Laibacher SCHULZEITUNG. Organ des krainischen Landes-Lehrervereins. Erscheint __ Vereinsmitglieder arn 10. und 25. jedes Monats. erhalten das Blatt gratis. Sechster* Jalir-g-an^-. Pränumerazionspreise: FürLaibach : Ganzjähr. fl.2 60,halbjähr. fl. WO.— Mit der Bost: Ganzjähr.fl.2*80, halbjähr. fl. 1'50. Expedizion: Buchdruckerei lg. y. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. Inserate werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Rezension werden franko erbeten. Der Realienunterricht in der Volksschule. Ein Kapitel für Laien und Fachleute Der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat an die Landesschulräte einen Erlass* versendet, der allen Schulbehörden aufträgt, auf das sorgfältigste darauf zu sehen, dass L) jene Stunden, die für den Sprachunterricht bestimmt sind, nur für diesen Verwendet werden; 2.) Lesestücke, die Realien zum Gegenstände haben, nur dann in der Sprachstunde vorgenommen werden dürfen, wenn sie vorher bereits erklärt worden sind; 3-) in der IIL, IV. und V. Klasse der Volksschule namentlich auf die sorgfältige Ein-Prägung der Formenlehre in der Unterrichtssprache und auf die genaue Kenntnis der Teile des einfachen Satzes gesehen werde. 4.) Die Methode des Sprachunterrichtes ist an den Lehrerbildungsanstalten auf das gewissenhafteste zu pflegen und der grössere Teil der praktischen Uebungsstunden dem Sprachunterrichte zuzuwenden. Dieser Erlass wurde vermutlich hervorgerufen durch die steten Beschwerden der Mittelschulprofessoren, dass sie die Kinder sprachlich nicht genügend vorbereitet erhalten. Wir sind weit entfernt, diesen Uebelstand leugnen zu wollen, nur suchen wir seine Erklärung ’flcht darin, dass die Kinder heutigentags in der Volksschule zu wenig sprachlich gebildet werden, sondern darin, dass sie nach dem neuen Sistem in der Mittelschule einen gewaltig grösseren Stoff zu bewältigen haben, als in früherer Zeit. Es ist nun begreiflich, dass dieser Erlass von den Mittelschulprofessoren und allen, die der neuen Schule mit ihren «gelehrten“ (wie uns das wolgethan hat!) Lehrern nicht grün sind, weidlich ausgebeutet wird. Aber wir glauben, mit Ungrund, denn jener Erlass enthält nichts, was nicht bereits die vorhandenen Unterrichtsbestimmungen strikte auordnen oder wenigstens andeuten. So heisst es in der Einleitung zu den Normallehrplänen (Kultus und Uuterrichts-Ministerialver-°rdnung vom 18. Mai 1874) ausdrücklich: „Ohne den Zweck der Volksschule zu alterieren, ist bei der Verteilung des Lehrstoffes in den Lehrplänen auch auf jene Schüler Rücksicht genommen, welche ihre weitere Bildung in einer Mittelschule aastreben.“ Damit wurde schon damals „ein gegenseitiges Ineinandergreifen der Untervichtsanstalten verschiedener Kategorien als die Grundbedingung eines gesunden Schul-0l'gauismus“ anerkannt, und das Unterrichtsministerium hat mit dem in Rede stehenden * Wegen Mangel an Raum bringen wir den betreffenden Ministerialerlass (vom 5. April d. J.) in der nächsten Nummer im Wortlaute. A d. R. Erlasse weder sich selbst desavouiert, noch irgend eine Verfügung ausser Kraft gesetzt, sondern lediglich geltende Bestimmungen neuerlich eingeschärft und weiters das, was bisher für die beste Methode galt, zur Norm erhoben. In der oben zitierten Stelle wird aber allerdings auch „die Volksschule als Selbstzweck" hingestellt, nur darf man sich das nicht mit der Analogie verdeutlichen: „das heisse so viel, als der Acker sei da, damit der Bauer ackern lerne“. So ist die Redensart nicht zu deuten; sie will nur besagen, dass die Volksschule im allgemeinen nicht die Aufgabe hat, für die Mittelschule vorzubereiten, weil ein zu verschwindendes Prozent an diese abgegeben wird, sondern dass sie fürs Leben zu lehren habe. Die erdrückende Mehrzahl der Volksschulen eignet sich aber ihrer ganzen Anlage nach nicht zur Vorbereitung für das Gymnasium oder die Realschule, sondern hat ihr vollkommen selbständiges Ziel. Hierher gehört also auch der Realienunterricht, und zwar nicht als Aschenbrödel, „wenn Zeit übrig bleibt“, sondern als' ganz gleichberechtigt, den aber ein gewandter Lehrer mit ausgezeichnetem Erfolge in den Dienst der Sprache zu bringen wissen wird. Man argumentiert falsch, wenn man der Volksschule nur die Aufgabe stellt, lesen und schreiben zu lehren, und diejenigen, welche Realien lernen wollen, auf die Mittelschule verweist oder behauptet, wenn es sie freue, werden sie schon später über Realien lesen. Das Lesen tut’s eben nicht immer, und dann wird nur jener an eine solche Lektüre gehen, der schon Liebe zum Gegenstände gefasst hat. Indem wir aber für das Recht der Realien in der Volksschule mit aller Wärme der Ueberzeugung eintreten, sind wir weit entfernt, dem Missbrauche das Wort zu reden. Auch wir wissen es wol, dass häufig gar arger Schwindel mit dem Realienunterrichte getrieben wird. Mancher, namentlich junge Lehrer, vertändelt zwei Dritteile jeder Lesestunde mit „realistischen“ Erklärungen und Fragen. Dadurch versumpft notwendigerweise der Sprach-und der Realienunterricht, und die Kinder verlieren allen Lernernst und die zu allem Unterrichte nötige Spannkraft. Dieser Vorgang ist unbedacht, sinnlos und hat seinen Grund nicht in der mangelhaften Organisazion des Unterrichtswesens, sondern in dem individuellen Mangel an Methode und Vorbereitung oder in übelverstandener Konzentrazion. Hiezu kommt noch, dass Lehrer, wenn sie mit den Realien vor irgend einer Autorität, die nicht Fachmann ist, Staat gemacht und ihr imponiert haben, von dieser noch hiezu aufgemuntert werden. Nach der Seite hin soll der Ministerialerlass namentlich seine Wirkung tun, denn ein Schulmann lässt sich durch solche Spiegelfechtereien, die nur die Bequemlichkeit des Lehrers und die Unwissenheit der Schüler maskieren sollen, nicht Sand in die Augen streuen. Im Folgenden geben wir in lapidaren Umrissen eine Skizze des Lehrzieles und des Lehrganges in den Realien. Sie ist namentlich für jene bestimmt, die eine Ueberflutung alles Unterrichtes durch dieselben fürchten, und soll ihnen zeigen, dass der diesbezügliche Stoff weder so umfangreich noch so schwer beizubringen ist, wie sie sichs vielleicht einbilden. Leider dürften wir auch manchem Lehrer etwas neues damit bieten. Das Lehrziel entspricht den Normallehrplänen für vierklassige Volksschulen, der Lehrgang nimmt auch auf die besonderen Verhältnisse unseres Heimatlandes Rücksicht. Die Erdkunde hat zu vermitteln: „Kenntnis der Heimat und des Vaterlandes, Kenntnis des Wichtigsten über Europa und die übrigen Weltteile mit Hervorhebung der Bodenverhältnisse; Verständnis der naheliegenden Erscheinungen, die aus Gestalt, Stellung und Bewegung der Erde hervorgehen.“ Der Unterricht beginnt in der III. Klasse, also im vierten und fünften (bei uns dritten und vierten) Schuljahre und ist synthetisch. Man geht vom Schulhause aus, orientiert sich nach Sonnenauf- und Untergang, betrachtet die nächste Umgebung des Hauses, dann den Ort, und entwirft sich an der Schultafel eine Karte von dem Angeschauten. Vom Orte geht man zu dessen Umgebung über und verzeichnet wieder alle Orte, die verbindenden Wege, die zwischen oder nebenliegenden Wälder, Gewässer, Fabriken, Bergwerke u. s. f. Hier werden die wichtigsten Begriffe der physikalischen Geographie entwickelt. So kommt man nach und nach zur Pfarre. Gemeinde, dem Bezirk, dem Heimatland. Kurze historische Notizen, angeknüpft an (ideale) Lesestücke (Sage von der Gründung Aemona’s, Untergang Metullums, Attila, Türkenkriege, Pranzoseukriege). Vom Heimatlande geht man auf die Nachbarländer über und kommt schliesslich (III. Klasse) zu Gesammtösterreich. Von jedem Kronlande wird vor Beginn des Unterrichtes ein Bild an die Wandtafel gezeichnet, das die Kinder auf die Täfelchen abzeichnen und zu Hause anf Papier übertragen. In diesen Umriss werden die allerwichtigsten Flüsse, Gebirge und Städte eingetragen. Wandkarten sind notwendig, aber sie dürfen nur das Bedeutendste enthalten