3Ir 2u ß^ 5 "' 5"lb<- fl. 5.30. Fllr ble Z««leUm«s in« Hau« Nlenöllla 1 H DllelNotl' «m,««lr.. .,m., st>! sonst pr. Zeile,«..«lr.tm.»;.' > >^7 l Alntlichcr Theil. Sc. l. und l. Apostolische Majestät haben laut Allerhöchsten Handschreibens vom 10. December d. I. dem Oberstholmeister Ihrer l. l. Hohcit der durchlauch» tigslcn Frau Erzherzogin Sophie, l. l. Kämmerer Joseph Grafen Rzyszcz ewski, die Würde eineS geheimen Rathes mit Nachsicht der Taxen allcra.liiidill.st zn ver-leihen geruht. Sc. l. und l. Apostolische Majestät haben über Antrag des Ministers des kaiserlichen Hauses und deS Acußcrn mit Allerhöchster Entschließung vom 10. December d. I, Allcryüchstihrcn geheimen Rath und Kämmerer Orafen Bohuslav Ehotet zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am königlich spanischen Hose allcrgnaoigst zu ernennen geruht. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Oiplomc dem NegltlungSrathe und Prager Uniocrsitätsprofessor Mcü. Or. Antun Iatsch als Ritter des Ordcns oer eisernen Krone dritter itlassc in Gcmäßhcit der Orocnsstatutcn dl zu verleihen geruht. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Aller, hbchstcr Entschließung vom l4. December d. I. dem mit dem T>til und Range eines Sectiunsrathes bekleideten Mlnistelialscretill Dr. ttarl Lemaycr eine jystem-mäßige Scclionslalhsstclle >>n Ministcrium für (önltus und lluterrlcht allerguüdlgü zu oerlelhcn geruht. Stremayr i»>. j». Der Minister dcS Innern hat in Ocmäßhcit des § 14 der Allerhöchsten Eonccssionsultundt vom 21. April 1870. R. G. B. Nr. lll, aus Grund der erhaltenen Allerhöchsten Ermächtigung uno iul Einvernehmen mit den bclhclllgtcu andren Ministerien den Herren Richard Fürst Mettcrn i ch «W «n n e bürg, Anton Edlen von Start, Iaromir Grafen Ecrnin, Johann Grafen Kazan sly, Dr. Theodor Haßmann und Wenzel Daniel d»e Bewilligung zur Errichtung einer Actieu-gescllschaft zum Baue lind Betriebe einer Locomoliv-Eiscnbahi, von Pilsen nach Pricscn (Komotau) im sln^ schlussc ün dic ncucn Liilicn der l. t. priv. Bujchtichradtr Eisenbahn nebst Abzweigungen über Saaz zum Anschlüsse an die l. l. priv. Aussig'TcpIitz^r Eisenbahn, einerseits nach Grüx, andererseits nach Duz', unter der Firma: „f. l. priu. Eisenbahn Pilsen-Priesen (Komotau)" mit dem Sitze in Prag ertheilt und deren Statuten gc-nehmigt. Mhtamtlicher Theil. Zum Zwecke eines gleichmäßigen Vorganges bei der martlpolizcilichen Untersuchung der Glasuren und Emailüberzüge der zur Bereitung und Aufbewahrung von Speisen und Gettänlen bestimmten Thoi'.- und Eiscn-geschirre bezüglich ihres GchallcS an Bleioxyd oder an Blei- und Kupferoxyd in einer leicht löslichen und gesundheitsschädlichen Verbindung hat das Ministerium des Innern eine Anleitung erlassen, welche den mit der unmittelbaren marltftolizcilichcu Aufsicht betrauten Organen dtr Gemeinden fortan als Richtschnur zu dienen hat. M VtrMniß jener Beträge, welche von der Präsidialscction des l. l. Ministeriums des Acußcrn für das unter dem höchsten Protectorate Sr. l. Hoheit deS durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Ludwig Victor in Wien zu errichtende Tegctl hoff-Denkmal übernommen wurden. Die t. und l. östcrr.-ung. Gesandtschaft in Florenz übermittelte vom Hcrrn l. und l. Eonsnl in Mailand Eugen Canloni 100 ital. Lire. Herr t. und l. Ministerialralh und Gcneralconsul Dr. 5larl v. Schcrzcr übergab 50 fl. ö. W. Summe 100 Lire und 5>0 ft. ö. W. Weitere Vcilrc^c werden im l. f. Ministerium des Acußcln, Ballplatz Nr. 2, im 1. Stock, vom Director, taifcrl. Nath Anton Ludwig Scidl über' nommen, quiltirt und in der „Wiener Zeitung" lnnd-gemncht. Die Action ies Ministeriums Anersperg. Die „Monlags-Reouc," eines der bestunlerrichteten Journale der neuesten Zeit, läßt sich über die Action oeS Ministeriums Aucrsperg vernehmen, wie folgt: „Das Ministerium AuerSperg ist in der glücklichen Lage, daß es Maßregeln wird durchführen tonnen, für welche bisher der Boden nicht hinreichend vorbereitet war, vorausgesetzt, daß es nicht von der Schwäche sich anlränleln läßt, welch? dem ersten Äürgerministerium unheilvoll war. Uno das Ministerium Aucrspcrg braucht nicht schwach zu sein; denn alle Molive, welche GiSlra und Hcrbsl in ein gewisses Schwanlen »rieben, eMiren für dasselbe nichl. Damals war noch der ideale Ge° danlc vorherrschend: in der Freiheit Versöhnung; er machte den Kopf befanden, welcher durchgreifende Maßregeln ausdenlen, er lahmte den Arm, der sie durchführen wollte. Auch die maßgcl'cndcn Kreise waren manchen Maßregeln unzugänglich, wcil sie es liebten, zögernd am Scheidewege zu stehen, und um der Möglichkeit willen, auf dem föderalistischen Pfade auSzuschrcitcn, der Nothwendigleit sich entschlugen. auf dem verfassungsmäßigen Wege vorwärts zu gehen. Die Verhältnisse sind einigermaßen anders gcworbcn. Was früher mißdeutet worden wäre, daS wird jctzt in seinem wahren Sinne gewürdigt werden, und was ehedem zu Spallungcn und Zerklüftungen innerhalb dur BcrsassungSpartei selbst Anlaß gegeben hätte, das wird nun die Einigkeit in derselben nicht stören. Da ist zunächst die, die ganze politische Situation beherrschende Wahlreformfrage, welche wie ein Familicncrlistilck von ei„cm Ministerium zum andern ungelöst wanderte. Sie ist leine Frage des Liberalis« mus, Raoicalismus odcr Konservatismus-, sie ist eine rein staatsrechtliche Frage, Nicht darum handelt eS sich. daß das Abgeordnetenhaus liberaler zusammengesetzt weide, sondern darum, daß es cine unabhängige Existenz gewinne. Jener verwirrende Slr«it über Vollswahl oder Gruvftl.'nwahl, über die sogenannte Reform, d. h. poli» tische Drpraviruna des Herrenhauses im Sinne einer Ländertammcr. wird hoffentlich nicht mehr entbrennen. Und sollten auch> aus der allen Asche noch einige Funken schlagen, so hat doch daS Ministerium sicherlich keine Ursache, einen Brand zu fürchten. Diese Funlcn werden tzcn'mlc!? in dcn Lüsten versprühen. Die Vcr.fassuugs. partci ist in lhrcr großen Mehrheit darüber einig, daß der Ursprung des AögcordnctcnhauseS rcformirt wüdcn müssc. „ichl seine Zusammensetzung. Man hat endlich veistchen gelernt, biß nicht jene Politiker die wahren Freunde der Wahlrcform sind. welche die idealsten Anforderungen an dieselbe slcllcn, sondern nur jene, welche dieselbe auf das concrete Zicl der LoSlösung des Rcichs-ralhcs von dcn Landtagen einschränken und es im Uebri-gen bci dcn immcrhiu lmschädlichcn Gruppen bcwcndcn lassen. Der politische Zug dcr Gegenwart ist znnüchst auf dic endliche Eonslitlurung, nicht aber auf die Vcr< breitung dcr liberalen Basis gegründet. Graf Hohcn-wart mochte in tendenziöser Weise anscheinend eine demokratische Ncichscrweilcillng planen; aber sie war in Wirklichkeit cinc Erschütterung, Untergrabung des Libc» ralismus. DaS Projekt der unmittelbaren Wahlen auf dem Lande hatte mcphistophclischc Begleiter in dem Alles beherrschenden Einflüsse dcr Pfarrer nnd der gleichzeitig versuchte,, Auslieferung dcs Großgrundbesitzes an eininc wenige Feudalhcrrcn. Auch ist nicht zu übersehen, daß sclust uo.