ttuiumrr 27. Pcttutt, den 3. Juli 1898. IX. Jahrgang' Pettauer Montag-Zeitung. Deutschnationales Oraan für Untersteiermark. . ,JT" . „ •* „veutsch, frei, treu!'* üvciS für Pettau mit Zustellung in» HauS: Bierleljöhrig fl. I.SO, halbjährig fl. 2.40, ganzjährig fl. 4.80, mit Post Versendung im Inland«: Bierteljählig jl. 1.40, halbjährig fl. 2.80, ganzjährig fl. 5.60. - Einzel« Rnmmern 10 ft. Hera»s«eb«r «ab Schriftleiter! R»««ald Iieo» ««»er, Kanischavorstadt Rr. 3S, l. St. S»r»chft»ude »»« 1 bis i Uhr «nnahme v»» I»ser«ten i» »er B«chha«dlu»a W. vlanle, Hauptplai, »ir v. Handschriften ,verd«n nicht zurückgestellt. Ankündigungen billigst berechnet. — Beitrüge sind erwünscht und wollen längsten» di» Freitag jeder Woche eingesandt werden. Prännmerations-Einladnng. Wir laden die verehrten Leser unseres Älatte» zum Fortbezuge und alle Frennde des Teutschthum« zum Abonnement diese« Blattes ein, daS jtfet an jeden, Montag morgens erscheine» wird, somit zu einer Zeit, >vo ,»6>tS für daS Lesebedürfnis vorhanden ist und eS daher Jeden, willkommen sein wird. Eine «»zahl namhafter Mitarbeiter ist gesichert. Wir nennen vorläufig nur: Professor Brigola, A. G r o n e r, W. P iS k, Professor Dr. A. R a > z, Gabriel Rosa, Ä. S t er i n g, M. W o l s. Roch andere Autoren haben ihre Mitarbeiterschast bereit» zugesichert und »o hoffe» wir durch die Mannigfaltigkeit und Reichhaltigkeit, wie die Thatsache, dass das Blatt jo viele Origiiialartikel» bringt, wie kein andere» selbfi größere» Provinzblatt. auf zahlreiche Be-«Heiligung rechnen zu dürfen. Herr Blanke über-inmmt au» Gefälligkeit auch ferner die Annahme von Ankündigungen. Die Verwaltung. An unsere Leser! Seit mehr al« einem halbe» Jahre haben die Leser diese» Blatte» Gelegenheit gehabt zu prüfen, und sie werden immer gefunden haben, das» wir für Deutfchthum, Recht und Freiheit eingetreten sind. Wir sind in der ersten Nummer unsere» blatte» für den Frieden eintreten und gegen die, da» Gedeihen des Staate» wie da» Wohl der Ueber Sndermann's „Johannes". von Dr. Ägid Raiz. Und er zeugt nicht für ihn. nicht für sein Äild vom König der Juden. Dnnkle. seltsame stunde kommt dem Johannes au« Galiläa. Bon einem der verachteten „Fischfresser" fängt er da» wunderbare Wort auf: „Höher den» Gesetz und Opfer ist die Liebe." In diesem Worte liegt et-wa» Reue». Unfaßbare», gegen daö sich sein ganze» Denken empört und das ihn doch tief er-ichüttert. Und diese» verhaßte Wort „Liebe" ver-folgt ihn, e» sagt'» ihm die fürstliche Sünderin Herodia» und die einfältige Jael, des Schuh-ilicker» Weib, und in den lockenden Tönen der Bersuchnng die schöne Salame. Zweifel an sich und seinem Messia» belasten seine Seele und brechen seine Zuversicht. Um ihnen zu entgehen, wandert er in der Nacht de» Paschafestes zum Thore des Tempels, wo die Pilger in ihren Decke» liegen und den Festmorge» erwarten, um unter ihnen Galiläer zu finden und zu fragen. Tort berichtet ihm eine Bettlerin von dem Jesu-klnde und weist ihn, den Propheten, zurecht, ein paar Galiläer erzählen ihm von dem Sohne de» Himmermanne« wie von ihresgleichen, das» er im schiiflein dem Volke predige und ihnen hiedurch den Fischfang störe und bei Sündern aus- und eingehe und auf Festen fröhlich sei mit den Frvh-Ischen, gleich al» thäte er »och den Worten der )erodia«. die sie dem Siedler der Wüste znge-rufen: „Wer sichver messenwill, über Menschenein Richter zu sein, der muß theilhabe nanihrem Thun und Bürger bedrohende Zwietracht. Wir sind aber auch voll und ganz eingetreten für das historische Recht deS deutschen Volkes in diesem Staate, das darin besteht, dass Jeder sich zu seinem Deutschthum bekenne» kaun, ohne dass man eS wygen darf, ihn . des ÄerrathcS an Österreich zu zeihen. Nie hat Österreich bessere Patrioten ge° habt als e» seine Deutschen sind, die Gut und Blut sei Jahrhunderte» sür die Dynastie ge-opfert hoben, u»d heute soll der Deutsche, auf dessen staike» Schultern der Thron der Hab«-burger ausgebaut wurde und immer fest geruht hat, geächtet und seiner Richte beraubt werde»! Ministerium auf Ministerium wechselt, auch die KampfeSart, aber ei» Ziel, nach dem Alle ihre Pfeile schnellen, bleiben immer die Deutschen. Und so muß Jeder, auch der Friedlichste in den Kamps eintrete» für das .Heiligste waS es gibt, feine Muttersprache, seine Eigenart und seinen ererbten Besitz, den er unangetastet auf seine Kinder vererben muß. will er sich nicht selbst schänden. In diesem uns friedlich?» Deutsche» aufge-zwungene» Kamps werde» »us dir Leser unsere» BlatteS immerdar bereit sehen, für Wahrheit, Recht und Freiheit de» deutsche,. Volksthnme» einzutreten und hoffen wir darum auch die volle Unterstützung aller deutschn, Städte und Orte im steierischen Unterlande, dere» Gemeinde- und sonstigen Interesse» in unserem Blatte immer einen beredten Vertheidiger finde» werden. Und so hoffen wir, da da» Blatt nun-mehr unabhängig von jedem, wie immer gearten Einfluß ist und bleiben wird,»tbeil die deutschna- menschlich sein unterMeusche»", und dass des Mannes Lehre laute: „Liebet eure Feinde!" All daö Vernommene ist so wunderbar, so ganz anders und dem entgegen, was sich Jo-hanneö gedacht hat. dass es seine Zweifel nur verstärkt. Sein Bild de« strafenden Gottes droht wie ei» falscher Traum zu> versinke», und ein neues taucht als eine Ahnung dämmerig empor, liebend, versöhnlich, ein Bild, vor dem die Kraft seine» Zorne» dahinschwindet, so das» er an der Schwelle de« Tempel», da er »ach dem Wille» des Volkes über Herode« und die Ehebrecherin richte» soll, uicht im Stande ist. den ersten Stein aus sie zu werfe»; dei Stein entfällt seiner Hand, und er wird al« Aufwiegler deS Volkes in« Gefängnis geworfen. Ob er gefangen oder Dank der durch Sa-lome listig erregten Furcht des HerodeS, frei sei, kümmert ihn nicht. Ein anderer und Mächtigerer ist gekommen, der ein neues und andere« Heil al» er dem Volke kündet. Im Zorne über Äa-lome» dreiste» LiebeSwerben hat er zu den Jüngern gesprochen: „Wisset ihr. in ivelcheS Ge-wand sich die Sünde vornehmlich kleidet, wenn sie unter die Leute geht? . . Liebe nennt sie sich am liebsten." Doch er selbst beginnt der Lehre von der allgemeinen Menschenliebe, deren erste Klänge er vernommen, zu erliegen: „In mir dämmert der Sinn von jenem Widersinn. Wer allein mag die Welt erlösen? . . Der ihr al» Gabe reiche» will das Unerreichbare." Und in seiner eigenen Brust findet er dies Gesühl ge-weckt, wie er von den beide» einzigen Jüngern, die ihm Ire» geblieben sind, Abschied nimmt: „Mir ist'S, ich hab' euch lieb." Nur eine« noch fehlt Johanne»: die Ge-- tionale» Partei hier eszn ihrem Organ erwählt hat »nd ihm eine feste Stütze bietet, dass sich bald eine neue Schaar treuer Leser aus de» deutschen Orten de» alten zugesellen werden. An, 3. deS HenmondS 1898. R. I. Bayer. Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter. Der Umstand, dass die „Pettauer Zeitung" nunmehr i» a»deren Besitz übergeht, veranlaßt mich, als früheren Herausgeber, an dieser Stelle den beste» Dank sür die Unterstützung »nd das Wohlwollen auSzuiprechen, das dem Blatie in so reichem Maße entgegengebracht wurde. Mit der Bitte, aucl'^er „Pettauer Montag« Zeitung" ferner-hin allseitige Förderungangedeihe>izu lassen, zei chnet hochachtungsvoll _W. filonhe. Rundschau. „Nichts nene« auS Asrika?" Diese stehende Frage im allen Rom heißt nun modernisiert: „Nichts neue« aus Spanien?" Und die Antwort lautet darauf: Noch immer der alte Verzweif-lungskampf der Spanier, obwohl sie in Asien wie in Afrika Schritt für Schritt an Terrain verliere», während die Amerikaner und Jnsnr-geilte» auf Kuba wie auf den Philippinen noch immer ,i«cht energischer oorgeljeu. trotz der reichliche» Geldmittel und des reichlichen Mensche»' Material?, das sie opfern, nur Schritt für Schritt an Terrain gewinne». Durch den kubanischen Krieg wird demonstrativ bewiesen, wie schiver- wißhrit, das« Jesus von Nazarrth wirklich der versprochene Messias sei. Darum schickt er seine beiden Jünger, ihn selbst zu fragen. Schon zum Tode bestimmt, bittet er um LebenSfrist, bi» die Abgesandten mit der Antwort kämen. Sie kommen und berichten ihm. was sie gesehen: Wunder der Menschenliebe. Run stirbt er freudig, seine Sendnng ist zu Ende; sein Gott der Rache, dem er voranzugehen meinte, ist gefallen, auf dem Throne sitzet „in weißen Kleider» der Fürst deS Frieden» — und sein Schwert heißet „Liebe" und „Erbarmen" ist sei» Schlachtruf." — Innerlich erliegt Johanne« dem Gotte der Liebe, und eines Weibe» Liebe ist e». der sein Leben zum Opfer wird. In der sündigen Hero-diaS fiindlicher Tochter hat der sonderbare Held, in dessen Augen daS Feuer religiöser Schwärmerei und büßender Enthaltsamkeit lodert, dessen Körper, braun und sehnig, vom Kleide kaum verhüllt wird, die früh erwachten, südlich heißen, irren LiebeStriebe entstammt. Sie liebt ihn und bietet ihm ihren jungen, strahlenden Leib. Aber die Macht des schönen Weibe«, deren sich Salome wohl bewußt ist, wird zu Schanden an dem harten Fanatiker der Buße und Entsagung. Da« verschmähte Weib rächt sich. Scheinbar da» Werk-zeug ihrer Mutter, kühlt Salome ihre eigene Rachlust, indeni sie den lüsternen Herodk» erst in heuchlerischer Verschämten durch ihre Reize entzündet und dann das Haupt des Täufer» als Lohn ihrer Tanzkünste fordert. Vergebens erwartet sie von Johanne«, den sie nun ganz gedemüthigt zu hal^'N glaubt, die Bitte um das Geschenk de« Leben« — Johanne» hat in Erwartung der Botschaft seiner Jünger kein Wort, feineil Blick sür sie. So stirbt er denn, in froher Erkenntnis des neuen Heile», ein Opfer der Liebe. fällig, wie langwierig und wie daher auch