Poftnint plaJana t gotorinl Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat und Verwaltung: Preiernova ulica 5>, Telephon Str. 21 (intcrurban) 1 Bezugspreise sür da» Inland: vierteljährig »v Din, haldjährig 80 Sin, ganz-■eHebiflungtn werde» in der Verwaltung zu billigste« Gebühren entgegengenommen ' jährig 160 Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer lin l S0 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 71 Celje, Donnerstag» den 3. September 1936 61. Jahrgang Zur Lage in Spanien Die angeblichen Waffenstillstandsverhandlungen haben keinen Erfolg gebracht oder überhaupt nicht stattgefunden. Ebenso nicht die Bemühungen des diplomatischen Korps, um Vermenschlichung des Bürgerkrieges, denn die Kämpfe werden von beiden Parteien aufs grausamste fortgeführt. Während die französische Hava»-Nachrichtenagentur fast nur Sieges-berichte von der Madrider marxistischen Regierung verbreitet, melden andere Berichte wieder Teilerfolge der nationalen Militärregierung in Burgo». Tat» fache ist, daß die beiden wichtigen Hafenstädte in der Nähe der französischen Grenze, Jrun und San Sebastian schon über eine Woche lang von den Nationalen belagert und bestürmt aber ebenso hartnäckig von den belagerten Mantissen verteidigt werden. Trotz fast ununterbrochener Artillerie-beschießung und Flugzeugangriffe behaupten die Marxisten ihre Stellungen. Zur Rache für ihre Ver-luste werden in den beiden Städten täglich mehrere nationale Geiseln aufgehängt, erschossen oder grau-sam ermordet. Die Kämpfe dauern auch an allen anderen Frontabschnitten unentschieden fort. Nach nichtfranzösischen Meldungen wird der Ring um Madrid immer enger und man erwartet stündlich einen Generalangriff der Nationalen auf die Haupt-ftadt, die auch wiederholt von nationalen Flugzeugen bombardiert wird. Nach der amerikanischen ist nun auch die deutsch« Botschaft mit allen Deutschen aus Madrid geflohen. Verlegung der Deutschen Botschaft von Madrid nach Alicante Entsprechend dem Vorgehen anderer Länder hat sich auch das Deutsche Reich veranlagt gesehen, seine Botschaft von Madrid an die spanische Mittelmeer-küste, und zwar nach Alicante, zu verlegen. In der amtlichen Mitteilung wird darauf hingewiesen, daß dieser Schritt notwendig geworden ist, nachdem die Madrider Regierung aus die wiederholten Vorfiel-lungen des dortigen deutschen Geschäftsträger» nicht in der Lage gewesen ist, einen wirksamen Schutz der Botschaft zu verbürgen. Nachdem der Abtransport aller Deutschen aus Madrid erfolgt ist —, die wenigen Zurückgebliebe-nen bleiben auf eigene Gefahr —, bestand für die Deutsche Bolschqft keine Notwendigkeit mehr, in Madrid zu bleiben. Sie ist deshalb nach Alicante verlegt worden. Ausschlaggebend war die Versagung des Schutzes für die Botschaft. Großes „Reinemctchen" in Ruhland In Rußland dauern die Verhaftungen der Trotzkisten, die als Verschwörer gegen den allmäch-tigen Stalin bezeichnet werden, ununterbrochen fort. Wie man früher nicht auf den staatspolitischen Rang geachtet hat, so werden nun auch beim Mi-litär der Reihe nach die höchsten und um die Er-richtung der starken russischen Armee verdienstvollen Männer von der berüch'.igten GPU verhaftet und zur Aburteilung in die Gefängnisse gesteckt. Nun hat sich die Verhaftungszone auch auf außerhalb Rußlands verbreitet. Selbst Litwinow soll bei Stalin in Ungnade gefallen sein und mit ihm viele Botschafter und Gesandten mit ihrem Personal. Jetzt beginnt auch hier das große „Reinemachen". Nach einer Havas-Meldung soll auch der Minister-Präsident Molotoo von seinem Posten entfernt worden sein. Andererseits aber häufen sich die Meldungen von Aufständen in den verschiedensten Pro-vinzen der Sowjetrepubliken und selbst von Los-trennungsbestrebungen. Reichsverweser Horthy ist nach Budapest zurück-gekehrt und hat sein Amt wieder angetreten. Die Herbstmesse in Ljubljana eröffnet Am I. September, um 10 Uhr vormittag, wurde in Ljubljana die Herbstmesse feierlich er-öffnet. Sie steht unter dem Ehrenschutz S. M. Kö-nig Peter II. Der Vertreter S. M des Königs und des Herrscherhauses Oberst Mihael Sa elf und die vielen anderen Ehrengäste wurden vom Vorsitzenden der Herbstmesse, Herrn Franz B o n a i herzlichst begrüßt. Die heurige Herbstmesse in Ljub-ljana ist hauptsächlich der Propaganda „Für unser Holz", gewidmet. Außerdem ober gehört dazu noch die Abteilung „Der zeitgemäße Garten", eine Aus-stellung der Tiere unserer Wälder, unsere Möbel-industrie und die Ausstellung der Heimindustrie und des Gewerbes. Die Messe dauert bis zum 1ö. d. M. Die Fahrpreisermäßigung beträgt 50%. Die Gemeindewahlen im Savebanat Sonntag, den 30. August, fanden in 38 Ge-meinden des Savebanats Gemeindewahlen statt, während in zwei Gemeinden die Wahlen nachträg-lich stattfinden, da die Listen zu spat eingereicht wur-den. Bloß in vier Gemeinden waren zwei Listen aufgestellt, in allen übrigen bloß eine Liste, die der ehemaligen Kroat. Bauernpartei, die demnach auch alle Sitze in den Gemeindevertretungen erhielt. Auch in einigen Gemeinden des Draubanaies fan-den am vergangenen Sonntag Wahlen statt, wobei die JRZ fast überall die Mehrheit erhielt. Rumäniens „ewiger" Außen-minister ausgebotet Zu Wochenende brachte Rumänien eine politische Sensation. Ministerpräsident Tatarescu meldete dem König den Gesamtrücktritt seiner Regierung, er wurde jedoch mit einer Neubildung betraut, die er auch rasch zusammen hatte. Das größte Aufsehen erregte dabei die Nachricht, daß der langjährige Außen-minister Titulescu kurzerhand ausgebotet wurde. Diese Tatsache kam sogar für ihn selbst ganz un-erwartet, denn als er es erfuhr, erklärte