£4rifiltttunq: ««daXgaffe Hr. 5. <4lcM*i **• »1. tstcmta*. «» »»>»>«» Zaglt« 'rot MWW>« 6onn- » fletrt-Sigt Ml 11—U lUi» trat H «tAnAca nitai nicht «HUjrjifc«. mu»ralel> Et». («iiBojfa mSl »!»»>,»»,«> tal M« verwalt«»« grqni 9m» an* »et tnlUjfl Wt-|t*m m «rtlitr«! t«tD*4«a. Sri Blrtrtteluasni In» tw.» -kl»« «i«___ t*ca «jictsna um) e-.mtot V»K «#rf«flen.*oitt» H.KKL Lerwaluuig: Rathautgasse Nr S reit»»»« Kt. »1, Utrmttaiu «ezuzSdediuimqe» tv* Mi V«H toign »tnulill»ri« . . . S I * H»ld,iUiri« . ... K *-m ••«tlskni. . . . K 12-W S«> «ittt mit »« H->» ! »i»»»tUch . . , . I 1' MMfiMtil . . . I *•-H-lbÄtzlt, •cBjJOrt« . ...» tr— C. ■«♦[«*» R)))n ft® »ie ■»♦»cttchwn in kltlibcns Bnk»k»»q*-««tll»ia Ct»»831 fand seine Konsirmaiion in der Berliner Dreifaltigkeits lirche durch Friedrich Schleiermacher, der in den Jahren nach 1806 so mächiig durch Schrift und Wort den nationalen Sinn kr« Volles geweckt und gefördert hatte, statt Der Konsirmalionsspruch, der ihm für das Leben mitgegeben wurde, lautete: „Wa« ihr tut, tut ihr dem Herr» und nicht den Men-schen' und dieser Spruch wurde auch, wie er später des öft.rn erklärt hat, zur Richtschnur für all sein Wirken und Handeln. Mit 17 Jahren bestand er dann am 14. April 18^2 sein Abiturientenexamen. Schon im Mai ging er dann nach Göttingen, um sich juristischen Studien zu widmen. Al« er am 20. Mai 1835 sei» AuSkultatorexamen bestanden hatte, fand er am 4. Juli 1835, weil er .sehr gut befähigt" sei, Anstellung als Referendar bei der ReichSgriindung di« tausendjährige Zeitalter andre-chen würde, eine Zeit ewigen Friedens; er sah den Krieg von heule voraus und darum setzte er alle seine Krast daran, einerseits seinem Volke Jahrzehnte de« Friedens zu sichern, anderseits aber Deutschland mit Oesterreich-Ungarn zu gemeinsamer Wahrung und Verteidigung der gemeinsamen Inte-resscn zu verbinden. Durch die geschäftliche Entwick« lung bedingt, ist dieser Gedanke von BiSmarck mit genialer Größe in« Werk geletzt worden. Wa« in alter Form unmöglich geworde» war, wurde in einer n:uc» Form zur Tat: die Bildung eine« zentral-europäischen Blocks, der, von der Nordsee bis zur Adria reichend, durch ei» Menschenalter die Bürgschaft europäischen Frieden« wurde und dann, als die Zeit erfüllt, eine Welt in Waffen entgegentreten konnte. So hat die BiSmarckfche Politik auch Oester. reich-llngar» auf eine neue Grundlage gestellt. Daß die deutfchliberale Partei in Oesterreich das nicht verstand, hatte BiSmarck daS bittere, aber gerecht-fertigte Wort von den Heibstzeitlose» entlockt, allein ein späteres deutsche« Geschlecht in Oesterreich zog die Folgerungen au» dem Jahre 1871 und zwang damit auch die innere Politik der Mo»archie allmählich in die Richtung der großen demsche» Kul» tur gemeinschast zwischen dem Teutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn. Wa« in dieser Beziehung noch zu vollenden ist, wird dieser große Krieg vollenden, weil er ein Volkskrieg im echtesten Sinne des Wor^ tes ist und deshalb alle, die sich zu der Politik der beiden Zentralmüchle bekennen, durch Blut und Regierung zu Aachen. Bon hier kam er ein Jahr später nach Potsdam. Um seiner einjährig,n Dienst« Pflicht zu genügen, trat er am 25. März 1838 in Potsdam bei den Gardejägern ein. Doch schon im Herbst ließ er sich nach Greisswals verletzen, da er auf der nahe G>eifSwald gelegenen landwirtfchaft-lichen Akademie Eldena nebenbei Vorlesungen über raiiontlle Land- und Fvistwirtschast höre» wollte, denn er sollte sich dem Wunsch« de« Vater« ge-mäß bald au der Verwaltung der väterlichen Güter beteiligen. BIS im Jahre 1845 der Vater gestorben war, erhielt er als sein Erbteil die Güter Schönhausen und Kniephos. Die Ritterschast de« Kreises Jeri-chow, in dem Schönhausen gelegen ist, brachte ihm rasch Vertrauen entgegen u»d sie gab diesem Ver-trauen dadurch Ausdruck, daß ihm im Jahre 1846 zu ihrem Abgeordneten für den Provinzialtag in Merseburg wählte. Schon dieses Jahr war ein bedeutungsvolle« für BiSmarck, noch mehr aber da« Jahr 1847, denn in demselben am 28. Juli ver-wählte er sich mit Johanna von Puttkammer. Er hatte zuerst feine Neigung einer anderen Dame ge-schenkt, wie die« au« einem Briefe an seine Schwester hervorgeht, in dem es hieß: »Jetzt, nun ich nahe der Hochzeit komme, leuchtet mir recht ein, wie sehr ernsthaft dieses Geschäft ist und wie ich Gott zu danken habe, daß er den blinden Eiser, mit dem ich die ... . heiraten wollte, unschädlich machte. Wir waren in keiner Weise nach Gemüt, Bildung und Gewohnheiten sür einander geeignet und ich würde die vo> übergehende Annehmlichkeit, eine hübsche Frau zu haben, mit langjähriger Un« besriedigtheit, im besten Falle mit Langweile, mög-licherwcise mit Krieg und Exzeß bezahlt haben." Schon vor seiner Hochzeit war BiSmarck im preußi- Eisen zusammengeschlossen hat. ..Man kann nu noch aus nationalen Gründen, da« heißt Gründen, die in dem Maße national sind, daß ihre zwingende Natur von der großen Mehrheit der Bevölkerung anerkannt wird, Krieg führe«." Mit diesen Worten hat Bismarck, als der tiefste Kenner der Volksseele, die innere Geschlossenheit de« deutschen Volke« vor-ausgesehen. Er war der Seher seine« Volke« und so weit auch die deutschen Interessen über die Gren-zen hinausgegriffen haben, die ihnen noch vor 20 Jahren gezogen waren, so viele neue Erscheinungen auch seitdem in die Weltpolitik eingetreten si»d, BiS-marck wird nicht nur als einer der Schöpfer de< Deutschen Reiche«, der eS verstanden hatte, mit ge-waltiger eiserner Hand die deutschen Kräfte zusa»-menzufasien, den späteren Geschlechtern ein leuchten» de« Vorbild sein, sondern auch ein Lehrmeister bleiben, der in seiner die Masse hoch überragenden Persönlichkeit doch immer zum Volke zurückkehrte, als der Quelle aller Kraft und damit den Begriff deutscher, nationaler Demokratie in die dem deutschen Volke angemessene Firm gegossen hat. Krrnlpriichr Bismurcks. Eninommen au« .BiSmarck als Erzieher". Ja Leilausiätzen auS seinen Reden, Briefen, Berichten und Werke» zuiammenge'iellt und systematisch geord-net von Paul Dehn (Pre.« 5 Mark. I. F. Leh-mannS Verlag, München.) Da« deutsche Volk, militärisch geeinigt, ist die größte Macht der Welt und hat nichts zu sürchten. Zu Bluntschli. 30. 4. 78. schen vereinigten Landtage aufgetreten und zwar recht energisch gegen die liberalen Anschauungen und da« brachte ihm den Ruf eine« ultrakonservativen Junkers ein. Da« Revolutionsjahr 1848 ließ ihn durch Mithilfe bei der Gründung konservativer Zei-tungen, wie der „Sreuzzeitung" usw. feine konser-vattvc« Änschauu.rgen noch mehr zum Ausdruck bringen und im März deS Jahre« 1849 bekämpfte er >n der preußischen Kammer die von der deuische« Nationalversammlung gebotene RcichSversassung, denn alles, wa« von der Nationalversammlung kam, entsprach nicht seinen Anschauungen. Und «un sandte ihn ski» König sogar an de» Sitz derselben, nach Frankfurt am Main. Am 8. Mai 1851 erfolgte seine Ernennung zum preußischen BundeStagsgesandten. In dieser Stellung sestigten sich seine bi«herigen Anschauun-gen nur noch immer mehr. Er lernte immer mehr erkennen, daß die Zukunft Deutschland« nur allein aus Preußen, aus einem kräftigen und machtvollen Preußen basiert sein könne und in dieser Anschau-ung wußte er sich ein« mit König Wilhelm I., der nach dem Tode seine« Bruder« die Regierung an-trat Am 29. Januar 1859 ging BiSmarck nach Petersburg, von da am 23. Mai 1862 nach Pari«. Hier sollte er nicht lange weilen, denn schon der 23 September 18rt2 brachte ihm die Ernennung zum preußischen StaatSminister und interimistischen Vorsitzenden deS Siaat«ministerium«. Und nun begann eine Zeit wütenden parla« mentarilch.n Kampfe« zwischen ihm und dem seineu Bestrebungen ganz und gar feindlichem Abgeordne» tenhause. Die schleSwig hollteinische Frage drängte zur Erledigung, denn Dänemark hatte sich auf da« hol* Pierd gesetzt. Wie man vorzugehen habe, dar» über war in Frankfurt ganz andere Meinung al« Leite 2 Kouhche Waöft Nummer 2«! Die Leute kennen unsere inneren Zustände ja nicht, sie wissen nicht, daß daS Volk nicht so denkt, wie die Majoritäten in den Parlamenten votieren. Man hat daS zwar 1866 schon erlebt, wo wir, belastet mit dem Zorne der Mehrheit, in diesen so-genannten Brnderkrieg, der ganz unentbehrlich war zur Schlichtung der deutschen Frage, hineingingen. Aber so denkt daS Ausland nicht, das Ausland rechnet damit: Die Sache geht auseinander, sie hält sich nicht, sie ist schwach. Es wird auch auf uns die Redewendung mit den tönernen Füßen angewendet, und unter den tö«trnen Füßen wird man die ReichSlagSmajoritSt verstehen. Man wird sich aber irren, denn dahinter stehen noch eiserne. Abgeordnetenhaus. 