(Paitnina » gotoTinM Deutsche Zeitung —Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — »chilslllin» und Verwaltung - Preiernooa ulica S, Telephon Str. 2l (irtttnubanl t Be,ug»pr«is» für das Inland: vierteljährig 40 Din, halbjährig 80 Din, gan>-«»Viidigungtn werde« in »« Verwaltung zu billigsten «ebühren entgegengenommen f jährig 160 Din. Für da« «usland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din l S0 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 47 Celje. Sonntag, den 11. Juni 1933 58. Jahrgang Tagesschau X*r Diermächtepalt wurde, nachdem die deutscht Reichsregierung dazu ihre Zustimmung gegeben hotte, Mittwoch abends in Rom im Palazzo Chiggi von Mussolini und den Botschaftern Deutschlands, Englands und Frankeichs paraphiert. Näheres im Inneren des Blattes. Die Abgeordneten Dr. Nikic, Dr. Loncarevic und Genossen haben im Abgeordnetenhaus? an den Ministerpräsidenten Dr. Srslic eine Anfrage betreffend die Verurteilung Dr. Maceks gerichtet, in welcher die Verurteilung als gesetzwidrig bezeichnet und die Begnadigung des Verurteilten verlangt wird. Der bulgarische Ministerpräsident Musanov betonte in der Kammer, daß Bulgarien die Politik des Friedens verfolge, und begrüßte die gegen-seitigen Versuche, die in der letzten Zeit zwischen den BaUanländern erfolgt seien und den Völkern Gelegenheit gegeben haben, sich kennenzulernen und ihre Gefühle der gegenseitigen Achtung und Freund-Haft zum Ausdruck zu bringen. Gegen den früheren griechischen Minister- {räsidenten Venizelos wurde in Athen von einem lnbekannten, der entkommen ist, ein Mordanschlag verübt. Venizelos blieb unverletzt, während seine Gattin, die mit ihm in einem Kraftwagen fuhr, durch vier Schüsse schwer verwundet wurde. Ein persönlicher Sicherheitsbeamte Venizelo's wurde ge-tötet, der Führer des Wagens schwer verletzt. — Die monarchistische Bewegung in Griechenland hat in der letzten Zeit große Ausdehnung genommen. Im ganzen Lande mehren sich die Kundgebungen für den im (Exil lebenden König Georg II- Ein ständig« Sekretariat der Agrarstaaten Mittel- und Osteuropas wird laut Beschluß der Bukarest« Agrartagung gegründet. Die Agrarstaaten «erden auf der Weltwirtschaftskonserenz eine ein-heMch« Stellung einnehmen. Die landwirtschaftlich« Erzeugung der Agrarstaaten Mittel- und Ost-europas wird nicht beschränkt, vielmehr wird eine solche Einschränkung von den Vereinigten Staaten »erlangt, da diese ihre Agrarproduktion bedeutend vcrgriiszert haben. Die Agrarstaaten fordern weiters die Streichung der Kriegsschulden und die Sta-bilisierung der Währungen auf Wertbeständigkeit. In einer einstimmig angenommenen, vom Ministerpräsidenten Gömbös vorgelegten Entschließung der ungarischen Regierungspartei wird erklärt, daß die Königsfrage in Ungarn nicht zeitgemäß sei. Der Entwurf der österreichischen Verfassungsänderung ist der Vollendung nahe. Die neue Ver-fassung soll das Ende des Parteiparlamentes be-deuten und die eigentliche Macht dem Ständerat und dem Bundespräsidenten übertragen. Die bayrisch-salzdurgische Grenze ist über Ver-fügung des Reichenhaller Sondenommissars voll-händig gesperrt worden. Nur österreichische Nationalsozialisten werden durchgelassen. Glückliches Oesterreich! Wie uns aus Krumpen-dors am Wörthersee berichtet wird, waren dort zu den Pfingstfeiertagen Plakat« mit der Aufschrift zu sehen: Juden und Tschechen willkommen!! 3n Fulda fand eine Tagung der katholischen Bischöfe des Deutschen Reiches statt, an der seit 1905 zum erstenmal sämtliche katholischen Bischöfe und Kapitulare des Reiches teilnahmen. Auf der Tagung wurde zur politischen Neugestaltung des Deutschen Reiches Stellung genommen. Der Vorsitzende der Konferenz Kardinal-Fürsterzbifchof Bertram (Breslau) wird dieser Tage einen feierlichen Hirtenbrief veröffentlichen, in welchem die katholischen Bischöfe ihre Stellung zur Neugestaltung des Deutschen Reiches zum Ausdruck bringen »erden. Der Viermächtepatt Die Geduld der Menschheit ist wirklich zu bewundern. Immerfort laufen internatio-nale Verhandlungen und immer wieder heißt es. jetzt fei eine entscheidende Wendung zum Besseren gegeben. So einen Wendepunkt soll das Viermächteabkommen zwischen England. Frankreich, Italien und dem Deutschen Reiche vorstellen. Durch die wochenlangen Verhandlungen ist von dem ursprünglichen Mussolinischen Gedanken vieles verwässert worden und es wird aus den Sinn jedes der Vertragsschließenden ankommen, ob dar-aus wirklich das wird, was den Völkern die dringlichsten Wünsche und Hoffnungen er-stillt. Der misera plebs bleibt nichts an-deres übrig, als wiederum zu vertrauen und damit die Materie abzugeben, mit der aus» richtiger Sinn und Einsicht der Mächtigen erst das Gute schaffen können. Sicher ist das eine, daß durch den Viermächtepakt sowohl die Weltwirtschasts-konserenz als auch die Genfer Abrüstung?-Verhandlungen auf ein neues Geleise geschoben sind. Daß Genf ganz versagt hat. ist nun klar, und daß die Weltwirtschaftskonserenz in London nur papierene Ergebnisse zeitigen wird, erscheint ebenso sicher. Es geht ja alles in sehr feinen Formen bei diesen VerHand-Jungen vor sich, aber im Grunde kann man alle diese Konferenzen mit einer gewöhn-lichen Rauferei vergleichen. Dagegen gibt der Viererpakt einen Fun-ken von neuer Hoffnung, weil in seinem Rahmen doch nur wenige erprobte, gewissen-hafte und opserfteudige Menschen beraten und handeln sollen. Wollte man aus der Weltwirtschaftskonserenz oder aus den Ab-rüstungsverhandlungen in Genf etwas machen, so müßte man nach der alten katholischen Erfahrung vorgehen: die Delegierten in die Klausur setzen und ihnen dauernd immer weniger zu essen geben, bis sie endlich zu einem wirklichen Entschluß, zu einer Verein-barung kommen. Es graut einem schon vor dem vielen bedruckten Papier, das jetzt die Weltwirtschaftskonserenz zuwege bringen wird. Da kann der Viererpakt mit seiner na-türlichen diktatorischen Grundlage doch an-ders wirken, zumal die Welt reif ist für eine gute Saat. Ausgeackert und eingeeggt von vielfältigen Qualen, hofft sie auf den Zwang zum gegenseitigen Vertrauen und damit auf die Grundlagen zum Frieden und zum friedlichen Fortschritt. Aus so trüben Gesichtspunkten heraus muß man zu der Zuversicht, mit welcher jetzt Mussolini von seinem oerwässetten Plan spricht, alles Glück wünschen. Die Tagung der Völkerbundligen Auf dem in Montreui (Schweiz) abgehaltenen 17. Kongreß des Weltverbandes der Völkerbund-ligen schilderte der schweizerische Bundesrat M otta die Mängel des Völkerbundes, der durch die dauernden Meinungsverschiedenheiten der Groß-mächte in seiner Tätigkeit gelähmt sei und sich in Reden erschöpfe. Motta erklärte, seiner Anficht nach hätten die internationalen Schwierigkeiten etwas nachgelassen. Der Vertreter Deutschlands Dr. S ch n e e sprach über die nattonale Erhebung in Deutschland unter Hitler und erklärte, diese habe zur Bildung eines