ill. l Donnerstag den 2?. Februar 1834. V ö h m e n. - ^s)rag, 19. Februar. Am ,6. l. M. nahmen Se. fürstlichen Gnc,dc«. der von Sr. k. k. Ma. ^cstät ernannte, und von Sr. Heiligkeit dem Pap. sie Gregor dem XVI. confirmirte Prager Herr Fürst «Erzbischof, Grotzkreuz des t. k. österrcichi. schen Leopold»Ordens, wirklicher geheimer Rath, Primas des Königreichs Böhmen, Graf Scar« bek Ankwicz von Poslawice, feierlichen Be« slh von der Metropolicankirche und der Prager Erz. diözes. (Prg. Z.) K ch w e i z. Nachrichten aus Basel vom »2. Februar mel« ten: Der große Rath von Bern hat vorgestern nach langer Berathung entschieden, den polnischen Flücht» lingen, welche sich dermalen noch in den Eantonen Waadt und Genf befinden, den Eintritt in das Berner Gcbicl so lange zu verweigern, bis letzt ge« nannte (Zantone die schriftliche Zusicherung gegeben haben werden, die Polen nicht als eine kantonal, last für Bern, sondern als eine eidgenössische zu betrachten, und in Gemeinschaft mit Bern für die Fortschassung dieser Flüchtlinge mit allen damit verbundenen Folgcn bedacht zu seyn. — Die Regie,« rung von Freydurg hat auf die Nachricht hin, daß Bern die Wiederaufnahme tcr Polen verweigere, die Gränzen ihres Gebietes gegen das Waadtland militärisch besehen lassen, um tilse Flüchtlinge an tem Einteilte in dasselbe zu verhindern. — Eine Menge ren Nachrichten, namentliä) aus Genf, lassen feinen Zweifel übrig, daß die revolutionäre Ofvcdilion nach Savoycn zunächst von dem in Frank« tlich difmtlicheu 6l)unl« Bon?, und Bugia aus bedrohen, während das tunesische Heer gerade auf jene Stadt loSrückte. Man stebt auf dem Puncte, mit diesen Barbarcetcnfürstcn vorläufig einen Handelsallianzvertrag abzuschließen. Mcm schreibt uns auo Malta vom 5. Jänner: „Die letzten Nachrichten aus dcn Baldarestenstaa-ten kommen über Tripoli. Die Regierung vcn Tu« ms hat in Folge einer von der Rcgentsckaft von Tripoll an einigen ihrer Unterthanen vcrgcnomme« ncn Confiscation auf ihrem Gebiete alleS tripoli-tonische Eigenthum ccnfiscllt, und will Ruß.Me. rcili'Hafjuna eahm obsenteu, uw Genugthuung li6 zu erhalten. Sollte diese nicht zu Staude kom. men, so soll der Hafen von Tripoli blockirt werden. Diese Nachricht hat die Stadt in Bestürzung ver» setzt. - (Allg. Z.) Ein Schreiben aus Algier vom 6. Febr. meldet, daß der General Voirol einige Detasche« ments gegen die Adzoutes abgeschickt hat, welche gegen die Franzosen öfters Feindseligkelten verüben. Die französischen Truppen marschirtcn über den Markt von Bouffarick hinauS, ohne rinen einzigen Mann von diesem Stamme anzutreffen; ein Ba« taiNon vom »a. leichten Regiment hat seine vorma» lige 6antonirung zu Mustapha wieder bezogen. — Die Ankäufe von Landereien in derGbcne von Me« tidia dauern fort; Häuser werden gebaut; Ge-rverbs.Institute gebildet; Hütten erhebe.» s l'eraus. Nun begann ein heftiges Gelecht, welches drei Stunden dauerte, und während welchem die lZarli« sicn sich im Besitze zweier Pässe behaupteten, wei« che ste erst bei der Nachc verließen. Sie hatten nur 2 Todte und iä Blessirte. während nach verläßlichen Nachrichten die (Zhristinos 160 Todte und Ver« wunoete zählten.« (B. v. T.) Hr. Martinez de la Rosa genoß fortwährend die ö/'.ttliche Gunst, und man gründete noch im« mer die größten Hoffnungen auf seine Verwaltxnz. Die der spanischen Regierung angetragenen Anleihea wurden verworfen, was neuerdings beweisen dkrf-te, oaf; die Bedürfnisse nichc so dringend slid, ivic man Anfangs geglaubt hat; kein öffentlicher Dienst leidet, und der Schatz bezahlt regelmäßig. Die Re-gieruiig scheint entschlossen, cie Anerbictunge» i» 6? Anleihen abzuweisen, weil sie von der nahen An« kunft der zwei ersten Bankiers von London benach' ricbtigt ist, die eine Anleihe zu sehr annehmbaren Bedingungen abschließen wollen. Gin Schreiben aus Bedons, an der franzö« fischen Gränze von Arragonien, vom 5. Februar meldet, die Insurgenten stünden fortwährend in der Gegend von Izalia im Thale Roncal, und be> legte» c5 täglich mit den drückendsten Eontributio« nen. Bei verschiedenen Gefechten am i. und 2. hätten sie gegen /,o Todte gehabt. Sie wagten, wenn sie mit oen Truppen der Königinn zusammen« stoßen, keinen ernsten Widerstand, sie feuerten ein» mal,'und zerstreuten sich dann in die Wäloer und Schluchten, aus denen sie spater zur Plünderung zurückkehrten. (Mg. Z.) S3 ist von einem ernstlichen Tressen die Rede, »as Lorenzo am 3. den (Zarlisten geliefert habe, wo« bei diese großen Verlust