28. 1. 86. Wir Deutsche sürchten Gott, aber sonst nichts »n der Welt; und die Gottesfurcht ist eS schon, die un« den Frieden liebe» u.rd pflegen läßt. Wer ihn aber trotzdem bricht, der wird sich über-zeugen, daß die kampfeSfreudige Paterlandsliebe, welche 1813 die gesamie Bevölkerung deS damals schwachen, kleinen und ausgesogenen Preußen unter die Fahnen rief, heutzutage ein Gemeingut der ganzen deutschen Nation ist. und daß derjenige, der die deutsche Nation irgendwie angreist, sie einheitlich ge-waffnet finden wird und jedem Wehrmann mit dem sesten Glauben im Herzen: Gott wird mit uns sein! Reichstag. 6. 2. 88. Wir werden mit eisernem Schritte zermalmen, was der Herstellung dentscher Nation in ihrer Herr-lichkeit und Macht entgegensteht. Reichstag, 23. 7. 70. Tun wir das, so können die Feinde von allen Seilen kommen, vom Osten und vom Westen zugleich, sie können nicht gegen uns auskommen. Wir haue» sie alle in die Psanne l HerauSsordern und angreifen werden wir sie nicht, kommen sie aber, sollen sie mal sehen! Anläßlich eines FackelzugeS. 1. 4. 92. Blut ist dicker als Wasser. Das mag sei». Je-denfalls ist Blut eine zähe Flüssigkeit; ich kann mich aber nicht erinnern, daS BlutverwantIchast jemals einer Fehde da» Tölliche genommen habe. Die Geschichte erzählt uns, daß keine Kriege so grau-sam wa>en, als jene zwischen Völkern derselben Rasse: Zeuge besten die Gehässigkeit, die in den Bürgerkriegen zu Tage tritt. Zu Sidney Withmann. 24. 6. 96. Wir würden, wenn wir jetzt von neuem von Frankreich angegrissen würden und unS noch über-zeugen müßten, daß wir nie und unter keinen Um stände» Ruhe haben, ähnlich verfahren, wenn wir wieder als Sieger in Paris sind. Wir würden un» in Berlin und auch in Wien. Bismarck war wütend auf Frankfurt. Höchst interessant ist diesbezüglich eine Unterredung zwischen ihm und dem Abgeord neten Reichensperger. AIS am 11. Mai 1863 der Kriegsminister von Roon die Sitzung de« Abgeordnelenhause» in» folge «ine» Konfliktes mit dem Präsidenten verlassen hatte, und Reichensperger den Minister B-Smarck nach Hause geleitete, frug Bimarck ihn, was er meine und es entspann sich folgende Unierhalinng: „Wissen cit, Herr Abgeordneter, wem diese Schweine-reien das meiste Vergnügen machen?" — Bitte, Exzellenz, mir Ihre Antwort zu sagen, da e« dar aus doch allein ankommt." — „DaS will ich Ihnen sage», daS ist der hohe Bundestag zu Frankfurt am Main." — .Nun, dieser h?he BundeSiag ist doch wohl keiner Sympathien mit demokratischen Schweinereien verdächtig?- — .Nein!' — „Dann muß jener deutsche Bundestag Grund haben, in Ihnen, Erzellenz, eine weit größere Gefahr zu er-blicken, als in allen Demokraten Deuuchlaiid» l" — „Und darin soll er recht bekommen!- Damit schloß Bismarck und bog mit stummem Gruße und stolz gehobe.iem Haup'e nach der Wilhelmstraße ob. Eharakienst>sch für daS Verhältnis seiner Gegner im preußischen Abgeordnete« hauie ist auch die Aeußerung, die der Abgeordnete Dr. Wirchow in der Sitzung vom 18. Dezember 1863 tat. Sie lau» tet: „Die Mannigsaliigkeit von wechielnde» Stand punkten in der Polin! BiimarckS in so g>oß, daß ni mand seine eigentliche Politik defilieren kann Man kann ihn also auch nicht an einem Punkte an« greifen. Man kann nur daS angreifen, da« er e'gent-lieh keine Politik hat, daß er ohne Kompaß i» daS Meer der äußeren Verwickelungen hinausftürint, daß ihm jedes teilende Prinzip fehlt. Der Minist,rpiüii drnt Hut auch keine Ahnung von einer nationalen Politik." bemühe», Frankreich auf 3t) Jahre außer stand zu setzen, unS anzugreisen, und uns in den Stand zu setzen, daß wir gegen Frankreich mindestens sür ein Menschenalter gesichert sind. Der Krieg von 187t) würde ein Kinderspiel sein gegen den von 1890 — ich weiß nicht, wann — in seinen Wirkungen sür Frankreich. Also das wäre aus der eine« Seite da» gleiche Bestreben; jeder würde versuchen «je «siffner K blanc. Reichstag. 11. 1. 87. Der natürlich« Nebenbuhler Italiens ist Frank» reich. Jialien und Frankreich werben stets Rivalen und oft Feinde fein. Die Natur hat zwischen beide einen Zankapfel geworfen, den sie sich uns stets streitig mache» werden: da» Mittelländische Meer, diese» wundervollen Hasen mitten in Europa. Asien und Afrika, diesen Kanal zwischen dem Atlantischen und dem Stillen Ozean, dieses Becken, das die schönsten Länder der Erde umiäumeu. Wäre e« nicht eine Torheit zu glauben, daß Frankreich Italien und dessen Lage beneide, da Italien sich so weit ins Mittelländische Meer erstreckt, die schönsten Küsten besitzt und der kürzeste Weg nach dem Oriente und Italien durch dessen Hasen sührt? Frankreich und Italien können untereinander nicht verbündet sei», um aus dem Miltelmeere gemeinsame Vorteile zu ziehen, denn dieses ist kein Erbituck, in welches man sich teilen könnte. DaS Mittelmeer gehör» unstreitig Italien, dessen Küsten zwölsmal so ausgedehnt als jene Frankreichs sind. Marseille und Toulon können sich mit Genua, Livorno, Neapel, Palermo, Ancona, Venedig und Trieft nicht vergleichen. Die Herrschaft über das Mitlelmeer muß Italiens beständiger Ge. danke, das Ziel aller italienischer Minist«, die Grundlage der italienischen Politik fein. An Graf Usedvm. 4. 68. Ein ähnliches Verhältnis der Spannung und des dauernden Hasses und eine neue Revancherich-tung durch einen Krieg mit Rußland einzmichten neben der sranzösischen, dazu gehört ganz notwen-dig, daß wir von Rußland in ruchloser Weise an-gegriffen werden und uns schlagen müßten; dann würden wir un» verteidigen bi« zum letzten Blut»-tropfen. Reichstag. 13. I. 87. Die Schweizerische Neutralität wird Deutsch-land im Fall eines neue« Kriege« aufrecht erhallen. Ob Frankreich? DaS bleibt dahingestellt. Wenn nicht, dann werden die Schweizer zu uns stehen und mit unS siegen. Denn die Schweizer haben sich immer gut geschlagen; sie stehen fest im Feuer und sind gute Soldaten, wenn auch manches noch ander» ist bei Ihnen al« bei un». Zu Besuchern aus Zürich. 24. 8. 90. Unbekümmert aber um alle Angriffe ging Bis-niarck seinem Ziele zu. Der erfolgreiche Krug gegen Dänemark war der erste große Eriolg feiner ans-wältigen Polnik. Zwei Jahre späier kam der Krieg von 1866. Bei dem Friedensschlüsse erwies sich Bis-maick als weiischauender Poliiiker, vornehmlich durch seine weise Mäßigung gegenüber Oesterreich und den süodeutsche» Staaten. Er erreichte, daß Süddeut ch-land sich an Norddeutschland anschloß und baut« Oesterreich eine goldexe Brücke sür spätere Zeit. DaS Jahr 1870 zeingte dann die Vereinigung aller deutschen Staaten unter einem deutschen Kaiser. Zwei Jahre später begann der Kulturkampf. Am 14. Mai 1872 erklärt« BiSma>ck: ..Nach öa »ossa gehen wir nicht!" Es solgten die sogenannien Maigesetze vom 11., 12. und 13. Mai 1*73 und dann am 13. Juli 1874 daS Attentat KullmannS zu K'fsingkn auf d«n Fürstin. Da» Jahr 1878 ließ BiSmarck und das Deutsche Reich auf dem Höht' punkie der politischen Macht erblicken. Sm 13. Juni »iescS Jahres trat zur Erörterung deS zu St. Sie sano znmchen Rußland und der Türkei abgeschlossn nen Friebenstoges der Berli> er Kongreß zusammen. Im darauffolgenden Jahre begann B>Smaick sei»« neue Zoll- und Winschasispolilik. Da» Jahr 1879 brachte aber auch das enge Bündnis mit Oesterreich Ungarn, dem 1883 die Begründung des Dicibund.s folgte. Run begann eine neue Täugkeii V'SmarckS. D«r Ruf nach Kolonien ging durch die deunchen Lande. Wie aber im Kuliurkampj und in der Sozialpolink, io leistete er auch dem Rufe nach Kolonien mehr geschoben, al» schiebend Folge Am L4 August 1884 e'folgie sein Telegramm, durch daS die südivestas>ikaniiche Besitzung des Bre> mer Kaufmannes Lüdtntz unt.r deut'chen schütz ge< stellt wuide. Damit hau« das Deuische Reich begon-nen, auch ein Kolonialreich zu werden. DaS Jahr 1886 zeitigte eine schwere europäische Krisis. In Der Weltkrieg. Gegen Frankreich. AuS dem deutschen Großen Hauptquartier wird gemeldet: 27. März. In den Vogese» setzten sich die Franzosen gestern abends im Besitze der Kuppe des HartmannSweilerkopses. Der Kuppenrand wird von unseren Truppen gehalten. Französische Flieger bewarfen Bapaume und Straßburg i. E. mit Bom-den, ohne militärischen Schaden anzurichten. I» Bapaume wurden ein Franzose getötet, zwei schwer verwundet. Wir zwangen einen seindlichen Flieger nordwestlich von Arras zum Landen und belegten Calais mit einigen Bomben. 