poštnina plaLsns v gotovi"'' Erlcheint jeden 1., 10. und 20. Nr. 5. 6. (21.) Jahrgang. Organ der Gottschcrr Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12'50 Din. D.-OesterreiL: ganzjährig 40 Din, halbjährig 20'—Din. Amerika: 2 50 Dollar. — einzelne Nummern 1 Dinar Sonntag, den 10. Feber 1924. Briefe ohne Unkerschrist werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. Die Lage der Slowenen in Kärnten. Hierüber schreibt der Wiener Mitarbeiter des „Deutschen Volksblattes": Die aus Belgrad hierher gelangte Nachricht, daß die jugoslawische Regierung eine Note an die Wiener Regierung wegen der Nichterfüllung der Bestimmungen des St. Germainer Minder- heitenschutzverlrages den Slowenen in Kärnten gegenüber richten wolle, wie auch die fortwähren¬ den Drohungen der slowenischen Blätter, daß man wegen der Kärntner Verhältnisse zu Vergeltungs- maßregeln gegen die Deutschen im SHS-Staate, vor allem gegen die Deutschen in Slowenien, greisen werde, veranlaßten den Mitarbeiter des „Deutschen Volksblattes", an maßgebender Stelle Erkundigungen über die Lage der Kärntner Slo¬ wenen einzuziehen. Die dem Mitarbeiter vorge¬ legten Angaben lassen die wahren Verhältnisse in Kärnten erkennen und zeigen, wie unbegründet die fortwährenden slowenischen Jeremiaden über Kärnten sind. Von größtem Interesse ist die Schulfcage Darüber können folgende vollkommen verläßliche Daten vorgelegt werden: Im zweisprachigen Teile Kärntens bestehen 85 zweisprachige (deutsch-slowen.)Schulen, in denen in der ersten Klasse ein großer Teil des Unterrichtes, vor allem der Leseunterricht, ausschließlich slowe¬ nisch ist; erst in den höheren Klassen wird auch deutsch unterrichtet. Die Bevölkerung ist mit diesem System der zweisprachigen Schulen überaus ein- verstanden, weil die Kenntnis beider Landesspra¬ chen eine Notwendigkeit ist. Da die Bevölkerung im südlichen Kärnten national stark vermischt ist, dieses System oft auch das einzig Mögliche, weil in den meist kleinen Ortschaften weder für eine rein deutsche noch für eine rein slowenische Schule die genügende Anzahl von Kindern vorhanden wäre und außerdem die Erhaltung von zwei Schulen eine Unmöglichkeit wäre. Außer diesen Schulen hat die österreichische Verwaltung dort, wo die Slowenen geschlossen wohnen, überall rein slowenische Schulen eröffnet und zwar gibt es heute solche in Zell, in St. Jakob im Rosentale und in St. Ruprecht bei Völkermarkt, ^insbesondere das Beispiel der letzt¬ genannten Schule zeigt deutlich, wie großzügig Österreich in seiner Minderheitenpolitik ist. Sie wurden im Jahre 1923 eröffnet; am 1. Oktober, bei Schulbeginn, meldete sich kein einziger Schüler so daß man den Beginn auf den 1. November hinausschieben mußte. Bis zu diesem Zeitpunkte kamen im ganzen 6, sage und schreibe sechs, Schü¬ ler zusammen, mit denen der Unterricht auch aus¬ genommen wurde und fortgesetzt wird. Aus dieser kurzen Aufstellung sieht man schon, daß die Kärntner Slowenen sich wahrlich nicht — sagen wir — über eine Vernachlässigung durch die österreichischen Behörden beklagen können: Das gleiche günstige Bild erhält man, wenn man die nationalen Organisationsverhältnisse betrachtet. In Kärnten gibt es den überall durch Ortsgruppen vertretenen slowenischen Schulverein, weiters 42 Fortbildungsvereine, die ihre Bibliothe- ken und Lokale haben, eine sehr rege Tätigkeit entfalten, die Versammlungen, Vorträge und Lieb- Habervorstellungen