im-gleich noch kostspieliger ein Krieg ist, der mit Milizheeren geführt wird. I» Frankreich hat Brissou endlich eine Ca-binetsbildniig der Minorität zustande gebracht. Wie lange wird eS halten? — Auch in Rom ist eS »ach schweren Gc burtswehcn gelungen, ein Ministerium Gtneral Pellour zu bilde». Man könnte es ein Mini-steriuin .auf KöuigS tdkfehl" uennen. Wird es deshalb länger halten? Schwerlich! — Alles Vertrauen der Herrscher ist wertlos, wenn die Männer ihres Vertrauens nicht auch da» Ver-trauen der Völker besitzen. Das ist ein Wahr-heiissatz, der sür alle eonslitulionelleu Staaten ohne Ausnahmen gilt. Nur Nußland und die Türkei dürfe» sich heutzutage noch erlauben, absolut zu regieren. Und selbst dort würde ein einmal sich allgemein er-hebender VvlkSiinwillcn derartige ministerielle La-faieii hinwegfegen. In Deutschland ist der Sieg des Centrums u»d der Socialdemokrat«» Thatsache geworden und zwischen diesen beiden harten Mühlsteinen werden die übrige» bürgerliche» Parteien, ob freisinnig, antisemitisch, fendal oder agrarisch, zer-rieben werden. Würden die bürgerlichen, frei-sinnigen Parteien nur endlich zur Einsicht komme», dass sie von den socialdemokratischen Utopie» viel weniger zu fürchten haben, als von sämmtlichen reaclionärcn Parteien, wie sie sich auch nenne» mögen, ihre Nuaneestreitigkeiten fallen lasse» und eS ihrem Egoismus abgewinnen können, den Grundsatz gelten zu lassen: „Gerechtigkeit ist daS Fundament des Staates' , dann hatte» wir eine freisinnige ..Hausse" und leidet nicht eine freiheitliche ..Baisse" in Deutschland zu eonstatiercn. In Österreich dauert der Kamps ebenso lang-wierig fort wie iit Amerika. Auch hier kommt es nicht zum Frieven. Den» die Deutschen wollen keine» schmachvollen Friede» an nehme» und Graf Thun will ihnen keinen ehrenvollen ge-währen. Er unterhandelt lieber mit den Tschechen. Oder wäre nicht vielleicht besser gesagt: ..ver-handelt?" Was? — Das Recht der Drutschen? — Wir wüßten sonst nicht, nm was gehandelt werde» könnte. Dies Motivenspiel ist kS, was die beiden Tl>eile der Tragödie, die wir „Johannes" »nd «Salome" bezeichnen könnten, verbindet. Es ist ei» bloßes Spiel mit den, allzu vieldeutigen Worte „Liebe", das uus wie ei» Spiegel auf d«r einen Seite die erhabene Lehre der reinen Nächstenliebe zeigt und, gewendet, auf der ander» das Bild der selbstsüchtige», ethisch wertlosen Sinnenliebe erscheinen läßt. Wir wenig haben beide mit einander gemein, wie wenig mehr als da» Wort! Die Tragödie „Johannes'', die sich i» de. Seele des Helden abspielt, hat mit Ca-lomeS LiebeSepisode. die »ur eine Station in deren LebenS- und LiebeSlanfbahn bedeutet, nichts zu schaffe» und bleibt von ihr vollkommen unberührt. Der Tod deS Johannes alier ist ei» Er-gebniS der letzter», nicht der erster». Wie andklS, wenn eine Liebe von Christi Meinung an Johannes heranträte oder die For--derung einer solche», a» der sich deS Täu>erS Irrthum erwiese und widerlegte! Das hätt? der Einheit und Folgerichtigkeit deS DrainaS genützt, freilich auch den Dichter vo» dem Wege abge-führt, der ihm durch die biblische Quelle vorge-schrieben war. Und daö Abweichen von allbekannt te», feste» Traditionell hat feine Gefahren. Zu-dem wäre eS auch ein Abweichen vo» der her-kömmlichen Bühnentechnik gewesen; den» e« hätte einen Abschluß ergebe», wie er dem großen Pub-licum und selbst einem Theile der Kritik noch lauge nicht bühnenmäßig erscheint, einen jener Schlüsse, bei denen da« Pnblicum nach dem letzten Acte erwartungsvoll sitzen bleibt, weil e« »och nicht dazu erzogen ist. sich an dem seelischen Ab-fchlusse eine» seelischen Geschehens zu genüge». Roch immer verfolgt die Menge ein Drama mit den Sinnen mehr als dem inneren Sinne und Eine füdsteirische Zeitung leistete sich den Satz: Was bliebe, wenn die Sprachenverordnuii-gen aufgehoben würde»? Das Bacuuml Damit kann kein Minister regieren. Unwillkürlich siel u»ö da die Definition eines spaßhaften Philosoph»» ei», der dc» Mensche» als zweibeiniges Thier ohne Feder» definierte. Dicse Definition paßt aus den Herrn Aitikelschrciber mit dem Zusätze, dass, wen» man diesem Menschen eine Feder in die Hand gibt, cr sich in eine neue Spezi»S. in ein Federvieh verwandelt. In dessen Kopse scheint auch ein Vaeuunt an Stelle deS GchirneS getreten zn seilt, sonst wüßte er, dass bis zu der Stre-ntayr'schen Verordnung, der ersten Rechtsverletzung, Österreich ohne Sprachenverordiitiugeu sehr gut regiert wurde, und es teilten Sprachen-streit gab. Bei der Zangengeburt des Sprachen-dienste« hat eben auch ein liberaler Minister Hebatninciidienste geleistet, wie sonst »och bei so viele» Rechtsverletzungen sich immer liberale Minister zu Helfershelfern deutschfeindlicher Maßregel» hergäbe» Jetzt herrscht d.r verschämte Absolutismus, iu der Toga des 8 verhüllt. Dieser Para-graph ist auch eine Missethat der Versassu»gSpar> tei und aller Jurist?» des Abgeordnetenhauses, die sonst alles besser verstehen und entscheide» :»ollen und buch so selten in'S Schwarze treffen, obwohl sie überall das große Wort führen. Über den § 14 sind sie noch nie gestolpert, jetzt aber fällt das konstitutionelle System darüber. Das Gauturnsest in Marburg. Bin einem Teilnehmer. Der Festausschuß, an drsscn Spitze Bürger-mcister Herr Alex. Na gy stand und in dem so-wohl »eben den Vertretern de» Turnvereines und der Gemeinde Vertreter aller deutschen Vereine in Marburg mitwirkte«, halle einen glänzenden Erfolg zu verzeichnen. Die aus fern und »ah ankommenden Gäste, welche sehr zahlreich schon am 28 abends iu Marburg eintraten und dann — im Verlause deS Feiertages — mit jedem Zuge vom frühe» Morgen bis in de» Nachmittag hinein immer versteht unter seiner ..Handlung" die äußeren Vorgänge, wiewohl diese doch nur die rohen und dürstigen Zeichen »nd Ausflüsse je»kS weit reichern, interessanter» Lebens sind, das sich i» der Menschenseele abspielt. Zum Ersassen und Be-greisen dieses Lebens in seiner ganzen Mannig-saltigkeit bedarf es nun freilich eigene» innern Reichthums und »och anderer und feinerer Or-ga»e, als e» unser Auge »nd unser Ohr sind. DaS moderne Schauspiel, wie es Ibsen eigenartig begründet und andere mit mehr oder weniger Eigenart gepflegt habe», ist nicht mehr ein ..Schau"-spiel »nd — bei dem Strebe» «ach Wahrheit und der starke« Betvnuiig der ethische» Tendenz — kaum mehr ein „Spiel" zu nennen. Sudermnn» kann nicht nachgesagt werden, dass er sich in diese Richtung allzu weit vorge-wagt habe. Bei aller Stärke, ja Rücksichtlosigkeit der WirklichkeitSjchildernug tu der Behandlung moderner, insbesondere socialer Themen, bei allem Eingehen ans daö Seelenleben hat er sich von Anfang au vor allem als ei» geschickter Bühnen-techniker erwiese», der die wirksame Mache im herkömmlichen Sinne nicht leicht um andere, ver-boraeiier liegende Vorzüge versäumte. Eine So»-derstellung mag hierin der Dramensolge „Mori-turi" (etwa „Im Augefichte deS Todes" zu über-fetzen) eingeräumt werde«, in deren ersten Dramen .Teja" und „Fritzchen" die äußere Handlung wirklich aus ganz Geringes beschränkt ist — ihren Inhalt bilde» Seele»vorgä»ge —. wogegen „DaS ewig Männliche " als Satire von vornherein eigens beurtheilt sein will. Aber nur in „Teja" findet sich innere Entwicklung; in „Fritzcheu" hat doch wieder die Mache ihr gut Theil am Verdienste. Auch im „Johannes" zeigt sich iiiiverke»»-bar Sudermamt'« technische Kunst. Stimmung»- frischen Zuzug erhielte», wäre» überrascht ooi; der reichen Beflaggung und der sonstigen gt. schmackvollen AiiSichrnückung Am ersten Abend begrüßte der Sprechwaa Herr K Ü st e r die Erschienenen und Gastgebu und Gäste blieben bi» lange iu die Nacht b j. sammelt, sich an Musik und Gesang ergötzend. Der Festlag begann tun 7 Uhr. 88 Tür».? beteiligten sich am Wetturneu. An dein Festzuge, dc» eine Wagenreihe der Marbnrger Dameurieg, eröffnete, bclheiligleu sich 400 Turner, welch.' mit Kränzen und Blumen geschmückt wurde». 224 Turner führten unter dein Gauturnwau Herrn Alex. Kvllenz die Schauübunge» aus und erhielten die neun ersten Sieger, die Herren A. S t r i m i tz e r, (Laibach). Oskar Ada nt. Ludwig P c tz. Rudolf P c tz, Gottfried Nicki. (Graz). Hans G i t s ch 11) et (c r, (Villach), V, Cerar, (Klagenfurt). Florian B a i e r und Josef H a i d a den SiegeSpreiS, Eichenkränz., von den Mitgliedern der Maochenriege. Hieraus richtete Herr C z e r ni a k. vom deutsche» Turnverein beider Hochschule» i» Graz. eine kernige Ansprache an die Turnerschaft, die mit großem Jubel aufgenommen wurde. Sehr viel Beifall fanden die Übungen der Damenriege unter Lei tung deS BercinSturnwartes Abt. Am Commerie im Gotz'jcheu BrauhauSgart.» nähme» bei 500 Personen theil. Erschienen waren die Abgeordnete»: Dr. W o l f s h a r d t, Kien-m a u ii, Posch. Girst inayr. Sah n e r, die Turnvereine: Algetsdorf. Audritz. EiUi. Detitsch-Landsberg. Gräzer Tnrncrfchaft und All^. Turnverein in Graz. sowie Deutscher Tumvereiii beider Hochschule» tu Graz, FohuSdors, Frvhn-leite», Gotlschee. Judenburg, Klagenfurt, Knittcl-seid, Laibach, Leoben, Mureck, Pettau, Radkerb-bürg, St. Veit a. d. Gla», Tarvis, Villoch, Voitsberg, Völkennarkt, Windisch Fe'istritz und WolsSbcrg. Bürgermeister N a g y begrüßte die Festgäste iu sehr verbindliche» und herzliche» Worten, worauf Ganvertreter Herr C z e r in a k dankte. Beide Redner fanden allseitigen, stürmischen Beifall. Dann wurden dc» Vereinen, die ihre Fahnen ge-btacht halten, schwarz-roth goldene Fahnenbäudcr gegeben. _ voll „arrangiert" find besonders die beiden Scenen deS 3. Actes, die eine im Hause des Schuh' flickerS Joiapbat spielend, wo JohamieS da« Oller-lamm verzehrt, während die andere »nS nächtlich vor das Thor des Tempels führt, dessen Hinter^ gründ ferne vom Feuer des Brandaltars erleuch tet ist: Johannes tritt unter die schlafenden Pilger »nd befragt sie nn, Jesu — der Ta^ dämme« a»f — der (symbolische) Weckruf du Zion?" Wächter belebt die Scene. Gut erfunden ist du darauf folgende Begegnung deS Johanne« mit Herode» und feinem Weibe, wobei er als Führet des Volke» sei» Richteramt ausübe» soll. Dagegen sind die Volksjcenen, die der Dichter im „Johannes" zum ersten Male auf die Bühne brachte, ziemlich matt gerathen, bk-stehe nun da» „Volk" aus dem engern Anhange des Täufer» in der Wüste (wie im Vorspiel) oder au» Bürger» von Jerusalem. Suderman» reicht darin nicht entfernt an die Meisterschaft heran, die Hauptrnaun z. B. in den „Webern" bewähr! hat. Hier ist e« das „Volk", daS trotz aller tu dividuellen Gliederung doch in sich einheitlich ist. jene» vielköpfige Ungeheuer, das als Masse Denkt und fühlt und handelt und sich regieren läßt, wogegen bei Sudermaiin die Menge bloß die Folie für die hrrauStrktrndkii „Sprecher" abgibt. Matt erscheint ferner daS Gastmahl int 5. Acte; man möchte bezweifeln, das» — zur beginnende» Kaiserzeit! — VitelliuS. der Statthalter von So-ricn. sich von seinem fürstlichen Gastgeber mit so Welligem hat „abspeisen" lassen; mehr rö-misch.orientalische Üppigkeit und Schwelgerei hätte de» Gegensatz zu dem sich in GlanbenSztveifel» quälenden Johanne» erhöht. G-nk»«,,, Hierauf hielten dir Abgeordneten Professor g i c n in , a r d». Sah » er. sowie Professor Binder aus Laibach äußerst wirkungsvolle Ansprachen, die reichliche» Beifall fände». Zum ©chluffc des osfi eiesle» Theils fnine» die Begrüßungen niid Telegramme zur Verlesung und mit einem frSblichei, Hospitium. gewürzt mit hninoristischei, Trink-sprüchen »nd Ansprache», endete das bis -um grauende» Morgen währende. das achte südöster« l! ichische «autunifcst. w„0 Die Leuchtgas- und Wasser-gasbercituilg.*) DaS Leuchtgas wird dnrck) Erhitzen von Steinkohlen und anderen kohlenstoffhaltigen Materialien bei Luftabschluß gewonnen. Die Steinkohlen enthalte» Kohlenstoff. Wasser« stoff und Sauerstoff u»d ergeben bei dein voran-gesühtlen Proceß flüchtige Producle, die theils gasförmig find, theils durch Abkühlung als tropf, barflüssige Substanzen gewonnen werden. Um diese» Prozeß durchführn,, bedarf man sogenannter Retorte». Dieselbe» sind entweder ge» mauerte Retorten. a»S festen DinaSsteinen be-stehend, oder Chamotteretortcn. gerade Röhren, die am Hintere» Ende, welches im Ofen liegt, ver« schlössen sind. Jede Relorle ist mit einem guß« eisernen Hals versehe», welcher aus dem Ofen hervorragt und mit einem eisernen Deckel ver« schlössen werden kann. Von diesem RetorteuhalS geht eine Aufsteigröhre aus. welche bis llt Meter i» die den Ttxer enthaltende Borlage oder Hy-draulik eintaucht. Ein solcher Retortenosen enthält je nach Be« darf und Anlage l—12 Retorten. Diese werden durch Feuerung beinahe bis zu in Weißglühen ge« bracht und dann mit etwa 100 Kg. Steinkohle, welche in faustgroße Stücke zerschlagen sein muß, geladen — chargiert nennt man das — und wird so« bald daS geschehen, sofort der Deckel geschlossen und mit Lehn« luftdicht verschlossen. Die sich ent» wickelnden Dämpfe entweichen nun durch die Ab« leituiigSröhien. Der Proceß braucht je nachdem l—6 Stunden, bis die Destillation beendet ist. Der in der Retorte befindliche Rückstand ist die sogenannte GaskokS. die entleert »nd mit Wasser ausgelöscht wird, »in sofort wieder eine gleich« Fühlung mit Steinkohle« vornehmen zu können. Die Kok« werden gewöhnlich zur Feuerung benützt. Die Gasgewinnung ist anßerordenllich schwankend und hängt von der Beschaffenheit der Kohle ab. Trockene Kohle gibt mehr und besseres thaS. Bei niedriger Temperatur gewinnt man »iel Theer, bei hoher Temperatur zersetzen sich die wertvollsten Bestandtheile. Die ko!>le»stoff-reichen Kohlenwasserstoffe zerfallen in Kohlenstoff, der sich als Relortengraphit ansetzt »nd in Methan, ein kohlenstoffärmereS GaS, das nur mit geringer Leuchtkraft brennt. Der Zentncr bester Kohle ergibt bis 22 cbm., geringere aber doch »och gute 12—17 cbm. GaS und dem entsprechend 50-70 •/. KokS. 4-6 •/• Theer und 8-12 »/, Ammoniakwasser. Die in die Vorlage tretende» Dämpfe und Gase werden abgekühlt »nd hiedurch eben znm Theile auch verdichtet. Aber erst in dem Kondensator, eine Verbindung aus« »nd absteigen« der Röhre» auS Eisen, welche durch Waffer oder Lust abgekühlt werde», erfolgt eine vollständigere Verdichtung. DaS GaS tritt auf der eine» Seite in das Röhrenfystein ein und durchströmt diese, lvährend sich Wasser und Theer in einem dar»»« ier befindlichen Untersatz sammeln »nd von da iu die Theercisterne abfließen. DaS GaS aber strömt a»S dem Eondensator in einen mit KokS gefüllten eisernen Cylinder. Skrubber geheißen, über den beständig kaltes Wasser herabriefelt. Bei den meisten Gaswerken hat man auch noch sogenannte •) Vielseitig darum o»gegiii und Schwefelammonlum, kohlensaurem Ammoniak und verschiedene» organische» Base» besondere Chemikalien anwende». Zu diesem Zwecke diene» eiserne Käste», die mehrere Horde» iu kleine» Abstände» übereinander enthalten, welche ans Rohr oder Weiden geflochten sind und i» die das ReinignngSmaterial eingeführt wird. Da» GaS geht durch mehrere solcher «ästen, iu deren ersteren meist schon gesättigtes Material enthalten ist. in den entere» frisches. Diese Reiniger sind mit hydraulischen Verschlüssen und Hebelwerk ver-sehen »nd haben zur Ausschaltung dienende hydraulische Wechsler oder Schieberventile. Man be-nützt als ReinignngSmaterial frischgelöschten mit Sägemehl, Häcksel. Gerberlohe, vermischten pul-verisierten Kalk oder die sogenannte Laming'sche Masse, bestehend ans Eisenvitriol, gebranntem Kalk, Wasser nnd Sägemehl. Diese Materialien verwandeln oder zerlege» sich durch die gegen-festige» chemische Einwirkung ans einander in Eisenhydropid. Gips und überschüssigen Ätzkalk und Kohlensäure. Ammoniak und Schwefelmnsser. stoff unter gleichzeitiger Bildung vo» kohlensaurem Kalk, schwefelsaurem Ammoniak und Schwefeleisen. In neuester Zeit werden jedoch iu den meisten Gaswerke» künstliches Eisenoxyd oder Eisenerze angewendet. Diese eisenhaltige Rei-nignngsmasse kann nach völliger Sättigung an der Lust regeneriert werden. Ans dem Reiniger wird das GaS durch den Exhaustor, der wie eine Luftpumpe oder rotierende Pumpe wirkt, äuge-saugt »nd i» die FabrikalionSgaSnhr. den, söge-nannten StationSmeffer, hinüber geleitet, die im wesentlichen den kleinen Gasmessern in den Häusern ähnlich ist und von da in den Gasometer, einem glockenförmigen, ans Eisenblech genietete», in einem mit Waffer gefüllten, gemauerten Bassin stehende, Gesäß (ftontuun, A« Wf deutschen Bewohner SteiermarkS! Der Stadt Pettau. einer auf hart um-stritlenen. an deutschem Sinn nnd Wesen un« erschütterlich festhaltenden Gemeinde de» Unter-landeö, hat bekanntlich der hohe steiermärkischc LandeSauSschusS die Ausgestaltung deS bestehenden Untergymnasiums zu einem Obergymnasium bewilligt. Damit ist ein lang gehegter, inniger Wunsch nicht nur der deutschen Bewohner von Pettau, sondern auch aller Deutschen in Unter-steiermaik in Erfüllung gegangen. WaS daS be« deutet, ivelchen Einfluß aus Erhaltung deS Deutsch-thnmS es hat, wen» eine kleine, aber verläßlich deutsche Stadt vor de» verderblichen Wirkungen einer doppelsprachigen Schule bewahrt bleibt, kann nur derjenige ermessen, welcher die Ver-hällniffe in einer gemischtsprachigen Gegend a»S eigener Anschanng kennt. Pettau hat somit vo^ den übrigen Städten UntersteiermarkS den außerordentlichen Vortheil voraus, eine rein deutsche Mittelschule zu besitzen. Der Gemeinderath der Stadt Pettau hat zwar anläßlich der bevorstehenden Errichtung eines Obergymnasiums die Gründung eines Studentenheimes ins Auge gefasst, um einerlei« die Lebensfähigkeit der Anstalt zu sichern, ander-seitS auswärtige Schiller unter strenge pädagogische Aussicht zu stellen und dieselben iu jeder Weise gut unterzubringen, mußte aber aus mancherlei Gründe» für daö kommende Schuljahr vo» der Errichtung eine» CouvicteS absehen. Dagegen hat der Gemeinderath der Stadt Pettau den Beschluss gefasst, ein dreigliedrige« Comite einzusetzen und dasselbe mit der Aufgabe zn betrauen, eine möglichst große Zahl guter Kostplätze ausfindig zn machen, um alle» Wünschen lind Anforderungen auswärtiger Familien, die geneigt wären, ihre Söhne an das zi, errichtende Obergymnafinm in Pettau zu schicken, gerecht zu werden. Da« (Somit? hat sich dieser Aufgabe bereit« unterzogen, indem es diesbezüglich eine Kundgebung a» die deutsche Bürgerschaft der Stadt erließ und dieselbe aufforderte, durch zahl-reiche Betheiligung das Unternehmen zu nnter-stützen n»d zu i'örde,». Die Bitte wurde nicht umsonst au die vpfer-willige Bürgerschaft gerichtet. In kurzer Zeit meldete» sich Familien ans allen Gesellschaftskreisen, welche sich bereit erklären, Gymnasialschlller in Kost und Pflege zu nehmen. Heute ist das Comite in der glücklichen Lage, Anfrage» auswärtiger Familien behufs Unterbringung vo» Koststudeule» »ach jeder Richtung hin z» entsprechen. Die nöthige» Auskünfte ertheilt das Cvuiiteinitglied Herr St o 11 e ii z , Kirchgasse Nr. 3 in Peilau. Das Comite kann nicht umhin, sich an sämmtliche Bewohner des Ober- nnd Unterlandes mit der Bitte zn wenden, die Bestrebungen der Stadt Pettau thatkräftig zu unterstützen. Das zu errichtend^ Obergymnasium bietet ja gegenüber anderen «ädten viele Vortheile. Die Stadt Pettau selbst ist als Ort für eine Mittelschule besonders geeignet: denn als kleine Provinzstadt bietet sie de» Schillern keine