er folgendes: „Ich habe erfahren, daß die neue rumänische Re-gierung aus allen bisherigen Ministern außer mir zusammengesetzt sei. Diese Nachricht erhielt ich nach der Bildung der neuen Regierung. Die neue Re-gierung braucht nicht mehr meine Dienste: das ist ihr Recht, aber ich hätte eher gewünscht, daß man mich früher davon unterrichtet hätte, denn es ist sicher, daß ich mit meiner Person niemanden belasten würde. Ich behalte jedes Urteil und meine ganze künftige politische Tätigkeit für mich." Mit dem Ausscheiden Titulescus als Außen-minister und auch mit der Neubesetzung des Innen-Ministeriums ist ein starker Ruck nach rechts geschehen. Somit hat sich nun auch Rumänien von seiner rußlandfreundlichen Orientierung losgesagt und sich der antimariistischen Front Europas angeschlossen. Die Habsburgerfrage Der österreichische Legitimistenführer Wiesner veröffentlicht in der Zeitung „Der Oesterreicher" eine Erklärung, wonach er vom Bundeskanzler Schuschnigg ermächtigt ist, mitzuteilen, daß alle Nach-richten von einer Zurückstellung der Restauration?-frage auf Grund des deutsche österreichischen Abkom-mens falsch seien und daß die Restauration! frage noch wie vor eine innere österreichische Angelegen-heil bleibe. Schuschnigg und Wiesner scheinen aber zu über-sehen, daß die Habsburgerftage nicht nur das öfter-reichische Volt, sondern alle anderen Donauftaaten stark interessiert und die Habsburger allseitig abge-lehnt werden. Prager Koketterie mit Moskau Die Vorgänge, die sich seit dem Vorjahr im Verzüge des tschechisch-russischen Kultur- und Mili-tärabkommens im mittleren Donauraum abwickeln, hinterlassen immer mehr den Eindruck, daß man sich entweder in Prag der Gefahr des Bolschewis-mus noch immer nicht so recht bewußt ist oder aber-mals den Zeitpunkt für gekommen erachtet, den tsche-chischen Wunschtraum nach Errichtung eines großen Westslawenreiches Tat werden zu lassen. Die in der Tschechoslowakei getroffenen innerstaatlichen Maß» nahmen sind angetan, letztere Absicht für wahrschein-Iicher anzusehen, zumal der von Moskau geplante bolschewistische Vorstoß in den geschlossenen deutschen Kultur- und Lebensraum von Osten her heute nur noch auf dem Wege der völkischen Niederringung des Sudetendeutschtum» zu erfolgen vermöchte, das mit seinen nahezu dreieinhalb Millionen ein leben-biger Festungsgürtel vor der Südoftgrenze des Deutschen Reiches darstellt. Daß sich dieses Sudeten-deutschtum obendrein noch als völlig immuner Vols-körper gegen jedweden noch so geschickt getarnten Bolschewisierungsversuch erweist, wird heute nicht nur in Moskau, sondern auch in Prag von den Theoretikern eine» bolschewistischen Panslawismu» unangenehm empfunden. Immerhin ist und bleibt aber auch für das Tschechentum ein wunder Punkt an der ganzen Prager Koketterie mit Moskau. In-diskretionen au» maßgebenden Präger Regierung?-kreisen läßt sich nämlich nunmehr entnehmen, auf welche Art Moskau den Bolschewismus auf der Proger Burg, die bisher nicht nur in einem deutsch-feindlichen, sondern auch in einem stark antikommu-nistischen Fahrwasser sich bewegte, anmeldete. Bisher mußte es den Kenner der tschechoslowakischen Ver-hältmsse immerhin «in wenig befremden, daß im Haushaltungsausschuß des Prager Parlaments die Kommunisten für zwei Kapitel des tschechoslowaki-schen Staatsvoranschlages 1936, darunter für den Po ten Ministerium des Aeußern, gestimmt haben. Daß dies allein nur ein Akt der Dankbarkeit oder Hö lichkeit seitens der oppositionellen Kommunistischen Partei an die Prager Regierungskoalition für die ihnen durch das Bündnis mit Moskau zuteil ge-wordene Förderung gewesen ist, war nicht ganz glaubbar. Denn bei anderer Gelegenheit gab inzwi-schen die Prager Regierung den Kommunisten wie-derholt schon deutlich zu ^erstehen, daß sie eine An-steckung der tschechischen Staatsdemokratie durch den alles andere denn demokratischen Bolschewismus ebenso wenig zu fürchten habe wie andere äußere Einflüsse. Man scheint sich demnach in Prag vor den Ausstrahlungen bolschewistischer Aktivität sehr sicher zu fühlen und stempelt die bolschewistische Gefahr. vor der in letzter Zeit auch tschechische Kopse, so vor allem der alte Politiker Dr. Kramarsch, im-mer eindringlicher zu warnen beginnen, zu einer Art politischem Storchenmärchen. Das mutz natürlich eine besondere Bewandtnis haben, denn man kann nicht gut glauben, daß die tschechische Regie-rung, die bisher den Bolschewismus in ihren Staats-grenzen mit allen Mitteln der Staatsgewalt be-kämpfte, in dem Wesen dieses Bolschewismus viel-leicht plötzlich «in politisches enfant terrible sieht, das die politischen Flegeljahre nunmehr hinter sich gelegt hat. Der Schlüssel zu dieser Schwenkung der tsche-chischen Regierungspolitik ist in der vorjährigen Reise Dr. Benejch nach Moskau zu suchen. In einer zwi-schen Dr. Benesch und Stalin geführten Unterredung, die die Richtlinien für das beidjeitige Bündnis für die Zukunft festlegte, gab Stalin die Zu-Sicherung, daß da» Bündnis Moskau-Prag leine wie immer gearteten Zugeständnisse sür Seit« 2 Deutsche Zeitung Nummer?1 die Kommunistische Partei in der Tschechoslowakei bedinge und forderte sogar selten» der Prager Regierung schärfste Maßnahmen gegen die Kommunistische Partei in der Tschechoslowakei, so-ern diese vom legalen Wege abirre. Es mag nun ein. daß die Prager Regierung nach dieser Rich-ung hin die Verfassung des Staates gewährleistet ieht und deswegen gewissermaßen Urjache hat, den Bolschewismus nachsichtiger zu beurteilen. Ob sich aber auch die Moskauer Komintern als Werkzeug zur Verwirklichung ihrer weltrevolutionären Pläne damit