abhalten. Es gibt weiters 16 slowenische Gesangsvereine, 11 Bienenzuchtvereine und außerdem 20 Vereine verschiedener Ordnung. Es bestehen zwei slowenische Zeitungen, der „Ko¬ roški Slovenec" und die „Koroška Domovina", von denen die erste dem Staate und dem Deutsch¬ tum gegenüber eine offen feindliche Haltung ein¬ nimmt. Natürlich könnten, da das österreichische Preßgesctz keine Konzessioniernug von Zeitungs¬ unternehmungen kennt, gerade so gut mehr Zci- tungen erscheinen, wenn die slowenische Bevöl¬ kerung ein Bedürfnis dafür hätte. Diese an und für sich sprechenden Angaben gewinnen ihre besondere Bedeutung, wenn man weiß, daß nach der Volkszählung vom Jahre 1923, wobei als Kriterium für die Nationalität „die Zugehörigkeit zur slowenischen Sprache" (nicht die früher übliche „Umgangssprache") genommen wurde, in ganz Kärnten ungefähr 40.000 Slowe¬ nen gezählt wurden. So sehen also die angeblich schrecklichen Ver- hältnisse in Kärnten aus! Daß die slowenische Presse die Aufzeichnung von allen möglichen angeb¬ lichen Greueltaten nur als Vorwand nahm, um über die deutschen Mitbürger hersallen zu können, war ja schon lange bekannt. Hier sprechen nun amtliche Daten für diese Annahmen. Die slowe¬ nische Bevölkerung Kärntens ist zufrieden und hat zu der bestehenden Regierung vollstes Vertrauen, was auch daraus erhellt, daß die oppositionelle und irredentistische „Slowenische Wirtschaflspar- tei" bei den letzten Nationalratswahlen nur eine ganz kleine Anzahl von Stimmen bekam (sie reichten lange nicht für ein Mandat aus) und der große Teil der slowenischen Stimmen offenbar den deut¬ schen Parteien zugefallen ist. Dabei ist das öster¬ reichische Wahlgesetz mit konsequentester Durch¬ führung des Proporzg^dankens und mit einem zweiten Ermittlungsverfahren, wo die Reststimmen gezählt werden, anerkannt den kleinen Gruppen und Minderheiten sehr günstig, was sogar der Laibacher „Slowenski Narod" in einem längeren Artikel zugegeben hat. Aus all dem erhellt, daß die Lage der slowe¬ nischen Minderheit in Kärnten den Buchstaben und dem Geiste des Minderheitenschutzrechles voll¬ kommen entspricht und daß alles, was sonst darü¬ ber geschrieben wird, böswillige Erfindung zur Erreichung gewisser Zwecke ist. Jedenfalls könnten die Deutschen in Südslawien hoch zufrieden sein, wenn sie sich derselben Rechte und Freiheiten erfreuen könnten, wie die unterdrückten Slowenen in Kärnten. politische Rundschau. Inland. Avg. I>r. Kraft und die Kovat. In der Sitzung der Nationalversammlung am 31. Jänner führte Abg. Dr. Kraft folgendes aus: Die grundsätzliche Stellung des deutschen Abgeordnetenklubs zur Robotfrage sei bekannt, da ja der Klub, als die Vorlage zur Verhandlung kam, mit aller Entschiedenheit gegen die Ein¬ führung dieser rückständigen Einrichtung, wie cs die öffentliche Arbeitspflicht ist, Stellung nahm. Wir haben die Robot als mittelalterliche Ar- beitsform gekennzeichnet und wir möchten wünschen, daß die Regierung daraus die notwendigen Fol¬ gerungen ziehe und das Robotgesetz, welches in politischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht mit Freiheit und Fortschritt unvereinbar ist, zu¬ rückziehe. Es muß heule wohl schon für die Re¬ gierung selbst feststchen, wie der deutsche Abge¬ ordnetenklub gelegentlich der Verhandlung des Robotgesetzes im Juli v. I. schon hervorgehoben har, daß die Bevölkerung der wirtschaftlich fort¬ geschrittenen neuen Gebiete des Königreiches