-n Staildpunktc cincr Reform dcS Rcichsrath:s, im Geiste dcS Liberalismus vorerst die Loslösung deS-selbcn von dcn Landtagen um jeden Preis durchgeführt werden nniß. Denn es kann ja doch lcinem Einsicht gen die Wahrnchmuug entgehen, daß für die vollsmiihilic Wahlrcfurm im Abgeordnelenhausc nach seiner gegcnwär. llgcn Zusammensetzung lcin Erfolg zu erzielen ist.wä> rcnd in einem aus dircllen Wahlen hcn'orgeganacncn Rcichslalhc dic Aussichten entschieden günstiger sind Ader diese Frage gchort dcr Zolunst an und kann ihr auch getrost überlassen werden. In Oesterreich gibt es dcr zerstörenden oder doch dcs dcsorgalnsircnden Elcmenlc so viele, daß daS consnu.Uivc Elcmenl des Oroßgrund-licsitzcS wohl noch Nlnnlmc Zeit cincn Factor in unserer Vcilrelung wird bildcn lönucn. Was aber entschieden dcr G'gcmrarl, dcl lllüi, llclblircn Gegenwart angehört, daS ist dic Frage dcr Ti^nung dcs Ncichslalhs von den Landtagen. H.bc» wir den Neichsrath mit allen Wurzeln, die er bis jetzt getrieben hat. also auch mit jener dcS Großgrundbesitze?, aus dem engen Landtags gcfäßc und setzen mir ih., in den freien Boden der ui,. mittelbaren Wahl, so werden wir die fönst dem Ver- krüppeln überantwortete Existenz des Reichsraths und mit demselben die der Verfassung rellen. Aber diese organisatorische Aufgabe ist es nicht allein, welche dem Ministerium obliegen wird. Dasselbe hat nähere Zwecke zu realisiren, welche dem geregelten Gange der Verfassungsmaschinc gelten. Noch ist der Reichsrath von den Landtagen nichl losgelöst, noch sind die letzteren die Herren der ReichSucrlrclung. Die föderalistischen Parteien werden darauf bedacht sein, mittelst des ^u« ti^ili, welches sie gleichsam traft der Landtags» ordnungen über dcn Neichsralh übeu, denselben vom Leben zum Todc bringen. Zu diesen Lchcnshcrrn del Reiche, vcrtrelunq qchören auch die Tiroler Ultramontane,,, welche in emen ÄuSgleichsralh. nicht aber in oen gesetzlichen Reichorath wählten. ö«c hoben ihrc Ge« sandten zum Föoeralistencongnssl in Prag gesendet, und eS mag sehr leicht der Fall sein, daß die Hcrreu aus den Berge«, mit dcr Gesinnung nun über oen Bergen ihr Erscheinen im Reichsralhc versagn. Dem Ministerium könnte wohl nichls gelegener tommen- Dcnu nirgends hat unser unglückliches Wahlsystem mehr Unheil angerichtet, als gerade in Tirol. Dieses Laud mil einer kerndeutschen liberalen Bürgerschaft und einem freisinnigen Großgrundbesitz trägt dcn Fluch, daß lS seit dem Jahre 16<»l fast nur durch Ultramontane vertreten war, wodurch der Eindluck hervorgerufen wird, als habe dort der Liberalismus leinen Boden. Und doch haben die lirolischen Städte dcr Mehrzahl nach stets libeial gewählt. Das isl die Willung des Wahlsystems, welche es hindert, daß die Mehrheit aller Städte und Mältlc und ocr Großgrundbesitzer des Landes in der N^cholörperschast c»nc Berlrctung finde. Die Gelegenheit, dircctc Nothwahlcn anzuwenden, muß bahcr willkommen sein, da nur durch diejc lchlerc die wider die liberale städtische Znlelligmz von den Ullramontaucn geübte Reichsralhequaranlaine durchbrochen werden lain,, Winn das ullramontllne Tirol dem Reichsralhc ferne bleibt, so wird das liberale Tirol nichl fehlen. Diescs Land wird also doch, mid zwar in viel tüchtigerer Weise als jetzt im Reichsralhc vertreten sein, und cs wild keine geringe moralische Wilkung habm, durch den Augenschein festzustellen, daß Tirol eine große und gewichtige Partei besitze und durch deren diiecle 6i,l' sendung in den RcichSrath gegen 5ie ultramontane Bauern Herrschaft p.olcslirc. Solllcu alicr die Harren (^reuler in ^x«'i<' und ^<,lm»'' dcnuo h l», Rcichil'.athc crschlinen wollen, dann wird die VcrfassmlgSpnlci das Baslarb-Manbal dieser Hcrren nicht ungeprüsl hionchmcn dürfen. Einmal hat die VcrsassungSparlcl in dieser Hinsicht sich auf cil.cr Schwäche erlappcn lassen; diese darf sich nicht wiederholen, Mandate welche nicht die Vcifassung zur dcull'chcn und unangesochlctcuen Ursprungsqucllc haben, können nicht respcctirl werden. Abgeordnete, mit einem solchen Maüdalc aus^crüstcl, müssen andcrn aus directen Wahlcu hclvorgcgangcnen Mandalarcu der Bevölkerung Raum gcbcn. Dann wird man cttcnncn, daß nichl Jene daS Herz ihres Landes in dcm Schrcinc ihrer Brust verschliefen. Auch in Böhmen wird dic Regierung zu einer Action schreiten ulüssen. Nicht zu jcncr Action, welche man als dic dcr Ansnahinsmaßle^lln bezeichnet; dem« wir hosfcll, daß diese nicht nothwendig sciu werden. Sobald ein lüchtl^r, entschlossener, glsctz^tlcncr Slallhal« lcr in Pra^ dic Zilgvl dcr Gcwall scst in Händen halt. wird dic Opposition nicht aus dic Slrahc hcrabsteigcn. , Und für da? Ucbii^c rcichcn dlc blstchcnbcn Gcsctze vollkommen aus. Dic bloßc Acuhcrnilg des Gc^cnsn^cs zu dcm bcstchcndcn RcgiclungSsyslcme wird slll'stocrstandlich lcncn Anlaß zu Maßscacl» gcbcn. ,ic ist t>as Rcchl jcdcs Slaal^blirg^e!. Wcü» sich alicr dicscr Gegensatz wieder in maßlosen Agitationen cr,,chc,, sollte, wie dies zl, Zeilen dcs Bülgerministel-iums gcschchcn ist, dann wird wchl das Müiistcriun, sich nichl dclfclbc» öchwüchc hingcbcn dillsci, wclchc icncs schlicßllch in das Verderben glcilen licß. Agilalionen muß man dadurch begegn ncn, daß man dic Hcrdc dcrsclbcn schließt. Das Feuer wird man nicht licrlöschcn, wenn man die Glut des Hcrdcs nichl c,stickt. Solche Titzc dcr Agitationen sind die Vezillsmrlrclnngci!. Dvll n>»chcrn dic czcchischen lVccrclärc und anderc Agilatorcn, wclchc dic plMllasti-schcn Vorstellung:,, von dcr Macht und Herrlichselt der c;cchischcl, Nation in dic Massen verbreiten und eine an tiquarischc Vergangenheit in den Bereich der Oeaenwnrl übertragen. Dort muß das Ucbel an der Wurzel angefaßt werden. ES ist nichl gcnug. daß Obmünnerwahlen nicht bestätigt werden, welche «blehuungen dann Veran» lassung bitten zur demonstrativen Wiederwahl Die cz«. 