Donnerstag - , den 26. Mär5 183Z. NM t e tt. ^ ^3e. k. k. Apostol. Mc>jcstät Ferdinand I. haben mit Allerhöchster Einschließung vom 17. d. M. gnädigst zu beschien geruhet, daß tie Regimen« ter Kaiser Infanterie/ Kaiser Jäger, Kaiser Kürassier, Kaiser Ehevauxlcgers, Kaiser Husaren und Kaiser UHIanen, fernerhin den Namen Kaiser, und das 4te Kürassicr^Regiment den Namen seines bis. herigcn zweiten Inhabers, Feldmarschall »Lieute« nants Raban Freiherrn v. Spiegel, ;u führen ha« be. (Wien. Z.) G 0 s c a n a. Nachritten aus Livorno vom 2«. Februar melden : Im Verlaufe des vorigen Jahres isi hier eine Maßregel in das Leben getreten, welche dem Handel dieses Platzes einen großen Umfang verspricht. Die Regierung hat nämlich die bisher bestandenen Gingangszölle gänzlich abgeschafft. Da« gegen hat sie der hiesigen Kaufinatinschaft eine jähr« liche Kontribution von 3on,oc>c> Florentiner Lire, und für das erste Jahr noch einen Extra »Zuschuß von 200,000 Lire auferlcgt. Mit dieser Aussage glaubt sie einen Theil der abgeschafften Zölle zudet-ken. — Ferner sind die Stadtmauern so weit hinaus verlegt worden, daß alle Vorstädte, und diese enthalten eine größere Anzahl Einwohner als die Stadt selbst, mit eingeschlossen werden. Die Ein« nähme der AccisegcfäNc, von welchen die Vorstädte bis i'etzt befreit waren, wird dadurch um cin Nckeu. tendes erhöht werden. — Seit wenigen Jahren ist eine ganz neue Vorstadt erbaut worden, so wie '-auch nach allen Richtungen hin neue Gebäude die früheren Vorstä'0t.e vergrößern. — Eine neue Quelle des Reichthums dieses Lanceg sind die seit etwa i5 Jahren entdeckten Quellen von Borax (5»1 Kurg«) geworden, welcher Artikel früher nur aus Indien kam. — In politischer Hinsicht genießt as Land der größten Ruhe. — Die Regierung scheint ihr Augenmerk auf die sehr vernachlässigte Erziehung des Volkes zu richten, und eine bessere Einrichtung hinsichtlich der Landschulen anordnen zu wollen. (Wien. Z.) Päpstliche Staaten. Dem Diario di Noma vom ii.März zufolge hat die daselbst durä? Eourrier eingctroffcne Nachricht von dem in der Nacht vom 1. auf den 2. d. M. erfolgten Hinscheiden Sr. Majestät des Kai« sers von Oesterreich, Franz I., die größte Ne« stürzung unter allen Elcssen der Bewohner dieser Hauptstadt verbreitet. — Unbeschreiblich ist der Schmerz, den der heilige Vater über den Verlust eines Monarchen empfunden hat, der Ihm bei je« dem Anlasse die rührendsten BeweiseScinerFreund-scbaft und Seines Wohlwollens gegeben hatte und Dessen Weisheit, Gerecdeiqkeilsliebe und Gottes« furcht das Glück Seiner Unterthanen und die Bewunderung der Welt ausmachten. (Oest. B.) T e u t s ch l a n v. Der großherzoglich Meklenburg.Sckwcrin'sche Hof hat wegen Ablebens Sr. Majestät des Kai» sers von Oesterreich eine vielwöcdcntliche Hoftrauer angelegt. Die badische Regierung ist gesonnen die Strom« bahn des Neckars, die mehrfach durch Felsen und Versandungen gehemmt ist, gänzlich zu räumen. Seit einher Zeit ist man mit den Vorarbtlten dazu beschäftigt. Schon im vorigen Sommer wur. den einige für die Cchissfahrt höchst gefahrliche Fcl» lc>4 sen oberhalb Heidelberg gesprengt', und vor Kurzem sind auch bei Neckargemünd und Wiblingen Bauten ausgeführt worden, um mehreren seichten Stellen Wasser zu verschaffen. Se. Durchl. der Herzog von Nassau hat wegen des Ablebens Sr. k. k. apostol. Majestät KaiferK Franz I., als ehemaligen Reichsober« Haupts, die gewöhnliche zaNgemeine Landes« trau er auf drei Monate in der Art verfügt, daß