N2FMNMNWI tur Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. 2^« V^^^<2H.Ä<2° ^ ^3. Montag am ZU'. September 1841 K^^ ^°" °,e,erZei,^r„t erscheine» woweni,,« l've, Nummern. ledesMal ein h„lber-Loaen. Der Pre,s des Blattes iN in ?aiback aan>!»dr!«t>. da,l>,,,l!r,>! 5,1, ^»rn>!»e s, l. P°» „nier i.nuv.«r, m>, r°rlo're,er Zusenouna aanji»br,a », balbiobrio 4 n. C.M., uni> n>,rd balbiabria «°r»u«. !>>',,,»!!. Alle t.!. I>»,iau,iei neome» vranunierat,»» an. I„ ba1, ,m «rften «tolle. Sonett. Nie Gunst des Zulians, oder Todesqualen, Bleib. 2 he Hers«den nur die Wahl zu tragen. Mit ihre» schönste», lussdurchglühte» Tagen Muß sie die karge Lebcnsfrist bezahlen. Joannes aber liegt in Kertershallen, Herodias fand' an seine,» Tod' Behagen, U5er lmuü' der Reizenden den Wunsch versagen? Nie wiegt so üppig sich, - sein Haupt muß fallen! O Poesie, du arme Lhehersade, Vrtannt, miM-anch! zwar, s>„de^ du doch Gnade, Well du erzählst so wonnige Geschichten; Doch trittl! du hin mit der Prophelrnlundc, Nerhaßte Wahrheit i,n entstanlnitcn Munde, Dann wird die Tänzerin de» Sänger richten! N i z z i. Skizzen aus Krain. >. Der laibacher Morast und seine Entsum- pfung. Von Michael Heinlo. (Forlsetzung.) Allein, nachdem es nicht einleuchten wollte, daß der laibacher Morast lediglich des Iagdvergnügens wegen vor­ handen, und zu nichts Anderem bestimmt sei, als daß Schrote darauf angebaut würden, so war man darauf bedacht, die­ sen Sumpf in ftuchibares Ackerland zu umstalten, was kein leichtes Unternehmen war. Den ersten Schritt, um den man weiß, daß er über­ haupt zur Encsumpfung des Morastes gerhan wurde, de- richtet Valvasor, in seinem Werke „Ehre des Herzog- thums Krain«, Buch XI. S.' 674, indem er meldet, daß im Jahre 5524 „zween erfahrne Bau- und Röhrenmeister, Stephan de Grandi aus Bolognien und Niklas Ven- d aholo aus Mantua," nach Laibach berufen worden seien, um ihre Meinung in obiger Beziehung abzugeben, wobei be­ reits davon die Red.' war, hinter dem laibacher Castellberge ei­ nen Graben zu schneiden, welcher die beiden Endpuncte des großen Bogens, den der Fluß um den Berg herum beschreibt, mit einer Sehne zu verbinden hätte. Auch lesen wir in dem bejagten Werke des unvergeßlichen Valvasor eine von Wolfgang Marko witsch, gewesenem Landschreiber in Krain, verfaßte „Meynung von Auscrücknen des Morastes um Lay- bach", worin er gleichfalls von der Schneidung des Grabens zwischen dem Castell- und dem Lnlone-Berge als dem we- sentlichllen Mittel spricht. Bezüglich des bei dieser Graben­ schneidung auszuhebenden Materials sagt Markowitsch in dirser Abhandlung: „Wann die Arbeil und Unkosten nit »zu schwer wäre, die aushauende Erden durch Karren auf „den Schloßberg zu führen, konnte dieselbe zu einer auf- «setzenden Pastey wol dienen, oder daß man am Berg al­ lenthalben die Gruben anfüllen und daraus Gärten ma- „chen wollte, oder es könnten die Wachsbleicher zu ihrem „Blaichgarten in der Prül") solche Erden verbrauchen; viel­ leicht würde dieselbe taugen zum Ziegel brennen.