2l30 chischen Ideen sind zu tief in die Bevölkerung eingedrungen, als daß sich von solchen kleinen Mitteln auch nur eine moralische Wirkung zu Gunsten der Regierung erzielen ließe. In's volle Leben muß das Ministerium hineingreifen, es muß die Nahrungsquelle für den Strom der Agitationen unterbinden und ableiten, dann nur wird es die Gedanken der Bevölkerung wieder den gesetzlich bestellenden Zustünden zuwenden, lind nicht blos um Repression, sondern eben »,m eine allmälige innere Umkehr handelt es sich. Dazu bedarf eS allerdings der Zeit, aber das kalendarische Vergehen oon Wochen. Monaten, Iah. rcn wird wal'rlich nicht hinreichen, wenn die Zeit nicht mit entschlossenen, durchgreifenden, consequents Maßregeln ausgefüllt wird. Deren wollen wir uns gewärtig hallen." Ist cs die offene Absicht deS Ministeriums Auers« perg, die Verfassung und das Versass ungs-recht in Oesterreich zur Geltung zu bringen — wir haben an dieser Absicht keine Minute gezweifelt, — so wird die Action des Ministeriums Auersperg zweifellos darin bestehen, den ver f as s u n g s fei n d li ch c n Agitationen, mögen sie in nationalen oder clericalen Kreisen vorkommen, einm Damm zu fetzen, die Bande der Verfassungsfeindschaft zu lösen und, wenn es Noth thnt, den gordischen Knoten dieser Feindseligkeit mit scharfer Klinge und starker Hand zu zerhauen. Die Katastrophe in Ztain) beschäftigt in hervorragender Weise die öffentlichen Blätter. Auch wir öffnen diesem unglücklichen Ereignisse unsere Spalten, indem wir nachfolgend jcne Betrachtung reproducircn, welche die wohlunterrichtete „Grazer Zei« tung" diesem Unglücksfalle gewidmet hat. DaS genannte Blatt schreibt über denselben: „Die Katastrophe in Stainz hält seit einigen Tagen die Gemüther der Steiermart in schmerzlichster Aufregung, und hat dieselbe weit über die Grenzmarken unseres herrlichen Vaterlandes eine tiefe Bewegung in die öffentliche Meinung getragen. In einem Zcilalter, wo die Besten allcr - Nationen, echte Gläubigkeit und unverfälschte Wisscn-> schaft in der Bekämpfung jeglichen Wahnes, in dem Ausgleich der religiösen und focialen Gegensätze durch Verbreitung von Aufklärung und Vicht die heiligste Aufgabe der Menschheit erblicken, in einer Epoche, in »elcher der Menfchcnfreund sich dem beruhigenden Glauben überlassen zu dürfen wähnte, daß er der Lösung jener Aufgabe stetig näher gebracht werde: — wird er au« feinen Illusionen gerüttelt, ficht er sich plötzlich an die Bahre emes Ehrenmales gestellt, den die ruch« lose Hand eines religiösen Fanatikers meuchlerisch gc« troffen! Während der Richter sich anschickt, an dem unmittelbaren Thäter den Spruch deS Gesetzes zu vollzie» hen, hat sich die öffentliche Meinung zu Gerichte ge« setzt, um über die Elemente und moralischen Gewalten, die den Arm des Thäters indirect geleitet, ein Urtheil zu sprechen. Weithin vernehmlich tönt die fchwere An« llage, das niederschmetternde Verdict üv.r diejenigen Partei und Tendenzen, in deren Walten man den Ursprung der Katastrophe oon Slainz, den Keim und die Veranlassung jcncr grauenhaften Geistesverwirrung, die den Thäter vom Altar zum Mord gefühlt, erblicken zu müssen meint! Wir wollten dieses Verdict um leinen Preis mildern; adcr ebenso weil entfernt möchten wir uns oon dem, Irrthum, ja der Ungerechtigkeit halten, die in dem, ganze achtunggebietende Parteien einschlie« ßenden Umfange liegt, welcher dem Vcrdammungsur« theile von mancher Seite her gcgebcn werden will? Es ist nicht unseres AmteS — lein Preis der Welt wäre für ein solches hoch genug fürwahr! — die Schuld Derjenigen zu beschönigen, die als intellectuelle Urheber dcr Unthat von Stein; angeklagt werden dür> fen, weil sie den Fluch deS religiösen Hasses gesäet unterm Volke, das arglofe Herz des Naturmenschen mit dem Glaubensfanatismus vergiftet, stall es mit der beuchte religiöser Moral zn läutern! Gewiß gibt es unter den Streitern der Kirche solche, gewiß gibt e« — leider! — deren Viele, die das Verdammungsurtheil der Gesitteten in diesem Falle voll nnd ganz treffen muß! Aber wir dächten, es müß!e gerade der liberalen, der freisinnigen Partei geziemen, sich darin zunächst vom Zclothnlhum zn unterscheiden, daß sie es verschmäht, den Frevel des Einzelnen, selbst vieler Einzel» nen einer ganzen Pirlei, einem ganzen Stande anzu-rechnen; einem Stande, wclchcr für Jedermann, dcr nichl Religion und Kirche im Staate und in der Familie cntrathen zu wollen vermessen gennz ist, eine imposante moralische Macht — nnd außer allem Zweifel für Millionen und Millionen unserer Mitbürger den Gegenstand innigster Ehrerbietung rcfträftnlirt! — Wir meinen, gerade die liberale Partei, und gerade weil sie vom Zelotenlhum der Religionsfcindlicl.keit, der Kir-chtnstürmerei frech in ihrer Gesammtheit verdächtigt wird, wenn einzelne Subjecte in ihrem Troste jedem Positivism««, also auch dem dcr Religion mit Cynis. muS begegnen: g«rade deßhalb, meinen wir, sollte die liberale Partei in diesem Falle vor ihre Gegner hin-treteten können, um zu sagen: seht, wir sind nicht wie ihr! Und da sind wir eben bei einem heiklen Punkte angelangt, über welchem wir uns auf die sichere Ge. fahr hin, darob in ausgiebigster Weise verketzert zu werden, doch noch einige Wahrnehmungen erlauben müssen. Wir glaubeu un« durch daS bisher Glsagte auch vor dem leisesten Verdachte einer die Freoellhat oder ihre moralische Urheberschaft beschönigenden Absicht hinlänglich gesichert zu haben. Aber, sollte diese Frevel' that, welche uns Alle mit Schauder und Schmerz er» füllt, nicht eine Mahnung sein nach beiden Sei» ten bin?! Der mathematische Lehrsatz: keine Wirkung ohne Ursache, gilt hier unbestritten. Unbestritten gilt, daß die Blutthat in Stainz nicht geschehen wäre, wenn nicht der Geist des unglückseligen Thäters direct oder indirect durch die gehässigsten Vorstellungen von dcr Gottlosigkeit und den glaubensmörderischen Tendenzen dcr Liberalen vollständig berückt, bis zum religiösen Wahnwitz aufgestachelt und entflammt worden wäre. Allein, mögen Jene im liberalen ^ager, die es angeht, die Hand auf's Herz legen und sich fragen: ob sie sich nicht — wir sind weit entfernt zu sagen einer That — aber immerhin einer Unterlassung bewußt find, durch welche sie den Zeloten, den religiösen Hetzern Waffen an die Hand gegeben haben mochien, mittelst welcher diese dann daS Wert der Äcthürung um fo nachhaltiger übten? Mögen sie sich anf's Gewissen fragen: ob fic jedesmal und stets mit dem ganzen Gcwichle ihrer An> lorität jenen Ausbrüchcn cynischcr Rohheit entgegengetreten sind, die mancher dcr, ihrem makellosen Banner nicht zu Ehre, nachhumpelnden Marodeure gegen die religiösen Heiligthümer des Volkes sich in Wort und Schrift nur zu oft zu Schulden kommen ließ; oder ob sie nicht etwa durch nachsichtiges Oewährenlassen hüben, gewissenlosen religiösen Hetzern drüben manchen Vor' wand geboten, die ganze liberale Partei der Irreligiosität, der Feindseligkeit gegen die Kirche zu vedächtigen und fanalische „Goltcsrächer" zu züchten! Das Hcrz des Volles ist gut und ohne Arg sein Gemüth. Jcncr religiöse Fanatismus, dcr demselben da und dort eingeimpft wurde, er hätte nicht Wurzel fassen können und nimmermehr würde man denselben zu jener ^ohe des Hasses zn nähren vermocht haben, wenn in dem Pnnklc allübe,all und zu jeder Zeit Jeder seine Pflicht gethan häll<>! . Am Grabe des bcllagcnswcr-then Opfers jcncS Fanatismus seien wir gerecht gegen Alle, gerecht auch gegen uns!! Politische Uebersicht. Laibach, ltt. December. Dem ..Ung, Vloyd" znfolae bereitet das Ministerium Anerspcig cinc Maßregel vor, welche ihm nicht nur die Sympathien aller Frcisinnigm geminnel', sondern auch eine wesentliche Verstäisung seiner Stcl» lung verschaffen muß. 