mit dieser unzeitgemäßen reaktionären Einrichtung sich unter keinen Umständen versöhnen wird, daß das Roborgesetz eine Quelle schwerer Unzufriedenheit in den weitesten Schichten des Volkes werden muß. Es sind ja in der Tat alle die schweren Lasten, Bedrückungen, Ungerechtigkeiten und Schi¬ kanen, die der Deutsche Klub vorausgesehen hat, eingetreten. Die schlechte Wirkung des auf ver¬ alteten wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten aufgebauten Gesetzes wurde durch die lückenhafteste und widerspruchsvolle Durchführungsverordnung, wozu noch die Mißbräuche kamen, die teils geheim, teils öffentlich betrieben wurden, derart gesteigert, daß sich die^Radikale Partei selbst widerwillig der Schädlichkeit des von ihr geschaffenen Ro¬ botgesetzes nicht mehr entziehen kann. Der Deutsche WM" Hottscheer, gedenket der hungernden Kinder Deutschlands! "MW Seite 2. Klub hat schon seinerzeit auf die Art, wie das Gesetz über die Robot, das in die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Volkes so tief eingreift, so nebenher in einem Paragraphen des Finanzgesetzes geregelt wird, hingewiesen, während ein wohldurchdachtes, in allen Folgen und Rück¬ wirkungen erwogenes und mit den berufenen Fak¬ toren der Wirtschaft beratenes Gesetz erforderlich wäre, und hat gegen diese Art lebhaft protestiert. Eine solche Art der Gesetzgebung kann natur¬ gemäß statt Ordnung und Gerechtigkeit nur Mi߬ bräuche, Parteilichkeit und Unrecht herbeiführen. Damit ist das Ergebnis dec Robot, wie sie sich darstellt, und wie sie auch in der heutigen Ver¬ handlung sich widerspiegelt, nicht zu stark gekenn¬ zeichnet. Den schon angeführten Beispielen fügt Dr. Kraft noch einige hinzu, um die Schädlichkeit der Folgen des Robolgesetzes zu zeigen. Die wirtschaftlichen Folgen seien die, daß namentlich der kleine und mittlere Bauernstand stark über¬ lastet wird. Ein Bauer, der 10 bis 15 Joch Feld besitzt, zahlt, wenn er die Robot ablöst, zwanzigmal soviel als seine übrigen Steuern ausmachen. Hat er zwei erwachsene Söhne, so muß er fünfundzwanzigmal soviel zahlen, während ein kapitalistisches Unternehmen, das 60.000 bis 100.000 Dinar Steuer zahlt, nur ein Sechstel oder ein Zwölftel der Steuern zu entrichten hat. In Prozent ausgedrückt bedeutet dies, daß der Bauer bis zu 2500 Prozent seiner direkten Steuern als Geldablösung für die Robot zu zahlen hat, ein großes Unternehmen dagegen 8 Vs bis 17 Prozent. Die Ungerechtigkeit der Verteilung ist darin zu suchen, daß das im Gesetze vorgesehene höchste Zeitausmaß der öffentlichen Arbeit in der Durchführungsverordnung als Min¬ destausmaß betrachtet wird. Dr. Kraft erläutert dann an weiteren Beispielen die Mißbräuche in der Woiwodina und fordert, daß bei der Er¬ lassung so wichtiger Gesetze zwei grundlegende Voraussetzungen erfüllt werden: 1. Eine gesunde Steuerreform im Sinne der Vereinheitlichung und Ausgleichung der Steuergesetze; 2. die Durch- führung der Selbstverwaltung in den Gemeinden und Kreisen. Solange der jetzige verfassungs¬ widrige Zustand der kommissarischen Verwaltung herrscht, könne an diesen Zuständen nichts geändert werden. Dr. Kraft schließt damit, daß er für eine Aushebung des heutigen Robotgesetzes sei. Eine Abänderung der Durchführungsverordnung werde nie eine befriedigende Lösung bringen. Dafür gebe es nur ein radikales Mittel, die Zu¬ rückziehung des Robotgesetzes selbst. (Lebhafter Beifall.) Der jugoskawisch-italieuische