausierer somit ein längeres Verweilen in einem Orte verboten werden kann und dessen Rückkehr in denselben Ort erst wieder nach vier Wochen stattsinden darf, findet auf die nach § 16 begünstigten Hausierer (Gottscheer 2C.) keine Anwendung. Insbesondere für die Hausierer mit Süd- flüchten bedeutet diese Ausnahme von der allgemeinen Regel einen bedeutenden Erfolg. Der Südftüchtenhausierer zieht ja bekanntlich nicht von Ort zu Ort, sondern im selben Orte von Gasthaus zu Gasthaus (Kaffeehaus); er hält sich die ganze Zeit hindurch gewöhnlich in einem und demselben Orte auf, in einer Stadt, wo er schon allgemein bekannt ist und seinen Kundenkreis hat. Wenn für die Hausierer aus den begünstigten Gegenden nicht das oben erwähnte Vorrecht geschaffen worden wäre, so hätte der Hausierhandel mit Südfrüchten überhaupt kaum mehr weiter bestehen können. 4. Nach dem für die begünstigten Gegenden (Gottschee usw.) wichtigsten Paragraphen 16 des Gesetzes sind deren Bewohner, wenn sie im übrigen die gesetzlichen Erfordernisse Nachweisen, bereits nach dem 24. Lebensjahre (die Übrigen Hausierer erst mit dein 33. Lebensjahre) zum Hausierhandel mit den Erzeugnissen ihrer Hausindustrien oder sonstigen nicht vom Hausierhandel ausgeschlossenen Waren (§ 10), bezüglich deren der Hausierhandel dortselbst im Herkommen ist (also für die Gottfcheer der Hausierhandel mit Südfrüchten sowie auch mit Schnitt- und Galanteriewaren), im ganzen Geltungsgebiete des Gesetzes (unsere Reichshälfte) zuzulassen. Nach der Regierungsvorlage wären sie auf das Ermessen oder die Gnade des Handelsministers angewiesen gewesen („können zugelassen werden!"). Selbst in Städten, die (nach § 12) den übrigen Hausierern die Ausübung ihres Geschäftes innerhalb ihres Gemeindegebietes verbieten können, darf den begünstigten Hausierern der Betrieb des Hausierhandels nicht untersagt werden. Wie man sieht, ist der § 16 für die Gottfcheer eilt wirklich goldener Paragraph, da durch ihn nicht nur die alten Hausiervorrechte aufrecht erhalten werden, sondern noch ein neuer sehr wesentlicher Vorteil dazu kommt, welcher bisher nicht gegeben war. Unsere Reichshälfte zählt nämlich gegen 300 Städte, Kurorte und Ortschaften mit mehr als 5000 Einwohnern. Alle diese Städte und Ortschaften haben künftighin das Recht, sich gegen, (nicht begünstigte) Hausierer abzusperren, und viele derselben werden von diesem Rechte gewiß auch Gebrauch machen, denn die jüdischen und ungarischen Hausierer sind vielfach unbeliebt. Das christliche Wien wird gewiß nicht ermangeln, von diesem Ausschlußrechte Gebrauch zu machen und viele andere Städte werden das gleiche tun. Infolgedessen wird für die nach § 16 begünstigten Hausierer (Gottfcheer rc.) in solchen Städten eine Art von Hausiermonopol geschaffen; sie werden dort künftighin nach Beseitigung einer sehr großen Konkurrenz viel bessere Geschäfte machen können, als dies früher der Fall war. Es wird also für unsere heimischen Hausierer darauf Bedacht genommen werden müssen, daß sie in solchen Städten den richtigen Aug en-blick für den sich neu bietenden Geschäftsvorteil nicht verpassen und sich die äußerst günstige neue Geschäftsgelegenheit nicht von Hausierern aus .anderen begünstigten Gegenden wegschnappen lassen. Besonders gilt dies auch für unsere heimischen Hausierer mit Schnitt- und Galanterieware, die in Zukunft in den gegen den Hausierhandel im allgemeinen gesperrten Städten in viel größerer Anzahl als bisher ein ergiebiges Geschäft werden machen können. Vielleicht wird infolge dieser sich bietenden günstigen Erwerbsquelle, falls man sie zu benützen verstehen wird, auch der immer mehr überhand nehmenden Auswanderung ein kleiner Riegel vorgeschoben werden. ^ 5. Nach § 17 kann den Hausierern aus einer nach § 16 begünstigten Gegend beim Hausierhandel mit dort erzeugten Hausindustriewaren die Verwendung von der Schulpflicht entwachsenen Angehörigen, welche mit ihnen im gemeinschaftlichen Haushalte leben, mit Nachsicht des Alterserfordernisscs (24 Jahre) als Warenträger gestattet werden. 6. Die drakonischen Geldstrafen, welche die Regierungsvorlage enthielt, sind gemildert worden, nämlich bei schwereren Übertretungen des Hausierhandelsgesetzes vom Höchstmaße per 600 K auf 300 K, Bei leichteren vom Höchstmaße per 100 K auf 50 K. Allerdings stnd die Strafen für die Übertretungen des Hausiergesetzes im Vergleich zu dem bisher nach dem alten Hausierpatente geltenden verschärft worden. Allein ein ehrlicher, anständiger Hausierer, der auch die ■ Bestimmungen des neuen Gesetzes genau kennt, wird sich überhaupt keiner Übertretung schuldig machen. 7. Durch die §§ 29 und 30 ist unseren heimischen Hausierern im Falle des Bestandes eines Zoll- und Handelsbündnisses mit Ungarn das Hausierrecht auch in den Ländern der ungarischen Krone sowie in Bosnien und in der Herzegovina gesichert, und zwar den Gottscheern das Hausieren mit den im Verordnungswege festzusetzenden Waren (wichtig für die Hausierer der Gemeinde Tiefenbach rc.). 8. Von Wichtigkeit ist auch eine vom Reichsrate angenommene Entschließung, in welcher die Regierung ausgefordert wird, bei der Durchführung des Gesetzes dafür Sorge zu tragen, daß die Hausierbücher für Hausierer aus den nach § 16 begünstigten Gebieten (Gottfcheer usw.) eine von den Hausierbüchern für die übrigen Hausierer augenfällig (etwa durch das Format, die Farbe des Ümschlages oder Papieres u. dergl.) verschiedene Ausstattung erhalten, damit sonst leicht möglichen Verwechslungen und daraus sich ergebenden Beeinträchtigungen und Unannehmlichkeiten bei der Ausübung des Hausierhandels besonders an Orten, die sich im allgemeinen gegen denHausierhandel abgesperrt haben, vorgebeugtwerde. 