Nro. XIIII.
Zeitung.
Der gekrönte Poet. Von Kleons Reiz bezwv«ft<n Sang Domis nur van    )v; Sie ward von Dankbarkeit durchdrungen, Nam   ihn   zum Mann, und krönt ihn nun dafür.
Auszug   eines Schreibens   aus Ver-! lin den 21. Sept.
^ein werther Freund; Ich kan Ntcht umhin, Ihnen von den beyden großen und schönen Manöux ^res Nachricht zu geben, die un-! m würdiger Herr Gouverneur,! ver Generallieutenant von Mollen-"vrf, vorigen Freytag und Sonn-! abend mit der ganzen hiesigen Gar-Mn an Infanterie und Kavalle-^ "e gegeben hat. Es sind beyde-M ',wey Korps gewesen, davon "as eine  das feindlicke voraettellll
hat- Es ist dabey nicht nur mit kleinem Gewehr, sondern auch Kanonen stark gefeuert worden, und ist alles recht sehr wohl abgelaufen.
Brandenburg de« 21. Sept.
Einige Tage vor dem Aufbruch der Berliner Infanterie und Kavallerie nack Potsdam, sind vou gedachten Berlin viele Kanonen / Pulver, nebst Zugehör, und einem starken Detaschement von der Ar-
tillerie / nach Potsdam zu den da-sigen großen Herbstmanöuvres zu Wasser abgegangen. Oes regierenden Herzogs von Kurland sind nebst Dero Gemahlin H. D. ebenfalls nach Potsoam um vorgedach» ten Manöuvre beyzuwohnen abgegangen, un) eben daselbst sind zu gleichem Entzweck der k. Franz. Gcnerallieutenant Herr Graf von Bouille, die Obristen, Hrn. Grafen von Diequevilly und von Bal-me, die Kapitains, Hrn. v. Lam-bert, v. Nouily und von Bugelin nebst dem Lieut. Hrn. Grafeu von Ehince, dann die k. Engl. Offiziers , der Obrist Hr. Aderkromby, die Kapitains Hrn. Gebrüdere Crawfort, Gordon, White-Fru-menthal und Hangille, aus dem Lager von Prag über Dreßdcn eingetroffen.
Der Staatsminister, Herr von Herzberg, hat die Reite, die e^ nach seinen Pommcrschen Gütern! gethan / auch auf Preussen ausgedehnt, und die Gegend von Dan-zig, Elbing und Graudenz besucht; ,st nunmehr aber wieder bey guter Gesundheit in Berlin eingetroffen-!
Haag   den  15. Sept.
Der Glaube an Frankreich wird jetzt bey unsern Patrioten immer schwacher und verwandelt sich beynahe in Mißtrauen. Wir dürften das Franz. Ministerium nicht in Verdacht haben, als ob es den Kaiser veranlasset, die Eröfnung der Schelde zu verlangen/ aber wir
sehen doch ganz deutlich, daß dasselbe eben nicht unwillig werden wird, wenn wir darinn willigen; ja viele mutmaßen , daß Frankreich über dlese Forderung schon einverstanden gewesen, uno daß oessen Einwilligung diese Forderung so bestimmt/ so dringend gemacht.
Es war kein Hollandisches sondern ein Oesterreichisches von Ost' enoe kommendes Kanffartheyschiff, welches letzt unter holländischen Flagge in oie Scheloe laufen wollte , um nach Antwerpen zu segeln. Wenn es an dem, wie man sagt, oaß der Lieutenant Hartmann, Kommandant cines hollandischen Kriegskutters , dieses Oester. Schiff angehalten lmb nach Fleßingen ge-führ: hat: so dürften wir oiesen Schritt bereuen, welcher, wenn es sich also befindet, von der Regierung zu Brüssel, als eine Kriegserklärung betrachtet werden dürfte; doch kommt es oarauf an, ob der Kapitain diests Kauffartheyschiffes vom Brüßler Hof wirklich oen Befehl gehabt hat, die Passage zu versuchen. Wäre das nicht! so würde die Kühnheit dieses Ka^ pitains strafbar und hingegen der Kommandant unseres Kutters selbst in den Augen der Brüßler Reg^ rung umadeihaft seyn. Das löchere wird sich mit der nächst^ Post ergeben.
Paris den  16. Sept.
Der kriegerischen Gerücht ohn^ geachtet sind unsere WntlichenFono?
nicht gefallen; bloß die Loose der letztern Lotterie haben eine Revolution erlitten; man hatte sie bis, auf 272 L. getrieben, da sie noch, ihren wahren Werth höchstens 122, stehen sollten, jetzt sind sie für 160 zu haben, und werden bald noch mehr fallen.
Den Officiers von den Garnisonregimentern in den Granzvestun-^ Zen von Flandern, welche größten-^! theils  Uriaub erhalten   hatten, ist^ angedeutet worden, ihre Korps bis auf weitere Orore nicht zu verlassen.
