I pl[ sifHJfSJfEUiHJiHJrsJrEJisJiBJrajiHjfsJiSiE W § WM "" m\ § 1 1 i H H i i i § Litern. i i 1 § s unlerstützek die Schule ! l i I i 1 i I Einige Morte i § über bas harmonische LusammenwirKrn i üü des Elternhauses und der Schule bei der j D i Erziehung der Linder. § 1 i: ;i Verfasst von i I! i Anton Kosi, Lehrer an der Bolkslchule zu Polstrau, i i =n i öü I i Untersteiermark. i l i i § A i i 1 i i D Graz 1894. I 1 3m Selbstverläge des Verfassers. I § K. k. Uiiiverfitäiz-Bnchdruckerei i I | m d|i 3JlÜliliafilIiJ[SJ®[SEIEJEJEIEJ[E •Jpl Preis pro kremplar 12 kr. 25 Exeuiplare 2 fl. 75 Ir., 50 Exemplare 6 fl., 100 Exemplare 9 fl. Eltern, unlerstührl dir Schule! Einige Worte über das harmonische Musanunenunrkrn des -Elternhauses und der Schule bei der -Erziehung der Linder. Verfasst von Anton Kosi, Lehrer an der Volksschule zu Polstrau, Untersteiermark. Gra; 1894. Im Selbstverläge des Verfassers. „Vernachlässigte Volksbildung ist ein Fluch für Gemeinde und Staat; echte Bildung des Volkes ein Segen für jede Gemeinschaft: darum haltet die Schule hoch!" SR. Niedergesäß. „Je mehr das Interesse der Eltern für die Schule steigt, je mehr deren Wünsche und Absichten mit denen des wackeren Lehrers übereinstimmen — desto sicherer wird die Aussaat der Schule ans gutes Erdreich fallen und dreißig-, ja hundertfältige Frucht bringen." Tr. L. Kellner. 7 X 5 W9- 3 DOMOZNANSKI * 5 ODDELEK > •£jr uj. Einleitung. per Anblick des kleinen, in der Wiege liegenden Kindes weckt in dem Herzen einer guten Mutter, eines besorgten Vaters hundert und hundert Gedanken: Was wird wohl aus meinem Kinde werden? Wird es dereinst in der menschlichen Gesellschaft etwas taugen? Wird es von den Schicksalsschlägen verschont bleiben? Wird es seine zeitliche und ewige Bestimmung erreichen? Glücklich das Kind, das in solcher Eltern Obhut die goldenen Kinderjahre verleben kann. Glücklich aber auch ihr, liebe Eltern, wenn ihr den richtigen Weg suchet und auch findet — den Weg, welcher euer Kind einst zum zeitlichen und ewigen Glücke führen wird. Hängt ja doch das Glück der Eltern so innig mit jenem der Kinder zusammen und mit Recht sagt Schleier-macher: „Kinder sind nicht nur theure, von Gott uns anvertraute Pfänder, für welche wir Rechenschaft zu geben haben, nicht nur unerschöpfliche Gegenstände der Sorge, der Pflicht und der Liebe, sie sind auch ein unmittelbarer Segen für das Haus; sie geben leicht ebensoviel, als sie empfangen, sie erfrischen das Leben und erfreuen das Herz." Nicht immer jedoch geben die Kinder „ebensoviel, als sie empfangen," nicht immer „erfreuen sie das Herz" l* der Eltern; die Erfahrungen des alltäglichen Lebens lehren uns, dass die erwähnten schönen Worte Schleiermachers nur dann ihre Verwirklichung finden, wenn es den Eltern gelungen ist, ihre Kinder durch eine gute Erziehung auf jenen Weg zu bringen, der dieselben zum wahren menschlichen Glücke führt. Allerdings weist den Eltern diesen Weg zumeist die erste Lehrmeisterin in der Erziehung: die Liebe zum Kinde, welche der Allmächtige ins Herz der Eltern gepflanzt hat. Allein wie oft kommt es vor, dass diese in den Tiefen der Elternseele gedeihende Himmelspslanze von nahrungraubendem Unkraut überwuchert oder gar zur Giftpflanze wird, welche, gehegt und gepflegt, das Lebensglück des Kindes zu tödten vermag. Wie begründet man nun dem Kinde das zukünftige Glück am sichersten, womit allem ist der kleine Lebenspilger auszurüsten? Viele Eltern sind der Meinung, Geld sei der beste Bürge für eine glückselige Zukunft ihrer Kinder. Gelänge es ihnen, den Kindern recht viele irdische Güter zu geben und zu hinterlassen, dann glauben sie, ihre Kinder sicherlich wahrhaft glücklich gemacht zu haben. Doch mit nichten! Das Vermögen, die Güter allein waren noch niemals ein verlässlicher Bürge des wahren zeitlichen, geschweige denn ewigen Glückes. Damit will zwar nicht gesagt sein, dass die Eltern in materieller Hinsicht gar nichts für die Zukunft ihrer Kinder thun sollen; denn dies ist ja schön und löblich. Allein der größte und wertvollste Schatz, den die Eltern ihren Kindern auf den beschwerlichen Lebensweg mitgeben können, der verlässlichste Bürge für deren glückliche Zukunft ist eine gute, vernünftige Erziehung. Du, lieber Leser, hast gewiss schon die Lebensgeschichte des Papstes Sixtus V. gelesen. Fiel dir in derselben nicht auf, dass dieser hohe kirchliche Würdenträger in seiner Kindheit als Sohn schlichter Landleute Schweine gehütet hatte? Und was hat wohl dem armen Knaben zu jener hohen Würde verholfen? Was sonst, als in erster Linie seine vortrefflichen Eigenschaften, das Resultat einer weisen Erziehung, welche ihm seine Eltern hatten angedeihen lassen. Eine wahrhaft gute Erziehung unserer Kinder soll also unsere erste Sorge sein; denn den Wert einer solchen vermag kein irdisches Glücksgut zu überbieten. Nicht, was geerbt du hast, wird hoch dich heben, Nur wenn du nützen kannst in That und Leben! I. Engell-Günther. Von der Erziehung im allgemeinen. „Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung. Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht." Motto der Elternzeitung „Schule und Haus". Schwach, körperlich und geistig unentwickelt erblickt der Mensch das Licht der Welt. Sich selbst überlassen, müsste er elend zugrunde gehen. Doch die Liebe der Eltern, insbesondere der Mutter, kommt der Schwachheit des Kindes zuhilse; mit größter Geduld, Liebe und Aufopferung pflegt und hütet dieselbe das kleine Wesen und sorgt dafür, dass es wachse, gedeihe und sich entwickle. Die Erziehung in den ersten Lebensjahren befasst sich hauptsächlich mit der körperlichen Pflege des Zöglings und auch mit Recht; hat ja doch die Erziehung auch in späteren Jahren die Rückwirkung des Körpers aus den Geist fortwährend im Auge zu behalten. Auf dem alten Grundsatz der Römer, dass nur in einem gesunden Körper eine gesunde Seele wohnen könne, muss bei der Jugenderziehung in erster Linie Rücksicht genommen werden. Nach vorgeschrittener körperlicher Entwicklung des Kindes kommen nach und nach auch dessen geistige Fähigkeiten zum Vorscheine. Es ist nun Aufgabe der Erziehung, auch diese allseitig zu