9. Eine weitere Begünstigung für die Gottfcheer wird zweifellos noch im Verordnungswege erreicht werden. Nach § 10 sind nämlich unter c) „Kanditen und andere Zuckerwaren" im allgemeinen vom Hausierhandel ausgeschlossen, ebenso unter 1) „Material- und Spezereiwaren". Nun ist es aber eine allbekannte Tatsache, daß unsere Südftüchtenhausierer schon seit langer Zeit mindestens ebensoviel, wenn nicht mehr mit Kanditen, Zuckerwaren rc. handeln, bezw. spielen, als mit Südfrüchten. Das Gesetz enthält demnach auch eine Bestimmung, daß der Handelsminister im Einvernehmen mit dem Minister des Innern, einzelne unter lit. c und 1 fallende Warengattungen nach Anhörung der zuständigen Handels- und Gewerbekammern zum Hausierhandel zulassen kann. Dies wird bezüglich der Hausierer aus Gottschee zweifelsohne der Fall sein. Um schließlich noch einmal auf die Strafbestimmungen zurückzukommen, so darf von der Durchführungsverordnung wohl erwartet werden, daß sie, da im Gesetze selbst eine Differenzierung der Strafsätze nicht gegeben ist, eine eingehende Instruktion für die zuständigen Behörden hinsichtlich der Strafbemessung enthalten werde. Das neue Hausierhandelsgesetz tritt sechs Monate nach seiner Kundmachung in Wirksamkeit. Gleichzeitig erlischt die Wirksamkeit aller Gesetze, Verordnungen und Erlässe, welche Gegenstände dieses Gesetz betreffen. Aus Stabt und Land. chottschee. (Wohlverdiente Ehrung.) Die Vertretung der Ortsgemeinde Seele hat in ihrer ordentlichen Sitzung am 12. Februar Herrn Prof. Josef Obergföll stimmeneinhellig zum Ehrenmitgliede ernannt in Würdigung der Verdienste desselben um das Land Gottschee und insbesondere in dankbarer Anerkennung seiner erfolgreichen Bemühungen um die Erreichung eines für das Land Gottschee günstigen Hausierhandelsgesetzes. — Hiemit hat die wackere große Gemeinde Seele dem Empfinden und Denken des dankbaren Gottfcheer Volkes würdigen Ausdruck gegeben. Wir können nicht umhin, die Gemeinde Seele, die auch bei der Gründung unseres christlichdeutschen Bauernbundes eine bedeutende Rolle gespielt hat und deren Vertretung eine ganz hervorragende Charakterfestigkeit zeigt, zu diesem Beschlüsse wärmstens zu beglückwünschen. Die ganze Welt soll nun erfahren, wie das stramme Volk von Gottschee seinen besten Mann zu ehren weiß. — (Hymen.) Am 11. Februar fand in der hiesigen Stadtpfarrkirche die Trauung des k. k. Gymnasialdirektors Herrn Peter Wolsegger mit Fräulein Helene Weiser statt. Unsere herzlichsten Glückwünsche! -— (Vertreter des Landesausschusses im k. k. Bezirksschulräte Gottschee.) Vom fraulichen Landesansschusse wurden tri der am 7. d. M. abgehaltenen Sitzung folgende Herren zu dessen Vertretern in den k. k. Bezirksschulrat Gottschee wieder ernannt: Rudolf Schadinger, herzoglicher Forstmeister in Gottschee, und Franz Vis nikar, k. k. Landesgerichtsrat in Reifnitz. — (Das Gottscheer Mandat.) Wie die „Grazer Tagespost" jüngst meldete, hat Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg die ihm angetragene Kandidatur für das Reichsratsmandat des Wahlkreises Gottschee angenommen. So hoch wir sonst Seine Durchlaucht schätzen, so sind wir aus Gründen grundsätzlicher Natur zu unserem lebhaften Bedauern doch nicht in der Lage, Seine Durchlaucht auch als Kandidaten der christlich-deutschen Partei zu bezeichnen. Der Herr Fürst ist bekanntlich ein Anhänger der liberalen Richtung, der wir nicht folgen können. Die Kandidatur wurde Seiner Durchlaucht auch nur einseitig von Herren liberaler Richtung ans der Stadt Gottschee angetragen, die christlichdeutsche Partei wurde dabei jüngst nicht gefragt, obwohl sie bekanntlich bereits zu einem sehr achtunggebietenden Faktor im öffentlichen Leben unserer Heimat geworben ist. — (Es geht nichts über Verleugnung jeher edlen Weiblichkeit uub jebes Anstandsgefühles.) Jenes Fräulein, bas bei der gründenden Versammlung bes Banernbnnbes am 23. Jänner unter beit Pfeiferlbuben stanb, uub zwar auf dem Kübel unter dem Baume, soll, wie das Gerücht geht, eine Fahne unter ihrer Gewandung versteckt gehabt haben, um sie zu entfalten, wenn es die Gegner zu einem Siegeszuge in die Stadt gebracht hätten. Das wäre ein schöner Triumphzug gewesen, eine Protestantin an der Spitze, tragenb a „biahainints Fahnle"! Ein Schauspiel für Götter! — (Von beit eigenen Parteigängern verhöhnt.) Mehrere Bauern aus Möfel, bie in ihrer Verblenbnng uub durch bekannte Leute irregeführt, es am 23. Jänner bei ber grünbeitben Versammlung bes Gottscheer Banernbnnbes mit bett Gegnern bes-selben gehalten hatten, sollen am selben Abenb in einem hiesigen Gasthause von Stäbtern (Leuten ihrer eigenen Partei) als „Dumme Bauern" berart gehänselt unb verspottet worben seien, daß ihnen ber Gebulbsaben riß unb sie sich ihrer Stanbesgeuossen in ent-schiebener Weife attnahinen. Dabei soll es zu Reibereien itnb Tätlichkeiten gekommen sein, unb zuletzt mußten, wie man hört, bie Annen noch ans sechs Stunden ins Loch marschieren, um bort barüber nachpbenfen, wie man in ber Stabt Gott chee bie Bauern achtet. —- (Verlegung des Brigadekommandos von Laibach nach Görz.) Die Vorbereitungen für die Unterbringung des Kom-manbos ber 56. Jnsanteriebrigabe in Görz sittb bereits im Zuge. Das Brigadekommando bürste im Frühjahre von Laibach nach Görz verlegt werben. — (Ein Zigeunerkinb ans ber Straße gestorben.) Das Zigennerkinb