28. März. Südöstlich von Verdun wurden sranzdsische Angriffe ans den Maashöhen bei Eom-bres und in der Wövre-Edene bei Marcheville nach hartnäckigen Kämpfen zu unseren Gunsten entschie-den. In den Vogesen am HarimannSweilerkopf fan-den nur Arlilleriekämpfe statt. 29. März. Der Tag verlief auf der ganzen Westfront ziemlich ruhig, nur im Argonner Walde und tn Lothringen fanden kleine, für uns erfolg-reite Gefechte statt. Generaloberst v. Kluck wurde bei Besichiigung der vorderen Stellungen seiner Ar-mee durch einen Schrapnellschuß leicht verwundet; sein Befinden ist zufriedenstellend. Gegen die Russen. Deutsche Erfolge. Großes Hauptquartier. 27. März. Die Russen, die zur Plünderung genau so wie gegen Memel von Tauroggen auf Tilsit ausgebrochen waren, wurden bei Laugszargen unter starken Verlusten gesch.agen und über Jezioruba hinter den Juraabschnilt zurück-gewiesen. Zwischen dem Auguttower Walde und der Weichsel wurden verschiedene Vorstößt der Rusien abgewiesen. An einzelnen Stellen wird noch ge-kämpft. 28. März. Russische Vorstöße im Augustowoer Walde wurden abgewiesen. Zwischen P'ssek und Omulcw erfolgten mehrere russische Angriffe, die sämtlich in unserem Feuer zusammenbrachen. Bei Wach nahmen wir 900 Russen gelangen. 29. März. Tauroggen wurde von unsere» Truppen im Sturme genommen, 300 Russen gefangen genommen. An der Bahn Wirballen—Komm» brach bei PilwiSzki ein russischer Angriff unter schwersten Verlusten zusammen. Ja der Gegend KraSnopol machten wir ü'er l(XX) Gefangene, dar-unter eine Eskadron Gardeulanen mit -Pferden, und erbeuteten fünf Maschinengewehre. Ein russischer Frankreich war der General Boulanger die Hoff-nung der RevanchardS geworden. So brachte denn BiSmarck im Jjhre 1887 eine Borlage betreffend der Friedensprätenzstärke deS HeereS und Berlänge-rung de» Septonats ein. Sie ward angenommen. In den darauffolgenden Wochen war ein Krieg mit Frankreich von neuem in Aussicht. Er kam durch daS Entgegenkommen Bismarck», wie man heut« wohl sage» kann, leider nicht zum AuSbruch, den» wäre damals schon Frankreich geduckt worden, dann wäi« wohl der gegenwärtige Wilikrieg gänzlich aus« geschlossen gewelen. Am 6. Fedruae 1888 schien-derie BiSmarck sein: .Wir Deutsche fürchten Gott, sonst nichtS in der Welt!" in die Welt hinaus un» dies genügte, um die Feinde und Neider im Osten und Westen bis nach ViSmarckS Tode von jede« Angriffe aus daS Reich abzuhalten. Am 20. Mir; 1890 endete Bismarcks politische Tätigkeit alS Kauz-ler des Reiches. Am 29. März zog er sich in die Einsamkeit des SachsenwaldeS zurück und am 30. Juli 1898 entschlief zu Frieduchsruh der ge-nialste Staai»mann der Neuzeit. Wa» Biemarck sür das deuische Volk war, da« weiß ein jeder Deutscher. Ein jeder weiß daß oh« einen Bismarck Deutichland niemals daS mächtige Reich geivoiden wäre, da» es geg>nwä>tig ist. dai den Kamps mit fast ganz Europa >m vorigen Zahn ausnehmen konnte, ^ürst Bismarck war eine Perwri-lichkeit, wie sie einem Volke in Jahrhunderten nur einmal zuteil w'rd. Die größte Wertchätzunz ließ dem großen Staatsmanne wohl der einstige seiniinnige Diplomat auf dem heiligen Stuhle, Papn Leo XIII., zuteil werden, denn als er die Nachricht von tkt» marcks Hinscheiden erhalten hatte, brach er schmerz-bewegt in die Worte aus: „Ali manca Bismarck! — Mir fehlt Öismairf!" 1 ' immer 8f> Seile 3 Angriff nordwestlich von Eiechanow wurde abge-»iefen. Die Schlacht in den Karpathen. Die KriegSberichlerstatter weiden aus dem KriegS-preftrquattier: Im Raume westlich von Uzsok dauern die Kämpse mit gleicher Hartnäckigkeit an. In der Duklasenke haben unsere Truzpcn durch ihre an-dauernde Tapferkeit eine einigermaßen kritische Lage iterwunden. Im Ondawa- und Laborzatal haben die Russen während der letzten Tage mehrere wuch-lige Angriffe geführt. Diese Angriffe brachten sehr schwere Kämpfe mit sich, kommen aber gegenwärtig zum Siillftand, weil der Feind gewaltige Verluste erlitten and augenscheinlich eine Pause nötig ha«, um sich zu erholen und Verstirkungen heranzuziehen. Diese Ruhe greift auch aus die Höhen zwi'chen den beiden Tälern über, so daß in dem ganzen, hier in Betracht kommenden Gebiete eine Kampfpause einge« treten ist. Bon einer Entscheidung oder von dem Ende der Schlacht kann natürlich noch nicht gesprochen werden. In der Bukowina gehen kleinere Läapfe mit gutem Erfolge für unsere Truppen weiter. An der übrigen Front s»d keine debeurcnden Ereignisse zu verzeichnen. Die amtlichen Berichte laulen: 27. März. Unter schwere» Verlusten deS Fein-des scheiterten an der Schlachtfront in den Kar» pithen neuerliche starke russische Angriffe. Auf be:x Höhen bei Banyavölgh und beiderseits deS Laborcza» taleS südlich Ladoiczev dauern die Kämpfe mit gro-her Heftigkeit an In der Bukowina warfen unser« Truppen nordöstlich Ezernowitz stärker« ruisiiche Sräfle noch heftigem Kampfe bi» an die Reichs-grenze zurück, eroberten mehrere Ortschasten und machten über 1000 Gefangene, erbeuteten zwei Ge> schütze. In Russisch Polen und Westgalizien keine Veränderung. 26. März. Die russischen Angriffe im On-dava- und Laborczatale wurden Mutig abgewiesen. Der Kamp! auf den Höhen beiderieits dieser Täler ist seit gestern früh abg, flaut. Tagsüber und während der Nacht Geschützkampf und Geplänkel; in den übrigen Äbfchuitien der Karpaihensront auch weiter harluäckige Kampfe. 123«) Russen wurden gefangen genommen. BerfolgungSkämpse in der nördlichen Bukowina brachten weiiere 8« 0 Gefangene ein. Die Lage in Ruisisch-Poltn und Westgalizim ist unver-t»derl. 29. März. Die Kämpf« in den Karpathen dauern fort. Ein gestern durchgeführter russilcher Argriff auf die Höhen östlich Ba»y^völgy wurde nach mehr« stünüigcm Kamps« unter groß'» Verlusten für den Feind zurückschlagen. Die Regimenter der vierten Kava erieirupvendivision haben sich, wie in de» vor-««gegangenen Gefechten die Truppen der ersten Landsturminsanteriebrigade. beispielgebend geschlagen. Witdei holte überlegene feindliche Voistöße wuiden voo ihnen blutig abgewiesen. Nör-lich des U,soker Puff,» scheiterten Nachtangriffe der Russen im wnk« sawsten Feukr unserer Stellungen. An der F>o»t m eüdoNgalizien Geschützkampf. Ruisische K>äfl«, dir östlich Zawszczyli über den Dujestr vorstießen, Miden »ach hefltgcm Kampfe über de» Fluß zurück geworfen. Zn Ruisisch - Polen und Wejtgalizikn stellenweise Ge'chutzkampf. Russischer Nachtangriff Mi der Locsina in Polen scheiterte vollkommen. oesterreichische Flieger über Serbien. „Dimineaca" meldet au« Tura-severin: Diens tag früh y Uhr erschien »in österreichischer Flieger iider serbischem Gebiet. Die serbische Artillerie b« schoß bei Tekia die Maschine, doch wurde diese nicht Selllffrn. Sie kehrte »»verletzt wieder zurück Am !lbe» Tage nachmittags 5 Uhr eifchien eine zweite österreichisch-ungarische Flugmaschine über Kladno und Tk>a und warf mehrere Bomben auf die serbi-scheu SieUungen. Die Bomben töteten mehrere Sol» daten und verlitzten andere. Die Serben beschossen euch di.Smal die Maschine erfolglos. Der Krieg der Türkei. Türkische Erfolge am Suezkanal. DaS türkische Hauptquartier veröffentlicht sol» zen.eri Bericht: Eine Abteilung unserer gegen den Suezkanal operierenden Truppen stieß in der Umgehend des Kanals gegenüber der Station Madame «us eine engliiche Kolonne und rieb sie auf. Hierauf nifsliete sie ein erfolgreiche« Feuer gegen zwei eng-lische TranSportdampser, die Truppen an Bord hat-ten Eine andere Abteilung beschoß wirksam einen eogli'chcn Traniporldampser zwiichen Schaluf und Rdschigöl. Ein Teil unserer Truppen hat im Verein «a einheimischen kriegerischen Stämmen den Feind nördlich von Schuabia, südwestlich von Bassora, un-vermutet angegriffen und die von ihm besetzt gehal-tenen Stellungen genommen. Der Feind, der einen Verlust von 300 Tote» und Verwundeten hatte, wurde bi« Schuabia zurückgetrieben. Wir erbeuteten eine Menge Waffen und Munition. Unsere Verluste betrugen nur 9 Tote und 32 Verwundete. Letzte Nachrichten. Österreichischer Kriegsbericht. 30. März. Amtlich wird verlautbart: An der Karpathensront entwickelten sich gestern im Raume südlich und istlich Lupkow wieder heftigere Kämpfe. Starke ruffische Krisle gingen erneut zum Angriffe vor. B S in die Nachtstunden dauerte der Kampf an. Der Feind erlitt große Verluste und wurde überall zurückgeschlagen. Zwischen dem Lupkower Sattel und dem Uzsoker Paß wurde ebenfalls hartnäckig ge-kämpft. Von den vor PrzemhSl zuletzt gestandenen russischen Kränen wurden bei den Angriffen südlich Dwernik die Tiuppen einer Division konstatiert. In Lüdostgalizien, am Dunajec und in Rusfischpolen ist die Situation unverändert. Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier. 30 März: ES fanden nur Artillerie- und Sappenkämpfe statt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei den Kämpfen um Tauroggen, die zur Be» sitznahme deS OrteS führten, hat sich nach Meldung deS dort anwesenden Prinzen Joachim von Preußen der ostpreußisch« Landsturm glänzend geschlagen und 1000 Ge'aiigenc gemacht Bei KraSnvpol erl tten die Ruffen sehr schwere Verluste (etwa 2000 Tote). Uiv sere Beute aus den dortigen Kämpfen belies sich bis gestern abend auf 3000 Gesangene, sieben Maschi-nengkwehre, ein Geschütz und mehrere MunitionS-wagen. An der Szlwa bei Klimki wurden bei einem minqlückten russische» Angriffe zwei Offiziere und <>00 Mann gefangen genommen. In der Gegend Olßhny (linkes Omulowufer) wurden zwei russische Nachtangriffe abgeschlagen Uebergangsversuche d.r Ruffen über die untere Bzura wurde., abgewiesen. Neuerliche Beschießung des Lovcen. Die „Nationalzeitung" meldet: Seit vorgestern wird der Lvvcen von der österreichischen Artillerie Tqg und Nacht beschossen. Der Angriff g«gen die Dardanellen. Df das entsprechend« Maß gewäh,leisten sollen. Auch diese Maßnahmen können in allen Gemeinden ohne Un> terschied getroffen werden. Von allgemeinem Interesse und allgemeiner Wichtigkeit sind dir Bestimmungen über die Ausgabe der AuSweiSkarten für den Verbrauch von Brot und Mehl. Sie sollen, wie bereits erwähnt, nur der Kontrolle des Verbrauches dienen. Zu beachten ist hiebei, daß sich die Borschriften der Verordnung auf fämtliche Mahlerzeugnisse, also nicht bloß auf Mehl, sondern auch auf Gries und Rollgel ste, sowie aus alle Arten von Mehl und GrieS, also insbesondere auch aus Maismehl und MaiSgries, erstrecken. Auch deren Abgabe dars da-her in jenen Gemeinden,' in denen Brotkarten ein-geführt find, nur gegen den Ausweis erfolgen. Die AuSweiSkarten werden amtlich ausgegeben; sie sind öffentliche Urkunden, deren Fälschung nach dem Strafgesetze geahndet wird. Sie gelten sür die Perlon «nd sind unübertragbar; die Uebertragung der Kaete oder ihrer Abschnitte ist ebenso strafbar, wie die Verwendung fremder AuSweiSkarten. Selbst-verständlich hat aber diese Unübertragbarkeit der Karten nicht den Sinn, daß etwa ein gemeinsamer Bezug von Brot und Mehl innerhalb deS HauS-Halles unzulässig wäre. Die Ausweise gelten in sämtlichen Gemeinden Eteiermarks, in denen Aus« weiskarten eingesührt sind, sowie in jenen Gem?in» den der angrenzenden Kronländer. hinsichtlich deren zwischen den beteiligten LandeSstellen eine bezügliche B reinbarung stattgesunden Hot. Solche Verein-barungen sollen getroffen werden, wenn sich durch regere Wechselbeziehungen daS Bedürfnis darnach ergibt. Für verlorene oder vernichtete AuSweiSkarten werden neue Karten nicht hei ausgegeben. Jeder-manu ist verpflichtet, gefundene AuSweiSkarten bei einer Ausgabestelle abzugeben. Das System der amtlichen Ausweise ist derart aufgebaut, daß den in den einzelnen Haushaltungen schon vorhandenen Vorräten an Mahlerzeugniffen Rechnung getragen ist, indem diese bei dem A»S> maße deS zulässigen Bezuges von Brot und Mahl-erzeugniffen Berücksichtigung sinden. Diesem Zwecke dient die Scheidung der Ausweise in volle und ge-mindern Ausweist. Die vollen Ausweise lauten auf die volle sür die Woche gestatteie VerbrauchSmenge von 140(1 Gramm Mahlerzeugniffen oder >960 Gramm Brot. Die geminderten AuSweiSkarten da-gegen lauten auf 1000 Gramm (ein Kilogramm) Mahlerzeugnisse oder 1400 Gramm Brot. Der ge-minderte AuSweiS, der der rechten Seite der vollen Ausweiskarte entspricht, weist eine solche Untertei-lung auf, daß er den im Handel üblichen Ver-kaussmengen von Mahlerzeugniffen Rechnung trägt. Um auch die Abgab« von Brot in dem der AuS-weiSkarte entsprechenden GewichkSmengen zu erleich lern, wurde die Bestimmung getroffen, daß vom 4. April an nur mehr ein EinheiiSbrot in Laib oder Weckenform in den GewichiSgrößen 85, 70 und 140 Dekagramm (kleiner Laib. Dopp'llaib und großer Laib oder Wecken) erzeugt weiden darf. Der geminderte AuSweiS zerfällt nun in 40 Abschnitte zu 35 Gramm Brot oder 25 G>amm Mahler,zeug nissen. Je zehn solcher Abschnitt« (eine senkrechte Epalie d»S Ausweises) einsprechen einer Menge von einem vieriel Kilogramm Mahle» zeugnissen o" er einem kleinen Laib Brot. Die Doppelte Anzahl entspricht daher einem halben Kilogramm Mahl-erzeuguisseu oder einem sogenannien Doppellaidbrot, wäh>end der ganze gemindene Ausweis gerade ein Kilogramm Mahlerzeugnisse oder einen sozenannten großen Laib Brot in der GewichtSgröße von einem Kilogramm uud 40 Dekagramm ansmnchi. Bei dem vollen Ausweise erhöht sich die Zahl der Abschritte zu 35 Gramm Brot oder 25 Gramm Mahlerzeugnissen gegenüber dem geminderten AuS- maße um 16 solcher Abschniite, so daß sich die Ge> simimenge von 1409 Gramm Mahlerzeugnissen oder 1960 Gramm Brot ergibt, die der zulässigen Ver-brauchsmenge sür die Person und Woche von sieben mal 200 Gramm entspricht. WaS nun die AuSgabe der Brotkarten anlangt, die, wie gesagt, durch die Gemeinde, in größeren Orten durch besondere auS Vertrauensmännern ge-bildete Kommissionen erfolgen soll, so wird bei der ersten AuSgabe der Brotkarten an jedermann nur der geminderte AuSweiS auSgefolgt. Die weitere AuSgabe richtet sich nach der von den einzelnen HauShaltungSvorständen bei der ersten Ausgabe der Brotkarten abzugebenden Erklärung über die Größe ihrer Borräte und die Zahl der Haushaltungsange-hörigen. Zu den HauSha'.tungSangehörigen zählen auch die Aster Mieter, nicht aber die in einem Gast Hause übernachtenden Reisenden. Veränderungen in der Zahl der HaushaltungSangehörigen sind sofort der Ausgabestelle der Brotkarten anzuzeigen. Zrder HaushaltungSvorstand nun, dessen Borräte »wei Kilo-gramm Mehl (Mahlerzeugnisse) oder entsprechend Getreide für den Kopf nicht übersteigen, erhält aus Grund seiner Erklärung eine Ergänzung aus den vollen Ausweis sür die erste Woche und in den sol-genden Wochen stelS einen vollen Ausweis für jeden Angehörigen seines Haushalte«. Jene, deren Vor-räte zwei Kilogramm für den Kopf übersteigen, erhallen. solange ihre Vorräte b?i einem Verbrauche nach der gesetzlichen VerbrauchSmenge nicht unter dieses Maß herabgesunken sind, nur den geminderten Ausweis. Dadurch soll bewirk« werden, daß eine Heranziehung der in ihrem Haushalte vorhandenen Vorräte zur Deckung des Bedarfes stattfinde. ES ist jedoch darauf zu achten, daß diese Heranziehung nichi in stärkerem Maße ersolge, als der gesetzlichen VerbrauchSmenge von insgesamt 200 Gramm Mahl-erzeuanissen oder 280 Gramm Brot für den Kopf und Tag entsprechen würde, da ein Ersatz der zu früh verbrauchten Vorräie aus Kosten der Allgemein-heit in keinem Falle stattfinden kann. Die aus den eigenen Vorräten zu deckende Ergänzung bei dem geminderten AuSweiS betiägt insgesamt 400 Gramm Mahlerzeugnisse oder 560 Gramm Brot sür die Person und Woche. Um der Ansammlung unnöiiger Mehlmengen in den Haushaltungen entgegenzuwirken, wurden die politischen Behörden erster Instanz ermächtig», an jene Personen, deren Vorräte sür den Kops acht Kilogramm Mehl oder entsprechend Getreide über-steigen, für jene Zeitdauer, während welcher dies noch der Fall ist, lediglich Ausweise auss lgen * zu lassen, die mit einem Ueberdrucke „nur für Brot" veriehen sind und dadurch nur den Bezug von Brot «möglichen. Zu beachten ist, daß die Erklärungen der Haus-Haltungsvorstände über die Giöße ihrer Vorräie den strengen Slrasbestimmungen unierlikgen, die aus die Verheimlichung von Vorräten bei einer VorratS^us-nähme geletzt sind Die verheimlichten Vorräte wer-den zugunsten deS Staates sür verfallen erklärt. Außer den vollen und den geminderten Aus-weisen, die sür die Woche gelten (sie werden jede Woche mit anderer Farbe gedruckt), gibt es noch so-genannte TageSausweise, die auf 210 Gramm Brot lauten und in iechS Abschnitte zu 35» Gramm ge-teilt sind. Die TageSauSweise sind für Personen be-stimmt, die sich vorübergehend in einer Gemeinde aushallen, in der amiliche AuSweiSkarten eingeführt sind, und einen in der Aufenihallsgemeinde gilligen Ausweis nicht besitzen. Die Ausfolgung dieser AuS-weise erfolgt durch Vermittlung des Unterstand-geberS. Bei der Abreise sind sie dem Unterstand-geber auSzusolgen, der sie der Ausgabestelle zurück-zustellen hat. Die Bestimmung, daß in den Gemeinden und Ortschaften, wo die amtlichen AuSweiSkarten über den Verbrauch von Brot und Mehl eingeführt sind, eine Abgabe dieser