begeben hat, bleibt nach den Erfahrungen in andern Ländern immerhin noch eine sehr große Frage. Je-denfalls läßt die rege bolschewistische Propaganda, die von Moskau au» auf tschechischem Gebiet und von da in da» benachbarte Ausland, in letzter Zeit mit besonderer Aktivität entfaltet wird, deuten, daß sich Moskau der Tschechoslowakei so gut wie sicher ist. Und man wird sich vielleicht in Prag eine» schönen Tages darob sehr verwundern, wenn der Bolschewismus auch auf kaltem, d. h. legalem Weg zur Machtübernahme gelangt. Dr. Benesch dürfte dann sein „rote» Wunder" erleben, woran er jetzt im guten Glauben an die Zusicherungen seitens Stalin nicht glaubt. Reichstag in Nürnberg? Die Verkündung der militärischen Dienstzeit-Verlängerung in Deutschland ist aus dem Wege einer einfachen Verordnung de» Führers und Reich»-kanzlers erfolgt, die durch den zuständigen Ressort-minister, den Reichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg, gegengezeichnet ist. Damit sind die vielfachen Gerüchte Lügen gestraft worden, die be-haupteten und wissen wollten, daß die Erweiterung der deutschen Wehrdienstpflicht in Verbindung mit einer Reichs tagssitzung durch einen besonderen Be-schluß des Reichstage» erfolgen werde. Die Wieder-Herstellung der allgemeinen Wehrdienstpflicht im Märj 1935 wurde bekanntlich ebenfalls durch einen einfachen Gesetzgebungsakt der Reichsregierung vollzogen. Die bevorstehenden Verhandlungen de» Rürn-berger Parteitags werden sich über die ganzen zwei Septemberwochen erstrecken. Ob der Reichstag, wie im vergangenen Jahr, wieder in Nürnberg zusammentreten wird, etwa um, wie vermutet wurde, ein« programmatische Rede d«s deutschen Führer» und Reichskanzler» p»r au»wärtigen Politik entgegen-zunehmen, ist bi»her völlig ungewiß. — Wenige Tage nach Beendigung de» Parteitage», in der Zeit vom 21. bi» zum 25. September, werden im Gebiet »wischen dem Rhön- und Spessartgebirg« di« großen deutschen Herbstmanöver stattfinden. An ihnen werden erstmalig seit dem Wiederaufbau der deutschen Arme« sämtlich« Truppengattungen de» Landheeres und der Lustwaffe beteiligt sein. • In einem Bergwerk in Bochum «r«ign«t« sich ein« Gaseiplosion. 27 Arbeiter kamen um» Leben. Viele andere wurden schwer oder leicht oerlttzt. Xt. gtWdrich »rottt Einst und jetzt x. Pogled (Schluß) Die goldenen Zeiten waren für Pogled vorüber. Nach einem au» dieser Zeit stammenden Landtafel-otrakte geriet d«r neue Herr immer mehr in Schul-den und sucht« sich durch Wechsel, welche mehrfach eingeklagt wurden, zu hallen. In äußerst« Bedräng-ni» geraten, verkaufte «r den Hof Pogled 1818 an Vincenz Grafen Gai»ruck, „Herrn auf Neucilli, Reichenstein, Hofrain, Schwarzrnslein, Erlachstein, Hochenegg (Amt), Osterwitz, Brumberg, Sallach und Helfenberg." Dieser geriet jedoch trotz unge-heurcr Besitzwerte durch verschwenderische» Gebahren 1825 in Konkurs und so kam auch Pogled unter den Hammer. Ersteher war Max Graf Thurn. Dieser behielt die Herrschaft aber nur kurze Zeit; er verkaufte sie 16. D«z. 1829 an Karl und Magdalena Schmelzer. Im nächsten Jahr« wurde noch da» Murauer Lehensband (wie für 16 andere Herrschaften in Steiermark) bücherlich eingetragen. Räch zwei Iah-ren verkaufte da» Ehepaar Schmelzer das Gut an Karl und Cäcilie Possek, geb. Kindler, für 13.000 Gulden. (K. V. 22. Jänner 1831). Karl Possrk ist am 9. Jänner 1838 auf dem Weg« zur Jagd in einem Fischteich« ertrunken und so wurde Cäcilia Possek Alleinbesitzerin. Unterstützt von ihrem Sohne Unterdrückung des Deutschtums in Ungarn Brutal»», satzungswidriges vorgehen der madjarisierten Leitung des UDv — Gewaltsamer Ausschluh ordentlicher Muglicdcr durch di« Polizei — Wallfahrer nach Maria-Z»ll al» ordentliche Mitglieder Am 20. August 1936 fand die XI. General-Versammlung des „Ungarländisch-Deutschen Volks-bildungsvereines" statt, die in ihrer satzungswidrigen Vorbereitung bereits klar erkennen lieh, daß die deutschfeindliche madjarisierte Leitung des UDV von der Regierung neue Weisungen erhalten hat, gegen da» bewußte Deutschtum in Ungarn einen neuen Schlag zu führen. Zur gleichen Zeit oeranstaltete der UDV eine Wallfahrt nach Mariazell. Den Teilnehmen dieser Wallfahrt, meist Frauen und Kindern, gab sie die sogenannten „Eintrittsjcheine" aus, die zur Teilnehme an der Generalversammlung berechtigten. Di« meisten Teilnehmer der Wallfahrt waren niemals Mitglieder des UVV gewesen. Die ordentlichen Mitglieder jedoch, die heute noch im Vollbesitz ihrer Rechte find, wurden durch starkes Polizeiaufgebot aus dem Saal« entfernt b«zw. gar nicht erst hineingelassen. Sie waren ausgeschlossen. Mit den wenigen, denen der UDB neue Mitglieds-karten gegeben hatte und den Frauen und Kindern der Wallfahrt hielt G r a tz seine Generalversammlung ab, in der er sich zum Präsidenten wählen ließ und den Madjaren Pintör zum geschästssührenden Direktor Nach vollzogener „Wahl" wurde ein« Satzungsänderung vorgenommen! Diese» putschmäßige Verhallen kennzeichnet deut-lich die jedes bewußte Deutschtum vernichtende Haltung der Leitung des UDV und war so heraus-fordernd, daß ein schlichter deutscher Bauer dagegen Verwahrung einlegte, weil sein klares, unverfälschtes deutsches Empfinden sich gegen diesen Gewaltakt auflehnt«. Würdig reiht sich diese» Verhallen der Leitung des UDV an die bisherigen Regierungsmaßnahmen gegen das deutsche Volk in Ungarn an. Aus diesem Haß heraus wurden 37 deutschen Bauern, die zur Olymoiade nach Berlin fahren wollten, di« Pässe verweigert mit der einzig dastehenden Begründung: „Bauern brauchen keine Olympischen Spiel« an-zusehen." Eine derartige Maßnahme bat allerdings keine andere