einheitlichen deutschen Volkswillens geführt und zur Bildung einer einhettlichen Haltung Deutschlands in der Außenpolitik. Dadurch sei Deutschland ganz an-ders in der Lage als früher, praktisch und positiv an Fragen des zwischenstaatlichen Lebens mitzu-arbeiten. Das deutsche Volk habe sich zur natto-nalen Geschlossenheit zusammengefunden, diese Tat-jache erschwere aber die Zusammenarbeit auf inter-nationalem Gebiete nicht, sondern erleichtere sie. Die nattonale Erhebung haben den Schrecken des Kommunismus aus Europa gebannt. Der Vorsitzende Lord C e r i l erwiderte dem deutschen Redner und erklärte, daß es das unveräußerliche Recht jedes Landes sei, sich seine eigene Regierungsform zu wählen. Er bemerkte, er habe die Ausführungen des deutschen Redners über die Bekämpfung des Kommunismus mtt größtem Interesse gehört. Der Kongreß hat seine Arbeiten am Donners-tag mtt der Annahme von vier Entschließungen beendet. Zusammentritt der Weltwirtschaftskonserenz Eröffnung durch den König von England König Georg V. von England wird die Welt-wirtschaftskonserenz Montag, den 12. Juni, um 3 Uhr nachmittag im Geologischen Institut in London durch eine Ansprache feierlich eröffnen. An der Konferenz werden gegen fünftausend Vertreter von sechsundsechzig Ländern teilnehmen, darunter mindestens acht Ministerpräsidenten und etwa hundert Minister. Die Hauptarbeiten dürsten in etwa sechs Wochen erledigt werden. Die Eröffnungsrede des englischen Königs wird im Wiener Rundfunk über-tragen. Die Abrüstungskonferenz vertagt Der Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz hat seine Arbeiten unterbrochen, zunächst bis zum 27. Juni. Am Donnerstag begannen in Paris Besprechungen zwischen Vertretern Frankreichs, Englands und der Vereinigten Staaten statt, die eine Klärung über die entscheidenden Fragen der Abrüstung herbeiführen sollen. Seilt 2 Deutsche Zeitung Nummer 47 Der Abschluß des BiermSchtepaites .Eine neue Epoche beginnt, die zehn Jahre Frieden gewährleisten soll- — Fried. liche Revision der Vertrage Die deutsche Reich»regierung. von deren Zu-stimmung der Abschluß des Vlermächtepaktes noch abhängig war, entschloß sich in einem Mittwoch nachmittag abgehaltenen dreistündigen Kabinetts-rat zur Unterzeichnung des Abkommens, worauf der deutsche Botschafter in Rom, Minister v. Hassell, sogleich beauftragt wurde, den Pakt zu paraphieren. Im PalaW Chiggi traten darauf Mussolini und die Botschafter des Deutschen Reiches, Eng-lands und Frankreichs zusammen und paraphierten namens ihrer Regierungen das Abkommen, das in den letzten Wochen die ganze internationale Oeffent-lichkeit beschäftigt hat. Der Wortlaut des Abkommens Im Artikel 1 des Viermächtepaktes heißt es, die vertragschließenden Mächte besprechen alle Fragen, die sie angehen und bemühen sich, untereinander im Rahmen des Völkerbundes eine effektive Polttik der Zusammenarbeit zur Aufrechter-Haltung des Friedens zu treiben. — Artikel 2: Im Hinblick auf eine allfällige An-wendung der Artikel des Völkerbundes in Europa, besonders der Artikel 10, 16 und 19, beschließen sie untereinander, aber unter dem Vorbehalt, daß alle Beschlüsse nur durch die regulären Orgcne des Völkerbundes erfolgen können, jeden Vorschlag zu prüfen, der den in diesen Artikeln vorgesehenen Methoden seine volle Wirksamkeit geben würde. — Im Artikel 3 wird die Entscheidung des Haupt-Ausschusses der Abrüstungskonferenz über die Gleich-berechtigung erwähnt sowie darauf hinge« wiesen, daß die Mächte den englischen Ab-rüftunzsoorschlag als Verhandlungsgrundlage angenommen haben. Bei einem Mißerfolg der Abrüstungskonferenz einigen sich die vertragschließenden Mächte die Lage zu prüfen, um die Möglichkeit einer Lösung der strittigen Probleme S finden. — Im Artikel 4 betonen die Mächte ren Willen, alle wirtschaftlichen Pro-bleme im Hinblick auf eine Wiederbelebung der Weltwirtschaftskonserenz zu prüfen. — Der Artikel 5 bestimmt dieDauer des vorliegenden Ver-träges mit zehn Jahren; vom achten Jahre an kann der Vertrag mit jeweils zweijähriger Kündigungsfrist aufgekündigt werden. — Artikel 6 bestimmt, daß bei Meinungsverschieden-heiten der französische Tert allein maß-gebend sei. Große Rede Mussolinis im Senat Eine Stunde nach der Paraphierung hielt Ministerpräsident M u s s o l i n i im italienischen Senat eine große Rede und machte Mitteilungen über den Pakt, über dessen Ziele und über die Aussichten, die er der vom Krieg und der Nach-kriegszett schwer geprüften Menschheit eröffnet. Mussolini erklärte, daß das Abkommen der vier Großmächte die Weiterentwicklung des Friedens bedeute und jeden Ge- Dr. Friedrich Bratiö: Daphne Vlagayana Eine Pflanzenjuwel unserer Heimat Botanische Plauderei Wir haben den höchsten Punkt bereits über-schritten und wenden uns wieder der Sann zu. Den Wald haben wir bereits verlassen; über grüne Heide, die in sommerlicher Sonnenhitze wenig Leben aukuweisen hat, führt der Weg an vielen kleinen Gehöften talwärts. Hier ist die Gegend der Enziane, welche, in dunkelblauen oder violetten Blüten, teils ganz im Boden hastend, teils aufrecht schon von weitem den Blick des Wanderers auf sich ziehen. Hier sind fast alle Arten, ausgenommen die hoch-alpinen, im bunten Wechsel anzutreffen. Auf dolo-mitweißem Sande lenken wir die Schritte talwärts und genießen den Duft, welcher den gelb und rot blühenden, immer in Rasen wachsenden Voralpen-kreuzblumen (Cbamaebuxus alpeetria) entströmt. Bald kommen wir wieder auf eine Matte, vorüber an einem ziemlich verhaltenen, aber noch bewohnten Bauernqehöft zu einem Wiesenhange, und sind überrascht, diesen ganz goldgelb gefärbt zu sehen. Wir haben wieder ein Stück der Alpenflora von Rimske toplice vor uns, den Giftramunkel, (Ra-munculus thora) auch Froschkraut benannt, der danken an einander feindselig gegen-überstehende Mächtegruppierungen ausschließe. Die westlichen Großmächte ver-pflichten sich feierlich, mit allen ihren Kräften für eine tatsächliche Polttik der Zusammenarbeit untereinander und mit anderen Staaten zu wirken. Er sprach dann von der friedlichen Revision der Verträge, die nur im Rahmen des Völkerbundes erfolgen könne. Es handle sich bei dem Abkommen nicht um die Aufstellung einer endgültigen und unabänderlichen Rangordnung unter den Staaten. Eine solche Rang-ordnung bestehe schon im Rahmen des Völker-bundes, in dem den vier Großmächten ständige Ratssitze zugesichert sind. Die vereinbarte Formel verpflichte die -vier Großmächte, alle An-strengungen zur Erreichung der Ab-rüstung zu unternehmen. Das Abkommen bringe alle möglichen Friedensgarantien. Es hat eine Dauer von zehn Jahren und kann ohne Zeitgrenze erneuert werden. Sympathiekundgebungen für das Deutfche Reich Mussolini erklärte schließlich, daß nach der Unterzeichnung des Paktes die zwischenFrank-reich und Italien schwebenden Fragen ihrer Lösung entgegengehen werden. Das Deutsche Reich habe den Wunsch zur Mtt arbeit