entwickeln. Dadurch, dass wir auf die körperliche Entwicklung und die Entfaltung des Geisteslebens einwirken, suchen wir das Kind zu einem thätigen und würdigen Gliede der menschlichen Gesellschaft heranzubilden, so dass dasselbe, einmal selbständig geworden, seinen Pflichten gegen Gott, den Nächsten und sich selbst getreulich Nachkommen und auf diesem Wege das Ziel alles irdischen Strebens, die ewige Glückseligkeit, erlangen könne. Das planmäßige Einwirken auf die körperlichen und geistigen Kräfte und Anlagen des Kindes mit der Absicht, dasselbe zeitlich und ewig glücklich zu machen, heißt Erziehung. SOiit der Erziehung betraute Personen nennen wir Erzieher. Die natürlichen, von Gott selbst zu diesem hohen Berufe bestimmten Erzieher sind die Eltern, sowie das Vaterhaus die erste Stätte der Erziehung ist. Glücklich das Kind, dessen Eltern ihre erhabene Aufgabe als Erzieher vollkommen erfassen; denn eine sorgfältige Erziehung in den ersten Lebensjahren ist ein unerschütterlicher Grundstein, auf den weiterzubauen es der späteren Erziehung leicht wird. Zu allen Zeiten und bei allen Culturvölkern haben es die Erwachsenen für eine ihrer wichtigsten Aufgaben angesehen, aus ihre Kinder einen erziehlichen Einfluss zu üben. Doch blieb sich die Erziehung nicht immer gleich; sie änderte sich im Laufe der Jahre. Dies ist auch natürlich; ändern sich ja doch auch die Zeiten und mit ihnen die Ansprüche, die man an jeden einzelnen erhebt. Groß, wie die Aufgaben der Menschheit überhaupt, sind auch die Aufgaben der Erziehung geworden. Der Weg, den der Mensch von der Hilflosigkeit des Säuglings bis zur Stufe seiner Vollendung zurückzulegen hat, wird immer länger und beschwerlicher. Es ist nun Pflicht des Erziehers, das Kind im Sinne und Geiste seiner Zeit zu erziehen, getreu dem Grundsätze: „Die Erziehung sei culturgemäß." Einstens, als die menschliche Kultur noch darniederlag, waren die Ansprüche, die mau an jeden einzelnen Menschen machte, gering. Je mehr jedoch das Menschengeschlecht in seiner Entwicklung fortschritt, desto größer wurden auch die Anforderungen an die Erziehung. Die Eltern, als die natürlichen Erzieher, konnten diesen Anforderungen infolge mangelhafter oder gar fehlender Fachbildung nicht mehr genügeleisten. Aus diesem Grunde hatten Staat und Kirche einen Theil der Erziehung in ihre Hände genommen. In öffentlichen Anstalten, Schulen genannt, erhält nunmehr die Jugend durch fachmännisch ausgebildete Personen eine zeitgemäße Erziehung. Hiemit will ich aber nicht gesagt haben, dass die Eltern in Betreff der Erziehung ihres schulpflichtigen Kindes aller Verantwortlichkeit enthoben seien. Im Gegeu-theil liegt es nunmehr an den Eltern, das Gute, das Lie Schule durch Erziehung und Unterricht in dem Herzen des Kindes geweckt hat, zn befestigen nnd vor anderweitigem bösen Einflüsse zu bewahren. Da sich die Schule als vortreffliche Einrichtung bewährt hat, ist ihr Wert nnd ihre Wichtigkeit auch von allen gebildeten Völkern anerkannt worden. Ist sie doch die geeignetste Stätte, dem Kinde bereits in der ersten Jugend den Begriff der menschlichen Gesellschaft, deren Glied es ja auch ist, beizubringen. Hier findet arm und reich ohne Unterschied des Standes Gelegenheit, sich die ihm fürs Leben nothwen-bigen Kenntnisse anzueignen. Die Volksschule hat jedoch nicht nur zu unterrichten, sie hat vor allem zu erziehen. Und sie kommt auch dieser Aufgabe nach, weil ja Unterricht und Erziehung Hand in Hand gehen. Dies ist auch gar nicht anders möglich; denn der Schulunterricht ist nur dann ersprießlich, ist nur dann von Erfolg gekrönt, wenn der Lehrer die Kinder vor allem an Gehorsam, Aufmerksamkeit und Pünktlichkeit gewöhnt hat. Dass er aber dadurch schon entwickelnd nnd veredelnd auf Geist und Gemüth des Kindes gewirkt hat, ist klar. Außerdem ist auch die Persönlichkeit des Lehrers, mit dem das Kind täglich einige Stunden gemeinsam verlebt, von erziehlichem Einflüsse auf dessen Charakter. Die Schule allein, so ausgezeichnet sie an sich auch sein mag, kann aber doch nie und niemals günstige Erziehnngserfolge aufweiseu, wenn ihr von Seite des Hauses die nöthige Unterstützung versagt wird. Denn wie bei der Pflanze das Vorhandensein von Luft und Licht nicht genügt, um ihr Leben zu erhalten, wie dieselbe ihre Wurzeln tief in die nährende Erde versenkt, um daraus Nahrung und Kraft zu ziehen, gerade so ist die Thätigkeit der Schule erfolglos ohne die Mitwirkung der Eltern, der Familie. Hier sind die Wurzeln des ersten Gemüths- und Geisteslebens des Kindes, dahin fühlt es sich durch hundert und hundert Eindrücke und Erinnerungen gezogen, dahin kehren seine Gedanken und Vorstellungen immer wieder zurück. Daraus ist ersichtlich, dass das Haus von größtem erziehlichem Einfluss auf das Kind ist, aber auch, dass das letztere doch stets im wahrsten Sinne Eigenthum seiner Eltern bleibt, mag es auch in der Schule einen großen Theil des Tages zubringen. Die Schule ist somit nur Miterzieherin des Hauses, die Lehrer aber sind Verbündete der Eltern, welche mit ihnen einem gemeinsamen Ziele zustreben, dem höchsten und edelsten: der Heranbildung der Jugend. Gewiss eine hohe, große, aber auch mühevolle Aufgabe! Es ist eine altbekannte Thatsache, dass die Familienerziehung nur dann von Erfolg gekrönt wird, wenn Vater und Mutter in größter Einigkeit mit vereinten Kräften wirken. Daraus ergibt sich auch der Schluss, dass ein ersprießliches erziehliches Wirken nur daun möglich ist, wenn Haus und Schule Hand in Hand gehen, wenn Eltern und Lehrer in Einigkeit und bestem Einvernehmen sind, wenn das Wirken des Lehrers von Seite der Eltern unterstützt wird. Uneinigkeit und Unfriede zwischen Schule und Haus jedoch wirken verderblich auf die Erziehungs-thätigkeit und damit auch aus die Jugend. Und doch! wie lose ist das Band zwischen dem Lehrer und den Eltern unserer Schuljugend. Wer trägt hier wohl die Schuld daran? Vielleicht die Schule? Sicherlich nicht! denn die Schule, der Wirkungs- platz fachmännisch gebildeter Personen, kann dein Hause in , Erziehungsangelegenheiten gewiss nicht entgegen« arbeiten. Dagegen lehrt uns die tägliche Erfahrung, dass, die Schule nicht nur