Waren nur gegen den Ausweis erfolgen darf, gilt allgemein. Sie trifft insbesondere auch die Abga e von Brot in den Gastwirtschaften. Eine Ausnahme ist nur inlvserne gestattet, als in Bahnhoswirtschaften und Spei etvage» das zum u» mittelbaren persönlichen Verbrauche während der Reise ersordeiliche B>ot an die begleitenden Eisen, bahnbedienftelen und an Reisende, die eine giliige Fahrkarte vorweisen, obne Ausweiskarte verabreicht wird. Ferner können die polnische» Bedörde» erster Instanz HumaniiäiS- und Wohltätigkeit»««stallen, iowic B>triebe, in denen sür die Versorgung ihie, Angestellten und Arbeiter mit Mahlerzeugnissen oder Brot besondere Einrichtungen best hen, von dem Brotkartenzwange ausnelimtn. Der Verkehr mit Brot und Mahlerzeugniffen wird sich also in jenen Gemeinden, in denen Aus- weise eingesührt sind, in der Weise abspielen, daj der Verkäufer an der ihm vorgewiesenen Broikarte die der abgegebenen Menge an Brot oder Mahl-erzeugnissen enisprechende Anzahl von Abschnitt«! abtrennt und die Karte dann dem Käufer zurück-gibt. Die Abschnitte hat der Verkäufer zu fammel» und in bestimmien Zeiträumen der sür ihre Ent-gegennahme bestimmten Stelle (meist der Broikom« Mission) abzugeben. Der Kontrolle der gewerblichen Betriebe, die sich mit der Erzeugung, Verarbeitung und »er Abgabe von Mahlerzeugniffen und Brot befaffen, soll außer der Verpflichtung zur wiederkehrenden Ei»-reichuug der gesammelten Abschniite der Brotkarte» noch die Anordnung dienen, daß diese Gewerbetrei-benden vom 4. April an Vormerkbücher nach einem bestimmien von der Slatthalterei vorgeschritten Muster zu sühren haben, in die sie der Behörde oder ihren Beauftragten aus Verlangen Einsicht gewähre» müssen. Das Vormerkbuch ist derart angeordnet, daß daraus der Stand der Vorräte an Mahlerzeugnisse» und Brot am Anfang und am Ende der Woche, der Zuwachs im Laufe der Woche, die während der Woche verwendete Menge und die Art ihrer Der-Wendung ersichtlich sind. Die Vormerkbücher sind Wochcnvormerke und müffen daher unbedingt am Ende jeder Woche abgeschloffen werden. Die Ler-pflichiung zur Führung dieier Vormerkbücher trifft übrigens die in Betracht kommenden Gewerbetreibenden (Müller, Mehlhändler, Gemischlwarenhänd-ler, Bäcker, Zuckt« bäcker, Teigwarenerzeuger usw.) in allen Gemeinden, also auch in jenen, in denen Brotkarten nicht eivgesührt sind. Sie trifft ferner auch jene Gewerbetreibenden, die Mahlerzeugnisse nur im großen abgeben. Die Vormerkbücher sind durch die Gemeinden zum Preise von zwei Heller sür daS Stück zu beziehen. E» sind Maßnahmen getroffen, um die richtige Führung dieser Vor Merkbücher und die Uebereinstimmung der darin ausgewiesenen Abgabemenge mit den der Brotkommis»on üdergebenen Abschnitte» der Brotkarten in möglichst zahlreichen Fällen zu überprüfen. Die Bestimmung, daß Mehlspeisen über die Gaffe nur bei gleichzeitiger Abgabe anderer Speise» verkauft werden dürien, soll hinlanhallen, das die Einichränknng des Mehloerbrauches in den HauS-halluugen durch den Bezug von Mehlipeifen ant Gastwirtschaften umgange» werde. Durch eine allgemeine Ermächtigung wird de» politischen Behörden erster Instanz die Möglichkeit geboten, im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen durch besondere Anordnungen, die der Genehmigung der Ltatthalierei bedürfe», jenen Bedürfnissen Rech-n»»g zu »ragen, die sich durch ö.tliche Verhältnisse ergeben Durch eine besondere Lorschrift wird ferner die allgemeine Zuständigkeit der Uuterbehö'dea zur Erlaftung von AuSsühiungsbestimmungen begründet. Da die Veihäliniffe die genaueste Einhaltung der Verordnung erfordern, müffe» Ueberl'etungen der Verordnung mit aller sirenge geahndet werde». Die Verordnung ist am 23. d. in Krajt getrete«. DaS System der Broikartea selbst aber tritt erst am 11. April in Wirksamkeit. Aus und Zand. Deutsche Frauen und Männer! »nf zur Bikmaickgedentseier heule. Mittwoch, 8 Uhr vbend in der evangetilchen Kuche! Deutscher Nationaloerband. Der Deut- sche N^lionalverdan» hielt DienStog in Wien in An-w.seicheit Dr. Sylvesters eine Vollversammlung ab, zu deren Beginn den verstorbenen Mitglieder» Güniher und Demel ein Nachruf gewidmet wurde. Dann gedachte die Beriammlung der im FelSt slehrnden Soldaten und be'chloß, der Arme« die bisten Wü»'cht des Verband,« zu entbieten. Die Vlijammlung gab der une«ichü»erlchen Zuversicht in den E> 'vlg uns-,er Waisen Ausdruck, welche Kundgebung mit begeistertem Beisall begleiiei wurde. Mit großem Beifall wurde ferner die Erinnerung an den bevorstehenden h»»d,rtit,n Geburtstag Äi»< marcks aufgenommen. Hieraus wurde in die auf der Tagesordnung stehen»«» Beratungen eingegangen, die vor allem den Zweck hallen, Bo> berriiungen zu IlrsseN. um die in verlchi'denen K eisen vorhandene» programmatische,- Bestrebungen hinsichilich der fünf-ligen Gestaltung der Dinae in Oeslerltich zu verein-heitUche». Nackdem der Na io»aloerbanv bereilS im Herdit des Voijahres bezügliche Arbeiten begonnen hatte, wurde d.r schon damals eingesetzte Aus>chaß ,'>umme» 2t» 7|^w4fV4t«» Sn:e 5 beauftragt, mit den andere» deutschen Parteien und mit den in Betracht kämmende» Organisationen in Fühlung zu treten. Dann wurden verschiedene Wün-sche und Beschwerde» erörtert, die bei der Regierung vertreten werden sollen. So wurde vor allem auf die ungenügende Beschickung deS Marktes mit Zucker, sowie aus die E> höbung der Kohlen- und Eisen» preise verwiesen. AuSfühilich wurde da» Lieserungs-weien besprochen, sowie die Mängel in der Veriei-lung der Unlerhaltsbeilräge sür die Familien Eingerückter. Endlich wurde beschlossen, die Löung der Frage der Witwen- und Waisenversorgung neuerlich zu betreiben. K. H. Wolf über das Deutschtum in Oesterreich. ReichsratS und LandtagSab eord-niler K. H. Wolf sprach in München bei einer L> marckfeier über daS Deutschtum in Oesterreich während u?d nach BiSmarck» Zeit und BiSmaickS Siellungnahme zu Oesterreich. Am Schlüsse seiner Luvsührunge» gab er der Erwartung besonderen Ausdruck, daß nach dem mit Vertrauen und sicherer Zuversicht erwarteten siegreichen Ende des Krieges eine Neuordnung der Dinge in Oesterreich kommen werde und kommen müsse, über die jetzt schon zu sprechen aber im Hinblick auf die Gegner und aus bie Neutralen noch nicht die geeignete Zeit sei. Diese Neuordnung liege im Jntenffe de» Staates Oesterreich, sowie in jenem des Deutschen Reiches, wenn die Deutschen in Oesterreich wieder zur Gel-lang kommen. Das Bündnis deS Deutschen Reiches und Oesterreich.Ungarns wird nur durch die Stär-. kang de» Deutschtums in Oesterreich dauerhaft blei-den, und so schrecklich der Krieg fei, habe er den Dentschev dort doch schon große Porteile gebracht. Er habe gezeigt, welche große rihi'chc Tiefe im Deutschtum steckt. Die Deutschen in Oesterreich wollen die deutiche Staat»spräche und eine feste Dauer de» Bündnisses, das vielleicht bald sür das Deutsche Reich wieder von Nöten und von Vorteil sei« wird. Zn diesem Krieg ist e» dazu gekommen, daß die Deuiichen in Oesterreich zwar nicht zum politische» Deutschen Reich, aber zu Deutschland, zum „großen idealen Deutschland" gehören. Heldentod. Nach der 15t). Verlustliste ist der Keservckadeli de» bh. IR. 2, Herr Rudolf Czegka auS killt, gefalle». Kriegsgefangen. Leutnant Ernst Faninger ». Lmalirnheim. dessen Vater Oberst v. Faninger in kilti lebt, befindet sich in OmSk in Rußland in Ge> fingenschaft. Oberst v. Faninger hat zwei Söhne im Felde stehen und sein drill r Eobn der jetzt au« der Wiener Neustädter Akademie ausgemustert wurde, geh« in Kürze gleichfalls al« Offizier de» 17. Jnf.-Reg aus den Kriegsschauplatz Abgeordneter Malik kriegsgefangen. Lei der am 22. d erfolgten Ucbergabe der Festung« ftadl PrzemySl ist auch der Rcich»rutS>rbgeoidnele Linzenz Malik der sich seinerzeit freiwillig zum KriegS-dienst gemeldet hatte und al« Automobilist Kriegsdienst leistete in russische KritgSgefangentchast geraten. Trauung. Am 30. d. wurde in der evan-geliiten Ki'che in Graz der kaufmännische Direktor i. N Ernst Ziemann mit der Schriftstellerin Fernand» Erilstmann au« Bremen getraut. Beistände waren für den Bräutigam Herr Franz Matbei«, Krobkaurmani in Graz, ffic die Braut Herr Michael Papetch, Oder« polij-iiat in Äraz. Die Vermählten nehmen ihren Wohnsitz in Bremen. Festgottesdienfte. In der tvangelisten Chri-ftvtki che finden die FestgolteSdienste am Kartreitag Osterionnta.« und Ostermontag jeiecmal um 1t) Uhr vormitl^S statt 7as heil-ge Abendm chl wird am Kar frertag und Osterionntag gefeiert werd » Die Zustellung von Brot. Da die Er zeugung und d.r Verkauf der Krieg»Ien»nel mit 1. April etagest.llt worden ist, beichlrfsen die Bäcker, die .