Regierung der Welt fertig gebracht! Hier zeigt sich ganz deutlich da» Bestreben der ungarischen Regierung, um jeden Prei» zu assimilieren. Und diesen schreienden Tatsachen gegenüber will der ungarische Kultusminister Homan in seiner die»-jährigen Etat»rede noch glaubhaft machen, daß hier eine „kulturell« Anziehungskraft der Madjaren" vorliegt. Was immer für Auswüchse sich no4 zeigen werden, wissen wir nicht, eine» aber wissen wir schon heute: Immer wird dies« Minderheitenpolitik das Gegentel von dem erreichen, was sie beabsichtigt, sie wird da» deutsche Voll in Ungarn nur noch klarer und eindringlicher binweisrn auf sein« Pflicht, für sein Deutschtum einzustehen aus immer. Und sie wird jedem bewußten Deutschen klar zeigen, daß Ladi»lau» schuf sie dem Gute einen ungeahnten Aufschwung. E» wird ihr zuerkannt, daß sie in einem Jahrzehnt Mkhr geschaffen hat, al» ihr« Vor-aänaer in hundert Jahren, wiewohl 1848 durch Aufhebung des Robot» und Untertanenverband«» (die Ablösungssumme betrug 8619 fl 20 kr) die billigen Arbeitskräfte entfallen waren. Sie war ble erste ganz unabhängige Eigentümerin, da mit dem Allodisierungserkenntnisse vom 19. Nov. 1875 da» haftende Murauer Prwatlehensband gelöscht war-den ist Hier soll besonders darauf hingewiesen werden, daß nach den Archioalbelegen die Familien derer von Dienersberg und Tattenbach nicht im Besitze von Pogled waren. Al» Cäcilia Possek am 15. Jänner 1889, 90 Jahre all, die Augen für immer geschlossen hat, gab es nur das einstimmige Urteil, daß sie den Platz, auf welchen sie das Schicksal gestellt hatte, voll und ganz ausgefüllt habe. Auch der Name ihres 1883 gestorbenen Sohne» Ladislaus ist mit goldenen Lettern in die Geschichte von Loce eingetragen, denn er war der Wohltäter und Berater aller Notleidenden der näheren und ferneren Umgebung. Ueber tausend Landleute folg-ten schweren und gedrückten Herzens seinem Sarge. Die damalige Cillier „Deutsche Wacht" brachte am 17. Juni 1883 einen ergreifenden Bericht über die» Begräbnis. Mit der Einantwortungsurkunde vom 22. Nov. 1889 wurde Ladislau» Sohn Franz Possek Herr von Pogled und ist e» noch heute. «ine solche legalisierte und madjarisierte Institution wie der jetzige UDV niemals die kulturellen Be-lange der Deutschen in Ungarn wird vertreten können. Aus dem österreichischen Regierungslager Aus Wien wird der Internationalen Presse-Agentur geschrieben: Planmäßig arbeiten die Gegner des Friedensschlüsse» zwischen Wien und Berlin gegen die Regierung Schuschnigg. Publizistisches Organ ist die Emigrantenzeitschrift „Der Christliche Ständestaat". In der neuesten Ausgab« dieser Hetz-schrist veröffentlicht der Vizebürgermeister Wien», Dr. Winter, einen Aufsatz „Monarchie, Faschismus und Bolschewismus", aus dessen Einleitung klar bnvorgeht, welche Ziele dies« Kreise verfolgen. E» heißt dort u. a.: „Nach dem 11. Juli gibt e» in Oesterreich nur mehr eine Antithese von realpolitischer Funktion: Legitimismus contra Nationalsozialismus. Da» heißt mit anderen Worten, daß der Katho-lizismus, der Konservatismus, der Demokratismu» und der Sozialismu» in Oesterreich nur mehr im Legitimismu» einen Damm gegen den National-sozialismu» besitzen." Veränderungen in der österr. Regierung Der Berliner R-Korrespondent der „Neuen Bas-Ier Zeitung" weiß zu berichten, daß sich der öfter-reichische Bundeskanzler Schuschnigg mit der Baro-nin Lederer, einer jungen Witwe eines E. V.-Kar-tellfreundes verlobt habe und sich deshalb mit der Absicht zu tragen scheine, nach seiner bevorstehenden neuerlichen Nerehelichung, zurückzutreten, um in ruhi-gere politische Gefilde zurückzukehren. Man spricht von der Uebernahme der Landeshauptmannschaft in Tirol. Auch der Unterrichtsminister Dr. Perntner dürste ausscheiden und als Gesandter zum Vatikan gehen. Ebenso dürfte Handelsminister Stockinger zurücktreten. Als dessen Nachfolger wird der frühere Minister Jakoncig genannt. Der bekannte Historiker Dr. Srbik soll entweder Unterrichtsminister oder Ge-sandter in Berlin werden. Auch der Pressechef der Regierung, Eduard Ludwig, werd« demnächst zu-rücktreten. Oesterreich und der Vatikan Au» Rom wird der Internationalen Presseagen-tur geschrieben, e» sei auffällig, mit welcher Reser»« der päpstliche „Osservatore Romano" die Tatsache des Friedensschlüsse» zwischen Wien und Berlin verzeichnete. Der Vertrag hat im Vatikan eine ge-wisse Verstimmung hervorgerufen, weil der Heilig« Stuhl nicht offiziell im Vorau» informiert worden sei. E« ist ein großer Irrtum, anzunehmen, daß dir Vatikan dirskn patronisiert. Der Bolschewi»mu», im Großen und Welt-politischen betrachtet, ist die letzte Konsequenz die sich au» dem Eindringen des Judentum» in die Kultur und Politik der europäischen Staaten ergibt. Cäcilie Possek ist verschieden; aber ihr klarer, wirtschaftlicher Blick, ihre unermüdliche Schaffenskraft und ihr gastfreundlicher Sinn find al» wertvolle« Erb« dem Gute erhalten geblieben.