und müssen übersichtlich sein (darum wurden seinerzeit die Karten der „Matica“ Untersagt). Daran knüpft sich eine kurze, aber lebensvolle Schilderung der klimatischen, uazionalen und sozialen Verhältnisse, auch werde der charakteristischen Produkte gedacht. Stete Wiederholung zu Anfang und zu Ende der Stunde. Schriftliche Wiedergabe des Gelernten nach Fragen. In der IV. Klasse kommt man zu Europa, nimmt staatenweise die allerbedeutendsten Städte, Flüsse, Gebirgszüge. Bei jedem Staate wird auf die Nazionalität der Bevölkerung und ihre Lebensweise Kücksicht genommen. Alle Zahlenangaben sind sehr rund und am besten vergleichend. An Europa reihen sich die übrigen Weltteile und die Meere. Jeder Weltteil wird nach seiner charakteristischen Erscheinung und Stellung zum Weltverkehr gewissermassen als Individuum aufgefasst und geschildert. Das Lesebuch sollte zur Er-'uöglichung dessen von jedem Weltteile wenigstens ein farbenreiches Charakterbild enthalten. Schliesslich wird Oesterreich noch einmal gründlich durchgenommen. Zwischendurch geht die Fixirung der mathematisch-geographischen Begriffe nach der Anschauung: Tag, Nacht, Jahreszeiten, Mondphasen, Gestalt der Erde (das Netz), Ro-tezion, Revoluzion, Verhältnisse am Aequator, an den Polen — die Sonne, die Planeten und Fixsterne. Alle Masse werden anschaulich verdeutlicht, die Erklärungen erst im letzten Jahre gegeben. Ueber die Wichtigkeit dieses Unterrichtes haben wir wol kein Wort zu verlieren. Jeder Mensch muss die Welt, in der er lebt, kennen. Der Geschichtsunterricht sollte methodisch an die biblische Geschichte an-büüpfen. Bei dem herrschenden Lehrgänge in der Religion ist dies jedoch nicht möglich. Her Normallehrplan hat daher die regressive Methode adoptiert. Ziel: „Allgemeine Würdigung derjenigen Personen und Begebenheiten, welche her-v’orragend zur Entwicklung der Menschheit im allgemeinen und des Vaterlandes im besonderen beigetragen haben. Förderung der Charakterbildung und Vaterlandsliebe.“ Der Unterricht soll sich auf Biographien und Monographien stützen. Von solchen sollte das Lesebuch einige sehr markante enthalten, zwischen denen man nur eine schmale Brücke zu ziehen brauchte, um eine Uebersicht der Weltgeschichte zu erzielen. Leider sind aber namentlich in dieser Beziehung unsere (die slovenischen), im Wesen aus den frühem Epoche überkommenen Lesebücher der reinste Ballast. — Vorbereiten auf den Geschichtsunterricht soll die Besprechung der Lebensverhältnisse: Familie, Stände, Behör-Jon u. s. f. Daran reihen sollten sich Episoden aus der Regierungszeit des jetzigen Mon-archen, dann: Napoleon, Kaiser Josef, Laudon (das geniale Volkslied), Maria Theresia, Peter der Grosse, Belagerung von Szigeth, Trüber und seine Zeit, Karl V., Max L, Christoph Columbus, Erfindung der Buchdruckerkunst und des Schiesspulvers, Rudolf von Habsburg, Leopold V. (Kreuzzüge), der Herzogsstuhl auf dem Zollfelde, Lebensweise der alten Slovenen, Muhammed, Attila, Belagerung Metullums, Caesar, Romulus, Epaminondas, Heonidas, Solon (Krösus), Kleobis und Biton (olympische Spiele), David, Moses und ähn-frche. Diese Lesestücke wären auf drei (rosp. vier, nämlich ein Lesebuch für Wieder- holungssclnüen) zu verteilen; die übersichtliche Verbindung wäre da leicht herzustelleU-Wir haben namentlich das Altertum bevorzugt, weil die Charaktere da grossartiger und ausgeprägter sind. Als abschreckende Beispiele könnten Coriolan und Nero (Christenver-folgung) aufgenommen werden. (Es wäre sehr zu wünschen, dass irgend ein slovenischer literarischer Verein die Herausgabe eines Volkslesebuches, enthaltend historische und geographische Charakterbilder, unternimmt. Jede Volksschulbibliothek würde sich gewiss einig6 Exemplare anschaffen, und es würde so einem wirklich brennenden Bedürfnisse abgeholfen.) Im Schullesebuche müsste auch eine kurze Schilderung der Entwicklung der sloveni-schen Literatur (etwa in Anknüpfung an „Vodnik und seine Zeit“ statt Napoleon) Baum finden. Damit wird nicht im mindesten nazionale Propaganda gemacht, sondern nur einfach den realen Verhältnissen Bechnung getragen. Wenn die Lesebücher alle Saiten des Volkslebens berühren, seine guten und traurigen Tage schildern, dann werden sie auch im Volke einen Wiederhall erwecken, die Eltern werden mit Vergnügen horchen, wenn ihnen das Kind an langen Winterabenden anziehende Stücke vorliest, sie werden für die Schule jene Zuneigung fassen, die ihr anderweit schon längst entgegengebracht wird, und Kinder selbst, einmal ausgeschult, werden das Lesebuch als ein teures Andenken aufheben und es oft wieder zur Hand nehmen, um das in der Schule Gelernte wieder aufzufrischen. Fragt man nach dem Nutzen des Geschichtsunterrichtes für den gemeinen Mann, so lässt sich derselbe ziffermässig allerdings nicht nachweisen. Würde man ihn mit der Einteilung der Weltgeschichte im Altertum u s w. beginnen, so würde sie wol auch keinen gewähren. Aber bei der angegebenen Methode bildet sie an dem Beispiele grosser Männer tüchtige Charaktere. Sie erweckt Vaterlands- und Freiheitsliebe, hebt die Tatkraft, schärft das sittliche Urteil, lehrt Ursachen und Wirkungen suchen, sie erweitert den geistigen Horizont, regt die Einbildungskraft an und stärkt die Willenskraft. Wenn sie also auch keinen praktischen Nutzen gewährt, so ist ihr ethischer Erfolg um so grösser. Die Wiedergabe des Gehörten und Erfassten bildet auch in hohem Grade das Sprechvermögen und schärft das Gedächtnis. Die Vorteile des natur geschichtlichen Unterrichtes sind allerdings viel realer, denn der Verwertungsgrad der Naturkörper hängt von ihrer mehr oder minder genauen Kenntnis ab. Ziel: „Kenntnis der wichtigsten Körper in den drei Naturreichen mit Rücksicht auf die praktische Verwendung und deren Bedeutung im Haushalte der Natur. Belehrung über den menschlichen Körper und dessen Pflege.“ Der Lehrgang ist auch hier synthetisch und geht vom Besonderen zum Allgemeinen, vom Nahen zum Fernen. Man beginne nicht mit den Affen, sondern mit den allbekannten Haustieren. Diese werden eines nach dem anderen von allen Seiten betrachtet, nach ihrer Gestalt, ihren Organen, ihrem Nutzen, ihren geistigen Eigenschaften u. s. f. Was beobachtet und erkannt wurde, wird erzählt. Kommt der Lenz ins Land, daun werden die Tiere bei Seite geschoben und die Pflanzen kommen daran. Auch die sieht man sich, je eine in der Stunde, aber von unten bis oben genau an und betrachtet an ihr wie am Tier die wesentlichen Bestandteile. Das Kind wird angewiesen, gewisse Bäume oder Kräuter in allen Stadien der Entwicklung, die sie in einem Jahre durchmachen, zu beobachten, überhaupt auf alles zu achten, was es neues erblickt. Von Mineralien können das Salz und die Kohle betrachtet und beschrieben werden. Auf der nächsten Stufe (III. Klasse) kommt schon die Vergleichung der Arten unter einander und das Zusammenfassen in Gattungen. Durchgenommen werden Tiere, Pflanzen und die gewöhnlichsten Mineralien (Metalle) der Heimat. Das Kind wird angewiesen, das Leben der Insekten (Biene, Ameise u. s. f.) und ihre Entwicklung (Raupe, Puppe, Schmetterling) zu beobachten, Der Verstand des Kindes wird dadurch ungemein geschärft, dass es die gemeinsamen und die unterscheidenden Merkmale hervorsucht. Stets Werden namentlich Arten, die in irgend einer Weise hervorstechen, sei es durch Nutzen 0(ler Schaden, Gestalt, Schönheit der Farbe, des Gesanges, Duft, oder die einen repräsentativen Charakter haben, hervorzuheben sein. Auf dieser Stufe können auch schon die Bodengattungen unterschieden, der Wert und die Wirkung des Düngers dargestellt werden. Auf (ter letzten Stufe kommen die Anthropologie, dann Menschenrassen und auch Tiere fremder Weltteile hinzu. Hier empfiehlt sich namentlich Konzentrazion. Ist man bei Afrika, so zeigt ^an und lässt beschreiben den Löwen, das Kameel, den Strauss, das Zebra, das Nilpferd, (tie Giraffe, die Gazelle; bei Asien den Tiger, Elefanten, die Brillenschlange, den