auf keine Unterstützung von Seite des Elternhauses rechnen kann, sondern dass die Eltern nur zu oft der Wirksamkeit der Lehrer sogar hemmend in den Weg treten. Es kann zwar mit Befriedigung constatiert werden, dass sich in dieser Beziehung schon so manches zum Besseren gewendet hat, trotzdem aber finden sich, besonders unter der ländlichen Bevölkerung,. Eltern, welche der Schule gegenüber ein allzu geringes Interesse an den Tag legen und häufig durch ihr unrichtiges und unvorsichtiges Vorgehen die mühevolle Arbeit der Schule vernichten und deren Ansehen erschüttern. Dies geschieht zwar nicht sosehr aus Bosheit, als vielmehr aus verzeihlicher Unwissenheit. Mögen jedoch die Ursachen der genannten Hemmnisse dieser oder jener Natur sein, das, ist gewiss, dass die Schule muter solchen Verhältnissen ihrer schönen und schwierigen Aufgabe nicht in. der Weise Nachkommen kann, als dies der Fall wäre, wenn die zwei Haupterziehungsfactoren nach- einem Ziele Hand in Hand hinarbeiten würden. Die Thatsache, dass man durch günstige Einfluss-ncchme auf das Elternhaus der Schule nützen und. so dem allgemeinen Wohle dienen könne, hat dem Verfasser dieses Büchleins die. Feder in die Hand gelegt, um euch, liebe Eltern, mit kurzen Worten die wichtigsten Forderungen auseinanderzusetzen, welche die Schule an euch stellt. Bei Abfassung des Büchleins hat mich keine andere Absicht geleitet, als zwischen euch und der Schule die so. nothwendige und doch so häufig fehlende Einigkeit und Harmonie anzubahnen, zu fördern und zu sichern, um auf diese Weise eurem kostbarsten Schatze, den Kindern, und dadurch euch zu nützen. Uber dir Vorbereitung des Kindes für den Schulbesuch. ' „Wir Bitten die Eltern, vor allem dafür zu sorgen, dass die Kleinen ohne Furcht und Zaghaftigkeit, dass sie gerne und freudig in die Schule gehen." Fr. CH. Selber. pie erste Bitte, welche die Lehrer im Namen der Schule an euch, verehrte Eltern, stellen, lautet: Sorget dafür, dass eurem Kinde Lust und Liebe zur Schule eingeflößt werde, und dass dasselbe überhaupt für den Eintritt in die Schule gut vorbereitet iverde. Da das Kind mit dem Eintritte in die Schule zugleich auch den ersten Schritt ins öffentliche Leben macht, so ist' es vor allem nothwendig, dass die Eltern das Kind bis zu jenem Grade der Selbständigkeit führen, welchen die Schule von ihm verlangt. Der berühmte Pädagog Comeni'us weist in seinem Werke „ Die Mutterschule" darauf hin, dass jene Eltern sehr unvernünftig handeln/ welche ihr-Kind dem Lehrer zuführen, roid man ein Schaf der Herde zuführt (d. h. unvorbereitet) und das-' selbe dann dem Lehrer überlassen ; mag er sich mit dem Kinde befassen, wie es ihm angenehm ist. ■ Wenn die Eltern nur ein bisschen mehr darüber Nachdenken wollten, welcher wichtigen - Stätte • \k ihren Liebling anvertraüen werden, sie würden gewiss ihreni noch nicht schulpflichtigen Kinde eine weit größere Aufmerksamkeit schenken, d. h.- dasselbe für den Schulein tritt-besser vörbereiten, als dies leider- gegenwärtig der Fall ist. „Wart' nur bis du in die Schule kommst, dort wird dich der Lehrer schon hernehmen" — oder: „O wenn doch bald die Zeit käme, wo du in die Schule musst, dort wirst du schon gebändigt werden, du Range; du ausgelassener." Solche und ähnliche Worte hörst du nicht selten in Familien, wenn für ein Kind die Zeit des Eintrittes in die Schule herannaht. Und was wollen die Eltern mit diesen Worten bezwecken? Nichts anderes, als ihr unartiges und eigensinniges Kind ein wenig schrecken in der Hoffnung, dasselbe werde infolge ihrer Drohungen braver und folgsamer werden. Was für eine Wirkung aber haben derartige Drohworte der Eltern? Haben dieselben vielleicht dem trotzigen Wesen des Kindes wirklich Einhalt gethan? Keinesfalls; wohl aber wird die lebhafte Phantasie des Kindes die Schnlstube in einen Marterkasten und den Lehrer in einen „Wanwau" umwandeln, dessen Hauptbeschäftigung in der Schule nur darin besteht, die Kinder zu peinigen. Ist es da zu wundern, dass am ersten Schultage so viele Kinderthränen fließen? ist es zu wundern, wenn so viele Kinder den Widerwillen gegen die Schule und die unsägliche Furcht vor derselben oft lange Zeit nicht überwinden können? O wenn die Eltern wüssten, wie viel Mühe es oft den Elementarlehrer kostet, bevor sich die Kleinen an ihn und an die neuen Verhältnisse gewöhnen, ja, wenn sie dies wüssten, sie würden gewiss durch ihre unvorsichtigen Drohungen des Lehrers Wirken nie und niemals beeinträchtiget haben; denn wie kann das Kind mit Freuden zur Schule gehen und zum Lehrer Vertrauen fassen, wenn ihm von Seite der Eltern die Schule als eine Stätte dargestellt wurde, wo eiserne Zucht herrscht, und wo vom gestrengen Lehrer jede natürliche Lust und kindliche Regung ohne Erbarmen unterdrückt wird? Pflanze also in das Herz deines Kindes vor allem Lust und Liebe zur Schule, wecke in demselben Vertrauen zum Lehrer; denn wenn der Schüler nicht von Achtung und Liebe zum Lehrer und zur Schule durchdrungen ist, werden alle Bemühungen des Lehrers nur geringe oder gar keine Ersolge ausweisen können. Wollen nun die Eltern, dass ihre Kinder Freude zur Schule bekommen, so müssen sie von der Schule und den Lehrern stets mit Achtung sprechen, insbesondere, wenn die Zeit herannaht, da die Kinder den ersten Gang zur Schule machen werden. Schildere deinem Kinde — selbstverständlich auf kindliche Art — die Annehmlichkeiten und Freuden des Schullebens, erzähle ihm, wie lustig das Lernen sei, besonders dort, wo so viele Kinder zusammenkommen. Und der Lehrer? das ist ein liebenswürdiger Herr, der jedem Schüler gerne alles erklärt und zeigt, wenn er etwas nicht versteht; zwar rügt und bestraft er unartige und unfolgsame Kinder, aber diese verdienen die Strafe. Brave Kinder jedoch sind dem Lehrer sehr lieb. — „Nicht wahr, Karl, du wirst gerne in die Schule gehen und wirst auch fleißig lernen? Nun ja, es wird dich aber der Lehrer auch gerne haben." In dieser Weise spricht man mit Kindern von der Schule, droht ihnen aber nicht mit derselben, als hätte der Lehrer wirklich kein Herz für die Kleinen. Man verspreche dem Kinde auch, wenn die Zeit des Schuleintrittes