Gelegenheit, vom Studium abgelenkt zu werden. Nicht zn unterschätzen ist die günstige Lage und da« gesunde, milde Klima. Pettauer Wochenbericht. (f CCarolinr JHnljun.) Einer unserer an* gesehensten Mitbürger hat eine» sehr schweren Verlust erlitten, der ihn tief darnieder beugt und bei dem eine Reihe unserer ersten Familien ans das härteste mitbitroffen wurde. Die Gattin des Gemeinderathes nnd Ringofen befitzers Herrn Jacob M a tz u n, eine Frau von außerordent« licher HcrzenSgüte, die von ihren Verwandten, wie von den zahlreichen Freunden derselbe der Engel der Familie genaniil wurde und sich der außerordentlichsten Beliebtheit in allen Kreisen er« freute, ist. nachdem sie ein schweres Leide» und eine dadurch bedingte Operation schon vor lau-gerer Zeit glücklich überstanden, unmittelbar nach-dem sie eine» Brief hei», geschrieben hatte, worin sie ihre Freude ausdrückte, endlich wieder nach Pettau und zu ihrer Familie zurückkehren zu können, plötzlich an eine: heftigen Bauchsellent-zündung erkrankt »nd erlag trotz der »»servollen Bemühungen des Dr. Mahnert und ProfefforS Nicoladoni, ihrem schweren Leiden in Graz am 29. Juni um */» 3 Uhr Früh. Dieselbe wurde am 1. Juli von Graz hieher überführt nnd hier vom Südbahnhofe, um 4 Uhr nachmittag«, auf den städtischen Friedhof überführt. Die Seelenmesse» für die Verstorbene wurden am 2. Juli vormittag« 9 Uhr in der Minoritenkirche »nd um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche gelesen. Den tiestrauernden Hinterbliebene» wird von allen Seilen die regste Theilnahme und das herzlichste Beileid über den Tod der »och so jungen, allgeliebten Frau, die, kaum 36 Jahre zählend, sern der Heimat und ihrem Gatte», verschied, entgegengebracht. Die Beerdigung fand von, Südbahnhose an« um 4 Uhr statt, wobei sich eine außerordentliche Theilnahme feiten« der Bevölkerung zeigte. Der Galaleichenwagen, vo» vier Rappen gezogen, war ebenso wie der Sarg mit den prachtvollste» Kränzen reich bedeckt. Der Bürgermeister Herr Ornig, die meisten Gemeinderäthe, ei» Theil der .Herren Oberbeaniten der kaiserlichen Ämter. Honoratioren, die Schulkinder nnd Armen, sowie die Arbeiter der Z'egelei schritten nnter den Klängen dcS Trauermarsches der Capelle des MusikvereineS hinter dem Sarge. Auf dem Kirch-yofe hielt der Herr Probst »ach der Einsegnung noch eine Grabrede, worauf die Capelle mit einem Choral die Trauerseier beschloß. svic Prüfung auo Keierischcr Geographie nnd Geschichte) an der hiesigen LandeSmittelfchule saut» am 25. Juni statt. Derselben wohnten Herr Bezirkshauptmann Rudolf A p f a l t rer Freiherr von Apsaltrern und mehrere Mitglieder des Lehr-körpers bei. Dein Unterrichte, einem Freigegknstande, der für Schüler der IV. Claffe gelehrt wird. hatte» alle 22 Schüler der IV. Classc beige-wohnt, der Prüfung unterzogen sich drei: Ko »er Evetosar bekam die silberne Preisinrdaille, B a d i <: Rudolf ein vom Herrn Bürgermeister geschicktes Zchnmarlgoldstiick und La cku er Arthur ei» vom Director, der diesen Gegenstand gelehrt hatte, gespendetes Buch. (frudrcunlsLpmnafium in prttau.) Die Anmeldung der Schüler für die l. Classe findet an zwei Terminen statt. Entweder am IB. Juli von 10 bis 12 Uhr. oder am Ist. September von 10 bis 12 Uhr. An beiden Termine» beginnt um 2 Uhr die AnfnahmSprüfiing. Die für die I. Classe sich anmeldenden Schüler haben in Begleitung der Eltern oder der Stellvertreter derselben zu «schei»en und den Geburtsschein, sowie Sch»l«achrichten oder ei» VolkSschnlabgangSzrugni» mitzubringen; außelde», sind bei der Einschreibung 2 fl. 60 kr. zu erlegen. (/ritdau.) Mittwoch den 29. Juni veran-staltete der Friedauer Mäuner-Gesangvercin in Verbindung mit der Kap-lle de« Pettauer Musik« vereine» eine Sonimer-Liedeitasel. zu welchem Feste zahlreiche Besucher nicht nur anS den nächstgelege»«, Orten und von de» benachbarten Gnisbesihnngen, sondern auch auS Pettau und WarnSdi» gekommen wäre». Die GesaiigSvorträge der Friedauer wie dir Musikstücke der Pettauer fanden, die einen unter der tüchtigen Leitung ihw' ChormeisterS. Herrn Oberlehrer Rauschet, die andere» unter der temperamentvollen Di-rigieruug ihreS Kapellmrist.r» Herrn Schach? n-Iiofcr, aubcrordcutlichen Beifall, so dass viele Rnminer» wiederholt werden mussten. Als nach der stürmischen Aufnahme des .Heil Or»ig" Marsches die Musikkapelle die „Wacht am Rhein" intonierte, sprangen alle Zuhörer wie elcctrisiert von ihre» Sitze» auf und saugen alle stehend und uubedeckten Haup!»s die .Wacht am Rhein", diesen unvergleichlichen Weihegesang, unter dessen Klänge» dir fränkijche Herrschast sür immer niedergeschmettert und daS alte deutsche Reich auf's neue gezimmert emporstieg in größerer Krast nnd Herrlichkeit als je. durch die Energie eine« Bismarck. daS Genie eines Moltke und die Weisheit Wilhelms deS Große». Hieraus ergriff der Schriftleiter der Pettauer Zeitung, Herr Jacob R. Bayer daS Wort: .Lasse» Sie mich Ihnen t» ver begeisterten FeststimniUiig, in die n»S Saug und Musik in echt deutscher Weise erhoben, den Herzensgruß der Schwesterstadt Pettau üderinitteln und S>e beglückwünsche», dass es Ihnen gelniige» ist. die deutsche Volksschule zu er halten, die die feste und bedeutendste Grund» läge deS BolkSthumS ist und der größten Kämpfe werth. Wie O r n i g für Pdtmi daS Obcrgyninasiuin erobert und damit eine unüberwindliche Burg d-S DeutichthumS i» Pettau gegründet hat, so habe» Sie durch die Eroberung der Volksschule auf diesen vorgeschobensten deutschen Wachtposten, ringS umfluthet von» slavische» Element, Großes errungen. Denn die Volksschulen bUiben sür alle Zeit die erhallenden und ernährende» Wurzel» der große» deutschen Eiche' des deutsche» Volke-thnmS, die ihre Äste schützend ausbreitet vo» de» grüne» Flute» des alten deutschen Rheinstroms bis hinunter die Donau weit abwärlS und von deni Alpensusse der Adria bis zum Dünenstrande deS deutschen MeereS im Norde»; denn die Kinder sind die Erbe» unsere» Kampfes und unserer Siege. Wir stehen hier auf einem Boden uraltgeschichtlicher Kämpfe gegen Heide», Avaren, Mongolen »nd Slaven. Und wie die dentscheil Tempelritter daS Deutschthnm hier gegründet und eS gegen jeden Ansturm der Feinde siegreich beha»ptet habe», so wollen wir als treue Erben und Nachfolger kämpfen für das deutsche Besitz thum. Und dazu, zu Kämpfern, soll die deutsche Volksschule die Kinder heranziehe», zur Treue, zur Liebe für ihr Volk und ihre Heimat. Und >m Hinblick darauf rufe» wir der Schwesterstadt. der Kämpserin siir'S Teutschthum gleich n»S, zu: ..Heil nnd dreimal Heil!" Nach dem Concert trat der Tanz in sein Recht nnd dauerte bis nach Mitternacht, worauf der Gesangverein de» Pettauern das Geleite gab. wie er sie beim Empfange begrüßt halte, bei dein auch der Lbmann deS deutschen Vereines, HerrDr.Delpin, Herr GerichtSadjunet Regula und der Obmann und Chornieister dcS Gesangvereins, die Herren Martinz und Oberlehrer Raujchl, an-wesettd wäre», die auch de» gleichzeitig ankommende» Herrn LandcsgerichtSrath Libifch aus Marburg begrüßte», wie im Garten der Herr Bürgermeister verschiedene Festgäste begrüßte. DaS Fest für die Erlangung der Volksschule findet am v. Juli statt, zu dem auch Dr. W o l f s h a r d t und mehrere andere Abgeordnete erscheine» sollen. iÄosflnq dco Er^hryog JUbrrcht-Miiitiir-Vllr-ranrnvrrrillrs.j» Der Erzherzog Albrecht-Militär» Beteranen-Berein für Petlau und Uingebung unternimmt bei günstiger Witterung am 10. Juli l. I. nachmittags 2 Uhr eine» Auöflug nach St. Veit und ladet hiezn die Freunde und Gönner des Vereines höflichst ein. (Das lvrtlrr.) Wir nältcrn uns immer niehr der Epoche, die für die Ernte und den Wein so bedeutungsvoll ist: denn zu der einen brauche» wir schöne Sonnentage, um sie voll ausgereist und trocken einzubringen und bei dem anderen soll sie den Saft kochen, dass er genügend znckerhältig wird, um eine vorzügliche Qualität zu ergebe». Beiden stellt der Prophet Falb sür Juli und August sehr schlechtes Welter iu Aus-ficht; viel Rege» und niedrige Temperatur. Ader weder kalt »och nasS ist den« Bauer gut für Scheuer und Fass. Zudem haben wir einen gc-witterreichen Sommer und ist gerade in dieser Hinsicht die Zeit vom 15. Juli bis 15. August die Periode der schwersten uud häufigsten Gewitter. So sieht denn der Landmann diesen gefahrdrohende» Tage» mit um so größerem Bangen entgegen, als wiederholt von schweren Gewittern »nd .