Kaffeebaum, Teestrauch; bei Amerika die Papageien, Büffel, wilden Pferde, Präriehunde, Klapperschlange, Baumwolle, den Tabak, den Diamanten; bei Besprechung der Polarländer den Eisbären, Seehund, Wallfisch u. s. w. Hier kann man durch Konzentrazion in alles Leben bringen. Auf ^eser Stufe werden auch noch einmal die heimischen Giftpflanzen und die gefährlichen 11 lederen Tiere (Trichine, Bandwurm) zusammengefasst werden, die landwirtschaftlichen Kenntnisse werden erweitert und im Schulgarten praktisch erprobt, Schonung der Tiere, der Schutz der Vögel und des Waldes den Kindern, wie auf auf allen Stufen, ans Herz gelegt. (Ein vortrefflicher Lehrbehelf und allen Schulbibliotheken aufs wärmste zu empfehlen, sind: Domače šivali v podobah vom Prof. Erjavec.) Namentlich bei diesem Gegenstände ist die Fülle des Stoffes so gross, dass der Lehrer stets sich und die Kinder wird zügeln müssen. Er nehme wenig, lasse aber das Wenige klar anschauen, und ist es einmal verstanden, so lasse er es mündlich oder schriflich wiedergeben. Er gewinnt durch gründliche Behandlung eine Reihe von ebenso anregenden, wie geistig und stil-bildenden Aufgabenstoffen (namentlich Beschreibungen und Vergleichungen). Bezüglich der Natu r 1 e h r e zitieren wir den betreffenden Paragraphen der „Allgemeinen Bestimmungen für den Unterricht in Volksschulen“ für Preussen, weil er bezüglich des Zieles ganz mit unserem übereinstimmt und zugleich den Lehrgang präzisiert: „In dem Naturkundlichen Unterricht der Schule mit einem oder zwei Lehrern sind die Schüler zu eiQem annähernden Verständnisse derjenigen Erscheinungen zu führen, welche sie täglich amgeben. In der mehrklassigen Schule ist der Unterricht so zu erweitern, dass das Wich-t’gste aus der Lehre vom Gleichgewicht und der Bewegung der Körper, vom Schall, vom Lichte und von der Wärme, vom Magnetismus und der Elektrizität zu geben ist, so dass cLe Kinder im Stande sind, die gewöhnlichen Naturerscheinungen und die gebräuchlichsten Maschinen zu erklären. Diktate sind ausgeschlossen, ebenso ist das rein mechanische Ein-lernen von Mass- und Gewichtsverhältniszahlen verboten. In der Naturkunde ist von der Anschauung auszugehen, welche in der Naturlehre wenigstens in der mehrklassigen Schule durch das Experiment zu vermitteln ist.“ Man sieht, es wird auch hier nicht überviel verlangt. Nur hüte sich der Lehrer, etwa mit dem Vortragen der allgemeinen Eigenschaften zu beginnen. Seine Ausgangspunkte sind: das dampfende Wasser im Topfe, Eisblumen, Winter- und Sommerkleider, das Strohdach, die Heizbarkeit des eisernen und tönernen Ofens, Schlagen eines glühenden Reifens um das Wagenrad, Aufquellen der Türen, Aufsaugen der Tinte durch Fliesspapier N- s. w. Wo wir gehen und stehen, begegnen wir physikalischen und chemischen Tatschen. Der Lehrer erfüllt nun so ziemlich seine Pflicht, indem er das Kind zur möglichst v°llständigen Kenntnis der Erscheinungen in der Natur, zur Erkenntnis ihres regelmässigen Verlaufes und zur Erforschung der sie erzeugenden Ursachen anleitet. Wie not Aufklärung Nach der Richtung hin tut, wird uns so recht klar durch die abenteuerlichsten Schatz-gräber- und ähnliche Geschichten, welche von Zeit zu Zeit in den Blättern die Runde Aachen. Die Kinder sollen sich gewöhnen, bei jedem Irrwisch nach einem natürlichen »Warum?“ zu fragen und sich nicht mit abergläubischer Metaphysik zu behelfen. Wissen selbst kein „Weil“ darauf, so mögen sie zum Lehrer kommen, so lauge sie noch in der Schule sind, und auch später; freilich muss dieser Zusehen, dass er nicht in Verlegenheit gesetzt wird. Darum müssen wir „Gelehrte“ sein. Der grösste Teil des Unterrichtes aus der Naturlehre fällt auf die IV. Klasse (wöchentlich 1 Stunde), die jedoch wie die III. zwei Abteilungen hat. Der Lehrer muss daher mit dem Stoffe abwechseln. Für die übrigen Realien entfallen auf die Erdkunde und Geschichte in der III. Klasse wöchentlich 2 Stunden, in der IV. Klasse 3 Stunden, auf die Naturbeschreibung in der III. Klasse 2 und in der IV. Klasse 1 Stunde. Darauf bereitet auch schon der Anschauungsunterricht in der I. und II. Klasse vor. Besondere Lehrbücher werden erst von der V. Klasse an zugelassen. So viel zur Beruhigung der aufgeregten Gemüter. Eine vollständige spezielle Methodik der Realien liess sich in den knappen Rahmen eines Aufsatzes nicht pressen, und ich überlasse die Ausführung des hier Angedeuteten Fähigeren, namentlich bei den Bezirkskonferenzen. Der Zweck dieses Artikels ist lediglich ein kalmierender. Möge man ihm daher Nachsicht angedeihen lassen —l—. dh-aru« Kroazien. (Schulgärten.) Die kroatische Landesregierung hat dem Verwaltuugs-ausschusse der kroatisch-slavonischen Landwirtschaftsgesellschaft anempfohlen, hinsichtlich der Errichtung von Schulgärten den ärmeren Gemeinden und Volksschulen an die Hand gehen zu wollen. Der genannte Verwaltungsausschuss beschloss hierauf, jedem Volksschullehrer oder Ortsschulinspektor, der dies wünschen wird, edle Obstbaumreiser zum Pfropfen der Wildlinge zu senden. Wo noch keine Schulgärten bestehen, die betreffenden Schulgemeinden oder Patronate dieselben aber gerne herstellen würden, ist die Landwirtschaftsgesellschaft, resp. deren Direkzion, bereit, Instrukzionen den Betreffenden zuzusenden. Deutschland. (Fortbildungsschulen. — Zur Erziehung verwahrloster Kinder.) Der preussische Kultusminister beabsichtigt, nachdem man für die Entwicklung der gewerblichen Fortbildungschulen eine sichere Basis gewann, nunmehr auch der ländlichen Fortbildungsschule und deren Förderung die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. — Alle preussischen Kinder unter zwölf Jahren, die sich eines Verbrechens, Vorgehens oder einer Uebertretung schuldig machen, werden in Hinkunft ihren Angehörigen entzogen werden, falls solches notwendig erscheint. Die Entscheidung hierüber hat das Vormundschaftsgericht. Das Kind ist sodann einer andern Familie oder einer Rettungsanstalt auf Kosten der Provinzial- oder Gemeindebehörde zu übergeben. Wäre sehr nachahmenswert! Südamerika. Dem Berichte über die internazionale Schulkonferenz, die mit der phi-ladelphiaer Weltausstellung in Verbindung stand, ist folgendes über dasSchulwesen in Südamerika zu entnehmen: Brasilien hat bei seiner Gesammtbevölkerung von 11.780,000 Seelen 2.945,600 Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren. Die Bemittelten lassen ihre Kinder fast durchwegs in Privatschulen unterrichten. Die für Schulzwecke verausgabte Summe beträgt jährlich über 2.626,000 Dollars. Oeffentliche Schulen besuchen etwa nur 187,900 Kinder. Ein grosser Teil bleibt ohne Unterricht. Der Elementarunterricht ist überall frei. Das Schulzwanggesetz ist auf dem Lande meist ein todter Buchstabe. Die Geschlechter werden gesondert unterrichtet, und zwar die Mädchen nur von Lehrerinen. Die Lehrer werden von der Regierung ernannt und beziehen in Städten 700 bis 900 Dollars, auf dem Lande 400 bis 600 Dollars (Wohnung und Benützung eines Landstückes kommt da noch dazu). Nach zehn bis fünfzehnjährigem Dienste sind sie pensionsberechtigt. Hilfslehrer erhalten monatlich 15 bis 30 Dollars. Lehrerinen stehen mit Lehrern auf gleicher Stufe. Nach fünfzehnjähriger Dienstzeit werden die Lehrergehalte um 25 Prozent aufgebessert. In Rio Janeiro erhält der Lehrer für jeden Schüler über dreissig eine Extravergütung, daher es im Interesse derselben liegt, möglichst viele Schulkinder heranzuziehen. — Unter den südamerikanischen Republiken erfreut sich namentlich die Argentinische Republik der besten öffentlichen Schuleinrichtungen. Die Lehrer beziehen einen Monatsgehalt von 80 bis 100 Dollars (160 bis 200 fl.) und behalten ihre Stellen so lange, als sie sich in ihrem Berufe als tüchtig erweisen. Sandwichsinseln. Auf den Sandwichsinseln, woselbst zuerst durch amerikanische Missionäre das (amerikanische) Schulsistem eingeführt wurde, hat man bei vorgenommenen Verbesserungen schon vor langem verfügt, dass Geistliche für