herannaht, ein neues Kleid, eine schöne Schultasche, ein neues Buch rc. Die versprochenen Gegenstände sind anzukaufen und dem Kinde zu zeigen, dann jedoch wieder in Aufbewahrung zu nehmen. Am ersten Schultage folge nun deinem Lieblinge die angekauften Gegenstände feierlich ans. O, diese Freude! Eine sehr wichtige Frage für die besorgten Eltern ist nun diese: Was und wieviel soll mein Kind lernen, bevor es in die Schule kommt? — Auch diesbezüglich werden oft ganz verfehlte Wege eingeschlagen. Die meisten Eltern sind nämlich der Ansicht: je mehr ihr Kind von Schulgegen-ständen zu Hause erlerne, desto besser sei es für dasselbe nnd auch für den Lehrer, der sich bei ihrem Kinde so manche Plage werde ersparen können. Und doch weiß die Schule den Eltern sür dieses Vorgreifen sehr wenig Dank. Warum dies? wird vielleicht mancher fragen. Ein alter Lehrer hatte bie Gewohnheit, Eltern, welche chm ihrer Ansicht nach schon gut unterrichtete Kinder zur Schule brachten, die Erzählung von einem Zitherlehrer vorzuführen. Dieser Zitherlehrer beanspruchte nämlich von Schülern, die ohne alle Vorkenntnisse bei ihm in den Unterricht eintraten, ein Honorar von fünf Gülden, von Schülern jedoch, welche schon Kenntnisse mitbrachten, zehn Gulden. Wenn sich die Eltern nun wunderten, dass der Zitherlehrer von schon Vorgebildeten mehr Bezahlung verlangte, als von den übrigen, pflegte der alte Lehrer zu sagen: Fünf Gulden verlange er für den eigentlichen Unterricht, fünf Gulden aber für das Abgewöhnen dessen, was sie nicht richtig wüssten. Die Methode1 der Eltern, mit welcher sie das Kind unterrichten, ist zumeist eine verfehlte. Mit dieser Methode . haben die Eltern in den meisten Fällen nicht nur nichts erreicht, sondern sie haben das Kind sogar irre gemacht. Ein solches Kind aber bereitet dem Lehrer oft hundertmal mehr Schwierigkeiten als ein anderes, welches vor dem Schuleintritte noch niemals ein Buch in Händen gehabt hatte. Wie stolz sind manche Eltern auf die Leistungen ihrer noch nicht schulpflichtigen Kinder im Lesen. Ja, sogar schreiben und „gut" rechnen können oft solche Kinder; das ganze „Einmaleins" sagen sie dir spielend her. Doch betrachten wir diese Sache ein wenig näher. 1 Das ist die An und Weise, wie man den Kindern etwas beibringt. Sind denn solche Kinder wirklich in allem so tüchtig, wie es die Eltern behaupten? : • ■ Ich zweifle daran. Der Kleine weiß dir vielleicht ein paar Sätze aus der Fibel auswendig daherzuplappern, während er nicht einmal alle dabei vorkommenden Buchstaben ordentlich kennt. Lass ab,, lieber Vater, gute Mutter, das Kind-im Lesen zu unterrichten; das erlernt dein Kind in der Schule spielend, selbst wenn es nur mittelmäßig begabt ist. Sorge lieber dafür, dass das Kind das „Kreuzzeichenmachen" und das „Vaterunserbeten" erlernt, damit es nicht später in der Schule, wenn man es auffordern wird, das Kreuzzeichen zu machen, statt desselben allerlei unpassende, unartige Geberden und Handbewegungen machen tverde. Hier wird mir gewiss so mancher Leser die Frage aufwerfen: Darf ich demnach meinem Kinde, bevor ich dasselbe zur Schule schicke, nichts anderes beibringen als das Kreuzzeichenmachen und Vaterunserbeten? Auf diese Frage lautet die Antwort: Aus dem Buche gar nichts, sonst aber, wenn es dir möglich ist, sehr viel. Befasse dich mit dem jungen Wesen, soviel du nur kannst, plaudere mit ihm recht viel, so oft es dir nur die Zeit erlaubt, selbstverständlich nur in kindlichem Sinne und über Dinge, die seinem geistigen Gesichtskreise entsprechen. Sage dem Kinde Gedichtchen vor, lehre es Liedchen singen, erzähle ihm einfache, leichtverständliche Märchen und lasse es diese nacherzählen, denn nur auf diese Weise werden die geistigen Fähigkeiten des Kindes angeregt und gebildet: das Kind lernt denken? 1 Ich mache bei dieser Gelegenheit die Eltern auf das vor-ziigliche Werk „Materialien für den Anschauungs-Unterricht" von E? Jordan aufmerksam. Dasselbe enthält nebst vielen Sprech-sioffen, Erzählungen, Gedichten. Liedern und Zeichnungen im Anhänge auch noch so umnchen Wink, auf welche Gebiete die Eltern Übe ferner auch deines Kindes Zahlensinn. Das kannst du aber nicht erreichen mit dem mechanischen, leider noch so häufig vorkommenden Zählen von eins bis hundert ober mit dem Einprägen des „Einmaleins". Gerade dies ist verkehrt, das Kind muss sich die Zahl vorstellen können. Wähle darum für die ersten Rechenübungen Nüsse, Äpfel, Bohnen, Kastanien re. Hier aus dem Tische sind zwei Äpsel, wenn ich nun einen dazu lege, wie viele sind es dann? Oder: in der Tasche hast du drei Nüsse und nimmst eine heraus; wie viele bleiben dann darin? Es empfiehlt sich auch, das Kind manchmal um Kleinigkeiten in den Laden zu schicken, z. B. um Semmeln, Zündhölzchen re. Für eine Schachtel Zündhölzchen musst du einen Kreuzer geben; wie viel wirst du für zwei Schachteln geben müssen? Wenn du nun auf diese Weise dein Kind für den Schuleintritt vorbereitet hast, dann kannst du dasselbe mit ruhigem Herzen der Schule anvertrauen; denn das so vorbereitete Kind wird mit seinen gesunden Sinnen und frischem Geiste gerne und voll Freuden das aufnehmen, was ihm die Schule bietet. die Sinnesthätigkeit der Kleinen am meisten lenken sollen, damit dieselben reichliche Geistesnahrung aufzunehmen und zu verarbeiten vermögen. Des weiteren ist aus diesen Fingerzeigen zu ersehen, wie weit die Forderungen der Schule an die Anfänger oder Elementarschüler gehen und wie man die Kinder am besten für den Schulunterricht vorbereitet. Das genannte Werk besteht aus vier Heften ä 40 kr. und ist durch jede Buchhandlung zu beziehen. _ Ein anderes Buch, welches den Eltern diesbezüglich auch gute Dienste leisten dürfte, ist das „Erzählbuch für Kindergarten, das Haus und die Schule" von Fischer und Ph. Brunner. Preis 80 kr. Die Kinder müssen regelmäßig die Schule besuchen. „Was fruchtet die beste Schulzucht, menu die Kinder von der Schule absichtlich ferngehalten werden?" 