Wertrag. Das Abkommen besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil wird der Skupstina vorgelegt werden und erklärt in Art. 1 feierlich, daß beide vertragschließenden Teile in freundschaftlichen Be¬ ziehungen leben und die Regierungen alles tun werden, um alle Streitfragen zu beseitigen. Art. 2 ändert den Art. 4 des Vertrages von Rapallo. Demnach fällt Fiume mit dem Hafen an Italien, doch wird unserem Staate ein Molo im Hasen gegen die Pacht von einem Dinar aus 50 Jahre zur Benützung überlassen. Act. 3 stellt den Baroschhafen, das Delta und das Banchino unter unsere Souveränität. Art. 4 behandelt eine kleine Grenzregulierung bei Fiume. Auf dem Triglav geht die Grenze unterhalb des Gipfels. Art. 5 sieht einen Handelsvertrag auf Grund der Meistbegünstigung vor. Art. 6 setzt die Genehmigung des Vertrages im Laufe eines Monats nach Annahme im Par¬ lament vor. Alle Bestimmungen des Abkommens von Sta. Margherita bleiben in Kraft. Der geheime Teil des Vertrages enthält vor ollem die Neutralitätsklausel im Falle eines Zu¬ Goltscheer Zeitung — Nr. 5. sammenstoßes mit einem dritten Staate. Weiter verpflichten sich beide Staaten, die Verträge von St. Germain, Trianon und Neuilly zu achten. Damit gibt Italien die Garantie für unsere Un¬ verletzlichkeit. In Balkanfragen wird unserem Staate volle Freiheit gegeben. Der geheime Vertrag gilt fünf Jahre von der Untersertigung. Der Vertrag ist auf ein halbes Jahr zu kündigen. Ausland. Wilson gekoröen. Der frühere Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika Wodrow Wilson ist dach kurzer Krankheit gestorben. Auflösung der italienischen Kammer. Das Amtsblatt veröffentlicht das Dekret über die Auflösung der Kammer. Die Neuwahlen wer¬ bt n am 6. April stattfinden. Die Wiedereröffnung der Kammer erfolgt am 24. Mai. Abbruch der franz.-rufl. Kandelsbeziehungen. Wie aus Paris gemeldet wird, sind sämtliche zwischen Rußland und Frankreich letzthin geschaf¬ fenen Handelsvereinbarungen durch den dortigen Vertreter der Sowjetregierung gekündigt worden, was einem völligen Bruch mit Frankreich gleich¬ kommt. Man geht vielleicht nicht fehl, wenn man diese Tatsache als eine des in England eingetrete¬ nen politischen Richtungswechsels wertet. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Fachschule.) Die seinerzeitige in Gottschee bestandene Fachschule für Holzindustrie wurde, wie allseits erinnerlich ist, nach dem Um¬ stürze aufgelöst und in den zur Verfügung ge¬ standenen Räumlichkeiten das Blindenheim unter¬ gebracht. Die kompetenten Faktoren begannen mit der Zeit einzusehen, daß damit ein großer Fehler begangen worden zum Schaden sämtlicher Gewerbekreise. Herr Abgeordneter 8kulj setzte nun in letzterer Zeit seine Bemühungen dafür ein, daß die Gottscheer Fachschule wieder zu neuem Leben erweckt werde, und hat sich derselbe diesbezüglich bereits mit den in Betracht kommenden Behörden ins Einvernehmen gesetzt, aus deren Antworten ersichtlich ist, daß sie prinzipiell dagegen nichts einzuwenden haben. Um nun auch mit den einheimischen Kreisen in Fühlung zu treten, hat der Herr Abgeordnete 8kulj für Sonntag den 4. d. M um drei Uhr nachmittags mehrere Herren und Vertreter einzelner Korporationen zu einer Besprechung in den Gememdesitzungssaal eingeladen, woselbst er in ausführlicher Art und Weise seine bisherige Tätigkeit in Bezug auf die Wiederöffnung der hiesigen Fachschule schilderte. Sämtliche anwesenden