Ursula Hndorovic starb am 4. b. M. auf bein Platze vor bein Schlosse in ben Annen seiner Mutter, bie es gerabe zum Arzt tragen wollte. Die Tobesursache waren Masern, zu betten sich eine Lungenentzündung hinzugesellt hatte. Die Masern scheinen biesmal überhaupt etwas bösartiger anszutreten, als bies in den letzten Jahrzehnten ber Fall gewesen war. — (Unheilvoller Einfluß einer Clique.) Zur Zeit, als vor wenigen Jahren bie Wellen ber „Los von Rom"°Bewegnng in ber Stabt Gottschee hoch gingen, ba war es eine gewisse, allgemein bekannte Clique, von der sowohl die persönliche Verhetzung geübt wurde, als auch bie gewissen famosen Branbartikel im „Grazer Tagblatt" ausgingen. Damals verstauben es bie begönneren Kreise unserer Stabt, ihren wahren Vorteil zu schützen; bie Hetzer würben in bie Schranken gewiesen, es würbe ihnen auch ihre Unbebeuten-heit unb Einflnßlosigkeit recht klar unb beutlich zn Gentüte gesührt. Unb wie steht es heute? Heutzutage sieht sich bie Stabt Gottschee roieberum vor einem wichtigen, entfcheibenben Wendepunkte. Christlich-sozial wird auch in unserer Heimat Trumps, mit elementarer Gewalt hat sich der christliche Gedanke überall im Ländchen Bahn gebrochen. Daran ändert der heftige Widerspruch, der sich da und dort geltend macht, nichts. Die christlich-soziale Idee ist und bleibt unaufhaltsam und unbesiegbar; keine Macht ber Welt wirb sie iit unserer Heimat mehr itieberringen, bies um so weniger, als unsere wackeren Landsleute in Wien, Niederösterreich unb anbenvarts ohnehin schon längst im christlich-sozialen Lager stehen. Unb bie Stabt Gvttschee? Wir fänden es allenfalls begreiflich, wenn sie eine bloß zögentbe, znwartenbe Haltung einnähme. Aber sich ganz offen als Feind bes christlichen Bauernstandes anszuspielen, wie bies viele getan haben, das war nicht nur nicht klng, das war geradezu unverständig. Wir wissen, daß manche besonnenen Kreise der Stadt selbst vollkommen davon überzeugt sind, daß dem christlich-sozialen Gebauten in Gottschee bie Zukunft gehört. Warum hat man bann auf die tosenden Fluten nicht wenigstens ein bißchen Öl gegossen? Und wer trägt schließlich die Hauptschuld an ber ganzen wilden, widerlichen Hetze? Wieder ist es die nämliche unheilvolle kleine Clique. So unsympathisch einzelne Personen derselben den meisten Städtern sind, so wissen diese doch ihr verderbliches Joch nicht abzu-schütteln. Unb bas Enbe? Auch die Stadt wird auf die Dauer gegen den mächtigen Strom nicht schwimmen können. Um ihres eigenen Vorteiles willen werden die Städter wenigstens den direkt feindseligen Zug etwas zurücktreten lassen müssen. Was sich jetzt nusbläht in Gottschee, Leute, bie über ehrenwerte Persönlichkeiten fabriksmäßig Schmäh- uub Branbartikel in bie Hetzpresse schreiben, werben nicht immer bie erste Geige in ber Stabt spielen büffeit, wie bas jetzt leider ber Fall ist. Es wird bald eine Zeit kommen, wo Personen, die sich heute noch recht groß und wichtig dünken, hübsch klein uub bescheiden werden sein müssen. Daun tvirb's auch für biese heißen: So vergeht die Herrlichkeit der Welt! Vvrberhanb freilich haben bie Gutgesinnten und Charakterfesten zu leiden. Sie tun es gerne um der guten Sache willen. — (Achtung Hausierer!) „Bettelhafte Faulenzer" hat der Wanderlehrer der Süd mark die Hausierer aus Gottschee zu nennen sich erdreistet. Nun sind bereits nicht wenige von unseren braven Hausierern nach Hause gekommen; sie alle sinb entrüstet über beit ihnen zugefügten Schimpf. Wenn man bie Hänbe nuferer Hausierer im Herbste anschaut, so beweisen bie bicfeit Schwielen an denselben, baß bas Faulenzen gewiß nicht Sache unserer Hausierer ist. Unsere Männer werden nicht leicht bis zu Tränen gerührt; wenn sie aber nach schwerer Sommer- unb Herbstarbeit, gedrungen durch bie harte Notlage, von Frau unb Kindern Abschieb nehmen müssen, um in ber Fremde ein paar Groschen zu verdienen, dann feuchtet sich auch manches treue Männerauge, denn der Schmerz des Abfchiebes wirb noch vergrößert burch bie Ungewißheit des Wiedersehens. Der den Hausierern seinerzeit angetane Schimpf ist umso empfindlicher, als man gerade jetzt wieder daran geht, bie Sübrnark gegen unseren Bauernbnnb auszuspielen. Ist das nicht wie ein Hohn auf unsere Hausierer und Landwirte? Der Wanderlehrer der Südntark beschimpft unsere wackeren Hausierer, unb eben bieselbe Sübmark wirbt jetzt um die Stimmen derselben. Diese Leute glauben wirklich, baß unsere Hausierer so bunim sinb, baß sie jene Hanb mit Freuden ergreifen werden, die ihnen ins Gesicht schlägt. — Wir machen die Hauptleitung der Südmark daraus aufmerksam, daß der Verein in weiten Kreisen unserer Heimat die bisherigen Sympathien verlieren wirb, wenn er sich noch weiterhin von gewissen Machern als Sturmbock gegen unsere christlichen unb heimatlichen Unternehmungen mißbrauchen läßt. — (Die gestörte Einigkeit.) Dem chnstlichbeutschen Gottscheer Bauernbuube wird in den „Deutschen Stimmen" vor» geworfen, daß er sich eines „frechen Eingriffes in bie bisherige Einigk.it Gottschees" fchulbig gemacht habe. Auf ber nämlichen Seite dieses Blattes jedoch lesen wir (Bericht aus Rieg), es müsse ihm ber wärmste Dank ausgesprochen werben, benn es sei dadurch wenigstens das erwirkt worden, was man schon lange herbeigesehnt: Die notwenbige Klärung ber politischen Verhältnisse. Mit letzterer Bemerkung erklären wir uns ganz einverstanben. Es ging wohl kaum mehr an, bloß zu lavieren, es war hohe Jett,, daß aller Halbheit und Unentschiedenheit ein Ende gemacht wurde, sonst