3$. Niedergesäß. Sollen die Erziehungs- und Unterrichtserfolge der Schule günstige sein, ist es des weiteren nothwendig, dass die Eltern ihre Kinder soviel als nur möglich regelmäßig und ununterbrochen zur Schule schicken. Denn es gibt nicht bald ein Übel, welches den Bestrebungen der Schule so hemmend entgegentreten würde, wie gerade der unregelmäßige Schulbesuch. Dem nachlässigen Schulbesuche des Kindes ist es am häufigsten zuzuschreiben, dass der Schüler in den -] einzelnen Gegenständen keine Fortschritte macht; die Kenntnisse, welche sich derselbe beim unregelmäßigen Schulbesuche aneignet, würde ich mit einer Kette vergleichen, welcher au mehreren Stellen Glieder fehlen: lauter zusammenhaltlose Fragmente oder Bruchstücke einzelner Lehrfächer, welche das Kind nur zu bald wieder vergisst; auf diese Weise bringt ihm die Schule wenig oder gar keinen Nutzen. „So und soviel Jahre besuchte mein Knabe die Schule und jetzt sind ihm nicht einmal die einfachsten Rechnungen geläufig." In ähnlicher Weise hörst du oft so manchen Vater klagen — dabei bedenkt jedoch der Mann nicht, dass sein Kind die meiste Schulzeit auf der Weide beim Vieh oder auf dem Felde unter den Arbeitern zu- gebracht hatte, er bedenkt ferner nicht, dass ihm ob des nachlässigen Schulbesuches von Seite seines Kindes die Schulbehörden so manche Geldstrafe zu biederen genöthigt waren, und dass er mehrere Ordnungsbußen mit Arrest abgedient hatte. Aber nicht allein, dass das Kind, welches die Schule unordentlich besucht, in derselben wenig oder nichts er--lernt, ein unregelmäßiger Schulbesuch hat zumeist auch in sittlicher und moralischer Beziehung die nachtheiligsten Folgen für das betreffende Kind, ja nicht selten auch für die ganze Schule. Was hört und sieht nicht selten ein Kind, welches, statt in der Schule dem Unterrichte beizuwohnen, auf dem Felde gemeinsam mit Erwachsenen Feldarbeiten verrichtet oder sich auf der Weide herumschlägt? Gutes gewiss wenig, wohl aber böse, sündhafte Gespräche; es eignet sich verschiedene Untugenden und Roheiten mir welche es dann — wenn es ihm nach langem Aus-bleiben doch wieder einmal beliebt, ein wenig in die Schule hineinzugucken —mitbringt und womit es nicht selten die ganze Classe, ja auch die ganze Schule ansteckt. Das bekannte Sprichwort: „Ein räudiges Schaf steckt oft die ganze Herde an" findet auch hier die richtige Anwendung. Deshalb sind auch die jetzt bestehenden, den Kindern des siebenten und achten Schuljahres, im Sommersemester durch das Gesetz zugestandenen Schulbesuchserleichterungen nicht von den günstigsten Folgen begleitet, weil sie, obwohl, sie einerseits den Eltern Nutzen gewähren, doch sehr viel dazu beitragen, dass die Sittenlosigkeit unter unserer Schuljugend immer mehr iiberhand nimmt. Kinder, die den Sommer hindurch der Schule ferngeblieben, sind in den meisten Fällen im Herbste kaum zu erkennen. Wildheit, Roheit und Arroganz selbst dem Lehrer gegenüber sind die Tugenden, mit welchen solche „Halbschüler" geschmückt sind, und es vergeht oft eine geraume Zeit, bis sich dieselben an das Schulleben wieder gewöhnen. ■ Ich glaube, dass es nicht überflüssig sein wird, wenn ich im Capitel „Über den Schulbesuch" auch einige diesen Gegenstand betreffende gesetzliche Bestimmungen anführe. Hiebei scheinen mir am wichtigsten die Ursachen des Ausbleibens, welche gesetzlich statthaft sind. Die erste solche Ursache ist die Krankheit des Kindes. Wenn ein Kind erkrankt, so kann es selbstverständlich nicht zur Schule kommen. Als der zweite statthafte Entschuldigungsgrund ist anzusehen die Krankheit der Eltern oder der Angehörigen, wenn diese der Pflege des Kindes erwiesenermaßen nothwendig bedürfen. Das Fernbleiben des Kindes vom Schulunterrichte, welches z. B. fünf Tage zum VieP weiden verwendet wurde, kann und darf der Lehrer nicht entschuldigen, wenn auch die Eltern . des betreffenden Kindes in dieser Zeit krank gewesen wären; denn es muss erwiesen sein, dass die kranken Eltern das Kind zu ihrer körperlichen Pflege benöthigten. Als dritter gerechtfertigter Grund des Ausbleibens vom Schulunterrichte ist schlechte Witterung, wenn dadurch dem Kinde Gefahr an der Gesundheit droht. Vernünftige Eltern werden daher ihr Kind im schlechten Wetter nicht in die Schule zwingen, insbesondere dann nicht, wenn der Weg zur letzteren weit und das Kind vielleicht ohnedies schwächlich oder kränklich ist. Zum schlechten Wetter rechnet man auch große Kälte. Der vierte gesetzlich statthafte Entschuldigungsgrund ist endlich die Uu gang burke it der Wege. Sind Kinder am Schulbesuche mehrere Tage verhindert, so sollen die Eltern sobald als möglich dem betreffenden Classenlehrer davon Meldung erstatten. Es empfiehlt sich diesbezüglich, dem Lehrer eine kurze schriftliche Mittheilung zu machen; diese Mittheilung soll zugleich den Grund des Ausbleibens enthalten. Denn es sind schon oft Fälle dagewesen, dass Eltern mit Zusendung eines Mahnzettels überrascht wurden, trotzdem das Fernbleiben ihres Kindes vom Unterrichte im Gesetze begründet erschien. Wieso denn? wird man vielleicht fragen. Einfach aus dem Grunde, weil es die Eltern unterließen, dem Classenlehrer ihres Kindes von dem Ausbleiben des letzteren rechtzeitig Meldung zu erstatten, und infolgedessen hat der Lehrer die Absenzen des Kindes in dem Ausweise der Schulversäumnisse^ in die Rubrik der nicht-entschuldigten Halbtage eingetragen. Derartige Versäumnisse werden zwar gesetzlich nicht geahndet, wenn die Eltern nach Erhalt des Mahnzettels die Schulversäumnisse ihres Kindes beim Ortsschulrathe rechtfertigen; es wären jedoch die daraus erwachsenen Unannehmlichkeiten vermieden worden, wenn die Eltern diesbezüglich rechtzeitig das Nöthige veranlasst hätten. Wünschen die Ettern aus irgend welchem Grunde einmal eine Enthebung ihres Kindes vom Schulbesuche für einen halben oder einen ganzen Tag, so mögen sie beim Lehrer darum ersuchen. Ihrem Wunsche wird gewiss entsprochen werden, insbesondere dann, wenn ihr Kind sonst regelmäßig und fleißig die Schule besucht hatte. Am Schlüsse dieses Capitels anlangend, kann ich nicht umhin, euch, liebe Eltern, die ihr die schöne und schwere Aufgabe der Kindererziehung zu erfüllen habet, nachstehende Worte recht eindringlich ans Herz zu legen: Füget euch willig den Anordnungen der Schulbehörden und kommt den gesetzlichen Obliegenheiten auch in