Vertreter erklärten sich mit dem Plane einverstanden, wobei die einen und die anderen noch ihre speziellen Wünsche vor¬ brachten. Infolge einiger Differenzen konnte es leider zur Konstituierung eines vorbereitenden Ausschusses nicht kommen, der die Aufgabe gehabt hätte, den Abgeordneten 8kulj in seiner Tätigkeit zu unterstützen. Herr 8kulj gab daher die Erklärung ab, daß er auch ohne Ausschuß trachten wird, die einmal begonnene Arbeit glücklich zu Ende zu führen. Wir fügen hinzu, daß auch wir Gottscheer es nur begrüßen würden, wenn unsere Fachschule wieder neu erstehen würde, und wünschen deshalb dem Herrn Abgeordneten 8kulj auf diesem Gebiete den besten Erfolg. — (Handwerkerkränzchen.) Die Hand¬ werksmeister von Gottschee veranstalteten am 2. Februar in den sämtlichen Räumlichkeiten der Bierbrauerei „Union" einen Ball, der über alles Erwarten ausgefallen ist. Das Komitee hat es verstanden, den Tanzsaal in geschmackvoller Art und Weise zu schmücken, und waren auch die Be¬ leuchtungskörper derart angebracht und verteilt, Jabrgang VI. daß der Saal wie in ein Lichtmeer getaucht schien. Der Besuch war so groß, daß sämtliche Räum¬ lichkeiten zur Unterbringung der andrängenden Menschen viel zu klein waren, und viele Besucher die Absicht aufgeben mußten, sich in den dichten Menschenknäuel hineinzudrängen. Die heimische Jnvalidenkapelle spielte unermüdlich, leider konnten die Tanzlustigen nicht ganz auf ihre Rechnung kommen, da zu jedem Tanze so viele Paare an¬ getreten sind, daß ein regelrechtes Tanzen aus¬ geschlossen war. Neben dem Saale war ein Bü¬ fett unlergebracht, in welchem einige der Hand¬ werkerfrauen Türme von Mehlspeisen bewachten und verkauften. Über diese Meblspeismenge scheint nun trotz der grimmigen Kälte, die in der Natur herrschte, der Südwind gekommen zu sein, da diese Berge in kurzer Zeit vollkommen zusammen¬ geschmolzen sind. Auch die Lckörbude erfreute sich eines regen Anspruches, so daß mir der fortschrei¬ tenden Zeit die Qualität des Schnapses immer eine geringere wurde, da man glaubte, daß die vorbereitete Menge für alle Besucher genügen wird. Küche und Keller des Herrn Franz Ver¬ derber boten ihr Bestes und im gemütlichen Bei¬ sammensein verflossen die Stunden so rasch, daß sich viele Besucher bei ihrem Weggänge verwun¬ dert die Augen rieben, als ihnen die liebe Sonne ins Antlitz schien. — (Unglücksfall.) In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar geriet Herr Bartholomäus Vavken, Bediensteter der Trifailer Kohlenwerks¬ gesellschaft, durch einen unglücklichen Zufall zwi¬ schen zwei Kohlenhunte und erlitt hiebei sehr schwere Quetschungen, so daß er in das Landes¬ spital nach Ljubljana überführt werden mußte. Hoffentlich ist die Verletzung nicht so schwerer Naiur, daß ein Siechtum hiemit verbunden ist. — (Todesfall.) Sonntag den 4. d. M. verschied Frau Maria Satter verw. Rauzinger geb. Lackner nach längerem Leiden in ihrem 66. Lebensjahre Die Verblichene erfreute sich allge¬ meiner Wertschätzung und war infolge ihres bie¬ deren Wesens und ihrer Tatkraft in allen Kreisen geschätzt und geehrt. Dies zeigte sich auch bei dem am 6- d. M. staltgefundenen Begräbnisse, an dem sich eine große Menschenmenge beteiligte und der Toten das letzte Geleite gab. Sie ruhe in Frieden. — (Richtigstellung.) In die Anzeige „Kundmachung" der städtischen Vermögensver¬ waltung hat sich ein Druckfehler eingeschlichen. Die Verpachtung findet nicht am 