sämmtliche herzogliche Behörden sich des schwarzen Dienstsiegels bedienen sollen. Die Frankfurter Oderpostamtszeitung meldet aus Frankfurt vom »4. März: »Hoher Senat unserer freien Stadt hat verordnet, daß für roei» land Se. k. k. apostol. Majestät Kaiser Franz I. Sonntag den 22. d. M. in den Kirchen der hiesigen christlichen (Konfessionen und in der Synagoge der Israeliten ein feierlicher TrauergotteZdiensi veran» sieltet werde. Den innigsten Wünschen der treuen Bürgerschaft unserer uralten Krönungsstadt ist so« mit auf die würdigste Weise entsprochen, und feu. rige Gebete werden an heiliger Stätte, am Tag« der Trauer um den letzten Kaiser teutscher Nation, für Erhaltung unserer Nationaleinheit, Kräftigung unseres Nationalbundes und Wohlfahrt unseres großen Vaterlandes, dessen liebreicher m.d gerech« ter Vater der erhabene Betrauerte in guten und dosen Tagen gewesen, zu Gottes Thron emporstei« gen. Sanft ruhe er in Baterlands heiliger Erde." (Oest. B.) Frankfurt a. M., i5. März. Nächsten Mittwoch den 16. werden im Dome, auf Veranlassung des Hrn. Grafen v. Münch.Bellinghau« sen, in Gegenwart der HH. Bundcstagsgesandtcn, les diplomatischen lZorps !c., und Tags darauf auf Veranlassung der katholischen Gemeinde, die Sxequiell für den höchstscligen Kaiser Statt sinden. Am 20. geschieht ein Gleiches von der östcrrcichi. schen Bunoesgarnison in der Deutsch.Herrenkirche zu Sachsenhausen, und Sonntag den 22. folgt di« vom Senate verordnete Traucrfeicr in den hiesigen christlichen Hauptkirchen und auch in der Sy« nagoge de» hiesigen Israelite«. (Allg. Z.) V 0 l e n. Wa,schau, L. März. Aus Kalisch berich. tet man, daß die Vorbereitungen zu den dort be< absichtigten Militairübungen, so w« zum Empfan. ge der hohen und höchsten Herrschaften, mit auher^ ordentlichem Eifer betrieben werden. Bei Bisku» pice.Smolone, hart an der Gränze, ist bereits ein Lagerplatz abgesteckt, der elne halbe Meile lang und eine Vierlelmeile breit ist. Das Lager, welches aus großen Zelten besteht, soll noch vor dem Ende des Monats Julius ganzlich fertig seyn. (Allg. Z.) Oieverlanve. Die Slaacs'Eouratit. meldet aus dem Haag vom 10. März: Der königl. Niederländische Hof wird von heute an, wegen des Ablebens Sr. Majestät des Kaisers Franz I. von Oesterreich, auf sechs Wochen Trauer anlegen. Einer Bestimmung Sr. königl. Hoheit des Admirals und General. Obsten, Prinzen Frie« drich, zu Folge, soll am i. April d. I. der in der königl. Verfügung vom 25. Jänner d. I. vorge« sehene Zeitpunct eintreten, von welchem ab die nach ihrer Heimath beurlaubten Offiziere der mobi< len Schultere! den bisherigen Halbsolo nicht weiter beziehen sollen. (Wien. Z.) 55 e I F i e n. Brüssel, 4. März. Montag und Dienstag fanten auf der Eisenbahn zwischen den Trois-Trous und Vilvorde neue Versuche mit den beiden Locomotiv « Maschinen Statt, wovon die eine zum Transport von Reisenden, di» andere zu dem der Waaren bestimmt ist. Diese letzte war noch nicht im Gange gewesen. Bei riesen bsiden Versuchen war die Erfahrung über den Gang dieser Fortbewe« ger vollständiger, w,il man ihnen einen größeren Schwung geben konnte, indem die Strecke, welch« sie zu durchlaufen hatten, beträchtlicher als bei den frühern Versuchen war; sie betrug dießmal 6ac»c> Meter, und die zum Nachschleppen der Wagen für den Transport der Reisenden bestimmte Maschine legte diese Strecke in L Minuien zurück, d. h. sie machte eine Stunde Wegs in 5 Minuten, da die Stunde 5oc>a Meter hat, und folglich