(Mbacher ^K eitUM.M Donnerstag ______den 18. Juni _______t83Z.__ ^ ^s r a n k r e i ch. 3)lan unterhalt sich in ter diplomatischen Welt viel von einer Denkschrift dcü Hrn. v. Talleyrand Aegcn die Interrention mil bewaffneter Hand in den spanischen Angelegenheiten. Man versichert, diese den persönlichen Ansichten Ludwig Philipps über die Frage entsprechende diplomatische Urkunde sei durch eine große Klarhett auögezeichnet. D. Mai nach ViNafranca gezogen sind, welcher sehr feste Ort halbwegs zwischen Vittoria und S. Sc. bastian liegt. Da die Besatzung jede Capitulation ausschlug, so wurde zweimal gestürmt, um Mitternacht und dann um 2 Uhr Morgens. Zumalacarreguy wollte um 6 Uhr cinen dritten 'Angriff unternehmen, wurde aber benachrichtigt, daß lo,oac> Mann unter Valdes Befehl von Vittoria a«fgs« brochen seien, und daß »5oo Mann unter El Pa» stör sich auf dem Wege von S. Sebastian nach Tolosa befänden. Zumalacarreguy hob daher dis Belagerung auf, und ließ, die Verwundeten un. gerechnet, angeblich 5oc> Todte auf dem Platze zu» rück. Mit Mühe gelang cs ihm, scin Geschütz zu retten. Madrid, 2. Juni. In der That hat sich die Königinn entschlossen heute die Legislatur zu schlief» sen. Sie kam diesen Morgen von Ilranjucz, begab sich um 1 Uhr in großer Eeremonie, unter, dem Dennev der Kanonen, und dem Läuten oer 20! Glocken von dem königlichen Pallasie in den Buen Retiro, wo beide Kammern,! das diplomatische (Zorps u. s. w. versammelt waren, und hielt, mit kaum hörbarer Stimme, die Schlußrede. Die ganze Besatzung und die Urbanos waren in der Earrcra de S. Gcronimo und im Prado in Parade aufgestellt. Es heißt, die Kammern würden zum September wieder zusammenberufcn werden. Ein Ministcrwechscl scheint bevorzustehen; Torcno wird an die Spitze treten. (ANg. Z.) Portugal. Zu Lissabon wurden mehrere merkwürdige königliche Dccrcte bekannt gemacht. Eines enthalt das Entschädigungsgesctz, in welchem ein Artikel besagt, »daß die Regierung die in Selbstvettheidi« gung oder beim Angriffe, gegen den Feind erlittenen Verluste ersetzen werde, ebenso die durch die Usurpation veranlaßten, deren Anstifter nicht mehr aufgefunden werden, oder wenn das Eigenthum der Lctziern nicht zureiche." — Ein anderes Decrct seht folgende Preise aus: ,6 Eanlos oder 46,000 Gulden für den Verfasser eines (Zivilgesetzbuches, vorausgesetzt, daß eü von den (Zortes gebilligt wer» ke, denen es vor dem 10. Jänner »63^ vorgelegt werden soll; 6 (Zontcö für cr» Verfasser eines peinlichen Gesetzbuches/ unter denselben Bedingun« gen; hje Halste obiger Summen für die Verfasser derjenigen Arbeiten, die von den (Zortcs als die zrriilbesten erkannt werden. — Sin weiicrcs Dc» crct befiehlt, daß die in der (Zonvcnticn von C'vora Monte cinbegriffcncn miguelistlschcn Offiziere, bis zu weiterer Verfügung der (Zartes, den Halbsold ecs Ranges beziehen sollen, den sie frühcr unter den legitimen Regierungen Johanns VI. und Dona Maria's bezogen hatten; dasselbe findet auf die« jenigen Offiziere Anwendung, die während des Kampfes übertraten. — Die Königinn hat cme Commission von Pairs und Deputirtcn ernannt, die ein neues Bcrwatlungs. System zu entwerfen haben. (Wien. Z.) Ein Eapitalistcnverein zu Oporto will eine Dampfschissfahrtverdindung zwischen jener Stadt und Lissabon einrichten. — Ein 600 Mann starkes Hremdencorph, meistens Belgier, deren Dienstzeit verflossen war, ist neuerdings auf 6 Monate ange. worden. Dagegen werden die brittifchen Grcna. ^ diere unter Obrist Dodgies jetzt abbezahlt und in l ihre Heimalh entlassen. (Allg. Z.) , Großbritannien. 1 Am i5. Mai starb in Elapham die ^'twe 1 des berühmten Eapitam Eook, in ihrcm 9^sten Jahre, dem 55sten ihrer Witwensibaft. Siesoll eine höchst geistreiche, liebenswürdige Frau gcwe-sen seyn. (Mg. Z.) Der Globe vom 29. Mai meldet, daß auf dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Depeschen von dem englischen Gesandten in Madrid angekommen seien, welche das von Spanien an Frankreich und England gestellte Hülfe.Ansuchen bringen. Doch scien die Gerüchte unwahr, als wä« ren Eourriere bei der Negierung eingetroffen, wo» nach Frankreich für sich allein alubaldige militari» sche Operationen beginnen würde. Jeder Schritt werde von Seite der alliirten Mächte nur vereinigt geschehen. — Ein Brief aus Lissabon versichere, da5 Observationshecr an der spanisch > portugiesischen Gränze zähle i5,Qao Mann, sei mit Allem versehen und vom besten Geiste beseelt. Eine Reserve von 10,000 Mann werde in Lissabon organisirt. (Ocst. B.) Gsmannifches Neich. Aus Alexandria vom 7. April wird ge« schrieben: »Seit wenigen Tagen nimmt hicr die Pest merklich ab, und unter den Arabern zählt man jetzt des Tages nickt über hundert Neucrkrankte, deren viclc wieder genesen. Andrerseits kommen leider jetzt weit mehr Fälle unter den Franken und Griechen vor; denn ungeachtet der Vorkehrungen, die sie treffen, sehen sie sich der Ansteckung immer ausgesetzt, weil in Aegyplen die Franken weit mehr, als in irgend einem andern Lande, mit den Einge» bornen in Berührung gerathen. Auch mehrere irn Hafen liegende Schiffe, besonders solche welche Baumwolle laden, sind angesteckt. Zu Alexandria allein sind bis heute (7. April) gegen 17,000 Mcn> schen an der Seuche gestorben. (AllZ. Z.) Das Journal de Smyrne enthält folgendes Schreiben aus Alexandria vom 1. Mai: »Die Pest nimmt hier fortwährend bedeutend ab, jedoch lediglich unter dem arabischen Theile der Be« völkerung; denn unter dem fränkischen und griechischen Theile scheint sie mit verdoppelter Wuth zu grassiren. — Die neuesten Nachrichten aus Eaira lauten entsetzenerregend; die Zahl der Opfer, welche dart von der Seuche hingerafft werden, soll sich auf zwei Tause no täglich belaufen! Sämmtliche Stadtgegenden, sämmtliche Elassen der Bevölkerung werden von dieser fürchterlichen Geißel heimgesucht, und die ganze Hauptstadt ist in Bestürzung versenkt. Seit Mcnschfngedenkcn H.U die Pest nicht 2o2 so fürchterlich in Aegypten gehauSt als jetzt! Asse zwischen Alexandria und