15., sondern am 10. Februar l. I. statt. — (Vom Schuldienste.) Herr Oberlehrer Haus Loser in Morobitz wurde unverhofft aus Dienstesrücksichten an die Volksschule in Masern versetzt. Die Leitung der Schule in Morobitz, über deren Schicksal bis heute noch nichts Ge¬ naueres in die Öffentlichkeit gedrungen ist, übernahm Fräulein Rosa Zurl. — (Kranzablösung.) Die Familien Edl Tomitsch und Josef Schober haben anläßlich des Ablebens der Frau Satter an Stelle eines Kranzes für die Armen von Kočevje den Betrag von 1000 K gespendet. — (Für die hungernden Kinder) sind bis heute eingeflossen 6200'50 Dinar, die bereits ihrer Bestimmung zugeführt wurden. — (Prägungvon Goldmünzen.) Wie aus Beograd gemeldet wird, erwägt man im Finanzministerium die Frage der Prägung von Gold- und Silbermünzen, die in Kremnika in der Tschechoslowakei geprägt werden sollen. Vor allem sollen Dukaten von 10 und 20 Dinar in Verkehr gesetzt werden und zwar nicht als gesetz¬ liches Zahlungsmittel, sondern als freier Handels¬ artikel. Das Finanzministerium hofft durch diese Maßnahmen den Dinar weiter zu festigen. — (Der stürzende Franc.)Trotz der An¬ strengungen der französischen Regierung, den Franc Jahrgang VI. Goltscheer Zeitung — Nr. 5. Seite 3. zu stützen, ist er neuerlich abwärts geglitten. Am vergangenen Samstag notierte er nämlich in Zürich noch mit 26,35, während er Montag aus 25 35, sank und es Dienstag nur auf 25,80 brachte. Eine auffallende Abschwächung hatte übrigens auch die Devise London zu verzeichnen, die sich von 24.50 auf 24,42 ermäßigt hat. Dabei ist noch besonders zu vermerken, daß der Schweizer Franken selber etwas zur Schwäche neigt, weshalb die Devise New Jork in Zürich von 578,50 auf 580.50 angezogen hat. — (Die erste aus land deutsche Re¬ publik). Aus Rußland wird uns geschrieben: Der elfte Kongreß der Räte der „Arbeitskommune des autonomen Gebietes der Wolgadeutschen", der dieser Tage in Prokromsk a. d. Wolga stattfand, hat mit besonderer Erlaubnis der Moskauer Zen¬ tralregierung beschlossen, das Gebiet in eine Sozi¬ alistische Sowjetrepublik umzugestalten und dem Bund der Sozialistischen Sowjetrepubliken (S. S. S. R.) beizutreten. Damit ist zum erstenmal in der Geschichte eine auslanddeutsche Republik entstanden, deren Verfassung sich infolge ihres sowjetistischen Charakters zwar von der anderer Republiken unterscheidet, den Wolgadeutschen aber die Möglichkeit geben soll, sich nach den Jahren blutiger Bürgerkriege und folgenschwerer Hungers¬ nöte wirtschaftlich wieder zu erholen. Die deutschen Wolgakolonien waren seit 1918 unfreiwillig auto¬ nom und hatten für das Leninsche Geschenk über¬ aus schwere Naturalsteuern an die Rote Armee und das Jndustrieproletariat zu entrichten. Wie weit die Hoffnungen der Wolgadeutschen Sowjet, von denen übrigens jedes „sozialdemokratische, bürgerliche und bourgeoise Element" ferngehalten wird, sowie die der Moskauer Regierung auf eine Beschleunigung des Wiederaufbaues der zerstörten Wvlgakvlonien durch die neue Republik gerecht¬ fertigt sind, wird erst die Zukunst erweisen. — (Ein Konzert aus 13.000 km). Als eine neuer Triumph der drahtlosen Telephonie wird die Tatsache bezeichnet, daß ein Konzert, das von Pittsburg in den Vereinigten Staaten draht¬ los nach London übermittelt wurde, zu gleicher Zeit auch von Mithörern zu Middelburg im Kapland genossen werden konnte. Die Entfernung von Pittsburg bis London beträgt 3500 englische Meilen