£wgel-schlagen von allen Seiten böse Kunde einläuft. So haben auch Dienstag Hermannez und die Gegend von St. Barbara bis Sauritsch wieder über schwere Hagelschäden zu klagen gehabt. (vir Weisen der „polililt.") Was sich die Weisen der ..Politik" in Prag leisten, geht weit über den Horizont des gesunden Menschenver-standeS. Man lese nur den nachfolgenden Galli-inathiaS, den sie sich von einem ihrer slovenischen Schriftgelehrten au« Laibach verschriebe»: „In der slovakischen Stadt Frieda» (Ormo«)," Friedau liegt also iu der Slovakei? Jeder Schüler der slovakischen Volksschule könnte dem Herrn Chefredakteur dieses tschechisch-deutschen JntelligeuzblatteS hierüber eine» Unterricht i» der österreichische» Geographie er-theile». Aber setzen wir fort: .in Steiermark sollte eine deutsche Schule errichtet werden und wurde die dagegen eingebrachte Beschwerde der Gemeinde vom Unterrichtsministerium zurückge-wiesen. Der dagegen eingebrachte» Beschwerde wurde jedoch vo» dem Verwalt»ngSgerichtshose stattgegeben. Die Entscheidung wird damit be-gründet, dass «ach de» Sch»lverhält»issen in Frieda» die Errichtung einer neuen dentschen Schule nicht begründet erscheine. Mit diesem Ur-theile wird die bezügliche Entscheidung des Unter-richlsministeriumS außer Krast gesetzt." DaS ist doch der höhere Unsinn! (ßtibcrri.) Wie unsere Leser auS betn Inserate in unserer letzten Nummer ersehen haben, hat sich der Obmann deS VerschönernngSvereineS Herr Jgnaz Roß m a » n veranlaßt gesehen, einen Preis von 5 fl. auszusetzen, wer ihm die Buben »anihaft mache» kann, die dc» Ginkgo-bäum (Salisburia artriatica) i» der Nacht vom 23. bis zum 24 Juui abgeschnitten. Nun habe» vermuthlich dieselbe» Bube» a»S Stadtberg vier Kastanieubäume abgebrochen uud die dort befind-liche Zierefche entrindet, so das« dieser seltene und schöne Baum nuumehr eingehen wird. Diesmal wurden sie gesehen, aber sie bedrohten den Auf-passer mit ihren Messer». Es sind Burschen aus Stadtberg. (Feurrberrikschast der freiwilligrn ^cncr-wrhr.) Für die lausende Woche hält der II. Zug und die III. Rotte Fenerbereitschaft. — Zugssührer Bella», Rottsührer Maister und 8 Mann. Fcuermeldungen sind auf der Centralstation in der SicherheitSivachstube im Rathaus zu machen. (Du Trufrl im Srtzkastru.) Beim Um. brechen des Satzes hat der Teilfei im Setzkasten in der Rubrik: «Unser Witzblatt" sich wieder die nachsolgende Bosheit in der letzte» Nummer diese» Blattes geleistet. Es ist da zu lesen gewesen: ..... denn schließlich wäre» bei den meisten Gegenständen, die immer beantragt, immer theoretisch als verwerflich anerkannt werden »nd schließlich bod) immer fortbestehen blieben, wie der ZeitungSstenipel, das kleine Lotto it. fiscalischc Gründe. Der Todtengräber: Der FiscuS ist ein harter Mann, Frißt alles, waS er nehmen kauu, während es natürlich richtig heißen soll: ...... den« schließlich waren bei den meiste» Gegenständen, die immer beantragt, theoretisch als verwerflich anerkannt werden nnd schließlich doch immer fort bestehen blieben, wie der Zeitungsstempel das keine Lotto tc. fiscalischc Gründe die Todtengräber. Vermischte Nachrichten. (Saisrr-Z»diliioms-Marsch.) Bei Otto Maas Wie» Mariahilferstraße, ist ei» neues Opus von dem bekannte» Componiste» I. Stritzko erschiene». betitelt: „Kaijer-JubiläuniS-Marsch". dieses Tonstück zeichnet sich gegen sonstige meist recht empfindungS- uud erfindungöarme Machwerke vortheilhast aus und ist namentlich da» Trio, welches eine» hymnenartigc,, Charakter hat. als sehr gelungen und wirkungsvoll zu bezeichnen. (ver steiermärkilchc Thierlchutz-Vrrcin in Hraj,) welcher unter dein Protektorate Seiner kaiserlichen und königliche» Hoheit. .Herrn Erz» herzog Ferdinand Carl steht, hat unter», 7. Mai l. I »achstehende Petition an das Abgeordnete» hau» übersendet, au» welcher ersichtlich ist, dass di-ser Verein in einer Richtung seine Thätigkeit entwickelt, welche geeignet zu sein scheint, seinen Bestrebungen praktischen Wert zu verleihen und hiednrch gerade die Landwirtschaft treibende Be-Völkernng zu interessieren. Diese Petition lautet: Jahrzehnte lang hat man den Rothschrei der bäuerliche» Bevölkerung uin Berabfolgung billigen Salzes sür Zwecke der Viehzucht „»erhört ver-hallen lassen, bi» sich endlich da» hohe Haus der Abgeordnete» bewöge» fand, ein Gesetz zu vo-tier.'n, nech welchem jährlich 500000 Meterzentner Salz zum Preise vo» 5 fl. für 100 Kilo loco Saline sür landwirtschaftliche Zwecke verabfolgt werde» dürfen. Dieser Beschluß rief in den weitesten bäuerlichen Kreisen eine freudige Bewegung hervor, weil hiedurch einem unerläßlichen Bedürf-uifse der Viehzucht zumindest theilweise Rechnung getrogen worden ist. Dem Salze fällt bekanntlich eine große physiologische Bedeutung im organischen Leben zu; e» bieinflußt die DiffusionSvorgänge — fördert die Verdauung — uud wohl auch den ZellenbildungSproceß; eS ist ein Haupifactor für die Bewegung der Flüssigkeit»,nasse,, im Organismus »nd liefert die Säure des Ma^usasteS. so-wie da« Natron der Galle. Der JahreSbedars be-trägt mehr als 10 •/, de» Körpergewichte» Hier-nach ist der Genuß de» Salzr» ein unerläßliche» Erfordernis für die Erhaltung der Gesundheit der landwirtschaftlichen Nntzthiere und von diefem Standpunkte des allgemeine» ThierfchutzeS ans halten wir »in« für berechtigt und verpflichtet, dieser brennenden Frage der Landwirtschast näher zu trete». Da» Eingehen in dieselbe belehrt uns aber, dass deren Lösung dnrch die Bewilligung der Eingangs erwähnten 500000 Meterzentner ä 5 fl. noch lange nicht gefunden worden ist. während die Berücksichtigung der hiebei laut iver-dendeii Kiagen der bäuerliche» Bevölkerung eine allseitige Befriedigung zur Folge hätte. Die Klagen, die erhoben werden, sind mannigfacher Art und richten sich gegen die Denaturierung, die Form, die Menge uud den Preis diese» Salze». Dir derzeitige Denaturier»»,, besteht an» Wrrmiilh und Eisenoxyd, allerdings i» geringe» Menge», nticr immerhin in einem Maße, dass der ««unter-lrvchene Genuß dieser Beigabe» zur Förderung dcr Äes»»dheil nicht beizutragen vermag, E« ist demnach begreiflich, das» die bäuerliche Bevölkerung diesem denaturirten Salze mißtrauisch gegenüber-steht und nur ein reine«, billige« Salz begehrt. Diesem Wunsche lönnte «ach unserem Dafürhalten um so leichter entsprochen werde», als ja die hohe Regierung selber zugibt, das« bisher trotz hoher Üoncurspreise es nicht gelungen ist. weder eine DenaturirungSart noch ei» Dcnat»rir»»g«mittel zu finde», da« dem Zrvtcke. da« de»at»rirte Salz tür de» menschliche» Genuß »»brauchbar zu mache», zu entspreche« vermocht Halle. Wenn so-hin die Deiiaturiruiig nutzlos ist. indem sie ihre» Zweck nicht erfüllt, so sollte sie überhaupt nicht mehr angewendet werde». Dadurch entfiele der kostspielige Denaturii uugsproceß und c* fü»»te da« Salz um die ersparte» De»aluriru»g«koste» billiger verabfolgt werde». Die derzeitige Mehl-form de« Viehsalze« entspricht deSlialb nicht, weil dasselbe auf der Alpe »icht verwendbar ist itttb dort ei» Lecksalz benöihigt wird. Die bäuerliche Bevölkerung bittet aber «t» Salz i» Blockn» — um de» Bergkern — ein Steinsalz, da« sich zur Lecke vorzüglich eignet und da« »ach de» amt-liche» Ausweisen sür Fabrikszwecke seitens der «alinen in Wiliezka und Bochnia un» 57 Kreuzer loco Saline für 100 tftto geliefert wird. Sollte die verarmte bäuerlich« Bevölkerung nicht dieselbe Berücksichtigung verdiene» al« wie vie Industrie? Das« die beioilligte» 500000 Meterzentner Salz, selbst »venn sie als reines, »»vermengtes Salz zur Verfüttern»«, gelangen loürdtii, für de« factische» Bedarf nicht ausreichend sind, ergibt folgend^ Be-lechnnng. Im Laufe der öffentliche» Besprechung dieser Frage in den Fachblättern wurde vo» einer dem Hohen k. k. Ackerbau Ministeriu»» »ahe-stehenden Seite bet tägliche Bedarf an Salz für unsere Hausthiere folgender Maßen angegeben: Für Stiere und Mastochsen 40—60 Gramm, für Arbeitsochsen 30— 40 Gramm, sür Milch-kuheLO—ZOGramm, fürIungvieh 10—20 Gramm, sür Schafe und Ziegen 2—6 Gramm, für Schweine 3— 10 Gramm, für Pferde und Esel 10—20 Gramm. Wird mit den hieran« sich ergebenden Durchschnitt«ziffer» der JahreSb>darf berechnet, so ergibt sich für u»sere ReichShalste folgende Zusammenstellung. 1548197 Pferde ä 5 5 Kilo ---- 85150 q., 8643936 Rinder ii 11.5 Kilo = 994052 40561 Eseln a 3 5 Kilo ----- 1419 q., 17391 Maulthiere a 5 5 Kilo — 956 a., 1035832 Ziegen ^ 15 Kilo — 1553 q.. 3186787 Schafe ä 15 Kilo = 47801 q.. 3549700 Schweine a 3 5 Kilo — 88742 q., Suniine 1219673 q., hiervon ab die bewilligten 500000 q. mjibt einen unbedeckten Bedarf von rund 720000 q. Das« der feiten« de« hohen Abgeordnetenhauses sür dieses Salz be-stimmte Pin« mit 5 fl pr. 100 Kilo ein viel zn hoher ist. geht daraus hervor, dass derselbe nur loco Saline gilt und die erhebliche» Fracht-kosten noch dazu komme». Hieraus ergibt sich einerseits, duss der Preis sür dieses Salz über» hanpt ein höherer wird und andererseits, dass der vo» bet Saline entferntere Baner ungleich mehr dafür z» bezahlen hat. als der der Saline näher wohnende, welche ungleichmäßige Belastung lebhafte Unzufriedenheit hervorrnfen rnnß und auch hervorgerufen hat. Wenn man sich vergegenwär-ligt, das« nit der Finaiizniinisterial-Verordnuiig vom 21. Dezember 1875, Zahl 33197 R G-A, Rr. 155 ex 1875 Stück XLVIII der Prei« dc« Fabrittsalzrs. also de« Salze« für die Z w e ck e d e r I ii d u st r i e für 100 Kilogramm bestimmt wurde sür Sudsalz in Hall mit 1 79 fl., sür Sudsalz in Ginunde» mit 1 43 fl., für S»d-salz i» Hallei» mit 89'/, kr., sür Sudsalz i» den vstgalizischen Salinen mit 1 25 fl., sür Sudsalz in Kaczyka mit 1^2 fl.. sür Seesalz in Eapo d Jstria und in Pirano mit 1 07 fl., Steinsalz mit 57 kr. und ungenießbare Steinfalzab» fälle mit 38 kr., so darf man eö dem armen — 5 — Bauer wahrlich nicht verargen, ivcnn er es nicht zu begreiien vermag, dass der zweifelsohne besser situirte Fabrikant da« Salz für Jnduilriezwccke billiger erhalten kann als der Bauer für feine Thier». die, wie hier zu Lande, die einzige Ein-»ahmSguelle seiner ganzen Wirtschaft bilde». I» Erwägung alle« dessen stellen wir die ergebene Bitte: Da« hohe HauS der Abgeordneten wolle mit allem Nachdrucke dahin wirken, das« für land-wirtschaftliche Zwecke, beziehnngSiveiie für die Zwecke der Viehzucht Steinfalj zu einem möglichst niedrigen, an alle» Verschleißstelle» durchaus gleichen Preise hinauSgegeben werde. (IDtdtruf für Hohcugadt.j Wir erhielten von Hohrusiadt den »achfolgrudeu Appel au die Gemeiiibürgschaft, die alle Dentschc» heute um-fassen soll: Damit uusere StammeSgeiiosse» er-fahren, wie hart wir bedrängt werde», »vie ernst »nd heftig der Angriff unserer nationale» Gegner »st «nd »vie nöthig wir der Hilfe und Unter-slütznng unserer Volksgenossen bedürfe», sei ihnen folgendes berichtet: Binnen 2 Jahren erhielt die tschechische Bevölkerung HohenstadtS. die nach der letzten Volkszählung beinahe '/, der Beivohncr ausmachte, außer der Schar von Professoren de« tschechische» Privatgymnasiums noch eine» echt' farbigen, zunieist direct au« Böhme» ciilgeführte» tschechischen Zuwach« von 1 Arzt. 1 Baumeister, 1 Schiiittwarenhändler. 