Man bringt jetzt die Fabel von, Erhebung des Herrn Grafen von Artois auf don pohlnischen Thron! wieder aufs Tapet; und um des' glauben zu machen, sagt man,' der Gedanke komme von dem Prin-, zen Heinrich von Preussen, der wohl nie daran gedacht haben mag. Unstr Prinz (sagt man) wolle die-! !> wankelbare Krone nicht, wenn! !ie nicht für erblich erklärt und von allcn Europäischen Machten dafür erkannt würde. Der jetzt legierende König werde dann mit allem Willen besagte Krone niederlegen, um sie auf das Haupt uniers Prinzen zu setzen, und nach abgelegter königl. Würde werde pomatowsky allhicr die Luxenburg beziehen und sich mit den 3 Millionen Revenüen begnügen, welche Frankreich für diese Nesignirung ^.hm Lcbenlang entrichten, dabey aoer numer ihm Se. Majestät begrussen werde.
Nachricht.
Von dem k. k. Laibacher Kreisamte wird hicmit kund gemacht, daß der hiesige bürgerliche Han-idelsmann Anoreas Rode, auf dem i Altenmarkt im Hirschischen Hause Nro. 106. wohnhaft, von dem ungarischen von dem hohen I. Oe. iGudernio ihm einzuführen erlaubten Steinsalze einen angemeffenen Verlag besitze, und um billige ^Preise hindangebe.
Dieses Steinsalz ist zur Steuerung der Hornviehseuche, d.ren ^Abwendung, und Gesundheit der iBrünne/ das bewährteste und von alleli Aerzten gepriesene Hilfsmittel.
Dahero sich also diejenigen Gil« tetibesitzer, Unterthanen, und andere Landwirthschaft treidende Private bey gedachtem Handelsmanne Anmelden, und um das mehrere erkundigen mögen. Laibach dcu 13. Oktober 17^.
N a ch r i ch t.
Von dem kaiserl. königl. Bergoberamte Idria wird hiemit kund gemacht, daß man den Antrag habe, für das gesammte Bergwerks, personale durch öffentliche Ver--steigerung beyläufig 650a Metzen Waizen, 720c» Metzen Korn, 403 Metzcn Hirse und 8c>c> Metzen Hai-dekorn Hieher gelegter zu erkaufen.
Weswegen alle diejenige, welche den   Weg der Versteigerung
Mihre  Getreider/ aus welchen  deri kais. königl. Landen sie immer sein^ mögen. in guter,   reiner Qualität,^ und in dem billigsten Preise, auch-auf ihre eigene Gefahr/   dem hie-^ sigen    kaiserl.   königl.  Bergwerke käuflich   zu überlassen belieben, sich den i i. künftigen Monats November, Vormittag um 9 Uhr allhier> in dem   Schloß, entweder selbst, ^ oder durch einen Bevollmächtigten einzufinden  haben, woselbst wegen Lieferung der Getreider die Lizita-^ tion  vorgenommen, und   hierüber mit denenjenigen, welche sich zu den billigen Preisen   einverstehen, der Bertrag geschlossen werden wird. Idria den n. Oktober 1784.
!
Bekanntmachung.
Auf Verordnung des k. k. Gu-berniums in Innerösterreich wird hiemit kund gemacht, daß in dem! unterm 32. slugust dieses Jahrs ergangenen allerhöchsten Kommer-zial- Stempelpatent aus Versehen des Druckcrs bey der Rubrik: Für Golonen von^ Seide und Sa-metborden, die ^tempelgebühr unausgesetzt geblieben, dahero zur Wissenschaft derjenigen, die solches zu wissen nöthig haben, nachgetragen wird, daß der ausgebliebene Satz zween Pfenninge sey.
Grntz den 6. Oktober 1784.
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TodtcnvevZeichniß.
Nro. 241. im Spital, den iz. die Elisabeth Kautschitschin alt ?c> Jahr.
Nro. 186. auf dem Platz, den
13.  dem Mathias  Schomberger s. S. alt 1 ein halb Jahr.
Nro. 64. bey die Discaltiaten, den 14. der Thomas N. alt 72 I.
Nro. 22. vor dem Karlstadter-thor, den 14. der Maria Tusche->neckin ihr S. alt n Jahr.
Nro. i2s. bey St. Florian, den
14.  dem Joseph Klao s. S. alt 2 Jahr.
Nro. 16Q. bey St. Nosalia, den 15. der Primus Bisdier alt 70 Jahr.
Nro. 3- in Tyrnau, den 16. der Martin Tompts alt 21 Jahr.
Nro. 32. vor dem Deutschenthor, den 16. die Klara Woltoka alt 6o Jahr.
Nro. 24. vor dem Karlstadter-thor, den 16. der Hr. Dominico Bizileto alt 46 Jahr.
Nro. 26. vor dem Karlstädterthor, den 16. der Florian Ruprecht alt 8o Jahr-
Nro. 28. in Tyrnau, den 16. dem Johannes Wesley s. S- alt 2 Jahr.
Den 17. Oktober Se. Exzellenz Herr Alois Graf von Auersperg, Obristerlandmarschall :c. :c. alt 5) Jahr.
Gedruckt in der Klcinmayrischen Vuchdruckerey , im Gersonischen Hause
N. iQ. in der Kupuzinergasse, wo Zeitung qlle Donerstag '    '                           in der Früh zu haben ist.