bekundet, der Friedenswille des Deutschen Reiches sei durch die Annahme des Paktes feierlich bestätigt. Unter Kundgebungen der Sym-pathie für da» Deutsche Reich erklärte Mussolini, daß man ohne das Deutsche Reich aber noch weniger gegen das Deutsche Reich, da» durch die nationalsozialistische Bewegung erneut wurde, nichts unternehmen könne, und schloß unter ftünni-schem Beifall: Der Pakt ist unterzeichnet, die An-nähme durch die Parlamente, der Austausch der Ratifikattonsurkunden wird ihn endgültig machen. Eine neue Epoche beginnt, die zehn Jahre Frieden gewährleisten soll, in der innere und internationale Pro-bleme gelöst werden sollen. Garantien der kleinen Entente Aohenminister 3«otic spricht im Abgeordn»t«»hau>« über den Biererpatt Im Abgeordnetenhause beantwortete Außen-minister Jevtit am Donnerstag eine Anfrage über die Ziele des Viererpaktes, wobei er erklärte, die Kleine Entente habe formelle Garantien von der französischen Regierung erhalten, die derart seien, daß das Viermächteabkommen weder un-mittelbar oder mittelbar auf eine Revision der Grenzen der Kleinen Entente ausgehen kann. Auf Grund dieser klaren Garantien, erklärte der Außen» minister, könne der Pakt zur Erleichterung der Lage in Europa beitragen. Das Echo des Abkommens Der Abschluß des Viermächteabkommens hat in allen Vertragsstaaten und darüber hinaus lebhaften Widerhall gefunden. Die faschistische Presse jubelt und feiert Mussolini, die deutsche Presse ist ge-teUter Meinung. Der „Völkische Beobachter" er-klärt, der Pakt sei das wichtigste Abkommen, das in der Nachkrieg?zett abgeschlossen wurde. In Paris ist man über den Abschluß befriedigt, in England ist der Eindruck günstig. Die „ttlagenfurter Tagung" des V.D.A. in Passau Bekenntnis zum deutschen Volkstum „Hochgeztten" müssen sein. Im dauernden Alltag erstirbt die Seele eines Volkes. Der Jugend vor allem geht im häßlichen Kampfe der Meinungen und Richtungen der hochgemute Sinn verloren, der Glaube an Ziel und Zukunft des deutschen Volks-tums. Solche „Hoch^eziten" sind in einzigartigem Sinne die alljährlich wiederkehrenden VDA-Pfingsten, die große Heerschau des Volksbundes für das Deutschtum ttn Ausland (wie der VDA nunmehr heißt). Philistertum möchte sich darüber erregen, daß große Feste gefeiert werden in Zetten der Not. Ge-rade die Jugend einer Notzeit aber hat es nötig, den tiefen Trunk aus dem Becher der Begeisterung zu tun. der den Willen gebiert zur Selbstbehauptung... Die diesjährige 53. Tagung des VDA fand in Passau statt, dieser wundervollen deutschen Stadt am Nibelungenstrom, der seiner Stadt den Rhythmus schlägt, das Schicksal gibt. Die Berichte lassen den Grundakkord dieser Tagung erkennen: die klare Ein-stellung auf den Volksgedanken und die Volkstums-arbeit. Kritik zerfetzt: nur Einigkett macht stark. Es ist bezeichnend für unsere Zeit, daß diese Idee der auf diesem Hange sozusagen als Alleinherrscher auf-tritt; so dicht nebeneinander stehen die gelben Blüten. Mtt dem Wurzelsafte dieser Pflanze sollen die alten Gallier ihre todbringenden Pfeile vergiftet haben. Als ich das erste Eremplar hier ausgrub, kam aus dem Bauernhause ein achtjähriges Mädchen auf mich zugeeilt, fragte mich schüchtern, ob ich ein Me-dizinmann sei, und bat mich, zu ihrer lieben Mutter zu kommen, die schon seit vielen Jahren „na vergift!" (an Gicht) leidet, sich in fürchterlichen Schmer-zen'im Bette windet und der sie, wenn schon nicht volle Heilung, so doch Milderung des Leidens ver-schaffen möchte. Sie bot mir dafür sofort eine Dinar-münze, die sie in der Hand hielt, an. Nachdem ich ihr wiederholt versichert hatte, daß ich w-der Arzt noch Kurpfuscher sei und mit Giftmischereien nichts zu tun habe, wandte sie sich weinend ab und ging, zögernd und immer wieder zweifelnd zurückblickend, heim. Als ich meinen Ruckjack gerade wieder gebun» den hatte, kam aus dem Hause der Bauer selbst mit raschen Schritten auf mich zu. Da mir aus früheren Ereignissen bekannt war, daß grabende Botaniker am Lande nicht sonderlich beliebt sind, dachte ich auch in diesem Fall den besseren Teil der Tapferkeit zu wählen und suchte mich in sicherer Entfernung von ihm zu halten. Ich wurde jedoch durch freundliche Zurufe aufgehalten. Der Bauer klagte, daß er diesen Tell nicht abmähen könne, Volksgemeinschaft zutiefft in den Herzen der Jugend gezündet hat. So konnten Univ. Prof., Geheimrat Dr. P e n ck in seinem Bekenntnis zum großdeutschen Gedanken mit vollem Rechte sagen: „Das Deutsche Reich ist zwar durch das Friedensdiktat geschmälert, aber das Deutschtum ist stärker denn je.". . . . Neben Geheimrat Dr. Penck und Reichsstatthclter General v. Ep p, der den VDA eine Klammer nennt, „um unjer zerrissenes Volkstum zusammen-zuhalten, zumal seitdem durch die feindlich« Gewalttat nach dem Weltkrieg nur zwei Drittel des deutschen Volkes in einem, im deutschen Staat vereint sind", sprach noch der Vollsbundführer Dr. S t e i n a ch e r, der sich in großangelegter Rede mtt den neuen Aufgaben des VDA auseinandersetzte. Be-zeichnend für den überwundenen liberalistischen Staat wäre die Herabdrückung des Außendeulschtums zum bloßen Objekt einer Betreuungspolttik gewesen. Die neue Arbeit könne deshalb weder an die An-schlußbewegung allen totiles noch an die offizielle Arbeit der letzten vierzehn Jahre anknüpfen. Der Kampf der Außendeutschen habe einen völlig neuen weil er für das Leben seiner einzigen Kuh zittern müsse, bat mich, alle diese gelben Bieste für meine Apotheke auszugraben, und bot mir für die Arbeit zwei Dinar an. Zu seiner Beruhigung grub ich noch zehn Pflanzen aus und versprach, demnächst mit einer Harke wieder zu kommen. Ich habe ihn garstig angelogen; denn ich wußte, daß für die Reinigung dieser Weide zwei Tage schwerer Arbett nötig gewesen wären. Seitdem weiche ich, wenn ich wieder nach Turje komme, dieser Goldfarbgrube im weiten Bogen aus, um nicht die Früchte meiner Notlüge einheimsen zu müssen. Und ich hätte so gern beiden geholfen und etwas verdient, wovon, wie man sagt, die Frau nichts gewußt hätte. So zog ich. innerlich unbefriedigt ab. vergaß aber bald, von Blumenduft umschmeichelt den Vorfall und widmete mich ganz der herrlichen Fernsicht, die man hur ge-nießen kann, denn von dieser Stelle sieht man alle höheren Berge von Tovst bis zur Raduha. Hoch ragt der Gosnik, eine grüne Pyramide, in den blauen Himmel, mächttg bewaldet, neben ihm steigt auf die schattenlose Kuppe der Mrzlica, berühmt durch den Triester Enzian (Sentiana tvrxastina) und die griechische Totenblume (Asphodelus albus), so genannt, well die Griechen, welche diese Lilien-art auf sumpfigen Wiesen und Tristen an vielen Orten in ungeheurer Menge sahen, annahmen, daß in der Unterwell die Schatten der Toten auf As- Nummer 47 Deutsche Zeitung Seite 8 Sinn bekommen, Sie wären gleichberechtigte und verpflichtete Mitarbeiter an der zukünftigen Nation. Die Funktionen, die sie dabei zu