Betreff des Schulbesuches gewissenhaft nach, denn schon so mancher, 1 Das Verzeichnis der Schulversäumnisse legt der Leiter der Schule innerhalb einer bestimmten Frist (in Steiermark halbmonatlich) dem Ortsschulrathe vor, welcher sodann die Ursachen der Versäumnisse genau untersucht, bei jedem einzelnen sein Gutachten abgibt und hierauf den Act der Bezirksschulbehörde zur Entscheidung vorlegt. der den behördlichen Anordnungen absichtlich nicht Folge geleistet hatte, musste es später bitter Bereuen. Den gesetzlichen Verfügungen sind wir eben alle unterworfen, die Lehrer sowohl als auch die Eltern mit ihren Kindern. Ist ja doch diese Unterordnung in der Heil. Schrift so schön begründet, wo es heißt: Jedermann unterwerfe sich der obrigkeitlichen Gewalt, denn es gibt keine Gewalt außer von Gott, und die, welche besteht, ist von Gott angeordnet. — Wer sich demnach der obrigkeitlichen Gewalt widersetzt, der widersetzt sich der Anordnung Gottes l (Röm. 13, 1. 2.) Schont die Würde des Lehrers! . „Die Schmähreden der Eltern über die Lehrer sind rohe Faustschläge, mit denen sie ein Bild zertrümmern, welches Glaube und Liebe inalten, mit denen sic aber nur allzubald die eigene Brust treffen werden." Tr. L. Kellner. Aie dritte Bitte, welche wir den Eltern Vorbringen möchten, lautet: „Lasst euch nie Hinreißen, in Gegenwart der Kinder über die Thätigkeit der Schule und über die Persönlichkeit des Lehrers abfällig zu reden. Das Kind niuss Liebe und Achtung vor der Schule imd dem Lehrer haben, denn die Autorität des Lehrers ist der Grundstein, ans dem die Erziehung der Schuljugend ruht. Das Bild des Lehrers soll vor der Seele des Kindes rein, erhaben und unantastbar stehen; die Jugend muss zu ihm ausblicken, wie zu einem Wesen, in welchem alles Edle, Gute, Wahre und Schöne vereint ist; denn nur so kann das Erziehungswerk des Lehrers gedeihen." „Glücklich, überaus glücklich das Kind" — schreibt der berühmte Pädagog Kellner — „welches in seinem Lehrer alle Begriffe der Vollkonunenheit verkörpert sieht, und welches denkt: Wenn alle lügen und betrügen, mein Lehrer thut es nicht, wenn selbst mein Vater ein Trinker ist, der Lehrer wird nüchtern sein; wenn auch die Eltern sogar in hässlichster Zwietracht leben, mein Lehrer ist friedfertig." Derselbe Pädagog erzählt, dass ihn ein kleines Mädchen einst auf eine mit Bleistift fein umzogene Stelle seines Lesebuches aufmerksam gemacht und dabei gesagt habe: „Hier hat unser Herr Lehrer mit seinem Finger hingefasst!" Wie sehr dieses Mädchen seinen Lehrer achtete, kann man sich vorstellen, denn die von ihm beim Unterrichte im Buche berührte Stelle schien ihm sozusagen als geheiligt: Je großer die Achtung, welche das Kind dem Lehrer entgegenbringt, desto größer wird auch die Wirkung seines Lobes und Tadels feilt. Sobald aber das Kind einmal an dem sittlichen Werte des Lehrers zu zweifeln beginnt, verliert auch des Lehrers Wort nach und nach seinen Einfluss; Lob und Tadel bleiben ohne Wirkung, und was sonst Liebe und Achtung freudig geleistet hätten, kann jetzt nur noch nothdürftig durch die größte Strenge erreicht werden. Die Achtung zunt Lehrer, der fromme Glaube an seine sittliche Vollkommenheit sittd somit wichtige Förderer der erziehlichen Thätigkeit, und haben die Eltern durch ihr unvorsichtiges und unkluges.Verhalten die Achtung und diesen Glauben — die Autorität — Zerstört, daun bleibt ihnen wahrlich nicht viel mehr zu zerstören übrig. Und doch, wie oft kritisiert mau in Gegenwart der Kinder in der unvorsichtigsten Weise über den Lehrer, wie oft wird alles, was er anordnet, für unvernünftig erklärt, und was er fordert, in der unhöflichsten Weise abgeschlagen. Mit Fehlern sind wir alle behaftet, und auch der Lehrer als Mensch ist nicht ohne dieselben, doch ist es nothwendig, diese Fehler in Gegenwart der Kinder zu besprechen und zu zergliedern ? „Wer wird denn in diesem Punkte gar so ängstlich sein" — höre ich dich hier einwenden — „mein Kind wird gewiss nicht alsogleich das ganze Vertrauen zur Schule verlieren, wenn ich über den Lehrer in Gegenwart des Kindes auch ein paar kräftige Worte auslasse."' So sprichst du vielleicht, lieber Leser, und tröstest dich, weil , möglicherweise meine Worte auch dich betreffen. Ich sage darauf: Das erstemal werden deine abfälligen Urtheile über die Person des Lehrers vielleicht nicht von sosehr unheilvoller Wirkung sein; mit der Zeit jedoch, wenn das Kind öfters Gelegenheit hat, Aug' und Ohr solchen Schinähreden über den Lehrer zu leihen, wird in dem Kinde gewiss die für die ersprießliche Thätigkeit der Schule so nothwendige Achtung gänzlich erstickt werden. K. v. Raumer erzählt in seiner Erziehungsgeschichte, dass sein Vater einmal die Art des Lehrers „Federn zu schneiden" in des Knaben Gegenwart getadelt habe. Dieser geringfügige Tadel — setzt Raumer hinzu — machte mich zum erstenmale zweifelhaft an des Lehrers Vollkommenheit. O, wenn doch alle Eltern einsehen wollten, dass wir Lehrer die Achtung nicht sosehr in unserem als vielmehr im Interesse ihrer Kinder beanspruchen, und dass die Achtung, welche die Eltern dem Lehrer entgegenbringen, die Aufmerksamkeit für dessen Streben, die Anerkennung seiner oft so schwer errungenen Erfolge, die Unterstützung, die man seinem schwierigen Amte zutheil werden lässt — dass das alles Quellen sind, aus denen der Lehrer Muth, Kraft und Ausdauer schöpft. Es wird erzählt, dass dem Könige Friedrich dem Großen, als sich dieser einst in der Oberen Lausitz aufhielt, eines Tages der alte Dorfschullehrer namens Jänke begegnet sei. Dieser grüßte — so lautet die Erzählung — den Regenten mit solcher Hochachtung und Ehrerbietung, dass der König stehen blieb und sich mit dem Lehrer in ein Gespräch einließ. Die raschen und entschiedenen Antworten des Mannes gefielen Friedrich sosehr, dass er ihm versprach, dessen Schule zu besuchen. Mehrere Wochen waren seit dieser Zeit verftossen und der alte Herr hatte schon fast auf das Versprechen des Königs vergessen: doch siehe da, eines Tages gieng die Thür plötzlich auf und in die dumpfe Schulstube trat der nicht mehr erwartete Monarch ein, den Lehrer und die Kinder freundlich