das Amt eines Schulpräsidenten oder Generalschulinspektors nicht wählbar sein sollten, wodurch man die Schule vom geistlichen Einflüsse unabhängig machte. Nach einem Gesetze müssen alle Kinder von 6 bis 16 Jahren irgend eine Schule besuchen, worauf besonders in grösseren Orten streng gesehen wird. Die Lehrer (Eingeborne) beziehen einen täglichen Gehalt von 50 Cents, was bei der Billigkeit des dortigen Lebens sehr viel ist. Das Schuljahr besteht aus vier Trimestern, jedes zu zehn Wochen gerechnet. Unterrichtet wird nur an fünf Wochentagen. In den Landschulen erteilt man täglich drei Stunden Unterricht, durch zwei weitere Stunden beschäftigt man sich mit Feldarbeiten. Der Ertrag dieser Arbeiten gehört zur Hälfte den Schulen, zur Hälfte den Lehrern. Der Schulbesuch ist ein sehr günstiger. Unter 8981 Schulpflichtigen besuchten 8287 die Schulen. In den Elementarschulen bedient man sich der hawaiischen Sprache. Zur Erhaltung der Schulen haben alle männlichen Erwachsenen im Alter von 20 bis 50 Jahren eine jährliche Steuer von 2 Dollars zu entrichten. In Bezug auf die Fähigkeit der Lehrkräfte lauten die Nachrichten gerade nicht günstig. Hj o Us a 1 e s- Aus der Sitzung des k. k. Landesschulrates vom 4. April. — Betreffend den Schulhausbau in Schischka, werden an den Bezirksschulrat Umgebung Laibach die geeigneten Weisungen erlassen. — Die teilweise modifizierte Dienstesinstrukzion für den Hausmeister-Schuldiener im hiesigen Lyzealgebäude wird dem krainischen Landesausschusse mitgeteilt. — Dem Gesuche eines provisorischen Volksschullehrers um definitive Anstellung wird keine Folge gegeben. — Inbetreff der Besetzung der im Schulbezirke Rudolfswert vakant gewordenen Stelle eines Bezirksschulinspektors wird dem Ministerium für Kultus und Unterricht Bericht erstattet. — Schulgeldbefreiungs-, Remunerazions- und Geldaushilfsgesuche werden erledigt. Ein Erlass des Ministers für Kultus und Unterricht vom 6. d. M. an alle Landesschulbehörden, mit Ausnahme jener von Niederösterreich, Oberösterreicb, Salzburg, Vorarlberg und Böhmen, betreffend die Prüfung aus der deutschen Sprache bei den Lehrbefähigungs-Prüfungen für allgemeine Volks- und Bürgerschulen, lautet wie folgt: „Nach den §§ 20 und 36 des Organisazionsstatutes vom 26. Mai 1874 ist an Lehrer- und Lehrerinen - Bildungsanstalten mit nichtdeutscher Unterrichtssprache die deutsche Sprache ein obligater Lehrgegenstand, und sie bildet nach § 66 dieses Statutes einen Gegenstand der Reifeprüfung für sämmtliche Zöglinge. Soll diese Einrichtung für Schule und Leben fruchtbringend werden, so ist erforderlich, dass der Lehramtskandidat hach Ablegung der Reifeprüfung auch in dieser Richtung sich fortbilde und bei der Lehrbefähigungsprüfung hierüber Rechenschaft gebe. Ich finde demnach anzuordnen, dass Kandidaten und Kandidatinen , welche bei einer der k. k. Landesschulbehörde unterstehenden k. k. Prüfungskommission für Volks- und Bürgerschulen gemäss der MinisterialVerordnung vom 5. April 1872 1-20 die Lehrbefähigung für Volks - oder Bürgerschulen mit nichtdeutscher Unterrichtssprache erwerben wollen, auch eine schriftliche und mündliche Prüfung aus der deutschen Sprache abzulegen haben. Bei diesen Prüfungen haben die Kandidaten für das Lehramt an Volksund an Bürgerschulen denjenigen Anforderungen zu entsprechen, welche bei den Reifeprüfungen für das Lehramt an Volksschulen mit nichtdeutscher Unterrichtssprache au den der k. k. Landesschulbehörde unterstehenden Lehrerbildungsanstalten lehrplanmässig zu stellen sind, und ausserdem unter spezieller Angabe der Werke Nachweis zu liefern, dass sie seit Ablegung der Reifeprüfung auch einige deutsche Bücher zu ihrer Fortbildung mit Erfolg benützt haben. Diese Anordnung tritt mit dem Solarjahre 1879 in Kraft; die k. k. Prüfungskommissionen werdeu jedoch ermächtigt, innerhalb des Trienniums 1879 bis 1882 bei der Prüfung von Kandidaten, welche eine Lehrerbildangsanstalt nach den jetzt bestehenden Einrichtungen nicht besucht haben, die oben angeführten normalmässigen Anforderungen nach Erfordernis zu ermässigen.“ Der Eintritt in die Mittelschule. In Bezug auf die Prüfung, welcher sich jeder die Aufnahme in die unterste Klasse einer Mittelschule Nachsuchende unterziehen muss, hat sich das Bedürfnis herausgestellt, zur Beurteilung der Kenntnisse und Fertigkeiten, welche die Aufzunehmenden aus dem Elementarunterrichte mitbringen, vermehrte Anhaltspunkte zu gewinnen. Zu diesem Ende hat Se. Exz. der Herr Minister für Kultus und Unterricht verordnet, dass fortan jedem Schüler, der aus einer öffentlichen Volksschule austritt, um in eine Mittelschule einzutreten, ein (Frequentazions-) Zeugnis verabfolgt werde, welches im Sinne des § 36 der Schul- und Unterrichtsordnung unter ausdrücklicher Bezeichnung seines Zweckes die Noten aus der Religionslehre, der Unterrichtssprache und dem Rechnen zu enthalten hat, und dass vom Schuljahre 1878/79 ab ein solches Zeugnis bei der Meldung zur Aufnahme in die unterste Klasse einer Mittelschule von Seite der betreffenden Direkziou gefordert werde. Massgebend bei der Entscheidung über die Aufnahme bleibt die mit allem Ernste vorzunehmende Aufnahmeprüfung, sowol für die aus einer öffentlichen Volksschule Kommenden, als auch für die privat Unterrichteten, zumal letztere ein Zeugnis der Volksschule vorzuweisen insgesammt nicht in der Lage sind. Das Zeugnis der Volksschule hat als informierender Behelf zu gelten. Bei den Lehrbefähigungsprüfungen, welche am 15. d. M. beendet wurden, trat ein Kandidat der Bürgerschule noch vor Beginn von der Prüfung zurück, indem er sich auf die Volksschule beschränkte, ein zweiter wurde nur für die Volksschule approbiert, 2 erhielten ein Zeugnis Nr. II, 2 eines Nr. III. Von den angemeldeten Kandidaten der Volksschule war einer zur Prüfung nicht erschienen, 2 erhielten ein Zeugnis Nr. II, 5 eines Nr. III, 1 eines Nr. IV; von den Kandidatinen erhielt 1 ein Zeugnis Nr. II, 2 eines Nr. III; aus der italienischen Sprache wurde ein Zeugnis Nr. I erteilt. — Zur schriftlichen Bearbeitung waren folgende Aufgaben gegeben worden: a) Für Volksschulen. Aus der Pädagogik: Welche Wichtigkeit hat das Vorsprechen in der Unterklasse, welche Regeln hat der Lehrer dabei zu beobachten ? Welche Mittel stehen dem Lehrer zur Erhaltung der Stille und zur Erzielung der Aufmerksamkeit zu Gebote? Was sagt das Reichsvolksschulgesetz rücksichtlich des Schulbesuches? — Aus der deutschen Sprache: Erklärung des Sprichwortes: Man muss das Eisen schmieden, so lange es heiss ist. Ueber den Gebrauch des Doppelpunktes. — Aus der slovenischen Sprache : Popiše naj se Icalca narodna šega, navada, ali narodna pesem. — Aus der italienischen Sprache: Descrieione d' un viaggio marittimo (Lettere ad urC amica). — Aus der Arithmetik: Wenn A 2/3 von B, C s/4 von D erhält, dieser aber 8/s vom Ganzen; wieviel hat dann jeder, wenn sie zusammen 640 fl. besitzen? Wie viel Interessen geben 2896 fl. Kapital in 2 Jahren 10 Monaten 20 Tagen zu ö1^ Porz.? Ein Acker von 150 Meter Länge und 30 Meter Breite erfordert 21/s Hektoliter Weizen Aussaat; wieviel Aussaat erfordert ein Acker, der 275 Meter lang und 40 Meter breit ist? — Aus der Geometrie: Die Seiten eines Kechteckes sind 18 Meter und 8 Meter; wie gross ist die Seite des diesem Rechtecke inhaltsgleichen Quadrates? Man berechne die Seite eines Würfels, der an Inhalt drei anderen Würfeln gleichkommt, deren Kanten beziehungsweise 3 Meter, 4 Meter, 5 Meter sind. — Aus der Naturgeschichte: Es sind die Nagetiere im allgemeinen zu beschreiben und diejenigen anzuführen, welche bei uns häufiger Vorkommen. — Aus dem Zeichnen: Eine an der Schultafel entworfene, aus Strecken und Kreisbögen bestehende Zeichnung ist auszuführen; zugleich ist anzugeben, wie mau verfahren könnte, wenn mau seine Schüler veranlassen wollte, dieselbe Zusammenstellung geometrischer Formen abzuzeichnen. Die Konturen einfacher Modelle mit ebenen und krummen Begreuzungsflächeu sind nach der Anschauung aus freier Hand zu zeichnen.