und die von London nach Middelburg mehr als 5000 englische Meilen, so daß das in Amerika veranstaltete Konzert über eine Strecke von mehr als 8500 Meilen oder mehr als 13.000 km gehört werden konnte. Dies ist mehr als ein Drittel des Erdumfangs am Aequator. Man hofft, diese Leistungen bald noch sehr verbessern zu können. — (Nur noch eine Frau für jeden Türken). Die Herrlichkeiten des türkischen Ha¬ rems, die bereits durch die Not der Zeit arg zusammengeschmvlzen waren, sind nun dem Ende nahe. Wie aus Angora berichtet wird, hat das türkische Parlament bei der Beratung des neuen Familienrechts beschlossen, daß die Vielweiberei vollständig verboten werden soll. Bisher war den Türken immer noch gestattet, bis zu vier Frauen zur Ehe zu nehmen. Jetzt soll sich jeder mit einer einzigen Frau begnügen. Nur soll demjenigen, der „die dringende Notwendigkeit" nachweisen kann, noch in Ausnahmefällen erlaubt werden, eine zweite Frau zu heiraten. Wenn dies der Fall ist, hat aber dann die erste Frau das Recht, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen. — (Fünfzigjähriges Geschäftsjubi¬ läum). Die älteste Textilwarengroßhandlung in Untersteiermark, das Haus Sadnik-Kraker (letzterer ein Gottscheer) in Ptuj, seien Heuer den 50jährigen Bestand. In Fachkreisen ist die Firma als ein streng solides Haus, das nur erstklassige Fabrikate führt, best bekannt und kann sich rühmen, auch nach dem Umstürze die Position in dem alten an¬ gestammten Kundenkreis voll behauptet zu haben und sich darüber hinaus weiter auszudehnen. — (Neuerliches Erdbebenunglück in Japan.) Aus London wird berichtet, daß dieser Tage in Japan abermals ein größeres Erdbeben gewesen, wobei in Jokohama etwa 600 Häuser zerstört wurden. In Tokio und Kobe wütete eine große Feuersbrunst. Etwa 50 Personen wurden getötet und über 200 verwundet. — (Die Auswanderung aus Polen nach Frankreich.) Nach einer Meldung der Blätter vergrößert sich die Zahl der polnischen Auswanderer nach Frankreich ständig. Nach den letzten offiziellen Ziffern sind bisher 500.000 Polen nach Frankreich ausgewandert, die Mehrzahl davon Landarbeiter und Bergarbeiter. Im laufenden Jahre ist die Auswanderung von weiteren 200.000 Menschen nach Frankreich zu erwarten. Unsere geliebte Mutter, Hrau Wir danken herzlichst für die lieke Anteilnahme. Leo von Hornago Schwiegersohn. ist heute, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, verschieden. Zur letzten Ruhestätte wird sie Dienstag den 5. Februar um 3 Uhr nachmittags geleitet. Die heil. Seelenmesse wird Mittwoch den 6. d. M. um 8 Uhr vormittags in der Stadtpfarrkirchs gelesen werden. Hottschee, am 3. Februar (924. Marie Zatler vem. Nanringer geb. Lackner Arieda von Sornago, Sophie Wanzinger, Grete Satter, Kan st Satter Kinder. Minor von Hornago Enkelin. VoHei'ri§ersbI1e8 -Vktienkupital K 12,600.000. Liieliertieitsrück- la§en ca K 2,300.000. Roosvjv verrin8t Spareinlagen ru 01 (clie Kenten- unct Invaliäen8teuer raktt Nie Dank), Einlagen gegen lLünäi- >0 gung KLKei*, lrauki be8ten8 Dollar uncl Valu¬ ten aller Staaten uncl bekamt 8ieti mit 8ämtlicken Danlroperationen. Gottscheer Zeitung — Nr. 5. Seite 4. Jahrgang VI. Werdreng. (Kränzchen). Die am 27. Jänner in Verdreng stattgefundene Feuerwehr-Unter« Haltung nahm einen so schönen Verlauf, wie er nicht besser gedacht werden kann. Es herrschte eine herzerquickende Gemütlichkeit. Die schon weitbekannte Einigkeit, Gemütlichkeit und