grüßend. Der Lehrer lüftete als Gegengruß nachlässig seine Zipfelmütze, die er in der Schule stets auf dem Kopfe zu tragen Pflegte und fuhr hierauf im Unterrichte in der gewöhnlichen Weise fort, ohne sich um den anwesenden König weiter zu kümmern. Bolle zwei Stunden wohnte Friedrich der Große dem Unterrichte bei. Endlich erhob er sich in vollster Zufriedenheit, grüßte herzlich die Kinder und den' Lehrer, der ihm aber auch jetzt seinen Gruß nur mit oberflächlichem Kopfnicken erwiderte. Trotzdem aber begleitete Jänke den hohen Besuch bis vor die Schulthür hinaus, wo ihn der König, dem das sonderbare Benehmen des Lehrers im Vergleich zu seiner Ehrbezeigung auffiel, nach der Ursache seiner jetzigen, ganz merkwürdigen Aufführung fragte. „Verzeihen Sie, Majestät" — erwiderte der Lehrer wieder in größter Ehrfurcht — „ich weiß wohl, dass mein heutiges Benehmen meinem Landesvater gegenüber ein sehr unschönes und verletzendes war, doch ich konnte in der Schule vor meinen Kindern nicht anders handeln, denn wenn dieselben wüssten, dass es auf der Welt noch jemanden gibt, vor dem auch ich mich beugen müsste, so käme ich um meine Autorität und toäre gezwungen, gleich morgen meine Stelle als Lehrer niederzulegen. „Nach solcher Auffassung haben Sie vollkommen Recht", sagte freundlich lächelnd der König, drückte dem Lehrer herzlich die Hand und gieng nachdenkend von dannen. Ich glaube zwar nicht, dass ein Lehrer, der in Gegenwart seiner Schulkinder dem Landesregenten die gebärende Achtung bezeigt, aus diesem Grunde allein seinen Dienst aufgeben müsste; wohl aber lehrt uns diese Erzählung, dass auch der Dorfschullehrer Jänke recht gut gewusst hatte, ein Lehrer könne ohne die Achtung seiner Kinder nicht erfolgreich wirken. Nehmet Ankheil art dem, was eure Kinder irr der Schule lernen! „Vom ersten Schultage an soll das Kind befragt werden, was es in der Schule gelernt, was für Aufgaben es erhalten habe." o. Bondy. Soll die Schule ihrer Aufgabe gerecht werden, ist es weiters auch uothwendig, dass die Eltern zu Hause Interesse für das zeigen, was in der Schule gelehrt und geübt wird. Wenn das Kind weiß, dass sich seine Eltern um die gestellten Forderungen der Schule ernstlich kümmern, wenn es weiß, dass es dem Vater, der Mutter etwas davon erzählen darf, was es in der Schule gelernt hat, dann wird es sich mit größerer Freude und mit größerem Fleiße ans Lernen machen und der Lehrer wird mit ihm leichter Fortschritte in der Erziehung und im Unterrichte machen können. Es gibt ja doch so viele passende Gelegenheiten, bei welchen die Eltern ihre Kinder über die Vorgänge der Schnle befragen können. Denken wir nur an die langen Winterabende. Das erstemal werden die Eltern vielleicht nicht viel aus ihrem Kinde herausbringen können, bald jedoch werden sie sich überzeugen, dass ihnen dasselbe später aus eigenem Antriebe so manches aus dem Schulleben berichten wird. Wichtig ist auch der Moment, wo das Schulkind mit dem schriftlichen llrtheile über seine Fähigkeiten, seinen Fleiß und über das sittliche Verhalten aus der Schule heimkommt, d. h. wenn es seine Schulnachrichten bringt. Vom Interesse, welches die Eltern für die Leistungen ihrer Kinder an den Tag legen, hängt oft die ganze Freude des Kindes zum Lernen, somit der gesummte weitere Lernerfolg des Schülers ab. Es gibt Eltern, welche die Schnlnachrichten nur unterschreiben, ohne deren Inhalt einer genaueren Durchsicht zu würdigen; Kinder solcher Eltern werden sich gewiss nicht besonders anstrengen, in der Schule bessere Fortschritte zu machen; denn sie merken es sehr bald, dass es den Eltern vollkommen gleichgiltig ist, ob die Schulnachrichten des Kindes gute oder schlechte Noten enthalten. Sehr löblich und nachahmenswert ist das Vorgehen jener Eltern — und ich kenne deren mehrere —, welche ihr Kind gelegentlich der Durchsicht seines Schulzeugnisses zum Fleiße und zur Ausdauer anspornen, ihm ein passendes Geschenk (ein schönes Buch:c.) versprechen für den Fall, dass seine Schulnachrichten bei der nächstfolgenden Vertheilung noch günstigere Noten enthalten werden. Um die Lernlust der Kinder zu wecken und zu erhöhen und so die Thätigkeit des Lehrers zu unter* stützen, ist es den Eltern auch anzurathen, dass sie sich um die Aufgaben, welche das Kind vom Lehrer über die Ferialtage erhält, kümmern und überhaupt die häusliche Lernbeschäftigung der Kinder nach bestem Wissen und Können leiten und unterstützen mögen. Es gibt Gegenstände, welche dem Kinde oft sehr große Schwierigkeiten bereiten, z. B. Religion, Kindern, die schwer auswendig lernen, das Memorieren1 von Gedichten. Da werden die Eltern gut thun, wenn sie solchen Kindern mit Zuhilfenahme des Lehrbuches soviel als möglich unterstützend beistehen. Ist das Gedicht lang, die Aufgabe aus dem Katechismus umfangreich, theile Memorieren = Auswendiglernen. den Stoff in kleinere Abschnitte, lasse einen lernen und höre ihn dann ab. Hierauf übe ähnlich den zweiten unter gleichzeitiger Wiederholung des ersten und so weiter, bis die ganze Aufgabe im Gedächtnisse haftet. Ein jedes Schulkind soll zu Hause auch einen ganz bestimmten Platz für die Aufbewahrung seiner Schulsachen zugewiesen erhalten. Vor allem ist das Kind anzuhalten, dass es zuerst seine Ausgaben anfertigt und überhaupt für die Schule arbeitet, dann erst kann dasselbe zu verschiedenen häuslichen Arbeiten verwendet werden. Es empfiehlt sich auch von Zeit zu Zeit die schriftlichen Hausaufgaben des Kindes zu controlieren und nachlässig und fehlerhaft angefertigte Arbeiten nochmals schreiben zu lassen. Ich weiß es recht gut, dass nicht alle Eltern die Zeit und oft auch nicht die nöthigen Fähigkeiten hiezu besitzen, das Lernen ihrer Kinder in der hier angedeuteten Weise zu unterstützen und zu erleichtern. Meine Bitte betrifft nur Eltern, bei denen die Befolgung dieser Rathschläge mit keinem nennenswerten Hindernisse verbunden ist. Mögen doch dieselben diesbezüglich ihre Hilfe dem Kinde und der Schule nicht versagen. Die geringe Mühe, welche die Eltern hiebei anwenden werden, wird gewiss ihrem Kinde znm Segen gereichen und auf diese Weise reich belohnt werden! Über die Rücksprachen der Ellern mil