1 Biichhändler, natürlich sammt Weib und Kind. Mit den» endlich >ni Werk geletzte» Baue ihre« Gymnasium« schwillt unsere» Tscheche» der Kamm geioaltig nnd sie suchen mit dem bekannten Talent, sich bemerkbar zn mache», »nscrer Stadt soviel wie »nöglich ein tschechische« Gepräge zn „eben. Auch ist e« der Erzieh»»,^«kunst der tschechischen Professoren bereit« geqlückt, den Größenwahn nnd Kampflust ihrer Schüler soweit heranzubilden, dass Belästigungen und Herausforderungen der oeiitfche» Schüler auf der Tagesordnung sind. Ernst ist der Kampf »nd »vir grh'» einer schweren Zukunft entgegen. Gerade die Gefährlichkeit unsere« Posten« erfüllt un« mit dem Bewußtsein der Berautivortlichkeit und gebietet u»S, die Klinge niit ungebeugtem Muthe blank z» halte». Nur dürfe» auch unsere Volk«-genossen nicht vergessen, dass »vir ullei» in eim m so planmäßig vo» dem tschechischen Volke gegen nn« aeiührten Kampfe nnteeliegrn müßten. Darum StammeSgenossen sendet Beiträge zur Errichtung und Sicherung unserer Gewerbeschule I 30. Ver-zeichniS der eingelaufenen Spenden: Quedlinburg 20 M., Geifing 10 M., Lichtenstein-Kallniberg 15 M, Marienberg 10 M . Bautzen 20 M, Döbeln 30 M . Riefa 25 M.. Jtzeoel 50 M . Witte« 20 M.. HerSfeld 10 M., Langenberg-Rhein 20 M. Sparcassa i Neunkirchen 10 fl., Sparcassa in Waidhose» a. d. Abb« 10 fl., R'xdorf 10 fl.. Graz 200 fl., Zauchtl 10 fl.. Vöklabruck 10 fl.. Braunau a. In» 10 fl., Zwettel 10 fl., Mistel 10 fl. Sparcassa i» Nikols-bürg 20 fl.. Stadt Liba» 5 fl. W. Fehler Bauhütte 13 M., Ortsgruppe BreSIau de« allgemeinen deutsche» SchulvereineS 500 M., von Kemiiitz Oberst a. d. in Blaiikenburg 17 M., Fadden, Zerega & Co i» Bremen 170 M. Ergebnis einer Sammlung der Schaumbnrger Zeitung 11 M.. Addie & Egestorff in Bremen 20 fl. Kapselgesellschaft in Gleinftätten 6 fl.. Dr. Rud. Kohleurath in Gleinstättc» 5 fl.. Ioh. Neuhold in Gleinstätien 4 fl, Ed. Freiherr von Wucherer 5 fl.. Dr. Ernst Klaiiser in Deutsch-LandSberg 2 fl.. I. Budig Zwittau 50 fl.. Ad. Hiller Brünn 10 fl. Wir fordern unsere geehrten Leser nnd alle deutschnational Gesinnte» auf. unsere deutschen StammeSgenossen durch die That beizuspringe» und auch ihr Scherflein beizutragen zu den Kriegskosten und zeichne» für die Schrift-leuung alle» voran 3 Kronen. Hoffentlich folgen >»»« Viele nach und erbitten wir Gaben au die Schriftleitung. Kanifchavorstndt Nr. 39. en. Die Benrewr: Irr t hat hier Herr August Scheiche d a ^ e : — Achtungsvoll Kundmachung der ,Rew-Nork^ Lebens versichernngs Gesellschaft. Gegründet im Jahre 18isi. — In Österreich seit 1H76. Atteste internationale LebniS-BersichnuagS-Uesellschaft »er Welt. Mit Berusnng auf die von »»lerer (Gesellschaft am Juli t«»7 veröffentliche Kundmachung beehren wir un« hiemit zur allgemeinen Kenntnis zn briiiaen. dass da? hohe 1. f. Ministerium de» Innern unsere demselben unterbreiteten, sü.' den kiinstigen hieriandi-scheu Velchistsbetrieb bestimnuen „Vl^irmeinen S«r< ficheruagS-Vedingunflen" >:nd ?!eir«.PrS«ien-?arife" zu genehmigen, von be i gleichsoll» vorgelegten Pro 'perlen. Antrag»- und Poii^en-Furmuloren Kenntnis zu nehmen geruht Hai und das» unsere itiesellschasi den ihe vorgeschriebenen Liiti««» «rla, in gesetzlich ut> mieten Werte« beim I. f. Minisierial Z«hli«te z> Wien geleistet hat. Richte« unsere »esellschast somit alle« v«-stimmnnge« dee hohe« Ministeriell^ereebiinng »»« 5. MSe, 18)»«. Ä -«. St «r 31 »«Otommt« e»t-sproche« Hit, habe« »Ir dir Ren-«»»er»«>a v»» «eschöften i» de» im Weichtiratbe vertretenen fienig-reiche« nnd Linder« nunmehr »iedee aufgenommen. Wie«, am M. Juni lSfi«. Für die „New-l^ork" LedenS-Verfichernngö-iSefellschast. Der President: John X McCall Der (iteneral-Director Der «eneral-Director für Europa: für Österreich! W" «. 3ngrrsoU 3. E. Cbmmbrrg. Äni» oncen in allen and Facht";!*. fcnfUa. Cvzni MC. b««or^t ratcb un-1 rwerl&anf n J«i verlb*! B* dinxonf»n AnooDC«D*Exp«^ir^B Ho4oif M*»< dieMlbe iiafert KfratenaoacbUfC, Ep.lwflrfe für aiss« und ftxchmackvolU Anstiftn, iowit Inatrliona-Tarift koaltftml. ^■LXdolf ILv£oss© Wien U Seilerstätle 2. Prag, Graben 14. ••Hk*. BrMltu, DruOn, ». Htnbvrg, KM», Lfipilg. Bo-idMurt, BluickM, HHni6«r|, Zürcc». ff Wohnung, brflrhsiib nu8 1 Zimmer mit ©parberbfürijf. .iMIer »nd Gartenantheil, vom I Anglist an zn v>rgrben. — Än^nira„en bei Herrn MurKo. Ki'niichavorslabt lies Zerbrochene ■un (Sinn. I'ur/ellan. SteinKtil, Marmor, Abtaut er, Klfenhein, Horn. Meernchnnm, t!>i», laxier. Hol/., Howio alle MetJiII« etc. etc. kittet dauerhaft Ruf« uncrrelohter Unlversalkltt dns heste Klebemittel der Welt. Iu lilOi>>> Ir, i'inzrliir Püdchetl 12 fr. — jJii haben in Petto» bet: «dils StUInslhtftn. Vrflbcr Waurrlttr, ?. e«iit|iiir. — si — Jos. Kollenz & Neffe. Knaben-Anzüge zu weit herabgesetzten Preisen. 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Weitage ^ur Verlag vo» SB Blanke in Pelt««. sse, energisch ihren Kummer bekämpfend, hinzu, .wir wollen gleich einmal sehen, ob das weiße wollene Erepekleidchen noch gut ist, bringe eS doch her; aber Linda, was ist das, noch immer Thräne»?" .Ach, Mutter, wie selbstsüchtig war meine Freude, der Gedanke, Dich allein zu lassen, wird jede frohe Stunde trüben." .Aber Kind, wie kannst Tn das sagen! Ich bin nie allein mit meinen Erinnerungen; es sind gnte und böse genug, aber ich ver-spreche es Dir, diesmal will ich mir »nr die guten zur Gesell-schaft einladen nnd die schlimmen verscheuche». Ah, da hast Tu ja das Kleid, gieb her, ich werde die Schleife» abtrennen, die sind nicht mehr sanber, können ersetzt werden; was meinst T» zu roten Bändern. Linda?" .Ich brauche gar keine Schleifen, Mutter, denke doch nur: ,Mai in Gardenhos/ wie das dort blühen und duften wird, da bekomme ich so viel frische Rosen, wie ich nur will und kann die Bänder sparen." Still war'S in dem kleinen Gemach geworden. Linda hatte sich ins Nebenzimmer an ihre Staffelei gesetzt, um das Bild, das ihr Geschenk zur Silberhochzeit werden sollte, noch fertig zu molen. Frau vön Garden sah an ihrem gewohnten Fensterplätze »nd löste sorgfältig die zerknitterten Schleifen von dem weißen Gewände. Die Morgensonne schien warn» nnd freundlich in das kleine, behaglich eingerichte Zimmer. Freilich, als die gemusterten Sammet-sofa» uud Stühle, die hohen Basen. Kandelaber, die Rokokouhren und NippeSsachen noch in dem stattlichen Heim des damaligen Regimentskommandeurs am schönsten, belebtesten Platze der Stadt standen, als die hellen, großblumigen Teppiche noch den Parkettboden der Säle bedeckten, seidene Vorhänge, kostbare Palmen die Fenster schmückten und zahlreiche Diener den Befehle» der Herr-schaft lauschten, da schien ?S, als ob das Glück zn langem Ber-weilen eingekehrt wäre, als ob den beiden Kindern des liebenden Paares die sonnigste Zukunft beschieden wäre, »nd nn» — nnd nun! Kaum zwei Jahre wäre» vergangen, daß dieses Glück, dieser Glauz auf einmal erlosch, daß Linda, dies zarte, vo» Liebe verwöhnte Kind aufgeschreckt w»rde dnrch einen schweren Schicksals-schlag, daß die Mutter, Mathilde von Garden, die sich Jahrzehnte hindurch die glücklichste Frau der Welt pries, namenlos elend wnrde Eine Jugendliebe war es gewesen, die sie an den Gatten band. Er, der zweitgeborene Sohn des Majoratsherrn, hatte »ick de»> Militärsta»de gewidmet und in noch junge» Jahre» die Tochter seines Vorgesetzten geheiratet. Ware» sie mich von Ort zu Ort gezogen, dem Gebote deS BenifeS folgend, ihre gegeiiseitige Liebe, ihre Zusriedeuheit — sie zogen immer mit, und endlich war doch der Tag gekommen, daß der beliebte Offizier festen Fuß in der Residenz fasse» konnte. Dort, als llhef eines Regi»ie»trs, hatte er alle Ursache, mit seinem Geschicke zufrieden zn sein nnd völlige, »»gestörte Ruhe, sich der Erziehung der beide» »inder zn widme» und dieselbe zu vollenden. Hans, der Erstgeborene, war ei» gnt beanlagter, lebhafter Knabe, der früh das Elternhans verließ, un» sich sür dir Lans bahn deS Baters vorzubereiten. Linda, das einzige Tvchterchr», war zart »»d der Psiege bedürftig von Jngend a»f. zärtlich ge liebt von den Eltern, ritterlich verehrt vo» dem stattliche», kräs-tigen Bruder, der besonders gern den Beschützer spielte. Ach, diese Freude, wenn er in de» Ferien nach Hanse kani, der Stolz, wie er ins Regiment trat, die Epauletten erhielt, mit dem Säbel vor Enthusiasmus rasselte und aus den langweilige» Frie-de» schalt. .Renommist D»,* hatte damals der Bater gesagt, .stähle Dn Dich n»r erst gege» die Kämpfe des Lebens: sie nnd weit schwerer zu bestehen mit ihren Berlocknnge» nnd Beriuchnnge» als das Die Gardenhöfer. Novelle von Leo Berthold. I. Oiürtjbnitf bdboltn.) ütterchen, sieh nur, eine Einladung zum Silberseste bei Onkel Garden, sie seier» eS also doch großartiger, als sie ansang» gewollt. Sieh nur die schönen Katte» mit dem Mappe» ... und wie ceremoniell eS lautet: .Der Rittergutsbesitzer Leo von Garden auf Garden-hos »nd seine Gemahlin beehren sich. F>-au Generalin von Garden nebst Fräulein Tochter Linda zum Diner. Sonntag den 20. Mai, einzuladen. U. A. w. g. . . . Und schau. Mütterchen, darunter von Tante Mollhs eigener Hand die Worte: Bitte, richtet euch zn längerem Aufenthalt ein.' Das zarte, brannängige Mädchen schwieg nitd sah die Mutter iorschend an. .Nun, was meinst Du?" fügte eS nach einigen Augenblicken hinzu, .werden wir fahren?" Frau von Garden gab noch immer keine