- Pogled hatte bi, zur Neuordnung de» Gericht»-wesen» Mitte de» vorigen Jahrhundert» seine eigen« grundherrliche niedere Gericht»barkeit (Burgfried. Purkfridt, auch Freyung genannt). Im Urbar der Herrschaft Plankenstein (wo früher da» landgericht-liche Amt war) au» dem Jahre 1524 heißt e»: „In dem Dorfe zum Hlg. Geist, da» dem Bischöfe von Gurk zugehört, hat man Standrecht und Maut am Erichtage in den Pfingstfeiertagen und am St. Maria Magdalenatage einzunemen. Item aus all dem Grundten und Guettern, so zu dem Hos Pogledt gehören, wie vor vernumen, hat man alle erbar Händl außerhalb des Todes zu richten, zu pueßen und zu wandeln. Wo aber ainer aus den Grundten, der da» Leben verworcht hat, in den Landtgerichten Plankgenstein oder Ganabitz ainer b«-treten wird, der soll in dasselb Landtgericht ob den-selben Grundt, die zu dem Pogledt gehören, wie er mit GurtI umbhangen ist, überantburt werden." Das Hochgericht stand hier an der Drann. Der betreffende Platz heißt noch heute „na vislicah" (am Galgen). Pogled war aus dem Sprengel von Plangken-stein ausgeschieden und in da» Gebiet des Landt-gerichtes Ganabitz aufgenommen worden. Kaiser Friedrich lll. bewilligte 1479 dem damaligen Pfand-besitz» von Ganabitz, Hans Sueßenhaimer, „üb« Deutsche Zeitung Seite 3 Die Schweiz von 1S3K Es hat den Anschein, al, sei da« Volk blöd. Es ist nicht blöd. Es hat den Anschein, als ob das Volk feig sei. Es ist nicht feig. Es befindet sich in einer Lähmung. Bevor diese Lähmung behoben ist, wird es nicht anders kommen. Sie zu beheben, darauf müssen alle Anstrengungen gehen. Wie sehr unsere Altvordern doch schon erlebten, was wir heut« wieder erleben! 25 Jahre vor dem Zusammenbruch der allen Eidgenossenschaft hat Rudolf Tscharner, nachmals Vogt zu Aubonne, in einer Rede über die Schlacht bei St. Jakob an der Bir», nachfolgende Betrachtung angestellt: „O langer Friede, wie füg sind deine Früchte und wie bllter sind deine Folgen! So lange wir die Waffen in den Händen hatten, waren wir ein tapferes und fromme» Volk. Nunmehr, da wir in glücklicher Ruhe die mannigfaltigen Produkte unseres gesegneten Vaterlande» einernten können, find wir ein ausgelassene» und zaghaftes Volk. Lasset un» aufwachen von unserem tödlichen Schlummer, lasset uns den Abgrund betrachten, der zu unsern Füssen offen steht". (Aus „Nationale Hefte", Zürich). Der Besuch des Maharadschah von Mysore in Berlin Von London nach Berlin ist der 52-jährige Maharadschah von Mysore, dem Lande, das den besten Kaffee der Erde baut, zum ersten Mal in einem Flugzeug gereift. Eine große neugierig« Zu-fchauermenge empfing ihn in Berlin, denn die Zei-tungen hatten bereits viel aus dem Märchenland« dieses Fürsten berichtet. Ein zahlreiches Gefolge be-gleitete den Maharadschah, der einen Straßenanzug trug und nur durch einen Turban erkennbar war. In einem der vornehmsten Berliner Hotels hatt« er nicht weniger als 25 Zimmer bestellt, von denen eine» als Kapelle für die Schutzgöttin seines Hauses, Ehamundesdari, bestimmt würd«. Sein« Be-gleitung erklärt es allerdings für übertrieben, wenn berichtet wurde, daß er auch geheiligte» Wasser au, seinem Lande mitgebracht habe, weil es seine Reli-gion verbiete, ungeheiligtes Berliner Leitungswasser m trinken. Jedoch ist richtig, daß die orthodoxe Frömmigkeit des Maharadschah ihm den Genuß von Fleisch nicht gestattet, weil sein« Religion das das Töten von Tieren verwirft. Auch Eier ißt der Maharadschah nicht. Er ernährt sich nur von Pflan-zeukost, zu deren Zubereitung er einen eigenen Koch mitbrachte, d«m eine ganze Küche zur Versügung gestellt wurde. Die Begleitung de» Maharadschah legt Wert darauf, seine Deutschsreundlichkeit zu betonen, vor allem seine starke Vorliebe für deutsche Musik. Auch sein« zauberhaft schönen Gärtnereien läßt der Ma-haradschah durch einen deutschen Gärtner besorgen, und für di« Leitung seiner Staatskapelle hat er seit Jahren einen deutschen Kapellmeister verpflichtet. Von Berlin reiste der Maharadschah, der die Reise, wie ausdrücklich versichert wurde, nicht au» politi- sein diemüettigkhlich petten" ein Landgericht daselbst in der Ausdehnung des damaligen Psarrsprengel»; 1860 wurde aber dieses Gerichtsgebiet bi» zum Bache Licenca ausgedehnt. Unter Standrecht ist aber nicht da» jetzige Stand-gericht al» Schnellgericht (diese» ist die Errungen-schafl einer späteren Zeit), sondern da» Recht zu verstehen, von den aufgestellten Verkaufsständen ein« Abgabe zu fordern. Mit der Maut hatt« «« seine Schwierigkeiten. Wegen Ueberhaltung bei EinHebung der Taren wurde vom Kreisamte in Cilli 1797 di« Führung «ines Protokolles und di« Ausgabt von Vollsten angeordnet, welche genau den Tag der Ausstellung und die Ladung nach Art und Gewicht zu enthal-ten hatten. Ueberdie» wurde die Aushängung de, Tarifes anbefohlen. Das Fischrecht de» Gutes ist im angeführten Arbar folgendermaßen umschrieben: Vijchwaidt. Auf dem Wasser der Traan hat mit zu fischen zu dem Hof in Pogledt. Hebt sich an die Vischwaidt zu nächst ob dem Dorf Stokh (Penovje?) und werdt bis an den Puechbach ob Plangkhenstein. Auf Pogled und seiner Umgebung spielt sich die Handlung ab im „Bachernsäger", dem Überroman-tischen epischen Gedichte Julius Syrutscheks, welcher C Beginn unseres Jahrhundertes Revierbeamter Eelje war. Das Werk ist im Buchhandel vergriffen. Leset die „Deutsche Zeitung"! tischen Gründen unternommen hat, nach Wien weiter. Es ist schade, daß sein Weg ihn nicht auch nach Bayreuth und Salzburg führte. Der große Lieb-Haber deutscher Musik hatte gerade an diesen klassi-schen Stätten de» deuischen Musikleben« besonder» tiefe und nachhaltig« Eindrück« empfangen können. Marxistischer Kampf in Oesterreich Die Internationale Presse-Agentur meldet aus Wien, daß die Bundesleitung der illegalen Freien Gewerkschaften Oesterreichs einen Beschluß gefaßt hat, alle Kräfte einzusetzen, um einen Sturz der Regierung herbeizuführen und den Faschismus jeder Schattierung zu zerschlagen. Bürgerkrieg in Oesterreich? Oesterreichische Blätter berichten, daß in der Zentrale der österreichischen Marxisten in Brünn fieberhaft Vorbereitungen für einen neuen Bürger-krieg in Oesterreich getroffen werden. Tschechisch« Blätter fordern von der Prager Regierung die Li-quidation des marxistischen Hauptquartiers in Brünn und Ausweisung der politisierenden