erfüllen hätten, ftn ' find verschieden: Hier ein Wall gegen fremde Ansprüche, dort Brücke, und an dritter Stelle SB ündnisf ali or.". . . „Für alle, besonders für uns Auslands-deutsche", so führte Dr. Caspar Muth, deutscher Senator in der ersten rumänischen Kammer, an-läßlich der Festsitzung des Volksbundes im Jahre 1930 aus, besteht die Pflicht, treu zum VDA und seinen Idealen zu stehen. Ist doch der VDA stets auf da» ehrlichste bemüht, ohne Rücksicht auf politische Parteien und Strömungen einen Mittel-punkt selbstloser Deutschtumsarbeit zu bilden, um den sich alle Volksgenosse« ohne Rücksicht auf Partei und Weltanschauung gruppieren können und sollten"... Er führt deutsches Volk zusammen und dient so den, Minderheitenproblem und damit dem Fortschritt der Menschheit überhaupt. Der übliche gewaltige Fcstzug bildete den Ab-der Tagung in Passau. Die einzelnen Gruppen Zuges wurden stürmisch begrüßt und mit Blumen schüttet. An der Spitze des Zuges schritt eine Trachtenabordnung aus Kärnten. Dienstag vor-mittag fand eine große Kundgebung vor der Wall-halla statt. Anschließend daran wurden Fahrten durch die Grenzlandgebiete unternommen. So ist auch die „Klagenfurter Tagung" in Passau. trotz aller Schwierigkeiten, das geworden, was ste sein sollte: machtvolles Bekenntnis zum deutschen Volkstum und jenem weitverzweigten Gren^>eulschland. das in unbeirrbarer Treue so zum Mutterlande hält, wie das Mutterland zu ihm! Die nächstjährige Tagung findet im Saar-gebiet statt. — h. p. — „Wir sind nicht von denen, die da weichen . Ansprach« bet Deutsch evangelischen Lande»bischof» Dr. Popp aus der B.D.A.Tagung Dr. Popp hat als einziger Äertreter de, Deutsche tums in Jugoslawien an der Tagung des Vereines str das Deutschtum im Ausland« in Passau teil-genommen. Am Pfingstmontag hielt er bei der religiösen Morgenfeier am Dreiflußeck neben dem Domprobst Dr, Riemer, Eeneralvikar von Passa», vor etwa 20.000 Zuhörer», hauptsächllch Jugend aus alle« deutschen Gauen, die Ansprache. Aus der Rückreise au« Passau hielt sich Bischof Dr. Popp einige (Stunden in Celje auf und hatte die große Freundlich!eil, die Grundgedanken seiner Ansprache uns zur Verfügung zu stellen. ..Wir aber sind nicht von denen, die da weichen, sondern von denen, die da glauben und die Seele erretten". Dies Wort wurde vor zweitausend Jahren zuerst scheu und schüchtern in christlichen Herzen ge-boren, bald aber tapfer, stark und mutig bekannt. Doch nicht nur für die ersten Christen, sonden, über dem Leben und Werk unserer Ahnen steht dieses Wort mit Flammenschrift geschrieben. Wenn wir die deutsche Volks-, Kultur- und Geistesgeschichte über-schauen, dann merken wir, daß unsere Väter nach Gottes Zulassen einen harten Weg gehen mußten. Es gab Zeiten, wo es dunkel geworden war in deutschen Landen. Ich denke an die Feinde des Volkes drinnen und draußen, die Zerklüftungen, die phodilwiesen wandeln. Die Neuzeit schätzt die Pflanze ideallos ein, ob der Knollen, die sich wegen ihres großen Gehaltes an Stärkemehl und Zucker vor-züglich zur Destillation von Weingeist eignen. Im Dunste verlieren sich schon die Zacken der Mosirska planina (Praßberger Alm), als letzte bläu-liche Kulissen zeigen sich die Uiskagora (Ursulaberg) und die Peca . (Y, burtttag. Er hatte auch emen Besuch unserer deutsche» ÄottS- Ein immer treuer Freund So wor es schon früher und so ist es noch heute> Schicht Terpentin Seife hilft wie keine der Hausfrau, alles im Haus blitzsauber zu halten) Also: Achten Sie ganz genau auf die Originalpackung und die Schutzmarke HIRSCH. Dann sind Sie geschützt Nachahr vor lmungen' SCHICHT Aber vorherzum EFraWueeniobiy/ TERPENTIN SEIFE n t-M DAS BELIEBTE JUGOSLAWISCHE ERZEUGNIS! Uneinigkeit der deutschen Stämme, die Kriegsver-heerungen und andre Nöte. Aber aus all diesen schicksalsreichen und drangsalsvollen Zeiten sind unsere Väter gestärkt und gestählt hervorgegangen. Sie ge-gehörten nicht z»l denen, die da weichen. Aber das Wort gilt auch uns. Es sei unser Treugelübde am heutigen Tage. Wie ein Schwur steige es zum Himmel auf: auch wir wollen treu sein wie die Väter waren und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen. Vor allem aber wollen wir alles niederzwingen, was uns innerlich unfrei und untreu machen könnte. Wir wollen die deutsche Seele in ihrer Reinheit retten. Bei aller Loyalität und Treue unsern Staaten gegenüber, eingedenk der Losung unserer deutschen Minderheit in Jugoslawien: ..Staatstreu und volkstreu" bekennen wir mit allen Deutschen im Reich und in aller Welt und senden dies Wort am Dichter unseren Volksgenossen, die infolge der unvermeidlichen Absage diesmal nicht Gelegenheit hatten, Josef Ponten a»> Vorlra^siisch zu erleben, einige Abschnitte aus dem zweiten Buch senieS großen Roman« „Volk auf den» Wege — Roman der deutschen Unruhe". daS sich „Rhein und Wolga" betitelt, zum Abdruck. DaS Kapitel. das wir veröffentlichen, handelt von der Zerstörung der Hauptstadt der bayrischen Psalz, Tpever am Rhein, mit ihrem berühmten im 11. Jahrhun dert erbauten Dom, im Jahre 168S. Die Bewohner der von den Franzosen niedergebrannten Stadt mußten die heimatliche Scholle verlassen und auswandern. Im Dreißigjährigen Kriege wurde die Stadt 1632— lC3i abwechselnd von den Schweden, den Kaiserlichen und den Franzosen erobert. Durch Kapitulation wurde sie 1088 wiederum an die Franzosen übergeben, die sie aber 16851 (im Mai) beim Anrucken der Alliierten wieder räumten, nachdem sie die Festungswerke geschleift und die Stadt zum Teil niedergebrannt hatten, Anfang Oktober 17SL wurde die Stadt von den Franzosen unter vustine eingenommen und gebrandschaßt. Von isoi— 1814 war Speyer die Hauptstadt des französischen Departements DonnerSberg. wurde aber l»>8 bäurisch. Eines Morgens, während Friede im weilen Lande herrscht bis dorthin, wo der Kaiser sich mit den Türken schlägt und wo, in Ungarn, auch der Markgraf von Baden mit des Rheinlandes Kreis-truppen weilt, stehen Reiter vor den Toren von Soeyrr. Sie fordern auf französisch Einlaß, dring-lich und kurz angebunden. Man willfahrt ihnen. heutigen Tage zugleich hinaus als unser Grußwort an die Volksgenossen, die das harte Los der Aus-landdeutschen tragen müssen, wir rufen ihnen zu: Nur nicht weichen, sondern glauben und die deutsche Seele erretten? Die Wirklichkeit unserer Tage ist rauh und hart. Aber wir wollen die Hoffnung nicht aufaeben. Wir lassen uns nicht niederdrücken. Nicht daß wir einem oberflächlichen Optimismus huldigen, der sich mit der gedankenlosen Hoffnung tröstet: es wird schon besser werden. Sondern mit klarem Blick schauen wir in die Zukunft und sagen uns ganz nüchtern: wir werden noch durch viele Prüfungen und Ent° täuschungen und manche Kämpfe hindurch müssen, bis für uns alle, insbesondere auch für uns Aus. landdeutsch« der helle Morgen strahlt, dessen Anbruch »t im Deutschen Reiche die wa Männer und Frauen bereits eut. deutschgestnnten