« Der gute Markowicsch ließ sich damals Nichts träumen da­ von, daß man, wie es bei Realisirung dieses Projecces späterhin geschah, auf enorme Lager von Sceinschotter, und selbst auf Felsen stoßen würde, welche mit doppelten Kosten bei Seite geschafft werden mußten, und die denn doch „zum Ziegelbrennen« nicht wohl verwendet werden konnten. Mar­ ko witsch führt in seiner Abhandlung an, daß Peter von Watzenberg sich anheischig gemacht habe, auf eigene Ko­ sten den Morast auszutrocknen, wovon er sich lediglich die Robath von den Unterthanen, welche sich auf der ausge­ trockneten Moraststäche ansiedeln würden, vorbehielt. Der­ gleichen hat im Jahre 1834 Hanns Jacob Freiherr von Iu ritsch die Austrocknung des Morastes unternehmen wollen, jedoch hat er eben so wenig, als der Erste«, An- klang gefunden. Später endlich machte eine niederländische Gesellschaft den Antrag, einen Canal um den Schloßberg zu führen, und die Cultivirung des Morastes gegen zehn­ jährige freie Benützung und Abtretung um den Landeswerth in's Werk zu setzen. Allein auch dieser Antrag so sachkun­ diger und in derlei Dingen erfahrener Männer wurde lei­ der! verworfen. Der Beginn der Morastentsumpfung fällt unter die Regierung der höchstseligen Kaiserin Maria Theresia ') ?ruli>, Wiese an der Laibach nächst der Etodt. A?«5 und in das Jahr t?«2, zu welcher Zeit der damalige Ta- bakgefälls-Administrator, Zorn Edler von Mildenhain, nach vorhergegangener Prüfung seines Projecces durch den von Wien desihalb Hieher gesendeten Ingenieur und Com- merzrath, Maximilian Fremaut, die Bewilligung ertheilt, einen Morastterrain von 344,13« lH Klaftern auf eigene Kosten zu cntsumpfen. Sein Vorhaben wurde nicht nur als ein unausführbares Wagnis; verlacht, sondern auch auf alle mögliche Weise bestritten, zumal der von ihm gewählte Ter­ rain weit vom Laidachfiuße entlegen war. Ein Dominium that sogar in vollem Ernste aus dem Grunde dagegen Einspruch, weil es seit undenklicher Zeit das Recht besaß, auf besagtem Terrain Entennehe aufzu­ stellen, und, wenn nun der Sumpf abgeleitet würde, auch keine Enten mehr zu fangen seien. Alle Oegenoperationen wurden aber an der Weisheit und Einsicht der großen Re- geniin zu Nichte, und Zorn erhielt für sein gelungenes Unternehmen nebst einer rühmlichen Belobung die goldene Civilverdienstmedaille. Die culciuirte Fläche führt noch heu­ riges Tages den Namen »der zorn'sche Grund", so wie der 248« Klafter lange Canal, der von dorr aus am Stadt­ walde vorbei in die Laibach führt, der »zorn'sche Graben" heißt. Gleichzeitig begann auch Bruno , Abt der damaligen Carrause Freudenthal, Encsumpfungversuche anzustellen, weßhalb ihm ebenfalls eine Belobung von Seite der erha­ benen Monarchiu zu Theil wurde. (Fortsetzung folgt.) Pariser Gerichtsscenen. V. Herr von Rothschild. Arnal hat es uns schon gesagt in jenem geistvollen Witzspiele, betitelt »Ein Herr und eine Dame" : Es giebc keine fatalere Profession, als die eines Onkels. Gleicher Meinung ist auch Herr Cadrus, ein ehrenwerther Bür­ ger aus Bechune. Lassen wir Herrn Cadrus selbst sein Malheur dem Friedensrichter auseinandersetzen. Onkel Cadrus. Herr Richter, ich bin der unglück­ lichste Mensch an der Meerenge von Calais. Ich bin in einem so bejammernswerten Zustande, als sich nur einer denken läßt... Man verlangt von mir Bezahlung der Schul­ den meines Neffen, und ich bin doch nicht verpflichtet dazu. Ein Schuster. Sie haben zu zahlen versprochen. Ein Schneider. Ich habe Ihr Wort. Ein Wirth. Sie haben es uns feierlich geschworen. Onkel Cadrus. Meine Herren, Sie schreien mir da, mit Ihren Rechnungen in der Hand, Eins vor, und wollen mich nicht auch zu Wort kommen lassen. Das ist nicht in der Ordnung,; ich habe das Recht, hier