Emigranten. Bewährte Mittel der „Vaterlandischen Front" IPA. Dem „Emmenthaler Blatt", Lungau, Schweiz entnahmen wir folgende Meldung: In einer Versammlung der Vaterländischen Front Ende Juli in Mureck stellte der Regierungskommissär Dr. Quanditsch zunächst fest, daß da» Interesse der Nationalen sehr gering sei, denn von ihnen sei ja niemand anwesend. Man habe Mittel, dieser Teil-nohmslosigkeit abzuhelfen, und werde Rizinusöl und Gummiknüttel in Anwendung bringen. Dies seien, wie d«r Rtgierungskommisiär mit Genugiuung her-vorhob, bewährte Mittel, die sicherlich eine günstige Wendung herbeiführen werden. Man frägt sich, ob diese Drohung mit dem Willen der österreichischen Regierung zu einer inneren Befriedigung über-einstimmt. Offene Fragen Von nationalsozialistischer Seite wird zur Am-nestie geschrieben: Warum hat Bundeskanzler Schuschnigg 224 po-litische Häftlinge von der Amnestie ausgeschlossen, also jene, welche sich für die 2d«« mit dem höchsten Risiko und mit den größten Opfern eingesetzt hatten? Wtnn e» Schuschnigg um eine ganz« Befriedigung zu tun war, dann durft« er von den politischen Idea-listen nicht über zweihundert Personen von der Am-n«sti« ausschließen. Da» ist die Ursache, daß viele der «cht«n Kameraden über ihre Befreiung sogar traurig sind, denn die 224 Zurückgebliebenen haben für ihren Einsatz eher den Borrang verdient. Wenn man über da« Vergangene «in«n Schlrier breiten wollte, ««»halb hat man den Beamten, Richtern und Lehrern all« Aussicht genommen, in die früherm Stillungen witdtr eingesetzt zu werden? Und Tau-senden hat man Hab und Gut beschlagnahmt! Kurze Nachrichten Zwischen der Reichsregierung und d«m Vatikan kam e» zu einer vorläufigen Lösung. Hauptsächlich wegen der Oesterreichftag« in diesen kritischen Zeiten und weil sich die katholischen Bischöfe de« Deutschen Reiches in einem Hirtenbrief gegen die bolschewistische Weltgefahr wenden und dadurch die Politik d«» Führers unterstützen. Reichspropagandaminister Dr.Goebbtl» weilte mit seiner Begleitung einige Tage als Gast de« italienischen Propagandaministers Alfieri in Ve- nebig, wo er stürmisch begrüßt wurde. * General Rydz Smigly, der Generalinspektor der polnischen Armee, ist in Paris freundlich empfangen worden. Die französische Presse ist über diesen Be-such sehr erfreut. * In der Batschka feierten zahlreiche deutsche Dörfer ihren 150jährigen Bestand. Die Feiern, an denen auch Vertreter der jugoslawischen Behörden sowie der Beograder deutsche Gesandte teilnahmen, zeugen von der Kraft dieser deutschen Siedlungen. Durch die T«ilnahm« größerer Gruppen von Saar-pfälzern als Abgesandten der alten Heimat kam die lebendige Verbindung zum Ausdruck, di« sich zwischen den Batschka-Deutschen und den Volksgenossen in der alten Heimat erhalten hat. Der Weg der Verständigung Es ist so weit in Europa gekommen, daß da» Natürliche am ehesten geeignet erscheint, Sensation zu erregen. So auch die Wiederaufnahme eines deulsch>franMjchen Gesprächs, die in der Paris« Reise Dr. Schachts zweifellos Tatsache geworden ist. Es läßt sich nicht leugnen, daß der Reichsbankprä-sident nicht nur eine anerkannte internationale Au-iorität in Währungsfragen ist, sondern außerdem Deutschlands Wirtschaftsminister und als solcher ein« hervorragende Persönlichkeit der Reichspolitik. Aus diesem Grund zerbrachen sich die französischen Zei« tungen den Kopf, ob nun eigentlich ein« hochpoii» tische Mission oder ein Meinungsaustausch über rein wirtschaftlichen Fragen das Wichtigste bei dem Gegenbesuch gewesen sei. den Dr. Schacht seinem Kollegen, dem neuen Gouverneur der Bank von Frankreich, gemacht hat. Der Umstand, daß d«r deutsche Minister bereits am ersten Tag auch mit Mitgliedern des ftanzösischen Kabinetts, ja mit Herrn Leon Blum selbst zusammenkam und diesen Letzteren auch vor der Abreise nochmals aufgesucht hat, hat die politische Neugitrd« noch vermehrt. Vor allem aber hat si« den Unwillen des Kommunisten-führer« Thore, in höchstem Grade erregt, der zwar Frankreich Seite an Seite mit der spanischen Volk«-front im Bürgerkrieg sehen möchte, nicht aber eine auch noch so bescheidene deutsch französische Fühlung-nähme. Genosse Thorez, für den Leon Blum offen-sichtlich nichts anderes ist als der französische Kerenski, d. h. der Vorläufer eines zwetten, von Sowjetpa-rolen geleiteten Volksfrontkabinett». hat allerdings di« Enttäuschung «rltben müssen, daß sein Brief an den Ministerpräsidenten eine recht deutliche Antwort erfuhr. Herr Blum hat sich mit allem Nachdruck das Recht vorbehalten, mit Vertretern de» national-sozialistischen Deutschland zu sprechen, auch und ge-rad« wenn eine Maßnahme wie die Verlängerung der militärischen Dienstzeit im Reich dem Gespräch vorangegang«n sei. Der Ministerpräsident hat erklärt, er wolle „keinen Augenblick am Frieden verzweifeln", und in Deutschland hat dieser Bewei«, daß Leon Blum gegen den Strom der Demagogie sich zur Vernunft bekrnnt, starke Beachtung gefunden. Man hat in Frankreich »«mutet, Dr. Schacht habe für ein« deutsch-französisch« Annäherung im Rahmen einer europäischen V«ständignng bereit» weitgehende Vorschläge mitgebracht. Erwähnt wurde dabei nicht nur da» der Regierung Blum bttrei-flicherweise am Herzen liegende Problem einer „Aus-richlung der Währungen^, d. h. einer einheitlichen Schlußfolgerung aus der angelsächsischen Goldab-wertung, fondern auch die Auftauung de» erstarrten deutsch-französischen Handelsverkehrs, sowie Rohstoff, und Kolomalfrage. Was den Handelsverkehr zwt-schen Deutschland und Frankreich betrifft, so hat Dr. Schacht in einer Unterredung mit dem Vertre-ter des „Pari» Soir" feinen