Nro. 48. werkomnnssär, Edler v. Lettner , und, lammtliche Beamten zur milerchanlgstcll Aufwarlung unter Paradirun.-; der von jungen lieil nwlidirten Bergknappen aiifgc-stellten Ehrenwach?, und unter dem Schallc >r Feldmusik versammelt waren. Von dieser Ehrenwache wurden sogleich die Po^ sien vor dem Wohnzimmer Sr. Maj. , und dem Haüptthor..' besetzt. Se. Maj, Überkleidern sich sogleich sammt ihrer Suite bergmännisch, und begaben sich unter Begleitung der erwähnten zween Chefs und übrigen Hrn. Grubenbeamten zur Grube. Die ganze Einfahrtsstolle war mit Wax- ! lichter beleuchltt. Dieser Anblitf überraschte Se. Maj., und erhielt Benfall. Den 2 Stollörttrn, wo Se. Maj, selbst ;u arbeiten, und ein ganzes Birgtrögl voll Erze ab^ustessen gcruheten, lvurde ?um ewig,» Attqldcnken di? Namen Er. Maj. des Königs, einem andern dcr Jh. Maj. der Königin beigelegt. Von d^r' Gru^e begaben sich Höchstdikselbe :u 5?n 2 Haupt-schachten , Treib - lmd Wassnlünstln , und -Ui den Poch - Schlttl - und Waschl>5llslrn. Von da versügtcn Sich Hbchsidiescl! en gseich ^u den Hüttenwerkern , lind Probiergaden ; nahmen die ganze Manipula ion daselbst in Augenschein. Hierauf begaben sich Se. ,Maj. n; die ansehnliche, :«eue Zinnoberfabrik ; auch da , wie an allen vol-'lc.cnOrtM entgieng nichts dcs Königs sorschendkm Blicke, und besonders schenkten Se. Moj.-der von dem citwesenden Hr. Hofkamm-r» kommissär mit dem besten Erfolge eingerichteten Mohrmülle, dcmu der Raffinerie des Vermisson ihr ganzes AuMMsk.s Das letzte, was Se. Maj. zu besichri> gen geruheten, war das grosse Quecksil-bermagaan, wo selbst Höchstdenselben das O.uecksilberbinden, und beyde Arten der Einballirung desselben vorgezeiget wurden. Endlich erhoben sich Se. Maj. in das Schloß zurück, und weil Höchstdieselben auf der Reise Mittag mchc zu speisen pflegen, so Verbathen sie sich die bereitete/ Mittagstafel , 'dankten in den huldreichsten Ausdrucken für alle erwiesene Auf-^ merksamkeit, und tratten um 3 Uhr Nach-!j mittags unter Versicherung Ihres Aller- -höchsten Beyfalls über das Gewerk ihre Reise nach Laibach an. Graz den 9. Herbsim. 3!m Tage der Ankunft Sr. Maj. des Königs von Neapel wurde die Grasin Nosenbcrg, ge-bohrne Gräsin v. Khevenhüller mit einem /Knaben entbunden. Der Marquis del ! Gallo verrichtete in Namen Seiner Majestät die PathenMe. Die Taufe gab der Fürstbischof von Sekkau. Zun^ An« Nebiüde bekam der neugebohrne Graf von .Seiner Majestät ein mit Brillanten benetztes Medaillon von 5 — 6200 fi. im^ Werth«', und der Hr. Domkaplan, so', wie sämmtliche Hausoffi-icre, und die Geburtshelferin/ wurden ebenfalls königlich beschenkt. "Wien den 8. Herbsim. Am letzten ^ d. V. erhielt der hiesige Rusiischkaiserliche Herr Bothschafter Fürst von Gallizin durch ein:n Kurrier die Nachricht aus Petersburg , daß am 14. August die vorläufigen Friedensartikel zwischen Rußland, und Schweden, glücklich geschloffen wur-^ den. Jeder Theil behalt das, was er vor dem Kriege besaß. Die Traktaten von Nystadt und Abo sind erneuert, und 'Hie Schwedische Regie rungsform blnbt. wie sie vermalet! ist. Man sieht diesen Frieden mit