--u ftellung von Brot, sei e« an Privat» oder an Wieder xrkäuter vom l. Ap il an zu unterlasien. Die Bäcker Meister ersuchen daher, da& die Mon.:i«kuiidrolläuse gegen tägliche Barzahtuiig bewerkstelligen sollen An Wiederverkäufe? von Broi wird vom I. April an ei» süiup ozemiger Rabatt in Barem ai-Sgekolgt Vom 6 April an wird in den Bäckereien der ausschließliche lag«> betrieb «ingeiübrt. Da« den Bäckern zum Backen ibo.egedene Störiboi muh daher rn der Zeii von v Uhr früh bis lt) llbr vormilteg gebracht und den silde» lag bis 7 llbr abe»dS abgeholt werden. Nach 10 Uhr vorniiltag wild solcke« Brot zum Bücken nicht m>hr üd.'riloinuren. Schüleraufführung im Stadttheater. Ja ernster Zeit uneniwrgt Weit,ra> betten, hedl den Welt «tue« ganzen Volkes. Umso l öher ist jedoch die Aiixil einzuschätzen, wenn sie auf geistige Aibett gerichtet ist, wenn Uunstliebe durch sie gesördert und gepflegt wird. Unsere Musikschule, die durch den Krieg schwerste Einbuße an Lehrkräften erlitten hat, war trotzdem eitrig daran, die einmal geschaffenen Werte musikalischer Erziehung zu erhöhen und neue zu schaffen. So konnte sie in der Schüleraufführung am 24. d. mit einer stattlichen Schaar junger Zög« linge hervortreten und den Ernst ihrer Arbeit neuer-lich beweisen. Nur drei Lehrkräfte waren an der Arbeit, Frau Marie Falkner sür Klavier. Herr HanS Meißner sür Geige und Herr HanS Wamlek für Geige und Gesang. Und doch ist die Saubeikeit in der musikalischen Aufführung, die Klarheit in der Tongebuug, der kindliche Eiser der Schüler der gleiche geblieben, wie in frühere» Zähren. Selbst schwieri-gere Stücke wurden mit Leichtigkeit und tief rem Ver-ständniS gespielt. Wie weitauSreichend das Programm unserer Musikschule ist, bewiesen die auigesührten Meister, unter denen wir Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelsohn. Sindiug, Geieg, Hugo Wolf, Rameau, DitterSdorf, Tscha kowsky, Schumann und Hummel hörten. Einzelne Narren der Mitwirkenden nennen, hieße bei der großen Menge der Schüler vielen Uiuecht tun, alle zu nennen, verbietet jedoch der Raum. Als Neuheit soll jedoch nur die Kinder» singschule des Herr» Hans Wamlek genannt werden, die selbst schwierigere Gesangsstücke, wie Schumann» „Schmetterling" und einen Sechsgesang mit klaren Stimmen und reinster Intonation sang Die von den Kindern zur Lamenbegleitung gesungenen Volkslieder waren sicherlich eine Neuheit, die Beachtung verdient. Die Cillier Musikichule kann mit den Erfolgen, die sie erzielt, vollkommen zusrieden fein. Solange Musik und Mu»klehre nicht reine» Handwerk wird, solange wird auch die Cillier Musikschule, wenn sie in dem gleichen Maße und mit der gleichen Begeisterung ihrer Lehrkräfte weiterarbeitet, ihren weit über un» sere kleine Stadt hinausgehenden guten Rus vei> dienen. Osterbrot. Von amilicher Seite wird aus-merksam gemacht, daß die Vorschriften über die Er-zeugung von Brot auch sür die üblichen Osterdrote gelten und daher für alle Gattungen derselben feines Weizenbackmehl und Weizenkochmehl überhaupt nicht verwendet werden darf. Weizenbrotmehl, Weizen-gleichmehl und Roggenmehl dürfen nur in einer Menge verwendet werde», welche 50. v. H. des Gesamtgewichtes der zu verarbeitenden Mehlmenge nicht übersteigt Diese Vorschrift gilt auch sür die privaten Haushaltungen, ob sie nun das Brot selbst backen oder beim Bäcker backen lassen. Auch der Bäcker darf einen Teig, der den Vorschriften nicht ent-spricht, »ich! zum Backen annehmen, weil er sich sonst an der Erzeugung eine« vorschriftswidrigen BroteS mitschuldig machen würde. Die Derbrauchsregelung der Ge treidevorrüte. Aus Wien wird unter dem L6. ->. berichtet: Eine heute veröffentliche Mitteilung über die KriegSgeireideverkehrSanstali und die Verbrauchs« regelunz der vorhandenen Vorräte betagt unter an-derem: Nach programmäßig durchgeführter Vorrats-aufnähme von Getreide- und Mahlprodukten, deren Ergebmffe allerdings im Hinblick aus den Kriegs-zustand ebensowenig veröffentlicht werden können, wie im Deutschen Reiche, und über die eine abschlie« ßende Beurteilung e>st darin möglich f-in wird, wenn auch die in Ungarn eingeleitete Bo'raisaufnahme zn Ende geführt und auf Grund dieser die sür den diesseitigen Bei brauch versügbare» Mengen bekannt sein werden und nach Errichtung der Kriegsgetreide vcrkehrSanstalt, die ihren Betrieb bereits eröffnet hat, wird nunmehr die KrirgSgelreideverkehrSanitatt in jenen Bezirken, wo nach den Ergebnissen der BoiratSausnahme Ueberschüsse vorhanden sind, diese auszukausen haben. Die Bestellung diesbezüglicher Kommiffiv'äre ist im Zuge. Anderen Personen werden solche Bewilligungen nicht meh'' erteilt Da-mit wird erreicht, daß die versügbaren Borräte un geschmälert der Anstalt zufließe». Zur Uebernabme jeuer MaiSmengen, die aus Ungarn b> schafft werden, wurde die sogenannte MaiSzentrale ins L be» ge-ruien, die der Kriegsgetreideverkehrsaustalt als selbst-stand ge Abteilung angegliedert wo den ist und auch die triordeiltche Trocknung deS Mais besorgt. Be-züglich der Regelung de» Verhältnisses der Anstalt z» den Mühlen mnßte sich die Anstatt, um den Ge schäsisbetneb nicht so weit «»wachse» zu lass n, daß eine Uebersicht unmöglich würde, daraus betchiänken, nur au Mühlen mit einer gewiffen Leistutigssähig feit unmittelbar heranzut-eien. Um aber auch dir kleinen Unternehmungen zu beschäftige», wird die Anstalt nur g'wtffe Mengen der zur Veisügung stehenden Geireidevorräte selbst zur Vermahlung bringen, den übiigen Teil wird sie dagegen den in den einzelnen Bezirken und Städten z» schaffenden Approvisionierungs Organisationen da» Rohmaterial zu dem Zwecke überlaffen, damit die kleinen Mühlen mit diesem Mahlgut versorgt werden können. Bei Bestimmung der Mahllöhne wurde darauf Rücksicht sicht genommen, daß de« Unternehmungen im allge-meinen ein billiger Gewinn verbleibt, daß aber die Mahlprodukte nicht durch zu hohe Mahllöhne unge-recht verteuert werden. Da« Getreide oder dai Mehl wird von der KriegSgetreiveverkebrsanstalt gemäß der Verbrauchs-regulierung an Bezirke und gewisse größere Gemein-den zugewiesen werden. D>e Verteilung in diesen selbst wird durch die lokalen Behörden zu erfolgen haben, die sich zu diesem Zwecke geeigneter Organi« sationen bedienen können. Zur Aufarbeitung der Er-gebnisse der VorraiSausnahme wurde eine besondere statistische Abteilung ins Leben gerufen, die auch die noch in Hinkunft vorkommende Bewegung mit den Vorräten in Evidenz nehmen und somit ein stetS aus dem Lausende» zu haltendes Bild der Verteilung der vorhan)enen Mengen und der Versorgung der einzelnen Gebiete liesern wird. Eine zur Lundmach-ung gelangende Verordnung bezüglich der Verbrauch«-regelung enthält folgende Anordnungen: Vom 28. d. laufenden Jah>es an darf bis weiteres eine Person an Mahlpiodukten nicht mehr als 200 Gramm Mehl täglich verbrauchen. Anstatt 5 Gramm Mahl-Produkte können 7 Gramm Brot verbraucht werden. Für landwirtschaftliche Produzenten, deren Ange-hörige und Angestellte im Hinblicke darauf, daß diese BevölkerungSkreise überwiegend von Zerealien leben, die VerbrauchSmenge mit 300 Gramm täglich bemessen. Diese Bestimmungen gelten auch sür die Besitzer gesperrter Vorräte. Die Musterung der in den Jahren 1873. 1874. 1875. 