erlitten hätten. — Man »ersichert, der Graf Esvana sei an der spanischen Gränzen, der Gegend von Perpignan, und im Begriffe, sich an die Spitze einiger Parteigänger zu Men. Das Journal des Debats vom ,3. Februar enthält folgende Nachrichten aus Spanien: „Wir haben gestern Briefe auö Barcelona vom 4. » M. erhalten. Sie lauten fortwährend sehr befriedigend. Ganz Katalonien hat das «cue Mini« sierium mit Enthusiasmus aufgenommen. — Wir haben auch Nachrichten aus Madrid vom 1. Februar empfangen. Hr. Martinez de la Rosa genoß fortwährend die Gunst des Publicums, und man baut noch immer die größten Hoffnungen auf seine Administration. — Die Madrider Zeitung vom 5o. Jänner enthalt ein Decret vom 29,, kraft dessen die HH. von Aguso und von Tapia mit der Redaction eines neuen bürgerlichen Gesetz« buch es beauftragt werocn. I„ der Einleitung zu tiefem Decrcte wild die Nothwendigkeit auseinan« hergesetzt, die Eirisgcsctze umzuschmclzen, wobei sie jedoch im Sintlang mit den Sitten, Gewohnheiten und dem Character der Nation gelassen werdensollen. Es soll auch ein Gesetzbuch über das Gerichts« rerfzhren in bürgerlichen Streitigkeiten abgefaßt werden." (Oest. B.) Die Zollbeamten zu Bchobia sind einer seltsa« men Art, Waffen in Spanien einzuschwärzen, auf tie Spur gekommen. Es far.d sich nämlich, daß «iek- mit Schinken auö Bayanne abgesandte Kisten doppelte Böden halten, welche mit Patron?« angefüllt waren. Nach dem Journal de la Guyenne ist die Straße zwischen Bayonne und Madrid fortwährend sehr unsicher. Den letzten Nachrichten von dct ga. lizischen Gränze zufolge, soll Don Carlos daselbst noch immer Versuche machen, in Spanien cinzu« dringen. (Prg- Z) Großbritannien. Der (zu -Portsmouth erscheinende) Hamp» shire. Telegraph vom 6. Februar meltet: „Das Schiff Marianne, lZapitän lZlaaßen, welches 2i2polnischeFlüchtlinge nach den vereinig, ten Staaten überführen sollte, war fünf Wochen lang durch widrigen Wind in dem Hafen von Ports« mouth zurückgehalten worden. Dasselbe war von der preußischen Regierung zur Ueberfahrl gedachter Polen nach Nordamerika gemiethet worden, ws sie bei ihrer Ankunft jeder 60 Dollars auf die Hand erhalten sollten. Durch stürmisches Wetter war das Fahrzeug zum Einlaufen in Portsmouth genöthigt worden; die Polen schienen vergnügt und äußerten, daß sie gerne nach Amerika gingen, als plötzlich am Sonntag den 2. d. M. ein polnischer Ossizier von London dort anlangte und ihnen die Nachricht mittheilte, daß lie zu Harvich und Havre eingelaufenen Polen, die sich in gleicher Lage befänden, von der französischen Regierung die Erlaubniß erhalten hätten, in Frankreich oder in Algier zu landen; auf diese Kunde weigerten sich nun die Polen, nach Amerika zu gehen, und kamen mit einander überein, das Schiff am folgen« den Tag zu verlassen. Nachdem die erforderliche« Schritte geschehen waren, daß sie das Schiff ver-lassen sollten, weigerten sie sich auf einmal dasselbe zu verlassen, und wollten auck von der Fahrt nach Amerika nichts hören. Am folgenden Tage, wo sich ein günstiger Fahrwind erhoben hatte, gab der Lootse Befehl, die Anker zu lichten; als nun eben die Mannschaft an ier Haspel beschäftigt war, dran. gen die Polen aufs Verdeck, rissen ihnen die Werk« zeuge weg und erklärten, sie seien entschlossen, das Schiff nicht abfahren zu lassen. — Der (Zapitan. wandte sich nun, um ihren Gewaltthätigkeiten un» Drohungen zu entgehen, an die lZivilbehörden um Schuh, da er, ohne sein Leben aufs Spicl zu sez. zen, nicht in See gehen konnte. M ward cin Pro-tocoll über den Vorfall aufgenommen, und dassel« be 5em Staatssccretär wie auch dem preußischen Gesandten mitgetheilt. So steht jctzt ^c Sache." 68 Die letzten Ereignisse im südlichen Arabien werden auch in ostinlischcn Blättern ermähnt; eine Bom b a v-Zci tu n g vom 7. August meldet dar. übo Mann untcr sich. Bravo, früher Pläsiecnl dcr Republik, war eine? der ersten, welche dic Fahne der Unabhängigkeit aufpflanzten. Er schlägt die Einberufung einet allgemeinen Congresses vor, zu welchem jcde Pro« rinz vier Abgcorducie ernennen, und vulch wel. cden das entliche Schicksal des Landes entschieden rvcrden soll. «r Musen." mit einem Vorspiel: «Der Vencficiant >n ta«,» send Aengsten," Zur Veixfic» des Hr». Baunianü. Gamstag^ «Fra Di«,voll>." Qper in drei ?lctc,i, »ou Aiiber, Zwette Gastdarstcllung dei Hrn. I « g c r. k. würteuiberai« schen H^fsanlitl. ali Fra Diüvolo. vevacteur: ^sr. 5av< Welnrich. Verleger: ßjgnaz Äl. Edler v. Kle,nma,»r.