dem Lehrer. Auch die persönliche Rücksprache der Eltern mit dem Lehrer in Angelegenheit ihrer Kinder ist ein mächtiges Förderungsmittel der Harmonie zwischen Schule und Haus. Aie Eltern mögen sich beim Lehrer häufig anfragen, um zu erfahren, wie es mit ihrem Kinde steht; besonders ist es am Tage des Schuleintrittes und überhaupt am Anfänge eines jeden Schuljahres nothwendig, dass sie sich mit dem Lehrer über Temperament, über allfällige Charakterfehler oder sonstige Eigenheiten des Kindes, sowie über die entsprechende Behandlung desselben besprechen. Nicht zwei menschliche Naturen sind einander gleich. Hundertfach eombiniert erscheinen die Anlagen und Fähigkeiten der Jugend; das eine Kind muss zufolge seiner individuellen Eigenschaften, seiner Eigenart anders behandelt werden als ein anderes, damit sich erziehliche Fortschritte erreichen lassen. Der Lehrer kann und darf demnach nicht mit allen Kindern auf gleiche Weise verfahren; bei dem einen bringt des Lehrers scharfer Blick dieselben Wirkungen hervor, wie bei einem andern eine größere Strafe, z. B. das Zurückbehalten nach der Schule. Daraus folgt, dass der Lehrer bei seiner Thätigkeit auf die Individualität des Kindes möglichst Rücksicht zu nehmen hat. Diese.muss er jedoch vor allem früher kennen, und zwar genau kennen, wie der Arzt die Krankheit des Patienten, welchen er heilen soll. Die Kinder zu verstehen und ihre Eigenschaften genau kennen zu lernen, ist jedoch keine kleine Aufgabe. Denn es ist ein inniger Verkehr, ein längeres, ja fortwährendes Beisammensein mit denselben vonnvthen, um sie in allen Lagen und Verhältnissen des Lebens, in jedem Seelenzustande beobachten zu können. Hat nun der Lehrer bei einer so großen Anzahl von Kindern Gelegenheit, sich mit jedem einzelnen sosehr abzugeben? Leider nicht! Wer aber kennt das Wesen des Kindes besser als dessen Eltern? Die Winke und Mittheilungen, welche die Lehrer von den Eltern in dieser Richtung erhalten, sind ihnen willkommen und wertvolle Beitrüge zur Kenntnis ihrer Zöglinge. Wie oft kommt es vor, dass Kinder schlecht sehen oder schwer hören (manche zeitweise). Werden die Eltern da nicht gutthun, wenn sie schon zu Beginn des Schuljahres dem Lehrer davon Mittheilung machen? Gewiss I weil ja solchen Kindern ihrer minder ausgebildeten oder krankhaften Sinne halber entsprechende Sitze zugewiesen werden müssen. Umgekehrt ist es aber auch für die Eltern von größtem Werte, wenn sie vom Lehrer erfahren, was für Fortschritte das Kind in der Schule macht, wie es sich aufführt, und wie dasselbe zu Hause behandelt werden soll, damit seine Lernlust rege erhalten werde. Es ist wahr, dass die Eltern viermal des Jahres durch die sogenannten Schulnachrichten über das sittliche Verhalten, den Bildungsfortschritt re. ihrer Kinder Kenntnis erhalten; allein in diesen Schulnachrichten lässt sich nicht alles anführen, was der Lehrer den Eltern über ihr Kind gerne sagen möchte. Auch sind die Schulnachrichten sowohl für die Hand der Eltern, als auch für die Hand der Kinder bestimmt. Das Kind aber — das merkt euch wohl, liebe Eltern — muss, ja darf oft nicht wissen, was der Lehrer mit euch über dasselbe spricht. Oft erkundigen sich zwar die Eltern über das Be- tragen und die Fortschritte ihres Kindes, aber nicht am richtigen Orte; sie befragen nämlich gerne andere Schulkinder über den Fleiß und die Aufführung ihres Lieblings in der Schule. Die diesbezüglichen Mittheilungen der Kinder find jedoch in den seltensten Fällen glaubwürdig und verlässlich. Die sicherste Quelle, aus welcher die Eltern die Wahrheit über ihre Kinder erfahren können, ist der Lehrer selbst. Glaube ja nicht, freundlicher Leser, dass du den Lehrer mit deinen Nachfragen nach dem Kinde nur belästigest. Im Gegentheil: ein verständiger Lehrer wird deinen Besuch mit wahrer Freude begrüßen; denn er weiß ganz gut, dass durch den unmittelbaren Ideenaustausch, durch aufrichtige, gegenseitige Aufklärung, sowie durch tactvollen Hinweis auf die Pflichten und Anforderungen, welche die beiden Haupterziehungssaetoren zu erfüllen haben, sehr viel für das Zustandekommen der so nothwendigen Harmonie und Einigkeit der Familie und Schule gethan werden kann. * * * Wenn wir nun über das in diesem Büchlein Dar-gethane Rückschau halten, ergeben sich uns als die wichtigsten Grundsätze der Erziehung und des Zusammenwirkens zwischen Eltern und Lehrern folgende Sätze: I. Das kostbarste Gut, welches die Eltern ihren Kindern , hinterlassen können, ist eine vernünftige und gute Erziehung. K Da jedoch die Eltern aus verschiedenen Gründen die Erziehung ihrer Kinder in ausreichender Weise nicht selbst besorgen können, kommt ihnen hiebei die Schule mit ihren Lehrern zuhilfe. III. Das Elternhaus und die Schule sind daher die wichtigsten Erziehungsstätten, welche jedoch nur durch einträchtliches und Harmonisches Zusammenwirken gute Erfolge zu erzielen vermögen. IV. Damit nun die so nothwendige Harmonie zwischen Elternhaus und Schule erreicht werde und bestehen bleibe, ist es nothwendig: 1. Dass die Eltern ihre Kinder so gut als möglich für den Schulbesuch vorbereiten und ihnen Freude zur Schule einflößen; 2. dass sie ihre Kinder regelmäßig und pünktlich zur Schule schicken; 3. dass sie über die Person des Lehrers, sowie über die Anordnungen der Schule in Gegenwart der Kinder nie abfällig urtheilen; 4. dass sie Interesse zeigen an dem, was das Kind in der Schule lernt und somit den Schulunterricht auch durch häusliche Nachhilfe möglichst unterstützen; 5. dass sie in Angelegenheit ihres Kindes von Zeit zu Zeit mit dem Lehrer Rücksprache pflegen. Mit diesen Sätzen wäre ich am Schlüsse meiner Auseinandersetzungen angelangt und füge nur noch den sehnlichsten Wunsch bei, es mögen doch recht viele Mütter und Väter meine in diesem anspruchslosen Büchlein dar-gethanen Wünsche und Rathschläge auch recht oft lesen, überdenken, beherzigen und auch befolgen; denn nur dann, wenn Familie und Schule Hand in Hand einem gemein« fernen Ziele zustreben, werden wir mit Recht ausrufen dürfen: Jugend, du bist unser Stolz und unsere Freude, Jugend, du bist fürwahr die Hoffnung einer besseren und schöneren Zukunft!