wären wir mit der Zeit einer förmlichen Versumpfung anheimgefallen. Die Gegensätze bestanden schon lange, nur wurden sie künstlich verkleistert, um die schließlich doch unausweichliche Scheidung der Geister hinauszuschieben. Daß diese notwendige Scheidung nicht ohne Kampf vor sich gehen würde, wußten wir im voraus. Daß aber die Gegner solcher Roheit fähig sein würden, haben wir allerdings nicht erwartet. Die „Störung der Einigkeit" dürfte übrigens nur eine vorübergehende sein. Es ist kein Zweifel, daß es im Gottscheer Lande geradeso gehen wird wie in Wien und in Niederösterreich. Nach einiger Zeit wird auch bei uns mehr oder weniger alles im christlich-sozialen Lager stehen. Wenn wir dabei einige Tintenkleckser und da und dort irgendeinen hartgesottenen Religionsspötter vermissen werden, so werden wir uns darüber nicht grämen. — (Gymnasium.) Die ausgeschriebene Religionslehrerstelle wird, wie uns mitgeteilt wird, erst mit September d. I. zur Besetzung gelangen. — Herr Professor Johann Leis ist krankheitshalber mich im zweiten Semester beurlaubt. — (Semesterschluß.) Der Schluß des ersten Semesters am hiesigen Staatsgymnasium erfolgte Samstag den 9. d. M. mit einem Dankgottesdienste und der darauf folgenden Verteilung der Zeugnisse. — (Politik und europäische Höflichkeit.) Bekanntermaßen herrscht unter wirklich Gebildeten trotz politischer Meinungs-verschiedenheiten stets der Ton feiner Höflichkeit, ja selbst persönliche Freundschaft kommt nicht selten trotz politischer Meinungsverschiedenheiten vor. Anders ist dies natürlich bei rohen Naturen, die wahrer Bildung bar sind. Solche Leute halten es sogar für eine „Tat", einen politischen Gegner im gesellschaftlichen Leben anzuflegeln oder wenigstens die Formen europäischer Höflichkeit außeracht zu lassen. Ähnliches kam und kommt auch bei uns in der Stadt vor und so manchen Städter, der sich auf seine „Bildung" nicht wenig einbildet, wäre das Studium von Knigge ans das angelegentlichste zu empfehlen. Auch hatten wir jüngst gerade in Gottschee Gelegenheit zu erfahren, daß selbst akademische Bildung nicht immer vor Gesinnungsroheit schützt. — (Südmark.) In Suchen ist eine Ortsgruppe des Vereines „Südmark" gegründet worden. — (Volksschuldienst.) Herr Franz Maurin, Lehrer in Lichtenbach, wurde in den dauernden Ruhestand versetzt. — In der Sitzung des k. f. Landesschulrates am 28. Jänner wurden u. a. die Jnspektionsberichte, betreffend die Schulen in Mitterdorf, Lienfeld, Mosel, Stalzern und Altlag erledigt. — (Eine Spende für die Stadtpfarrkirche.) Mit Zuschrift des k. k. Bezirksgerichtes (Zivilsachen) Triest vom 1. Februar l. I. erhielt das hiesige Psarr- und Dekanatsamt die Verständigung, daß der verstorbene Hvfrat Josef Ritter v. Regnard zu Gunsten der Stadtpfarrkirche in Gottschee ein Sparkassebuch mit 400 K als Legat hinterlassen hat. — (Ein heuchlerischer Aufruf.) „Die deutschen Männer (?) vom 23. Jänner" haben nun auch einen Weckruf an unser Volk herausgegeben oder vielmehr in dasselbe hineingeschmuggelt. Das Geschreibe tut scheinbar recht fromm und christlich, mit Bibelzitate» wird da nur so umhergeworfen. Die Weiber werden gewarnt, sich nicht in die politischen Fragen, die nur die Männer angingen, hinein-zumischen. „Das Weib soll dem Manne dienen", predigen die „Männer vom 23. Jänner". Vielleicht auch dann, wenn der Mann „Hoch Frankreich I", „Heil freie Schule!" oder „Heil freie Ehe" ruft? Diese Heuchler, diese Wölfe in Schafskleidern verschweigen wohlweislich, wohin man in Frankreich gekommen ist, indem man dort die Wirksamkeit der Religion und der Priester bloß auf die Kirche und Sakristei beschränkt wissen wollte. Ein Teil des Aufrufes ist übrigens nichts anderes, als ein Wiederkauen dessen, was man schon längst früher in den „Deutschen Stimmen" gelesen hat. Über l>te § 2-Versammlung werden alte längst wiederlegte Unwahrheiten wieder anfgetischt. Auch mit der Lüge geht man neuerdings hausieren, daß der Bauernbund Konsumvereine gründen wollen. Zuletzt wird die Werbetrommel für die „Südmark", nach Kräften gerührt. Man lasse uns doch endlich einmal mit der Südmark in Ruhe, die überhaupt kein politischer Verein, sondern ein nationaler Schutzverein ist oder sein soll, und. zwar für die Deutschen ohne Unterschied ihrer politischen Anschauungen. Gleisnerisch und augenverdrehend schließt der Weckruf mit den salbungsvollen Worten im Predigttone: „Wir aber wollen bleiben christlich (!) deutsche Gottscheer wie bisher im Frieden mit Gott und der Welt, mit Christi Kirche und seinen Dienern, wenn sie guten Willens sind. — Ämeit! — Die vielen Bibelzitate und der salbungsvolle Ton verraten, daß der Aufruf von einem Protestanten oder Lutherfreund verfaßt worden sein dürfte. — (Theater.) Nach mehr als dreimonatlicher Spielzeit in Gottschee verließ die Theatergesellschaft L. Zuson am 30. Jänner unsere Stadt und begab sich von hier nach Tarvis. Die Leistungen der genannten Gesellschaft erhoben sich um ein ganz bedeutendes über das, was ähnliche wandernde Theatergesellschaften in der Regel zu bieten pflegen; es war denn auch der Theaterbesuch ein sehr reger und lohnender und das Publikum kargte nicht mit Beifallsund sonstigen Gunstbezeigungen. Man hatte sich in Gottschee an ein regelmäßiges Theater — gespielt wurde viermal wöchentlich ---bereits gewöhnt und es wird die wackere Gesellschaft, welche auch bessere Stücke gut zu geben verstand, den Gottscheer» gewiß in angenehmer Erinnerung bleiben. — (Herr Prof. Obergföll) hat seine Ehrenstellen