1876 und 1877 gebore-nen Landsturmpflichtigen des politischen Bezirkes Eilli sindet »n Gaberje bei E'lli (Land-wehrkaiernr) jedesmal um 8 Uhr srüh wie folgt statt; und zwar am Mittwoch den 7. April für die Gemeinden Bischo dorf, Eilli Umgebung Doberna, Gutendorf, Groß Piresch-tz, Kalodje, St. Lorenze, a. P., St. Marti» im Rosental, St. Peter im Sanntale, Sachie,:seld und Sveiina; am DonnerK-tag den 8. Aptil sür die Gemeinden St. Georgen Ma>kt, St. Georgen Umgebung, GreiS, Hochenegg, Neuki chen, St. Paul, Pleirowitich, Sierustein, Treu» nenberg, Tüch-rn und Weixeldors; am Freitag den 9 April sür die Gemeinden St. Hemma, Lemberg, St. Marein Markt, St. Marein Umgebung, NeS« wisch. St. Peter i. B., Ponigl, Roginskegorca, St. Stesan, Stbica, Süßenberg, Süßenheim, Schleinitz, Tivsko und Lt Veit; am Samttag den 1t). April, für die Gemeinden Dol, Gairach. Mariagraz, St. Kristos. Laak, Si. Leonhard, St. Ruperii, Trifail und Tüffer; am Sonntag den 11. April sür die Gemeinden Burgdorf, Franz. Fraßtau, St. George» am Tabor. GomilSka. Heilenstein, St. Hieronimi, Matiariek, Pnkop. — Für fämtliche Gemeinten dei GerichtSbezirkeS Oberburg wird dte Musterung im Ma kie Praßberg mit dem Beginne um 8 Uhr srüh stat'fiiiden und zwar: am DienStag den 13. April sür die Gemeinden Kokarje, Lausen, R«etz, Sulzbach und Oberburg; am Mitiwoch den 14. April sür die Gemeinden Praßberg Markt, Praßberg Umgebung Leutsch, Neustift und Woischna. Am Freitag, den 23. Apiü findet für die in den Kohlenwerken zu Hraftnigg als nunmehriger Mu-ster»ngsort b'fchäjt gten nicht beeideten und sremden landsturmpflichttge» Arbeiter dir erwähnten Geburtsjahre, die Musterung um 8 Uhr früh in Hrastnigg statt — Am Samstag, den 24. Aprtl findet sür die in den Koblenwcrken zu Tr>sail als nunmehriger MusterungSort beschäftigten nicht beeideten heimischen und fremden landiturmpflichiigen Arbeiter der be-reitS erwähnten G.burtsjahrgänge, die ^rusteiung um 8 Ul,r früh in Trifail stau. Zu dieser Mu-sterung haben jene nicht zn erscheinen, welche mtn>s»enS seit l. Februar 19 l 5, bei de» landsturm-l'flichtig n Körper chasien >eit 26. Okucher i9I4 Landsturmdienst oder sonst aktiven Mlt.tärdenst auch obne Wajf leisten, solange tie in vielem Ver-bälinifse stehen. Es haben sonach land>«urmpflichnge Arbeiter im Lergbaue und Kayleuwerke vei der Musterung nicht zu erscheinen, wenn sie mndettenS seit i. Kevruar l91.*> Landsturmdienste, auch ohne Wasse leisten, solange die» der Frll itt und insofern sie den Landsiurmeid abgelegt haben. Ze»en Landsturmpflichiigen, die schon am Vortage ihrer Must>ruiig in dem Mu>teru»qSorte in E'lli ein-Irrsten iolllen. lieht für die Nächt'gung die Train-«emise der erwüh iie» Landwehrkaserne zar Ver-sügung. Die Vocfäheuiig geschieh! qeme »Seweise du>ch ten Gemeindevorsteher vier dessen Siellver« treter. Diejenigen dte uagerechn'ertigl zur M iste-rutig nicht erschienen sind, werden der Jtach nuste- Seite L Deutsche Wacht Nummer 26 rung unterzogen und außerdem müßte gegen solche die Strasanzetge an das Landwehrgericht erstattet werden, Berufung in den Beirat der Kriegs-getreideverkehrsanstalt in Wien. Der Mi- nister dcS Innern hat Herrn Ingenieur Wilhelm Rakusch in Eilli als Mitbesitzer der Ersten Stadt-mühle Cilli zum Mitglied« des Beiräte» für die KriegSgetreidevelkehriaiistalt in Wien ernannt. Außer-dem wurden in dielen Beirat au« Steiermark er-nannt die ReichSrattabgeordneten Vmzenz Muchilfch in Graz. Ferdinand Ritter von Pantz in Sieinach und Franz P°>ek in Neudors sowie der Landtag?» abgeordnete Franz Stocker in UeberSbach. Steiermärker l Saufet die vom Srieg«für-sorgeamlc für Stein mark hei ausgegebenen Öfter-PoUkarten oder solche Karien, welch« mit dem Lriegsjürsorgeslempel von 2 Heller zu Gunsten des steiermiikilchen Witwen-, Waisen- und Invaliden KriegSjchatze» versehen sind. Gedenket zu Ostern der Hinterbliebenen vnserer heimatlichen für dai Vater-land gefallenen Helden und unserer »apseren invaliden Krieger! Todessall. Am 24. ). ist in Laibach der Hofrat Herr Gmdo Schneditz in Lvvrana, wohin er sich vor einigen Tagen zur Erholung begeben hatte, plötzlich verschieden. Der Verstorbene war nach laiig-jähriger richterlicher Tätigkeit im Jahre 1912 in den Ruhestand getreten und war feit neun Jahren Direktor des Laibacher KasinovereineS. vom Ursulaberg. Von den zum Bau des Echuhhauscs ausgegeben«» Anteilscheinen wurden für daS Jahr 1915 die Nummern 8. 12, 20, 22, 26, 32, 33, 44, 56 und 64 ausgelost. Gegen Einsendung der Scheine an de» Älpenvereinsgau Ka»a-wanken in Klagensurt erfolgt die sosortige Rückzahlung der fälligen [>0 ff. Die Südbahnfahrordnung. Am 1. Mai wird der Südbahn-Fahrplan nicht geändert werden, da mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse eine Abänderung des gegenwärtig bestehenden Fahrplanes auch über den 1. Mai 1915 hinau» nicht in AuS-sich genommen ist. gum Tode des Leidarztes des Königs von Serbien. Vor einigen Tagen wurde gcmel-dei, daß der Leibarzt des «önigS von Serbien, 5r. Svetoslav Nikolajevic an Flrckiyphus gestorben sei. Nilolajevic war Banaler Serbe. Sei» Vater hatte al» Arzt in Neuaradiska gewirkt. Nikolajevic hatte von 1882 bis 1890 das Gymnasium in Cilli be such!, dann die Universität in Wien bezogen, wo er auch promovierte. Wie er dann dazu kam, in fer-bische Dienste zu treien, entzieht sich der Kenntnis seiner früheren Lchulgenvsten Ein neunjähriges Mädchen erschossen. Am 21. d. desuchie die Besitzerin Ottilie Schmir-maul in Fr.mvei>» ihren eiiigerücklcn Gatien in Marburg und ließ ihre neun Iahie alle Marie und den 16 Jahre alten Knecht Franz Pole allein zuruck. Po!c wollte eine aus einem Kasten b.sindl chc Uhr aufziehen, stieg aus einen -essel und bemerlte auf dem Lasten einen Revolver. In der Meinung, daß der Revolver nicht geladen sei, hantierte dei Bursche mit der Waffe. Plötzlich ging ein Schuß los unv die neunjährige Marie, die untern stand, wurde tötlich getroffen. Eindruchsdiebstahl. Au« Ponigl wird gemeldet: Zn der Nachl auf den 21. d. wurde bei dem Kaufmann Anton Oichlag eingebiochen und Tabak, Manufaktur und Lpezerciwaren >m Weite von 300 Kionen gestohlen. Der Gendaime'ie, und zwar dem Postenkommandanten Andrea» Giill und dem WacdtmeiNer Aloi» Murlchitz gelang es. noch am frühesten Morgen die Diebe in der Station Grobelno zu verhafien, bevor sie ihre beabsichtigte Reise nach Sagor antreten konnten. D>e gestohlenen Waren wurden »em Eigentümer zurückgestellt. Die Einbrecher >ind zwei junge Burschen namens Joses und Ivan Richter. Bismai ckljumor. Graf Thu» und BiSmarck. Al« Herr von BiSmarck in Fiankfurt a. Main dem Bundespräsivenien Grasen Friedrich von Thun feinen ersten Besuch machte, empfing ihn dieser in seinem Arbeitszimmer, wo er. am Schreibtische sitzend, gemütlich in Hemvsa,meln schrieb. Noch im Rahmen der Tür stehend, ries Bismaick ihm zu! ,.S>e haben ganz rechi! Es ist sehr heiß in Ihrem Zimmer!" und machte sosort Miene, sich ebensalls feines Rockes zu enilev»g«n. Bei wirrt sprang Graf Thun auf. zog sich seinen Rock über und entschul-digte sich bei »em preußischen Gesandten. Wie sich BiSmarck selbst kurierte. Al» Student erkrankte BiSmarck einmal in Göttingen an ziemlich heftigem Fieber. Der Arzt, der ihn behandelte, verschrieb ihm Chinin. Aber gerade an diesem Tage bekam BiSmarck eine „Futterkiste" von daheim, die herrliche Schlackwurst und Epickgan« enthielt. Er dachte nicht daran, Chinin zu nehmen, sondern verzehrte mit seiner ge-wöhnlichen Eßlust zwei Pfund Schlackwurst, machte dann einen Spaziergang und kehrte zur „Nachkur" in einem Kasthose ein, wo er mehrere Arüge Bier leerte. Mit der genügenden Bettschwere kehrte n nach Hause zurück und schlief sich gesund. Am nächsten Morgen erklärte er dem Arzt: „Gott sei Dank, Herr Doktor, daS Fieber ist verschwunden!" ».Ja. ja," meinte der Arzt. . Chinin ist ein außer-ordentlich wirkiane« Mittel. „Da« mag schon ftim> men, verehrter Herr Doktor/' erwiderte der Patient, „bei mir aber taten zwei Pfund Schlackwurst die heilsame Wirkung!" Wie BiSmarck dem dicken Daumer eine Wurst abjagte. Große Heiterkeit erregte eines Tage« folgende Erzählung BiSmarck«. die er im Freundeskreise zum Besten gab: ..An einem schönen Herbstmorgen war ich mit einem wegen seiner Todesfurcht bekannten Frankfurter, dem „dicken Daumer". auf Jagd ge> wesen. AIS wir uns zur Rast niedersetzten, merkte ich zn meinem Schrecken, daß ich wein Frühstück vergesien hatte. Mein dicker Jagdgesährte aber zog eine riesige Wurst heraus, die gerade für meine» Appetit groß genug gewesen wäre, und von der er mir edelmütig die Hälfte anbot. Da fragte ich de» dicken Daumer, als er gerade mit dem Esten an-fangen wollte, mit harmloser Miene: „Ach, lagen Sie nur. Herr Daumer, w»S ist denn daS Weiße dort unten, das aus den Bäumen hervorguckt?" — „Ach, daS Weiße dort unten, da« au« den Bäumen hervorguckt? Ach. mein Gott, da möchte einem ja der Appetit vergehen," erwiderte Daumer, „da« ist der Kirchhof." — „Wissen Sie, lieber Herr Dau-mer." logte ich voll Herzlichkeit, „da wollen wir un« doch beizeiten ein Ruheplätzchen aussuchen; dort muß es sich herrlich schlafen!" — „Aber, Exzel lenz." sagte der ängstliche Daumer, ..nun lege ich aber die Wurst weg!" Er blieb bei diesem segen«-reichen Entschlüsse und ich hatte mein ordentliches Frühstück." BiSmarck über die fremden AnltS sprachen. Al« BiSmarck Minister geworden war. bemerkte er eine» Ta^eS mit Unwillen, daß der russische Ge-sandle in Berlin ihm seine Abhandlungen steiS in russischer Sprache schickte. Da bestimmte er, daß alles, was im Ministerium nicht deutsch, französisch, engl-sch oder italienisch geschrieben sei, nnbeantwor-tet liegen bleiben und zu den