Antwort, ihre Angen starrten auf das grobe, weiße Stück Papier, das vor ihr auf den« Äähtischchen lag. und ein schwerer Seufzer hob ihre Brnst. Das j)i»ge Mädchen nickte nun verständnisvoll. .Ich weiß, wohin der Seufzer ging, Mutter. Nach München zu Bruder Hans. Du möchtest in diesem Augenblick wisien, ob er auch eine Aufforderung nach Gardenhof bekommen hat. nicht wahr?" .Es wird schwerlich der Fall sein." sagte die Frau, »sie wollen ja nichts von ihm wissen; nuu, das wäre noch am ehesten zu über-winden, ich werde ihm dennoch schreiben, daß er de» Verwandten gratulieren soll. Aber wie ausgeregt Du bist, Linda! Du tanzest ja wie ein Kind mit der Pilppe, mit der Karte henini, freust Du Dich denn so auf das Fest?" .Ja, Mutter, ich denke es mir herrlich, eine solche Familien-seierlichkeit im sonnigen Mai zn begehen. Du hast selbst oft neid-los gesagt, welche Glückskinder Onkel Leo und Tante Mollh sind, es geht ihnen namenlos gilt, sie lieben sich, sind edel nnd hilfreich zu anderen und haben herrliche Söhne ... das wird ein Tag! Ich höre in Gedanken die Glocken läuten, ich fühle die Andacht, die Freude voraus, ich sehe die herrlichen Blumen, die glücklichen «Gesichter, die frohen Gäste nnd —" .Und .. . vollende nnr, Linda, den Better Herbert vo» Garden überall in» Vordergrunde." Das blaffe Gesicht der kaum Achtzehnjährigen war tief errötet. .Wir haben uns lieb. Mutter," sagte sie einfach, .und wir sind monatelang getrennt gewesen." .Ich schelte Dich auch nicht, Kind, ich möchte nur nicht, daß Dn mit zu großen Hoffnungen an die Reise gehst. Du weißt, daß ich meine endgültige Einwilligung von der direkt ausgesprochenen seiner Eltern abhängig gemacht habe. Die lieben Worte Tante Mollys lassen allerdinas Gutes hoffen. — wir müssen nun an Deine Toilette denken, Kind." .Und an die Deine, liebe Mutter." .Nein, Linha, ich bleibe dem Feste kern, dergleichen paßt nicht mehr für mich Mit meinem gramvollen Gesicht würde ich ein Störenfried sein, auch würde diese Betrübnis keine eigene Fest-stimmnng auskommen lassen. Daß mein eigenes Lebensglück nicht so lange hingespounen werde» konnte von den gütigen Parzen, daß e» jäh abgeschnitten wurde, hat mich vielleicht ungerecht nnd bitter gemacht." Linda umfing die Mutter liebevoll, die braunen Angen standen voll Thräne» Frau von Garde» küßte ihr Kind. .Deine Freude soll aber weiter »icht gedäi»pft werden," setzte 106 Streitfit ans dem Felde dcr Ehre, mache Dich fest, mein Sohn, daß wir Freude an Dir habe»." Was versprach der gute aber schwache Junge nicht, der bisher nur die Sonnenseite des Lebens kennen gelernt, bei Vorgesetzten nnd Kameraden gleichmäßig beliebt war nnd niemals von letzteren vergessen wnrde, wenn es galt, im frohen Kreise Vergnüge» »nd Zerstreuung zu suche». Dann kam aber einst ein Tag, ein schrecklicher, nie zu ver- gcssender----die Eriu»er»»ge» hatte» nun doch die stille Frau überwältigt, längst hatte sie die Schere aus der fleißigen Hand gelegt und starrte vor sich hin . . . Waren Jahr-zehnte seitdem ver-gange»? Sie war ja alt geworden seitdem,vergrämt, ohne Lebensmut, ohne Freudigkeit, oder war'S ge-sterti, vor wenig Tagen? So frisch stand jedes Mo-ment vor ihrem Auge. Was war de»» geschehe», etwas Unerhör-teö, noch nie Da-gewesenes, oder eine der tief trau» eigen Wiederhol» »»gen, die Men» schcnglück vernichte» , Men-fchenherzen zer-fleischen? Bleich und ver-stört war damals Hans i» dasZim» mer seineSVater» getreten, war vor ihn, fast auf die Kuiee gesunken uud hatte ihm touloSdie Beichte abgelegt, daß er zum Spiele ver-führt worden fei uud . . . durch iiberreichenWein-gennß beim Lie-besmahle die Be-finnnngund somit beim Spiel unge» heure Summen verloren habe. .Wirvicl?"preß-te der Oberst her-aus. .Zwaiizigtau-fend Mark," kam es von den fast blutig gebissenen Lippe» deS Soh-nes. .Daß nur die Mittler nichts erfährt," hatte er W * \ ^ % Vy r e' ' O ,v. "V r '', :■ n : m m. -E'L M m. \..' Und stoßweiße. In tiefster Bewegung hatte sie einzelne Worte von den» schwer getroffeueu Manne erfahren: .Ehrenschulden, uu gehe»re Summe, »»erschwinglich, Regiment schmachvoll verlassen müsse» ..." .Mein Erbteil. Gisbert!" rief sie flehend. .Ist Linda verschrieben, wie Dn weißt," jetzt bekamen feine Worte erst Ausdruck. .Das Mädchen soll wohl vielleicht leben», laug unter dem Leichtsinn des Bruders leiden? Nein, »immer mehr, mag er trage«, was er verschuldet." .Bater!" flehte der ungliickliche Hans. .Meine Bril lauten, Gisbert. Dn weißt, sie sind wertvoll, ich kann sie entbehren, ach. ich kann ja viel entbehren ... das Silberzeug, die Schalen,dieLeuch ter .. Der verzweifelte Sohn hatte sich in einen Sessel geworfen, die Hände vor das Antlitz gelegt. .Es ist zu viel, kaum ein Zehntel derSummewllrde damit erschwun-gen." Der Oberst war aufgestanden uud im Gemach um-hergegangen. Es schien, als ob er kleiner, kraftloser geworden wäre. Lelse'war die grau an ihn her-angetreten. .Deine Brü-der, Gisbert. köu-uen doch helfen, wenn sie wollen, und sie müssen doch wollen." Zilm Schreiben an Leo wäre es . v .4 ,,sW '<' 5 ^ ^ r «rt* % . jt s *>»> ' y ^ v -i \ 7 __ zu spät." mur- - ' I. V" / * - & l&AP ■' :iVf . sein Bekenntnis geschlossen. .Vater, hilf mir dazu . .Aber da war die ahnende Frau schon in« Zimmer getreten; ein Blick in das graniverzerrte Antlitz des Gatten, in die bleiche», übernächtigen Züge des Sohnes hatten ihr mit schrecklicher Deutlichkeit gezeigt, welch dunkle Wolken ihr sonniges Heim bedrohten. Te» flehenden Blicken des jnngen Offiziers ausweichend, war sie schnell zu ihrem Mann getreten, hatte den Arm um seinen Nacken nnd ihr geängstigteS Franenaittlitz an sein leicht ergrantes Hanpt gelegt nnd gesagt: .Laß eS mich mit Dir tragen, mein Gisbert. was ist geschehen?" Wildtatze und Schnepfe. Nach einem SemINde von F Specht, (OTlt ?ext) melte er, .dann müßte ich zu Ulrich .. Es war bei diesen Worten wie ein Schauder über ihn gekommen; dann hatte erden sitzenden, Unglück lichen Jungen an den Schultern ge-packt, der schnellte empor. .Hans," rief er uud seine Stimme brach, .gieb mir Dein Ehrenwort, hörst Du, ich glau be noch an Dein Ehrenwort, daß Du gut machen willst, was Dn verschuldet, daß Du Dich all meinen Anordnungen fügst, daß Du aus Posten bleibst." .So wahr mir Gott helfe, Vater," hatte der Jüngling ge-stammelt nnd war dann wie ohnmächtig in die Arme der Mutter gesunken. Und dann ... uud dann ... ach, die entsetzlichen Stun-den. die darauf folgten, der Abend, von dem an es abwärts ging mit ihrem Frieden nnd ihrem Glück. Der Oberst hatte den schweren Gang gethan, noch in derselben Stunde war er zn dem als reich bekannten jüngeren Bruder, dem Geheimrat im Ministerium, Ulrich vo« Garden geeilt, mit dem er umist verkehrte. Die Brüder waren ganz verschiede» geartet. , iv freie, offene, liebenswürdige Soldateiinatnr und Ulrichs I strebendes, höfisches Wesen paßten nicht zn einander. Der I, t sich gestaltet hatte. Keuchend, dunkelrot, stieren Blickes. >,i fr Oberst heimgekehrt. „Das Geld kommt morgen," hatte > ängstlich Wartende» gesagt, «aber ... aber Haus ..." fr war ihm die Sprache versagt. ras, Barer. was?" » itiufrt fort von« Militär, Bedi»g»»g Deines Ottkels, scho» ii. ii reichst D» Deinen Abschied ein, wählst bürgerliche Laufbahn." ater!" Gisbert!" e ans einem M»»de erklang der Schrei. besonders erweckte, bildete den Schluß der leidvolle» Tage. Dau» wäre» die Sorge» gekommen, die Opfer, die Entbehrungen, die Lieblosigkeiten. Daß die Familie das schöne, glänzende Haus ver-lasieu. die Dienerschaft abschaffe», viele» Uebersiiissige verkaufe» mußte, ertrug jeder leicht, »ur ihn zu entbehre», de» heißgeliebte» Gatten, den Gefährten der Jugend, de» allezeit Liebevolle», de» zärtlichen Bater, de» »nermiidlich für die Seine» sich Opfernde», ward ihnen namenlos schwer. Noch in Uebereinstimmung mit dci» scho» leidende» Bater hatte Hans seinen Zuk»»stSpla» entworfen »nd war nach Mün-chf» gegangen, um sich in der photographische» K»nft, die scho» längst sei» Jntereffe erregt u»d die er als Dilettant scho» mit Erfolg geübt hatte, z« vervollkommnen und sie zn seinem Lebens-bernse zn machen. Der Gedanke a» de» abwesenden Sohn, vo» dem iitzwische» mir gute Kunde gekommen war, gab den» trübe» Sinnen der Mutter jetzt eine erfreulichere Richtung, und wieder »ahm sie das weiße Gewand z»r Sand, als heftig die elektrische Glocke ertönte «nd die Da« Predekschikßen im Lungau. vrlginalzeichniiiig vo« N. A, Jaumann. «Mit Text» .still gestanden, ruhig, Achtung, .hab' Dein Ehrenwort ... tttti fder, oder, noch bin ich Dein Borgesetzter." ' er Sohn stand wie eine Maner, »nr in den bleichen, schmerz-A erzogene» Zügen bebte es krampfhaft, feilcht lag das blonde an der feuchten Stirn, die sich hell von den gebräunten gen abhob. Liuda hatte die Mutter ninschliinge» und weinte ii urern Halse. !!»d düsterer nnd düsterer hatten die Wolken sich gesenkt. Bald all dem Abschiede vom Militär, den der Sekondelieutenant Hans rit Garden eingereicht hatte »nd der ihm in liebenswürdigster bewilligt wurde, raffte ein plötzlicher Tod »u» auch de» torr hin. io war a»S einer geliebte», beneideten Frau eine trostlose, m edergebeugte Witwe geworden, eine pensionierte, zur Seite rid beue Oberstenfrau. üii prunkvolles Begräbnis, bei dem die ganze gamilie bis »i e» Majoratsherrn Leo, der vom Podagra geauält war. sich Himmelt hatte, bei dem der untröstliche Hans die Teilnahme erregte Frau, die so lauge sich ungestört ihren Erinnerungen hin-gegeben hatte, erschreckte. Schnell fuhr sie mit einem Tuche über die heißen Wangen nnd fenchte» Auge«. „Linda soll mich nicht weinen sehe»." sagte sie leise, „vielleicht kommt