bedürfte ev nur 20 bis 25 Minuten, um die Abcheilung von Brüssel nach Mecbeln zu durchlaufen. Was die Locomotio-Mascdine zu Transport der Waaren be» trifft, so ist der Gang derselben um ein Viertel weniger schnell als der ersten; allein ihre Kraft ist so groß, daß sie einen 12» Tonnen schweren Trcm3> pert nachziehen kann, und nöthigenfalls wurde sie im Stande seyn, ein Bataillon mit Waffen und Gepäck in 90 Minuten von Brüssel nach AiUiver» pen zu bringen. — Der, Sohn dcs preußischen A-nanzministers. welcdcr deßwegen von Berlin ange« kommen ist, war bei dem Versuche, welcher am ll>5 Montag Statt fand und in ihm das größte Staunen erregte, zugegen. Ucbcroieß hat derselbe den Bau unserer Eisenbahn in allen seinen Sinzclnhei« ten untersucht. (Salzb. Z.) F- r a n k r e i ch. Der Monitcur vom ,3. März enthält nun die früher bekannte Ernennung des Herzogs von Bl?g!'e zum Minister der auswärtigen Angelegen« hciten und Präsidenten des Ministerconseils. Diese Ordonnanz ist von Hrn. Pcrsil gegengezeichnet. Der Viccadmiral de Rigny wird in einer zweiten Ordonnanz, von Hrn. v. Broglie gegengezeichnet, zum Staatsministcr mit dem Zutritt im Minister, confer ernannt, und in einer dritten Ordonnanz provisorisch mit den Verrichtungen des Kriegsmini. fiers beauftragt. (Allg. Z.) Spanien. Der Todte und 60 Ver« rvundete auf dem Kampfplätze. General Lopez, der nach dem Gefechte ankam, verfolgte den Feind. Am 9. versuchten sieben Bataillone der Insurgen« ten einen neuen Angriff auf Glisondo; dieser hatte aber so wenig Erfolg, wie die frühern. Der (Zom. Mandant von Los Arcos, angeklagt, seinen Posten trotz der Vorstellungen seiner Besatzung, und ohne seine Munition zu zerstören, verlassen zu haben, ist vor ein Kriegsgericht gestellt. Bayonne, 7. März. Nun ist wieder ein neuer General mit einer Verstärkung von 5ooa Mann bei der Nordarmce angekommen, nämlich General Aldaman, der am 26. Februar aus Ar« ragonien aufgebrochen war. Er sieht jetzt in Na. varra an der Spitze dieser Colonne. Die Andern halten noch die Ufer des Edro besetzt, und können auf dcn ersten Wink in die Linie rücken. Es wird also bald fin ernstes Tressen zu erwarten seyn, da3 dem Frühlingsfeldzug irgend eine Haltung gibt. Portugal. Man hat zu London durcb die Viper Nachrichten aus Lissabon vom 26. Februar erhalten. Am 26. hatte eine Kabinetts «Veränderung Statt gesunden. Die Zahl der Bischöfe ist jetzt auf sechi vermindert worden. Der Bischof von (Zoimbra hat das Portefeuille des Innern niedergelegt; er wird durch Hrn. Frcire, vormaligen Marine-Minister, ersetzt, an d.ssen Stelle der Graf de ViNa« real tritt. Das Departement des Auswärtigen wurde dem Herzog? von Palmella anvertraut. — Ein Gesetzentwurf, welcher zum Zweck hat, die Anhanger Don Miguels ihrer Titel und Ghren. stellen zu berauben, wurde dcn portugiesischen Kam, mern übergeben. Diese Maßregel wird auf ver« schiedene Weise beurtheilt. Lissabon ist fortwäh« rend ruhig. (B. v. T-) Großbritannien. Bei einer Versammlung der Actisnaire deK Tunnels der Themse, in oer Stadt London,Tove,-ne, macht« Hr. HaweS die Anzeige, daß die vor^e il>6 Regierung cine nach den Berechnungen des Unternehmers hinreichende Summe zur Vollendung der Arbeiten in die Hände des Directors gelegt habe. Der Bericht des Directors rrurde verlesen. Er sagt, daß 247,000 Pf. St. in Schatz'kammcrsckci' ! ncN'ker Compagnie gegen Verpfandung ihres El- ^ gcnthums vorgeschoffen werden sollen. Der Bericht > oes Hrn. Brunei erschien als sehr befriedigend. Die