Wunsch bereits au»-gesprochen, demnächst ein zwette» Mal nach Park zu kommen, um mtt dem ftanzösischen Handelsmi-nister Bastid darüber zu sprechen, wie durch „eine intelligentere Lösung" da» Dilemma ein Ende fin-den könnte, daß Deutschland so wenig französische Waren kauft, weil es sie wiederum nur mit eigener Ausfuhr bezahlen kann. Konkrete Abmachungen handelspolitischer Art dürften also zwar heute noch nicht reif sein, wohl ober ist die Kluft des Schwei-gen», wie Dr. Schacht sie nannte, überbrückt und — in der Aussprache mit den führenden Ministem Frankreichs — das Eis geschmolzen. Wenn ein Teg der französischen Presse — von der unoerhülltm Wut der Kommunistin ganz abgesehen — die Ding« so hinstellen möchte, als setze Deutschland in der Person Dr. Schachts der französischen Regierung die Pistole auf die Brust, sich entweder allen deut-schen Forderungen nach Ausfuhrmärkten, Rohstoffen und Kolonien bedingungslos anzuschließen oder sich mit einem endlosen Rü tungswettlauf abzufinden, so wäre dies eine Sprache, die weder mit der Frie-den;politik Adolf Hitler» noch mit der Weltwirtschaft-liehen Einsicht Dr. Schachts übereinstimmen würde. Deutschland will den Rüstungswettlauf ebenso wenig wie Frankreich, und zwar weil er polittsch sinnlos und wirtschaftlich katastrophal werden müßte. Deutsch-land sieht die Wiederherstellung des europäischen Vertrauens auch keineswegs nur darin, daß sich di« Anderen vor deutschen Forderungen ohne Gegen-wert zu beugen hätten. Was die Reichsregierung sucht und wofür sie das Verständnis der französi-schen Regierung erhofft, sind Mittel und Wege der Abkehr von jener tödlichen Politik de» Mißtrauen» und der Kriegspsychose, in der sich niemand zu bei-den Seiten des Rheins wohlfühlen kann — es sei denn der kriegerische Sowjetfreund Thorez. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 7! Aus Stadt und Land Millionentreffer 264 der Klassenlotterie in Maribor I Bei der Ziehung der Staatlichen Klassenlotterie am 31. August I. J. gewann das Los 59.971 die Prämie von Din 1,002.000—. Das Glslckslos wurde im Bankgeschäft Bezjak, Maribor, Gosposka ul. 25, gekauft. Schulung im Bühnen» u. Laienspiel Im lammenden Herbst wird die Leitung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbunde» eine Spielgrupp« bilden, die in unseren deutschen Siedlungen gute volkstümliche Schauspiele spielen wird. Aus dieser Spielgrupp« soll ein ständig» Theater für unsere Volfsgruppe hervorgehen. Als Mitglieder der Spielgruppe werden auch Nichtberufsschauspieler aufgenommen, die für ihre Mitarbeit in der Spielgruppe geschult werden. Männliche und weibliche Bewerber sönnen ihre schriftlichen Anträge mit LichbUd an die Bundes-leitung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes, Novisad, Cara Lazara 7, richten. Schulung für Puppenspieler Die Bundesleitung de« Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes wird mit Herbstbeginn den Orts» gnippen wieder Puppenspiele, besonder« für Kinder, zur Verfügung stellen. Zur Ausführung der Puppenspiele werden zwei Junge Männer von 18—24 Jahren gesucht. Bewerbungen sind an die Bundeskanzlei de» Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes einzuschicken. Die Bundesleitung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes, Novisad, Cara Lazara 7. Celje Evangelischer Festgottesdienst. Anläßlich des Geburtstages S. M. de» Königs findet der Feftgotte«dienft in der Evangelischen Kirche Sonn-tag, den 6. September, vormittag« um 10 Uhr statt. Benko kommt nach Celje. Diese Nachricht kursierte in unserer Stadt und Umgebung schon ein halbes Jahr. Nun ist sie zur Wahrheit geworden. Am Samstag, dem 29. d. M. haben sich die Pforten in der Kralja Petra cesta zum neuen Fleisch- und Selchwarengeschäft geöffnet. Die ganze Anlage ist von Auhen, wie von Innen sehr geschmackvoll und nach den modernsten hygienischen Anforderungen eingerichtet. Die recht appetitlich hergestellte Auslage hat am Eröffnungstage, wie nicht anders zu erwar-ten war, eine Menge Neugieriger wie auch Käufer herangelockt. Unglücksfall. Der bei den Dachreparaturen an der hiesigen Marienkirche beschäftigte Spengler-gehilfe Franz Belcl der Firma Krajnc ist heute vom Dache abgestürzt und seinen Verletzungen er- legen. Vor kurzem starb seine Ehegattin an den Folgen einer Zwillingsgeburt.' Der Schütze,,verband Celje (Streljsko okrozje) veranstaltet sein diesjähriges Prei«schietzen Sonntag, den 6. und Dienstag, den 8. September, in Celje auf der Schlehstätte in Pecovnik. Die Mit-glieder der Schützenvereine sowie Freunde ^dieses ritterlichen Sportes werden ersucht, sich recht zahl-reich zu beteiligen. Ein zweites Kino in Celje. Der grohe Konzertsaal in der Ljudska posojilnica wird von einem Ljubljanaer Unternehmen zu einem Kino umgewandelt. Die Arbeiten sind in vollem Gange und die Eröffnung ist demnächst zu erwarten. Wie man hört, sollen nur Filme belehrenden und wirk-lich bildenden Inhaltes vorgeführt werden. Das neue Kino wurde „Metropol" getaust. Am 1. Sep-tember, dem Eröffnungstage wurden aus einem über Celje kreisenden Flugzeug Einladungen abgeworfen. Kino Union. Donnerstag und Freitag: Liebesrhapsodie, mit Paul Hörbiger. Sams-tag, Sonntag und Montag: Magdalena, mit Martha Eggerth. M a r i b o r Das sozialistische Blatt „Volkastlmme", das seit dem Kriegsende in Maribor zweimal wö-chentlich erschien, hat nun, wie in der letzten Folge mitgeteilt wird, wegen verschiedener Schwierigkeiten sein Erscheinen eingestellt. Fremdenverkehr. Im Juli kamen 20.920 Personen aus dem Ausland über Maribor nach Jugoslawien, darunter 2670 Jugoslawen, 9387 Oesterreich«, 7283 Tschechoslowakei, und 699 Reichsdeutsche. 