a»ch Besuch ..." Scho» erscholl fröhliches Geplauder ans 5em Nebenzimmer. .Aha, Olga." flüsterte Fra» vo» Garde», .da kann ich ruhig hier bleiben und arbeiten." Aber schon hatte die Angekommene die Schwelle überschritten. „Wo steckst Du denn, Taute Tilde?" rief eine helle, spitze Mädchenstimme, nnd ei» blondes »öpschen, mit vielen zierlichen Lockchen besteckt, schante ins Zimmer. Geschmeidig sich wi»dend, näherte sich die kleine zierliche Ge-stalt der am Fenster Sitzenden, und mit freundlichein Lächeln küßte Olga von Garden ihrer .lieben Tante Tilde" die Hand. lg»«Ir»ung folgt.) «- 10K BtfUaigR Wildfaltr ii nd Tti>»cpfk. Wen» Me Waldschnepfe» an« ihren im südlichen Europa gelegene» Winterquartieren zu ihre» nordischen t'r»itftiit»cn zurückkehren nnd aledann bei un« Station mache», dann ist de« Weidmann« schönste Zeit gekommen! denn der Schnepfenslrich gehört zn den reizvollste» Iagdverguügungen. Hierbei findet, In dieser Heit de« Wiedererwach«»« de« Leben« i» Waid und Feld, nicht mir sein Naturgefühl Befriedigung, auch dem weidmännisch«» Ehrgeiz winkt hier die vollste Genugthuung^ denn die Schnepfen-jagd stellt so mannigsache Anforderungen, daß der Ruhm, ein guter Schnepien-schüfe zu sein, al« ei» verlockende« Ziel, „de» Schweiße« der Edlen wert", erscheinen muß. Um streichende Schnepfen mit Erfolg zn lagen, ist nicht nur Schußfcrtigkeit notwendig, sondern auch Geifle«gegtnwait, Gewandtheit »nd Au«da»er. Tie gewöhnliche Waldschnepfe hat ungefähr die Größe eine« Rebhuhn«. La« welche, glatte Gefieder ha« eine» erdfarbigen Grundton mit allerlei Flecke» und Wellenlinien, s» _ der ruhig am Boden sitzende Vogel durch dir Uebereinstimmung mit der natür-lichen Umgebung vor Entdeckung in hohem Grade geschützt ist. Ter »opf ist vo» den Seiten sehr zusammengedrückt, stark gewölbt und hochstirnlg. Die große» Augen stehen auffallend weit nach ob«» und hinten. Der lange gerade Schnabel wlrd ln der Näh« bor Spitz« vollkom-men rund^ er ist mit ein«r »«rvenreichen Haut bekleidet, welche beim Aufsuchen von Nahrung Im feuchten Erdboden al« Tastorgan dient. Die Füße stnd stäm-niig und niedrig, die Befiederung an d«n-selben geht bi« zur Fers». Die drei Vorderzehen stnd mit lang«» Nägeln «»«gestattet, wahrend die höher gestellt« Hinterzehe nur eine« kurzen stumpfen Nagel besitzt. Ihr Flugvermögen ilt «»«gezeichnet entwickelt, durch mancherlei Sunftgrlffe wissen st« ihre Verfolger Irre zu siihren. Ihren WInteraufenihalt neh. men die Schnepfen Hauptsschlich in Spa-nien, Albanien und Griechenland, auch auf Sardinien »nd In LKd-Jtalien, so-wie ln Anatolten, an der «»stküft» »lein-asten», wo sie Ende Oktober oder An-fang November anlangen, und von wo au« st« ln den ersten Togen de» März wieder bei un» eintreffe«, um im Herbst wieder die Wanderung nach jenen #«• genden anzutreten. Toch überwintern auch zahlreiche Schnepfen In England, Irland und Schottland, vereinzelt auch lm südlichen Schwede», Tänrmark und Livland. Durch den schonung«losen Iagdbetrieb der Süd«urvpä»r, sowie in-folge der gewissenhafteren Forftwirlschast bei un». welche gerade jene ver-wahrlosten Waldstellen, die die Schnepfe aufsucht, zu beseitigen, resp, zu ver-bessern trachtet, hat llch der Schnepfenstand bedeutend vermindert. In Mittel-und Norddeutschland fehlt die Schnepfe auf geeignetem Terrain nirgend»! be-fonder» gern bewohnt sie »»«gedehnte, nicht zu trockene und etwa» hügelige Waldungen, welch« von Wiesen- und viehtrieften umgeben stnd. Zur Anlage ihre» Nest«» wählt die Schnepfe ein« stäche Vertiefung im Erdboden au» und bekleidet dieselbe inwendig mit Moo» und trockenen Blättern. Tort hinein legt da» Schnevsenweibchen brei bi» vier Eier, au« denen nach etwa achtzehn Tagen die Jungen au«fchlüpfen, welch« rasch heranwachsen und meistent«il» in d«r dritten Woche bereit» zu flattern beginnen. Ter gefährlichst« Feind ist Meister Reincke. dessen fein« Nase jede Schnepfe, st« mag sich noch so gut verbergen, wittert! ihm gesellen stch Habichte, Sperber. Elstern, Hährr u. f. w. zu. von diesen Verfolgern der Schnepfe führt un» unser Bild eine« vor! d e Wildkatze, ein Raubtier, da» unserm Wildstonde sehr schädlich ist; ste stellt »ein Feldwiidprei, jung«» Rehen, Has«n, lianlnchen u. f. w. »ach, friß« aber auch Fisch« Maul« und Ra>««n. Sie lebt In hohlen Bäumen oder Erdlöchern, hat «In gelbliche« oder rostgraue», schwarzgestrichelte» Fell, «Inen gleichmäßig dick«» braun- und schwarzgrringelten Schwanz und Inw«»dlg schwarz g«färbt« Pfoten. Sie vermifcht sich auch zuweilen mit der zahme» Hau»katz«, deren Ursprung man früher mit Unrecht auf unser« Wildkatze zurückführt«. Reuer-ding« aber ha« man mi« guten Gründen di« zurrst in Rubi«n enldeckl«, dann im ganzen Sudan, Ab»ssini»u, auch in Palästina aufgefundene wildlebende St»ppenkat>« od«r Falbkatze al» Stammmutter der Hau»katze bezeichnet. DaS Prrberfchießen im Lungau. Im Lungau, »inen, der vier Gau« de« Herzogtum Salzburg, liegt nördlich von Tam»w«g am Prebrr <2741 R»I»r>, etwa 1620 Metrr hoch der Pr«b«rsee, woselbst seit Beginn unsere« Jahrhundert« in unregelmäßigen Z«Iträum«n da« Pr«b»rschi«ß»n abgehalten wlrd. Bei Hoch. z«II»n relch»r Lungaurr werden zu dl«s»m Zw«ck» fr«Iw!UIg« G«ld«r gestiftet »nd wenn die Höhe d«l Betrage« etwa einhundertsünfzig Gulden erreicht, wird ein Pr»b«rsch,«»»n au«geschri»b«n, w«Iche« etwa alle zehn Jahre stattfindet. — Auf di« sog Se»sch«ib», dir auf uns«r«m Bild« sichtbar, wird nur in d«r Weile geschossen, daß da« bei ruhigem Wasser sichtbare Spiegelbild der Scheibe al» Ziel benützt und durch Abprallen der Rügst di» «rst«r« getroff«» wird. — Ter Ursprung dl«s»» seltsamen G»brauch« Ist nicht nachw«i»bar und wird »>r-g«nd» sonst in di»s«r A»is» geübt. Ta» schießen dauert zw«i Tag», am Ab»nd de« erst«« ist F«u»rw«rk mit Tanz it. am See, und kommin an» d«m b«nach< dar«»» Zieiermark »nd ttärnleu die Schütze» z» diesem echte» Alpkns,!,.: t , In d«n b»nachbarten Alpenhütten wird übernachtet, ein» im Freien «ruch«. Rüche verforgt mit Atzung »nd wird bei schön«,» Wettrr da» seit«»« F«ü gern» von Sommerfrischlrr» au» Nah und F«rn b»s«cht. Ter Preber, i« gründ» link» sichtbar, g»HSrt d»n «!«d«r«n Ta»»rn an, und ist al» Äu»|icli:«to! hochberühmt, da er mit u»b»schränkt«r Frrnstcht vi«l» Ihalblick» vkrbin!«, a »it*» al» i « *uj«m vrgreifiicher Neberdrnß Präsident! .D«r G»rlchi»hof hat Sie^ Jahre» guchihau» v«rurt«ilt. Wolle« Sie Revision g«g»n da» Urteil einlegen^ — „Nee! Ick bin froh, wenn ick mal '»«Zeitlang keen» Richter mehr - lNrschmackfach« Ti» H«rzogin Elisabeth Charlotte von vrlean«, d«» llursürst«» Rarl Ludwig vo» d«r Pfalz, schri«b am S. T«z«mb»r 1712 k, Vrrsailie« an ihre Schwester Luifr: „Ich kann w»d»r Th«», noch Rafft«, nia Ilhokolade vertragen, kann nicht begreifen, wie man e! gar trinkt Thrr mir vor wi« He». Kaffee wie INttf n> «hokolad» ist mir zu süß. Wo« ,» gar «st«» möchte, wäre «ine gut« Itii«. schal» od«r »in« gute Biersupp», da« ij« mir nicht w«h im Magen. Ta« kann nu hi«r nicht hab»n, denn da» BI«r tet^r nicht» Man hat HI«r auch k«Inen K» nen Rohl noch gut Sauerkraut. Ii» alle» äße Ich herzlich gern mit«uch, trollt» Gott, ich könnt» so glücklich werd«,!' Ei» Irrtum. S t» d « n« (findet »j am Morg«n nach d«r Rnkip« vrrkihrl n«: fast angekleidet Im B»tt» litgtnd, lit Füß« auf d«m Ropfkisfen): .All« ffl«tin! Ta hab» ich mir dir ganz» Nacht ringt, bildet, ich hätt» Zahnwkh, un» d°it> drückt mich der Sttefel." Schon «»glich. Arzt Karl- nig verdünnte» Salmiakgeist «auch! Durchfall bei Huntze«. Tem i'imd fiößt man »amillenth«« «in und reib, Mi Bauch tüchtig mit Kotpfergeili tu Warmhalt«« de» Huntze» ist «In« Hw bedingung Sollt« die» nicht helfen, so giebt man dem Ti«r« täglich fünf di« z«h Tropfen Opium oder alle halben Stunden »in« Messerspitz« »oll weiße» Maques» Olivenöl bei Augenleiden. Um fremde Rörper aal ten Augen zu «m f«rn»«, »mpfi-hlt »ln holländischer Augenarzt, reine» Olitoatl hinein,utr^.u,!-. Tief«» Witt»l soll sich«r wlrk«n und die eingedrungen«« »örper, wie Röenche, Asche, «all. Splitter >«.. entfernen. Auch bei Röte und Schmerz der »iu»" soll sich Baumöl recht gut bewähren und Besserung In kurzer Zelt herbeisiiwti wenn man die Augenlider damit bestreicht fflegf» den W«idenb«hr»r, drr u. a. b«s°nd«r» auch den Apfeltaum hew such«, hat «ln Eh«miker folgende« sich»r» Mittel b»kannt grgrb«» In du Gäng» führt man «in« feine Spritz» »in. die mi« einer Mischung gefüi» int« b»st»h»nd au»: 60 Gramm Schrni»rs»if», 120 Gramm Mohr» gnfettengiit m, 1 Liter R«g»nwasf«r grmlscht. von dieser Flüsflgkeli wird so viel in t>n Baum gespritzt, bi« davon wi»d»r H»rau»fli«ßt. Man gebraute davor. >t> f«d» Spritzung »Uoa 2 Eßlöffel voll Nach ea. '/« Stunde kommen all» Sinam an« Tag»»licht und könn»« dann getötet werden. XUrnantrltftl. A A A A A A A B C C D D D K K K E K K F. K K K K K O H H H H I I 1 I 1 1 KLLLLLLMMMNN NNNNNOOOOOO PPPRR&RRB R R S 8 H S T ü W \V W Tie Buchstaden In nedenfiehendcr i)»«», xt w umzustellen, daß folgend« Bez«ichi»nin darau« entliehen: Q ' ~ ' Elgend« «9«z ifu «turn«. 7) Sin Sfterr. Orden. ») Iii>« slrt In ?ad«n. ») >> Hin liit.er 'Käme. ») Sin siam«stsche» L'Artflr mi» ,3) Ein Konsonant. Sind die «Büttel richtig akfitndrn !«!» z«ichnct die lenkrechte Miti«Ir«ihe einni » rOhmtrn Komponisten, «usiviung folgt in nächster Rummer. Paul nt> de« Logogripd« Nrgen. Auflofiingk» au» voriger Nummer: lullt, Suhl! 5«(iet. Ro Stuhl. Suhl: di« «rithmogriph«: Verdau, nnintz s«a«r. arren. t'ral, Itegen. firnbr. Adler. I' iSatdenliiir« HU« «ea,« ttatkeaniie«. »« «etaninwttlich« «edattw» von ttrni, «leilfer, gtdruckt und herait«gei,eli>" ~ «- Plelffer in Ttitttgntt. von Sreiner «-