Sie begeben sich zum Ratshof. entbieten eine Rats-Versammlung und verkünden dort, die Stadt werde sich unverzüglich in des französischen König» Schutz begeben. Man war eher verblüfft als entrüstet, und während über einigem völlig nutzlosen, nur die Ehre deckenden Verhandeln Zeit verging, war da» fran-zösische Heer schon da, der General lieh sich die Schlüssel der Stadt reichen und legte sein« Völker in die Quartiere. Wenn ein Mann morgens au» der stillen freien deutschen Stadt zum Wormser Tore hinaus in seinen Wingert vor der Mauer gegangen war, um alles für den Herbst vorzubereiten, so kam er mittags in eine militärlaute verknechtete Stadt zurück. Dann griff er sich wohl verwundert an den Kopf und richtete die Frage an sich, ob er etwa ein Jahr abwesend gewesen sei, verzaubert im Donnersberge? Aber weil er schon zu lange müßig da steht, drückt Hm jemand eine Hacke in die Hand und mahnt ihn, sacre vom de dieu, sich zu sputen und sich den Bürgern anzuschließen, die bereits dabei sind, die Mauern ihrer Stadt niederzulegen und die Gräben auszufüllen. Ihrer eigenen Stadt. Sie, die Bürger, bekommen auch Geld für die Arbeit, aber die Aufseher müssen sie selbst bezahlen. Und sie haften auch für das zerbrochene Werkzeug. Die Mauern und Türme sinken ein, fallen, von außen her angeschlagen, auswärt» in die Gräben, die im Seite 4 Deutsche Zeltung Nummer 47 „Wir aber" — in diesem „aber" liegt ein Prolest. Damit scheiden wir uns von den andern, den Feiglingen und Weichlinaen, mit denen wir nichts zu schaffen haben, den Auch-Deutschen, gleich-viel ob sie im Reich oder im Ausland leben. Das Wort gilt besonders der hier zu Tausenden ver-sammelten deutschen Jugend. Ihr wollen wir ein leuchtendes Borbild geben und sie fähig machen zu gleicher Verbundenheit mit unserm Volk. Schleier-machers Wort: „Jedes heranwachsende Geschlecht soll sein erziehendes überragen zu seiner Zeit" sei die Mahnung an unsre Jugend. Sie soll noch tapferer, noch entschlossener zusammenstehen. Leiden und Entbehren Schafft uns herbe Pein. Doch wer will uns wehren. Deutsch und treu zu sein? Wie 's die Welt mag treiben. Wie sie uns auch droht droht: Wir sind treu, und bleiben Deutsch bis in den Tod. (Julian Wilm) Deutsches Gebet Ergreifend war die Morgenfeier, als Domprobst Dr. Riemer am Schlüsse seiner Ansprache zum deutschen Gebet einlud: „Herr des Himmels und der Erde, du König aller Völker und darum Herr und Führer des deutschen Volkes, segne das deutsche Volk, damit es glaubensstark und sittenrein werd?! segne alle unsere Schwestern und Brüder deutschen Blutes auf dem ganzen Erdenrund, daß sie nicht erdrückt werden von der Macht der Widersacher, sondern deutsch und christlich bleiben können. Segne und erleuchte, o Herr, die Führer aller anderen Völker, auf daß sie gerecht und weise das Recht unseres Volkes in der Welt ehren und achten. Segne endlich diejenigen, welche so treu und opferwillig für unsere Volksgenossen im Auslande arbeiten, segne sie und belohne sie! Uns aber laß dir, o Herr, dienen in treuer heiliger Liebe!" Heute Konzert des Männergesangvereines in Celje Das mehrfach angekündigte Konzert des Männergesangvereines findet heute, Samstag um halb « Uhr abends im Kinofaale des Hotels „Skoberne" statt. Karten bei Flora Neckermann. Slo«5tovtrg. Aus Stadt und Land Nachruf für Franz Schauer im Organ des Journalistenoereins. Die neueste Folge des „Rovinar", des Monatsorgans des Jugosla« wischen Journalistenvereins. bringt einen warm ge-haltenen Nachruf für Franz Schauer, in dem es u. a. heißt: Der verstorbene Franz Schauer war ein sehr gebildeter Mann, ein edler Charakter, ein vor-vorzüglicher Journalist, ein beispielgebender Berufs-kamerad, ein aufrichtiger und treuer Freund, aber auch ein offener und ehrlicher Gegner, dabei ein äußerst angenehmer Gesellschafter. Die Berufs-tameraden werden dem verstorbenen Franz Schauer ein ehrenvolles Gedenken bewahren. Prozetz gegen dalmatinische Ver-schwörer. Vor oem Staatsgerichtshof in Beograd wird derzeit der Prozeß gegen drei Angeklagte durch-geführt, die beschuldigt werden, daß sie der revo-lutionären Organisation in Zara (Italien) ange-hören und von dort auf jugoslawisches Gebiet um- Südwesten stehenden nach Südwesten, sie machen, sagen die zuschauenden Franzosen, dem König von Frankreich ihre Reverenz Das Holz von Mauern und Türmen, das abgeworfene T>ach des Stadtbe-ringes kaufen die Bürger, die den Ofenbrand für ihre Ouartiergäste zu besorgen haben, diesen dafür ab. Aber was tritt denn da aus der Wolke von Kalk- und Mörtelstaub heraus ? Des Königs ober-ster Vertreter in den besetzten Gebieten selbst! Er ist von Mainz gekommen, das ebenso wie Speyer überrascht und besetzt wurde. Seine Gnaden de Lafond, die wenig Zeit haben, entbieten den Rat. Es geschieht so unerwartet, daß nicht alle Ratsherren aufgefunden werden können, weswegen andere an-gesehene Bürger zu kommen haben, der Weinhändler Wetzel, die Herren Keller und Leitzingen. vor allen der Vorstand des vorjährigen Rates und reiche Winzer Christian Heinsberg. Seine Exzellenz haben der Stadt etwas Wichtiges mitzuteilen, hat man wissen lassen . . . Als de Lafond gesprochen hatte — nicht ohne Bewegung, nicht ohne Rührung gar, und stotternd und verlegen, er hatte anfangs kein rechtes Wort herausgebracht — da herrschte tiefe Stille im Saale. Die Stundenuhr des Domes hörte man acht jchla-gen. Die Franzosen bedrückte das Schweigen fast mehr als die Speyrer. ,Aortsrvimg folgt». stürzlerische Schriften mit separatistischen Tendenzen sowie Waffen und Munition gebracht haben, um Anschläge gegen Organe der öffentlichen Sicherheit und gegen Einrichtungen des Staates in die Wege zu leiten. Kathreiner-Kneipp Malzkaffee ist unerreichbar an Güte und Ausgiebigkeit. — Achten Sie, bitte, auf die Schutzmarke! Celje Ein Opferstockmarder festgenommen Bei einem Einbruch in der Stadtpsarrtirche gesaht — Mihglückter Einbruch in der Marienkirche Donnerstag nachts gegen halb 10 Uhr be-merkte ein Dienstmädchen einen verdächtigen Licht-schein aus der verschlossenen Stadtpfarrkirche dringen und verständigte von ihrer Wahrnehmung einen Wachmann, der mit dem Meßner in der Kirche Nachschau hielt, wo er den aus Ljubljana gebürtigen minderjährigen E. R. beim Erbrechen eines Opfer-stockes betrat. Der Junge hatte bereits zwei Opfer-siöcke erbrochen und ausgeleert. Alan fand bei ihm Einbruchswerkzeug und 50 Dinar 60 Petra. Er wurde festgenommen und gab beim Verhör an, tagszuvor in Begleitung eines 20-jährigen Burschen aus Domzale nach Celje gekommen zu sein. In Domzale hätten er und sein Begleiter, dessen Namen er nicht angeben will und der nach Maribor weiter-gereist sein soll, in einer Kirche einen Opferftock er-brachen, darin aber nur 5,0 Para gefunden. In Celje angekommen, ging E. R. abends in die Pfarrkirche, versteckte sich und ließ sich so abends in die Kirche einsperren, wo er dann ruhig „arbeiten" konnte, bis ihn die Hand der Gerechtigkeit ereilte. In der Marienkirche in Celje wurden Freitag früh ein Opferftock beschädiat vorgefunden. Offenbar war auch hier in der Rächt ein Einbrecher am Werke gewesen, der aber das Schloß des Opfer-stockes nicht hatie erbrechen können. Es besteht der Verdacht, daß der Begleiter des verhafteten E. R, der trotz seiner Jugend ein ganz geriebener Ein-brecher zu sein scheint, aus ähnliche Weise wie sein Spießgeselle, der Marienkirche einen nächtlichen Besuch abgestattet hat, obschon E. R. behauptet, daß dieser nach Maribor gereist sei. Die Polizei hat umfangreiche Nachforschungen nach dem Begleiter des E. R. aufgenommen, um den Opferstockmardern gründlich das Handwerk zu legen. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 11. Juni, wird bei günstiger Witterung ein Wald-gottesdienft im Wald hinter dem Gasthof Lisce (Petricek) unter Mitwirkung eines Streichorchesters abgehalten. Gemeinsamer Abmarsch um 8 Uhr früh vom Steg im Stadtpark. Bei ungünstiger Witterung ist um 10 Uhr Gemeindegottesdienst, anschließend Jugendgottesdienst. Kinderaktion auf dem Bachern. Wie im vergangenen Jahre wird auch Heuer die Orts-gruppe Maribor des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes auf dem Bachern ein Ferienheim für Kinder unterhalten, in welchem erholungsbedürftige Kinder Aufnahme finden. Der Ortsgruppe Celje wurden wieder zweimal fünf Plätze eingeräumt. Es sollen wieder je fünf Knaben und Mädchen vier Wochen in der herrlichen Bergluft Erholung und Kräfti-gung finden. Der Preis beläust sich für vier Wochen auf etwa 450 Dinar, einschließlich Reise. Anmeldung in der Rechtsanwaltskanzlei der Herrn Dr. Riebl. Der „Blaue Zug" (Landwirtschaftliche Wanderausstellung) trifft Mittwoch, den 28. Juni, um 8 Uhr früh in Celje ein, von wo er nach ein-tägigem Aufenthalt (öffentliche Besichtigung, Fach-vorträge) weiterfährt. Protestversammlung der Gewerbe-treibenden. Der Verein der jugoslawischen Ge-werbetreibenden hält heute, Samstag, abends um 8 Uhr im Narodni dom eine Versammlung ab, auf der gegen den Donnerstag vom Verein der sio-wenischen Gewerbetreibenden gefaßten Beschluß, das Gcwerbeheim (Obrtni dom) zu verlaufen, Protest erhoben wird. Uebersiedlung. Der bekannte Damen- und Herren-Friseursalon des Herrn Eduard Paidasch wird in Kürze in die Aleksandrooa ulica, gegenüber der Frühjtückstube Rosa Zamparutti, verlegt. Neuer Friseursalon. In der KraljaVetra ulica 24, im Hause des Herrn Dr. Walter Negri, hat Herr Franz F r a j l e, Sohn des Trafikanten am Derkov tra, einen modernst eingerichteten Damen-und Herrenfriseursalon eröffnet. Fahrradbesitzer, die ihre Fahrräder beim Stadtmagistrat angemeldet und die Berkehrsbücheln ausgefolgt bekommen haben, erhalten die Evidenz-tafeln (5 Dinar Gebühr) während der Amtsstunden, u. zw.: Montag, den 12. d. M.. für die Büchel-nummern 1 bis 200, Dienstag von 201 bis 400 und Mittwoch von 4G0 aufwärts. Berkehrsbücheln mitbringen! Jene, die noch keine Büchel» haben, bekommen die Evidenztafeln später. Schwi«.r..hr«n waren, Optik, Orig. Zcli-Augensliscr, eretklattalge Reparaturwerkstätte Anton LeÖnik, Celje, Glavni trg 4. Warnung für Arbeitslose. Der Stadt-Magistrat Celje gibt bekannt: Nach einer Mitteilung der Vardarbanalverwaltung arbeitet die Gesellschaft ..Batignol", die heuer mit dem Bahnbau Pristina-Pec begonnen hat. in so kleinem Umfange, daß es nicht mehr möglich ist, die einheimischen Arbeiter dabei zu beschäftigen. Arbeiter, die aus anderen Landesteilen kommen, können weder Arbett noch eine Beihilfe für die Rückreise finden und sind daher auf Betteln angewiesen. Alle Beschäftigung suchenden Arbeiter werden daher aufmerksam ge-macht, sich nicht vergeblich nach Pristina auf Arbeit-suche zu begeben, da sie diesfalls nur unnötige Auslagen und Unannehmlichkeiten Hütten und wieder zurückkehren mühten. Unter einem werden Arbett-suchende aufmerksam gemacht, sich nicht in größere Städte zu begeben, da die Arbeitslosigkeit dort noch größer ist und auch in anderen Banschasten Ver-dienstmöglichkeit nicht gegeben erscheint. II EIHBIBLIOTHEK Bach- und Papierhandlang FLORA LAGER .NECKERMANN jetzt Slomikov trg Nr. 4 gegenüber der Pfarrkirche 8t. Daniel Zwei Selbstmordversuche. Bei der Eisenbahnbrücke versuchte Mittwoch die Gastwirtin Maria M. aus Zavodna, sich unter einen gegen Lasko fahrenden Zug zu werfen, wurde aber von einem Eisenbahner im letzten Augenblick daran verhindert. Die Frau wollte die Tat offenbar im Zustande augenblicklicher Sinnesverwirrung begehen. — Im Musikpavillon des Stadtparkes stieß sich Donners-tag vormittag gegen 11 Uhr der 66-jährige Kronen-ruheständler Joses §., Finanzunterbeamter l R., in selbstmörderischer Absicht ein Messer in die linke Brustseite und brachte sich unterhalb des Herzen» eine 14 cm lange Stichwunde bei. Der Schwer-verletzte, für dessen Genesung Hoffnung besteht, wurde ins Krankenhaus gebracht. Er hat die Ver-zweiflungstat wegen seiner Notlage begangen. Freiw. Feuerwehr u. Rettungsabtg. Celje, lel. l In der Woche vom II./VI. b>« 17 /VI. ist tomnwnbim: Sanitätsdienst: II. Roll« Pristoschet Joses «oschier Adeimar Fmdeisen Heinrtch Wahrer: Sukie Etesan Inspektion: Hauptn»ann SteUv. Kaiischmgg «toi« Feuerdienst: IV. Zug Zug»s.: Schlosser Sottsried Jahrer: Karbeuv?ranz Maribor Gastspiel der Ortsgruppe Zagreb des Kulturbundes. Zngeborg, eine Komödie des Schauspielers und Dichters Kurt Götz, wird in Maribor am 13. d. M. vom „Studio" der Ort»-gruppe Zagreb des schwäbisch - Deutschen Kultur-bundes zur Aufführung gebracht. Kurt Götz gehört der jüngeren deutschen Dichtergeneration an. Er errang 1921 mit Jngeborg den großen Erfolg, der ihm bleibenden Ruhm als Dichter und Theater-schrifisteller einbrachte. Die Komödie, in der mit beißender Ironie und reicher Situationskomik viele ernste Wahrheiten gesagt werden, gehört heute zum ständigen Repertoire der meisten deutschen Bühnen und wird sicherlich auch in Maribor großes Inte-tesse erwecken. Auch Darstellung und Regie lassen das Beste erwarten, was wir aus den uns vorliegenden ausgezeichneten Besprechungen kroatischer und deutscher Zagreber Blätter über die dort statt-gefundenen Aufführungen des Studio« ersehen. Nummer 47 Deutsche Zeitung Seite 8 Besonders interessant wird der Abend auch dadurch, daß unsere Landsmännin Louise Vadnou. die uns durch ihre ausgezeichnete Darstellung der Buhl-schast im „Jedermann" noch in bester Erinnerung ist. eine tragende Rolle im Stücke innehat. Wir hoffen, daß unseren Zagreber Gästen durch ein volles Haus für ihrcn Besuch gedankt wird. Den Kartenvorverkauf hat freundlicherweise wieder die Musikalienhandlung I. Höfer übernommen. Todesfall. Im Alter von 72 Jahren ist der Privatbeamte und Besitzer Herr Julius Heintz verschieden. Die Beisetzung fand am Freitag statt. 