— Aus dem Schreiben: Es wurde Latein- und Kurrentschrift an die Schultafel vorgeschrieben.— b) Für Bürgerschulen. Aus der Pädagogik: Was versteht man unter Temperament; wie kann man es eiuteilen ? Wesen, Arten und Eigenschaften der Division. Ratichius, Biographie und Darlegung seiner pädagogischen Ansichten. Was sagt die Schul - und Unterrichtsordnung für die allgemeinen Volksschulen inbetreff der Pflichten der Lehrer? — Aus der deutschen Sprache: Es ist der Inhalt eines Sehiller’schen Dramas kurz anzugeben, und sind sodann die in demselben vorkommenden Hauptpersonen zu charakterisieren. Eingehende Erörterung des kopulativen Satz Verhältnisses. — Aus der Geographie: Die Bewegungen des Meeres Die klimatischen Verhältnisse und die Naturprodukte Oesterreich-Ungarns. Beschreibung des Rheiugebietes. — Aus der Geschichte: Die römische Verfassung im Zeitalter der Republik. Der staatliche Zustand der heutigen österreichisch-ungarischen Monarchie um das Jahr 1300. Die Zeit Ludwig XIV. in kulturhistorischer Beziehung. Uebersicht der Verfassungsgesetze Oesterreich - Ungarns. — Aus der Naturgeschichte: Es ist die Klasse der Amphibien mit besonderer Rücksichtnahme auf diejenigen Merkmale, wodurch sie sich von den ihnen zunächst stehenden Tierklassen unterscheiden, eingehend beschreiben, ihre Einteilung anzugeben, und sind die bei uns häufiger verkommenden in kurzen charakteristischen Beschreibungen anzuführen. Es sind an einigen bei uns wild wachsenden Pflanzen aus der Ordnung der Liliaceen die charakteristischen Merkmale dieser Ordnung darzulegen. — Aus der Naturlehre: Was versteht man unter „magnetischer Abweichung (Deklinazion)“ und „magnetischer Neigung (Inklinazion)“, und welchen Aenderungen Unterliegen beide? Vorkommen, Gewinnung, Eigenschaften und Benützung des Phosphors. — Aus der Mathematik: Auf welche Summe wachsen 6800 fl. zu 5 Perz. Zinseszinsen in 12 Jahren au? Wie hoch ist ein Objekt, wenn dasselbe im Endpunkte einer vom Fuss-punkte ausgehenden, 48 Meter langen horizontalen Strecke unter einem Winkel von 48° 36' erscheint? Auf einer Kugel vom Halbmesser r=:2‘3 Dezimeter wird eine Kalotte durch einen Bogen von 30° beschrieben, welcher einem grössten Kreise der Kugel augehört und sich um den durch seinen Endpunkt gehenden Durchmesser dreht; wie gross ist die sphärische Fläche der Kalotte? Der Wagenfabrikant Anton Czerny in Laibach verkauft an Heinrich Streitmann daselbst 10 Stück Schnellwagen (Tragkraft 20 Kilogramm) ä fl. 3‘ 80, 5 Stück Schnellwagen (Tragkraft 50 Kilogramm) ä fl. 5'50, 6 Stück transportable Küchenwagen ä fl. 2-80, und emprängt von ihm baar 100 fl.; dieser Geschäftsvorfall soll in den Büchern des Czerny durchgeführt werden. — Aus dem Zeichnen: Die Konturen eines Gipsmodelles sind zu zeichnen, und ist die Zeichnung mit Rücksicht auf die Beleuchtungserscheinungen auszuführen. Klinographische Projekzion einer Mulde ; Trambodeu in zentraler Projekzion; liegender Rost oder Schwellrost in Parallelperspektive. Armen bücher. Aus dem wiener Schulbücherverlage werden pro 1878/79 an arme Schüler in Krain Bücher unentgeltlich abgegeben, und zwar im Schulbezirke Adelsberg im Werte von 195 fl. 88 kr., Gottschee 215 fl. 69 kr., Gurkfeld 203 fl. 68 kr., Kraiu-burg 177 fl, 50 kr., Stadt Laibach 88 fl. 75 kr., Landbezirk Laibach 180 fl. 46 kr., Littai 113 fl. 14 kr., Loitsch 131 fl. 82 kr., Radmamisdorf 95 fl. 43 kr., Rudolfswert 142 fl. 35 kr., Stein 118 fl. 15 kr., Tschernembl 115 fl. 15 kr. Aus unserem Vereine. Der Vereiusabend vom 13. d. M. war auch von mehreren auswärtigen Amtsgenosseu besucht. Derselbe wurde durch Mozarts „Sonate in F-dur“, welches Stück vom Herrn Ant. Seydler meisterhaft vorgetragen wurde, eröffnet. Dem folgte ein slovenischer Vortrag des Herrn Gerkmanu über die Verbreitung des Christentums unter den Slovenen. Herr Seydler überraschte hierauf die Versammlung mit einer eigenen Komposizion am Klaviere und erntete dafür reichlichen Beifall. Gleicher Zustimmung erfreute sich Schuberts „Erlkönig“, gesungen vom Herrn Razinger (auf dem Klaviere begleitet vom Herrn Maier). Den Schluss des Abends bildeten gelungene humoristische Lieder- und andere Vorträge des Herrn A. Seydler, dem, so wie dem Unterhaltungskomitd voller Dank für das Gebotene gebürt. Vorträge über Aesthetik der Tonkunst. — Donnerstag den 11. d. M. um 5 Uhr nachmittags hielt Herr Professor Seydler in einem Lehrsaale der hiesigen k. k. Lehrerinenbil-dungsanstalt vor einem aufmerksamen Damenauditorium seinen ersten Vortrag: „Ueber Aesthetik der Tonkunst.“ Derselbe behandelte in gediegener, streng wissenschaftlicher, aber dennoch allgemein verständlicher Weise, nach einer kurzen Einleitung über das Schöne und die Kunst überhaupt, in übersichtlicher Darstellung die Geschichte der Aesthetik mit besonderer Berücksichtigung der Sisteme Plato’s, Aristoteles’, Pythagoras’, Plotins, Baumgartens, Kants und Hegels. — Der zweite Vortrag fand Sonntag den 14. d. M. von 11 bis 12 Uhr vormittags statt und war sehr gut besucht. In demselben wurden die elementaren Eigenschaften der Klänge, Stärke, Tonhöhe und Klangfarbe erklärt und einige Versuche mit einer Rad-Sirene und mit einer Lagniart la Tour’schen Scheiben-Sirene gemacht. — Im dritten Vortrag, am 18. d. M., wurden die Zerlegung der Klänge in einfach pendelartige Schwingungsformen und die darauf beruhende Erscheinung der harmonischen Obertöne besprochen. Orie'i^a-l-^orrespond.enzen.. Innerkrain, 16. April 1878. — Das neue Schulgesetz macht an den Volksschullehrer bedeutende Anforderungen; er soll in allen Fächern bewandert sein, während andere blos eine Gruppe gründlich innehaben müssen. Was für ein grosser Unterschied existiert zwischen den Lehrern der Mittel- und Volksschulen in der Bezahlung?! Wir müssen uns gewisser-massen mit den Brosamen begnügen. — Betrachtet man, wer sich von den beiden beim Unterrichte mehr plagen muss, so wird man gleich sehen, -wo der Lohn nicht recht der Arbeit entspricht. Der Volksschullehrer bekommt ganz vernachlässigte Kinder in die Schule, er muss aus ihnen erst Menschen machen, sie an Ordnung und Reinlichkeit gewöhnen; und wie schwer es ist, alles dies zu bewerkstelligen, besonders wenn man von den Eltern nicht unterstützt wird, wird ein jeder, der überhaupt mit der Schule , resp. mit den Kindern, zu tun hat oder gehabt hat, gern zugeben. Die Mittelschulen dagegen bekommen schon halbwegs „abgehobelte“ Schüler in die Schule und können sie darum auch leichter regieren und unterrichten. Was hat der arme Lehrer für seine Mühe und Plage? Undank! Er wird vom ungebildeten Bauer sogar als Plage betrachtet, und dieses meist darum, weil man nicht ordentlich bezahlt, weil er ein „armer Schlucker“ ist. Wenn der Lehrer materiell gut gestellt wäre, würde es vielfach anders sein. Er soll sich eben frei bewegen können; er soll von niemanden abhängeu; er soll nicht zu gleicher Zeit Lehrer und Organist sein, da er als solcher die Launen des Herrn Pfarrers zu spüren hat. (Ich bin kein Gegner der Kirchenmusik, im Gegenteil, ich möchte einem jeden Lehramtszöglinge raten, dieselbe zu pflegen, nur sollte man nicht gezwungen sein, Orgel zu spielen, weil man Lehrer ist.) Deswegen sollte die jetzige Majorität in unserem Landtage darauf sehen, dass man nicht nur viele neue Schulen baut, sondern auch die Lehrer nach ihrem Verdienste zahlt. Was ist sonst die Ursache des Lehrermangels in Krain, als die schlechte Bezahlung Wenn z. B. ein Steueramtsbeamte, welcher doch nicht einmal so viel zu studieren braucht als der Lehrer, bedeutend besser bezahlt ist, warum könnte nicht auch der Lehrer besser bezahlt werden? — Bei uns kann es ein Lehrer am Lande höchstens auf 700 fl. bringen, aber da muss er sich jahrelang in der Schule plagen, muss eine Menge Staub schlucken und manchen Rock zerreissen, während ein Beamte gleich bei seiner ersten Anstellung diesen Gehalt geniesst. Und doch ist der Schulmann der