'Die Maßregel betrifft die materielle Aufbesserung der ^age des niederen Clerus, wodurch derselbe zugleich eine größere Unabhängigkeit ge, winnt. „Dziennik Polsli" saqt. daS Jahr 1872 solle für Polen da« Jahr seiner geistigen Auferstehung sein. Das Bllitt verlangt für Galizien die Einführung von Wanderlehrern, von bäurische!, Vorschußt^sse,,. von Gewerbe' banlen, dic Wiedererweckung des polnischen Adels und die industrielle Entwicklung Ostgaliziens. Die zuc Berathung des Entwurfes einer neuen ungarischen Advocate» ordn ung eingesetzte Commission hat nach angestrengter Arbeit von 12 Tagen ihre i/lusaaueü beendet. Am 15. d. fand eine große Siz-zung dcr Ecntralcommission des Abgeordnetenhauses statt, wobei die 13 vom Finauzminister vorgelegten Gesetzentwürfe nnd die Modifications des Oberhauses am Ge-wc,beisetze zur letzten Berathung gelangten. Man einigte sich zu folgenden Vlscy!üsscn: Die Stenergesetze fo wie die ersten, zumeist stylistischen Aenderungen, welche das Oberhaus an dem Gcwerbcglsctzcnlwurfe an-bractilc, werden dem Hause zur Annahme empfohlen. Dagegen beantragt dcr Centralausschuß die AvklMMu dcr die Znüinascaution betreffenden Modification. DaS Amtsblatt pudlicirtc ^m I5>, d. die Allerhöchste Ent-schlicßnnc,, womit Sc. Majestät die Oraanisirung des ^andeSunterrichtsratheS im Sinne dcS Re^ul^livenlwur-fes al!er>>nädiast zu genehmigen geruht haben, und das sanctionirle Regulativ. Die ..Nordd. Mg. Ztg." bringt die nachfolgende übersichtliche Darstellung der in dem Ochtzcnlivurfc bc> treffend die Reform des dcntschen H y Po t h c lar r cch. tes nicderaclcalen HlNiptgrundsätzc: „Die auf privat, rechtlichem Vertrag beruhenden, cigcntlichcn dinglichei, Rechte (Nießbrauch und neue Necillasttn) werden nur durch Eintragung crwmbcn werden, diese Einlrnguna, werden jedoch nicht bedürfen,: die gesetzlichen Vcrlaufs-rechte, die Grundgercchti,;kei«en, die Miethe nnd Pacht und diejenigen Gebrauchs- und 'Nutzungsrechte, welche nach dcm Beragesetz vom 24. Juni 1865 im Weac Zwangsverfahrens erworben werden können. — Ein im preußischen Abgeordnetenhaus«: eingebrachter Entwurf des EultuSministcrs über S ch ulin spe c ti on cn als Vor« länfcr eines umfassenden UnterrichtsgcsctzeS, dann cin Gesetzentwurf über die Consolidation dcr preußischen SlaatSanlehen wnrden in der Fassung der Commission angenommen. Die Auflösung deS Handelsministeriums im Kö» »igrciche Baicru hat die Handels- und Gcwerbelam-mer von Obern-Baiern, einer uns in der „Ausg, allg. Ztg." vorliegenden Mittheilung zufolge, zu einer Resolution veranlaßt, i» welcher sie betont, daß gerade die gegenwärtigen Verhältnisse der einzelnen deutschen Bundesstaaten zum Reiche den Wunsch des Handelsstandes: die volle Aufmerksamkeit der l. SlaalSregierung auf die Ausrüstung des Ministeriums für Pflege und Hebung der Industrie und des Handels gerichtet zu wissen, ganz besonders in einem Vande wie Gaiern gerechtfertigt erscheinen lassen, dessen unverkennbar außerordentlicher industrieller nnd commercicller Aufschwung die deutlichsten Hpurcu einer nahezu 24jährigen Wirksamkeit des baiiischen Handelsministeriums an sich trage. Die Abgeordneten Schültinger uud Varth brachten in cer baicrischen A b g coronet e nta mme r folgenden Initiativantrag ein: In allen Fällen, in welchen der Bundesrath übcr die Abänderung dcr Compctenz der Neichsverfassnna. oder der Zusätze zur ReichSvcrfafsung oder übcr diejenigen Vorschriften der Reichsvcrfassung beschließt, wodurch bestimmte Rechte Baierns in dessen Vethällnisse zur Gesammtheit festgestellt werden, sind die Vertreter Äaierns im Bundesrathe bezüglich ihrer Er« llarnn^en an die Zustimmuua dcr Neichslammer und dcr Abgeordnetenkammer gebunden. — 2. Bis zur er« folgten Kammerzustimmuna haben die Vertreter BaiernS alle Antrage auf folche Abänderungen abzulehnen. ..... ij. Oie baicrlschcn SlaatSminister sind zur Beobachtung dieosc Gesetzes ncmäß der Gesetze über die Ministerve,' anlwortlichlcit haftbar. Die Stadt Weimar ist in die freudigste Bewe< gung versetzt durch die plötzliche Nachricht von dcr Vcr lobung Sr l. Hoheit des Erb^roßherzogS ,mt der Prin-zessin von Oldenburg, dcr jüngsten Tochter Sr. l. Ho> hett des Prinzen Peter von Oldenburg. Zwischen beiden fürstlichen Häufcrn bestehen bereits verwandtschaftliche Beziehungen; die Großmutter dcr Braut war, wie die verewigte Großherzogin Maria Paulowna, eine Tochter des Kaisers Paul oon Rußland. Die Mutter der Braut war die vor wenigen Tagen in Prag verstorbene Prinzessin von Oldenburg, gcbornc Prinzessin von Nassau; noch kurz vor ihrem Hinscheiden hat die dnrch treffliche Eigenschaften dcS HerzcnS ausgezeichnete Dame die Verbindung des jungen Paares gcfcgnet, Se. lünigl. Hoheit dcr Erbgroßherzog, welcher fich soeben nach Praa begeben halte, geleitet von dort die Veiche dcr Prinzessin Peter von Oldenburg nach St. Petersburg. Die ..Ena.l, Corr." hebt aus den Aufschlüssen, welche Jules Favre in scincm neuen Buche zu der Geschichte deS deutsch, französischen Krieges gibt, siir englische Beobachter der Ereignisse namentlich dic M>> theilungen über die diplomatische Rundreise des heutigen Präsidenten dcr französischen Republik hervor, weil sie die Stellung der englischen Regierung zur damaligen Zeit, allerdings vom französischen Standpunkte aus. charaltcrisiren. Man erinnert sich, wie Thiers an, 12. September 1870 Paris verließ, am 13. in der Frühe in London eintraf und bann, nachdem er kaum den Rcsestaub abgeschüttelt, sofort an die Arbeit ging; eS waren nicht viele Stunden seiner Ankunft verflossen, als er fchon übcr Unterredungen mit dcm Minister des Answarligcn und dem Premier und über die Stimmung in England berichten konnte. In der Unterredung unt ^ord Granville gelang eS Thiers nicht, den Entschluß dcS Cabinets, in der Neutralität zu verharren, wankend zu machen. Er erklärte, England beabsichtige nicht, sich am Kriege zu betheiligen, da es nicht die Mittel baz» bcsitzc. Durch Einmischung als Wortführer der neutralen Mächte, könne es leicht in die Gefahr kommen, Prcußcn zn beleidigen, welches gewiß lein Ein-greifcn Unbetheiligtcr dnlden werde. Uebcrhaupt könne eine derartige Mlfchung eher fchaden als nützen. Im Ucbrigen lasse er. dcr Minister, sich cinzig und allein durch den Willen deS Lande« beeinflussen. Bei Glad< stonc hätte Thiers nur erlangen können, daß die englische Regierung eine Zusammenkunft zwischen dem Grasen Vismarl und Jules Favre vorschlagen sollte. Dcr englische Minister sci oon dcr Nutzlosigleit eines Vcnmtllun.isancrbictens zwischen zwei Kriegführenden, ivclchc fich nicl,l hinsichtlich einer UnterhandlungSbasis cinigcu konnten, vollständig im Klaren gewesen. Die Regierung hätte, von dieser Ueberzeugung ausgehend, in FcrriercS dic beidrn Bevollmächtigten einander gegenüber acbracht und ihnen daS Weilcrc überlassen. — Graf Ocnst soll am W. d. von dcr Königin Victoria cn'vsangen weiden, wenn Vord Granvillc, dcr gichlleidend ln Walinorc licgl, bis dahin reisefertig ist. Man er-M)lt, der Herzog von Gramonl fei von Napoleon mit dcr d,ii'!,cndeu Einladung zu einem Besuch an Beust entsendet worden. Trotz der günstigeren Bulletins ist die Hoffnung aus Genesung des Prinzen von Wales srhr schwach. Die Zeitungen bringen ganze Spillen Stumnungstclcgramine aus allcn Theilen deS Bandes, welche dic regste Theilnahme am Blinden dcS Krön-Prinzen bekunden, Sir Ml'scs Monlchore hat durch eine Depesche an den Ehacham Vaschi. den Großrabblner m Jerusalem, auch dafür gesorgt, daß im heiligen pinde für die Erhallung des Prinzen gebetet wird. Nach der Versaillcr Eorrcspondcnz deS „Journal des Debuts" hat die Inilialiucommission die Ausführungen Thiers' wegen Rückkehr der Regierung nach 21.11 Pari« stillschweigend ohne Billigung oder Mißbilli-yMlg angchölt. Präsident Thiers sugt, die Rückkehr nnch Paris erscheine wegen einer raschen Information und «iner beschleunigten Action der Regierung geboten. 