Akten gelegt werden solle. Der russische Gesandte schrieb nnn einen An» trag nach dem anderen, immer aus Russisch. Keine Antwort. Endlich kam er selbst zn BiSmock und frag'?, warum denn von seinen Arbeiten keine Notiz genommen würde. „Nanu," sagte BiSmarck, „wir haben nicht geanüvvrtet ? Auf was denn? Ich habe nicht« gesehen von Ihnen!" Der Russe erwiderte, er habe bereits vor vier Wochen eine wichtige An-frage gestellt und habe in der Folgezeit bereits mehrmals erinner«. „Ach. richtig." sagte nun Bi« marck, „jetzt besinne ich mich. Unten liegt ein Sioß Aktenstücke in russischer Sprache Da können wohl Ihre Anlläge dabei sein. Unten aber versteht kein Mensch Russisch und waS in einer unverständlichen Sprache ankommt, geht zu den Akten!" DaS half. BiSmarck und der Frankfurter Ober» ke ll n er. Zu den Verhandlungen über den definitiven Frieden reiste BiSmarck in Zivil noch Franksurt a. M und stieg dort in seinem altgewohnten Gast-hause ab. Der Oberkellner erlaubte sich die Bemer-kung. daß er den Fürsten im schlichten Schwarz beinahe nicht wieder erkannt hätte. „Ja, mein Lie-der," enigegnete der Kanzler, „das ist den Herren Franzosen ähnlich ergangen, wie Ihnen; die haben unS auch erst erkannt, als wir die Uniform an-hauen!" BiSmarck über das Eiserne Kreuz. Ein Herzog sprach sich 1870 eines TagcS im Gespräche mit Bivmarck tadelnd über die allzu reichliche Verteilung deS Eisernen Kreuzes aus. Der Kanzler aber meinte: „Die Verteilung des Eisernen Kreuze« erfolgt >u» zwei Gründen: entweder haben eS die damit Geschmückten wirklich verdient, dann läßt sich nicht» dagegen sagen; oder eS wurde ledig-lich aus Gründen der Höflichkeit gegeben, wie Eurer Hoheit und mir, und dann läßt sich auch nicht« d«-gegen einwenden." Und der herzogliche Tadler ver-stummte. Herichtsfoat. Laibach, 23. Mär,. Ausgleichsverfahren bei der Betonbau-Unternehmung gajec und Horn in Laibach. Im Ausgleichsverfahren, da» über Antrag d«S Firmainhaber» Zajee eingeleitet wurde, hat am 18. d. beim Land«»- als Handelsgericht Laibach die Ausgleichs» tagkatzung stattgefunden. Der Ausgleich« verwaltet Bai»-m«ist«r KSnig erstattete dab«i «inen ausführlich«« Be-richt über dir Euistehung und die geschäftliche Lage d«r Firma. Diese wurde im Jahre 1909 g«gründ«t, indem die Herren A. Zajec, Landwirt und Zementwarea» «rzeuger in Verscheid, und <9. Horn die bereit» bestehend« Kunststeinfabrik ler Firma Unt'ihuber (Inhaber H«rr B'nqu«) um 112.955 « erwarben. Sl«ichz«itig wurde von «incm gewiss«» Langguth in Berlin ein Kunststein-patint „Carralyth" um 60006 St zur An«nü»uaz sür Oesterreich erworben Jeder der beiden G«srllichafl«t sollt« vereinbarungsgemäß 24.000 st in die Firma einbringt». A. Zajcc zahlte 14.060 £ bar ein, den Rest von 10 OOo St stellt« et in Waren und W«rk» zeugen bei. ® Horn will seinen Anteil von 24.0 )0 St auf Rechnung be« .Earralyth'-Patente« an Langguth bezahlt haben; wie sich später herausgestellt bat, bildete dieser Betrag die Proviston für den Verkauf d«S Patente«, so daß er tatsächlich keine Einzahlung ge-leistet hat. Bald nach der Gründung der Firma nef diese eine Bauunl«rnehmung in» Leben, alS deren L«it«t der Ingenieur Einil Reich bestellt wurde. Da die «unslsteinfatrik als Reb«nb«trieb beirachttl würd«, schied der Gesell,'chafter Hurn au« der Firm- au», deren Alleininhaber nun der Landwirt Zajec wurde. Die Firma eistand durch llnterbiktung anderer Untet» nehmet eine Reih« von Bauten, die vielfach mit Verlust ausgeführt wurden. So gingen vertoren: beim B'ücken-bau Tfcheinembl 8000 K, beim Kasernbau irt Wippach 20.000 X, beim Bau der Brücke in Sagor 30'J0 Ä, beim Bau der Brück« In Sagrado 20.0,>0 St, beim Straßenbau auf drr Jnfrl Arb« 36.000 St, iu-samm«n 87 000 «. B«i d«r .Carralyih'-Fabrikatio, ergab sich ei» Verlust von 30.0 >0 St und bei bet Erzeugung von Geigen die übeiflüssigetweis« nach einem Patent de« Musikers Bojve begonnen würd«, ein fcl>.000 R. Die gesamten Verluste der Firma be-ziffe,» sicb somit auf 167.''00 Ä, 'in Beirag, det sich noch um etwa 80.0 '0 ft «iböh«., wiid, wem» ein in Mitterburg b«t,vnn«net Bau nicht fortgesetzt wird. Nach dem Bericht« deS ZluSgleichSverw^lter» w«ist die Kuuststtinfabrik selbst überhaupt keinen i5»e» win» aus. Dd«n Siska darg«likh«n. Einschließlich «inet hypothekarisch sichergtsttllttn Foiderung vea 100.000 St btläuft sich nach d«r Bilanz dte Fo-oeiung der LjudSka poiojilnica g«g«n die Firma Zaj,c und Horn mit Ende Juli 19l4 insgesamt auf ua4.S&4 Kronen, wozu noch die Zinsen sowie die erlebt«» Saa-tionen und mit Garantiebriefe» übernommenen Haf-tungen kommen, so daß nach Abschlag der von den Giranten übernommene» Fordeiungen der im AuS-gleichsanlrag« ausgewiesen« Saldo von 416 262 St »ich ergibt. Der Au»gliichsverwalter rügt die äußerst nach- joimuirr 3 «inen 8tcrn«ireoian von 70.737 Ä auf, während sie nach der vmitnun? de« AuSgleichSverwalter« einen Verlust von «iilbkftenS 171 000 K ergeben sollte Schließlich haben wch die großen Regien ba# Unternehmen ungünstig beeinflußt. In der Lerhanblung über bea vom Firma-inhaber gestellten Au»flleich»anlrag führte ber bekannte Wiener Advokat Dr. Hollitscher au«, baß das Ausgleich«, verfahren den Zweck habe, gesunden Unternehmungen über vo,übergehend« Verluste hinwegzuhelfen, hier hanble es sich jedoch um eine Unternehmung, beren Inhaber, wi« aus brm Berichte be« Ausgleich«Verwalter« hervor-gehe, seine vollstänblg« Unfähigkeit bewiesen hab«. Da überdies gefälschte Bilanzen vorliegen, gehöre bie An gelegenheit unbedingt vor baS Strafgericht. AuS biesem Grunde könne auch ber Ausgleich nicht zuUanbe kommen, weil ihm da« Gericht die Bestätigung versagen müßte. Bei ber Verhandlung stellte eS sich auch heraus, baß Maschinen einer Wiener Firma, bie fich daran bi« zur vollen Bezahlung des Kaufschillings da« Eigentumsrecht vorbehalten hatte, von der Firma Zajec und Horn der Eatthalierei 1* Zara al» Kaution verpfänbet werben stnb. Zur Abstimmung über ben Ausgleich würben bie Gläubiger Janko SiSka unb Josef SiSka, weil sie mit dem Firmainbaber Zajec verwandt stnb, im Sinne ber Ausgleichsordnung nicht zugelassen. Der LjubSka poso-jilnica würbe ba« Stimmenrecht für eine Forderung von 170.009 K zuerkannt. Der Antrag der Firma aus Abschließung eine« 25prozentigen Ausgleiches würbe ab» gelehnt, worauf der Firmainhaber einen Ausgleich auf ber Giunblage einer AuSgleichSquote von 30 Prozent, für beren Zahlung bie LjuvSka posojilnica bie Haftung überneh en würbe, anbot. Zur Beschlußfassung über diesen Antrag wurde bie Verhandlung aus den 8. April vertagt. M u S w t i * ober die im städt. Scblachthause in der Woche vom 22. bis 28. März 1915 vorgenommenen Schlachtungen , iowie die Menge und Gattung des ^nytfübrten Fleische» • Name de« Fleischers «•lua&istiicB Hm, ■ I K3 Z E •e u 2» L e c Ä ä JÄ & * E» ?! 'rs § IS ? Ä & Y: Friedrich Johann .... iftiMflei L »wiq ..... - — 4 — — s — — — — — — —■ — - Jlwichet Martin . . . - l I 2 — — — — - — — - — — — - Xiwi Bernhard . . . - — tofiäi ÄU»«»q..... grttotftef Jalod . . . 2 17 3 t 4 2 — - - — — — - Pas r Luise...... — — 2 — — 2 — — — — - — — - — — — — — — 13 8 0 joiej . . . 1 — — — 1 — — - — — - - — — — — — ÖdlAt Arani..... — 2 — 1 — — — —* — - — - — — — — — — I 2 1 — — — — — — — — - öuvva» Johann . . . — 1 — i 1 — — — — — - T- — — — — — — — — 71 ...... — — — i 5 12 — — — - — - — — — — — — Mtwut ...... Maschinschreibunterricht. Lehrbefähigter Maschi&ächreiblehrer erteilt Unterricht im Maschiuscbreiben und St nograpbie zu sehr massigen Preisen. 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Uebertretungen dieser Verfügung werdeu im Sinne des § 47 des Gemeindestatutes mit Geldbussen bis zum Betrage von 100 K oder im Falle der Zahlungsunfähigkeit mit Arrest bis zu 10 Tagen bestraft. Stadtaiut Cilli, am 13. März 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. parkasse der Stadtgemeinde Cilli. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit IH05 4» 4* 4*4®«!»4* 4* 4» 4* »x* it.itMt: -M:. ••• W WMiMMMMM A A 4» A 4» X 4» <1 MMMMDWl imaaaiuaaaauaaaianaaaauaaa»uaaiaauaaanaa Kundmachung. 4 i o 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spaieinlagebllcher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ver-Währung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 60jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön ausgestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. Schrifilntung, Verwaltung, Druck und Verlag: Lereinsduchdruckerei „ttelejo" in Cilli. — Verantwortlicher Leuer: Guido Schidlo.