700.000 Dinar Stadtanleihe. Das Finanzministerium hat der Stadt Maribor die Auf« nähme einer Anleihe bei der Staatlichen Hypothe karbank in der Höhe von 700.000 Dinar, die zum größten Teil für die Vergrößerung des Wasser« werkes verwendet werden wird, bewilligt. Der Giftfchlangenfänger Josef Zirin. ger von einer Hornvipper gebissen. Aus Maribor wird uns berichtet: Der bekannte Tier-präparateur Herr Josef Zirin ger, der sich schon einige Jahre auch mit dem Fang der bei uns leider nicht so seltenen Hornvipper befaßt, war am Pfingstsonntag gegen So. ctrij auf die Jagd nach diesem giftigen Reptil gegangen. Gegen 6 Uhr abends biß ihn eine Vipper in den Daumen der rechten Hand. In seinem bekannten Jagdeifer ließ er natürlich die Schlange nicht aus, sondern steckte sie in den Kasten zu ihren sechs bereits darin be-jinblichen Artgenossinnen. Dann erst dachte er daran, seinen Finger abzubinden und Schutzmaßnahmen zu treffen. Schließlich machte sich Herr Ziringer auf den Weg nach Maribor, wo er spät nachts ins Krankenhaus kam und von dem diensthabenden Arzt eine Injektion erhielt. Herr Ziringer konnte gleich am Morgen das Krankenhaus verlassen und be-findet sich subjektiv sehr wohl. Bekanntlich mußte er sein Lokal wechseln und richtet sich nun in der Dr. Verstovskova ulica 4 (Pokojninski zaood) ein, wo nun die Neugierigen sein Schaufenster belagern werden. Ueber die Gefährlichkeit der Dra« wird Jahr für Jahr geschrieben und die Beoölke-rung gewarnt. Doch immer wieder fordert die Drau ihre Opfer. Meistens find es Jugendliche, die ihre Kräfte überschätzen und den Erzählungen über die Tücken der Drau keinen rechten Glauben schenken wollen. Pfingstsonntag nachmittag hatten drei Jung-linge, die beiden Brüder Kummer und ein ge-wisier Hart, beschlossen, eine kleine Bootfahrt auf der Drau zu unternehmen. Aber nicht jeder, der gerade in der Kärntneroorstadt wohnt, ist auch schon eine geborene Wasserratte: dies mußten die Jungens auch bald erfahren. Sie stiegen zum User hinab, machten eines der Drauboote los und fuhren die jetzt ziemlich reißende Drau abwärts gegen das Draubad Käfer. Plötzlich kenterte das Boot und ichwupps lagen die drei „Matrosen" im Wasser. Statt in erster Linie ans Schwimmen zu denken, verlegten sie sich auf das Hilferufen. Glücklicher-weise weilte ein gewisser Karl Patz am Drauufer, der sich sofort ins Wasser stürzte und wirklich alle drei „Wassersportler" ans Ufer bringen und somit retten konnte. Nur diesem Zufall ist es zuzuschreiben, daß die Drau Sonntag nachmittag nicht gleich drei Opfer fordern konnte. Einbruch inmitten der Stadt. Don-ner?tag in den Mittagstunden brachen unbekannte Tät«, von denen jede Spur fehlt, in der Gosposka uL 23 in das Geschäft Vlasic ein und stahlen 2300 Dinar Bargeld. Verhaftete schluckt ein Strumpfband. In Polizeiarrest hat eine gewisse Josefine V., die unter dem Verdachte unlauteren Lebenswandels verhaftet wurde, in selbstmörderischer Absicht ein Stück ihres Strumpfbandes samt der Schnalle ver-schluckt. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht und operiert. Der Neubau des Herrn Remik gleich an der Neichsbrücke (rechtes Drauufer) ist nun von dem die sjcht verstellenden Gerüst befreit worden und bietet einen imposanten Anblick. Allerdings stört dort der von weitem wie ein Loch wirkende Bauplatz, an den sich das Haus Kralja Petra trg 1 anschließt. Hoffentlich findet sich bald ein Unter» nehmer, der auch diese Stelle verbaut, womit dieser Teil von der Brücke aus einen freundlicheren An-blick bieten wird. Voraussetzung wäre allerdings, daß auch das sogenannte Turksche Haus, das mitten auf der Straße sieht, abgetragen wird, da die Ne-gulierung der Pobreska cesta früher nicht vorge-nommcn werden kann. Für diesen Zweck ist bekanntlich bereits eine Viertelmillion Dinar vom Eemeinderat bewilligt worden, doch dürfte dieser vkereeva ulica Nr. 3, 1. Stock link*. Ljubljana Pfingst Pferderennen in Ljubljana Zu Pfingsten fandl in Ljubljana ein großes Pferderennen des „Kolo jahacev in vozacev" statt, an dem sich mehrere Ställe aus Ljubljana, Ma-ribor, Ptuj, Zagreb und Ljutomer beteiligten. Unter den abgehaltenen zwölf Rennen wurde am ersten Tag das Andenken an den in der Pferdesportwelt wett über die Grenzen unseres Landes bekannten verstorbenen Züchter und Pferde fachmannZ Herrn Fritz Skoberne, [Celje, durch ein Gedächtnis-Trabrennen (Doppel-spännerfahren) geehrt, wobei der Präsident des Vereins einen tiefempfundenen Nachruf hielt. Das Rennen gewann der auf dem ganzen Kontinent bekannte Gestütsherr von Turnis, Herr Rudolf Warren-Lippitt mtt Bandi-Doucette, vor Herrn Filipic aus Maribor (La Fliche) und Krista und Alois Slaoic aus Ljutomer (Nina - Uskica). Das Jugoslawische Traber-Derby 1933, für welches 20.000 Dinar ausgeworfen worden waren Herrn V. Razlag aus Ljutomer mit feiner vierjährigen Stute „Pofilna" (Staatspreis) wurde von gewonnen. Zweiter in dieser großen Züchterprüfung wurde Herr Filipic aus Maribor mtt „Stella", dritter Herr Weitzl aus Maribor mit „Tvdor". Das Hindernisrennen gewann in einem spannenden Finish aus einem Siebenerfeld Frau Dr. Luck-mann. Ljubljana, welche ob ihres kühnen Rittes vom Publikum stürmisch gefeiert wurde. Auch die übrigen Programmpunkte boten schönen Sport. Slovenska Bistrica Johann Teger f. Aus Slov. Bistrica wird uns gemeldet: Am Pfingstsamstag ist hier der be-kannte und angesehene Schuhmachermeister und Hausbesitzer Herr Johann Teger im Alter von 65 Jahren gänzlich unerwartet den Folgen eines Herzschlages erlegen. Mit Johann Teger sinkt wieder ein aufrechter deutscher Mann allzu früh ins Grab, der von feiner Treue zu Volk und Heimat nicht um Haaresbreite abgewichen ist. Der Verewigte war Mitglied des „Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes" und langjähriger Bezieher der „Deutschen Zeitung". Am Pfingstmontag wurde seine irdische Hülle unter überaus zahlreicher Be-teiligung am Leichenbegängnisse nach dem hiesigen Friedhofe zur letzten Ruhe geleitet. Am offenen Grabe fand im Namen der Freiw. Feuerwehr Herr Apotheker Mr. pharm. Bruno Mondini tief empfundene Worte des Abschieds vom Verewigten. Ehre seinem Andenken! Seinen Angehörigen unsere herzlichste Teilnahme? Sport Der Grazer Sportklub in Eelje. Der hervorragende Grazer Sportklub gastiert Sonntag, den 11. d. M, in Celje, wo er auf dem Glacis mit S. K. Celje spielt. Spielbeginn um 10.15 Uhr vorm. Schiedsrichter Herr Ochs. Stittub. Donnerstage den 15. b. M, (Fronleich namStag>, TageSauZfluk Mrzlica - Hermagoras - Laiko. Abfahrt 7.45 Uhr mit dem Sannralermg. Rückkehr nach Celje S.2I Uhr. Der Ausflug findet nur bei ausgesprochen schönem Wetter statt. Meisterschaftsspiel in Eelje. Aus dem Sportplatz ^elsenteller rrefien sich Sonntag, den lt. d, M.. S. k. C l nn p : S- 5t. La«to im Meisterschaftsspiel. Spielbeginn um t«.»« Uhr. Schiedsrichter Herr L chS. — Im Vor spiel um t.'< Uhr treffen sich ebenda« die Reserven Jugostavija : S. ft. Athletik. Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 47 11 Das Haus an der Heerstraße Eine düstere Geschichte aus vergangenen Tagen von Anna Wambrechtsamer So wanderten sie denn alsbald in langem Zuge von der Kirche herunter über Feld — und Wiesenwege zur Getraudkapelle, welche uralt und verwittert an einer frischen Quelle mitten im Walde lag. Voraus ging der Gregor von Nosenthal, ein kleines Männlein mtt braunen Bartstoppeln im faltigen Gesicht. Dieser Gregor tmg fett vielen Jahren bei frommen Aufzügen die große rote Kirchenfahne mtt dem Bilde der Apostel Petrus und Paulus voran. Hinter ihm lam der Pfarrer im weißen Chorhemd, von zwei Ministranten be-gleitet. Und dann folgten, die Hüte in den rosen-kranzumschlungenen, schwieligen Händen, erst die Männer, paarweise in geordnetem Zuge. Ehren-wolds Altknecht Kajetan war auch unter ihnen. Wie alle andern trug auch er seinen Rosen-kränz in den braunen Händen. Aber sein Gesicht sah recht verdrießlich und verärgert aus. Denn er ging nicht aus eigenem Antrieb mtt der Pr«yeffion, sondern nur weil sein Herr ihn geschickt hatte. Im Grunde genommen, wäre er viel lieber daheim bei der Arbett geblieben, denn er mochte das nutzlose Herumstromern am Werktage nicht leiden und war außerdem nach seiner Weise in religiösen Fragen ein Spintisierer und ein Freigeist. Zum Schluß« kamen die Weiber in ungeordnetem Rudel dahergestrichen. Ganz vorne ging Ehren-walds behäbige Küchenmagd und betete aus einem dicken Gebetbuch die Lttanei aller Heiligen vor. Während sich die Prozession über Ehrenwalds Grundstücke dahinbewegte, warf Kajetan manchen mißbilligenden und zornigen Blick auf den durch-einanderbetenden Schwärm der Weiber. Denn die meisten von ihnen gaben in frommer Bergessenhett nicht acht auf den Feldweg, sondern traten rechts und links in die Wiese, wobei die Säume ihrer gebauschten, gestärkten Röcke unbarmherzig über die ohnedies spärlich aufsprießenden Gräser der zwetten Mahd hinwischten. Diese Unachtsamkett ärgerte den besorgten Kaietan so sehr, daß er zum Seelenheile der Weiber Worte, die alles eher als Gebete waren, in seinen buschigen falben Schnauzbart murmelte. Kajetan gatt allenthalben als großer Weiber-feind und schlechter Christ. Das kam daher, wett er die Weiber auf dem Besitze seines Herrn, mochten sie nun als Mägde dortselbst dienen oder als Tag-löhnerinnen arbetten, streng zur Arbeit anhielt und weil er bei allen möglichen Gelegenheiten Heiden-mäßig fluchte. Wenige Tage nach dem frommen Bittgänge umzog sich der Himmel mtt düsteren Wolken und der diesen entströmende Regen glich einer neuerlichen Sündflut. Aber diese Erfüllung der frommen Ge-bete kam unter Begleiterscheinungen, welche für so manchen weit schlimmer waren als die vorherge-gangene Dürre. Jene Mächte, die nach ewig unverrückbarem Gesetz die Wetter brauen, lassen sich durch Kirchen-gesang und Fahnentragen nicht beeinflussen. Seit Ehrenwald nicht mehr allein in seinem Hause war, träumte er nicht von Gespenstern. Biel-mehr waren die dunklen Erzählungen der Nachbarn samt den Trugbildern, die ihn in jener Frühlings-nacht umgaukett hatten, vor dem regsamen Leben und Streben in Haus und Hof längst in den Hintergrund getreten und in seiner Erinnerung verblaßt. Gleich hinter Ehrenwalds Anwesen dehnten sich weite Getreidefelder, deren überreicher Segen der nahen Ernte entgegenharrte. In der wochenlang andauernden Sonnenhitze waren die vollen Aehren zu schwerer goldiger Pracht gediehen. Jetzt standen die Halme reglos in der drückenden Mittagsjchwüle und tief herab hingen die schwellenden Aehren. Im Hofe wurden die Sicheln für die morgige Ernte geschliffen und eben kam ein erhitzter bar-füßiger Junge herein, um dem Kajetan zu melden, dag die Schnitter und Schnitterinnen alle für morgen zugesagt hatten. Die blanken Sicheln hingen unter dem Vor-dach der Znigkammer in Reih und Glied bereit und über jeder lag auf dem Wandgesims ein grauer oder rötlicher Wetzstein. Der Hof aber zwischen dem schwerduftenden Garten und den aus-gedehnten Stallungen log still, wie unter der drückenden Hitze entschlummert. Jetzt trat Kajetan aus dem fliegenumjurrten Pferdestall und schaute scharf gegen den Wetter-winkel im Nordwesten. Dort tauchten über den in fernem Dunst verschwimmenden Bergketten blau-schwarze weißgeränderte Wolken auf, die sich im Näherkommen bedenklich rasch vergrößerten. Kajetan schüttelle den Kopf als er wieder in den Stall trat, der heute allerdings leer war, wett die Pferde, wie mehrmals wöchentlich, in die Kreis- stadt jenseits des Seeberges gegangen waren, von wo der andre Knecht mtt dem großen Lastwagen neue Waren für Ehrenwalds Loden holen mußte. Dos dumpfe Murren ward immer deutlicher je näher die dunklen brodelnden Massen sich heran-schoben. Mtt einem Mal verdrängte tiefer Schatten das eben noch so freundliche Sonnenlicht und heftige Windstöße fuhren staubwirbelnd daher. Jetzt kam Frau Maria, von zwei Mägden gefolgt, aus dem Haufe. Es war ein wunderlicher Brauch, dem sie bei drohendem Gewitter, nach ur-aller Ueberlieferung zu genügen hatte, um ihr Haus und Eigen vor Wetterschäden und allem daraus folgendem Unheil zu bewahren. Frau Maria trug ein Weihwassergefäß und einen am verwichenen Palmsonntag geweihten Oel zweig in den Händen, umschritt unter lautem Gebet das Gehöft, und besprengte alle Gebäude sowie die Erde mtt Weihwasser. Am Rande eines jeden noch nicht abgeernteten Feldes wurde ein Stücklein des geweihten Zweige» in die Erde gesteckt und ange-zündet. Dieses sollte, so lehrte der Urväterglaube, alles Unheil bannen, so die drohend herabhängenden Wolken in ihrem Schoße bergen mochten. Aber das Wetter zog nicht wetter. Ueber den Hohen Seeberg sich heranwälzend, entlud es sich mtt furchbarer Heftigkett über Almwach und die umliegenden Gehöfte bis hin zu den Bergwäldern des Wochberges. Rauschenden Regengüssen folgte alsbald klir-render, brausender Schlossensall, der die verheißene reiche Ernte erbarmungslos in Grund und Boden schlug. Gräser, Blumen und Getreidehalme, ja selbst die jungen Zweiglein an den Bäumen, wurden durch die fallenden Eismassen geknickt, zerrissen und zertreten. Bald lagerte das weiße Verderben aus Garten-beeten und Wiesen, auf Hausdächern, Straße und Feldern. Das sah aus als sei plötzlich der starre Winter hereingebrochen, um den schassenden Som-mer mit all seinem machtvollen Leben unter klin-genden Eismassen zu begraben. In der Oberstube stand Ehrenwald an einem der Fenster und schaute auf die weiße Straße hin-au», wo die prajselnden, springenden Schloffen einen grausen Tanz vollführten. Er hatte die mächtige Stirne dicht an die Scheiben gedrückt und sagte bitter: „Mein Getreide brauch' ich nicht mehr schneiden zu lassen; das wird mir gleich aus dem Acker ausgedroschen". Erst gegen Abend hörte das Hageln ganz auf und ein müßiger, allmählich versiegender Regen trat an seine Stelle. „MARIANUM" Die ehristlleh-katholische Knaben-Erziehungsanstalt in Graz Leoahar