als Gemeindeausschkßmitglied und Mitglied des Sparkasseausschusses (Obmannstellvertreter und Direktionsmitglied) zurückgelegt. Nach der Entschließung der Gemeindevertretung vom 22.. Jänner, nach den begangenen Roheiten bei der gründenden Versammlung des Gottscheer Bauernbundes am 23. Jänner, sowie auch nach den ganz ordinären Anflegelungen in den „Deutschen Stimmen" von Gottschee ans war dieser Schritt unvermeidlich und wir billigen ihn vollkommen. Wir freuen uns darüber, daß Herr Prof. Obergföll nunmehr seine unermüdliche Arbeitskraft und seine reichen Kenntnisse und Erfahrungen ganz und ungeteilt unserem christlichen Bauernbünde wird widmen können. Dem Landvolke fehlte ja bis jetzt ein Mann, der ohne ein gewisses hochmütiges Herabsehen mit voller Hingabe, Uneigennützigkeit und Sachkenntnis dessen Interessen zu fördern geneigt und bereit war. Nun haben wir einen solchen Mann gewonnen und es wird dies gewiß nur vorteilhaft sein für unsere christlichen Bauern. — (Zweierlei Maß.) Die Stadtgemeinde Gottschee hat dem lutherischen Pastor trotz der geringen Anzahl der hiesigen Protestanten einen Saal im Stadthause bereitwilligst unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Unsere christlichen Gottscheer Bauern hätte man am 23. Jänner aus einem gemieteten Saale am liebsten ausräuchern wollen. Gilt unseren Stadtoätern der deutsche Bauer der Heimat weniger als der lutherische Pastor von Laibach? — (Echt lutherisch.) Man wundert sich darüber, daß anläßlich der Gründung des Gottscheer Bauernbundes die zu friedlicher Beratung zufammengekommenen Bauern von einer Rotte wilder Schreier beschimpft, verhöhnt und sogar bedroht wurde. Man wird sich aber darüber nicht mehr wundern, wenn man bedenkt, daß unter der heulenden und pfeifenden Horde tatsächlich auch der lutherische Pastor aus Laibach war. Luther war bekanntlich kein besonderer Freund der Bauern. Er lehrte: „Der halsstarrigen, verstockten, verblendeten Bauern erbarme sich niemand, sondern haue, steche, würge, schlage drein als unter die tollen Hunde, wer da kann und wie er kann." (Janssen, II. 541.) Erst hetzte er die Bauern zum Aufstand gegen die Fürsten, nachdem aber der Aufstand mißglückt war, schrieb er an die deutschen Fürsten: „Jedermann soll in die Bauern dreinschlagen, würgen und stechen. Ein Fürst kann jetzt den Himmel mit Blutvergießen eher verdienen als mit Beten." (Luthers Werke, 28, 142.) Durch seine maßlose Verhetzung hat Luther den Bauernkrieg heraufbeschworen, in welchem unsäglich viel Blut geflossen ist, hundertfünfzigtausend Bauern er- schlagen, unzählige Witwen und Waisen ins Elend gestürzt und eine Menge von Dörfern, Schlössern und Klöstern zerstört worden sind. Er gibt das selbst zu mit den Worten: „Ich, Martin Luther, habe im Aufruhr alle Bauern erschlagen; denn ich habe sie heißen totschlagen. All ihr Blut ist auf meinem Hals." (Walch, 59, 284.) Erschlagen wurde am 23. Jänner zwar keiner von den Gottscheer Bauern, aber gehetzt wurde gehörig gegen sie, ganz nach Art Martin Luthers und zum Gaudium des „zufällig" anwesenden Laibacher Pastors Hegemann. -- (Heil Frankreich!) So wurde an dem sür Gottschee so denkwürdigen 23. Jänner, dem Tage der gründenden Versammlung des Gottscheer Bauernbundes, von mehreren Krakeelern gerufen. Dieser Ruf bedeutet nichts anderes als: Heil der Christenverfolgung I JpetI dem modernen Heidentum! Nieder mit dem Christentum! So sehen also Leute aus, die sich gerne als Freunde unseres christlichen Bauernstandes aufspielen möchten, aber nichts anderes sind als Wölfe in Schafskleidern. Was in Frankreich in letzterer Zeit Gottloses und ganz Ungeheuerliches geschehen ist, dürfte den geehrten Lesern ohnehin bekannt sein. Wir können nicht umhin, ein paar Einzelheiten besonders zu erwähnen. Es gibt heutzutage Lehrer in Frankreich, welche ihren Schulkindern das Bild des Gekreuzigten Hinhalten und sie zwingen, daraufzuspucken. Wir sehen Gemeinderäte in Frankreich, welche altehrwürdige Kapellen zu Bedürfnisanstalten (!) umwandeln. Sind das nicht Bilder, so voll des Entsetzens, daß man just kein Gläubiger zu sein braucht, um den tiefsten Abscheu davor zu empfinden? So sehen also die Früchte der „Freien Schule" aus.. Nicht umsonst warnte schon um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts Herr v. Eorcelles: „Es wird immer eine sichere Tatsache bleiben, daß der Unterricht ohne Moral in das Volk Flammen schleudert, die den Aufruhr entzünden, und daß Moral ohne Religion ein machtloser Zügel ist; der irreligiöse Unterricht verwirrt die intellektuellen Fähigkeiten des Volkes und stürzt die ganze Gesellschaft in Gefahren." — (Vermächtnis.) Die verstorbene Frau Margarethe Kren, Hausbesitzerin in Gottschee, hat in ihrem Testamente 900 K für die Anschaffung eines Kreuzweges für die neue Stadtpfarrkirche in Gottschee vermacht. Gott möge ihr die fromme Spende reichlich lohnen! — (Die Gründung des „Gottscher Bauernbundes") und die Kandidatur des Herrn Prof. Obergföll wird auch von unseren auswärts wohnenden Landsleuten mit großer Freude begrüßt. Sv schreibt z. B. Herr Josef Tomitz aus Debreczin: Hoch der Bauernbund und Herr Prof. Obergföll! Er könne nicht begreifen, daß im Ländchen Gottschee manche christliche deutsche Leute auf einmal so unchristlich geworden seien. Er sende dem wackeren Bundes-obmanne Herrn Kropf sowie Herrn Bürgermeister Kresse und sämtlichen Mitgliedern herzlichsten Glückwunsch und bitte sie, auch für weiterhin stramm und fest zusammenzustehen trotz aller Krakeeler und