die für das Gemeinwohl opferfreudige Bevöl¬ kerung des Verdrenger Schulsprengels trugen das meiste bei, daß dieses Fest, an abwechselreicher Unterhaltung und erzieltem hohen Reingewinn alle früheren Faschings-Unterhaltungen unserer Wehr weit übertraf. Von den Nachbarwehren waren besonders viele von Reintal und Unterlag erschie¬ nen. Allen lieben Gästen, Gönnern und denen, die besonders viel zum so glänzenden Gelingen dieses Festes beitrugen, recht herzlichen Dank. Wnterpockstein. (Todesfall). Am 22. v. M. ist hier die AuszÜglerin Frau Ursula Beckner Nr. 4 im hohen Alter nach langem Leiden ge« storben. Sie ruhe in Frieden! Stari sog. (Feuerwehrball.) Am 27. Jänner l. I. veranstaltete die freiwillige Feuer¬ wehr in Altag im Gasthause des Franz König einen Ball. Die großen Räume, die von den Mitgliedern und Mädchen aus das geschmackvollste geschmückt waren, boten dem Besucher einen an¬ genehmen Aufenthalt. Begünstigt durch das schöne Wetter kamen Gäste in großer Zahl aus der Um¬ gebung, ja selbst aus Ebental, Schalkendorf und aus der Stadt. Vom frühen Vormittag bis späten Abend waren die Räumlichkeiten voll ge¬ füllt. Man konnte beobachten, wie sich jung und alt der einzelnen Ortschaften tischweise sammelten, nach gewohnter Art sich unterhielten und über diese hinaus mittelst Juxpost bekannt machten, wobei mit Witzen nicht gespart wurde, die oft schon faltige Gesichter zum Lachen krackten. Ein Abend der Gemütlichkeit, wie er schon nach Jahren nicht mehr war, ergab einen Reinertrag von 8400 K. Die Musik besorgte die Altlager Ka¬ pelle, die umso mehr begrüßt wurde, als man sie selten zu hören bekommt. Kamöurg. (Abschieds grüße.) Am 31. Jänner d. I. sind von hier mit dem Dampfer „Albert Ballin" nach Amerika abgereist: Ferdi¬ nand Stalzer aus Drandul bei Tschermvschnitz, Emma Juran aus Obermitlerdors, Wilhelm Jonke aus Kummerdorf, Rest Rom und Emilie Kump aus Unterbuchbeeg. Da es ihnen vor ihrer Ab¬ reise nicht mehr möglich war, von jedem einzelnen persönlich Abschied zu nehmen, sagen sie auf diesem Wege allen Verwandten, Freunden und Bekannten ein herzliches Lebet wohl. Stara cerkev. (Richtigstellung.) Die in der vorigen Nummer unter Todesfälle gebrachte Notiz wird dahin richtig gestellt, daß in Olmütz am 19. Jänner die Besitzerin Frau Josefa Kusche geb. Kresse aus Kerndvrf verschieden ist. BerantworiliLer «scyriitleiter E. Erker. — cierausgever und Verleger „Gottscheer Bauernvartei". Buchdrucker« Joses Pavlicek in »ollsch,e Kine alte, gute Woline wird gekauft. Anträge sind an Franz Engels, Glaser- meister in Kočevje, zu stellen. Freiwillige Feuerwehr in Mitterdorf. Sonntag den 2t. Iieöruar 1924 im Hastyause des Kerrn Wichard Samide in Walgern Keuerwehr-Aall. Für gute Speisen und Getränke und eine flotte Tanzmusik wird gesorgt. Der Wehrausschuß. Vollständiger * stUMlKM -- wegen Auflassung des Geschäftes. — Der Warenverkauf erfolgt tief unter dem Selbstkostenpreise! Niemand versäume diese günstige Gelegenheit, sich mit Wüsche, Kleidern, Strümpfen, Hüten, Schnmder- zugehör und noch vielem anderen Nützlichen rechtzeitig zu versorgen. 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Jänner 1923: Din 9,401.731 53. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 6 "/o. Zinsfuß für Hypotheken 8«/«. Zinsfuß für Wechsel 12 »/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auersffergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis 12 Uhr vormittags.