6r legt dar, daß der Assemble auS der Mcklehr nach Paris keinerlei Gefahr erwachse: die Zurückverlegung des Ne> gierungssitzeS nach der Hauptstadt werde die Regierung vor Europa krustigen. Man müsse Berlin nicht den Vorrang gewinnen lassen. Paris sei ohnedies in seiner Bedeutung gesunken; man müsse nicht zu seinem Per-falle mithelfen, welcher verhängnißvoll für ganz Frank« reich wiire. Er macht auf die Un^ulijlNlulichleitcn, welche mit der Theilung der Dienstzweige verbunden sind, wiederholt aufmerksam. Der officiöse Pariser „Vien public" schreibt: Der letzte Montagscmpfang beim Präsidenten der Re« Publik war sehr interessant; das Gespräch bewegte sich um alle wichtigen TageSfragen. Nur wenige Nbgeord' nete der Linken wohnten diesem Empfang bei, die Mehrzahl der Erschienenen gehörte der Rechten und dem Cen» trum an. Die Sprache, welche Herr Thiers führte, bewies die irrige Auffassung derer, welche aus seiner Botschaft dcn Schluß zogen, daß er sich ganz und gar der Rechten in die Arme geworfen hätte. DaS Ziel, welches sich Hcrr Thiers vorsteckt (allerdings, wie wir nicht leugnen wollen, ein schwer zu erreichendes Ziel), ist noch immer eine Negierung der Versöhnung und nicht eine Partciregierung. Der Präsident plaidirte eifrig filr die Rechte der Stadt Paris als Hauptstadt und wurde hiebci von dcn Anwesenden Mitgliedern der linken unterstützt. Auch gelang es ihm, mehrere An» häi'ger von Versailles in ihrer ohnehin nicht sehr festen Ueberzeugung zu erschüttern; sic wollten indeß aus Eigen-lielie nicht vollkommen nachgeben und schützten, im Prin» cip die Rückkehr der Versammlung nach Paris zulassend, nur die Frage der Opportunität vor; wann werden sie dcn Äugenblick oppurtun finden? Das in der Assemble vertheilte Finanzerpos^ berechnet die Ausgaben mit 24l5,, die Einnahmen mit 242i1 Millionen Francs, daher ein lleberschuß von 14 Mlllioncn. Die neuen Steuern werden per 247 Millionen veranschlagt. DaS Expose hebt hervor: Die neuen Stenern überlasten nicht dcn Grundbesitz, berühren nicht dic Rente, Kohlen, das Eisen und die Frachttarife. — In der Woche vom .j. vlS 9. Dcccmlier haben die Kriegsgerichte 223 Urteile gefällt und 109 Ablaß» bcsckllisse erlassen. Es sind demnach bisher im Ganzen 177l Urlh ile gefällt und I l 525 Individuen in Frci^ heil gesetzt worden. D>« „Ag. Hao." ist ermächtigt, das Gerücht zu dlimntiren. daß die französische Regierung ein Amnestie p r o j cc t zn Gunsten aller jener gefangenen Com« mmustcn vorbereite, die nicht unter dem Verdachte eines gcmcinen Verbreche»« ständen. «Die Absicht der Regierung ist eine andere; sie will nicht, daß alle, welche nur politisch compromillill sind, straflos ausgehen, wohl aber will sie ge.ien die wenigst Schuldigen oder Irregeführ» ten Nachsicht üben. Dicse würden in Freiheit gesetzt, die Anstifter aber wie vordem vor die Kriegsgerichte gezogen werden." AuS einer gut unterrichteten Quelle erfährt die „Opin. Nat," daß der G ifch of v on O rl ea n s an Herrn Thiers geschrieben habe, um ihm anzukündigen, daß die Einbringung des Gesetzes iwer den obli< gatorischen Unterricht, sobald die Regicrung dasselbe ernsthaft unterstützen sollte, vom ClcrnS als linc Kriegserklärung angesehen werden würde. Die e n gl isch -ameritani sche E om missi on entschied, daß die Vereinigten Staaten für die Zahlung der von dcn RebellenbehSrden conlrahirten Schulden nicht haften. _________________ Vom Landtage. AuS der erstenSitzung des neu constiluir» ten lrain^ischen Landtages v o m 18. o. M. Beginn der Sitzung: l l Uhr Vormittags. An» wtscnd- ",4 Abgeordnete. Der k. l. Landespräsidcnt Karl von Wurzbach stellt dem Landtage dcn neu ernannten Landeshauptmann Alexander Grafen Auersperg und dessen Stellvertreter Abg Pctcr KoSlcr vor und nimmt sodann dem Landeshauptmanne die Angelobung ad. Gci dieser Gelegenheit entsteht auf der Gallcrie cin demonstrativer Lärm. wel« chcr den Abg. Kromer veranlaßt, den Landeshauptmann z,l interpellircn: daß er Ruhe schaffe oder dle Gallene und Huhörerplätze räumen lassen wolle. Dcr Landesl) aup tman n begrüßt dcn Landtag zuerst in deutscher nnd dann in slovcnischcr Sprache, indem er erklärt, daß er auf Grundlage der bestehenden Verfassung und der SlaatSlirundgesctze seine Wntsam-teit beginnen werde; er ersucht die Abgeordneten um wohlwollende Unterstützung in der Ausübung seiner Pft chtcn, betont, daß es insbesondere die Aufgabe der gegenwärtigen Session sein werde, die Wahlen iu den Reichsrath vorzunehmen; er stimmt zum Schlüsse in cin ä'vio auf Se. Majestät. (Wiederholtes Zlvio im Hause und im Huhörerraumc,) Sodann erklärt dcr Landeshauptmann dle Session als eröffnet und übergeht zum zwcilen Punkte der Tagesordnung: ..zur Angelobung der LanotagSabge-prbneten." Sämmtliche Abgeordnete leisten die «lngelobung in die Hand des Landeshauptmannes, und zwar die von der VerfassungSpavtci in deutscher uno die von der na» tionalen Purtel in slovenischer Sprache. Der Landeshauptmann verliest cin Schrei« ben des Lan deSprafi drnten , belriffend die Reichs, ralhswahlen. Hierauf wurden als Ordner Dr. Joseph Nilter v, Savinscheg und Dr. Potlutar, schließ, lich alS Verificatoren Abg. Deschmann und Doctor Eosta gewählt. Dcr Landeshauptmann bestimmt hierauf die nächste Sitzung auf Mittwoch den 20 d. mit folgender Tagesordnung: 1. Vornahme der ReichSrathswahlen; 2. Bericht des LandeSausschusses über die Abänderung de« § 32 dcr DiensteS-Pragmatik und der Dienstes-Instruction für landschaftliche Beamte und Diener; 3. Bericht de< LandeSauSschusscs. betreffend die Verleihung deS Dienstpostens eines Primariu« im Civil, spitale. Dr. Costa wendet dagegen cin, daß die nächste Sitzung auf Dienstag anberaumt werden möge, um für den Fall, daß niedrere Sitzungen sich als nothwendig erweisen würden, dieselben bis zu den herannahenden Weihnachts-Feiertagen durchführen zu können. Der Landeshaplmann schließt sich dieser An» sicht