2m selben Monat reisten 19.420 Personen über Maribor ins Ausland, darunter 3390 Jugo» slawen, 7297 Oesterreicher, 7283 Tschechoslowakei, und 585 Reichsdeutsche. Die angeführten Zahlen zeigen, daß die Reisesaison ihren Höhepunkt er-reicht hat. Forderungen der Gewerbetreibenden. Delegierte der einzelnen Kreisausschüsfe der Gewerbe-Organisationen im Draubanat hielten in Maribor eine Konferenz ab, in der aktuelle Fragen behan-bell wurden. Da zahlreiche Organisationen ihre Verbindlichkeiten gegenüber den Kreisausschüssen nicht einhalten, wird die Banalverwaltung ersucht werden, durch die Bezirkshauptmannschaften die Mitgliedsbeitiäge einfordern zu lassen. Die Geba-rung aller Organisationen, die ihre Verbindlichkeiten nicht einhalten, soll überprüft werden. Eine lebhaste Aussprache entspann sich über die Dauer der Lehr-zeit. Die meisten Delegierten sprachen sich für di« Verlängerung der Lehrzeit auf fünf Jahre au». Ferner wurde die Ausschreibung von Wahlen für die Krei«au»schüsfe gefordert, deren Mitglieder vor-läufig ernannt werden. Mehrere Redner verwiesen darauf, daß die fachliche Befähigung der Gewerbe-treibenden strenger überprüft werden müßte. Koöevje Das slowenische Lied zum ersten Male im Gottscheer Gebiete. Unter diesem Titel er- schien am 24. August im Slovenski Dom ein Be- richt über eine slowenische Veranstaltung in Rieg-Kocevska reka. Es wundert uns nur, auf welche Art di« slowenische Oeffentlichkeit über die Verhältnisse in unserem Ländchen unterrichtet wird. An der Veranstaltung hätten 400 Personen teilgenommen. Wie viele bodenständige Rieger Insassen darunter waren, wird nicht erwähnt. Unerhört klingt die Behauptung des Berichterstatters, da« slowenische Lied wäre in Rieg noch nie gesungen worden. Wir dür-fen ihm vielleicht eine objektivere Behauptung gar nicht zumuten, weil er höchstens erst ein Jahr lang in Gottschee lebt — und sich so mit der 600-Jehre alten Gottscheer Bodenständigkeit nur durch tenden-ziöse, unwahre Berichte gleichstellen kann. Wir kön-nen den Vertretern dieser erzwungenen Anschauung nur den einen Rat erteilen, sie mögen sich mit dem höchsten Gebote der Kirche, deren Vertreter sie äußer-lich zu sein scheinen, dem Gebote der Nächstenliebe, etwa» eingehender auseinandersetzen. esch Grohe Feuerwehrübung in Koöevje. Am 30. August fand in der Stadt Kocevje eine große Feuerwehrübung statt. Da» Objekt de» Bran-des war das Schloß Auersperg. Die Mannschaft führte dem zahlreichen Publikum tadellose und »akte Durchführungen der gestellten Aufgabe vor. Das darauf folgende Fest im festlichen Gastgarten „Herde" dauerte bis spät in die Nacht. esch Slovenska Bistrica Konrad Neuhold f Am Samstag, dem 29. August, ist hier der Hotelier und gew. Gemeinderat Herr Konrad Neu hold d. Ae. nach langem schweren Leiden im 67. Lebensjahre verschieden. Mit ihm ist ein aufrechter deutscher Mann allzufrüh ins Grad ge-sunken, der in den Reihen unserer Bürgerschaft eine unausfüllbare Lücke hinterläßt. Der Verewigte wurde am Montag, dem 31. August, unter zahl-reicher Beteiligung am Leichenbegängnisse auf dem hiesigen Friedhofe in der Familiengruft zur letzten Ruhe gebettet. Ehre seinem Andenken! Den Hinter-bliebenen unsere herzlichste Teilnahme! Wirtschaft Neuartige Triebwagen der deutschen ' Reichsbahn Zur Auflockerung des Personenverkehrs o«r-wendet die Reichsbahn Fahrzeuge mit Dampf- und elektrischem Antrieb, die ihre Kraftanlage im Unter-bau mit sich führen. Die neuesten Ausführungen elektrischer Triebwagen verkehren zwischen Stuttgart und Berchtesgaden und erreichen eine Geschwindigkeit von über 120 Stundenkilometer. Eine Neuheit ist auch der Aussichtstriebwagen. Seine Fenster sind besonders breit gehalten und ein Teil des Daches besteht aus Glas, so daß auch im Gebirge die Fahrgäste ungehinderte Aussicht nach allen Selten haben. Dieser Aussichtstriebwagen heißt auch „der gläserne Zug". Inserieret in der Deutschen Zeitung! Neu heul KINO „METROPOL" IN CELJE im Saale der „LJüDSKR POSOjILNICn" «2 Programm bis einschliesslich Freitag, den 4. August 1936: „F0?(" Ton-Wochenschau und ein koloriertes, musikalisches Lustspiel i „Micky spielt". „IM WEIS5EM RÖS5L" von Ralph Benatzky, in den Hauptrollen spielen Hermann THIMIQ, Christi MflRDRYN und andere bekannte Filmgrössen. Beginn der Vorstellungen: am Wochentagen um 18 50 und 20-30 Uhr; am Sonntagen um 16, 18 30 und 20 30 Uhr. — Dreimal in der Woche Vorstellungen zu ermässigten Volkspreisen und zwar: Montag und Samstags um 16 Uhr und Sonntags vormittag um 10'30 Uhr. Kassaeröffnung: 1 Stunde vor Beginn. Schulbücher, antiquarische kauft und verkauft für das kommende Schuljahr Buchhandlung „Domovina", Celje, Kralja Petra c. 45 SchSnns, lonnigai Zimmer im I. Stock, möbliert oder leer, mit streng s >-pariert- m Eingang, wird mit oder ohno Kost vermietet. — Adresse erliegt in der Verwaltung des Blatte». Kostplatz für GymnnsiuUehüleri in) bei deutscher Familie, gute Aufsicht, auch slowenische Konversation, eventuell mit Ciavier. bunützung wird vergeben. Adresse in der Verwaltung des Matte» 5!i3 Inseriere in der„DeutschenZeitung", es wirkt immer! Möbl. Zimmer im Stadi innern wird gebucht. Anbote an die Verwaltung unter .300". Gut erhaltenes Liegesofa (Couch) wird für sofort gesucht. AdreCe in der Verwaltung des Llattes. DRÜCKSACHEN aller Art liefert besten» und billig Yereinsbuclidruckerei „CELEJA" Trucker, Verleger und Herausgeber: VereinSbuchdruckere, „Celeja" in Celje. — Verantwortlich für den Herausgeber undIverantwottltcher Lchriftleiler: Jakob Prah in Celje Jiir die Druckerei verantwortlich: Gabriel Szenczi in Celje.