auch mitzureden. Der Richter. Sprechen Sie, mein Herr. Onkel Cadrus. Ich verlief Bethune, um nach Pa­ ris zu reisen, und mich hier zu überzeugen, ob Leon, mein Neffe, sich meiner Wohlthaten würdig benehme. Seit län­ gerer Zeit hatte ich seine Briefe nicht beantwortet, weil ich ein wenig schreibfaul bin, und weil er überdieß ohne Unterlaß, Behufs der Anknüpfung von Verbindungen, wie er sagte, Geld von mir verlangte. Kurz, nachdem ich ihm eine solche Summe von Fünffrankenstücken geschickt hatte, daß er damit im Nochfalle selbst fünf und dreißig Verbin­ dungen hätte anknüpfen können (Heiterkeit), so beschloß ich, mit eigenen Augen nachzusehen, wie es denn eigentlich stehe mit ihm. Ich komme an. Ich hatte ihm ein Gasthaus be­ zeichnet, wo ich ihn zu treffen hoffte. Ich finde ihn daselbst in schwarzem Kleide und weißen Handschuhen. — Nun, Freund, wie steht's mit Dir? — »Prächtig", antwortete er mir, »ich bin im besten Zuge; nur habe ich einige kleine Schulden an Leute, die mich rastlos um Bezahlung drän­ gen."— Wenn Du mir zeigst, sage ich, daß die Ausla­ gen, die Du gemacht hast, Dich zu Etwas gebracht haben, so bezahle ich sie. — »Ich »verde es Ihnen beweisen", ver­ setzt mein Neffe; »diesen Abend werde ich Sie in der Oper mit einem liebenswürdigen Manne bekannt machen, der Ih­ nen den klarsten Wein einschenken wird." Der Schuster. All'Das hat mit meinem Conto Nichts zu schaffen. Der Wirth. Wo wird denn Das endlich hinaus wollen? Der Schneider. Er macht uns ein Gaukelspiel vor, das man leicht durchschaut. Onkel Cadrus. Ruhig, meine Herren Gewerbsleute, die ich schätze, der liebenswürdige Mann, um den es sich handelt, ist eine Gestalt, die in der Angelegenheit, die uns beschäftigt, eine wichtige Rolle spielt. Hören Sie wei­ ter. Ich gehe mit meinem Neffen, dem armen Schlucker, in die Oper. Plötzlich, in der Mitte des Foyer, ruft er aus: »Ach, sehen Sie dort Rothschild!" — Welchen Rothschild? fragte ich. Ist es der, welcher Fässer voll Gold in seinen Keller rollt, und der seiner Haushälterin Zwanzigfrankenstücke giebt, wenn er sich chemische Zünd­ hölzchen holen lassen will? (Allgemeines Gelächter.) »Der nämliche^ antwortete er; »ich bin sehr gut mir ihm, wir haben miteinander Millionen ... an einen sichern Ort ge­ bracht." (Allgemeines Gelächter). Darauf reicht mein Neffe dem berühmten Finanzmanne die Hand, der ihn ohne Um­ stände beim Arm nimmt. Er war erstaunlich häßlich, der be­ rühmte Finanzmann. (Eine allgemeine laute Lache platzt los.) Der Richter. Enden Sie einmal Ihren Bericht, mein Herr, und kommen Sie zur Sache. Onkel Cadrus. Kurz, ich ließ mich mit dem Herrn Baron von Rothschild in ein Gespräch ein; ich erin­ nerte ihn an die kleinen Messerchen, die sein Vacer einst verkaufte; ich erinnere mich sogar, ihm gesagt zu haben, man habe ihm die kleinen Messerchen nicht gegeben, um sie zu verlieren. (Gelächter.) Der Baron war äußerst liebens­ würdig, als er diese Worte vernahm: er lachte mir in's Ge­ sicht. (Neues Gelächter.) Daß ich mich kurz fasse: nachdem er mir die Versicherung gegeben hatte, mein Neffe stehe auf dem Puncte bedeutende Geschäfte auf der Börse zu machen, und er sei dort wie zu Hause, verließ ich ihn, erstaunt und entzückt über meinen Neffen, und den Tag darauf versprach ich diesen Herren, die hier als Kläger gegen mich auftreten, ich wolle sie innerhalb acht Tagen befriedigen.