an, und es wurde demzufolge die nächste auf DienS« tag den !9. b. angeordnet. Schluß der Sitzung um 12 Uhr. Hagesneuigkeiten. — Se. Majestät der Kaiser haben mit Nllerhöch. ster Entschließung vom 15. d. M. allergnädigst genehmigt, daß die Volksschule zu St. Mathias in Linz zur Trinne» rung an die Anwesenheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolph bei dcr Eröffnungsfeier deS für diese Lehranstalt erbauten neucn Cchulhause« den Namen „Kron-prinz-Nudolph'Volksschule" führen dUrfe. — Se. l. und t. Apostolische Majestät haben am 16. d. Mittags 1 Uhr den bisherigen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Generalmajor Lothar v. Schweinih zu empfangen und die Schrei, ben entgegenzunehmen geruht, mit welchen derselbe als Bot» schafler Sr. Majestät deS deutschen Kaisers und KönigS von Preußen am l. und l. Hofe in Wien beglaubigt wird. General v. Schweinitz wurde mit Gefolge (Kammerherr, LegalionSralh Karl Graf Dönhoff, Legationssecretär An-dreas Gras Bcrnstolff, Attach« JanuSz Prinz Radzlwill, Militärattache Hauplmann Graf Fink v. Finlenstein) von dcm zur Begleitung bestimmten f. s. Kämmerer Grafen Alfred Harr ach in zweispännigcn Hofgalawageu, resp. in Hofgalaequipagcn, in die Hofburg eingeholt, — die sämmtlichen Wachen, vor welchen passirl wurde, leisteten die einem Botschafter gebührende Ehrenbezeigung, — yon dem Ol)er.(5eremonicnmcister Grafen v. ÄbenSperg-Trauu bei dem Eintritt in das Appartement beclompimenti«, in die geheime Rathöustbe eingeführt, dort von Sr. Efcellenzdem Herrn Oberstlämmcrer FZM. Grasen Erenneville empfangen und nach geschehener Ansage bi« zum rludienzzimmer begleitet, wo sich Se. l. und l. Apostolische Majestät befanden, während das Gefolge in der geheimen Ralhöslube zurückblieb. Nach der feierlichen Ueberreichung des Kreditives hatte das Gefolge die Ehre einzutreten und vom Herrn Botschafter Sr. Ma« jestät einzeln vorgestellt zn werden. Die Entfernung von der Hofburg, die Mckfahrl in das BolschaftSholel und der Ein« tritt in dasselbe erfolgte mit demselben Ceremonie! wie die Einholung. — (Für das Tegelthoff-Monument in Wien) sind bereits über 100.000 Gulden eingegangen. Die Ausführung des Denkmals in einer dem Verstorbenen würdigen Weise ist schon in der nächsten Zeit zu ge-wärligen. — (In den Reichsrath) wurden von Seile der böhmischen Handelskammern gewählt: Plener, Dor-mitzer, Leileuberger und Iürlh in Prag; Reblhammer und Dr. Groß in Neichenberg; Hallwich in Hohenelbe; Äoseu-auer in Budweis; Niederle in Landslron; Knoll, Swo. boda und Huschcr in Eger; Klier und Wolfrum in Buh« misch-Leipa; Meyer in Pilsen; Dr. VanhanS in Kaaden. — In Budweis ist der Sieg der verfassungstreuen Wählerschaft ein glänzender. Der VcrfassungScandidat er. hielt 583, der czechische blos 483 Stimmen. — In Zwickau wurden die verfassungstreuen Candidate« Wolf-rum »nd Klier einstimmig gewählt. — In dcr Gruppe dcr Landwahlbezirlc Reichend erg ?c., wo die zechischen Wähler die Wahl verweigert hallen, weil sie in der Mi nontät sind, wurde Wenzel Neumann gewählt. In den Land. wahlvczukeu Pilsen ?c. wurden Brauner, Slarda und Zeilhammer (Dcclaranlen), in den Landwahlbczirlen K u l-tenberg :c. Sladlowsly. Villani und Zelen» (ebenfalls Declaranten) gewählt. In der Gruppe der Landwahlbezirle Ehrudim ?c. wurde Ed. G«zr (Declarant) gewählt. -Vom zweiten Wahlkörper deS Großgrundbesitzes in der Bu-lowina wurden iu den Landtag gewählt: Alexander Ba> ron Wass'llo, Alexander Baron Pelriuo, Nikolaus Baron Kapri, Georg v. Hormuzati, Victor v. Slyrzza, Leon v. Wassillo, Gabriel v. Prunlul und Johann v. Lupul. — Das Consistorium als erster Wahlkörper des Großgrundbe» sitzeS in der Bukowina wählte dic Geistlichen Bendella und Popowitz, Beide verfassungstreu. -(Eine Volksschule geschlossen.) In Rotten mann (Steiermal) ist der Scharlach unter den Kindern epidemisch aufgetreten, so baß die VottSschule bi« auf Weiteres geschloffen werden mußte. Im »Uge«e4-nen war schon lanze kein Jahr fllr Steiermarl so reich «M AuSschlag.Epidemien, al« da« eben ablausende. — (Statistische« au« Steiermart.) In Steiermarl bestehen zwei ViSthümer, 458 katholische u«d fünf protestantische Pfarreien, dann 130 katholische Ca. planeien. Die Vefammtzahl de« steiermärlilchen Säcular-Cleru« umfaßte mit Schluß des Jahre« 1870 1171l»t^o. llsche und 6 protestantische Geistliche, jene be» Ueznlar. CleruS in 30 Mönch«, und ll Nonnenklöstern 497 Mönch-Laienbrüder u.,d Novizen. 449 Nonnen, dann 140 außerhalb der Klöster wohnende Geistliche. Die Summe deS männlichen Regular-Cleru«, unter welchem auch die Conventualen der Stifte Borau, Admonl, Lambrecht und Rein begriffen sind, beträgt demnach 637 Individuen, und zwar 36 Augustiner Chorherren, 145 Benediktiner, 4» Cisterzienser, 26 Dominicaner, 19 Minoriten, 8 Servilen, 69 Redemptoristen, 36 Lazaristen, 18 Karmeliter. 28 MarienbrUder, 97 Franziskaner, 77 Kapuziner unb 36 Barmherzige Brüder. — (Der Mörder be« Vü rger meiste r« Hangi in Stain,,) Joseph PucheS. ein Taglühner. au« Grein im Steiner Vezirl ' gebürtig. 23 Jahre all, ging am Morgen de« Tage« der That in den anderthalb Stunden entfernten Ort St. Stephan zur Beichte und vou dort direct zum Vlordplatz. Nach der That ging Puche« zum Gendarmerieposten unb stellte sich freiwillig mit der Aeußerung, er habe ein verdienstvolle« Werk gethan und die Welt von einem liberalen ReligionSräubn befreit. Von der Irrenanstalt wird constatirt, daß PucheS gänzlich ge» heilt entlassen worden sei. Seit dem Todestage be« Mr, germeisters weht vom Thurme deS «athhauses in Stainz die schwarze Fahne und im Marlle herrscht eine Nuhe und festliche Stille, daß man versucht war zu glauben, e« hätte jedes H,u« einen Todten zu beklagen, «n dem Lei. chenbegängnisse des Bürgermeister« betheiligten sich die Her-ren Franz Graf von Meran, Rubolpl) Frtiherr von Man. bell, der Abgeordnete Scholz, bie Spitzen der Gemeinde.. Bezirks« und Sparlassevertretungen von Deutsch-Landsberg, VoilSberg, Prediug, St. Florian, zahlreiche Privatpersonen diefer Orte, sowie felbstverstä'ndlich die ganze VevöllerUnz von Etainz und Umgebung. Locales. — (Landlag«eröffnung.) Gestern fand die erste Sitzung des neuconstituirten Landtage« stall. V«i der Präsentation deS neuen Landeshauptmanne» Nleiander Nra sen Uuersperg wurden im Zuhörerraume Vlufe und «euße« rungen laut, die zweisello« in Folge verwerflicher Na> tation und Hetzerei in höchst ungeziemendcr Weise zu» Ausdruck kamen. Ueber diesen demonstrativen, die Würbe deS kraft a. h. kaiserlicher Entschließung in sein hohe« Nml „eu eingetretenen Lanbeshauptmaune« liesverletzenden Vorfall hat nicht nur jeder verfassungstreue, sondern jeder ordnungsliebende Staatsbürger sein gerechte« Mißsallen ausgedrückt. Die gebildete Bevölkerung hat über den Vor° gang der Ruhestörer den Stab gebrochen! — (Äus dem Arnlsb lalte.) Verordnung de« l. l. Handelsministeriums