Operationen zum Ausbau des Tunnels dauern fort. Der gcendigte Theil ist jetzt vdNig gesichert. Hr. Brunei drückt in feinem Berichte die Hoffnung mis, daß der Tunnel ohne Schwierigkeit ganz vol« lendet werden wird. (Allg. Z.) Das Packetboot Spey. welches in 23 Tagen von den Leewardsinseln angekommen ist (eg verließ St. Thomas am 6- Februar), hat sehr erfreuliche ! Nachrichten von diesen Inseln mitgebracht; es < herrschte überall Ruhe, und die Neger zeigten sich ^ geneigt, ihre Arbeiten nach dem neuen System in ' allem Ernst zu beginnen; besonders auf Antigua rvaren sie äußerst bereitwillig, und die zum Unterlicht für die jungen Neger eingerichteten Schulen hatten die beste Aufnahme gefunden, Man hoffte, daß dieses gute Beispiel auch von den andern In-feln bald befolgt werden würde» Die gesehgeben» de Versammlung von Antigua war am 6. Jänner zusammengekommen. Der Bericht der Commission, welche mit der Erwägung der Depeschen des Staats» fecretä'rs für die lZolonien, die Aufmunterung des Auswanderns von Europäern nach dieser Insel betreffend, beauftragt worden war, empfahl die Annahme dieses Vorschlages nur unter Einschränkungen, indem bloß die Auswanderung solcher Personen begünstigt werden sollte, die einiges Vermögen, einen guten Character und Fähigkeiten besähen, die den >wur5e am 5. März, dem Tage der Gebui'tsfcicr der Königinn, sowohl Ihrer Majestät, als den Prinzen der königlichen Familie vorgestellt. Im Jahre ,654 sind in London zwar nicht viel mehr Feuersbrünste"aufgebrochen, als,im Jahre lü53, aNein der Werth des dabei zerstörten., E,i.g«i« thums war bei weitem größer, rndcm-viele Aeuer ausgedehntere Gebäude, Manufacture«, Fabriken u. dgl. verzehrten , so daß die Assecuranz. GeseN« schaften bedeutend? Summen habcn zahlen müssen. Es entstand im Ganzen 65i Male Feuerlärm, unter denen indeß bei 63 Malen gar keitt Feuer ausgebrochen war. Die Zahl oer wirklichen Feuers» brünste (Falle von brennenden Schornsteinen gad es lo6) betrug 462, unter denen die meisten in die Monate Februar, September, October (40), December (43), Julius (44), August (49), und No« vember (56) fielen. Bei diesen Feuern kamen 7 Menschen um. Es brannten 2Ü Gebäude gänzlich ab, i»ä wurden bedeutend, und 358 weniger bedeutend bcschäoigt. Unter den Gewerbetreibenden, bei denen die meisten Feuer ausbrachen, stehen die Bäcker und Ziirunerleute oben an. (Wien. Z.) Nachrichten vom Mittelmecre zufolge rüstete sich das brittische Geschwader am 7. Februar wie« der in die See z.l stechen, da man vernommen hat« te, daß- zu Kottstatitinopel oder an den Dardanellen einige Umstände eingetreten seien oder balo eintr?« ten würden, welche eine solche Bewegung nöthig oder wenigstens räthlich machten. Zeitungen vom Vorgebirge der guten Hoss^ nung, die bis zum 5. Jänner »eichen, »neltzen, d^ß in der ganzen (Zolonie die größte Bestürzung Herr« fche, indem man allgemein fürchtete, der Aufstand der Kaffern mochte sich nicht ohne Aufopferung vieles Eigenthums und vieler Menschenleben unter» drücken lassen. Die Kaufleute uno andere in d>r tZ^pstaot wohnende Europäer hatten dem Gouvcr« ncur den Ancrag gemacht, als Freiwillige die Be» schützung der Stadt ju übernehmen, wenn er es raths^m finden sollte, alle in der Stadt liegenden regelmäßigen Truppen auf den Scdaupl^tz der Un, ruhen abzusenden. Der Gcuocr»ellr war jedoch der Ansicht, daß ein Regiment hinreichend seyn würoe. (Allg. Z.) Redacteur H-r. Vav. Weinrich. Verleger: Dgnaz Äl. Vvlcr b. Rleinmapr.