Erste, welcher den Menschen zum Menschen macht, den Grundstein zum gesellschaftlichen Leben der kleinen Staatsbürger legt! — Wenn er besser bezahlt wäre, so könnte er sich in allen Kreisen frei bewegen und könnte erst dann seinem Stande gemäss leben. Mögen daher diese meine „frommen Wünsche“ bei der jetzigen Majorität im Landtage, die gewiss für eine allseitige Bildung unseres Volkes eingenommen ist, einen guten Boden und eine volle Würdigung finden! K. Vom Karste, 18. April. Seit dem Inslebentreten der neuen Schulgesetze haben sich bekanntlich die Volksschulen Krains bedeutend gehoben. Neue Schulhäuser wurden gebaut und alte erweitert. Es gibt freilich noch viele Gemeinden, die keine Schule besitzen, es gibt aber auch mehrere, die für die Schule am liebsten nichts tun. Zu den letzteren gehört auch unsere, welche ich mit P. bezeichnen will. Hier ist vor ein paar Jahren das Schulhaus gebaut und im vorigen Jahre die Schule eröffnet worden. Allein das Ganze sieht wirklich sonderbar aus. Wenn mau in das Schulzimmer tritt, so sieht man nur leere Wände, zwei schlechte Schul tafeln, einen Tisch und einen altvaterischen Stuhl. Man wird fragen: Ja, wer ist denn schuld daran, dass die Wände so leer sind und die Schule keine Lehrmittel besitzt? Antwort: Die Gemeinde, resp. der Ortsschulrat. Der Lehrer tut sein Möglichstes, allein die genannte Körperschaft will ihm nichts kaufen Es ist nicht lange her, seitdem der Lehrer bat, man möge ihm fürs Zeichnen einige Vorlagen bestellen. Allein alsbald hiess es: Wenn der Lehrer was braucht, so soll er sich das selbst anschaffen! Also der Lehrer mit seinem kleinen Gehalte soll noch Lehrmittel für solche Gemeinden beistellen! Man höre weiter: Die genannte Gemeinde hat mit dem Schulhause auch einen Garten gekauft; sie will diesen jedoch nicht der Schule für den landwirtschaftlichen Unterricht überlassen, sondern beabsichtigt denselben zu verpachten und der Schule nur ein kleines Stück davon zu geben, das höchstens als Gemüsegarten benützt werden könnte. Weil nemlich der Lehrer nicht verheiratet ist, meinen die Leute, er brauche auch keinen Schulgarten. Derselbe wandte sich nun an den löbl. k. k. Bezirksschulrat ; doch dieser liess über die Sache wieder den Ortsschulrat entscheiden; und der hat daran nichts geändert, sonderen alles bestätigt, was die Gemeinde tat. Ob dies nun auch der löbl. k. k. Bezirksschulrat tun wird, ist mir noch nicht bekannt; doch glaube ich, dass er diesbezüglich anders handeln werde. — Ferners sind noch im gleichen Schulhause zwei Mietparteien, der Lehrer aber muss in einem schlechten Lokale wohnen. Ich habe noch nirgends fremde Parteien im Schulhause gesehen und möchte gern wissen, ob es der Gemeinde erlaubt ist, auf Kosten des Lehrers solche im Schulhause einzuquartieren. Gott bessere es! F- -BL Aus dem Schulbezirke Loitsch. Obgleich zugegeben werden muss, dass die neue Volksschule mehr leistet, als die alte Schule zu leisten fähig war, so ist es doch gewiss, dass sie noch viel zur Lösung ihrer Aufgabe zu tun hat. Man klagt nicht selten über Mängel und Gebrechen einzelner derselben und über Hindernisse und Schwierigkeiten, mit denen die Lehrer immer zu kämpfen haben. Den allseitig befriedigenden Leistungen der Volksschule steht der indifferente Ortsschulrat entgegen. Derselbe unterlässt gern dasjenige, was er nach dem Gesetze zu tun verpflichtet ist. Die Hauptpflicht der Lokalschulbehörde ist gewiss die, den Unterricht und die Erziehung störende und hemmende Einflüsse zu beseitigen und so die Zwecke der Schule nach allen Seiten hin zu fördern. Diese Körperschaft müsste für das Gedeihen der Schule das grösste Interesse haben, die Bedürfnisse der Schule und die Mittel zu deren Befriedigung kennen und ihr die allseitigste Sorge und Aufmerksamkeit widmen. Leider entspricht die Mehrzahl der Vertreter der Gemeinden dieser Anforderung nicht! Eine aus unkundigen Landleuten zusammengesetzte Körperschaft kann eben auf die gedeihliche Entwicklung der Schule nicht einwirken. Der Volksschulunterricht kann ferner wenig Früchte tragen, weil die meisten Schulen überfüllt sowie an Lehrmitteln ärmlich ausgestattet sind. Es bedarf wol keiner Erwähnung, dass so etwas den Unterricht ausserordentlich erschwert und sein Gedeihen insofern hindert, als durch die Ueberfüllung die Tätigkeit und Aufmerksamkeit des Lehrers zu sehr geteilt wird. — Lehrmittel sind durchaus notwendig. Ist die Schulgemeinde, resp. der Ortsschulrat, in Anschaffung derselben karg, so wird dies die Schule empfindlich büssen müssen, denn der eifrigste und strebsamste Schulmann wird ohne solche nicht mit gutem Erfolge wirken können. Alle diese Misstände verdienen die grösste Beachtung und baldige Beseitigung, wenn die Schule den an sie gestellten Anforderungen entsprechen soll. Ein dritter Grund, warum die Schule nicht durchaus gute Früchte trägt, liegt in der Abneigung vieler Eltern gegen dieselbe. — Anstatt gute Eigenschaften ans dem Elternhause in die Schule mitzubringen, sind die armen Kinder — insbesonders am flachen Lande — mit Ungezogenheit, Roheit und andern Untugenden bekannt. Die Eltern entschuldigen diese ihre eigenen Fehler in ihren Kindern, und bald ist der erste Konflikt mit der Schule fertig. — Endlich geht gar noch der Kampf zwischen Eltern und Lehrern auf dem Gebiete des Unterrichtes los. Erstere, vielfach ohne Sinn und klares Verständnis und mit Zähigkeit am Althergebrachten festhaltend, verweigern nicht selten die Anschaffung der notwendigsten Lernmittel für ihre Kinder, und was das Schlimmste ist, sie halten sie vom Schulbesuche ab. — Die Eltern sagen sehr oft: „Vom Schulgehen kann man nicht leben! Wir haben auch nicht die Schule besucht und können uns doch ernähren!“ Ich könnte noch eine Menge solcher Redensarten anführen. Es gibt wol auch unter der ärmsten Volksklasse Ausnahmen, doch die sind sehr selten. Was von einer Schule unter solchen Verhältnissen zu erwarten ist, liegt auf der Hand. Unter solchen Umständen, welche ich hier nur teilweise angeführt habe, kann der Unterricht wol nicht gedeihen. Es möge daher von Seite der zur Hebung der Schule berufenen Organe und Personen das Notwendigste geschehen, damit solche Uebelstände ehemöglichst beseitigt werden. — Wir haben den Erlass Sr. Exzellenz des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 2. Juni 1875, Z. 6053, mit Freuden begrüsst, tvorin es heisst, dass die k. k Bezirks-Schulinspektoren die Verpflichtung haben, durch tunlichst oftmalige Inspekzion der Schulen sowie durch den hiebei stattfindenden unmittelbaren Verkehr mit der Bevölkerung aufklärend, überwachend und das Schulwesen nach jeder Richtung fördernd zu wirken. l. B—ß. IxzEaan.n.ig'fa^ltig'es. Wahlen der Uezirks-Lelirerkoiiferenzen. An das Ministerium für Kultus und Unterricht ist das Ansuchen gelangt, in Abänderung der §§ 7 und 8 der Ministerialverordnung vom 8. Mai 1872 zu gestatten, dass die ständigen Ausschüsse und die Bibliothekskommissionen durch die Bezirkslehrerkonferenzen jedesmal für die Dauer von drei Jahren gewählt werden. Der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat sich nicht bestimmt gefunden, dem Antrag Folge zu geben, weil es im Interese der Sache liegt, dass zur Vorbereitung bestimmter Verhandlungsgegenstände die hiezu geeigneten Lehrer alljährlich gewählt werden können, und es auch zweckmässig erscheint, dass die Möglichkeit vorhanden sei, durch alljährlichen Wechsel der Bibliothekskommissionen die oft verschiedenartigen Wünsche der Lehrer inbetreff der Bezirkslehrerbibliotheken zum wirksamen Ausdrucke zu bringen. Bei einem zweckmässigen Wahlvorgange werde aucli der erforderliche Zeitaufwand geradezu verschwindend klein sein Die Konferenz der Herren Landessclnilinspektoren für Mittelschulen, welche, wie wir bereits letzthin meldeten, seitens Sr. Excellenz des Herrn Unterrichtsministers für die Osterzeit anberaumt wurde, ist am 15. d. M. in Wien znsammengetreten. Der wichtigste Gegenstand derselben ist bekanntlich die Prüfung des Lehrplanes für Mittelschulen in betreff der Ueberbürduug der Schüler. Lehrerveteranen. Mit Schluss des Jahres 1877 wirkten in Oberösterreich 31 Lehrer mit mehr als 40, und zwar je einer mit 60, 59, 57, 54 und 53, zwei mit 52, vier mit 50, zwei mit 49, je vier mit 48, 47, 46, je einer mit 45 und 44, endlich vier mit 43 Dienstjahren. Die Bevölkerung der Erde. Nach der „Abeile Medicale“ ist die Erde von 1278 Millionen Menschen bewohnt. Davon gehören 369.000,000 der kaukasischen, 552.000,000 der mongolischen, 190.000,000 der äthiopischen, 100 000,000 der amerikanischen und 180.000,000 der malayischen Basse an. Die verschiedenen Völker sprechen 3604 Sprachen. Es sterben auf der Erde im Jahre ca. 33.333,233 Menschen, an einem Tage 91,954, in einer Stunde 3730, in einer Minute 60, in einer Sekunde 1 Mensch. Ilei jedem Herzschlag eine Leiche! Die Verminderung durch den Tod wird durch die Zahl der Geburten vollständig ausgeglichen. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt 33 Jahre. Ein Viertel der Bevölkerung stirbt vor dem 7. Jahre, die Hälfte vor dem 17. Jahre. Von 10,000 Personen erreicht nur eine das 100. Jahr, von 500 nur eine das 80. Jahr und von 100 nur eine das 65. Jahr. Die verheirateten Menschen leben länger als die unverheirateten, und die Grossen länger als die Kleinen. Bis zum 50. Jahre haben die Frauen die Aussicht, länger zu leben als die Männer, vom 50. Jahre ab sind die Aussichten gleich. Von 1000 Personen sind nur 65 verheiratet. Geburten und Todesfälle finden in der Regel während der Nachtzeit statt. Die Beschäftigung der Menschen übt einen grossen Einfluss auf die Lebensdauer aus. Von 100 Landwirten erreichen 40, von 100 Kaufleuten und Fabrikanten 33, von Soldaten 32, von Komtoiristen 32, von Rechtsgelehrten 29, von Künstlern 28, von Professoren 27, von Aerzten 24 — das 70. Jahr. Es gibt 200 Millionen Katholiken, 76 Millionen sehismatische Griechen und 59 Millionen Protestanten. Ausserdem 5 Millionen Juden, 600 Millionen gehören asiatischen, buddhistischen Religionen an, 160 Millionen dem Muhamedanismus und noch 200 Millionen, namentlich in Afrika, dem krassesten Heidentum. Ornithologisclie Ausstellung. Dem Programme derselben entnehmen wir folgendes: Diese erste vom ornithologischen Vereine in Wien veranstaltete Ausstellung findet in den Tagen vom 8. bis 13. Mai d. J im Lokale der k k. Gartenbaugesellschaft statt und bat den Zweck, einerseits das öffentliche Interesse für die Ornithologie zu heben und zu beleben und andererseits die Liebhaberei, die mit der Wissenschaft so eng verknüpft ist und derselben schon so viele und wichtige Dienste geleistet hat, zu fördern, zu verallgemeinern und auf etwas ernsteren Weg zu leiten. Zu diesem Ende werden nicht nur lebende Vögel aller Art, mit Ausnahme des Hausgeflügels im engeren Sinne, alle möglichen Vorrichtungen und Apparate zur Pflege, zur Zucht, zum Schutze und Transport, dann zur Jagd und zum Fange der Vögel ausgestellt werden, sondern auch eine reiche Sammlung von ornithologisch-wissenschaftlichen und literarischen Gegenständen, von Kunst und Kunstgewerbeprodukten, die mit der Vogelwelt irgendwie Zusammenhängen, zur Anschauung gebracht werden. Das Beste, was die moderne Kunst der Dermoplastik zu leisten vermag, soll in Gestalt vorzüglich ausgestopfter einzelner Vögel und ganzer Gruppen in lebenswahren Stellungen und Akzionen vertreten sein. Skelette und andere anatomische Präparate, so wie die zur Herstellung aller dieser Dinge erforderlichen Instrumente und Hilfsmittel werden vorhanden sein. Ornithologische Werke, darunter viele mit den prachtvollsten farbigen Ulustrazionen, Lehrmittel, Fachzeitschriften und Journale werden das Interesse der Besucher voraussichtlich in hohem Grade fesseln; Gemälde, Statuetten, Bronzen, Porzellan- und Glasgegenstände, welche ihr Objekt, ihre künstlerischen Motive aus der Vogelwelt entnommen haben, werden die letztere in ihrer Bedeutung für die Kunst und das Kunstgewerbe zeigen; auf die Bedeutung der Vogelwelt in der Heraldik soll durch ein prachtvoll ausgeführtes Wappentableau hingewiesen werden, auch die Verwendung der Vogelfedern als Schmuck und Zier vorgeführt, endlich verschiedene andere Industrieprodukte, deren Rohmaterial der Vogelwelt entstammt, wie Eierkonserven u. dergh, ausgestellt werden. Zur Orientierung der Besucher wird ein mit zahlreichen instruktiven und erläuternden Notizen versehener Katalog dienen. Die Prämien für hervorragende Ausstellungsobjekte werden durch eine, in mehrere Gruppen geteilte, aus Fachmännern zusammengesetzte Jury zuerkannt, und bestehen aus Ehrendiplomen, einer Anzahl von Geldpreisen zu 5 Dukaten, 2 Dukaten und 5 Silbergulden, dann Anerkennungsdiplomen, endlich für hervorragende Leistungen auf dem Gebiete des Vogelschutzes, der Wissenschaft und der Literatur aus silbernen Staatsmedaillen. Die Eintrittspreise sind, um jedermann den Besuch der Ausstellung zu ermöglichen, sehr niedrig gestellt; sollte sich ein etwas bedeutenderes Reinerträgnis ergeben, so würde dasselbe teilweise, so weit möglich, als Gründungsfond für eine stabile öffentliche Voliere verwendet werden. Anmeldungen und Anfragen sind an den Schriftführer des Ausstellungs-comilčs Herrn Dr. v. Enderes, VIII., Floriauigasse 46, zu richten. B-ä.cl^er- ■u.n.d. jZieit-a.ng'ssclia,-uL- Praktische Pflanzenkunde für deutsche Schulen. Bearbeitet von J. Löser. Weinheim 1877, Verlag von Fr. Ackermann. Preis? — Der Verfasser macht gleich eingangs darauf aufmerksam, dass vorliegende „Pflanzenkunde“ infolge verschiedener an ihn ergangener Aufforderungen entworfen wurde, um den Schulen ein Werkchen zu bieten, das dieses Gebiet möglichst anschaulich behandle. Auf die Pflanzenbeschreibung, worüber einige Muster gegeben werden, folgt die Vergleichung der Arten und sodann die Zusammenstellung der Kennzeichen der wichtigsten Familien. Dabei finden sich auch Winke für das Pressen des einen oder andern Exemplars, und ebenso für das Pflanzen von Bäumen, Sträuchern oder Blumen (Pflanzstellen, Pflanzzeiten). Das Kapitel über die Nutzanwendung der Gewächse ist zwar sehr kurz gehalten, muss aber entschieden als gut bezeichnet werden. Den Schluss bildet das Wichtigste über den Bau der Pflanzen, die allgemeinen Bedingungen des Pflanzenlebens und die Sistemkunde. Nach einigen Bemerkungen bezüglich der Anlage einer Pflanzensammlung enthält das Büchlein noch 145 Etiketten zum Herausschueiden und Aufkleben. In grammatikalischer Hinsicht wäre der unrichtige Gebrauch des Verhältniswortes „wegen“ (z. B. Seite 6: „Wegen ihren schönen Blüten“) auszustellen. Bei einer allfälligen zweiten Auflage mögen auch einige andere Gebrechen, die sich bei der Drucklegung eingeschlichen haben dürften, beseitiget werden. —a. Elemente der Mathematik für Gymnasien, Real- und höhere Bürgerschulen, sowie zum Selbstunterrichte, von J. Löser. II. Teil. Planimetrie. Weinheim 1877, Verlag von F. Ackermann. Preis? — Das vorliegende Werkchen verdankt seine Entstehung der Absicht des Verfassers, seinen Schülern einen Leitfaden für den math. Unterricht zu bieten. Dieser Entschluss kam jedoch in dem Verfasser erst dann zur Reife, nachdem er sich unter den schon vorhandenen Lehrbüchern der Elementar-Mathematik vergebens nach einem passenden umgesehen hatte. Diese Tatsache, die wir dem Vorworte entnehmen, wäre geeignet, zu sehr kühnen Hoffnungen zu berechtigen, denn unsere mathematische Literatur ist an Lehrbüchern für den Schulgebrauch wahrlich nicht arm, und teilweise dürften dieselben billigen Anforderungen gewiss entsprechen. Finden wir bei der näheren Durchsicht des Buches hochgestellte Erwartungen nicht in vollstem Masse befriedigt — Orginalität kann uemlich dem Werke nicht zum Vorwurfe gemacht werden, — so muss unser Urteil doch immerhin derart lauten, dass der Verfasser die Absicht, ein den Unterrichtszwecken recht entsprechendes, sachlich richtiges Werk geliefert zu