vom 12. October 1871, betreffend die Erhöhung des Majimalbelrage« der Postuachnahmen auf 200 fl., beziehungsweise 500 ft., und anderweitige Aenderungen in den Bestimmungen liber Poftnachnahme im internen Verkehre. — (Theaterbericht.) Gestern wurde da« Ori« giual Vollsstück „Ein Flüchtling vom Jahre 1848" zum erstenmale hier aufgeführt. — Der vom Geiste der Freiheit durchglühte Sohn eines hohen Staatsbeamten mußte sich im Jahre 1848 nach Amerika flüchten, «u« Gram brach daS Herz seiner Mutter. Sein Vater wählt eine Dame aus hohem Staude zur zweiten Gallin. Während der ältere Sohn durch zwanzig Jahre in Amerika eine Professur bekleidete, wurde der Sohn au« zweiter Ehe von feiner Mama verzogen; er machte Schulden, fälschte Wechsel und verfällt dem Strafgefetze. Mittlerweile führl Heimweh den altern Sohn von Amerika nach Europa zurück; er beschäftigt sich unter fremdem Namen mit der Literatur, und wird in Folge einer freiheilprebigenden Druckschrift zum Volksvertreter seines Wohnbezirke« gewählt. Der vor Kummer bleich gewordene Vater trennt sich von seiner zweiten Galin und null in Zolge Verluste« zweier Söhne eincn Selbstmord begehen, an dessen Ausführung er durch seinen allen, treuen Diener verhindert wird. Der gebeugte Vater finde! bei seinem verlorenen ader wiedergefundene«, gefeierte» Sohne freundliche «ufnahme — Diese« Lebensbild ist meisterhaft geschrieben, enthält nebst dem kurz mit« getheilten ernste» Snjel viele heilere Scenen, zeichnet ma-gnisique Charaktere. Wir glauben nicht ungerecht zu sein, wenn wir dieses dramatische Werk als dos beste bezeichnen, welches uns heuer geboten wurde. Die Aufführung w^r eine must«' und meisterhafte. Tic Herren Puls, Werner und Schlesinger spiel» ten vortrefflich; zunächst müssen wir den Herren L ö'c« )iadler und der )r. L e o alles Lob spenden und auch die übrigen Leistungen lobend anerkennen. — Ein Gebrechen bei der Belcuchtunz dcr Bühne wirkte störend.__Wir können den schwachen Theaterbesuch nur der im Hause herrschenden Kälte zuschreiben. Wir wünschen, baß diese« excellente Volk«, stück recht bald bei vollem unb warmen Hause wiedergegeben werde. Die Zahl solch' guter Vollsstllcte ist wahrlich leine große. 2132 - (Das gestrige Concert der ungarischen Musilcapelle des Herrn Darasz) in, Hotel Elefant roar recht zahlreich besucht. Tas Publicum pflichtete unserem gestern gefällten gUnstige» Urtheile über die Leistunqen der Künstler volllommen bei, denn alle Nummern ernteten rauschenden Veifnll und viele derselben wurden zur Wiederholung verlangt. Heule trilt die Gesellschaft nochmals iul Casiuo nuf und am Mittwoch ist dieselbe slir das aus Anlaß der Verfassuugsfeier stattfindende Bankett engagirt. Herrn Darasz' Orchester ragt Über das gewöhnliche Niveau derartiger Gesellschaften so bedeutend hervor, daß wir den Mangel eines größeren, zu musitalischen Pro» ducliouen geeigneten Locales wieder recht lebhaft empfinden, und Herrn Director Walburg den Gedantcu nahe legen möchten, die gedachte Gesellschaft für einen Theaterabend zu gewinnen. — ^Elne neue Frauenzeilung) unter dem Titel: „Frauenblatler" erscheint vum 16. d. angefangen, in Graz. Das Programm dieser am 1. und 15. jeden Mo» ncus erscheinenden „Frauenblätter" lautet dahin: „Ein Or-ga.N für Alles zu werden, was das Gebiet der Kunst, Wissenschaft, des Familien» und socialen Lebens, wie der Kenntnisse, die darauf Bezug haben, in Rücksicht auf das weibliche Geschlecht insbesondere umsaßt und darbietet. Durch lleine biographische Eklzzen von Frauen, die zum TlMe noch der Gegenwart angehören, und durch ihr Wirten für das Wohl der Menschheit oder auch in den verschiedenen Zweigen der Lileramr, Musik, Malerei oder eincr uno der anderen Wissenschaft sich ausgezelchncl haben, sol« len unseren Veserinuen, auch den Mgern unter chuen, Bilder vor Augen gefühn werden, die sie zur Nachahmung, zum Weiterstleben auf der Bahn ihrer eigenen Fortbildung aneisern." Als Mitarbeiter weroen unter anderen Louis? Ono, Margarethe Halm, Marie Sturm, Johanna Leiten-berger, R. Hammerling, Friedrich März-, Neloliczla, Ritter v. Lettner, H. M. Bacano, P. K. Nosegger genannt. Der PranulnerationSpreis beträgt ganzjährig nur 2 fl. ö. W. und Prcinumer.ationen werden im allen Buchhandlungen angenommen. — Wir erlauben uns, unsere geehrte Va« menwelt auf d^ese Wochenschrift aufmerksam zu machen. — (Schlußverhandlungen beim t. t. Landesgerichte Laibach.) Am 20. December 1671. Joseph Ialöe und Joseph Sleblaj: Credilpapierrcisälschung und schwere körperliche Beschädigung ; Johann Ciboj: Tieb, stahl. Am 21. December: Franz Gliha und Franz Kra« ^ovec: Velrug; Mathias, Joseph und Thomas Sadu: Diebstahl; Gregor und Mathias Koll!»l.iur« <1„ !!»!«> voll ^'onom,, die bei Erwachselicn und Kindern ihre Kosten 50fach in audcreu Mitthu erspart Anszug au« 72 000 Genesungen, an Magen-, Nerven-, Unterleibs-, Brüste Lungen., Hals-, Stimm-. Athem-, Drüsen-, Niere»- und Blasenleiden — wovon auf Verlangen «lopieu gra, tis und fvancn gesendet werdeu: Eertificat Nr. «42 1U. Neapel, 17. April 1865 Mein Herr! )n Folge nncr i!ebe».lra>ilhctt war ich seit sieben Jahren in einem furchtbaren Zustande von Abmagernng und Leiden aller Art, Ich war außer Stande zu lesen oder zu schreiben: hatte ein ZitlclN aller Nerven im ganzen Kürper, schlechte Verdauung, fortwährende Schlaflusigleit, nnd war in einer steten Nervenanfregung, die mich hm- uud hcrtrieb nnd mir lei-ilcn Augenblick der Ruhe ließ; dabei im höchsten Grade melancholisch. Viele Aerzte hatten ihre Kunst erschöpft, ohne Linderung meiner Leiden. In »Mister ^erzwciflung habe ich Ihre li^v-ileüciöro urrsuchl nnd jetzt, nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich dem lieben Gott Daut. Die liev»lL8^^>e verdient da« höchste Lob, sie hat mir die Gesundheit völlig hergestellt und mich in den Stand geseht, meine gesellige Position wieder einznnehmen. Mit innigster Dankbarkeit und volllommeuer Hochachtung. Nahrhafter als Fleisch, erspart die Nev»!«»«,!«,« lie, Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihreu Preis in Arzneien. M Vlechliüchfeu von i Pfund ft l.50. 1 Pfund ft, 2.50. 2 Pfund st. 4.50, 5 Pfnud ft, W, !2 Psnud ft. 20, 24 Pfund fl Mi ltl,>v»><:!,<-'!!'!'<' l'.lw'-ollit«;« in Pulver und in Tavlütlen filr l2 Tassen ft. l.50. 