Recht als den Vorbothen ei« ms zwischen Nußland und der Pforte nächstens zu schließenden Vergleiches an. — Am- 30. August traf von dem Prinze« von Koburg ein Ozfizier mit der Nach« richt ein, daß bereits am 17. August der förmliche Waffenstillstand zwischen unserm Befehlshaber und dem Großwes^re unter-zeichnet und bekannt gemacht wurde. Letzterer hat auch sogleich verschiedene Tatarn als Kurciere mit dieser Nachricht an die Bässen von Nissa , Widdin, Usi-a, Zwor-nik und Travnik abgeschickt. Die Unterhandlungen zu Bukarest haben den 2Oten August ihren Anfang nehmen sollen. Die deutsche Nobelgarde bricht heute von hier auf, und braucht bis Frankfurt 22 Tage. Der Landkutscher Fletschmann, der sie transportirt, erhielt für jeden Wagen , in welchem 4 Gardisten sitzen, taglich 15 Gulden. Ihre Uniform sind alle fertig, und sie bekommen derm drey. Die erste ist die K. Böhmische Uniform, roch mit gelben Aufschlägen, und reich mit Silber bordirt; die zwente, namliH zur Galla, ebenfalls roth mit schwarzen Aufschlägen , mit Gold bordirt, nebst schwarz sammtnen Flügelröcken, nach Spanischer Art/ mit Gold bordirt; die dritte endlich, welche in rothen Reitröcken besteht, ist , mit schwarzen Aufschlägen, reich mit Gold ^ bordirt, nebst Küraßen und Pickelhauben. ^Der ersten Uniform bedienen sie sich bey , dem Einzüge zu Frankfurt, der zweyten bey der Krönung; der dritten, wenn sie den Römischen Kaiser nach der Krönung - zurück begleiten. — Se. Maj. haben dett Professor der Aesthetik auf der hiesige« 1 hohen Sckule, Karl Mastalier, E? jesuit '!! seiner kränklichen Gesundheit wegen mmer Kanzseydienerschaft eine jährlich« Besoldungszulage von 8020 Guidm an Geld und Naturalien zugelegt. Da be« kanntiich die Besoidungcu zu eincr Zeit gemacht wurden, wo die Preise dcr "'Le" bcnsbedürfnissl noch nicht so lastend waren , und wo äusserste Einfalt in dcr Lebensart noch Sitte war ; so konnte man gut damit auskommen. Aber je.'.t muß mancher Biedermann im Stillen bey karger Besoldung seufzen; indem Krämer lmd Handwerker den Preiß ihrer Waaren und Arbeiten erhöhen, und sich so mit Stolz über die würdigsten Diener' des Sraats hinwegsetzen. Diesem Uiöel hat nun das Vatecherz des treftichsten Fürsten gesteuert, welches er auch nach dem guten Zustand seiner Fi'ian en wohl thun konnte." Möchte sein Beyspiel in Deutsch« land Nachahmer finden! Ein baumstarker fran ösischer Aristokrat , dessm Stammbaum die Arche Noa bestreift, sagte jüngst in einer großen deutscheu Stadt: Ich werde so langc aus l Frankreich bleiben , bis England, Spanien, ! Holland/ Preussen und das Deutsche Reich !die alte Verfassung wieder werden hergestellt haben. Dies muß geschehen; denn wenn mein Vaterland inne dermalige Kon' siitu ion behaupten sollte ; si> schabt' ich jede Nachnv.'chterspudklmüze höher, alt eine Königskrone. Alle Selbstherrscher, müssen ihrer Selbsterhalttiüg wegen, der gegenwärtigen Verfassung entgegen arbeiten , und England wird vorzüglich wegen Amerika milwürken. Wird alle Dienst -und Freytage nachmittags um 4. Uhr auf dem Platze5^ is.5' in der von Klellimayerschsil Buchhandlung ausgegeben.