haben, welches den besseren Werken ähnlichen Inhaltes ebenbürtig an die Seite gestellt werden kann, — erreicht hat. Die Feststellung der Begriffe ist eiue wissenschaftlich durchaus korrekte, die Anordnung und Gliederung des Stoffes lassen im Verfasser einen erfahrenen Lehrer vermuten, nur treten bei einzelnen Beweisen die starren euklidischen Formen in zu greller Weise hervor. Bei einem neueren Werke, bei dem die Absicht, reformatorischen Ideen auf dem Gebiete des geometrischen Unterrichtes Gehör zu schenken, unverkennbar ist, wäre eine gewisse Emanzipazion von althergebrachten, doch teilweise überlebten Formen erwünscht gewesen. Die für den Schüler bestimmten, am Ende eines jeden Kapitels beigegebenen Aufgaben werden demselben selten erhebliche Schwierigkeiten bieten, aber sehr geeignet sein, das Gelernte in ihm zum vollständigen geistigen Eigentum zu machen, ihm den Besitz desselben zu sichern und zu selbstständiger Tätigkeit anzuspornen. Nur finden wir die Rechuungsaufgabon in etwas zu karger Anzahl vertreten. Ferner scheint uns auch die Partie über die regelmässigen Vielecke etwas stiefmütterlich behandelt worden zu sein. Die auf pag. 35 gegebene Definizion des regelmässigen Vieleckes als Vieleck von durchaus gleichen Seiten und Winkeln glauben wir beanständen zu müssen, und zwar deshalb, weil a priori nicht eingesehen werden kann, dass es solche Vielecke gibt. Im ganzen bietet das ziemlich reichhaltige Werk zwar wenig neues, kann aber unbedingt empfohlen werden. Ein Lehrer, der sich desselben beim Unterrichte bedient, wird sicherlich keine schlechte Wahl getroffen haben. H. W. Die Sahara, Von dem in A. Hartlebens Verlag erscheinenden Werke: „Die Sahara oder Von Oase zu Oase, Bilder aus dem Natur- und Volksleben in der grossen afrikanischen Wüste“, von Dr. Josef Chavanne, sind soeben Lieferung 3 bis 5 erschienen. Wenn schon der Inhalt der beiden ersten Lieferungen dem Leser ein von dem bisherigen wesentlich abweichendes Bild der Sahara vermittelte, so wird in den vorliegenden drei Lieferungen dieses Bild ins Detail ausgeführt und überzeugt den Leser von der Existenz der schärfsten Kontraste landschaftlicher Charaktere in der Sahara. Wir findem im Berglande der Tuareg oder Jmoschagh die ganze Romantik wild zerklüfteter Alpentäler und Bergmassen vertreten, und sehen uns darauf in das grossartige Labyrinth der Region der berglichen Sanddüne versetzt. Von ungewöhnlichem Interesse ist die Schilderung des Tuaregvolkes, dessen physischer und moralischer Charakter durch aus dem Leben genommene Szenen in spannendster Weise dargestellt wird. Unter den Illustrazionen ist es besonders die „Mondnacht in der Wüste“, wmlche uns ein fesselndes und charakteristisches Bild der Natur vor Augen führt, dessen Zauber durch die lebensvolle Schilderung des Verfassers einen beredten Ausdruck erhält. Eine weitere werthvolle Beigabe ist die schöne, im grossen Masstabe ausgeführte Spezialkarte der ganzen Sahara, auf welcher sämmtliche im laufenden Jahrhundert ausgeführte Reiserouten dargestellt sind. Das mit 7 Farbendruckbilderu und 64 Text-illustrazionen versehene, in wahrhaft splendider, geschmackvoller Weise ausgestattete Werk erscheint in 18 Lieferungen ä 30 kr. ö. W. = 60 Pf. Heinigarten, herausgegeben von P. K. Rosegger, enthält folgende Aufsätze: Hoch hinaus. Eine Erzählung von Marie v. Roskowska. — Der Dombaumeister. Gedicht von K. G. Ritter v. Leitner. — Das dämonische Gnadenbild. Seitenstück zur Erzählung „Der böse Blick“, von E. M. Vacano. — Au jenem siebzehnten Juli. Mitgeteilt von Hans Malser. — Saumrossleute. Gedicht von Alfred Meissner. — Das Tischgebet. Ein Sermon von P. K. Rosegger. — Ein Gedanke in der Charwoche. Von E. Bauernfeld. — Realismus und Idealismus. Erinnerungen aus dem Revolutionsjahre. Von Baron Josef Kalchberg. — Zur Statistik der Verbrechen. Eine Studie von Emil SoffA — Der Zigeuner. Gedicht von Ludwig Eichrodt. — Bekenntnisse eines grossen Schauspielers. Von Karl v. Holtei. — Pius der Neunte und die Revolution. Nachrichten von Prof. Julius Schanz in Rom. — Redensarten. Von Robert Hamerling. — Neapel auf der Strasse. Ein Reisebild von P. K. Rosegger. — Es kam ein Lenzsturm über Nacht. Gedicht von F. G Adolf Weiss. — Der Brautkranz. Aus meinen Jugenderinnerungeu ven Franz Cerwenka. — Kleine Laube: Der scheltend’ Schuster. Ein Schwank von P. K. Rosegger. — Jagagfräid. Nach einem Motiv von Anton Schlagin. Von P. K. R. — Die ersten Aepfeldiebe. Aus der Bibelübersetzung eines alten Wurzelgräbers. In den Druck gegeben von P. K. Rosegger. — Ein Jahr aus dem Leben einer Dorfschönen. Zu Papier gebracht von P. K. Rosegger, VII. — Dorfbriefe VII. —Vom Vater des Kaisers. — Bücher: Herbstblumen. Gedichte von K. G. Ritter v. Leitner; besprochen von P. K. Rosegger. — Notizen. — Postkarten des „Heimgarten“. ZErled-Igise I_jelArstellen. Kvain. Im Schulbezirke Tschernembl: Einklassige Volksschule zu Preloka, Lehrerstelle, Gewalt 450 fl., Wohnung; Ortsschulrat daselbst bis 80. April. Einklassige Volksschule zu Stockendorf, Lehrerstelle, Gehalt 450 fl., Wohnung; Ortsschulrat daselbst bis 1. Mai. — Im Schulbezirke Krainbnrg: Lehrerstelle zu Hülben, Gehalt 450 fl., Wohnung; Ortsschulrat daselbst bis Ende Mai. IVietlci*ostei*i*eioli. Im Schulbezirke Gross-Enzersdorf: Schulleiterstelle zu Zwerndorf, Gehalt 600 fl.; Ortsschulrat daselbst bis 30. April. Steiei-inark. K. k. Lehrerbildungsanstalt zu Graz, Stelle eines Hauptlehrers für deutsche Sprache (mit subsidiarischer Verwendung für die Fächer der Erziehungs- und Unterrichtslehre; Landesschulrat daselbst bis 15. Mai. — Mädchenvolks- und Bürgerschule zu Graz, Lehrerstelle für die naturwissenschaftlichen Fächer, Gehalt 1000 fl, Stadtschulrat daselbst bis 30. April. Danksagung. Der gefertigte Schulleiter erfüllt eiue der angenehmsten Pflichten, indem er dem löblichen Komitö des krainischen Schulpfennigs im Namen des Ortsschulrates und der beteilten Schuljugend für die erhaltenen Lehr - und Lernmittel, als: 1 Gros Stahlfedern, 1 Gros Griffel, 4 Dutzend Federhalter, 1 Dutzend Rechentafeln, 2 Dutzend Bleistifte, Va Ries Schreibhefte von Pollak, 1/i Ries Zeichenhefte von Pollak und 1 werthvoller Erdglobus von L. Hugl, den verbindlichsten Dank hiermit öffentlich ausspricht. Schulleitung zu Mauniz, im April 1878. Johann Poženel. Erfchehit in WO ilhtßr. Lieferungen A 25 kr. ö. W. = 50 Pf. VOrräthig bei allen Buchhandlungen. ln Laibach bei Kleinmayr k Bamberg. IBrIefl2:a,ste33.. Hochwolgeb. Herrn Alb. R. v.Kappus in Steinbüchel: Hätte unser Herr Korrespondent in seinem in Nr. 6 unseres Blattes abgedruckten Berichte Orte und Personen genannt, so würden wir nicht anstehen, Ihren werten Zeilen Raum zu geben; da jedoch jene Korrespondenz ganz allgemein gehalten war, so müssen wir hievon Umgang nehmen. Wol aber wollen wir Ihnen glauben, dass es in Steinbüchel bis nun noch keine Lehrer gab, die durch entehrende Nebenbeschäftigungen dem Lehrstande geschadet hätten, und dass der gegenwärtige Notlehrer von Ihnen selbst in irgend einem Zeitungsblatte gelobt wurde. Wir sind jedoch dessen sicher, dass auch Sie jenen Lehrern beistimmen, die sich im Interesse ihres eigenen Standes gegen das Einnisten sogenannter Afterlehrer wehren, welche, da diesen jede pädagogische Bildung mangelt, oft mehr schaden als nützen. Darum sind auch wir der Ansicht, dass es besser sei, einen Lehrersposten unbesetzt zu lassen, als ihn mit irgend einem Diletantten zu versehen, der alle Methoden auf den Kopf stellt. Dies wollte auch unser Herr Korrespondent betont haben. Im Verlage der Vereinsbuchdruckerei in Graz ist erschienen: Haiishaltungskunde für Volksschulen. Von Joh. Ritter von Hermann, k. k. Schulrat. 8°, 132 Seiten. Preis 36 kr. Mit Postzusendung 41 kr. Rezension liiorütoei* in IVr. dieses Blnttes. Für die Redakzion verantwortlich: Joh. Sima, Polanastrasse Nr. 35 (alt 29). Verlegt und herausgegeben vom „krain. Landes-Lehrerverein.“ — Druck v. Kleinmayr & Bamberg, Laibach.