Pfeiferlbuben. Herr Tomitz erklärte unter einem seinen Beitritt zum Bauernbunde. — Unser rühmlichst bekannte Kunstmaler, Herr Michael Ruppe, begrüßte von Klausen (Tirol) auch die Kandidatur Obergfölls auf das herzlichste und wünscht derselben besten Erfolg. — Ein christlich sozialer Freund unseres Blattes schreibt aus Wien folgendes: Mit Interesse las ich den Bericht über die Gründung des Gottscheer Bauernbundes. Man kann sich nur freuen über die Gründung des Bundes, wie über die Art und Weise, wie dies gewisse Leute verhindern wollten. Wie schwach müssen sich diese fühlen, wenn sie versoffene Studenten und Gesellen herbeirufen müssen, „ihre Stärke" zu zeigen. Besser und gründlicher hätten sich die „deutschen Zulnkasfern" nicht mehr blamieren und bloßstellen können. Wie würdig sich doch bei diesen „deutschen Männern" die Pseiferln re ausnehmen. Schade, daß nicht auch noch ein jeder einen (Znzel) Schnuller im Munde gehabt hat, wie seinerzeit, als sie noch keine Hosen anhatten. Man kann diesen Herren nur sehr dankbar sein, daß sie „ihre" Manneswürde zeigten. Da sehen doch wenigstens die guten Gottscheer Bauern, was für „Flegel" auf der Tenne der Südmark liegen. Nur mutig vorwärts, die Gegner nicht fürchten! Diese können uns keinen größeren Gefallen erweisen, als sich in ihrer wahren Gestalt zu zeigen. Durch Kamps kommt frisches Leben und Scheidung der Geister — nicht zu unserem Nachteil. — (Zur künftigen Reichsratswahl.) Es gibt naive Leute, welche glauben, daß es sich bei den Wahlen in den Reichsrat bloß um Personenfragen handle. Das ist nicht der Fall; es-handelt sich vielmehr hauptsächlich um die große, wichtige und auch unser Gewissen berührende Frage, ob christlich oder nicht christlich gewählt werden soll, und man braucht da nur die Augen aufzumachen und zu schauen, auf welcher Seite die - „Heil Frankreich!"-Rufer, die „Los von Rom"-Leute u. bergt, stehen. Dann weiß man genug. Katholische Männer, nämlich solche, die nicht bloß dem Namen nach katholisch sind, werden jedenfalls nur wieder solche Männer wählen, die ihre christliche Gesinnung und ihren Glauben offen zu bekennen den Mut haben und dabei auch sonst die rechte Eignung besitzen. — (Zur Wahlbewegung.) In öffentlichen Blättern lesen wir die Nachricht, daß dem Fürsten Auersperg das Gottscheer Mandat von den Gemeindevorstehern des Gottscheer Wahlkreises-angeboten worden sei. Demgegenüber stellen wir fest, daß bei der betreffenden Versammlung am 11. d. im Gemeindehause zu Gottschee von beit 25 Gemeindevorstehern des Gottscheer Wahlkreises-nur etwa acht bis zehn tatsächlich, an der Beratung und Beschluß-faffung teilnahmen und selbst einer von den anwesenden Gemeindevorstehern gegen die Aufstellung der oben genannten Kandidatur sich aussprach. Schriftführer des liberal-radikalen Wahlausschusses ist der Rädelsführer der Skandalszenen im Brauhause Notar Doktor-Moritz Karnitschnig (!). Bauern! das läßt tief blicken. — (Vorstandssitzung des Gottscheer Bauernbundes.), Am 14. d. fand unter dem Vorsitze des Bundesobmannes, Herrn Franz Kropf, im Gasthause des Herrn Bürgermeisters Kresse in Schalkendorf die erste Vorstandssitzung des neugegründeten Gottscheer Bauernbundes statt. Es wurde beschlossen, je einen Mitgliederkataster sür ben Obmann und den Hauptkassier anzulegen, an die Bauernräte Blocks (Juxten) hinauszugeben für die Einhebung bet Mitgliederbeiträge, ferner die Bereinssatznngen in Druck legen zn lassen usw. Auch wurde der dringende Wunsch ausgesprochen, daß der „Gottscheer Bote" in den nächsten Monaten allwöchentlich erscheinen solle. Schließlich wurde noch der wesentliche Inhalt einer an das hohe Handelsministerium zu richtende Petition behufs Erwirkung möglichst günstiger Durchführungsverordnungen zum neuen Hausierhandelsgesetze zur Kenntnis genommen und genehmigt. — (Die Reichsratswahlen.) Wie das k. k. Tel.-Korr.-Bur. erfährt, wird am 19. Februar die Ausschreibung der Neuwahlen für den Reichsrat im „Reichsgesetzblatt" und in sämtlichen Landeszeitungen verlantbart. Als Tag für die Wahlen ist der 14. Mai, für die engeren Wahlen der 23. Mai festgesetzt. — (Sanktion des Gewerbegesetzes.) Das Gesetz betreffend die Abänderung und Ergänzung ber Gewerbeordnung hat die aller-: höchste Sanktion erhalten. Schon in den nächsten Tagen wird auch die Durchführungsvorschrift zur neuen Gewerbenovelle erlaffen werden. Mitterdorf. (Eifrige Agitation) entwickelt jetzt hier unsere gute Nachbarin, die Stadt Gottschee. Kein Tag vergeht, ohne daß jemand her käme, gegen den Bauernbund zu wettern uud die Südmark anzupreisen. Trotz alledem gewinnt der Banernbund täglich neue Mitglieder. Die lutherischen Zettel suchte letzh"? ein Tapezierer an den Mann zu bringen, doch gingen nur wenige auf den Leim. Großen Erfolg hoffte man für die Südmark von der Verlesung zweier Telegramme. Ein bekannter Meister vom Zwirn machte den Vorleser und ein kleines Häuslein eigens Ausgenommener mußte nach der Verlesung „Heil Südmark" rufen. Ein größeres Unglück ist nicht passiert. Die Südmarkwerber aus Ser Stadt müssen wohl kuriose Charaktere sein, da sie meinen, es müsse alles in die Knie sinken, wenn die Bauern erfahren, daß Fürst Auersperg seine Diäten den Wählern schenken werde. Daß auf Ja solche hohen neuen vorste der § von C Zu. 3 Leutei schuld gemeii des £ warm Johar Kikel warm! der kü Kaufn Pfeifei in Go nämln Zu bi Pfarri im Gei etwa der S an de: Bruini waren, Tisch sitzer die Bi für de nun fr Schutz Pöllan die Gi ftaitge] rere B gerade 1907 und si Einigk; naleu