24 Tassen fl 2 50, 48 Tassen sl. 4 5,0, in Pnlvcr filr 120 Tasseil ft. 10, fl!r 288 Tasstn sl. 20, slir 576 Tassen sl, 36. Zu beziehen durch Barry du Barrl) H Comp. in V?i«n, ^VllUÜ»od^H»«ia Ilr. «, w Latbaol» Ed Mahr, in Marburg F. Kolleinig, in Klagcnfnrt P. Birub ach er, i,l Graz Gebrüder Oberranzniayr, in Innsbruck Diechtl H Fraut, in i!!nz Hasclmayer, in Pest Türöt, in Prag I. Fill st, in Vriiiin F. Eder, sowie in allen Städten bei guten Apothekern >,nd Tpecneihändlern; auch versendet das Wiener Hans nach allen Gegenden gegen Postanweisnng oder Nachnahme. Neueste Post. Wien, 18. December. Die „Morgenreoue" bringt einen Attitel, der gegenüber den Gerüchten einzelner Blätter über die angeblich unsichere Stellung des Ministeriums Auerilperg nachweist, dnß selten ein Mini-sterium die Gewähr der Datier so in sich getragen wie daS gegenwärtige, wobei namentlich dessen Verhältniß zu dem Neichslninisterium und dem ungarischen Ministe' lilln, maßgebend ist. Es handle sich jctzt um di< Har« monii der politischen Oedai>lcn. die das Neichömiilisterium mit dem t'icöseiligcn Miinsteriuln festcr und inniger verbindet. Dcr Attllcl hebt hervor, Andiassy sei womöglich der Durchführung der Wahlreform noch mehr als die eillschiedenslen Verfechter der direclen Wahlen im diesseitigen Munslerium zugethan. Brunn, l7. Dcccniber. Heute fand clnc Con-ferenz versassungetleucr LandtagsAdgeordnctcn statt, wobei man sich i'lber cm cilcheitlichcs Vorgühen geeinigt hat. Mül, chen. I?. December. Dcr Giuder des Kö> nigs, Prinz Otto, soll an einem nicht unbedenklichen Vruftleiden et trankt und deshalb genöthigt sein, auf längere Zeit sich in «in milderes Klima- ^u bc geben. V ond c, n, 17. December. Die meisten Mitglieder löniglichcn Familie haben Saudrirgham verlasstli; die Königin ist noch dort verblieben. Nach dem gestern 5 Uhr Abends ausgegebenen Bulletin Hal der Prinz van Wales den Tag schr ruhig verbracht m,d zeigen sich in allen einzelnen Symptomen befriedigende Fort» schritte. London, 17. December. Oer ..Observer" schreibt, daß das Parlament nach dcn gegenwärtigen Vottehruli' gen etwa in der zweiten Woche des Februar zusammen-lrct»,,, wild. (Aleich beim Bea.iimc der Session wild die Ballol-Vill emgelnachl werden. S anbri n gl) a m. 18. December, « Uhr Mor-genS. Der Pri,^ von Wale« brachte die verflossene Nacht ruhig zu. Sein Befinden isl in forlfchreilcndcr Besserung begliffen._______' Sandrinqham. 17. December. Abends. Der Plir^ verbrachte einet« ruhlgen Tag' je,t Morgens leine Veräliberung. Gularest. 18. December. Die Kammer ootlrte das Gesetz betreffs Wiederelnfiihrung des Tabalmonopols. telegraphischer Wrckselconr« oom 18 Decembe». üfterc. Melalliqne« 5915. — 5perc, Melallique« mit Mal, und November-Zinsen 5915. - s.pcvc. Notional-Nnlehen 69.15. - 1«N0er Staat«. Nlilehen 101.50. - Vaul-Actif,, 809. — «lredit-Aclien 323.50. - London 117.80. - Gilb,r 11«.75. — ». l. Münz« Dl'.ca!<>n 5.56 - Mpolcond'or 9.30. Postbalnpfschiff „Silesia," Lapililn Tra«lmann, ging am 13. Dcccmbe» mit l^l Passagieren von Hamburg vi» Havre nach Nlil^Yorl ab. Handel nnd Uolkswirthschaslliches. Verlosung. (T il l l c n - ^'o se.) Officiclle Lific d^r Ziehung uom tlen December 1871. Den ersten Haupttreffer von "«00.000 Franc« gewann Nr. 18, den zweiten mit «0 M»0 ssrr«. Nr. 96«173. ferner gewannen je 20 000 Francs Nr. 7««42? nnd 7 <>041.)2 1II4772 1«7445,0. jc .'j000 Franco Nr 7»',841 400000 4<>!1^7 0535ft^ ...'^'^ '^"^4" i:j4,!)«00 1464607 15)42<'.57 155)334!» 1 «448^7 !-I^^'.^ '"" FrxÄ. N>.!Vi7 7^84> I'^«ll< '>l^,45 37447! 5!^' ''.^ '^,'"^" """^ 6073l1 607313 607314 65.3586 8^3!»!, W4I33 926935 956ll)0 u,^<:<»90 I114771 1^93474 13934?l 1345596 445645,6 14646<^6 1632465 l<.70^«4 ,^74,'s,? l 6?7«1l 183'»700. Theater. Heute: Zum Vortheile des Kapellmeisters Herrn Karl Pleimn ger, zum erstenmale: Der !^loh. Sckerz in einem Act von Fritz Mai. H i e r a n s: beichte CaUaUerie. Komiscke Operetl, in zu'ei ^cten von Karl Eosla, Mnsil von 2nppi!. NteleorlilliPjche Neoliachwl^ell in llaiüach. 6U. Mg. 744.°^ .. 6 ciscn, c^eb, Nothancr, sseden im eiqenen nnd im ^ Namsii iln>v 2^l,ne Arthur, lernst, «llllil allsll M ^ Perwandten nnd Belannleu die lraniige äiunde, dafz ^ '^ ihr inniMslicbtrr Sohn, bsziehunMveise Vrnder ^ > Pnul Mühleisen. > W HUrev der Technik, t. l. Reserve ^ientcnant im minien W ^ Infanterie vlegiment Baron Hcirtnng Nr, 47, ^ W hellte um ',.2 Uhr Morgens im 22. Lebensjahre nach W ,M langem schmrrzlichrn beiden selig im Herrn entschla W W f": ist. M l^ Die Äeerdignng findet Mittwoch den 20. d, um >> ,M 4 Ubr Nachmitiasss vom Hause Nr. 75, Kapuziner W ^ Vorstadt, statt. ' ^ !^ Die h. Seelenmessen werden in mehreren Kirchen ^ ! gelesen werden. >W ^ Der unucra/ßliche Dahingeschiedene wird dem froln^ ^ ^ inen Andenlcn nllcr Verwandten nnd Bekannten ^ i empfohlen. ^'a id a (H. am 18, December <^7l. ^> ?!l^^ln»«l,<»»'»^^ Wie», 16. December. Die Vürse ermangelte jeler äusieren Anregunc, n»d jnhl».' sich der m^nmtan wieder etwas inchr hcruorl,rinden Oeldlnaftpheit wegen nicht gl'laulil, DVl!"Ul1lllU)I. sich starl zu engagiren. Die Folge dessen war ein nntcr daö g,wi'h». Mai-November 5880 58 90 „ „ „ Febrnar-Angust 58 80 58 90 «Silber „ Jänner-Juli . 68t<5 68.95 ^ „ „ Aprll-Oclober. 68 65 68.75 ii,s«vI1«39..... 285.-267.- ^ „ 1854 (4 °/,) zu 250 si. 9450 95-, ^ 1860 zu 500 ft. . . 101,30 101.50 „ „ 1860 zu 100 st. . . 115.50 116,50 „ „ 1864 zu 100 fl. . 139 25 139,50 StalltS'Domtilleu-Pfandbriefe zu 120 fl. ii,W. in Silber . . 120- 12<>.5> >U. Wrundentlast«na«'Obligatione:, Fiir 100 ft. Gel5 Waal-«!ihm«u .... zu 5 pit 9750 98. ~ G"Uzim .... ,. 5 „ 74 - 74,75 Nieber-Oesterreich. . „ k « 94.50 95.50 Ober-Otfterreich . . „ 5 « 98. - 9t -siebcnbUrgtn ... „ 5 „ 75 — 76.— Striermor' . . ^ ^ ^ ^ 90 _. 91 ^ Ungarn ......5 „ 7850 79.. - ^. Anvere öffentliche Anlehe», Donaurrgnlirm,ll.elosc z» b pHi. 95^9 96.20 U> ». Eisenbahnanlehen ,u 120 sl. K. W. Silber 5°„ pr. Sui3.50 Vereinsbanl...... . 107 c>0 108... Verlehrsbaut.......l"'" ^9.50 >?. Actien von TranspcrtUllterneh- m,l,»«,en. Oeid Wanre Alfüld-Fiumlluer Vahn . . . 183.50 134.50 Vühm. Wesibahu.....259.50 260,50 Carl-Ludwig-Vahn.....257.75 25.8 - Donau-Da'npfschifff. Oefellsch. . 633.- 634-Elisllbrth-Wcstbahn. . . , . 243.50 244,-Elisabrth-Wrstbahn «.Liuz-Vud- weiser Strecle).....210,50 211,- - Ferdinands'Nordbohu . . . 2130 213,'v— if5 _. 595'^) sitdbahu . ,......20180 2'»2 -- Zlld-ncirbb Verbmd. Vahn , . 180,- 181 - ^Heiß-Bahn ......258.5l! 259 50 Ungarische Nordoslbahn . . . 160.— l<;0 5><) augarische Oslbahn .... 125.- - 125.2!' l^amway...... . . 235, 235 25 r. «Pfandbriefe (fUr 100 fl) 'Nu i)ft Vodnl-Ln'dit-Nllsiall Geld Waare irrloSbar z»i 5 Pn^,».<.S.Utc,.'.Vm. 105 50 —... Itll^. ^,sdweft«9bn . 100 20 100.50 j Grld Waare siebend. Bahn in Silber verz. . 90.20 90.40 Slaatsb. G. 3°/, i. 500Fr, „I, Tm. 136 25 IZss 75. Klldb. ,W, . . . . . I90,_ 190.50 >.l»d''ls'mg zu 10 st. . . 14.50 1b 5l) Wechsel (8 Mon.) Gelb Waar« Augsburg silr 100 st, slidd. W. 99 30 99 40 ssr°nl!nrta,M.100st. detlo 99 50 99.60 Hamburg, silr 100 Marl Banco 87,!0 87 20 Lmidoli. f«lr 10 Psuud Bterliug !17.60 ,17 80 ^Parl«. slir IM Falles . ' > 45.20 45 20 <5our« d»» Geldsovt«, «. Mlinz-Ducat«. . 5 ft. 5,7 l>. 5 fl 58 kr. NapokouOb'or . . 9 « 32j .. 9 ., 33^ „ Preuß. Lasscuscheim 1 ., 75 z.. 1 . 76 „ Silber , . 117 ,. l0 ^ 117 ., ^5, ^ «trainische Orundentlaming« - ObllssaUonfn. Pr<« l natnnlir!,,,,- tzü.7ü »eld, hg