Carnio heraus anstreb brachte um 3 Jahres Johaw Daran' Jahres Alsdati wurden zum Hl Franz möchtl Bericht Worten solche Weise dir Wählerschaft zu ködern versucht wird/ kann dem hohen Herrn unmöglich erwünscht sein, zumal es direkt gegen die neuen Gesetzesbestimmungen verstößt. Walgern. (Alois Eisenzopf), der zurzeit noch Gemeindevorsteher von Altlag ist, fuhr am 11. d. M. nach Gottschee. Auf der Straße wurde er des Pfarrers und des Gemeindevorstehers von Ebental ansichtig. „Schwarze Teufel!" rief ihnen Eisenzopf Zu. Ruhig stieg Pfarrer Maußer vom Wagen und ivies vor allen Leuten den Gemeindevorsteher Eisenzopf zurecht. Eisenzopf entschuldigte sich, daß er nur den Gemeindevorsteher von Ebental gemeint hätte. Ein sauberer Patron fürwahr, dieser Eisenzopf! Anterwarmöerg. (Von der Schule.) Bei der Neuwahl des Ortsschulrates wurden gewählt: Johann Schauer von Ober-warmberg Nr. 11, Anton König von Oberwarmberg Nr. 10 und Johann Kraker von Kvmuzen Nr. 17; als Stellvertreter: Johann Kikel von Unterwarmberg Nr. 1 und Johann ©liebe von Unterwarmberg Nr. 21. jJfoJTrmbf. (In den BezirkSstr aßen aus schuß) wurde bei der kürzlich erfolgten Neuwahl u. a. auch Herr Jvh. Petschauer, Kaufmann in Pöllandl, gewählt. — (Die beklagenswerte Demonstration) seitens der Pfeiferlbuben anläßlich der Gründung des Gottscheer Bauernbundes in Gottschee fängt nun an, Früchte zu bringen. Am 2. d. M. sollte nämlich hier eine Ortsgruppe der „Südmark" gegründet werden. Zu diesem Zwecke hatte Schulleiter Matth. Petschauer an mehrere Pfarrinsasfen Einladungen ergehen lassen. Tatsächlich haben sich im Gasthause des Herrn Johann Petschauer um 3 Uhr nachmittags etwa dreißig Besitzer eingefunden. Schon während der Verlesung der Satzungen durch den Proponenten gaben mehrere Teilnehmer an der Versammlung ihrem Unwillen über die „Südmark" durch Brummen und Kvpfschüttelu Ausdruck. Als die Satzungen verlesen waren, ließ der Proponent einen Bogen zur Beitrittserklärung von Tisch zu Tisch herumgehen. Doch siehe! — nicht ein einziger Besitzer wollte seinen Namen darauf setzen. Der Proponent schloß die Versammlung und nun kam es zu begeisterten Kundgebungen für den Bauernbund. Die Patentdeutscheu und Heilobrüder werden nun freilich sagen, die Pöllandler hätten keinen Sinn für nationale Schutzvereine. Doch nur sachte, ihr Pfeiferl-Patentdeutschen! Die Pöllandler wissen völkische Schutzvereine ganz gut zu würdigen und die Gründung einer Ortsgruppe der „Südmark" hätte hier gewiß stattgefunden, um so mehr, da ja sich schon im Herbste 1906 mehrere Besitzer bereit erklärten, dem Vereine beizutreten, wenn nicht gerade Mitglieder der „Südmark" am denkwürdigen 23. Jänner 1907 freie deutsche Männer auf eine so gemeine Art angeflegelt und sich sogar tätlich an ihnen vergriffen hätten. Wer stört die Einigkeit der Gottscheer? Wer hindert die Gründung von nationalen Schutzvereinen? Herr Gemeindevorsteher von Mosel, ihr Carniolen und, wie ihr sonst heißen möget, ihr Skandalmacher, heraus mit der Antwort! Was übrigens die Gottscheer Südmärker anstreben, aber nie erreichen werden, ließen sie am 23. Jänner klar durchleuchten. ■— (Von unserer Feuerwehr.) Am 3. d. M. nachmittags um 3 Uhr fand im Gasthause des Herrn Johann Petschauer die Jahresversammlung der hiesigen Feuerwehr statt. Der Hauptmann Johann Petschauer begrüßte lue Erschienenen aufs herzlichste. Darauf erstattete der Schriftführer Matthias Petschauer den Jahresbericht und der Kassier Johann Matzelle den Kassabericht. Alsdann schritt man zur Wahl eines neuen Ausschusses. Gewählt wurden: Johann Petschauer zum Hauptmann, Andreas Maußer zum Hanptmannstellvertreter, Pfarrer Sturm zum Schriftführer und Franz Grill zum Kassier. «lieg. (An einen, der mit Schimpfen etwas beweisen möchte.) Brachte jüngst der Rokitanskyschc „Bauernbündler" einen Bericht aus dem Hinterlande, der dadurch, daß er von Schimpf-wvrten gegen die Priesterschaft strotzt, zeigt, daß er, was Bildung anbelangt, dem nächstbesten Soziblattschreiber ruhig die Hand reichen kann. „Bauernfang", „schwarze Herren", „klerikale Lockvögel", das sind einige Stichproben, womit der famose Schreiber beweisen wollte, daß ein Zusammengehen, ein Zusammenhalten aller Bauern, ein Bauernbund unbedingt schlecht sei. HerrProfessorObergföll hatte nämlich die Güte, einigen unsererBauern auseinander zu setzen, welches der Zweck und das Ziel eines zu gründenden Bauernbundes sei. Die sozialdemokratischen Vereinigungen und deren bedeutende Erfolge als Beispiel anführend, betonte der Herr Professor, daß die Bauern ihre Forderungen nur ans dem Wege der Vereinigung auch entsprechend betonen und erreichen könnten. Zu diesen Forderungen gehört zunächst eine gesetzlich geregelte Alters- und Arbeiterversicherung; erstere sollte bewirken, daß der Bauer auch in alten Tagen etwas zu leben hat, durch letztere sollten die heimischen Arbeitskräfte dem Lande erhalten bleiben. Der Bauernbund würde der Güterschlächterei entgegentreten und so auch ein bedeutendes Stück nationaler Arbeit leisten. Eine gegenseitige Viehversicherung würde bewirken, daß der Schlag, der bald diesen bald jenen durch Umstehen eines Stückes Vieh trifft, bedeutend abgeschwächt würde. Durch Wandervorträge würde die Liebe zur Heimat geweckt, deutsche Art und Sitte gepflegt und der ganze Bauernstand gehoben werden. Auch das neue Hausiergesetz wurde berührt und hervvrgehoben, daß dasselbe für die Gottscheer sehr günstig sei, da es zwischen bevorzugten (Gottscheer, Grödner usw.) und nicht bevorzugten (Juden, Slowaken usw.) Hausierern unterscheidet. Gegen letztere, die Wien förmlich überschwemmen, war der Widerstand der Christlichsozialen gerichtet. Daß aber die christlichsoziale Partei gegen des Kleingewerbe sei, hat der bündlerische Schreiber entweder bewußt gelogen und so seine Leser täuschen wollen, oder er hat es getan, weil er es nicht besser verstanden. Die christlichsoziale Partei ist ja bekanntermaßen die einzige deutsche Partei, die den Gewerbestand gegen das Großkapital verteidigt. Zum Schluffe meinte Herr Professor, „das Blaue vom Himmel könne man nicht versprechen" und es wäre auch ein Unsinn, mehr zu versprechen, als jemand halten kann; übrigens sei auch das früher Erwähnte noch nicht durchgeführt, sondern es müsse erst mit vereinten Kräften darauf hingearbeitet werden; aber so viel könne er sagen, daß mit dem Bauernbunde mehr werde erreicht werden, als ohne denselben. Wir führen das Vorstehende wörtlich an, um den „Bauernbündler" Lügen zu strafen, der seinen Lesern weis machte, der Herr Professor hätte den Bauern das Blaue vom Himmel versprochen. Nun, „Bauernbündler", wo ist die Wahrheit? Nicht wahr, ein paar Lügen mehr oder weniger, wenn es gilt, eine Sache niederzubiegeln, mag sie sonst noch so gut sein, schlecht ist sie schon deshalb, weil sich der Geistliche an ihr beteiligt. Dem Geistlichen liegt am Wohle des Bauernstandes natürlich nichts, wohl aber haben ein „warmes" Herz für ihn die bündlerischen Herren. Da möchten wir wohl hinverweisen ans jenes possierliche Schauspiel im Jahre 1905, wo, als es sich um das Brücker Landgemeindenmandat handelte, bündlerische Bauern zur Wahl des Sozialdemokraten Reset kommandiert wurden, gegen einen christlichen Bewerber. Dasselbe geschah bei der Wahl des sozialdemokratischen Juden Schacherl gegen den christlichen Bauer Riegler. Auf der Versammlung in Unterhaag (Steiermark) sang der Herr Rokitansky auf die „freie, sage gottlose Schule", sein Loblied. Merkwürdige Herren! Einerseits donnern sie gegen die Sozialdemokratie, verdammen die „freie Schule", nennen sich christliche Bauerbündler und streichen so dem Bauer Honig um den Mund, anderseits treiben sie aber finstere Hintertreppenpolitik, lobsingen die „freien Schule" und reichen die Hand den Sozialdemokraten, den größten Feinden des Bauernstandes, zum Kampfe gegen einen christlichen Bauer. Da überlassen wir wohl ganz ruhig ehrlichdenkenden Männern die Antwort auf die Frage: Auf welcher Seite stehen die Bauernfänger? Wien (Verein der Deutschen aus Gottschee.) Das am 27. v. im Hotel Savoy abgehaltene Kränzchen war wohl eines der glänzendsten. Der geräumige, prächtig dekorierte Saal, der in eine alpine Landschaft verwandelt war, und die Beliebtheit dieses Kränzchens haben jedenfalls dazu beigetragen, daß heuer der Besuch ein viel stärkerer war. Als Ehrengäste sind erschienen: Frau Bezirksvorsteher Schadek und Töchter, /Fabrikant Höttowetz und Kaufmann Stonitsch samt Frau und Tochter ans Stockerau; ferner Fabrikant Fritz Riedl (Firma Riedl & Beutel), Restaurateur Mord, Kaps und Tochter und Frau Schneps und Tochter. Herr Bürgermeister Dr. Karl Lueger hat sein Fernbleiben entschuldigt und dem Verein für diesen Zweck 10 Kronen gespendet. Außerdem sah man viele Herren vom Militär, mehrere Wiener Kaufleute mit ihren Angehörigen, Vertreter von in- und ausländischen Firmen sowie die meisten in Wien ansässigen Gottscheer Kaufleute mit ihren Familien. Daß dem Tanze fleißig gehuldigt wurde, ist selbstverständlich. Das Herren Komitee, an dessen Spitze Herr Paul Michitsch stand, entfaltete eine fieberhafte Tätigkeit, so, daß auch die hübschen jungen Damen mit voller Befriedigung des schönen Festes gedenken werden. Ebensogut unterhielten sich auch die übrigen, Teilnehmer. Denn wie immer, war auch dieses Kränzchen wieder ein Familienfest im wahren Sinne des Wortes und bei den Klängen der Salonkapelle Kreutz-, berget' und dem Quartett „D' Sieveringer" mit ihren Sängern im Gemütlichen, verblieb man in heiterster Stimmung bis zum frühen Morgen. Der Vorstand, der keine Kosten gescheut hat, um den liebwerten Landsleuten und auch seinen Gönnern einen gemütlichen Abend zu bereiten, kann mit dem Erfolge zufrieden sein. Der Reingewinn wird zur Unterstützung bedürftiger Landsleute und zu wohltätigen Zwecken verwendet werden. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergefpattene Kleinbrucfjeile oder deren Baum \5 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung \2 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. ... Die ^Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Beste!« lungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets aus den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Uerein der Deutschen a. ßomebee === in Wien. ===== Sitz: X Mords Restauration „3nm roten Igel" I., Älörechtsptatz Ar. 2. Zusammenkunft: Jeden ersten Sonntag im Monate. Im Hanse des Herrn Fran; Jonke in Gottschee MM W « ts « * ts ts ts ts ts ts ts JlmeiiRaniscbe Zähne. 5 ts Alle technischen Aröeiten werden im konzess. Atelier ts ts ts ts ts ts ts ts « ts ts | Amerikanisch? Zähne. « ts ts ts ts ts Lmnptptah Mr. 87 Zahnarzt«« am Laibach « Spitalgasse 7. §Cl)bf -msgefükrt. Grdiniert nur jeden Donnerstag von 9 ts 5 Mr. | Kommis der Gemischtwarenbranche, Gottscheer, nicht über 25 Jahre alt, wird für dauernd aufgenommen. Offerte mit Photographie an JOHANN ROM, Ischl, Oberösterreich. 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Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.